Auf Anordnung der Himmelskönigin ist
der ursprüngliche deutsche Titel dieser Kompilation
Marienblümchen im August 2018 endgültig in Blümchen Mariä abgeändert worden.
Die Herrin aller Seelen bittet inständig um diese Abänderung mit der Begründung, Ihr hochheiliger Name
MARIA sei von Gott Selbst mit einer ungeahnten Macht gegen die Finsternis bekleidet worden, und der Genitiv Mariä decke in höherem Maβe den lateinischen Genitiv Ihres Namens (Mariae).


TOTUS TUUS, MARIA !

BLÜMCHEN MARIÄ

Betrachtungsblümchen aus dem Herzen der Himmlischen Königin

Sammlung kurzer Betrachtungen
von der Heiligsten Jungfrau Maria inspiriert an

Myriam van Nazareth
Diese Sammlung setzt sich aus kurzen Betrachtungen zusammen, die ab dem Jahre 1997 von Myriam van Nazareth während und gleich nach beschaulichem Gebet und mystischen Vereinigungserfahrungen im Herzen der Königin von Himmel und Erden aufgezeichnet worden sind.

Diese Betrachtungen werden als Himmlische Saat in die Seelen gestreut, und zwar zur Vertiefung des Glaubens und zu ihrer Ausbildung im Wissen und der Bewusstwerdung bezüglich der Gesetze des seelischen Lebens. Im dem Maβe, wie die Seele ihren Boden von Maria bearbeiten lässt, kann diese Saat zu Himmlischen Blumen aufblühen. Diese Blümchen werden den Seelen als kurze Lektionen in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens und als Anregungen zu einer rein spirituellen Betrachtung des Lebens angeboten.
Die Reihenfolge, in der diese Blümchen vorgebracht werden, ist nicht die Reihenfolge, in der sie von der Gottesmutter im Herzen von Myriam van Nazareth zum Blühen gebracht worden sind, sondern wird nur von Marias Wünschen bestimmt werden, je nach Ihren Bedürfnissen im Bereich der Ausbildung der Seelen zur wahren Heiligkeit.

Mögen die Seelen diese Blümchen als einen Brautstrauβ entgegen nehmen, den die Herrin aller Seelen in ihnen zusammenstellen will, um den Garten des Göttlichen Lebens in ihnen auf den Ewigen Frühling vorzubereiten.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen

Myriam, im Juni 2009

Inhalt

  1. Die Himmlische Sparbüchse und das Himmlische Sparkonto
  2. Der Schatten auf dem Lebensweg
  3. Das Gepäck auf unserem Lebensweg
  4. Die Seele als Geschenk der Liebe
  5. Das Kleid der Maria geweihten Seele
  6. Das Kleid der Maria geweihten Seele in Würde tragen
  7. Das Archiv des seelischen Lebens
  8. Die künstliche Welt der Finsternis
  9. Sonnenaufgang in der Seele
10. Der Acker des freien Willens
11. Ehrenbezeugung: Die Seele als Gärtnerin
12. Die innere Sonne
13. Die tägliche Wiedergeburt
14. Der Mai im seelischen Leben: Die Seele zwischen Blüte und Frucht


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TOTUS TUUS MARIA !

BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 1 :

Die Himmlische Sparbüchse und das Himmlische Sparkonto

Stellen Sie sich vor, dass Sie wenig wohlhabend sind, aber trotzdem etwas unbedingt brauchen. Es kostet Ihnen viel Mühe, eine Münze nach der anderen in eine Sparbüchse zu werfen, um eines Tages den benötigten Betrag beisammen zu haben.

Ihre Sparbüchse kann ein Vermögen enthalten. Gehen wir davon aus, Sie können nicht sehen, wie viel sie zu einem bestimmten Zeitpunkt enthält. Nun denn, kurz bevor sie voll ist, sind Sie in Wirklichkeit reich, aber Sie merken noch nichts davon.

Das ist es genau, was geschieht, wenn Sie mit Mühe und Not beten, Buβe tun und Aufopferungen in der Absicht darbringen, eine Bekehrung oder irgendwelche andere besondere Gnade zu erhalten: Gebet für Gebet, Buβe für Buβe, Opfer für Opfer nähert sich die Stunde der Erhörung aber Sie merken nichts davon, bis die Sparbüchse vollkommen gefüllt ist.

Wenn Sie Ihr Leben und Ihr Wesen Maria weihen, ist Sie die Verwalterin Ihres Spargeldes. Sie verpflichten sich dazu, Maria Ihr ganzes Leben lang über Ihre Spargelder verfügen zu lassen. Sie verwendet Ihre Spargelder für die Abzahlung unterschiedlicher Werke Gottes. Ihr Sparziel kann eins dieser Werke sein.

Bedenken Sie darüber hinaus, dass Gott Ihren Spargeldern unbemerkt Himmlische Zinsen hinzufügt, und zwar in dem Maβe, wie Sie Ihre Sparbüchse zu Marias Verfügung lassen und nicht ständig wissen wollen, wie viel die Büchse wohl enthält und wann sie endlich voll sein wird.

Das Geheimnis einer sich rentierenden Geldanlage zugunsten der Werke Gottes lautet:

  • Weihe aller Ihrer Werke an Gott, vorzugsweise durch Maria;

  • Glaube an Maria als vollendete Verwalterin Ihrer Sparbemühungen;

  • Liebe zur Anstrengung, im Bewusstsein dessen, dass die Spargelder Ihrer Prüfungen die Ausführung von Gottes Werken ermöglichen;

  • unerschütterliche Hoffnung auf eine Himmlische Verzinsung aller Ihrer Anstrengungen.

Jeder Sparer (= jede Seele auf Erden) erhält übrigens von Gott unbemerkt ein Sparkonto im Himmel.

Auf Ihrem Sparkonto erhöht sich das Kapital mit jeder Handlung, jedem Wort, jedem Gedanken, jedem Gefühl und jedem Wunsch, die von Ihnen ausgehen und die Verwirklichung von Gottes Plänen und Werken positiv beeinflussen.

Je mehr Sie Ihre Spargelder auf uneigennützige Weise in den Dienst an Marias Anliegen stellen, umso höher wird der Zinssatz, den Gott auf dieses Himmlische Sparkonto anwendet.

Ihr Himmlisches Sparkonto wächst somit jedes Mal, wenn von Ihnen etwas ausgeht, was Gottes Heilsplan für alle Seelen förderlich ist, und Sie sämtliche Früchte Ihrer Anstrengungen, Prüfungen und Leiden uneigennützig an Maria abtreten.

Bedenken Sie, dass dieses Sparkonto den Reichtum Ihrer Seele im Ewigen Leben bilden wird.


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BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 2 :

Der Schatten auf dem Lebensweg

Der Lebensweg ist ein Weg, der von Gott so gedacht ist, dass er die Seele zum Tor des Paradieses führt. Auf diesem Weg scheint die Sonne der Seele entgegen, solange die Seele nach vorne schaut und sich in allen ihren Schritten von der Sonne führen lässt.

Aufgrund ihrer Menschlichkeit wirft die Seele einen Schatten hinter sich: Je mehr die Seele an ihrer Menschlichkeit, ihren weltlichen Bindungen festhält, desto mehr kann sie die Sonne (Gottes Licht) für ihre Umgebung verdüstern. In dem Maβe, wie sich die Seele durch ihre aktive Mitwirkung in einem tugendhaften Leben heiligen lässt, wird sie Gottes Licht durchlassen.

Solange sich die Seele an der Sonne orientiert, sieht sie die Finsternis nicht: Ihr Schatten fällt dann hinter ihr, mit anderen Worten: Sie lässt ihre Finsternis in der Vergangenheit zurück.

Oft bleibt die Seele auf ihrem Lebensweg stehen, um zurück zu schauen (d.h. in der Vergangenheit zu verweilen, wobei die Vergangenheit nicht nur die längst vergangenen Zeiten umfasst, sondern ebenfalls den gestrigen Tag und sogar die Minute, die gerade vorbei ist). Sie wendet dabei sozusagen dem Licht den Rücken zu. Dadurch sieht sie nicht die Sonne vor sich, sondern Finsternis, denn sie sieht sich dann ihren eigenen Schatten an, der ihr Blickfeld verdüstert. Sie sieht die Sonne nicht mehr und fällt der Versuchung anheim zu glauben, dass sich das Licht vor ihr verbirgt und dass die Finsternis alles auf ihrem Weg beherrscht.

Das menschliche und weltliche Fühlen und Denken nistet sich oft zwischen Gottes Licht und der Seele ein und hüllt ihren Lebensweg in Finsternis. Der überschattete Lebensweg scheint dadurch seine wahre Farbe und Schönheit zu verlieren. Überall dort, wo Gottes Licht von den Schatten der Welt verdrängt wird, verliert das Überschattete seine Ausstrahlung. Es wird nicht länger vom Licht genährt und verliert seine Lebenskraft. In allem, worin nicht Gottes Licht herrscht, wird die Liebe geschwächt.

Die Seele, die sich an die unzähligen Einflüsse der Welt bindet, und an ihrer Vergangenheit, ihren Erinnerungen mit ihren ganzen Schmerzen und Wunden festhält, liefert ihren Lebensweg – und mithin auch ihren Reiseplan und sogar ihr Reisegepäck und ihre Nahrung für unterwegs – der Finsternis aus und verliert dadurch den Schlüssel zum wahren Glück.

Die Seele, die auf ihrem Lebensweg oft zurückblickt (auf ihre Vergangenheit und auf die Dinge der Welt, die nicht von Gottes Licht beleuchtet werden), verringert ihren Reichtum vor Gott:

  1. Sie bremst ihren Aufgang zum Paradies, denn jedes Mal, wenn sie zurück blickt, reist sie nicht weiter zum Himmelstor. Dadurch vergröβert sie das Risiko, dass sie in der Stunde, in der Gott sie zu Sich ruft, nicht all dasjenige vollbracht haben wird, was von ihr auf ihrem Lebensweg erwartet wurde.
  2. Sie hat der Finsternis ein gröβeres Gewicht beigemessen als dem Licht: Sie hat sich für das Weltliche entschieden und hat es den Einzelheiten ihrer Vergangenheit ermöglicht, allmählich ein eigenes Leben zu führen. Die Vergangenheit ist wie ein ungedeckter Scheck bei einer Bank, die nicht mehr existiert: Nachdem die Seele ihre Lehren aus der Vergangenheit gezogen hat, hat diese Letztere keinen Wert mehr.

Wo das Licht ist, da gibt es auch Schatten. Das Licht strömt aus Gottes Herzen, der Schatten ist das Reich der Finsternis. Selig die Seele, die sich in das Licht verliebt und alle ihre Anstrengungen darauf ausrichtet, mit dem Licht zu verschmelzen, denn ihre Saat wird Himmlische Fruchtbarkeit ernten.


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BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 3 :

Das Gepäck auf unserem Lebensweg

Gott hat Sie für ein einziges Leben geschaffen. Dieses eine Leben ist Ihre einzige Chance, die ewige Glückseligkeit im Himmel zu verdienen. Nutzen Sie sie bis zum Äuβersten. Nur ein einziger Weg führt in den Himmel: derjenige der Tugenden. Dieser Weg läuft windend bergauf und scheint in dem Maβe immer steiler und schmaler zu werden, wie die Seele den Weg der Tugenden erklimmt. Über die ganze Strecke hin ist der Weg von einem Abgrund (der Sünde) gesäumt. Gleich über den Wegrand, bereits auf dem Berghang, stehen endlose Reihen von Obstbäumen und Blumen (die Verlockungen und Versuchungen). Sie scheinen schön zu sein, sind aber giftig. Auch am Rande des Weges selbst stehen Obstbäume, die nicht giftig sind (die Früchte der Vorsehung) und Blumen (die Gnaden von Gottes ständigen Ermutigungen).

Den ganzen Weg lang tragen Sie einen Rucksack. Sein Inhalt ist Ihnen nicht bekannt, denn unterwegs kann er nicht geöffnet werden. Das Gewicht wird durch die Lasten, Prüfungen, Krankheiten, Schmerzen, Betrübnisse und Enttäuschungen gebildet.

Wenn Sie diesen mit Abneigung oder sogar Verachtung schleppen, werden Sie am Ende des Weges, wenn Sie am Tor des Ewigen Lebens ankommen, feststellen, dass Sie den ganzen Weg Steine getragen haben. Wenn Sie ihn dahingegen mit Liebe und Opferbereitschaft getragen haben, werden Sie feststellen, dass sich der Inhalt Ihres Rucksacks zum Teil aus Silber und Gold zusammensetzt, alles je nach dem Grad Ihrer Liebe und Ihrer Aufopferungsbereitschaft. Wenn Sie unterwegs jedoch dazu noch geholfen haben, den Rucksack Ihrer Mitmenschen zu tragen, werden Sie feststellen, dass der Ihrige nur mit Diamanten gefüllt ist.

Wenn Sie am Ende Ihres Weges einen Schatz besitzen wollen, um das Glück ohne Ende zu kaufen, werden Sie dann ein Meister in der Nächstenliebe. Danken Sie für jedes Opfer, das Sie für Ihre Mitmenschen darbringen dürfen, denn es ist ein Vorrecht, dessen unschätzbarer Wert Ihnen erst am Tor des Ewigen Lebens offenbart werden wird.


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BLÜMCHEN 4 :

Die Seele als Geschenk der Liebe

Ein Leben der Tugendhaftigkeit ist ein Liebesgeschenk an Gott: Der Mensch erhält von Gott eine Seele, und diese Seele gibt er am Ende seines irdischen Lebens gleichsam an Gott zurück. Wenn er ein tugendhaftes Leben geführt hat, kann er Gott eine Seele zurückgeben, die rein ist. Wenn er allerdings ein Übermaβ an Sünde begangen hat und diese nicht durch Beichte, Reue und Buβe weggewaschen hat, gibt er Gott eine verunreinigte Seele zurück. Der Mensch, der Gott wirklich liebt, bemüht sich, seine Seele (Geschenk von Gott!) möglichst rein und schön zu halten, denn er kennt weder Tag noch Stunde, wo Gott seine Seele zu Sich zurückrufen wird.

Selig, wer im Augenblick seines Todes im Stande der Gnade und Heiligkeit angetroffen wird, denn seine Seele wird Gott erfreuen und für Ihn ein Beweis von Liebe sein. Die Seele im Stand der Ungnade dahingegen, ist Gott gegenüber eine Beleidigung oder zumindest ein Ausdruck von Mangel an Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen: Die Seele, in der die Tugenden (die Bausteine für die Heiligkeit!) einen hohen Grad an Entwicklung erreicht haben, lebt viel mehr 'auf Gottes Wellenlänge' und kann aus diesem Grunde viel mehr Gnaden erwerben, die, so wie Gott es verfügt hat, in erster Linie den Mitmenschen zugute kommen. So lässt sich sagen, dass eine Seele in dem Maβe viel mehr Früchte für die Welt, die Mitmenschen und Gottes Heilsplan hervorbringt, wie sie mehr im Stande der Gnade (d.h. im Stande der Heiligkeit) lebt. Eine heilige Seele ist somit ein Geschenk der Liebe an Gott, und auch an ihre Mitmenschen, in welchen Gott wohnt.

Aus all dem ergibt sich, wie sehr Gott das seelische Leben als eine Wechselwirkung von Liebe gedacht hat: Er erschafft die Seele und wartet ab, wie diese in der Welt ihre Aufgabe erfüllt. Damit die Seele Gott ihre Liebe dadurch bezeugen kann, dass sie alle ihr von Gott geschenkten Gaben optimal rentieren lässt, nährt Gott sie Tag für Tag unaufhörlich mit den Strömen Seiner Liebe in Form von Gnaden, von Begleitung und von Inspirationen für einen reinen Umgang mit allen Lebenssituationen. Wenn zum Schluss die Zeit gekommen ist, aus dieser Welt zu scheiden, meldet sich die Seele bei Gott und erhält für jede Äuβerung von Liebe, die sie auf dieser Welt gegenüber ihren Mitgeschöpfen – Mensch, Tier und der ganzen Natur – geleistet hat, aus Seiner Hand das Hundertfache an Göttlicher Liebe, die sie entweder gleich völlig in die Glückseligkeit des Ewigen Lebens aufnimmt, oder aber sie in einer mächtigen Reinigung untertaucht, die sie auf diese ewige Glückseligkeit vorbereitet.


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BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 5 :

Das Kleid der Maria geweihten Seele

Weihe an Maria ist ein Bund, kraft dessen die Seele sich selbst und sämtliche Einzelheiten ihres Lebens in den Dienst an Maria stellt. Die Heiligste Jungfrau hat von Gott die Führung im Kampf von Gottes Licht gegen jegliche finstere Kraft und jegliches Werk der Finsternis auf Erden erhalten, damit diese Welt wahrhaftig Gottes Reich werden möge und unter allen Geschöpfen der wahre Friede und die wahre Liebe herrschen mögen. Die Seele, die sich mit ihrem ganzen Wesen und ihrem ganzen Leben in Marias Dienst stellt, liefert der Königin von Himmel und Erden durch alle Prüfungen und Bürden ihres Alltags Rohstoffe, welche dazu beitragen, die Strömung der Göttlichen Gnaden instand zu halten.

Die Vorräte der Göttlichen Gnaden kann man sich als einen riesigen Teich vorstellen, der gefüllt ist mit den unendlichen Verdiensten der Leiden Jesu, den Schmerzen und auβerordentlichen Verdiensten Mariä, den Verdiensten sämtlicher Heiligen und Märtyrer, und... den Verdiensten sämtlicher Seelen auf Erden, die ihre Leiden, Prüfungen und Bürden aufopfern oder weihen. Da Maria von Gott zur Führerin der Heerscharen des Lichtes, zur Mittlerin der Gnaden und zur Herrin aller Seelen gemacht worden ist, ist es 'Göttliche Logik', wenn wir unsere Seele, unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Worte, alles, was wir tun oder eben nicht tun, alle Ereignisse und Bürden des Alltags, unsere ganze Vergangenheit mit allen ihren Prüfungen und Qualen und nicht zuletzt unseren Willen vollkommen und bedingungslos Maria anbieten, damit sie über das alles herrscht. Das ist vollkommene Weihe. Die Seele schenkt sich selbst völlig und ganz Maria weg, und im Austausch führt Maria diese Seele in einer besonderen Weise zur Heiligkeit, aber... Sie braucht dazu die unablässige Mitwirkung, aufrichtige Liebe, Gehorsam und Aufopferungsbereitschaft der Seele.

Einst beschrieb die Herrin aller Seelen in einer privaten Offenbarung die vollkommene Weihe an Sie folgendermaβen:

Wenn eine Seele zu einem gegebenen Zeitpunkt den Wunsch hegt, sich Maria zu weihen, wird sie durchwegs zunächst ein Weihegebet an Maria richten. Betrachten Sie nun Maria als die Königin von Himmel und Erden, Herrin aller Seelen, Führerin der Heerscharen von Gottes Licht. Stellen Sie Sie sich vor, auf dem Ihr von Gott geschenkten Thron. Schauen Sie sich jetzt an, was geschieht, wenn die Seele ihr erstes Weihegebet betet:

  • Durch das Beten dieses Weihegebetes betritt die Seele gleichsam den Vorhof von Marias Thronsaal. Begreifen Sie dieses Bild richtig: Das Weihegebet bringt die Seele noch nicht endgültig vor Maria, denn:

  • In diesem Vorhof werden der Seele ihre alten Kleider genommen: Gottes Geist inspiriert sie dazu, ihre eigenen alten Gewohnheiten und Anhänglichkeiten in Angriff zu nehmen, damit sie nach und nach auf diese verzichten kann. Die alten Kleider sind ihre menschlichen, weltlichen Züge. Man könnte es sich so vorstellen: Diese Kleider sind mit Staub und Schlamm der Welt überdeckt, den Resten von oft jahrelanger Berührung mit den weltlichen Dingen.

  • Anschlieβend wird die Seele im Wasser des Göttlichen Lebens gebadet. Aller Schmutz wird allmählich von der Seele weggewaschen: Gottes Geist weckt in der Seele die Reue über all dasjenige, wodurch sie in ihrem Leben gegen Gottes Gesetze verstoβen hat. Ihr werden immer tiefere Erkenntnisse von Gottes Gesetzen vermittelt, ebenso wie von den Gesetzmäβigkeiten des Göttlichen Lebens, von den wahren Bedürfnissen der Seele, den Wegen zur Heiligkeit und ihrer eigenen Persönlichkeit und spirituellen Entwicklung.

  • Anschlieβend wird der Seele das Kleid der Maria geweihten Seele angezogen: Sie lernt allmählich Maria so kennen, wie Sie wirklich ist, und erhält Inspirationen in Bezug auf die Regeln, welche die Seele im Hinblick eines weiteren Lebens zu Diensten von Gottes Heilsplan einhalten soll.

  • Letztendlich wird die Seele zum Thronsaal zugelassen, um dort vor Maria zu erscheinen. Ab jenem Punkt fängt der wirkliche Dienst an Maria an. Die Seele kann nun Werke tun, die wirklich dazu beitragen können, Gottes Heilsplan zu verwirklichen.

Im Leben auf Erden ist nichts vollkommen beständig. Im Allgemeinen wird die Maria geweihte Seele öfters den Thronsaal verlassen müssen, um zum Vorhof zurückzukehren, um dort aufs Neue gewaschen und bekleidet zu werden. Die Rückkehr zum Vorhof wird immer dann notwendig sein, wenn die Seele einer Versuchung nachgegeben hat, sich hat entmutigen lassen, den Dienst an Maria – und folglich auch an Gottes Heilsplan – vernachlässigt hat, also auf irgendwelche Weise ihr 'Kleid als Marias Dienerin' bekleckert hat oder es sich hat nehmen lassen.

Im nächsten Blümchen betrachten wir, wie die Seele das Kleid der Maria geweihten Seele mit Würde tragen kann.


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BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 6 :

Das Kleid der Maria geweihten Seele in Würde tragen

(Fortsetzung von Blümchen 5)

Die Bekleidung einer Seele mit dem Kleid des Maria Geweihten ist etwas ganz Besonderes. Sie ist mehr denn je der Anfang eines Lebens auf Gottes Wegen durch Hingabe an die Königin von Himmel und Erden zur Verwirklichung vom groβen Heilsplan Gottes. Der Mensch ist aber schwach. Was anfangs anziehend erscheint, kann bald verblassen, wenn die Seele die Erfahrung macht, dass dieser gnadenvolle Weg auch ein Weg schwerer Prüfung ist. Sehr viele von denjenigen, die sich Maria weihen, leben nachher gar nicht dieser Weihe gemäβ. Diese Seelen sind wie jemand, der das wunderschöne Kleid der Dienerin Mariä anprobiert, es aber gleich wieder auszieht, um wieder sein weltliches Gewand zu tragen. Im Grunde genommen, kommt dies einer Beleidigung an Gottes Liebe gleich, denn die wahre Weihe kann eine Seele zu einem auβergewöhnlichen Grad der Heiligkeit führen. Die wahre Heiligkeit bringt eine hohe Fruchtbarkeit für Gottes Werke mit sich, ebenso wie ein hohes Maβ der Einheit mit dem Herzen Gottes, der Quelle aller Liebe und allen Friedens.

Mit dem Kleid Mariä bekleidet zu werden, bringt eine groβe Verpflichtung mit sich. Es ist absolut notwendig, dass die Seele von dem Ernst und der Heiligkeit des Bundes durchdrungen ist, der durch diese Bekleidung geschlossen wird. Auβer den vielen, die das Kleid der Dienerin Mariä bald ausziehen, gibt es diejenigen, die ihr marianisches Kleidzerreiβen. Dies geschieht durch:

  • Schwärmerei:Dabei redet die Seele von Maria, als ob sie krank vor Verliebtheit wäre, aber in Wirklichkeit stellt sich heraus, dass sie nicht bereit ist, Maria wirklich nachzufolgen, und oft häufen sich in ihrem Verhalten, Denken und Sprechen sogar die Untugenden. Die aufrichtige, in der Praxis des Alltags nachweisbare Liebe dieser Seele zu Maria und zu Gottes Werken ist nur äuβerst oberflächlich. Durchwegs allerdings, ist diese Seele davon überzeugt, dass sie Maria und Gott viel inbrünstiger liebt als andere Seelen dies tun.
  • Hochmut und Stolz:Die hochmütige Seele und die stolze Seele können keine wahren Dienerinnen Mariä sein, denn es gelingt ihnen nicht, sich selbst vollkommen zwecks der Verwirklichung von Gottes Plänen zu verleugnen. Hochmut ist eine Eigenschaft, die auch bei der schwärmenden Seele einen groβen Platz einnimmt, denn diese Seele lässt sich so sehr von Phantasien über 'Auserwählung von Gott' führen, dass sie die Tatsache aus dem Auge verliert, dass wahre Fruchtbarkeit für Gottes Reich nicht aufgrund schwärmerischer Worte geschenkt wird, sondern durch schwere Prüfungen und durch die Bereitschaft, in der Anwendung der wahren Tugend auszuharren, verdient werden muss.
  • Selbstsucht:Sobald eine Seele auch nur im Geringsten mehr an sich als an ihre Mitgeschöpfe denkt, hört sie damit auf, Maria und Gott zu dienen und ist sie damit beschäftigt, sich selbst zu dienen. Dies kommt einem Bruch des heiligen Bundes ihrer Weihe an Maria gleich.

Die Seele, die sich wirklich Maria wegschenkt und diese Weihe richtig lebt, wird im tiefen Sinne des Wortes von Gott bekleidet. Gott kleidet nämlich die Nackten, und die wahren Nackten sind diejenigen, die das Kleid der weltlichen Anhänglichkeiten in einem Akt der freiwilligen Weihe abgelegt haben.

Diese 'Neubekleidung' ist wie eine Wiedergeburt. Das letztendliche Ziel der vollkommenen Weihe an Maria ist 'Wiedergeburt aus dem Geist' für das wahre, Göttliche Leben. In einer Offenbarung vom 13. Juli 2006 sagte die Herrin aller Seelen: "Wenn ein verschmutztes Kleid mit Parfüm beträufelt wird, wird es dadurch nicht frischer duften, ganz im Gegenteil, in vielen Fällen wird es sogar noch widerlicher riechen". Somit muss das alte Kleid der Seele, das durch die unzähligen Spuren des weltlichen Lebens verschmutzt ist, ganz durch ein neues Kleid ersetzt werden, das (wie Maria in derselben Offenbarung sagt) "ein leichtes Kleid ist, das die Seele nicht belastet und nicht behindert, sondern streichelt und wärmt und dessen Duft sie regelmäβig an ihre Herrin erinnern wird", während das Kleid der Welt schwer drückt und von Gott als eine Quelle unfrischer Düfte wahrgenommen wird.

Das 'Kleid der Maria geweihten Seele' gibt es in vielen verschiedenen Arten, je nach der spezifischen Berufung der Seele in Marias Dienst. Die Seele kann Maria in vielen verschiedenen Weisen dienen, und wie sie dies genau tun wird, wird in einem hohen Maβe durch ihre Lebensberufung und ihre spezifischen Talente und Begabungen bestimmt werden, aber auch durch die Art der persönlichen Schwächen, die sie bekämpfen muss, ebenso wie durch die Entwicklungen und Ereignisse, welche die Göttliche Vorsehung auf ihren Lebensweg bringt.

Übrigens ist das Kleid eigentlich eine Widerspiegelung der Gesinnung der Seele. Man könnte es so betrachten, dass die Seele in dem Maβe mehr strahlt, wie sie Gottes Licht in sich trägt und es dort in der Macht der wahren Liebe glühen lässt, und in dem Maβe, wie sie die Reinheit besitzt, dieses Licht ungehemmt strahlen zu lassen.

Zum Schluss kann die Seele das Kleid der Dienerin Mariä auch stehlen. Dies ist der Fall, wenn die Seele an der Oberfläche so handelt, als wäre sie Maria geweiht, ohne dass sie sich anstrengt, sich das notwendige spirituelle 'Reisegepäck' zu erwerben und mit Hilfe dieses Reisegepäcks Gottes Werke zu vollbringen. Auf ähnliche Weise: Wenn man die Ausrüstung eines Soldaten stiehlt, ist man deswegen noch nicht fertig für einen Einsatz an der Front. Nicht der äuβere Schein, das Oberflächliche, macht eine Seele zur wahren Dienerin Mariä, sondern die Anstrengung, sich spirituell auszubilden und sich in der Kunst des Göttlichen Lebens zu vervollkommnen. So kann eine Seele ständig Weihegebete verrichten, Kerzen anzünden, Pilgerfahrten unternehmen, usw., aber trotzdem mit ihrer alltäglichen Lebensweise keinen einzigen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan liefern.

Es ist für die Seele auf Erden unmöglich, das Kleid der Dienerin Mariä in absolut vollendeter Würde zu tragen, weil das Leben auf Erden automatisch vielen 'verschmutzenden' Einflüssen ausgesetzt ist. Als würdig betrachtet Maria Selbst die Seele, die:
  • das Kleid als ihre Dienerin anziehen will und es weiterhin tragen will, trotz der Prüfungen und Rückschläge des Lebens;
  • dieses Kleid aktiv vor allen möglichen Verunreinigungen zu bewahren versucht;
  • dieses Kleid in aller Bescheidenheit und im vollen Bewusstsein aller damit einher gehenden Verpflichtungen trägt;
  • unaufhörlich ihren inneren Blick auf ihre Herrin richtet, in der Absicht, Ihr möglichst treu nachzufolgen;
  • sich ständig ihrer Rolle und ihres Platzes gegenüber Maria und Gott und innerhalb von Gottes Heilsplan bewusst bleibt und aufgrund dieser Kenntnis ihr ganzes Leben dadurch bedingungslos in Marias Dienst stellt, dass ihr ganzes Handeln und Sprechen an der Gründung von Gottes Reich auf Erden orientiert ist.


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BLÜMCHEN 7 :

Das Archiv des seelischen Lebens

Wir könnten es so betrachten, dass das seelische Leben von einem 'Archiv' aus gelenkt wird. In diesem Archiv liegt all dasjenige gespeichert, das die Seele braucht, um ihre Lebensreise auf fruchtbare Weise zu vollenden: Gaben, Talente, die Saat ihrer tiefsten Fähigkeiten (von denen manche – manchmal viele – ihr nicht einmal bekannt sind und oft ein Leben lang verborgen und ungenutzt bleiben), ebenso wie die Kenntnisse und Erkenntnisse, die der Heilige Geist zuweilen auf übernatürlichem Wege in die Seele ausgieβt, und jene, mit denen die Seele geboren wird. Jede Seele wird tatsächlich bei ihrer Schöpfung von Gott mit unbewussten Kenntnissen über ihre wahre Berufung, über Gottes Pläne und Werke, über die Natur der Seele und ihr Verhältnis zu Gott usw. versehen. Auch die alltäglichen Erfahrungen werden irgendwo in diesem Archiv aufbewahrt.

Das Archiv der Seele ist mehr als dasjenige, was wir als das 'Unterbewusstsein' kennen: Es handelt sich um eine Art von 'Gedächtnis des seelischen Lebens'. Jede Erfahrung, welche die Seele macht, wird noch während der Erfahrung im Archiv der Seele verarbeitet. Diese Verarbeitung bedeutet, dass die Erfahrung mit dem Ganzen der Gaben, Talente, Fähigkeiten und der Kenntnisse und Erkenntnisse mit Bezug auf das Göttliche Leben und auf Gottes Gesetze in Verbindung gebracht wird.

So versucht die Seele, allen ihren alltäglichen Handlungen, Gedanken, Gefühlen und Worten von diesem Archiv der Seele aus Richtung zu geben. Dieses Archiv ist eine Art private Schatzkammer, die von Gott in der Seele erbaut worden ist und die auch von Ihm Selbst gefüllt wird – in (gröβtenteils unbewusster) Zusammenarbeit mit der Seele selbst.

Die Seele kann sich die Interessen und Bedürfnisse ihres weltlichen Lebens zum wahren Lebensziel setzen. Sie kann sich aber auch völlig und ganz an ihrem wahren, tiefsten Bedürfnis orientieren, nämlich an der Rückkehr zu Gott in einem Ewigen Leben in Seiner Gegenwart und einem Leben im Dienst Seiner Pläne, der Verwirklichung Seines Heilsplans für die Seelen und der Gründung von Gottes Reich auf Erden. In diesem letzten Fall erstrebt die Seele ein Leben, wie Gott es vorgesehen hat: Das Weltliche ist nur ein ganz kleiner Teil von Gottes Wirklichkeit und auch gerade der Teil, dessen Dauer ganz kurz ist, während der übergroβe Teil von Gottes Wirklichkeit das Leben der Seele in der Ewigkeit betrifft.

Solange die Seele ihr Leben auf Erden an dem Ewigen Leben orientiert, das nachher kommt, wird sie auf gebührende Weise von ihrem Seelenarchiv aus gelenkt. Es ist dann so, als wäre der Heilige Geist Selbst der 'Archivmeister', der bei jeder täglichen Erfahrung gleich die Signale für ein Verhalten gibt, das die Seele wieder einen Schritt näher zur Verwirklichung ihres Lebenswerkes führt, und somit einen Schritt näher zu Gott.

Jede Erfahrung wird auch selbst im Archiv der Seele gespeichert, in Verbindung mit der Lektion, welche die Seele daraus gelernt hat für ihr Wachstum zur Vervollkommnung im Göttlichen Leben: der wahren Heiligkeit – welche die wahre Bestimmung jeder Seele ist.

Je öfter die Seele weltliche Erfahrungen sucht (das heiβt: Erfahrungen, die ihr nicht helfen können, an Heiligkeit zu wachsen, sondern einzig und allein an der Befriedigung ihrer vergänglichen weltlichen Bedürfnisse orientiert sind), desto mehr wird die 'Telefonleitung' aus ihrem Seelenarchiv zu ihrem bewussten Verhalten und ihrem bewussten Denken und Fühlen hin verunreinigt. Die Seele wird immer weniger nur von Gottes Geist und den Gesetzen des Göttlichen Lebens gelenkt. Ihr ganzes Verhalten wird allmählich weniger fruchtbar für Gottes Werke, und die Seele fällt etwas unklaren, kaum zu deutenden Gefühlen der Unzufriedenheit und des Unglücklich-Seins anheim. Dies äuβert sich auch nach und nach durch innere Spannungen, Mangel an Sanftmut und an Frohmut, Unlust, 'Ermüdung der Seele', Verlust an Glauben und Hoffnung und oft Gleichgültigkeit gegenüber ihren Mitgeschöpfen.

Die Seele in dieser Verfassung scheint immer weniger die Verbindung zwischen ihren Erfahrungen einerseits und den ihr von Gott geschenkten Kenntnissen der Göttlichen Gesetze und der Mysterien des seelischen Lebens andererseits herstellen zu können. Diesen Mangel an Verbindung nennen wir 'Unfähigkeit, Erfahrungen richtig zu bewältigen'. Eine Erfahrung aus dem Alltag richtig bewältigen, heiβt, dass diese an der richtigen Stelle in das Seelenarchiv eingebaut wird, so dass sie das seelische Leben nicht weiterhin unbewusst belastet, sondern im Gegenteil als nützliches Material dazu dienen kann, mehr Nutzen aus neuen Erfahrungen zu ziehen für die Verwirklichung der wahren Lebensaufgabe (von demjenigen, was Gott von der Seele in diesem Leben erwartet).

Wenn eine Seele Erfahrungen nicht bewältigt, verhalten diese sich im Archiv der Seele wie Bücher, die aus den Regalen gezogen worden sind und ungeordnet auf dem Boden liegen, so dass die Informationen, die sie enthalten, nicht für das weitere seelische Leben benutzt werden können. Wenn die Seele Erfahrungen schlecht bewältigt, verhalten diese sich wie Informationen, die an der falschen Stelle eingeordnet werden und dadurch das seelische Leben völlig durcheinander bringen und in der Seele Verhaltensweisen hervorrufen, die vollkommen von Gottes Gesetz abweichen. Das Ergebnis ist ein Chaos im inneren Leben und demzufolge ein Verhalten, das die Seele nicht länger auf zweckmäβige Weise zu ihrer Bestimmung führt. Es ist, als ob die Seele ziellos auf ihrem Lebensweg herumirrt und sich erschöpft, ohne noch wirklich voran zu kommen.

Ein Seelenarchiv im Chaos ist Quelle eines ziellosen Lebens, eines Lebens ohne Richtung, wobei die Seele sich über den Sinn des Lebens Fragen stellt, und anfängt zu glauben, dass alles sinnlos ist und... dass es Gott nicht gibt, denn dass alles im Chaos ist und das Leben keine Bestimmung hat. Diese Seele ist nicht mehr dazu imstande, zu sehen, dass das einzige, das im Chaos ist, sie selbst ist, ebenso wie die vielen anderen Seelen, die in einer ähnlichen Gesinnung leben. Gott ist und bleibt Derselbe: Quelle der vollendeten, unfehlbaren Weisheit, Leben und Liebe.

Gottes Intelligenz, Weisheit und Vorsehung hält nach wie vor ebenso unfehlbar die Zügel in Händen, um die Schöpfung als Ganze am Leben zu erhalten. Zu dem Zweck sucht Seine Weisheit dauernd neue Gleichgewichtspunkte: Je gröβer die Zahl der Seelenarchive, die im Chaos sind, desto mehr wird das System der Schöpfung zerrüttet, weil viele Millionen von Seelen Verhaltensmuster aufweisen, die nicht mehr von der Kenntnis von Gottes Gesetzen aus gelenkt werden. Gott beeinträchtigt den freien Willen nicht, und lässt die Dinge somit ihren Lauf nehmen, aber...

Er ruft die Seelen jetzt dazu auf, die Heiligkeit ihres Seelenarchivs wiederherzustellen. Er ruft dazu auf durch die Brücke zwischen Seiner Weisheit und den Seelen: Maria, die Er zur Herrin aller Seelen gemacht hat, die einzige Makellose unter den geschaffenen Seelen, die Kenntnis und Verständnis von allen Seelenarchiven erhalten hat, damit sie diese aufräumen und wiederherstellen kann. Gerade zu diesem Zweck ist Sie die Braut des Heiligen Geistes, also die Braut des Heiligmachers und Beseelers.

Unzählig sind die Seelen, deren Archiv im Chaos ist, weil sie bestimmte Erfahrungen auf ihrem Lebensweg nie richtig bewältigt haben. Diese Seelen setzen ihren Weg mit einem extrem schweren Ballast auf dem Rücken fort. Sie finden den wahren inneren Frieden nicht und verlieren allmählich den Glauben, das Vertrauen und die Hoffnung. Sie versuchen unbewusst, ihr inneres Leben dadurch wieder in Ordnung zu bringen, dass sie immer wieder über dasjenige grübeln, was vorbei ist, über dasjenige, was sie verletzt hat, über das 'Wie' und 'Warum' der Erfahrungen, die sie mit Schmerz oder Bitterkeit erfüllen. Sie werden über diesen Weg jedoch nie ihren verlorenen inneren Frieden zurückfinden, weil die wahre Bewältigung sich nicht durch das Denken vollzieht, sondern dadurch, dass die inneren seelischen Fähigkeiten neu erschlossen werden, und zwar durch den Kontakt zwischen dem freien Willen der Seele und dem Heiligen Geist.

Die Seele, die das Opfer eines ungeordneten inneren Lebens ist, muss sich zunächst wieder einen reinen Zutritt zu ihrem Seelenarchiv verschaffen. Dazu benötigt sie die Hand, welche Macht über den Schlüssel hat: Maria. Intensive, vertrauensvolle Weihe an die Herrin aller Seelen führt die Seele zu einem tiefen Kontakt mit dem Heiligen Geist. Von der Seele werden nur erwartet: Vertrauen und Loslösung von Erinnerungen in der Überzeugung, dass diese für das seelische Leben künftighin vollkommen unwichtig sind und nur krank machen können – wenn die Seele dies dadurch ermöglicht, dass sie in Gedanken immer zu den nicht bewältigten Erfahrungen zurückkehrt.

In intensiver und vertrauensvoller Weihe an Maria werden nicht bewältigte Erfahrungen geheilt, indem die Seele eine vollkommen neue Erkenntnis des Sachverhaltes erhält und sich die Erfahrung völlig anders zu erklären beginnt. Maria gestaltet die ganze Werteskala der Seele völlig neu: Die Seele betrachtet das Weltliche immer mehr als unwichtig und orientiert sich immer mehr an der wahren Lebensaufgabe, die sie von Gott erhalten hat. Wahre Weihe als Schlüssel zu einem vollkommen heilen seelischen Leben fängt mit Marias goldener Regel an: immer weniger Denken, immer mehr Fühlen und sämtliche weltlichen Erfahrungen als Schritte auf dem Weg betrachten, der zu Gott führt: kein einziger Schritt hat eine Bedeutung für sich; was zählt, ist nur das Ziel der Reise.


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BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 8 :

Die künstliche Welt der Finsternis

Die Finsternis versucht ständig, Gott Seelen zu rauben. Gott ist die Quelle des Lichtes und der Wahrheit. In dem Ausmaβ, wie das Licht und die Wahrheit in der Seele reifen, kann in ihr die Erfahrung des wahren Glücks zum Blühen kommen. Die Finsternis versucht deshalb, die Seele an erster Stelle dadurch zu zerrütten, dass sie die Seele vom Licht und von der Wahrheit wegzieht. Damit dieser Vorgang fruchtbar ist, tut sie dies dadurch, dass sie rund um die Seele Nebelschwaden aufzieht, die diese blind machen und ihre Wahrnehmung vom Leben vollkommen verzerren. Maria hält den Seelen das nachfolgende Gleichnis vor:

Satan – Quelle aller Finsternis – versucht in der Seele das Sehnen nach Gott und dem wahren Licht auszulöschen, indem er sie durch einen Garten führt, den er selbst entworfen hat. Dieser Garten ist eine Illusion, die sich aus Kunstblumen zusammensetzt. Satan hält den Seelen diese Blumen als leicht zugängliche Quellen der Befriedigung für ihre vielen weltlichen Bedürfnisse vor, in der Absicht, dass sie sich immer weniger nach den echten Blumen der Gnade sehnen. Er versucht dabei, die Seele davon zu überzeugen, dass seine Blumen 'echt' sind.

Betrachten wir jedoch diese 'Blumen'. Sie blühen nicht, sie duften nicht und sie besitzen weder Leben noch irgendwelche Fruchtbarkeit. Siehe einen wesentlichen Unterschied:

Gott schöpft, Satan ahmt nach. Nur die echten Blumen aus Gottes Hand leben von:

  • Nahrung aus dem Boden (= den Keimen des Göttlichen Lebens)

  • Sauerstoff (= Beseelung des Lebens)

  • Sonnenlicht (= dem Licht der einzigen Wahrheit)

  • Wasser (= Gnaden, die das Leben instand halten und wirksam machen).

Die echten Blumen aus Gottes Hand sind somit Trägerinnen vom Göttlichen Leben, vom Licht der Wahrheit, von ständiger Beseelung und von Gnaden.

All dasjenige, was von Satan herrührt, ist Nachahmung. Er kann nicht schöpfen, er kann lediglich nachahmen, und es fehlt seinen Kreationen an jeglicher Lebenskraft. Trotzdem verbreitet er die Illusion, seine Kreation wäre echt. Der von Satan den Seelen vorgehaltene künstliche Garten entbehrt:

  • den Lebenskeim (die Nahrung):
    Gott schenkt Nahrung, Satan Gift.

  • Beseelung:
    Gott schenkt der Seele Sauerstoff, Satan Gärung und Erstickung.

  • Wahrheit:
    Gott schenkt Licht, Satan Finsternis und Illusion.

  • Gnade:
    Gott schenkt Leben unterstützende Gnaden,
    Satan Zerstörung, inneren Sturm und Leidenschaften, die von Gott wegführen.

Gott ist die Quelle allen Lebens, und Er beabsichtigt, dieses Leben instand zu halten, zu ernähren und zu stärken. Er schenkt dazu Liebe, Frieden und Weisheit. Auch für diese Gaben hat Satan seine Gegenpole:

  • Der wahren LIEBE setzt Satan gegenüber:

Selbstverherrlichung und Schwärmerei. Die Seele glaubt, eine groβe Liebe zu haben, aber diese ist hohl, denn die Seele setzt ihrer Bereitschaft Grenzen, für ihren 'Geliebten' (Gott) bzw. für ihre Geliebte (Maria) Aufopferungen, Abbüβung und Entsagung zu leisten, und widersetzt sich den Prüfungen. Sie verbirgt diesen Mangel an Hingabe jedoch hinter einem Vorhang inbrünstiger Worte. Sie stellt sich selbst auf einen Sockel und wird so blind für eigene Unzulänglichkeiten, dass sie es schwer damit hat, anzunehmen, sie könne überhaupt Fehler machen.

  • Dem inneren FRIEDEN setzt Satan gegenüber:

Leidenschaften (sämtliche Emotionen, welche die Seele von Gott weg führen, sie unfruchtbar machen und sie täuschen, weil sie nicht Gottes Plan mit den Seelen entsprechen). Leidenschaften versetzen die Seele in Unruhe und inneres Fieber.

  • Der WEISHEIT setzt Satan gegenüber:

Illusion, Phantasie, Selbsttäuschung, eine Traumwelt. In bestimmten Fällen manipuliert Satan die Seelen so sehr, dass sie davon überzeugt sind, sie hätten eine besondere spirituelle Auserwählung und ihr ganzes Benehmen basiere auf lauter Himmlischen Eingebungen. In dieser Gesinnung kann die Seele so sehr zum Hochmut aufgepeitscht werden, dass sie ihre eigene 'Wahrheit' durchsetzt und die echte Wahrheit als Ketzerei bekämpft, weil sie sich von der echten Wahrheit bedroht und angegriffen fühlt.

So führt die Finsternis die Seele weg von der LIEBE (der Mutter der wahren Lebenskraft in der Seele), der HOFFNUNG (der Mutter des wahren Friedens in der Seele) und dem GLAUBEN (der Mutter der Weisheit und des Lichtes in der Seele). Sie setzt diesen gegenüber:

  • gegenüber der LIEBE: die Selbstsucht;
  • gegenüber der HOFFNUNG: tief gewurzelte Unruhe, inneres Fieber;
  • gegenüber dem GLAUBEN: einen Scheinglauben, den Glauben an eine Scheinwirklichkeit und eine eigene Phantasiewelt.

Wegen dieser Verzerrungs- und Blendwerke der Finsternis gerät die Seele ins Schlingern und versinkt sie in einer Scheinwelt. Sie ist davon überzeugt, dass ihre Liebe, ihre Hoffnung und ihr Glaube vollkommen sind und dass sie die Fülle der Fruchtbarkeit für Gottes Reich erreicht hat. In Wirklichkeit wird sie völlig unfruchtbar und bedroht ebenfalls die Fruchtbarkeit anderer Seelen, indem sie diese von der wahren Beseelung durch das Licht wegführt. Diese Seele begieβt die Kunstblumen, weil sie glaubt, sie wären echt, und sie verherrlicht dadurch die Finsternis und sämtliche Werke, die den Tod der Seele in die Wege leiten.

Im nächsten Blümchen betrachten wir, wie die Seele ihre Finsternis und Verblendung erkennen lernen kann und wie sie den Weg für einen neuen Sonnenaufgang in sich selbst freimachen kann.


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BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 9 :

Sonnenaufgang in der Seele

(Fortsetzung von Blümchen 8)

Die Macht Satans ist so groβ geworden, weil er Wege und Mittel gefunden hat, Seelen Bilder einer Scheinrealität vorzuführen, die mit Gottes allumfassender Wirklichkeit nur noch wenig zu tun hat. Mit anderen Worten: Er versteht es, unzählige Seelen für die echte Wahrheit zu verblenden.

Es gibt viele Grade der Verblendung. Solange die Seele in Demut für die Einwirkung von Gottes Geist geöffnet ist und ständig anerkennt, dass sie nicht unfehlbar ist, kann sie immer wieder auf den richtigen Weg gelenkt werden. Maria lehrt uns, wie wir über der verfinsterten, vernebelten Landschaft unserer Seele den Aufgang der Sonne von Gottes Licht beschleunigen helfen können.

Um einen wirklichen Durchbruch der Sonne durch den Nebel der Verblendung zu bekommen, soll die Seele hauptsächlich die nachfolgenden drei Gebiete in Angriff nehmen:

1. Wahre Selbsterkenntnis: Sehr viele Seelen kennen sich selbst nicht so wie sie wirklich sind. Viele kennen ihre Berufung nicht, viele kennen ihre Begabungen und Mängel nicht ausreichend. Viele sind nicht dazu imstande, ihre Position innerhalb von Gottes Heilsplan zu entdecken, so dass sie ihren Stand der Gnade völlig falsch bewerten. Es ergibt sich da eine sehr gefährliche Lage, denn Satan verblendet viele mit dem Gift des Hochmuts, und macht sie dadurch unfruchtbar für Gottes Werke. Nichts leistet den Werken der Finsternis mehr Vorschub als eine Seele, die davon ausgeht, dass sie unfehlbar ist und bzw. oder von Gott weit über die anderen gestellt worden ist.

Selbsterkenntnis ist eine Gnade. Gott hat die Seelen ursprünglich mit einer vollkommenen Erkenntnis von ihrem eigenen Wesen und vielen Elementen der Göttlichen Mysterien geschaffen. Mit der Erbsünde ist die Verschleierung über viele Elemente von Kenntnis und Erkenntnis gekommen: Die Seele sieht Gottes Licht gleichsam durch Glas, das einen wechselnden Grad der Durchsichtigkeit besitzen kann, je nachdem sich die Seele rein zu halten weiβ oder nicht.

Der sicherste Weg zu einer reinen Erkenntnis von der eigenen Art, Eigenschaften und Gesinnungen und von all demjenigen, was Gott spezifisch von einer Seele erwartet, fängt bei der vollkommenen Weihe an Maria an. Sobald die Königin von allem Erschaffenen und Herrin aller Seelen wirklich in einer Seele herrschen kann, führt Sie die Seele zur Erkenntnis von sich selbst, weil die Seele ohne solche Erkenntnisse mit einem Ballon vergleichbar ist:

  • mit den unterschiedlichsten Dingen gefüllt, deren Inhalt ihr eigentlich nicht wirklich bekannt ist, so dass es ihr so vorkommt, als hätte sie gar keinen Inhalt ('dünne Luft', die sie nicht sehen kann);
  • ohne jeglichen Halt und ohne jegliches Fundament, aufgrund jeder beliebigen Kraft von auβen hin und her schwebend, steuerlos und
  • sehr verletzbar: Genauso wie ein Ballon leicht durchstochen werden kann und dann platzt, so ist die Seele ohne gediegene Selbsterkenntnis noch anfälliger für die Nadelstiche der Versuchungen als Seelen, die sich sehr wohl dessen bewusst sind, wer und was sie sind.

Flehen Sie Maria täglich an, Sie möge Ihnen die Gnade der Selbsterkenntnis erwirken, damit die Wärme Ihrer Himmlischen Liebe die Nebelschwaden um Ihre Seele auflösen. Benutzen Sie dazu zum Beispiel mehrfach die Anrufungen:

  • "O Heiliger Geist, erschlieβe für mich die Tiefen meiner Seele. Bring mich zur Selbsterkenntnis. Lass mich doch sehen, wer ich wirklich bin". (aus dem Gebet Nr. 668)
  • "O Maria, lehre mich, die Welt, mein Leben und mein eigenes Wesen durch Deine Augen zu sehen".

Sobald die Seele lernt, sich selbst zu ergründen, soll sie mit Maria zusammenwirken, um sich zu einer Wiedergeburt führen zu lassen. Liefern Sie Ihr altes 'Ich' voll und ganz Maria aus und beten Sie beharrlich um eine Wiedergeburt. Zu dem Zweck müssen Sie an erster Stelle Erkenntnisse von Ihren persönlichen Bedürfnissen erwerben. Dies bringt uns zum zweiten Arbeitsbereich:

2. Verschiebung des Akzentes in Ihren Bedürfnissen. Seelen sind besonders anfällig für die Einwirkung Satans aufgrund ihres Bedürfnisses nach einem schönen Selbstbild und aufgrund ihrer vielen materiellen Bedürfnisse. Die Bedürfnisse des Menschen auf Erden können wir mit einem Gewicht vergleichen, das an seinen Füβen hängt. Je gröβer die Macht eines Bedürfnisses, desto schwerer wird dessen Gewicht, so dass sich die Seele kaum von der Erde loslösen kann. Das groβe Ziel ist, diese Gewichte immer leichter werden zu lassen, so dass sie immer weniger Macht über die Seele gewinnen. Der Weg in die Befreiung aus der Sklaverei dieser Bedürfnisse besteht aus der Durchführung der nachfolgenden Maβnahmen gemeinsam mit Maria, und unter Ihrer Führung:

  • Wappnen Sie sich dagegen, dass Satan seine Unterschrift in Ihre Seele schreibt. Die wahre Unterschrift Satans ist der Hochmut (die Eigenschaft, die ihn selber zu Fall brachte, als er noch ein Engel war). Die Seele kann für sich selbst verblendet sein, aber gefährlich wird es erst recht, wenn die Seele in den Griff des Hochmuts kommt und immer weniger der Möglichkeit offen steht, dass sie überhaupt Fehler machen kann. Gewöhnen Sie sich die nachfolgenden Reaktionen an:

    * Haben Sie etwas Gutes getan, danken Sie dann Gott und Maria mit den Worten: "Danke, dass es mir gegeben worden ist, Euer Licht zu verbreiten. Möge es Eure Erhabenheit verherrlichen".

    * Haben Sie etwas weniger Gutes getan, zögern Sie dann nicht, Ihren Fehler zuzugeben, und beten Sie folgendermaβen: "O Maria, erwirke mir Vergebung, und die Kraft, die Liebe und die Erkenntnis, diesen Fehler nicht zu wiederholen".


    Bleiben Sie sich dessen bewusst, dass Demut der Schlüssel zu vielen Himmlischen Toren ist, unter anderen zu jenem der Gnaden und der Weisheit, die Sie lehren können, Gottes Wahrheit von den Irreführungen der Finsternis zu unterscheiden.
  • Wappnen Sie sich gegen die Vorherrschaft Ihrer materiellen Bedürfnisse (Bedürfnisse an Nahrung, Besitz, Sexualität, leerem Vergnügen, usw.). Je mehr Sie die Bedürfnisse Ihres Körpers und Ihr Streben nach Besitz und Genuss beherrschen können, desto freier wird Ihr Herz für die Erkenntnis von Gottes Absichten und Geheimnissen hinter allem, was Sie umgibt, desto geringer wird die Macht des Weltlichen über Ihr Denken, Empfinden und Sehnen und desto weniger anfällig werden Sie für die Fallen der Verblendung. Die Seele, welche die Schönheiten des Lichtes entdeckt, verabscheut bald die Finsternis und wird frei für den Aufgang zu den Dingen der Ewigkeit.

3. Veränderung Ihres Weltbildes. Die Seele wird leicht in die Irre geführt in Bezug auf die wirkliche Bedeutung desjenigen, was sie um sich herum wahrnimmt. Diese verzerrte Wahrnehmung ist öfters Quelle von Sünden und Untugenden. Daher Marias nachfolgende Ratschläge.

Halten Sie sich ständig vor Augen:
  • dass alles, was Sie sehen und erfahren, Äuβerungen des Kampfes zwischen Licht und Finsternis sind und somit gerade Beweise dafür, dass Gott mit Seinen Seelen beschäftigt ist. Unzählige Seelen glauben zu Unrecht, das vielseitige Chaos in der Welt erbringe den Beweis dafür, dass Gott Seine Schöpfung im Stich lässt, und dass die Finsternis das letzte Wort haben wird.

  • dass alle Ihre Prüfungen Schlachten sind und dass diese von dem wahren Licht gewonnen werden sollen, vorausgesetzt, Sie weihen jede Prüfung vertrauensvoll an Maria. Liefern Sie Ihren ganzen täglichen Kampf gemeinsam mit Maria, und unter Ihrer Herrschaft.

  • dass jeglicher 'Rückfall' der Welt als die Zuckungen der höllischen Schlange betrachtet werden soll, die bereits schwer gedemütigt unter den Füβen der Herrin aller Seelen liegt. Je brennender Ihre Weihe an Maria, desto strahlender leuchtet Ihre Macht und desto gewaltiger werden die Zuckungen der höllischen Schlange unter Ihrem Fuβ. Diese Zuckungen treffen noch viele Seelen, aber in Wirklichkeit weisen sie die vollkommene Machtlosigkeit Satans gegenüber Maria nach.

  • dass Ihr irrender Mitmensch lediglich eine getäuschte Seele ist und dass derjenige, der sich gegen Sie versündigt, selber das erste Opfer seiner Taten oder Worte ist. Hegen Sie Ihren 'Schuldnern' gegenüber keinen Groll, sondern beten Sie für deren Befreiung aus dem Griff Satans; flehen Sie Maria an, Sie möge ihre Herzen für das wahre Licht öffnen.

Legen Sie täglich das nachfolgende Gebet zu Marias Füβen nieder:

"O Maria, Trägerin des allerheiligsten Lichts der Liebe und der Weisheit,
Erwirke mir die Gnade, allen Schein der unzähligen weltlichen Verführungen und Täuschungen zu durchschauen.
Erwirke mir die wahre Erkenntnis von Gottes einziger Wahrheit.
Lehre mich, meinen Mitmenschen, mein Leben und die Welt so zu sehen, wie sie wirklich sind, und so, wie Gott sie sieht, damit ich mich all dem in der möglichst fruchtbaren Weise nähern kann.
Ich liefere mich restlos Deiner mächtigen Herrschaft aus, damit Du mich im unendlichen Strom vom Licht der Ewigen Wahrheit baden kannst.
Ich sehne mich so sehr danach, ein kleiner Spiegel von Gottes Herrlichkeit sein zu dürfen, der die Sonne der Ewigen Weisheit durch die Nebel strahlen helfen soll, durch welche die Finsternis Gottes Seelen für die einzige Quelle des wahren Glücks verblendet.
Erleuchte darum meine Augen und mein Herz in der Feuerglut Deiner vollendeten Heiligkeit, damit ich sehe, was wirklich IST".

Die Seele, die sich zu einer kleinen Sonne umgestalten lässt, genieβt das Vorrecht, die Schätze von Gottes Reich sichtbar machen zu helfen, nachdem sie damit angefangen hat, diese Schätze in sich selbst zu erschlieβen.


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BLÜMCHEN MARIÄ

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BLÜMCHEN 10 :

Der Acker des freien Willens

 

Bei ihrer Schöpfung erhält jede Seele von Gott einen freien Willen. Durch diesen ist sie imstande, jeden Augenblick ihres Lebens auf Erden in jeder Lage frei darüber zu entscheiden, wie sie mit dieser Lage umgehen soll, wie sie auf alles reagieren wird, und im Allgemeinen, was sie mit ihrem Leben tun möchte.

Indem sie in jeder Situation vollkommen frei über die Richtung entscheidet, die sie ihrem Lebensweg geben wird, entscheidet die Seele selbst über Tugend und Untugend, über Sünde und Heiligung, über Schuld und Verdienst, mit anderen Worten: über das Maβ, in dem ihr Leben fruchtbar sein wird. Fruchtbarkeit einer Seele ist das Ausmaβ, in dem sie tatsächlich zur Verwirklichung von Gottes Plänen und Werken beiträgt, denn der einzige Grund, wieso eine Seele auf Erden geboren wird, liegt in der Rolle, die sie hier zu spielen hat, damit sie Gottes Pläne und Werke für das Heil der ganzen Menschheit vollenden helfen kann.

Es ist die Fruchtbarkeit ihres Lebens, die bestimmt, wie das Ewige Leben der Seele aussehen wird. Wie erwirbt sich die Seele diese Fruchtbarkeit? Mit anderen Worten: Wie verdient sie sich die Glückseligkeit im Himmel?

Die Seele wird auf ihrem Lebensweg von zahlreichen Umständen, von ihrem eigenen Geist, ihren Erinnerungen, der Weise, in der sie ihre Umgebung und ihren Lebensweg wahrnimmt, den Reaktionen und dem Verhalten anderer Lebewesen ihr gegenüber, ihren eigenen Gefühlen, ihren Erwartungen, und den Inspirationen von Seiten der Finsternis gesteuert. Gott versucht durch Seine Weisheit und Liebe all dem Richtung zu geben, durch die Inspirationen und Zeichen Seiner Vorsehung, durch welche Er hofft, das Verhalten der Seele nach den Bedürfnissen Seines groβen Heilsplanes zu orientieren.

Ausschlaggebend für die letztendlichen Entscheidungen der Seele, sind ihre eigenen Wünsche, ihr freier Wille. Es ist der freie Wille, der bestimmt, in welchem Ausmaβ die Seele den Inspirationen von Gottes Liebe und Weisheit gerecht wird.

Betrachten wir das nachfolgende Bild. Wir könnten den freien Willen mit einem Acker vergleichen. Jeder Wink, jedes Zeichen, jede Inspiration von Seiten der Göttlichen Vorsehung ist ein Samen, der in diesen Acker gestreut wird, jeden Tag viele Male. Der Acker kann sich dieser Saat verschlieβen, oder er kann sie aufnehmen, in wechselndem Ausmaβ.

Jedes Mal, wenn der freie Wille der Seele dazu bereit ist, einen Himmlischen Samen in sich aufzunehmen, wird die Hochzeit zwischen der Menschenseele und ihrem Gott durch die Gemeinschaft zwischen dem menschlichen Willen und dem Willen Gottes bekräftigt. Der Samen befruchtet den Acker, und es ergibt sich ein neues Leben: Die Seele nimmt eine Handlung vor, spricht ein Wort, hegt einen Gedanken oder einen Wunsch, wodurch sie eine Frucht für den Obstgarten von Gottes Reich bereitet.

So besucht der Wille Gottes, der Quelle allen Lebens ist, jeden Tag viele Male die Brautkammer Seiner Seelen, um Früchte für Sein Reich zu erzeugen und die 'Braut' (die Menschenseele) zum wahren Göttlichen Leben zu erheben. Je öfter die Menschenseele ihren freien Willen mit dem Willen Gottes in Einklang bringt, desto fruchtbarer wird sie. Zum Bild und Gleichnis Gottes zu wachsen, ist im Grunde genommen nichts anderes als den freien Willen vollkommen in den Willen Gottes hinüberflieβen zu lassen, der in der Krone Seiner Schöpfung (der Menschenseele) die Erlösung und Heiligung zu vollenden versucht.

Bei jedem Besuch des Göttlichen Bräutigams bekommt die Braut (die Seele) die Gelegenheit, mehr eins mit Ihm zu werden. Je mehr Göttliche Früchte sie trägt, desto mehr wird sie selber 'vergöttlicht'. Dieser Vorgang hat sich im Laufe der Jahrhunderte nur einmal in absolut vollendetem Maβe vollzogen: in der Hochzeit zwischen Gott und Maria, die deswegen zur Königin der Schöpfung gemacht worden ist, weil der Acker Ihres freien Willens absolut eins mit dem Willen Gottes war, und deswegen Träger einer Fruchtbarkeit war, die Maria zur Trägerin der obersten Heiligkeit machte.

In der vollkommenen, bedingungslosen und ewig dauernden Weihe an Maria erhält die Seele den Schlüssel zu ihrer vollkommenen Erschlieβung, damit auch ihr freier Wille zu einer Brautkammer werden kann, in der unaufhörlich Göttliche Früchte erzeugt werden, zu einem Acker heiliger Gewächse für Gottes Reich.


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BLÜMCHEN MARIÄ

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BLÜMCHEN 11 :

Ehrenbezeugung: Die Seele als Gärtnerin

Es gehört zu den Aufgaben jeder Seele, Ehrenbezeugung, Verherrlichung gegenüber Gott und den groβen Werken Seiner Hände zu erweisen. Insbesondere Ehrenbezeugung gegenüber Gott (der Dreifaltigen Gottheit oder einer der Göttlichen Personen – dem Ewigen Vater, Jesus Christus oder dem Heiligem Geist) und gegenüber Maria (der Königin des Himmels und der Erde und Herrin aller Seelen, von Gott mit unzähligen Eigenschaften in ihrem Grad der Vollendung ausgestattet) setzt in der Schöpfung unsichtbare groβe Kräfte in Betrieb.

Die Herrin aller Seelen lehrt, dass die Seele dadurch, dass sie einem bestimmten Wesen (z.B. einem Heiligen) Ehre erweist, an den Verdiensten Anteil erhält, die dieses Wesen erworben hat. Es wird viel zu Heiligen gebetet. Das gnadenvollste Anliegen dabei ist nicht jene, wobei die Seele eine(n) ganz bestimmte(n) Heilige(n) ehrt, um eine ganz bestimme weltliche Gunst zu erhalten (zum Beispiel die Heilung von einer ganz bestimmten Krankheit), sondern jene, wobei die Seele diese(n) Heilige(n) wegen der spirituellen Verdienste ehrt, die diese(r) während seines oder ihres Lebens auf Erden erworben hat. Gott beantwortet eine solche Ehrenbezeugung, indem Er die Seele bereit macht, die Eigenschaften des verehrten Heiligen auch in sich selbst entwickeln zu können.

Auch aus diesem Grunde kann die Seele dadurch zur höchsten spirituellen Entwicklung gelangen, dass sie Maria, die Gottesmutter, ständig inbrünstig verehrt. Keine einzige geschaffene Seele hat jemals soviel Eigenschaften und Merkmale in einer so absoluten Vollkommenheit in sich getragen wie Maria. Wenn sich die Seele vollkommen Maria weiht und sich vollkommen in Ihren Dienst stellt, erbringt sie dadurch die gröβtmögliche Verherrlichung gegenüber Maria, dem Spiegel von Gottes Glorie, bekleidet mit der höchstmöglichen Vollkommenheit in der Ordnung der Gnade.

Maria setzt Sich zum Ziel, die Seele, die sich in vollkommener Weihe an Sie verschenkt, im Innern völlig zu verwandeln ('neu zu erschaffen') nach dem Muster Ihrer eigenen Seele. So versucht Sie, Ihre Geweihten auf die Ebene Ihrer eigenen spirituellen Vollkommenheit zu ziehen, in dem Maβe, wie diese Seele sich tatsächlich in allen Einzelheiten des alltäglichen Lebens in Ihren Dienst stellt und Ihr ähnlich sein will. Durch den Willen, so zu sein, wie Maria ist, hilft die Seele, sich selbst nach Marias Muster umzugestalten. Wir kennen dieses Phänomen auch in irdischer Hinsicht: Ein Mensch ist geneigt, Merkmale von demjenigen zu übernehmen, den er besonders liebt.

Wir können uns die Seele, die Ehrenbezeugung erweist, als eine Gärtnerin vorstellen. Ehrenbezeugung gibt der Seele einen direkteren Anteil an den Auswirkungen der Eigenschaften, die sie in demjenigen vorfindet, den sie verehrt. Wenn wir uns einen Heiligen als eine Blume vorstellen würden, wäre Maria ein Blumengarten, ein Paradies. Verehrung von Maria lieβe sich dann als das Begieβen der Blumen in diesem Paradies betrachten. Alle diese Blumen sind Elemente der Heiligkeit und der Verdienste, die Maria kennzeichnen. Indem man diese Blumen begieβt, kommt man gleichsam mit diesen unmittelbarer in Berührung und nimmt man ihre Schönheiten und ihre Himmlischen Düfte tiefer in sich auf. Man zieht dadurch also aus diesen Eigenschaften und Verdiensten für sich selbst mehr Nutzen.

Je inbrünstiger die Seele Maria im Herzen verehrt, desto mehr Lebenskraft enthält das Wasser, womit sie die Blumen in Marias Paradies begieβt. Die wahre Lebenskraft in der ganzen Schöpfung ist die Liebe. So ist es auch die Liebe, die den Wert der Ehrenbezeugung bestimmt (die Lebenskraft des Wassers erhöht). Die Seele lässt also mehr von sich selbst in die Blumen übergehen und nimmt ihrerseits immer mehr von den Blumen in sich auf. Je intensiver und dauerhafter die Kontakte der Seele mit Maria sind, desto mehr wird der Duft dieses Himmlischen Blumengartens um sie herum haften bleiben und desto intensiver werden ihr Herz und Geist von den Bildern und Eindrücken erfüllt sein, welche die unvergleichliche Schönheit dieses Himmlischen Paradieses in ihr zurücklassen.

So kann Ehrenbezeugung zu einem Sprungbrett werden, das die Seele zu einer ständig wachsenden Einheit mit dem verehrten Wesen führt, indem dieses Wesen dadurch aufgrund von Gottes Gesetz die Chance bekommt, Sich immer mehr in den Verehrer hinüberflieβen zu lassen. Dieses System lässt verstehen, dass Gott nur aus Liebe von der Seele verlangt, dass sie Ehrenbezeugung, Verehrung und Verherrlichung erweist: Je mehr und je inbrünstiger sie dies tut, desto mehr kann Er die Gnaden der Vervollkommnung in die Seele ausgieβen. Es sind gerade diese Gnaden, hinsichtlich derer Maria Sich gegenüber der Heiligen Katharina Labouré beklagte, dass sie so wenig erbeten werden.


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BLÜMCHEN 12 :

Die innere Sonne

So wie eine Blume der Sonne bedarf, um zu leben, zu blühen und die Fülle ihrer Schönheit zu verwirklichen, bedarf jede Seele des Göttlichen Lichtes, um sich vollkommen zu entfalten und ihre letztendliche Bestimmung zu erreichen: die Heiligkeit, die Fülle des Göttlichen Lebens.

Ich habe früher bereits das Göttliche Licht als das Ganze von Gottes Führung und den Eingebungen vom Heiligen Geist umschrieben. Diese Letzteren sind es, die für die Seele das Göttliche Leben möglich machen und versuchen, dieses zu lenken. Sie können dies nur in dem Maβe tun, wie die Seele Gottes Gegenwart in ihrem Leben zulässt.

Die Seele ist täglich den Einflüssen des weltlichen Lebens ausgesetzt, das nicht Gott, Seine Werke und das Ewige Heil sucht, sondern den Menschen, seine täglichen weltlichen Tätigkeiten, und seine Erworbenheiten in den Bereichen der Wissenschaft und der Technik in den Mittelpunkt des Lebens stellt. Dadurch bedeckt das weltliche Leben gleichsam den Himmel über der Seele mit dunklen Wolken, die das Licht Gottes daran hindern, bis in die Seele vorzudringen. Auch von innen aus entwickelt die Seele Finsternis: Alle Gedanken, Erinnerungen, Gefühle und Wünsche, die mit den weltlichen Elementen verbunden sind, ebenso wie jede negative Einstellung, haben die Neigung, die Seele vom Licht zu trennen, das aus Gottes Herzen auf sie strahlt. Diese inneren Erscheinungen lassen sich mit Gärung vergleichen, die Dünste bildet, welche die Seele einhüllen und sie in einer eigenen kleinen Welt einsperren. Genau dies ist es, was die Allerheiligste Jungfrau Maria meint, wenn Sie sagt, dass jede Bindung mit der Welt und mit der eigenen Vergangenheit die Seele krank macht.

Die Seele kann sich aus eigener Kraft sehr schwer aus dieser Finsternis befreien, weil Finsternis nur von Licht vertrieben wird und es der Seele gerade an diesem Licht mangelt. Gott allein kann dieses wahre, befreiende, heilende Licht in die Seele bringen. In diesen Letzten Zeiten tut Er dies vorzugsweise durch Maria, die in unseren Tagen dazu berufen ist, als die Herrin aller Seelen die Fülle der Wahrheit, das Licht der Hoffnung und die Wärme der wahren Liebe in die Seelen hineinzuführen.

Die Herrin aller Seelen verglich Sich Selbst bereits früher mit den Strahlen der Sonne. Genauso wie die Sonne durch ihre Strahlen die Erde berührt und darin die Fruchtbarkeit erschlieβt, berührt Gott durch Maria die Seelen, um deren wahre Fruchtbarkeit zu erschlieβen. Wenn sich die Seele zu den Füβen der Herrin aller Seelen niederwirft und sich Ihr vollkommen hingibt, treten die Sonnenstrahlen aus Gottes Herzen in das Herz und die Seele hinein, fängt Maria im Wesenskern der Seele die groβe Reinigungsarbeit an und gründet dort Ihren Thron. Dies ist der Anfang der Herrschaft des Lichtes, das durch die erlösenden Leiden Jesu Christi in die Seele gelegt worden ist, jedoch in ihr 'geweckt' werden muss.

Maria erweckt im Mittelpunkt der Seele, die sich Ihr hingibt, die Eigenschaften von Gott Selbst zum Leben. Vorausgesetzt, dass die Seele Ihr dazu eine uneingeschränkte Freiheit gewährt, wirkt Sie Sich so weitgehend in der Seele aus, dass Sie aus dem Mittelpunkt der Seele nach auβen hin strahlt und dort die Nebel und die Finsternis allmählich vertreibt. Jede Komponente des seelischen Lebens befreit Sie von der Finsternis, die in diesem Leben Wurzeln geschlagen hat. So reinigt Sie die ganze Seele in allen ihren Wesenszügen, so dass sie immer weiter aufblühen kann und sie sich dem von Gott für sie vorgesehenen Ideal immer mehr nähern kann: dass sie nach Gottes Bild und Gleichnis wachsen kann, in der Fülle des Göttlichen Lebens. Dies ist es, was Maria als die Vollendung der Erlösung, den Weg der Heiligung, bezeichnet. So wie die Sonne die Erde erschlieβt, um dort die Fruchtbarkeit zu wecken, so erschlieβt Maria die Seele und bringt diese von innen heraus zum Blühen.

Jeder Seele obliegt die heilige Pflicht, die Erlösungsarbeit Jesu völlig in sich zu erschlieβen. Dies ist es genau, wozu die Seele Marias Hilfe und Führung braucht, die in ihr die Befreiung dadurch vollenden hilft, dass Sie die Seele innerlich so weitgehend neu gestalten hilft, dass sie sich von immer mehr Finsternis befreit und in ihr allmählich jede Neigung stirbt, neue Finsternis zuzulassen. Die Herrin aller Seelen weist Ihre Herrschaft in einer Seele dadurch nach, dass Sie diese Seele in einen reinen Spiegel der Sonne umgestaltet, in ein strahlendes Licht des Friedens und des Frohmuts und in eine heiβe Quelle der Liebe und der Sanftmut. In der Seele, in welcher Maria herrscht, regiert das Gesetz von Gottes einziger Wahrheit, in der die Tugend geliebt und die Untugend und Sünde verabscheut wird. So wird die Seele zu einem lebendigen Licht, das eine Atmosphäre von Freiheit und Ruhe um sich herum verbreitet. Die Seele dahingegen, die an ihrer Finsternis festhält und sich immer wieder zu den Quellen neuer Finsternis hinwendet (den weltlichen Elementen des Lebens) hinwendet, scheint ihrer Umgebung alles Licht zu rauben und verbreitet Unfrieden und Unbehagen um sich herum.

In dem Maβe, wie sich die Nebel und Wolken der Anhänglichkeiten gegenüber der Welt und der eigenen Vergangenheit auflösen, bricht der Himmel rund um die Seele auf, so dass die Seele die Sonne (Gott) und Seine Werke (die Fülle der Wahrheit und sämtliche Zeichen von Gottes Gegenwart) immer besser sieht und sie sich immer mehr der Gegenwart und Werke Gottes bewusst werden kann. So ist dasjenige, was als das Aufblühen der Seele bezeichnet wird, im Grunde genommen ein Ersetzen jeder Finsternis durch Licht und ein Brechen jeder Anhänglichkeit gegenüber demjenigen, das kein Licht für die Seele in sich trägt und sie somit von dem Göttlichen Leben wegführt.

Maria bringt der Seele Licht, Wärme, Erkenntnis und Befreiung von innen heraus. Ihre Vermittlung darf dabei nicht als passive Reinigung und Ergänzung von demjenigen betrachtet werden, was in der Seele fehlt, sondern als eine Umgestaltung, eine 'Neuschaffung', durch welche die Seele selbst allmählich die Gesinnungen entwickelt, die in ihr das Blühen neuer Finsternis hemmt. Marias Herrschaft in der Seele ist jene der Vertreterin der Sonne (Gott), die die Seele Schritt für Schritt selber in eine kleine Sonne umgestalten möchte, so dass diese sich von innen heraus von ihren finsteren Gesinnungen, Neigungen und Anhänglichkeiten befreien kann und zu einem Spiegel des Lichtes wird, der Gottes Gegenwart und Werke in ihre Mitgeschöpfe hineinführen hilft. Aus diesem Grunde kann die Seele, die Maria vollkommen gehört und Ihr in allen Elementen des Alltags geweiht ist, bei Mitgeschöpfen das Gefühl wecken, dass überall dort, wo sie erscheint, die Sonne aufgeht.


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BLÜMCHEN 13 :

Die tägliche Wiedergeburt

Jesus lehrt die Seelen bereits im Evangelium, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. Eigentlich hat Gott in dieser Aussage einen ganz besonderen Wunsch verborgen: Den Wunsch, dass die Seele jeden Tag als ein völlig neues Leben betrachten sollte. Das Aufwachen ist dabei wie ein Auferstehen aus dem Nichts. Um wahrhaftig frei und unbelastet durch das Leben gehen zu können und jeden Tag zur höchstmöglichen Fruchtbarkeit führen zu können, darf die Seele eigentlich keine Bindungen mit dem gestrigen Tag hegen. Jede Erinnerung, die im Geist aktiviert wird, kann die Seele bereits mit Gefühlen belasten, die mit dieser Erinnerung einhergehen. Dadurch, dass der menschliche Geist die Neigung hat, Erinnerungen wie in einer endlosen Kette miteinander zu verbinden, kann die Seele, die leicht zu ihrer Vergangenheit zurückkehrt, sich selber eine Kette umlegen und unter der Bürde vieler alter Verletzungen, Enttäuschungen, schlechter Erinnerungen und Schmerzen vollkommen unfruchtbar werden, entweder für eine kürzere oder eine längere Zeit. Jeder Tag ist jedoch ein Geschenk Gottes, aus dem die Seele das Allerbeste für ihre eigene Heiligung und ihren persönlichen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan für alle Seelen machen soll.

Jeden Tag soll die Seele eine Wiedergeburt erleben, als ob der heutige Tag der einzige Tag ihres Lebens wäre und sie somit aus diesem Tag alles für das Ewige Leben herausholen muss. So viele Seelen leben Jahr aus Jahr ein, Tag aus Tag ein ohne jegliche Fruchtbarkeit für Gottes Pläne und Werke, weil sie so leben, als würde ihr Leben auf Erden nie zu Ende gehen. Wenn sich die Seele nun darin übt, sich jeden Morgen vor Augen zu halten, dass sie vollkommen bereit sein muss, um im Laufe des Tages Gott zu begegnen, wird sie sich viel bewusster anstrengen, an jenem Tag möglichst viel für Gott zu verwirklichen, damit Gott sie jede Stunde möglichst heilig vorfinden kann und die Bilanz ihrer Beiträge zu Gottes Werken möglichst reich wird.

Die Seele kann dies nur dann uneingeschränkt tun, wenn sie nicht den Ballast der Vergangenheit mit sich trägt. Jeder Gedanke an gestern oder an eine fernere Vergangenheit erinnert die Seele ebenfalls an diejenige, die sie damals war. Heute braucht sie jedoch gar nicht mehr dieselbe zu sein. Alles ändert sich: die Umstände des Lebens, die Beziehungen und Kontakte zu Menschen, aber auch die Seele selbst (vorausgesetzt, sie arbeitet an sich selbst). Unsere Schwächen von gestern brauchen sich nicht unbedingt heute in derselben Weise auszuwirken. Unsere Schmerzen, Ängste und Sorgen von gestern brauchen nicht unbedingt heute weiterzuleben. Die Herrin aller Seelen kann Ihnen helfen, Ihre Vergangenheit so gründlich zu begraben, dass diese Sie nicht dauernd wie ein Gespenst verfolgt, um Sie unwirksam zu machen.

Auch deswegen hat Gott die Aufeinanderfolge der Jahreszeiten, von Tag und Nacht usw. eingesetzt. So wie Gott Tag und Nacht vorgesehen hat, hat Er darin eigentlich den Wunsch verborgen, dass die Seele jeden Morgen als ein vollkommen neues Leben betrachtet. In dieser Einstellung kann sie vollkommen frei werden. Wenn Gott die Seele zu Sich ruft, muss sie leicht wie ein Vöglein sein, damit sie unbelastet zu Ihm fliegen kann, nicht bleischwer mit den Lasten der Vergangenheit, des Geistes, der Erinnerungen, und von allem Negativem beladen. Eine Seele, die in dieser Weise das Leben betrachtet, findet einen neuen Frohmut und eine neue Leichtfüβigkeit.

Wenn die Morgendämmerung einbricht, weckt Gott in der Seele den Funken für einen neuen Anfang. Die Seele selbst löscht sehr oft diesen Funken, indem sie diesen mit dem eiskalten Wasser finsterer oder schmerzhafter Erinnerungen besprüht und dadurch, dass sie die Gesinnungen aus längst vergangenen Tagen mit sich in den neuen Tag hinein schleppt. Die Hemmungen von Seiten der eigenen Schwächen, die Erinnerung an die eigenen Mängel und Unzulänglichkeiten von jeher, die Nachwirkung alter Sorgen und Ängste, die Entmutigung aus den unterschiedlichsten unangenehmen Erfahrungen usw. werden von Tag zu Tag durch die Ermüdungen des Lebens und die Aussichtlosigkeit der unterschiedlichsten weltlichen Einflüsse weiter erschwert. Die Folge ist eine Lähmung und eine Lustlosigkeit, die von Tag zu Tag zunehmen.

Das alles braucht kein Urteil zu sein, kein Gefängnis, aus der die Seele nicht mehr entwischen kann. Die Seele, die sich vertrauensvoll vollkommen der Herrin aller Seelen ausliefert, kann Sie inständig darum bitten, dass Sie die Vergangenheit und sämtliche bedrängenden Erinnerungen, alle Hemmungen, welche die Seele dauernd mit sich schleppt, im hochheiligen Boden Ihres Unbefleckten Herzens begräbt. Dies erfolgt durch vollkommene Weihe, die intensiv gelebt wird. Alles, was in Marias Herzen begraben liegt, ist Ihr Eigentum. Jedes Mal, wenn die Seele die Neigung spürt, zu dieser geweihten Vergangenheit zurückzukehren, betritt sie gleichsam unberechtigterweise Marias hochheiligen Boden.

Die Seele, die sehr intensiv mit Maria lebt, kann mit Ihren Einstellungen befruchtet werden und wird immer mehr im inneren Frieden und in der inneren Ruhe leben. Nur aus diesem Frieden und dieser Ruhe – dem Frieden Christi! – heraus kann die Seele neu geboren werden. Innerer Unfriede und innere Unruhe halten die Seele in ihrer weltlichen Persönlichkeit fest. Innerer Friede und innere Ruhe wecken in ihr dasjenige, was die Seele aus allem Weltlichen loslöst und sie so leben lässt, als wäre sie bereits 'über das Irdische hinaus' gewachsen: sämtliche Gedanken und Gefühle werden dann immer intensiver vom Atem der Heiligkeit durchdrungen, welche die Seele immer fester mit dem Zeitlosen verbindet. In dieser Einstellung reift die Saat der Wiedergeburt, Tag für Tag. In dieser Einstellung ist die Vergangenheit durch die wahre Liebe besiegt und löst sich die Zukunft von selbst im Licht der wahren Hoffnung auf, so dass für die Seele nur noch der heutige Tag zählt, den sie ganz bewusst lebt wie ein Kind von Gottes Morgendämmerung, die alle Finsternis besiegt hat.


www.maria-domina-animarum.net

TOTUS TUUS MARIA !

BLÜMCHEN MARIÄ

inspiriert an Myriam van Nazareth

BLÜMCHEN 14 :

Der Mai im seelischen Leben: Die Seele zwischen Blüte und Frucht

Der Mai gilt allgemein als der schöne Frühlingsmonat. Im Groβen und Ganzen liegt dieser Monat immer etwa zwischen Ostern und Pfingsten. Betrachten wir doch mal die groβe Symbolik, welche sich hier verbirgt.

Ostern ist das Fest der Auferstehung, Pfingsten lieβe sich als die Krönung der Auferstehung betrachten. Für die Seele ist die Auferstehung ihre Wiedergeburt, welche sie sich aufgrund des Kreuzweges ihrer Prüfungen erwerben kann, vorausgesetzt, sie trägt ihre Kreuze auf eine verdienstvolle Weise. Konkret heiβt dies: vorausgesetzt, dass sie diese nicht verflucht, sich nicht gegen sie auflehnt, sondern diese in Liebe trägt und sie weiht, damit sie fruchtbar werden. Die Frucht kommt in einer Wiedergeburt zum Ausdruck, in einem neuen Anfang für das wahre, Göttliche Leben. Pfingsten ist dann gleichsam die Krönung dieser Wiedergeburt, indem der Heilige Geist die neugeborene Seele zur Fülle ihrer Entfaltung führen will. Betrachten wir nun mal, was in dieser Jahreszeit in der Natur vorgeht:

Die Natur erlebt ihre Wiedergeburt nach dem dürren Winter. Die Blüten kündigen die neue Fruchtbarkeit an. Der Wind und die Tiere verbreiten den Blütenstaub zwischen den Blumen und steigern somit die Fruchtbarkeit der Natur. Die Blumen, die Blüten, Bäume und Pflanzen folgen dabei automatisch den Wachstumsgesetzen, die von Gottes Intelligenz entworfen und durch dieselbe Intelligenz gelenkt werden. Die Natur stellt sich keine Fragen, sie lässt sich führen, sie wirkt Gottes Plan nicht entgegen. In dieser Hinsicht unterscheidet sie sich vollkommen von der Menschenseele, trotz der Tatsache, dass diese als Krone der Schöpfung gedacht war.

Die Menschenseele hat einen freien Willen, den sie häufig so anwendet, dass sie Gottes Intelligenz in ihrem Leben wenig Chancen gibt. Aus diesem Grunde kommt die Seele oft nie zu der Fruchtbarkeit, welche sie aufgrund der ihr von Gott geschenkten Gaben erreichen könnte. Die Seele, die ihre Prüfungen auf eine Art und Weise trägt, welche völlig mit Gottes Werken und Plänen in Einklang ist, wird fruchtbar. Sie trägt gleichsam die Frühlingsblüten der Tugend, die ihre Wiedergeburt für das Göttliche Leben besiegeln. In dem Ausmaβ, in dem die Seele den Weg der Tugenden nicht verlässt, reifen die Blüten ihres inneren Lebens allmählich zur wahren Heiligkeit. Diese Seele stellt ihren freien Willen in den Dienst von Gottes Plänen und Werken, so dass der Heilige Geist die Gelegenheit bekommt, ihre Blüten uneingeschränkt weiter zu Früchten für Gottes Reich reifen zu lassen. Die Seele, die vollkommen in der Tugend lebt und in allem Gottes Werken und Plänen dienen will, lebt im wahren Sinne des Wortes in Einheit mit Gottes Willen. Diese Seele ist eine schöne Blüte, die ihren Blütenstaub durch die Winde von Gottes Geist über ihre ganze Umgebung verbreiten lässt, so dass sie tatsächlich zu einer gröβeren Fruchtbarkeit von Seelen beiträgt. In ihr befruchtet auβerdem die eine Tugend die andere, so dass sie bald blüht in der Üppigkeit der Seele, die ihre wahre Berufung (die Heiligkeit) ernst nimmt.

Wir könnten es so betrachten, dass in einer Seele, die durch den richtigen Umgang mit den Kreuzen ihres Lebensweges zu einer Wiedergeburt für das wahre Göttliche Leben kommt (Auferstehung), und die ihre neu geformten Blüten der Tugendhaftigkeit und Heiligung vollkommen für die Wirkung des Heiligen Geistes (Pfingsten) aufschlieβt, die Atmosphäre des ewigen Mai, des Ewigen Frühlings der wahrhaftig blühenden Seele herrscht. Lasset uns in dieser Symbolik noch einen Schritt weiter gehen:

Der Mai ist der groβe Monat Mariä, der Monat, in welchem wir auf Maria schauen als auf die Verheiβung eines neuen Frühlings, die Königin der Himmlischen Schönheit, den ewig blühenden Frühling. In diesem Monat wird die Seele daran erinnert, dass die Himmelskönigin eine nie verwelkende Blüte ist. Ihr ganzes Leben war ein Muster der Fruchtbarkeit. Sie führte ein Leben, das völlig und ganz Weihe an Gott war, in welchem alle Ihre Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen blühten und sich in der tiefsten Einheit mit Gottes Willen vollzogen, und dadurch die Höchstfruchtbarkeit für Gottes Pläne und Werke erzielten. Maria war gleichzeitig Blüte und Frucht. Sie litt in einer vollkommen fruchtbaren und heilvollen Weise. Dadurch lässt sich sagen, dass Sie gleichsam jede Sekunde neu geboren wurde, in einem endlosen Prozess der Selbsterneuerung. Auf der spirituellen Ebene erklärt dies Ihre ewige Jugend, die in Ihr sowohl seelisch als auch sogar physisch spürbar war. Marias ganzes Leben war in absolut vollendeter Weise in das Erlösungswerk Christi integriert. Zur gleichen Zeit lebte Sie in einem vollkommenen 'Ineinander-Flieβen' mit dem Heiligen Geist.

Es lässt sich sagen, dass Marias Leben dadurch die absolute Vollkommenheit zum Ausdruck brachte, dass in Ihr auf eine auβerordentliche Weise die Werke der Drei Göttlichen Personen die Fülle ihrer Fruchtbarkeit erreichten, indem Sie Ihren Willen vollkommen mit Gottes Willen eins machte, und Sie die Tugend lebte in jeder Einzelheit Ihres inneren Lebens, aller Ihrer Verfassungen, und in allem was von Ihr ausging.

  • des Ewigen Vaters (Schöpfung): In Maria kam all dasjenige, womit Gott Sie erschaffen hatte, uneingeschränkt und in einem vollkommenen Ausmaβ zum Reifen;
  • Jesu Christi (Erlösung): In Maria trug jede Einzelheit Ihres Lebens zu den Erlösungswerken Christi bei, wegen der vollkommenen Heiligkeit Ihres inneren Lebens und von allem, was von Ihr ausging;
  • des Heiligen Geistes (Heiligung): In Maria wurde ununterbrochen alles zur Fruchtbarkeit für die ganze Schöpfung gebracht, weil der Heilige Geist in Ihr einen würdigen Thron fand, und auf vollendete, ungehemmte Weise durch Sie wirken konnte.

Es lässt sich somit sagen, dass sich in Maria ein ununterbrochener Vorgang vollzog, wobei Saat (Schöpfung), Blüte (Erlösung) und Frucht (Heiligung) ständig gemeinsam zugegen waren und unaufhörlich ineinander flossen: ein Vorgang der ständigen Selbsterneuerung und Wiedergeburt, genauso wie es die Natur im Monat Mai durchmacht. Marias Geheimnis lag nicht nur in Ihrer Unbefleckten Empfängnis. Wäre dem so, so gäbe es für keine einzige Seele auβer Maria eine Hoffnung auf wahre Fruchtbarkeit und somit auf wahre Heiligkeit. Marias wahres Geheimnis lag in der Art und Weise, wie Sie Ihren freien Willen einsetzte. Maria wurde in jeder Einzelheit Ihres Lebens von nichts anderem angetrieben als von dem inständigen Wunsch, Gottes Werke zu fördern und die Verwirklichung Seiner Plane voranzubringen. Ihre seelische Fruchtbarkeit war das Ergebnis der vollkommenen Hingabe Ihres eigenen Willens zu Diensten von Gottes Werken und Plänen, Ihrer vollendeten Selbstverleugnung zugunsten von Gottes Heilsplan. Deshalb ist Maria die Verkörperung des Monats Mai, des wahren Symbols des Frühlings, eines neuen Lebens, der ungehemmten Blüte, der Natur in der Fülle ihrer Schönheit und von den reichsten Verheiβungen erfüllt.

Die Blume, der Baum oder die Pflanze nimmt alles an, ohne nachzudenken und ohne Widerstand: jeden Sonnenstrahl, jeden Regentropfen und jede Brise. Die Seele, die ohne nachzudenken und ohne Widerstand alles annimmt, blüht ebenfalls gemäβ Gottes Gesetz und zu Gottes Zeit, weil sie sich mit Gottes Willen eins macht. Für sie sind die Sonnenstrahlen von Gottes deutlich spürbarer Liebe, die Regentropfen der Prüfungen und die Winde wie der Motor von Gottes Zeichen, Seiner Vorsehung und Seiner Beseelung auf ihrem Lebensweg ausnahmslos Segnungen, die alle zusammen notwendig sind damit die Seele blüht und Früchte trägt. Die Seele zwischen Blüte und Frucht ist die Seele in welcher der wahre Frühling nicht mehr vorübergeht, weil sie begriffen hat wozu sie auf Erden ist: sie folgt keinem eigenen Kurs, sondern lebt vollkommen nach den Wachstumsgesetzen ihres Schöpfers, so dass sie mit Sicherheit von Ihm zum Sommer der wahren Heiligkeit geführt wird, um für ewig in Ihm zu blühen.

Maria ist die absolute Krönung der Fruchtbarkeit einer Seele. In Ihr lieferten die Blüten der Tugenden den vollen Reichtum des Blütenstaubs, der neues Leben bringt. In dieser Zeit ist Maria als Herrin aller Seelen dazu berufen, diesen Reichtum zu verbreiten. Sämtliche Belehrungen, die Sie in dieser Eigenschaft den Seelen vermittelt, bilden den Blütenstaub durch welchen Sie die Seelenböden befruchtet für die Gründung von Gottes Reich auf Erden. Viele Seelen weisen eine Allergie gegen diesen Blütenstaub auf, weil sie unter den verheerenden Einflüssen des weltlichen Denkens und Strebens die Fülle des wahren Lebens nicht mehr ertragen. Darin liegt ein wichtiger Grund für das Unverständnis und den Mangel an Annahme von Seiten vieler Seelen gegenüber diesen Werken der Himmelskönigin. Die Seele, die gegen die Werke allergisch ist, die Gott im Mai des seelischen Lebens vollbringen will, kann nicht zum Reifen der Sommerfrüchte beitragen.