TOTUS TUUS, MARIA !

FAMILIE

Myriam van Nazareth

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,

Im Rahmen des Menüpunktes Lebensbereiche bringe ich in der vorliegenden Rubrik dasjenige vor, was die Herrin aller Seelen bisher in Bezug auf Elternschaft, die Rolle des Vaters und der Mutter, Jugend, Erziehung, die Ehe, die Taufe und Beziehungen innerhalb der Familie gelehrt hat.

Jede Seele wird von Gott zu einem gewissen Zeitpunkt in die Welt geschickt, wird aus bestimmten Eltern geboren und fängt dann an einem gewissen Ort ein Leben an. Zu Allernächst soll man somit immer Folgendes berücksichtigen (aus Brief 80):

"(...) Es ist kein Zufall, dass eine Seele gerade diese Eltern oder jene Kinder hat. Gott sieht das alles genau so vor, weil Er nur die völlige Verwirklichung Seines Heilsplans bezweckt: Er will möglichst viele Seelen den Weg der Heiligung vollenden sehen, um Sein Reich des vollendeten Friedens auf Erden gründen zu können. Deswegen erschafft Gott jede Seele mit einer spezifischen Ausrüstung und bringt diese und jene Seele zusammen, weil Er mit einer gewissen Kombination von Fähigkeiten, Talenten und Schwächen eine genaue Absicht verfolgt. Die Berührung zwischen Fähigkeiten, Talenten, Schwächen, Absichten usw. regt Seelen dazu an, bestimmte Verhaltensmuster zu entwickeln. Gott hat es so verfügt, dass, wenn es einer Seele gelingt, ihr Verhalten vollkommen an den Göttlichen Gesetzen der Liebe zu orientieren, diese Seele dadurch die optimalen Voraussetzungen für ihre eigene Heiligung und (auf indirekte Weise) für die Entwicklung der Seelen in ihrer Umwelt schafft. Wenn Sie es so betrachten, wäre der Schluss vertretbar, dass Sie für Ihre Eltern Mitverantwortung tragen. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass jede Seele individuell die Höchstverantwortung für ihr eigenes Heil zu tragen hat (...)".

Eltern und Kinder leben zwar eine zeitlang zusammen, haben allerdings auch mindestens teilweise ihren eigenen Weg zu gehen. Eltern halten manchmal sehr an ihren Kindern fest. Ich zitiere weiter aus Brief 80:

"Das heiβt konkret, dass Sie Ihre Eltern nicht ganz im Stich lassen dürfen – vorausgesetzt, sie sind bereit, Ihren Einfluss in ihrem Leben wenigstens hinzunehmen –, aber dass der Vater und die Mutter trotzdem ihren eigenen Weg zu gehen haben, auf dem sie nur in dem Maβe die Heiligung ihrer Seele verwirklichen werden, wie sie ihren eigenen freien Willen in den Dienst Gottes setzen. Dort hört dann die Verantwortung von Ihnen selbst, liebe Schwester, eigentlich auf. Es sollte durchaus möglich sein, als Erwachsene Ihren eigenen Weg zu gehen, also nicht bei den Eltern zu bleiben, auch wenn die Eltern das irgendwie wünschen oder es ihnen irgendwie helfen würde, auf irgendwelche Weise für sie da zu sein. Was Sie auf keinen Fall unterlassen dürfen, ist, für Ihre Eltern nach wie vor zu beten, damit sie die Führung Gottes spüren und annehmen können und gewillt sind, dieser immer zu folgen. Vergessen wir nie, dass die wertvollste Hilfe, die man einem Mitmenschen gegenüber leisten kann, oft nicht die physische Nähe ist, sondern die Gebete und Aufopferungen, die man genauso gut aus der Ferne leisten kann".

Eine Seele ist etwas Geheimnisvolles. Sie wird von Gott mit ihren eigenen Merkmalen, Eigenschaften, Talenten, Gaben usw. ausgestattet. Trotzdem wird die Persönlichkeit einer Seele auch von erblich bedingten Faktoren beeinflusst. Die Herrin aller Seelen lehrte diesbezüglich Aufschlussreiches in Ihrer Offenbarung vom 5. August 2007:

"Alles, was lebt, ist dem Gesetz der Erblichkeit unterworfen. Gott verfolgt damit eine Absicht. Betrachte den Menschen. Er erbt körperliche Merkmale von seinen Vorfahren, aber auch bestimmte Verhaltensneigungen. Gott hat die menschliche Natur mit reichen Variationen geschaffen. Jeder Verhaltenszug und jedes körperliche Merkmal hat einen ganz bestimmten Sinn und spielt innerhalb eines Menschenlebens eine ganz bestimmte Rolle.

Die Seele muss mit all dem etwas tun. Sie muss ihre körperlichen Merkmale und ihre Verhaltensneigungen benutzen, um ihrer spezifischen Lebensberufung zu folgen und ihren Lebensauftrag zu erfüllen. Neigungen und Merkmale, welche die Seele zu einer Untugend hin ziehen, müssen bekämpft werden, damit die Seele ihre alles übergreifende Berufung, die Aufgabe, wozu sie innerhalb von Gottes Heilsplan berufen worden ist, unbegrenzt verwirklichen kann.

Jede Seele hat ihre eigenen Merkmale und Neigungen, aber erbt auch Merkmale und Neigungen früherer Generationen. Damit die Seele ihren ersten Auftrag – die Heiligung – verwirklichen kann, tut sie gut daran, irgendwann das Leben ihrer Eltern und Groβeltern zu betrachten. Sie muss dies in aller Offenheit, vollkommen unbefangen tun, ohne über längere Zeit hinweg bei weltlichen Erinnerungen zu verweilen und ohne irgendein Urteil zu fällen. Sie muss versuchen, sich ein Bild von typischen Neigungen und Merkmalen ihrer Eltern und Groβeltern zu machen.

So kann die Seele in bestimmten Fällen zu einer besseren Erkenntnis und zu einem tieferen Verständnis ihrer eigenen Neigungen kommen und diese in inniger Einheit mit Mir zu reinigen versuchen. Dieser Vorgang kann der Seele helfen, sich von schädlichen Gewohnheiten loszulösen und den Entschluss zu fassen, bestimmten Neigungen in ihrem Verhalten und ihren Verfassungen eine neue Richtung zu geben, und kann helfen, schneller die Entwicklung bestimmter Neigungen in sich selbst bemerken zu können. So kann die Seele den Nutzen ihres Lebens innerhalb von Gottes Plänen und Werken vergröβern".

Wenn nun die Seele mit diesem ganzen Gepäck von Erbfaktoren, vererbten Neigungen und unmittelbar von Gott erhaltenen Geschenken ihre Lebensreise antritt, muss sie weiterhin von ihren irdischen Eltern für diese Reise gerüstet werden. Diesbezüglich ruht auf den Eltern eine besondere Verantwortung. Wie sieht denn die Gottesmutter eine seelisch fruchtbare Erziehung, anders ausgedrückt: eine Erziehung, welche der Seele die besten Bedingungen bietet, ihre Hauptaufgabe für Gott (die Heiligung) zu erfüllen? In Ihrer Offenbarung vom 3. Februar 2009 lehrt die Himmelskönigin:

"Gottes Schöpfung ist wie ein Garten. Jede Seele ist eine Blume. Gott ist überall zugegen: Er ist die Sonne über dem Garten, Er lässt den Regen herunter kommen und Er ist im Lebensprinzip gegenwärtig, das im Boden die Blüte der Blumen lenkt. Ich bin das Strahlenbündel aus der Göttlichen Sonne, die Brücke zwischen Sonne und Boden, zwischen Gott und Seiner Schöpfung. Auch jetzt trete Ich auf die Seelen zu als Sonnenstrahl der Hoffnung, des Lichtes, der Ermutigung, des Glücks und der Beseelung.

Viele Seelenblumen werden bereits während ihrer ersten Blüte – während ihrer Jugend – vom Göttlichen Leben abgeschnitten, indem ihr Nährboden durch verzerrte Vorstellungen von Gott und vom Leben vergiftet wird. Viele junge Seelen werden von ihren Eltern und von anderen Seelen, denen sie zu Erziehungszwecken anvertraut worden sind, unwirksam und unfruchtbar gemacht für die Werke der Erlösung und Heiligung, die Gott an ihnen vollziehen will, indem ihnen eine negative Vorstellung über Gott, über sich selbst, über das Glück, über die wahre Liebe, über das Leben und über die Zukunft vorgehalten wird.

Diese Seelen werden ihres Vertrauens und ihrer Lebenslust, sogar ihres Lebenswillens beraubt. Sie wachsen ohne Hoffnung auf, weil sie gelernt haben, das Leben nur als eine Bürde, als eine Verkettung aussichtsloser Ungerechtigkeiten zu betrachten. Sie wachsen ohne Glauben auf, weil sie nicht gelernt haben, über den oberflächlichen Schein der Dinge hinaus zu schauen. Sie wachsen ohne Liebe auf, weil sie die wahre Geborgenheit und das wahre Verständnis nie richtig gespürt haben und gelernt haben, alles als feindlich oder als minderwertig zu betrachten.

Seelen Meines Herzens, viele von euch sind wie Blumen mit geknickten Stielen oder verwelkten Blättchen. Sie nehmen kaum die Nahrung auf, die Gott in ihrem Boden angesammelt hat. Offenbar gelingt es ihnen nicht, sich das Sonnenlicht der Liebe und der Bewusstwerdung zu Nutze zu machen. Der Regen der Gnade – die Prüfungen als immer neue Wege, durch welche Gott der Seele die Chance gibt, sich Ihm zu nähern – ist für sie vielmehr eine Qual, eine Bedrohung, eine Bestätigung für die Finsternis ihrer Weltanschauung, denn sie spüren in dieser Lebensquelle nichts anders als Kälte, Trostlosigkeit, Entmutigung und eine scheinbare Bestätigung der Tatsache, dass keiner sie liebt, auch Gott nicht. Es ist, als ob diese Seelenblumen ein Leben lang jeden Tag leise sterben und nicht dazu imstande sind, wirklich zu leben".

Im Antwortbrief 247 lieβ mich Maria schreiben:

"Das Leben auf dieser Welt ist ein Chaos. Viele Seelen sind ja selber auch im Chaos. Man könnte dafür viele Gründe entdecken, aber letzten Endes ist das Chaos in der Welt und in den Seelen auf eine einzige Ursache zurückzuführen: Das Licht Gottes ist aus der Welt und aus den meisten Seelen gebannt worden. Wie kann man je erwarten, sich in einem dunklen unbekannten Haus bewegen zu können ohne sich irgendwo zu stoβen und sich zu verletzen und ohne letztendlich das Vertrauen an sich selbst zu verlieren? Genau das ist es, was mit einer Seele geschieht, die Gottes Licht aus ihrem Leben bannt und so tut, als hätte Gott mit der Welt nicht im Geringsten etwas zu tun: Sie tappt im Dunkeln auf ihrem Lebensweg herum, stöβt sich an unzähligen Steinen der Verirrung und Versuchung, weil sie diese nicht erkennen kann, verletzt sich wegen der rasch aufeinanderfolgenden Sünden und verliert jegliches Vertrauen, weil eine finstere Welt kein Vertrauen schenken kann.

So wird es möglich, dass dauernd allerhand Dinge passieren, die wir unmöglich fassen können. Gott aber sieht alles und kennt von allem auch den Ursprung. Wir sehen, wie sich eine Seele verhält, kennen nicht (alle) ihre Motive, kennen auch nicht ihre Zielsetzungen und wissen schon gar nicht, welche Erfahrung in ihrer Vergangenheit sie jetzt zu diesem oder jenem veranlassen könnte. Gott kennt dies alles. Er 'war dabei, als der erste Gedanke geboren wurde', der zum jetzigen Verhalten der Seele Anlass gegeben hat, und kennt genau die Verfassung ihres Herzens. Er ist somit der Einzige, der haargenau das Verhalten bewerten kann. Auβer Ihm kann auch Maria jedes Verhalten bewerten und durchschauen, weil Sie dazu von Gott die vollendete Fähigkeit erhalten hat. Den Seelen auf Erden wird dies aber nicht ermöglicht. Hätten wir diese Fähigkeit, so würde diese uns den Verlust aller Verdienste einbringen, denn wir würden manchmal der Versuchung anheim fallen, unsere Brüder und Schwestern zu richten..., was wiederum ein Beweis für mangelhafte Liebe wäre.

Wenn eine Mutter ihren Sohn vollkommen vernachlässigt und Gott feststellt:

  • dass die Fehlentwicklung des Sohnes, emotional und gegebenenfalls sexuell, der Vernachlässigung zuzuschreiben ist und
  • dass die Mutter tatsächlich aus Gleichgültigkeit bzw. aus Mangel an Liebe gehandelt hat,
  • so hat die Mutter die Pflicht versäumt, die ihr kraft des Göttlichen Gesetzes obliegt. Eine Mutter soll ihre Kinder so erziehen, dass diese:
  • dem Leben in der Welt gewachsen sind, das heiβt, sie soll den Kindern die Fähigkeiten vermitteln helfen, geistig, emotional und physisch das Leben bewältigen zu können;
  • in der Seele auf eine ständige Begegnung mit Gott vorbereitet sind, das heiβt, sie soll den Kindern in Wort und Tat, in der Belehrung und im Vorbild die Werte des wahren, traditionellen Christentums vermitteln, damit ihre Seelen vollkommen fähig sind, Gottes Liebesströme in sich aufzunehmen und diese in sich voll blühen zu lassen, damit sie ungehemmt an ihrer eigenen Erlösung und Heiligung mitwirken können. Konkret heiβt dies, dass die Mutter helfen soll, ihre Kinder so auszubilden, dass diese Jesus und Maria und die wichtigsten Göttlichen Werke kennenlernen und fest an diese glauben können. Die traditionellen Werte der christlichen Lehre sind die einzigen wahren Quellen von Gottes Wahrheit. Sie sind es, welche die Herrin aller Seelen verkündigt, vertieft, für die Seelen besser zugänglich macht und in den Seelen zur wahren Blüte zu bringen versucht.

Wenn eine Mutter ein Kind hat, das sich versündigt, z.B., wie Sie schreiben, flucht, stiehlt, lügt usw., was passiert dann vor Gott? Jede Seele ist verantwortlich für die eigenen Sünden, aber... es gibt viele mögliche Fälle, in denen Gott die Haftung für eine Sünde aufteilt. Einer dieser Fälle ist jener, in dem eine Mutter ihr Kind schlecht erzogen hat, es nicht gelehrt hat, die christlichen Werte zu lieben, z.B. Du sollst nicht lügen, weil..., ja, auch 'weil du Gott dadurch Kummer machst, während Er dich so inständig liebt!' Eine Mutter kann teilweise mitverantwortlich für die Sünden ihres Nachwuchses werden. Der Vater selbstverständlich ebenfalls. Für Gott hängt alles davon ab, was in den Herzen vorgeht. Lügt und stiehlt ein Kind, weil es nicht daran interessiert ist, dass dies ein sündhaftes Verhalten darstellt? Wenn ja, wieso ist es nicht daran interessiert? Was geht in dem jungen Herzen vor? Ist nicht mindestens zum Teil die Mutter bzw. der Vater oder beide oder noch andere Personen mit schuld? Ist die Neigung zum Stehlen durch den Lebensweg des Kindes mitbedingt? Hat es diese Neigung sozusagen sogar von manchen Ahnen geerbt?

Es kann nicht überbetont werden: Die seelische Gesundheit der Jugend hängt an erster Stelle von der Fähigkeit der jungen Seelen ab, zu lieben, aufrichtig zu lieben. Wen? Die Mitmenschen, die Schöpfung (die Tiere und die Natur), Gott und... sich selbst in der Eigenschaft als Geschöpf aus Gottes Hand. Wächst und blüht die Liebe, so kann sich die junge Seele einen Schutzwall gegen die Versuchungen und die Lieblosigkeiten der Welt erbauen. Dieses Wachstum und dieses Blühen zu ermöglichen, dort liegt der Kern der Verantwortung der Mutter, des Vaters und einer jeglichen irgendwie an der Erziehung beteiligten Person. Es ist gerade an jenem Punkt, dass sich das Urteil Gottes orientiert: In welchem Maβe hat die Mutter, der Vater usw. das Wachstum und das Blühen der Liebe im Kind gefördert bzw. gehemmt oder gar unmöglich gemacht? Die junge Seele soll aus dem Vorbild ihrer Eltern bereits herleiten können, was es heiβt, aufrichtig und selbstlos zu lieben. Die Fähigkeit zu lieben hat dabei zwei Komponenten:

  1. Die Seele soll Liebe schenken können, und zwar ungehemmt und bedingungslos.
  2. Die Seele soll Liebe annehmen können. Viele Seelen sind dazu nicht imstande! In ihnen scheint die Fähigkeit, Liebe durch sich strömen zu lassen, einfach blockiert zu sein. Sie können die Strömung des wahren Lebens gleichsam nicht rechtzeitig verarbeiten und scheuen diese so, wie der Mensch, der lange Zeit in einem dunklen Keller war, das Sonnenlicht scheut.

Diese beiden Komponenten sollen die Eltern ihren Kindern ins Herz prägen, durch möglichst viele Vorbilder. Das Kind soll lernen, an die Liebe zu glauben. Es soll tief im Herzen empfinden, dass die Liebe erstens eine lebensnotwendige Emotion und zweitens eine Kraftquelle ist, die unaufhörlich in alle Richtungen strömen muss, um in der Seele den wahren Frieden zustande bringen zu können. Die Eltern sollen ihren Kindern möglichst bald beibringen, dass Liebe kein Spiel, sondern die Nahrung schlechthin für alles in der Schöpfung ist und dass sie sich selbst buchstäblich entwurzeln, wenn sie sich nicht bemühen, aufrichtig zu lieben. Die Liebe ist die Unterschrift Gottes in der Seele. Geht die Seele nicht aufrichtigen Herzens damit um, so macht sie sich der Unterschriftsfälschung schuldig. (...)".

Im Brief 138 lehrt die Herrin aller Seelen das Wesen der christlichen Erziehung. Gerade eine beharrliche christliche Erziehung bietet der Seele die geeignete Bildung als Vorbereitung für die Vollendung der Aufgabe, zu welcher sie überhaupt in die Welt gesandt worden ist:

"(...) Darüber hinaus soll die junge Seele mit der Lehre Christi, mit einigem Wissen in Bezug auf das christliche Leben und die Tugenden in Berührung gebracht werden. In Anbetracht dessen, dass dieser Schritt in den Schulen heutzutage weitgehend versäumt wird, obliegt den Eltern die Pflicht, sich diese Aufgabe zum Ziel zu setzen. Zwar ist für die junge Seele vieles von der Göttlichen Wahrheit noch nicht — oder noch nicht in den Einzelheiten — verständlich, aber dafür ist das Kind desto empfindlicher im Mittelpunkt der Seele, weil es in mancher Hinsicht noch nicht so tief von den gesellschaftlichen Einflüssen verunreinigt ist. Deshalb gilt es, den Kindern an erster Stelle das richtige Christ-Sein vorzuleben.

Erläuterung auf verbalem Wege wird zuweilen wünschenswert sein, muss aber so oft wie möglich im kindlichen Geist mit Beispielen aus ihrem eigenen Alltag verbunden werden können, damit die Theorie richtig eingeprägt wird und die Wichtigkeit derselben ausreichend einsinkt. Sehr wirksam ist durchwegs, das Kind anhand von Bildern zu unterrichten. Zeigen Sie ihm Bilder von Jesus und Maria, von Engeln usw., laden Sie es dazu ein, sich zu jedem Bild zu äuβern, damit es die Phantasie wirken lassen kann, und erzählen Sie anhand der Bilder auf eine solche Weise von Jesus und Maria, dass das Kind Gottes Liebe kennen lernt. Wenn Sie dies in der richtigen, warmen, liebevollen Atmosphäre tun, wird Gott Selbst durch Ihr Kind andeuten, welche Informationen es in sich aufnehmen kann und für welche die Zeit noch nicht gekommen ist (...)".

"Zunächst soll das Kinderherz felsenfest der Überzeugung sein, dass Gott Liebe ist und dass alles auch in seinem eigenen kleinen Alltag geschieht, wie es eben geschieht, weil Gott es inständig liebt. Wenn ein Kind nicht von der Mutter (die für das Kind der Spiegel der wahren Liebe ist!) mit Betonung und wiederholt erfährt, dass Gott Liebe ist, nur Liebe schenkt und dass Er jedes Kind und jedes Geschöpf sehr liebt, kann es nicht die erforderliche Herzenseinstellung entwickeln um:

  • Jesus mit einer solchen Liebe zu empfangen, dass der Erlöser dem Kind gleich sämtliche Kinderschulden vergeben kann;
  • seine kleinen Freunde, seine Haustiere, seine Eltern und sonstigen Erzieher, seine Brüder und Schwestern usw. in der wahren christlichen Tugend zu behandeln und in wahrer christlicher Gesinnung über diese Mitgeschöpfe zu denken und ihnen gegenüber zu fühlen (nämlich in Liebe, Bereitschaft zu vergeben, Hilfsbereitschaft, Gehorsam, wahrer Freundschaft, Folgsamkeit...);

Vergessen Sie nie, dass die Seele wie ein Baum ist, der sich in seiner Entwicklung ständig verzweigt, Blüten und Früchte einbringen können muss, und dass dazu notwendig ist, dass er in fruchtbarem Boden seine Wurzeln schlagen und sich ernähren kann. Die christliche Erziehung und die Vorbereitung auf die Erstbegegnung mit Christus, dem Erlöser, soll in den ersten Jahren gesunde Wurzeln schlagen können. Die junge Seele lebt dabei viel intensiver aus dem Herzen als aus dem Verstand heraus. Weil sie vieles noch nicht verstehen kann, tritt sie wie automatisch aus der Empfindung heraus an die Welt heran. Wenn sie dabei die Luft einatmen kann, die ihr vom Geist Gottes eingehaucht wird, wird die Liebe (und somit alle Tugenden, denn alle Tugenden gehen von der Liebe aus) in ihr zum Blühen kommen.

Halten Sie sich dabei vor Augen, dass die erste Blume, die in einer Kinderseele blüht, ihr ein ganzes Leben lang wie ein 'Schatz aus vergangenen Tagen' erhalten bleibt, der sehr oft dem ganzen Leben und allen Wünschen und Bestrebungen weiterhin Richtung gibt. Lernt das Kind die christlichen Werte in einer Atmosphäre kennen, die es im Herzen mit Liebe und Geborgenheit verbinden kann, so wird 'etwas' in ihm sich weiterhin immer nach diesen Werten sehnen.

Das Wesentliche, das das Kind wissen sollte, könnte ich somit folgendermaβen zusammenfassen: Das Kind soll wissen, wer Jesus Christus und Seine Mutter Maria waren, und es soll Jesus und Maria so kennen lernen, wie Sie wirklich waren, als lebende Liebe. Weisen Sie Ihr Kind ruhig in allen für ihn schwierigen Situationen des Alltags darauf hin, wie Jesus und Maria ähnliche Situationen betrachtet und gelöst hätten. Die Information um dieses Wissen zu vermitteln, finden Sie selbst in den Ihnen inzwischen bekannten Schriften (...)".

Denselben Brief 138 lieβ mich die Herrin übrigens mit den nachfolgenden aussagekräftigen Worten anfangen:

"Die Sorge um die christliche Entfaltung unserer Kinder soll tatsächlich in unserem Herzen leben, in Anbetracht dessen, dass unsere Welt sehr chaotisch geworden ist und wir niemals vergessen dürfen, dass unsere Jugendlichen von heute die Erwachsenen von morgen sind. Als Gott die Menschenseele erschuf, lebte in Seinem Herzen das Verlangen, dieses Wunderwerk Seiner Hände möge sich für immer vermehren und die Werte des einzigen wahren Gottes voll und makellos weitervermitteln. Wäre die Menschenseele unversehrt makellos geblieben, so hätte sich in unserer Anschauung der Welt, des Lebens und der Wahrheit Gottes seitdem überhaupt nichts geändert.

Trotzdem, die Seele, die sich von der Herrin aller Seelen führen lässt, wird in ihrer Betrachtung allmählich zum ursprünglichen Stand der Anschauung der Wahrheit zurückgeführt und erhält die Erkenntnisse, die erforderlich sind, um sich trotz der Fallen des Bösen auf ihrem Weg zu groβer Fruchtbarkeit zu erheben (...)".

Die Heilige Jungfrau betont darüber hinaus, es sei wichtig, im Auge zu behalten, dass die kindliche Seele nicht immer so makellos unschuldig ist, wie es sich der Mensch gewöhnlich denkt. Dies zu berücksichtigen, ist Teil einer richtigen christlichen Erziehung, da es daran erinnert, dass das Kind rechtzeitig mit dem Sakrament der Beichte bekannt gemacht werden sollte:

"(...) Gott hatte die Allerheiligste Jungfrau Maria dazu vorbestimmt, die Mutter Christi, des Gott-Menschen, zu werden. Er erschuf Sie bereits im Hinblick auf dieses später zu erfolgende Ereignis mit dem Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis, damit Sie ohne jeglichen Makel Ihr irdisches Leben anfangen kann. Da Sie Sich völlig von Sünden frei zu halten wusste, blieb Maria wie ein absolut makelloser Tabernakel. Als Sie durch den Heiligen Geist überschattet wurde und Jesus im Keim in Ihren jungfräulichen Leib gelegt wurde, war Maria im Stand der vollkommenen Heiligkeit.

Betrachten wir nun die junge Menschenseele: Sie wird nicht unbefleckt empfangen und sie kann sich in den ersten Jahren ihres irdischen Lebens durchaus versündigen, bzw. sie kann sich viele Untugenden zu Schulden kommen lassen. Bei dem Erstkontakt mit dem sakramentalen Christus ist die Seele somit alles andere als ein heiliger Tabernakel. Es erscheint somit durchaus berechtigt, dass die Kinderseele, wie 'unschuldig' sie auch öfters genannt wird, im Sakrament der Beichte gereinigt wird, bevor sie Jesus in sich empfängt. Schlieβlich verlangt Gott von jeder Seele, dass sie Christus in einem möglichst reinen Tempel in sich tragen kann (...)".

Im Antwortbrief 138 erklärt die Himmelskönigin auβerdem treffend:

"Es gibt in den Augen Gottes nichts Wertvolleres, das Sie sich als Eltern für Ihr Kind wünschen könnten, als dieses: dass es im Sinne Christi seinen Lebensweg absolvieren möge, immer Marias Schutz und Führung erkennen und annehmen und dementsprechend handeln möge und dass die wahre Liebe in ihm so tiefe Wurzeln schlagen möge, dass der Baum seiner Seele von keinem Sturm weltlicher Prüfungen gefällt werden kann und ihm nie die Früchte geraubt werden können".

Da jedes Kind, möge es noch so ordnungsgemäβ im christlichen Sinne erzogen werden, notgedrungen in einer gröβtenteils gottfeindlichen Gesellschaft aufwachsen wird, ist es sehr wichtig, dass das Kind gelehrt wird, auf eine christliche Weise mit den vielen Gegensätzen umzugehen, die es zwischen demjenigen spüren wird, was um es herum gelehrt und in Anwendung gebracht wird, und demjenigen, was es selber gelernt hat. Aus diesem Grunde lässt die Gottesmutter raten:

"Betonen Sie dabei immer, dass Gott immer die Fülle der Gnade spendet, solange sich die Seele im Herzen nach der vollkommenen Ehrerbietung Gott gegenüber sehnt. So werden Sie die Kinder in einer Gesinnung üben, die als eine Achse dienen kann, um welche jede Seele sich in allen Umständen zu drehen hat: die Gesinnung der Annahme, des Gebets, der Liebe und des Glaubens an die vollendete Liebe Gottes, die sich immer nur nach der Einstellung des Herzens richtet, nicht nach den äuβeren, auferlegten Umständen".

Auch hier, wie überhaupt, betont Maria, wie wichtig es ist, dass die christliche Seele tief im Herzen lebt, und nicht nach Oberflächlichkeiten richtet. Wichtig ist, wie die Seele selber mit allem umgeht, und dass sie dabei die Liebe im Mittelpunkt behält.

Die Herrin aller Seelen inspirierte das nachfolgende Gebet, das besonders von erziehenden Eltern für ihre Kinder gebetet werden sollte:

 

1076. BITTGEBET ZU MARIA UM BEWAHRUNG DER REINHEIT UNSERER KINDER

(Myriam van Nazareth)

Liebe Mutter Maria, allerheiligste Blume der Himmel, die Du von Deiner Geburt an von Gott die Macht über alle Finsternis erhalten hast.
Im Namen aller Eltern der Welt weihe ich unsere Kinder Deinem makellos reinen Herzen.
Geruhe, sie zu schützen gegen jeden Versuch des Bösen, sie zu irgendeiner Unreinheit zu versuchen oder zu verführen.
Geruhe, sie zu bekleiden mit Deinem eigenen Willen, um die Reinheit zu bewahren, mit der Gott jede Seele in die Welt sendet.
Geruhe, ihre Herzen mit der wahren Liebe zu erfüllen und sie mit Deinem eigenen Sehnen nach einem Leben in voller Tugendhaftigkeit zu ernähren.
Geruhe, ihre Herzen für die Weisheit und für alle Anweisungen und Ratschläge für ein Verhalten und ein Leben nach dem Herzen Gottes zu erschlieβen.
Geruhe, ihr Herz und ihren Geist vor jedem vergiftenden Einfluss durch die Medien und durch alle Irreführungen und Täuschungen der Welt zu bewahren.
Gib, dass sie ihre leibliche Würde unversehrt bewahren mögen.
Geruhe, sie vor jeder Sucht nach Verhaltensweisen und Substanzen zu bewahren, die ihre Gesundheit an Leib und Geist bedrohen und die ihre Seelen den Werken der Finsternis ausliefern.
Allerreinste Mutter Gottes, ich lege alle Kinder der Welt in Deinen Mutterschoβ, damit Du vollkommen in ihnen herrschen kannst und Du sie den verheerenden Werken der Teufel entreiβen kannst und sie ihre Lebenswelt aus Deinen Augen sehen mögen, die durch alle Finsternis hindurch nie etwas anderes gesehen haben als das Licht, die Macht und den Endsieg Gottes über alle Verirrungen und alle Gefahren auf dem Lebensweg.

Damit die Erziehung eines Kindes überhaupt erfolgreich sein kann, ist es notwendig, dass sich das Kind kooperativ verhält. Sehr wichtig in Gottes Augen ist in allen Bereichen des Lebens der Gehorsam. Die Himmelskönigin lehrt immer wieder, wie sehr Sich Gott wünscht, dass die Seele eine vorgesetzte Instanz so zu betrachten lernt, als wären die von dieser Instanz erteilten Anweisungen und Befehle, Anweisungen und Befehle von Gott Selbst. Sehr schwierig wird dies, wenn es sich zum Beispiel um verbrecherische politische Behörden handelt. Trotzdem wird auch in solchen extremen Situationen der 'Wert' der Seele für Gottes Werke nicht an erster Stelle dadurch bestimmt, was sie tut (welchen Befehlen sie Folge leisten muss), sondern vor allem dadurch, aus welcher Herzensverfassung heraus sie es tut.

Im Rahmen der Erziehung liegt die Übung der jungen Seele in der Vollkommenheit darin, die Worte der Eltern so zu betrachten, als kämen diese von Gott. Handeln und sprechen die Eltern nicht nach den christlichen Regeln, so sollte die junge Seele deren Befehle trotzdem als Verfügungen von Gottes Vorsehung betrachten, die mit ihnen einen Plan verfolgt, der letztendlich die Vervollkommnung der Seele bezweckt. Durch die Leiden, welchen sich eine Seele dadurch unterzieht, dass sie mit möglicherweise 'falschen' Anweisungen und deren Folgen umgehen muss, kann sie Gnaden erhalten, die ihr eine seelische Reifung einbringen. In Ihrer Offenbarung vom 20. Dezember 2007 spricht die Herrin aller Seelen gezielt über den Gehorsam den Eltern gegenüber:

"Gott hat in Seiner Schöpfung eine ganz bestimmte Ordnung eingesetzt, die Er durch Inspirationen des Heiligen Geistes instand zu halten versucht. Der Geist Gottes tut dies auf viele unterschiedliche Weisen: durch die Unterrichtungen aus Meinem Mund, durch das Gewissen der einzelnen Seelen, durch das Gemütsleben der Seelen, durch unterschiedliche Ereignisse auf dem täglichen Lebensweg, durch wohlmeinende Unterrichtungen von Eltern gegenüber ihren Kindern, usw. (Maria erklärt nach dieser Offenbarung, dass Sie mit 'wohlmeinend' auf alle Unterrichtungen verweist, womit die Eltern (oder ein Elternteil) beabsichtigen, das Verhalten ihres Kindes in Übereinstimmung mit Gottes Willen, Seinen Plänen und Werken zu bringen).

Wenn die Seele all dem Folge leistet und ihr Verhalten nach all dem ausrichtet, befindet sie sich in der Verfassung des Gehorsams. Wenn die Seele einen oder mehrere von diesen Kanälen ignoriert oder anderen Seelen empfiehlt oder erlaubt, sie zu ignorieren, befindet sie sich im Ungehorsam, und sät Zwiespalt in Gottes Schöpfung.

Jeder Mangel an Gehorsam ist vergleichbar mit einem Vandalen, der durch Stadt und Land zieht und dabei in alle Richtungen mit einem Hammer um sich schlägt: Entlang seines Weges wird die von Gott eingesetzte Ordnung gestört werden, denn er wird Häusern, Pflanzen, Bäumen, Tieren und sogar Menschen Schaden zufügen.

So zeichnet der Ungehorsame die Karte von Gottes Reich neu. Die Seele, die andere Seelen im Ungehorsam unterstützt oder diesen fördert oder anderen Seelen empfiehlt, Meine Richtlinien zu negieren, dient den Werken der Finsternis, denn diese Seele macht sich die Verfassung das Fürsten der Finsternis zu Eigen: Auch jene, die gefallenen Engel, verloren ihre Heiligkeit, indem sie den Ungehorsam zur Lebensregel annahmen und um sich herum verbreiten.

Sagte Jesus nicht: "Ihr seid Meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch gebiete"? Wer Gottes Worte ignoriert, kann nicht Gottes Freund sein, denn er tut nicht Gottes Werke und stört also die Strömung der Liebe zwischen allem Geschaffenen. Die Seele, die andere Seelen nicht zum Gehorsam anregt durch alle Kanäle, die Ich genannt habe, schwächt in diesen anderen Seelen die Verfassung der aufrichtigen Liebe zu Gott und zu jeder Kraft, die von Gott zu Seinem Stellvertreter gemacht worden ist: an erster Stelle zu Mir Selbst, aber auch zum Beispiel zu den Eltern, die von Gott zu den Hütern Seines Gesetzes innerhalb der Familie eingesetzt worden sind.

Die Seelen, die Meine Worte und Unterrichtungen nicht beachten oder andere Seelen nicht mahnen, Meine Worte zu beachten, weise Ich darauf hin, dass sie sich von dem Einströmen des Lichts des Heiligen Geistes abschneiden. Ich ermahne diese Seelen, ernsthaft zu erwägen, welchen Schaden sie dadurch sich selbst zufügen, denn in ihnen bekommt Jesus nicht mehr die Chance, die Stürme zu bezwingen, bevor das Boot ihrer Seele Leck schlägt. Ich wiederhole, dass unermessliche Wogen des Heils aus Meinen Füβen strömen. Nur die Seelen, die sich zu Meinen Füβen niederwerfen und die andere Seelen anregen, zu Meinen Füβen niederzuknien, werden das Heil innerer Heilung und Wiedergeburt erfahren".

Besondere Schwierigkeiten können sich ergeben, wenn sich der Vater und die Mutter nicht darüber einig sind, wie die Kinder zu erziehen sind. In vielen Fällen werden Kinder deswegen rebellisch, weil sie sich in einer solchen Atmosphäre über vieles nicht mehr im Klaren sind, sie jeden Halt verlieren und sich nicht an festen Normen orientieren können. Die Gottesmutter lieβ im Antwortbrief 111 unter anderem ausführen, welche Rolle der Vater und die Mutter in Gottes Augen zu spielen haben:

"(...) Von den Eltern wird dabei erwartet, dass sie ihrem Kind Muster der aufrichtigen Liebe vorführen, durch die Art und Weise, wie sie leben und existieren. Liebe ist das absolute Gegenstück der Werke Satans, weil sie mit Göttlicher Kraft geladen ist. Es muss berücksichtigt werden, dass in vielen Fällen diese Störungen auch deswegen ziemlich lange anhalten können, weil Gott sie als einen Weg der Ausbildung in den Tugenden zulassen kann. Es ist durchaus verständlich, dass es vielen Müttern an Geduld fehlt, dauerhaft mit widerspenstigen Kindern liebevoll umzugehen. Wenn wir uns vor Augen halten, welche Verspannung die Ungeduld von Millionen Eltern über die ganze Menschheit ausbreitet, ist es leicht verständlich, dass Gottes unfehlbare Weisheit viele Mütter dazu aufruft, das Opfer zu tragen, sich in der Liebe gegenüber ihrem Kind mit Verhaltensstörungen zu vervollkommnen.

Besonders schwierig wird es, wenn sich die beiden Eltern nicht darüber einig sind, wie die Kinder erzogen werden sollen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Böse jegliche Uneinigkeit ausnützt. Im vorliegenden Falle ist es durchaus möglich, dass Ihr Sohn dazu angeregt wird, sich den Spannungen im Hause dadurch zu widersetzen, dass er sich in eine eigene Welt zurückzieht und sich nichts mehr daraus macht, wie andere über ihn denken.

Sie fühlen sich dafür verantwortlich, dass manches sich in der Beziehung mit dem Sohn verirrt hat. Sie brauchen sich dessen nicht schuldig zu fühlen. Tatsächlich, der Mann wird von Gott als Haupt der Familie betrachtet, aber das hat spirituelle Konsequenzen:

Der von Gott den Eltern erteilte Auftrag besteht darin, dass sie beide die Kinder erziehen sollen. 'Erziehen' ist dabei nicht nur so zu verstehen, dass sie den Kindern die Werte des Lebens in der Gesellschaft beizubringen haben und dafür zu sorgen haben, dass die Kinder in der Welt funktionieren können, sondern vor allem, dass die Kinder als Christen leben können, in praktischer Anwendung der Tugenden und in guter Erkenntnis von Gut und Böse. Wenn nun die Mutter alles daran setzt, den Kindern eine christliche Erziehung zu geben, der Vater sich allerdings nicht an diesen Anstrengungen beteiligt, so macht Gott den Vater moralisch dafür haftbar, wenn sich die Kinder nicht für die guten Werte entscheiden und meinen, sie sollten diesen nicht folgen, weil sie 'lediglich von der Mutter herrühren'. Maria sagt betont, dass der Mann die erste Haftung für die konkreten Vorgänge innerhalb des Familienlebens und innerhalb der Ehe trägt: für die Linie, der in der Erziehung der Kinder gefolgt wird; für die Anwendung der Sexualität innerhalb der Ehe usw. Was heiβt dies konkret?

  • Dass die Frau in Gottes Augen nur in dem Maβe für Fehler in der Erziehung der Kinder haftbar ist, wie sie aktiv an dem Fehler des Mannes teilnimmt oder aber persönlich eine fehlerhafte Erziehungsweise durchsetzt. Wenn sich zum Beispiel die Frau als absolute Herrin der Familie aufspielt, trägt sie selbstverständlich jegliche Verantwortung. Kommen die Ansichten und Anstrengungen der Frau mit jenen des Mannes in Konflikt und muss die Frau letztendlich nachgeben, so trägt sie keine Verantwortung, wenn unchristliche Entscheidungen getroffen werden, denn Gott weiβ, dass ihr Herz darunter leidet, das Gute zu bezwecken, es aber nicht durchsetzen zu können;
  • Dass die Frau, die sich zur sexuellen Enthaltung entschieden hat, von ihrem Mann aus aber dazu nicht die Gelegenheit bekommt, von Gott so betrachtet wird, als hätte sie gar keine sexuellen Beziehungen mehr, vorausgesetzt, sie lehnt diese Beziehungen im Herzen aufrichtig ab.

Gott richtet nach der Gesinnung im Herzen, mehr als nach der konkreten Tat, weil der moralische Urheber einer Tat in vielen Fällen eine andere Person ist als diejenige, welche die Tat wirklich ausführt. So ist es oft in einem Krieg, und so ist es auch oft in einer Familie. Solange Sie im Herzen Schmerzen darüber haben, dass in der Seele Ihres Sohnes etwas nicht in Ordnung ist und bzw. oder in der Beziehung zwischen dem Sohn und Ihnen etwas nicht klappt, und Sie wissen, dass dafür Ereignisse und Zustände verantwortlich sind, für welche Sie nichts können und die Sie im Herzen aufrichtig bedauern, trifft Sie in Gottes Augen keine Schuld. In einem solchen Falle können Sie nichts Besseres tun, als den ganzen Zustand mitsamt Ihrer Schmerzen Maria zu weihen und Sie um die Gnade anzuflehen, Ihr Mann möge seinen Fehler erkennen und bereit sein, ihn wieder gut zu machen.

Rufen Sie dazu zu Maria in Ihrer Eigenschaft als die Schmerzensreiche Mutter, die alle schrecklichen Schmerzen und alles Herzeleid mit unendlicher Fruchtbarkeit überstanden hat, und als die Herrin der Seele Ihres Mannes. Sogar wenn Ihr Mann jetzt noch nicht den Sinn einer Bekehrung erkennt, wird ihm die Gnade zuströmen, später die Wahrheit zu erkennen und anzunehmen. Wir leben nicht für dieses Leben, sondern für die Ewigkeit. Selig die Seele, die sich auf die Ewigkeit vertröstet und dafür beten kann, ihr Lebensgefährte möge sich bekehren für das Ewige Leben, wenn er es nicht mehr in diesem Leben zu tun vermag (*). Ein solches Gebet entspringt aus einem Herzen im Zustand der vollkommenen Hingabe und entfaltet eine besondere Macht auf das Herz Gottes.

(*) Gemeint ist: Die Seele kann in der Sterbestunde noch 'umkehren', sogar unmittelbar nach dem Tode, in diesem Sinne, dass die Seele dort (vor Gottes Gericht) noch eine letzte Entscheidung treffen kann. Sie entscheidet sich entweder für das Licht, indem sie die wahre Liebe annimmt, oder aber für die Finsternis, indem sie Gottes Licht ablehnt. Laut der Gottesmutter gibt es mehr Seelen, als wir denken, die sogar zu jenem Zeitpunkt Gottes Liebe nicht annehmen wollen. Auch im Falle, wo die Seele noch im letzten Augenblick vor dem Tod auf Erden umkehrt, 'nützt' diese Entscheidung eigentlich niemandem auf Erden mehr. Diejenigen, die für sie gebetet und geopfert haben, 'haben nichts mehr davon', die Seele selbst aber kann sich dadurch retten. In diesen beiden fällen 'bekehrt sich die Seele für die Ewigkeit' (d.h. für das Ewige Leben, und nicht mehr, um auf Erden ein besserer Mensch zu sein).

Behalten Sie übrigens diese Wahrheit, die mir Maria einst betont ans Herz legte: Der Mann mag von Gott als Familienhaupt vorgesehen worden sein, die Frau verfügt allerdings über eine gewaltige spirituelle Macht. Solange sie ein reines Herz bewahrt, kann sie mächtige Gnadenströme von Gott bekommen. Der Grund liegt darin, dass Maria die Heiligung der weiblichen Seele besiegelt hat. Es ist bemerkenswert, dass die mächtigste Seele aller Zeiten eine Frau ist: Maria ist über alle Seelen erhaben. Ihre Macht ist eine spirituelle Macht. Der Ewige Vater verweigert Seiner auserkorenen Tochter nichts, Jesus verweigert Seiner erhabenen Mutter nichts, der Heilige Geist verweigert Seiner vollendeten Braut nichts. Die Frau vertritt die Liebe und die Kraft, das Leben zu nähren (wie im Mutterschoβ). Falls es Ihnen nicht gelingt, sich gegen Ihren Mann durchzusetzen, so können Sie trotzdem dadurch die wahre Macht in der Familie ausüben, dass Sie alles, jeden Verstoβ gegen die Regeln der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, inständig an Maria weihen. Sie werden dadurch im Verborgenen an Hebeln ziehen, die Himmlische Kräfte in Bewegung setzen. Die Wirkungen dieses 'Schaltens' machen sich allerdings erst zu Gottes Zeit bemerkbar. Das kann früh sein, oder später.

Sie haben Versuche unternommen, Ihren Mann zu bekehren. Tun Sie dies nicht mehr durch den Verstand. Das Analysieren und das Durchdenken sind oft Arbeitsdomänen Satans. Eine Seele bekehren, können Sie nur aus dem Herzen, mit Liebe, Opfer, Abbüβungen, Gebete. Weil sich Ihr Mann Ihnen gegenüber überlegen fühlt, wird er Ihre Argumente nicht annehmen. Die Gnaden aber, die aus den Anstrengungen Ihrer beharrlichen Weihe und Hingabe an Maria hervorkommen, werden an die Tür seiner Seele klopfen, und diese tragen nicht Ihre sichtbare Unterschrift. Weil Gott den freien Willen respektiert, tritt Er keine Türen ein. Es ist deshalb angebracht, dass Sie den freien Willen Ihres Mannes Maria weihen. Je mehr Sie sich vor Maria demütigen und Ihre Macht verherrlichen, desto mehr wird Sie diese Macht entfalten, auch in der Seele Ihres Mannes. Lassen Sie Maria gewähren, vieles kann passieren, wodurch Ihr Mann einen Sinneswandel erfährt. In Maria entscheiden Sie sich für die weitaus mächtigste Seite.

Merken Sie sich, dass Sie gegen Ihren Mann nicht 'kämpfen' dürfen. Er ist nicht der Feind, er ist lediglich eine arme verirrte Seele. Sie sollten nur für die Entfaltung des Lichtes kämpfen, das auch er in sich trägt, das er aber hat unwirksam machen lassen. Sie werden Ihrem Mann mit Marias Liebe zu begegnen lernen. Wichtig für Ihre innere Heilung ist, dass Sie eine Heldin der Vergebung zu werden versuchen. Der Böse verliert jegliche Kraft, wo Seelen sich im Herzen Vergebung schenken. Bitten Sie Maria jeden Tag, Sie möge Ihnen die Gnade erwirken, Ihren Mann so zu betrachten, wie in den ersten Tagen, nachdem Sie ihm einst zum ersten Male begegnet sind. Wenn das 'kosmische Gewitter' beim Zusammensein, wie Sie es nennen, bei Ihnen auf den Funken aufrichtiger Liebe stöβt, dürfte ein neuer Frühling erwachen. (...)".

Wo rührt denn die Gesinnung der Rebellion bei (immer mehr) Kindern her? Die Himmelskönigin lieβ mich im selben Brief 111 auf die spirituelle Quelle derselben hinweisen, woraus sich gleich ergibt, dass diese Gesinnung nur teilweise fruchtbar behoben werden kann solange sie auf rein weltlichen Wegen bekämpft wird:

"(...) Wenn eine Seele erschaffen wird, kommt sie aus dem Herzen Gottes, sozusagen aus der Quelle der Schöpfung, vollkommen von all demjenigen erfüllt, womit Gott sie versehen hat. Wenn sie dann in einem physischen Körper zur Welt kommt, erfährt die Seele den riesigen Schock wegen des Unterschiedes zwischen der Atmosphäre ihrer Herkunft bei Gott und der Atmosphäre der sündhaften Welt. Für die junge Seele ist diese Erfahrung bereits Gegenstand eines ersten inneren Kampfes. Nun sollten Sie sich vor Augen halten, dass Gott jede Seele mit einem Keim der Heiligkeit ausrüstet, der in den ersten Lebensjahren noch relativ rein bleibt und somit scharf auf jeglichen finsteren Einfluss aus der Welt reagiert. Die Erbsünde macht die junge Seele empfindlich für Versuchungen; der Keim der Heiligkeit aber versucht die Seele vor der Sünde zu bewahren.

Zu den finsteren Einflüssen aus der Welt zählen unter anderen:

  • die Sünden und jegliches unchristliches Verhalten einer jeden Seele im Umfeld des jungen Kindes;
  • der innere Kampf einer jeden Seele im Umfeld des jungen Kindes;
  • die bedrückende und verwirrende Atmosphäre der Welt im Allgemeinen;
  • jegliche Uneinigkeit zwischen den Seelen, mit denen das Kind sich durch Gottes Vorsehung am engsten verbunden weiβ, d.h. in erster Linie den Eltern.

Da die vorerwähnten Ursachen von Finsternis im Umfeld eines kleinen Kindes in unserer modernen, immer mehr gottesfeindlichen Gesellschaft immer mehr allgemein vorkommen, hat sich in unserer Welt eine Atmosphäre gebildet, die für die jungen, relativ reinen Seelen der kleinen Kinder fast unausstehlich wirkt. Maria hat mir vor einigen Jahren offenbart, dass diese Gegebenheit für viele Entgleisungen verantwortlich ist, unter anderem:

  • krankhafte Hyperaktivität (die zum Teil durch seelischen Schock, zum Teil auch durch entwertete Nahrungsmittel und Zusätze, zum Beispiel manche Lebensmittelfarbstoffe, ausgelöst wird. Vergessen wir nicht, dass auch die Entwertung der Nahrung in der modernen Gesellschaft auf Abweichungen von Gottes Intelligenz beruhen, die Abbüβungen notwendig machen);
  • Aufsässigkeit, Widerspenstigkeit. Diese ist auf den inneren Kampf zwischen der angeborenen Erkenntnis jeder Abweichung vom Göttlichen einerseits und den empfundenen Konfliktsituationen in der Umwelt des Kindes andererseits zurückzuführen. Wir dürfen darüber hinaus nicht aus den Augen verlieren, dass unsere Welt von einer Atmosphäre der Aufsässigkeit geprägt ist, weil Aufsässigkeit ja die Unterschrift des Bösen ist.

Je nachdem sich die junge Seele mehr ihrer Umwelt bewusst wird, wächst in ihr allmählich auch die Fähigkeit, die Sünde (oder im weiteren Sinne jegliche Abweichung im Verhalten oder in der Gesinnung von Seelen gegenüber dem Göttlichen Gesetz) zu erkennen. Das sich bildende Gewissen der jungen Seele kann heftig darauf reagieren. Weil es sich dabei um einen seelischen Vorgang handelt, wird dieser Keim der Verhaltensstörung bei jungen Kindern von der Wissenschaft durchwegs übersehen. Die Herrin aller Seelen hat Ihre Myriam viele Vorgänge in Seelen in Bildern schauen lassen. Nur aus diesem Grunde habe ich Erkenntnisse von seelischen Entgleisungen bei kleinen Kindern erwerben dürfen, die noch nicht imstande waren, sich zu ihren inneren Verfassungen oder ihrem inneren Kampf zu äuβern. Die Allerheiligste Jungfrau weist darauf hin, dass jeglicher innere Kampf in der sehr jungen Seele sehr leicht vom Bösen missbraucht wird, weil die junge Seele noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Ab dem Alter von etwa sieben Jahren ist das Gewissen einigermaβen voll gebildet.

Inzwischen kann das Kind die Rebellion als eine Art Verhaltensmuster annehmen. Durchwegs kann das gesprochene Wort wenig daran ändern, das liebevolle Vorbild kann das aber schon. Das kräftigste Heilungsmittel bestünde darin, dass Sie als Mutter um die Entwicklung eines groβen inneren Friedens beten. Wenn das rebellische Kind den Frieden in der Mutter merkt, vergröβern sich die Chancen, dass es sich zu ihrer Gesinnung entscheidet und zur Ruhe kommt. Gott hat die Mutter als einen Hafen der Geborgenheit vorgesehen. Die Seele Ihres Kindes weiβ das, unbewusst, und sehnt sich danach.

Liebe Schwester, gegen Verhaltensstörungen bei jungen Kindern wird durchwegs medikamentös und bzw. oder durch psychologische Beratung angekämpft. Maria hat mir einst anvertraut, dass viele Verhaltensstörungen an erster Stelle seelischen Ursprungs sind und somit am besten durch vertrauensvolles Gebet bekämpft werden. Diese Störungen gehen letztendlich aus einem Ungleichgewicht in der Schöpfung hervor, das sich aus den Sünden der Menschheit ergibt. Solange dieses Ungleichgewicht nicht dadurch ausgeglichen wird, dass auf spirituellem Wege ein Gegengewicht geboten wird (Gebet, Opfer, Weihe...), kann der Ursprung (die Sünde) nicht aus der Welt geschafft werden und somit auch nicht seine Wirkung (in diesem Fall: die Verhaltensstörungen der Kinder)".

Die Pflicht, den Kindern eine christliche Erziehung zu bereiten, obliegt an erster Stelle den Eltern. Es kommt durchaus vor, dass die Eltern nicht als Christen leben oder sogar ungläubig sind, und das Kind schon christliche Gefühle hegt und gerne mit einem Dritten (Onkel, Tante usw.) umgeht, der bzw. die ihm die christlichen Regeln und Normen beibringen möchte. Wie sollte diese letztgenannte Person vorgehen? Im Brief 138 lieβ Maria Folgendes raten:

"Im Übrigen gilt Ihre Aufgabe in Gottes Augen als erfüllt, wenn Sie bei jedem Kontakt mit der jungen Seele Ihre Weihe an Maria uneingeschränkt leben. Stellt Ihnen das Kind Fragen, so beantworten Sie diese freimütig. Lehren Sie dabei die junge Seele, sie täte gut daran, alles, was sie von Ihnen erfährt, im Herzen zu bewahren, genauso wie es Maria tat. Diese Einstellung hat gar nichts mit Ungehorsam oder mit Auflehnung den Eltern gegenüber zu tun, sondern damit, dass Sie dadurch das Kind lehren, ihre Prüfungen im Verborgenen des eigenen Herzens zum Blühen zu bringen, wie es der wahre Christ tun soll. Wichtig ist auf jeden Fall, dass aus Ihrem Munde kein negatives Wort über die Eltern kommt, sondern nur Worte der Liebe und Milde, damit das Kind lernt, keinen Groll gegen die Eltern zu hegen, sondern sie in Liebe Maria zu weihen und für sie zu beten und Opfer darzubringen".

Es kommt vor, dass aufgrund von Meinungsverschiedenheiten, nicht selten im Bereich der spirituellen Lebensbetrachtung, Groβeltern den Kontakt zu den Enkelkindern erschwert oder sogar unmöglich gemacht wird. Einer Groβmutter wurde im Antwortbrief 242 von Maria Folgendes geraten:

"(...) Oft sehnt sich das Herz danach, wie ein Landwirt durch die Felder der Seelen zu laufen, zu pflügen, zu reinigen, Unkraut zu jäten, zu säen und zu begieβen. Viele Felder sind aber mit einem Verbotsschild versehen. Ein solches Schild ist es, das Sie den Enkelkindern gegenüber vorgefunden haben. Es gibt aber Jemanden, der bzw. die Sich unsichtbar machen kann und im Verborgenen all dasjenige tun möchte, was Ihnen untersagt ist: Maria. Die Gottesmutter bittet Sie darum, Ihr die Enkelkinder zu weihen, und zwar durch Gebet Nummer 1015 (Weihe meines Kindes an das Kind Maria). Sie erklärt Ihnen gerne den Grund:

Vieles, das an sich Licht in Seelen bringen kann, wird auf dieser Welt fast unmöglich gemacht, weil sich der menschliche Wille so oft zwischen Gottes Licht und das Wohl der Seele stellt. Kaum Zutritt zu den Enkelkindern zu haben, während man doch nur von Liebe getrieben wird, ist eines dieser Dinge. Gott versucht aber in Tausenden von Weisen das Ungleichgewicht in der Schöpfung, das von dem unübersehbaren Mangel an Liebe herbeigeführt worden ist, wieder in ein neues Gleichgewicht umzukehren. Dazu muss vieles geschehen, das nicht in sichtbarer Form erledigt werden kann, wegen Uneinigkeiten, Unfrieden, Gleichgültigkeit und vieler anderer negativer Stimmungen zwischen Seelen. Gott wäre nicht die Quelle von allem Guten, wenn Er die Verwirklichung aller Seiner Absichten von den unzähligen finsteren Verfassungen der Menschenherzen abhängen lieβe. Also öffnet Er den wohlwollenden Seelen Wege, um dasjenige zu tun, was viele Augen nicht sehen möchten: Er schenkt uns unter anderem und an allererster Stelle das Mysterium der Weihe an Maria, die Herrin aller Seelen.

Durch diese Weihe bietet die Seele sich voll und ganz an Maria, und die Himmelskönigin setzt unsichtbare Räder in Bewegung. Wenn Sie nun die Enkelkinder an Maria als Kind weihen, sät die Gottesmutter Ihre unendlichen Verdienste und Ihre makellos heiligen Verfassungen, durch welche Sie Sich bereits als Kind bzw. als junges Mädchen so geprägt auszeichnete, in die Kinderseelen, die Ihr anvertraut werden. Diese Kinderseelen werden dann durch diese unsichtbare Hand geführt, die für sie zur gleichen Zeit zu einer vollkommenen Himmlischen Mutter und zu einer 'Freundin im gleichen Alter' wird.

Das Kind Maria wird für Sie im Verborgenen dafür sorgen, dass die Fenster der kleinen Tempel dieser Kinderseelen im Unsichtbaren für das Licht geöffnet werden. Weil die Kinder vieles nicht werden zeigen dürfen bzw. können, werden Sie nicht unbedingt gleich merken, dass es wirkt. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass die Zweckmäβigkeit einer vollkommenen Weihe auf der seelischen Ebene grenzenlos ist. Nur wird das Ergebnis nicht immer gleich sichtbar. Leider können diese Kinder die Weihe an Maria noch nicht persönlich vollziehen, nicht nur wegen der anderen Gesinnung der Eltern, auch wegen ihres noch zu niedrigen Alters. Das Gebet der Groβeltern kann aber sehr kräftig werden, vor allem dann, wenn Sie Maria ebenfalls Ihre sämtlichen Schmerzen und Demütigungen in diesem Rahmen als 'Lösegeld' anbieten, mit dem Sie die Erschlieβung dieser kleinen Seelenfelder bezahlen möchten. Ein Gebet wird immer viele Male stärker, wenn der Betende mit dem Gebet noch die Weihe von Prüfungen und Leiden verbindet.

Ein Umschwung der Eltern könnte deswegen schwierig sein, weil ihr Verhalten und ihre ganze Gesinnung aus Erfahrungen im Alltag hervorgehen, welche die Weise beeinflussen, wie sie die Welt und das Leben betrachten. Viele Seelen werden in dieser Zeit so sehr mit weltlichen Einflüssen und Eindrücken zugedeckt, dass es in ihnen dunkel geworden ist. Die weltlichen Einflüsse und Eindrücke sind wie Erde, die schaufelweise auf den Keim der Heiligkeit geworfen wird, so dass dieser immer mehr vom Licht abgeschnitten wird. Ein zusätzliches Problem ergibt sich auch öfters, nachdem eine verfinsterte Seele zur richtigen Erkenntnis gekommen ist, weil dann noch die Hürde des Stolzes zu nehmen ist: Es ist nicht leicht, einer anderen Seele gegenüber zuzugeben, dass man sich geirrt hat. Dennoch sollen Sie zuversichtlich sein und die Eltern in Marias Hände legen, mit der Bitte, Sie möge sie für das Licht und die wahre Liebe aufschlieβen. Inzwischen ist es notwendig, dass Sie selbst an diese beiden Seelen mit Liebe und Geduld herantreten, sonst kann die unsichtbare Mauer zwischen Ihnen und diesen Seelen nicht abgerissen werden. In Anbetracht der Herzensverfassung der Eltern und der Herkunft dieser Verfassung wäre es sehr angebracht, auch die Lebenswege und die (Ihnen gröβtenteils unbekannten) Enttäuschungen dieser beiden Seelen in Marias Herzen zu begraben, damit dies alles geheiligt und für die Herstellung von Gnaden benutzt wird (...)".

Innerhalb der Ehe spielt normalerweise die Sexualität automatisch eine Rolle. Mit ihr hängt auch die Frage der Empfängnisverhütung zusammen. Die Himmelskönigin lieβ in diesem Bereich vor allem im Antwortbrief 127 Aufschlussreiches verkünden:

"(...) So ist es mir nun eine Freude, Ihre Fragen, zunächst jene in Bezug auf die natürliche Empfängnisverhütung aufzugreifen. Sie bemerken, dass die Enzyklika Humanae Vitae die natürliche Empfängnisverhütung während der fruchtbaren Tage erlaubt, und fragen, was Maria dazu sagt. Zunächst muss gesagt werden, dass, wenn eine Seele sich an päpstliche Regeln hält, sie sich diesbezüglich in Gottes Augen nicht versündigen kann, weil eine päpstliche Regel auf einer Eingebung des Heiligen Geistes basiert. Die Gottesmutter nimmt selbstverständlich jede päpstliche Vorschrift so an, als käme diese von Ihrem eigenen Sohn, von Jesus. Maria freut sich dennoch über jeglichen Akt der sexuellen Enthaltsamkeit, in gleich welcher Periode des weiblichen Zyklus, weil diese Form der Enthaltsamkeit zu den allerkräftigsten Waffen gegen die Macht des Bösen über die Seelen gehört. Eine Seele, die Herrin ihrer sexuellen Antriebe wird, wird in hohem Maβe mithin zur Herrin über die Manipulationen des Bösen ihr gegenüber.

Die Sexualität gehört zu den mächtigsten Bedürfnissen des menschlichen Wesens. Selig die Seele, die dieses Bedürfnis in den Griff bekommt, denn sie bezwingt dadurch eine der Ketten, die jede Seele an weltlichen Empfindungen festzuketten versucht. Die Sexualität gehört zur menschlichen Natur, aber genau dadurch ist sie auch einer der Bereiche, in denen die Seele ihren Fortschritt auf dem Weg zur Heiligkeit am besten messen kann. Um Ihre Frage also konkret zu beantworten: Ja, die natürliche Empfängnisverhütung kann kirchlich gebilligt werden. Die Beschränkung der sexuellen Tätigkeit an den nicht fruchtbaren Tagen des Zyklus wäre somit vertretbar und keine Sünde. Allerdings geht es Maria nicht nur darum, die Seelen vor Sünden zu bewahren, sondern vor allem darum, die Seelen zur Heiligkeit zu führen. Zwischen diesen beiden liegt noch eine beträchtliche Strecke: Die Sünde zu vermeiden bringt an sich keine Heiligkeit, weil die Heiligung die Frucht eines aktiven und bewussten Vorgangs ist, an dem die Seele ständig arbeiten muss.

Die Sexualität ist eine von Gott gebilligte Tätigkeit, vorausgesetzt, sie vollzieht sich zwischen Personen verschiedenen Geschlechtes im Rahmen des Sakramentes der Ehe und (im Idealfall) nur in der Absicht, Kinder zu zeugen. Dieser Idealfall ist der anzustrebende Rahmen. Die Seele, die diesen Rahmen noch nicht in sich verwirklichen kann, befindet sich nicht unbedingt im Stand der Sünde. Ob und inwieweit die Seele dies vollbringen kann, ist an erster Stelle eine Frage der Liebe zu Gott bzw. zu Maria. Ich erläutere dies gerne:

Eine möglichst weitgehende Enthaltsamkeit fördert die Heiligung, weil sie die Seele in den Stand versetzt, sich allmählich über die weltliche, stoffliche Komponente ihres Wesens und ihres Daseins zu erheben. Genau aus diesem Grunde regt Maria die Seelen dazu an, ihre Sexualität unter die Macht der Himmlischen Herrin zu stellen, damit Sie das Bedürfnismuster der Seele so umgestalten kann, dass diese immer höhere Ziele anstrebt und sich immer weiter von den stofflichen Bedürfnissen loslösen kann. Maria verbietet nicht, Sie lädt zu Höherem ein, weil Sie weiβ, welche Gnadenströme die enthaltsame Seele sich erwirbt. In dem Maβe, wie die Liebe zu Gott und zu Maria in der Seele wächst, wird sie sich bewusst und gezielt bemühen, dasjenige anzustreben, von dem sie weiβ, dass es Gott bzw. Maria am meisten gefällt. Sie wird sich dabei dessen bewusst sein, dass Gott gerade dasjenige am meisten wünscht, was für die Seele am Fruchtbarsten ist, und was ihr somit die meisten ewigen Blumen einbringt.

Vergessen wir nie, dass manche kirchliche Vorschrift sich ein wenig der menschlichen Natur anpasst, weil – so hat es Jesus einmal ausgedrückt – 'ihr so hartherzig seid'. Das heiβt, die Seele darf selbstverständlich einer kirchlichen Vorschrift folgen, die ihr etwas erlaubt, soll sich aber trotzdem auch darin üben, die Vollkommenheit in der Liebe Gott gegenüber anzustreben. Wenn sie weiβ, dass Gott besonderen Wert darauf legt, dass die Seele eine möglichst groβe Enthaltsamkeit übt, ist es, wie gesagt, eine Frage der Liebe, inwieweit sie sich bemüht, Ihm diesen Gefallen erweisen zu können. Für mich gilt in allem als Richtlinie: "Was würde meiner Himmlischen Herrin am meisten gefallen?" Je nach der Antwort und nach dem Muster Ihres irdischen Lebens versuche ich, dementsprechend zu handeln. Manchmal merkt man dann, dass etwas zusätzliches Gebet oder irgendwelche Sühneakte notwendig sind, um den Hügel zu bewältigen. Gerade diese Anstrengung jedoch erhebt die Seele wieder um eine weitere Stufe.

Zu Ihrer Frage, ob natürliche Empfängnisverhütung erlaubt ist, wenn man zum Beispiel zu wenig Geld für ein Kind hat? Sollte die Frau so viele Kinder wie möglich bekommen, auch wenn sie zu wenig Geld hat, um viele Kinder zu ernähren? Gott zeichnet gleichsam einen Vorentwurf für jeden Lebensweg. Er weiβ, wie jede Seele Seinem Plan am besten dienen kann, welche Fähigkeiten jede Seele besitzt und wie groβ (oder wie klein) ihr Wille ist, um sich mit Seinem Plan für sie zu vereinen. Nie wird Gott eine Seele zu irgend etwas zwingen, nur wird Er durch die Zeichen Seiner Vorsehung ihren Weg dann und wann leise berühren. Den Weg konkret gestalten tut die Seele selbst. Dabei hat sie bestimmten Regeln zu folgen, die ihr in der Lehre Christi, in den Vorschriften der römisch-katholischen Kirche und in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens gelehrt werden. Gott hat nie dem Wunsch Ausdruck gegeben, eine Frau sollte möglichst viele Kinder bekommen. Es kommt immer darauf an, welchen Plan Gott mit einer Seele hat.

Ist die künstliche Befruchtung als Sünde anzusehen? Gott lässt doch trotzdem zu, dass Kinder auf diese Weise entstehen?

Gott ist über künstliche Befruchtung nicht glücklich, weil sie moralisch eigentlich nicht in das Sakrament der Ehe hinein passt. Ein Kind soll aus der physischen Vereinigung eines Mannes und einer Frau hervorgehen, die durch das Ehesakrament vereinigt sind. Bei künstlicher Befruchtung fällt das Element der physischen Vereinigung zwischen den beiden Eheleuten aus. Diese Befruchtung wird somit zu einem rein biologischen Prozess reduziert. Es fehlt die seelische Komponente der sakramentalen Einheit.

Tatsächlich, auf diese Weise entstehen auch Kinder, aber nicht all dasjenige, was sich ereignet, geschieht, weil Gott es will. Viele Dinge geschehen, weil sie von Gott zugelassen werden, weil Er auch damit eine Absicht verfolgt. Gott will den Seelen auf Erden auch dadurch Gelegenheiten bieten, Seine Gesetze, Seine Vorlieben und Abneigungen kennen zu lernen, dass sie die unterschiedlichsten Erfahrungen machen. Viel Elend herrscht unter anderem deswegen auf dieser Welt, weil vieles geschieht, was zwar von Gott zugelassen wird (weil er den freien Willen der Seelen respektiert), aber nicht gemäβ Seinem Gesetz erfolgt und deswegen nicht von Ihm gesegnet ist. Solche Ereignisse könnten wir als 'nicht heilig' bezeichnen, weil 'heilig' bedeutet: 'So gestaltet sein, dass daraus Heil für die Seelen hervorkommen kann'."

Wenn eine Seele, oder im Falle der künstlichen Befruchtung gewöhnlich zwei Seelen, ihren freien Willen dazu benutzt bzw. benutzen, sich für künstliche Befruchtung zu entscheiden, dann ist es möglich, dass Gott den biologischen Vorgang der Einpflanzung in den weiblichen Körper 'beseelt' und dass daraus Leben hervorgeht. Dies soll nicht als eine formelle Billigung von Seiten Gottes gedeutet werden, sondern lediglich als eine Chance für die betreffenden Seelen, eine Prüfung durchzumachen, die, wie es bei jeder Prüfung der Fall ist, als Wegweiser zu Gott dienen soll. Sie sollten sich auf jeden Fall darüber im Klaren sein, dass es sich da um eine Situation handelt, die nicht mit dem Kontext übereinstimmt, den Gott als wünschenswert oder als 'natürlich' betrachtet. Somit trägt die künstliche Befruchtung auch nicht die Gnaden, die auf einer Befruchtung im Rahmen einer Vereinigung ruhen, die sich innerhalb einer sakramentalen Ehe vollzieht.

Die Jugend von heute bildet das Fundament für die Welt von morgen. Es ist bemerkenswert, in welch hohem Maβ das Chaos und die Entgleisungen in der Welt durch die Jugend zum Ausdruck kommen. Darum ist es dringend notwendig, dass die Jugend gemäβ den alten christlichen Werten erzogen wird und dass Eltern um Kraft und Orientierung beten, um alle Schwierigkeiten mit ihren Kindern zu überwinden. Wenn die neue Generation sich fehlentwickelt, wird die nächste Generation noch schlimmer werden, denn ihre Fundamente werden dann noch weiter von Gottes Ideal abweichen, als es heute bereits der Fall ist. Eltern müssen darum jetzt ihre Verantwortung übernehmen und in allem zu Gott zurück kehren.

Die Himmelskönigin inspirierte einst das nachfolgende Gebet für Eltern, die es mit ihren Kindern nicht leicht haben. Zu jenem Gebet lieβ Sie mich noch die nachfolgende Bemerkung stellen:

"Dieses Gebet ist von der Heiligen Jungfrau Maria eigens dazu eingegeben worden, damit es Eltern mit einem besonders hilfsbedürftigen Kind beten können. Beten Sie es in stiller Besinnung, dann werden Sie feststellen, dass unsere Himmlische Mutter einen Schleier über die besondere und äuβerst gnadenvolle Berufung lüftet, womit Sie selbst als auch Ihr Kind in diesem Leben ausgerüstet sind. Durch dieses Gebet wird Maria Ihnen Kraft und Ausdauer geben und Sie etwas von der besonderen Liebe spüren lassen, die Sie für Sie hegt".

 

358. BITTGEBET VON ELTERN ZU MARIA UM TRAGKRAFT

(Myriam van Nazareth)

Liebe Mutter Maria,
Wie eine Rose der Gnade hat Gott mein Kind dem Garten meines Lebens anvertraut. O Mutter der Mütter, zu Dir flehe ich um die Kraft, sie als einen Schatz der Engel zu hegen, denn in ihr verbergen sich die Strahlen der Mittagssonne und der Mond in der Nacht.
Stärke mich doch gegen die Winde der Tage, damit ich mich über den Duft der Reinheit freuen kann, der mir aus der Seele meiner Rose zuweht.
Stärke mich gegen die Regen der Nacht, damit meine Tränen zu einem Tau des Lebens werden, wenn die Sonne der Liebe mir in der Morgendämmerung die wahre Schönheit meiner Rose offenbart.
O Mutter, lebe in mir, damit ich in meiner Rose weiterhin sehen möge, was nur Himmlische Augen erkennen.
Lass Dein Herz in dem meinen schlagen, damit das Feuer Deiner Liebe mich aufweckt, wenn der Winter alles Leben in meinem Garten bedroht.
O trage mich über die Dornen, damit die Blätter ständig mein Lächeln sehen mögen.
Reiβe aus mir das Unkraut der Mutlosigkeit und Verzweiflung heraus, damit meine Rose auf dem reichen Boden meiner Hingabe blühen kann.
Siehe, ich gebe Dir den Saft meiner Tränen. Bestrahle ihn mit Deinem Himmlischen Licht, damit der Boden meines Lebensgartens in sich die Kraft tragen möge, meine Rose mit der Ewigen Liebe zu nähren, die alles heilt, alles besiegt und alle Blumen bewahrt für das Leben in Gottes Garten, der für sie gemacht ist.

In Bezug auf die Sexualität lässt die Gottesmutter im Antwortbrief 80 noch Folgendes ausführen:

"Einer der Gründe, weshalb Maria (so wie Gott Selbst) einen groβen Wert auf die sexuelle Enthaltsamkeit legt, ist, dass jedes Bedürfnis, das mit dem physischen Teil des menschlichen Wesens zu tun hat, dazu neigt, die Seele an die Welt festzuketten. Auf dem Weg der Heiligung kann die Seele sich nur in dem Maβe mit Marias Herzen und mit Gott verbinden, wie sie sich von sämtlichen Anhänglichkeiten befreien kann. Solange die Seele an dem sexuellen Bedürfnis festhält, widmet sie ihre Aufmerksamkeit nicht völlig der Entwicklung ihres Bundes mit Maria bzw. Gott.

Die Herrin aller Seelen weist darauf hin, dass viele Seelen die von Gott erhaltene Lebenskraft in zu hohem Maβe auf die körperlichen Funktionen verwenden und dadurch relativ wenig Kraft für die Entwicklung ihrer seelischen Funktionen übrig behalten. So erklärt Sie, dass eine Seele, um die Weihe an Sie zur vollen Fruchtbarkeit zu bringen, versuchen sollte, physisch sehr enthaltsam zu leben: regelmäβiges Fasten, Mäβigkeit in jedem Sinne, weitgehende sexuelle Abstinenz.

Im Rahmen meiner mystischen Ausbildung in den vollkommenen Dienst an Maria lehrte mich Maria vieles in Bezug auf das Mysterium der Erhebung der Lebensfunktionen auf immer höhere Ebenen. Nur dieses darf ich zu diesem Zeitpunkt in diesem Zusammenhang dazu schreiben:

Wenn eine Seele zum vollkommenen Dienst an Maria berufen wird (und auf irgendeine Weise ist jede Seele das, in Anbetracht der Tatsache, dass Maria von Gott die Führung über die praktische Ausführung Seines Heilsplans erhalten hat und dass jeder Dienst an Maria zur gleichen Zeit voller Dienst an Gott ist), sollte sie aktiv dabei mitwirken, die inneren Empfindungen so von Maria umgestalten zu lassen, dass zum Beispiel das sexuelle Bedürfnis allmählich durch Akte der vollkommenen Dienstbarkeit ersetzt wird. Sehr kurz zusammengefasst:

Maria verglich mir gegenüber einst die Mystik der Einswerdung mit Ihr mit der Einswerdung in einer Brautkammer, wo sich die Seele auf Marias Einladung hin in vollendeter Hingabe ihres freien Willens vollkommen mit Marias Wesen verschmelzen lässt, um verschiedenartige Früchte zu 'zeugen'. Diese Einswerdung kann sich in vielen Formen vollziehen: durch mystische Verzückung, durch Akte der Buβe oder der Entsagung usw. Das heiβt konkret, dass sich die Einswerdung sowohl in der Empfindung der verzückendsten Liebe als auch in der Empfindung des tiefsten Leidens vollziehen kann. Voraussetzung für die spirituelle Einswerdung ist eine hochgradige Entwicklung der Bereitschaft zur Empfindung und zur praktischen Erfahrung der drei Elemente LIEBE + LEIDEN + GEHORSAM.

Maria sagt dazu noch, dass die Empfindung, welcher der Körper in der sexuellen Einswerdung nachjagt, ihr vollendetes Gegenstück in der Seele dort bekommt, wo die Seele durch vollkommene und bedingungslose Weihe an Maria tief innerlich den Weg gefunden hat, die Aufopferung als Entzückung zu erfahren. In einem gewissen Maβe kann jede Seele, auch auβerhalb der Mystik, dies nachvollziehen, denn der Schlüssel zur Erschlieβung dieser Empfindung liegt in dem Willen, die Vervollkommnung in der Liebe anzustreben. Die praktisch gelebte vollkommene Weihe an Maria ist somit der Weg ständig wiederholter Akte der Einswerdung mit Maria. Die Seele, welche die Vollkommenheit anstrebt, sollte ihre Sexualität allmählich gegen diese spirituelle Einswerdung mit Maria (und in ihr automatisch mit Jesus) auszutauschen versuchen.

Um die Abstinenz vor der Eheschlieβung einhalten zu können, sollten Sie inständig zu Maria beten, Sie möge Ihnen die Gnade erwirken, die physische Einswerdung nur im Rahmen des Sakramentes zu vollziehen, weil Gott die physische Einswerdung nur als Teil Seines Planes für Seelen vorgesehen hat, die durch die Gnade des Ehesakramentes zusammen geführt worden sind. Die Ehe ist ein Sakrament, und als solches darf sie nicht leichtsinnig eingegangen werden, denn mit jedem Sakrament berührt Gott die Seele und nimmt Er sie auf eine einzigartige Weise in Seinen Heilsplan auf. Deswegen ist die sakramentale Ehe ein Bund, den die Ehe schlieβenden Seelen miteinander UND mit Gott schlieβen.

Aus diesem Grunde muss ich Ihnen raten, die Entscheidung zur Ehe erst nach längerer Zeit der Besinnung und des Gebetes zu treffen. Bis dahin sollten Sie auch deswegen so enthaltsam wie möglich leben (und inständig zu Maria um die Kraft dazu beten), da nur die Enthaltsamkeit die Seele vollkommen für die eindeutige Führung auf der nichtstofflichen Ebene öffnet. Als Grund dafür erklärte mir die Herrin aller Seelen, dass die Enthaltsamkeit auf physischer Ebene es der Seele ermöglicht, den Groβteil der Lebenskraft, die Gott ihr täglich schenkt, auf die Entwicklung und Reinigung der höheren Lebensebenen zu verwenden. Gerade auf diesen Ebenen vollzieht sich der unmittelbare Kontakt zwischen Gott und der Seele. Deswegen ist auch ein Leben auf dem Weg der Mystik unmöglich, solange den physischen Bedürfnissen in hohem Maβe nachgegeben wird, weil sich der Kanal, durch welchen die Inspirationen und mystischen Offenbarungen in die Seele geleitet werden, nur dann rein und offen halten kann, wenn die Lebenskraft voll und ganz auf die höchsten Ebenen der Seele gelenkt wird (...)".

Zu einer christlichen Erziehung gehören die Sakramente. Zu diesem Thema habe ich in dieser Rubrik bereits einiges ausgeführt. Ein wichtiger Punkt ist dieser Beziehung ist auch die Taufe, mit welcher gleichsam die Tür zum Christ-Sein für das Kind geöffnet wird. In Ihrer Offenbarung vom 9. November 2007 erörterte die Herrin aller Seelen das Wesen der Taufe folgendermaβen:

"Die Heilige Taufe ist das Sakrament, das den ersten Strahl Göttlichen Lichts in eine Seele scheinen lässt, um dort wirksam zu werden. Solange eine Seele nicht die Heilige Taufe empfangen hat, kann das Göttliche Licht zwar in ihr scheinen, doch es wird dort nicht dieselbe Wirksamkeit entfalten können. Schau, jede Seele wird im Zeichen der Erbsünde empfangen. Das Licht der Heiligen Taufe verbreitet sich wie ein Balsam auf der Wunde, die von der Erbsünde in der Seele angebracht worden ist. Dieses Licht bildet einen Anfang des Ausgleichs für die Finsternis, die ohne die Heilige Taufe ungebremst wirken kann, indem sie die Seele allen Formen von Verführbarkeit ausliefert. Ohne die Heilige Taufe bleibt die Wunde der Erbsünde eine dunkle Kluft, die auf ungebremste Weise ständig die Finsternis anzieht. Die Heilige Taufe ist ein Sakrament.

Ich habe früher bereits gesagt, dass jedes Sakrament ein Berührungspunkt zwischen Himmel und Erde ist. Die Heilige Taufe bringt in der Seele ein Zeichen an, dass für Gott einem ersten Sehnen nach Seinem Wirken in der Seele gleichkommt, nach Seinem ersten Heilmittel für die groβe Verwundung durch die Erbsünde. Ohne die Heilige Taufe fehlt dieses Zeichen, das für das Licht wie eine Art Magnet wirkt. Das erste Licht, das durch die Heilige Taufe in der Seele ausgebreitet wird, muss wirksam werden können, sonst bleibt es eine oberflächliche Erscheinung. Es muss sich in der Tiefe auswirken können. Aus diesem Grunde werden die Effekte der Heiligen Taufe nur entfaltet, wenn der Getaufte nachher in der Lehre Jesu Christi ausgebildet wird.

Wenn du die Seele als ein Haus betrachten würdest, könnte die Heilige Taufe als das erste Mal betrachtet werden, dass in diesem Haus das Licht angezündet wird. In jenem Augenblick ist das Haus aber noch nicht möbliert: Gottes nährende Worte haben dort noch keinen festen Platz gefunden. Eine Heilige Taufe, der nicht eine solche Ausbildung in der Lehre Meines Sohnes folgt, ist daher wie ein beleuchtetes Haus ohne Mobiliar. Wie angenehm ist ein beleuchtetes Haus, wie wenig nützt es allerdings dem Bewohner, solange das Haus keine Einrichtung besitzt".

Myriam: "Liebe Herrin, wie sollen die Seelen dieses Bild sehen, wenn es um einen nicht getauften Erwachsenen geht?"

Maria: "Die Seele eines nicht getauften Erwachsenen ist ebenfalls ein Haus ohne Licht: Jede Einwirkung des Göttlichen Lichts trägt dort nur für eine kurze Zeit Frucht, denn die Finsternis der Erbsünde findet dort keinen Ausgleich. Schau, du könntest die Seele auch als ein Haus mit zwei Elektrizitätsquellen betrachten: einem Hauptgenerator und einer Notleitung. Die Erbsünde macht den Hauptgenerator unwirksam, bis dieser durch die Heilige Taufe wiederhergestellt wird. Solange die Seele nicht getauft ist, funktioniert ihre Beleuchtung auf einer Notleitung, die aber viel weniger stabil und somit sehr störanfällig ist. Immerzu ist das Haus ohne Licht. In der getauften Seele ist der Hauptgenerator wirksam. Allerdings ist die Kraft, die dieser erzeugt, von dem Maβe abhängig, in dem die Seele auf Gott gerichtet lebt, denn Gott ist die Quelle aller Stromerzeugung. Ohne diese Quelle ist auch ein Hauptgenerator wie ein toter Gegenstand, denn es ist die Quelle, welche die Essenz, das wahre Wesen der Elektrik für die Seele hervorbringen muss. In einem nicht getauften Erwachsenen kann das Göttliche Licht tatsächlich wirksam sein, die Fruchtbarkeit ist jedoch sehr unbeständig. Ein tiefer und bleibender Kontakt zwischen der Seele und dem Göttlichen Licht ist nur für eine getaufte Seele möglich.

Ein nicht getaufter Erwachsener kann die Lehre Jesu Christi zwar in sich aufnehmen, kann diese jedoch nicht in der Tiefe zur Frucht kommen lassen. Es ist für diese Seele so, als ob sie zwar Mobiliar in ihr Haus hineinträgt, dies jedoch nicht auf die rechte Weise benutzen kann, so dass es für sie ist, als besäβe ihr Haus kein Mobiliar. Damit sie sich wirklich für Gottes Heilsplan rentieren kann, mit voller Fruchtbarkeit, muss die Seele die Heilige Taufe empfangen, in der Lehre Jesu Christi ausgebildet werden und ein Leben im Erstreben aller Tugenden führen. Dies sind die drei Grundsteine für die Fruchtbarkeit der Seele innerhalb von Gottes Plänen und Werken...

Im Zusammenhang mit dem zunehmenden Unterlassen, Neugeborene taufen zu lassen, sage ich betont, dass die Eltern eines Neugeborenen, und in Abwesenheit von Eltern die Seele oder die Seelen, die für die Erziehung des Neugeborenen Verantwortung tragen, sich mit einer Schuld gegenüber Gottes Gerechtigkeit belasten, wenn sie nicht jede notwendige Anstrengung auf sich nehmen, dem Neugeborenen das Sakrament der Heiligen Taufe spenden zu lassen".

Die Gottesmutter erwähnt ausführlich die Möglichkeit einer Nottaufe, und führt aus, für welche Umstände diese gedacht ist. So heiβt es zum Beispiel im Brief 109:

"(...) So interessiert es die Seelen selbstverständlich, wie die Bestimmung der ungeborenen Kinder und der nicht getauften Kinder denn aussieht.

Die Kirche lehrt, dass nur die Taufe die Seele von der Erbsünde befreit. Das ist über jedem Zweifel erhaben. Die Herrin aller Seelen möchte dabei Folgendes klar stellen, dass Gottes Liebe zu den Seelen schon in einer besonderen Weise strahlen lässt:

Die verheerenden Wirkungen der Erbsünde müssen getilgt werden, damit die Seele die Früchte der Erlösungswerke Christi und die Heiligungswerke des Heiligen Geistes in sich reifen lassen kann. Allerdings sollen die Seelen sich im Klaren darüber sein, dass die 'Wirkungen' der Erbsünde erst in der Stunde anfangen, in der die Seele im physischen Körper zur Welt kommt, also bei der eigentlichen normalen Geburt, weil gemäβ dem Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit für die Seele ab jener Stunde die eigentlichen Kontakte mit der Welt beginnen und die Seele ab jener Stunde 'verunreinigt' wird. Ab jener Stunde nimmt somit der eigentliche Kampf gegen die Sünde einen Anfang, der lebenslängliche Kampf, während dessen sich die Seele die Heiligung erwirken muss.

Wenn die Seele jedoch als ungeborener Fötus abgetrieben wird oder aber wegen irgendeines Fehlzustandes in einer Fehlgeburt tot zur Welt kommt, werden die Wirkungen der Erbsünde – welche diese Seele ja im Keim in sich trägt – nicht erschlossen. Die Seele, die abgetrieben wird oder in einer Fehlgeburt zur Welt kommt, hat sich nie versündigen können. Sie wird somit ohne weiteres in den Schoβ Gottes aufgenommen. Jedes Leben, auch das Ungeborene, wird vom gerechten und barmherzigen Gott beobachtet. Im Falle der Ungeborenen ist es an erster Stelle das enge Umfeld (Eltern...), das gerichtet wird.

Man kann eine solche Seele nachträglich taufen, gegebenenfalls in der Form einer Laientaufe, wobei diese Taufe an erster Stelle als eine Weihe an die Allerheiligste Dreifaltigkeit und somit als eine Verherrlichung an Gott zu betrachten ist, der diese Seele geschaffen hat und mit ihr eine Absicht verfolgte. Eine solche Nottaufe hat ebenfalls aus jenem Grunde einen Nutzen, dass alle Seelen aller Zeiten gemeinsam die Menschheit als Ganze bilden und jede Seele zur Erhebung des Standes der Gnade der ganzen Menschheit beitragen kann. Eine Nottaufe kann somit ebenfalls als ein Akt der Wiedergutmachung für die Seelen betrachtet werden, die sich freiwillig nicht taufen lassen. Ein freiwilliges Ablehnen des Sakramentes der Taufe durch eine Seele, in deren Leben sich tatsächlich die Gelegenheit einer sakramentalen Taufe bietet, kommt einer Ablehnung der Gelegenheit gleich, sich von den Wirkungen der Erbsünde zu befreien, mit anderen Worten: sich zu den erlösenden und heiligenden Werken Gottes zu bekennen. Es ist wichtig, dafür Wiedergutmachung zu leisten.

Liebe Schwester, das eigene Kind ist einer Fehlgeburt zum Opfer gefallen, weil dies Gottes Plan in irgendeiner Weise dienen sollte. Wenn eine Frau ein Kind spontan verliert, hat sie sich auf jeden Fall in Gottes Augen zwei Verdienste erworben:

  1. Sie hat Gott ihre Bereitschaft gezeigt, Seinen Plan dadurch fördern zu helfen, das erwartete Kind geboren werden zu lassen, denn mit jedem Kind verfolgt Gott einen Plan.

  2. Sie hat die Nächstenliebe geübt, dieses Kind im Mutterleib zu tragen, zu nähren und mit liebevollen Gedanken zu hegen, und zwar für die von Gott vorgesehene Zeit.

Vergessen Sie nie, dass es Gottes Heilsplan für alle Seelen ist, der das Ende eines jeden Lebens bestimmt, solange dieses Leben seinen natürlichen Lauf bekommt. Nur menschliches Eingreifen (Abtreibung, Euthanasie u.ä.) kann daran etwas ändern, verstöβt dafür aber oft gegen Gottes Gesetz, weil dann nicht Gottes Wille sich auswirkt, sondern der Wille eines oder mehrerer Seelen, die nicht gemäβ Seinen Absichten denken und handeln.

Dieses Leben, das im Grunde genommen nie begonnen hat, ist nicht sinnlos gewesen. Es hat hauptsächlich dazu gedient, Sie und Ihre Umgebung in mehreren Tugenden zu üben und sich auf eine spezifische Weise in Gottes Heilsplan einzuschalten. Für Gott handelt es sich ganz und gar nicht um ein unbeschriebenes Blatt, sondern um ein Buch, das vollendet ist. Nicht das Volumen eines Buches bestimmt dessen Schönheit und Wert. Ein einseitiges Gedicht bringt manchmal mehr Licht in die Herzen als ein dickes Buch. So auch ein Leben, das sich nur im Verborgenen des Mutterleibes abgespielt hat, nur für Gott sichtbar, einige wenige Monate lang.

Versuchen Sie, sich mit Ihrem Kind zu freuen, das jetzt Gottes Herrlichkeit schaut und Ihnen Ihr weiteres Leben lang ein Fürsprecher sein wird (...)".

Einst wurde die Gottesmutter gefragt, ob ein Kind von nicht verheirateten Eltern getauft werden kann. Im Antwortbrief 389 antwortete Sie Folgendes:

"Ein Kind darf unter allen Umständen getauft werden. Weigert sich ein Priester, ein Kind zu taufen, so würde sogar eine Nottaufe von Seiten eines Laien, vorzugsweise zusammen mit einer Weihe des Kindes an Maria, von Gott als Notlösung angenommen werden, wobei die zuständigen Erwachsenen (grundsätzlich wären dies an erster Stelle die Eltern, manchmal auch andere) die Absicht hegen sollen, beharrlich auf die Möglichkeit einer künftigen sakramentalen Taufe zu hoffen. Die unentwegte Hoffnung gilt dann für Gott als 'Entschuldigung' für den Fall, dass es nie gelingt, das Kind taufen zu lassen. Es wäre dann gleichsam die Rede von höherer Gewalt, die nicht von den betreffenden Seelen gewünscht war, so dass Gott es sozusagen so annehmen würde, als hätte eine Taufe stattgefunden.

Es ist schade, dass die betreffenden Seelen nicht heiraten möchten, und Maria bittet darum, es sollte gebetet werden, damit diese Seelen trotzdem eine Heirat in Erwägung ziehen.

Es freut mich aber, mit Sicherheit mitteilen zu dürfen, dass das Kind in Gottes Augen durchaus getauft werden darf. Es hat ja weder Schuld an der religiösen Entscheidung der Eltern noch an der Wahl der Art und Weise, wie die Eltern leben möchten".

Einige Male wurden Fragen in Bezug auf ungeborene Kinder vor die Herrin aller Seelen gebracht. Im Brief 183 lässt die Himmelskönigin diesbezüglich Folgendes als Ratschläge für eine Mutter schreiben:

"(...) Sie haben zwei Kinder durch Fehlgeburten verloren und fragen, ob diese Kinder bereits in der ewigen, uneingeschränkten Anschauung Gottes sind, oder ob dazu noch etwas fehlt, das Sie als Familie beitragen können.

Wie es die Herrin aller Seelen früher bereits angedeutet hat, wird die Seele eines Kindes, das Opfer einer Fehlgeburt wird, ohne weiteres in den Himmel aufgenommen. Der Grund ist einfach dieser, dass diese Seele sich in keinerlei Weise hat versündigen können. Sie können als Familie trotzdem tatsächlich etwas tun, nicht etwas, das diesen beiden Seelen zugute kommen soll, sondern etwas, das als Akt der Wiedergutmachung zugunsten des Göttlichen Heilsplanes zu verstehen ist:

Die Herrin aller Seelen bittet Sie darum:

  1. Sie mögen die Seelen der beiden Kinder, die Sie durch Fehlgeburt verloren haben, ebenso wie die Zeit, in der Sie als Mutter diese beiden Seelen in sich haben tragen dürfen, formell Maria weihen, das heiβt: für die Ewigkeit Maria anvertrauen. Das ist wichtig, weil ein solcher Weiheakt diese Seelen und die Zeit, in der sie im Mutterschoβ getragen wurden, aus freiem Menschenwillen mit Gottes Werken verbindet. Gott verfolgt auch mit Fehlgeburten ganz bestimmte Absichten. Die Weihe der Geschehnisse selbst und sämtlicher damit einhergehender Gefühle, Schmerzen usw. gilt in Gottes Augen als Akt der Hingabe, was alles vollkommen fruchtbar macht. Weihe an Maria, ungeachtet desjenigen, was man Ihr weiht, verbindet das Geweihte mit dem Herzen Gottes, wodurch es voll in den Göttlichen Heilsplan aufgenommen wird.

  2. Sie mögen mit dieser Weihe einen Akt der Wiedergutmachung für die vielen Abtreibungen verbinden, die täglich absichtlich erfolgen. Während bei der Abtreibung die Rede von freiwilliger Beendung der Schwangerschaft ist, handelt es sich bei spontaner Fehlgeburt um ungewollte Beendung. Indem Sie Ihre beiden schmerzhaften Erlebnisse in Hingabe an den Göttlichen Heilsplan annehmen und Maria gegenüber Ihren Glauben daran aussprechen, dass Gott diese beiden Opfer benötigt hat und Sie Ihm diese somit von Herzen schenken möchten, leisten Sie Wiedergutmachung für die vielen Handlungen, durch welche Seelen Gottes Vorhaben nicht respektieren. Sie werden tief im Herzen merken, dass manche graue Wolke sich in der Sonne einer neuen Hoffnung auflöst und dass Sie freier atmen werden. Die Seele wird einen Weg finden, wieder im Licht von Gottes Gegenwart zu baden.

Ihre Frage bezüglich des Geschlechtes der beiden Kinder, die Sie nicht haben gebären dürfen, wird von der Gottesmutter nicht beantwortet. Durchwegs bedeutet das Ausbleiben einer Antwort, dass es sich um Kenntnis handelt, welche die Seele für ihren Heilsweg nicht braucht. Für die verherrlichte Seele, und das sind Ihre beiden ungeborenen Kinder auch, gilt, dass deren Geschlecht in jenem Teil von Gottes Wirklichkeit unwichtig ist. Auch die Namen dieser beiden Kinder könnte ich Ihnen aus einem ähnlichen Grund nicht sagen. Tatsächlich erhält auch die ungeborene Seele in der Herrlichkeit einen Namen. In manchen Fällen heiβt eine Seele im Himmel sogar anders als auf Erden. Nähere Einzelheiten darf ich Ihnen dazu momentan nicht mitteilen.

Die nachträgliche Taufe, die Sie vorgenommen haben, ist in Gottes Augen auf jeden Fall etwas Schönes. Sie bezeugt Respekt gegenüber Gottes Verfügung, diese Seelen zu sich zu nehmen, und sagt eigentlich aus, dass Sie diesem Göttlichen Einschreiten eine sakrale Bedeutung beigemessen haben und dass Sie auf Seine Barmherzigkeit hoffen, Er werde diese beiden Seelen als getauft, also als Mitglieder der Christengemeinschaft betrachten. Das hat Er tatsächlich getan.

Freuen Sie sich über diese beiden Fürsprecher im Himmel. Sie werden Sie und Ihre ganze Familie mit dem Licht ihrer unaufhörlichen Gebete begleiten. Einmal werden Sie selbst diesen beiden Mitgliedern Ihrer Familie im Paradies zum ersten Mal richtig begegnen. Es wird eine Begegnung sein, deren Schönheit Sie sich kaum vorstellen können, denn sie wird in ganz anderen Umständen stattfinden als jegliche Begegnung hier auf Erden. Diese Freude verdienen Sie sich jetzt bereits, durch Weihe, Hinnahme und wahre Hoffnung. Eins möchte ich Ihnen auf jeden Fall nicht vorenthalten: Die beiden Seelen sind Ihnen dankbar dafür, dass Sie ihnen Liebe und die Wärme und Nahrung des Mutterleibes geschenkt haben, um sie anschlieβend an Gott 'abzutreten'. Durch die Weihe wird dies zu einem Akt selbstloser Nächstenliebe, der Ihnen allen ins Lebensbuch geschrieben worden ist. Freuen Sie sich darüber, so wie ich es mit Ihnen und für Sie tue".

Im Antwortbrief 190 sollte die Herrin aller Seelen noch einmal auf das Thema der ungeborenen Seelen eingehen:

"(...) Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen bestätigen zu können, dass Ihre ungeborene Tochter tatsächlich in der Herrlichkeit auf Sie wartet. Ich könnte es einfach nicht überbetonen, denn diese Botschaft enthält die Salbe einer groβen Hoffnung für viele Eltern, die ganz unnötig unglücklich sind: Die Herrin aller Seelen, Mutter der Mütter, versichert allen Eltern von totgeborenen Kindern, dass ihre Kinder ausnahmslos in den Himmel aufgenommen worden sind, weil ihre Seelen sich nicht haben versündigen können und aus diesem Grunde kein einziges Mal gegen das Gesetz der Göttlichen Liebe haben verstoβen können. Jeder, der Sie etwas anders glauben lassen möchte, ist kein Botschafter der wahren Himmlischen Hoffnung.

Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass die Herrin aller Seelen als Symbol für die Hoffnung immer wieder auf den Regenbogen hinweist: Der Regenbogen entsteht dadurch, dass das Sonnenlicht in der Luft durch Regentropfen scheint und sich beim Durchgang durch diese Tropfen in die unterschiedlichen Farben aufteilt. Genau so ist es im Leben des Menschen: Der Mensch, der über einen Schicksalsschlag weint und sich mitsamt seinen Tränen der Himmelskönigin weiht, wird erfahren, dass Maria das Licht der Göttlichen Liebe (= Sonnenstrahlen) auf das weinende menschliche Herz (= Regentropfen) scheinen lässt und dadurch einen Regenbogen in der Seele 'zaubert' (neue Hoffnung, eine Erfahrung, die Freude bringt).

Gott braucht keine Leiden an sich, Er braucht aufgeopferte Leiden, und diese haben Sie Ihm geschenkt. Sein Heilsplan für alle Seelen zielt darauf ab, dass jede Seele das wahre ewige Glück finden kann. Leider muss dieses Ewige Glück durch Leiden 'gekauft' werden. Aus keinem anderen Grund ist Jesus Mensch geworden und ist Er den Weg des Kreuzes für uns gegangen, damit unsere Prüfungen für den Heilsplan erschlossen werden, d.h., damit sie uns tatsächlich den Verdienst der Erlösung einbringen können. Gott hat unzählige Opfer nötig. Ihr Kind hat Ihm, gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Mann, das Opfer dargebracht, nicht den normalen Weg auf Erden absolvieren zu können.

Ja, da handelt es sich um ein Göttliches Mysterium: Wir könnten darüber staunen, dass es möglich ist, dass eine Seele es bedauert oder gar darunter leidet, nicht den normalen Lebensweg gehen zu können. Trotzdem ist dies genau, was die ungeborene Seele tun möchte. Das beweist gerade die unversehrte Liebe einer jungen Seele, die gerade aus der Quelle von Gottes Herzen hervorkommt, wo die Schöpfung neuer Seelen erfolgt: Die Seele wird einem Mutterleib anvertraut, in dem sich eine Samenzelle und eine Eizelle vereint haben. Sie ist mit einem Wachstumsplan Gottes versehen, ebenso wie mit Talenten, mit der stummen Karte ihres bevorstehenden Lebensweges usw. Genauso wie für jede Seele, sind der Sinn und Zweck ihres Lebens auf Erden nur dieser: Sie hat zu der Verwirklichung von Gottes Heilsplan für sämtliche Seelen beizutragen. Wie sie das tun wird, ist ihr noch nicht bekannt. Es treibt sie nur dieser einzige Motor: Gottes Wille, und dieser einzige Kraftstoff: die Liebe, die sie von Gott als erste Nahrung für ihren Lebensweg mitbekommt. Die Seele ist, wenn sie im Mutterschoβ ankommt, so von diesem Antrieb erfüllt, auf Erden Gottes Willen zu tun und zur Vollendung Seiner Werke beizutragen, dass es ihr Leid tut, wenn sie noch vor ihrer Geburt im Fleisch zurückgerufen wird. Weil ihre Liebe noch nicht von weltlichen Einflüssen beeinträchtigt und somit noch vollkommen rein ist, nimmt sie dennoch ohne weiteres den Göttlichen Beschluss an, das Leben auf Erden nicht anfangen zu können, aber sie bedauert durchaus die 'verfehlte Chance', Gottes Willen in der Nachfolge Christi erfüllen zu dürfen, das heiβt: durch einen Weg der Prüfungen.

So zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Denken der Seele nach Berührung mit der Welt und jenem der Seele, die nie diese Berührung erfahren hat: Die Seele in der Welt scheut leicht die Leiden und Prüfungen, während die Seele im Mutterleib diese voll annimmt, weil ihre Liebe noch nicht verunreinigt ist. Sie will nur eins: dasjenige vollbringen, wozu Gott jeder Seele einem physischen Körper anvertraut. Es verbirgt sich da eine auβerordentlich wichtige Lektion für jede Seele: Die Fruchtbarkeit des Lebens auf Erden hängt vom Maβ der reinen Liebe ab, denn es ist die reine Liebe, welche die Seele dazu befähigt, die volle Fruchtbarkeit und die heilvolle Wirkung aus jedem Leiden herauszuholen.

Liebe Schwester, unsere Himmlische Mutter und Herrin lässt mich diese Erkenntnis von diesem Mysterium Ihnen mitteilen, damit Sie dessen versichert sind, dass Ihre liebe Tochter so rein und liebevoll war bzw. ist, dass sie im Himmel am einzigen für sie geeigneten – weil von Gott Selber verfügten – Ort ist, und damit diese Kenntnis von dem Vorgang in einer Seele vor der Geburt aus dem Mutterschoβ Ihnen ein Gefühl richtiger Nähe zur Tochter geben möge.

Auf jeden Fall haben Sie den kurzen Weg Ihres Mädchens durchaus mit Blumen bestreut, indem Sie es Gott anvertraut haben, so dass Er es voll und ganz in Seinen Heilsplan einschalten kann. Wer Gott alles vom Wenigen gibt, das er hat, bekommt von Gott alles vom unermesslich Vielen zurück, das Er hat. Auβerordentlich groβ in Gottes Augen ist die Abtretung Ihres Kindes, damit ein anderes Kind, das abgetrieben werden sollte, überleben darf. Ich kann kaum anfangen, Ihnen zu beschreiben, was dies für Gott und für die Gottesmutter bedeutet. Freiwillige Abtreibung gehört zu den Handlungen, von denen viele Seelen kaum eine Ahnung haben, aus welchem Grund es sich da um eine Sünde handelt. Wenn das völlig verzerrte menschliche Denken es darüber hinaus noch zu rechtfertigen weiβ, diese Handlung sogar gesetzlich anzuerkennen, steht die Falle für die nichts ahnende Seele erst recht weit offen".

Im Brief 242 inspirierte die Herrin aller Seelen die nachfolgende Betrachtung, die im Grunde genommen den wahren Sinn der vorliegenden Rubrik Familie im Rahmen der 'Lebensbereiche' zusammenfasst:

"Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Die Herzen der Kinder und dasjenige, womit sie heute gefüllt werden, sind die Steine der Grundmauer der morgigen Gesellschaft. Auf unsere Kinder vertraut Gott für die Gründung Seines Reiches, und in Anbetracht dessen, dass Er die Menschheit mit einem Reich von vollendetem Frieden und vollendeter Liebe beschenken will, sind wir es Ihm schuldig, dafür zu sorgen, dass wir die Samen des wahren Friedens und der wahren Liebe heute in die jungen Herzen streuen, durch unsere Worte, wenn möglich, aber mehr noch durch dasjenige, was wir sind. Ein sauberer Spiegel strahlt auch das hellste Licht weiter, ohne ein Wort zu sprechen".

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,

Myriam