TOTUS TUUS, MARIA !

Die Herrin aller Seelen über

ABTREIBUNG

Myriam van Nazareth

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,

Wir sind alle nur da als Teile eines Systems, das 'Schöpfung' heiβt. Jedes Leben ist von Gott gemacht worden, in der Absicht, seinen Beitrag zur Vollendung der Pläne zu leisten, die Gott mit Seiner Schöpfung hegt. Der groβe Göttliche Plan, an dessen Vollendung sämtliche Werke Gottes orientiert sind, ist der Heilsplan für die ganze Schöpfung, der darauf abzielt, Gottes Reich dadurch endgültig auf Erden gründen zu können, dass die Seelen zur Vollendung ihrer Erlösung geführt werden. Jesus Christus hat durch Seine Erlösungswerke die Rückkehr der Menschenseelen in den Stand der Gnade vorbereitet, den sie vor der Erbsünde besaβen. Von jeder Seele wird erwartet, dass sie sich den Erlösungswerken dadurch anschlieβt, dass sie durch Nachfolge Christi in einem tugendhaften Leben mit liebevoll angenommenen, getragenen und geweihten Prüfungen die von Jesus losgekaufte Erlösung in sich erschlieβt und so ihren Beitrag zur Vollendung des ganzen Heilsplans liefert.

Gott bestimmt Selbst, wann ein von Ihm erschaffenes Leben anfangen soll und wann es beendet werden soll. Jedes Mal dann, wenn entweder eine Seele durch menschliches Einschreiten ihr Leben auf Erden nicht einmal anfangen darf (Abtreibung) oder ein Leben vor Gottes Zeit durch menschliches Einschreiten beendet wird (Euthanasie), wird Gottes Plan in einem seiner Elemente abgeschaltet bzw. auf ein totes Gleis gestellt. Abtreibung und Euthanasie sind deswegen Sünden, weil es sich bei diesen Handlungen um einen Einbruch auf Gottes Willen handelt.

Sowohl im Falle der Abtreibung als auch in jenem der Euthanasie ist die Rede von einer Kollision zwischen menschlichem Denken und menschlicher Sicht auf das Leben einerseits und Göttlicher Sicht andererseits. Der Mensch schaltet die Regeln der Ewigen Liebe ab, weil diese gegen seine Weltanschauung und gegen die Erwartungen verstoβen, welche er zu gewissen Zeitpunkten im Leben hegt, und die Entscheidung, seinen menschlichen Bedürfnissen dem Göttlichen Heilsplan vorzuziehen, wird ihm dadurch erleichtert, dass die immer liberaler werdenden Anschauungen hinsichtlich der Gesellschaftsordnung, der wirtschaftlichen und politischen Organisation in immer mehr Staaten, ohnehin die Erkenntnis von Sünde, Untugend und Verirrung völlig und ganz beseitigen.

(Liberalismus ist dabei nicht im eng politischen Sinne zu verstehen, sondern im philosophischen Sinne, als Lebens- und Weltanschauung. Somit finden sich die hier beschriebenen Anschauungen lange nicht nur in Kreisen des Liberalismus im engen Sinne des Wortes).

Gott wird aus Seiner Schöpfung verbannt, der Mensch und seine weltlichen Bedürfnisse werden in den Mittelpunkt gestellt, und die Regeln des Christentums als die groβen Feinde der 'Freiheit' der Seelen dargestellt.

Dabei ist 'Freiheit' als Recht auf zügelloses Verhalten zwecks Höchstbefriedigung der eigenen, vergänglichen Nöte zu verstehen, was diese 'Freiheit' gleich zu einer ungehemmten Sklaverei der Sünde und der Irreführung gegenüber macht. Die Seelen erkennen weder die Sünde noch ihre verheerenden Folgen für ihr ewiges Heil, denn dieses ewige Heil samt des Gottes, der mit den Ansichten über dieses Heil verbunden ist, werden als naive Illusionen bzw. listige Erfindungen aus einer finsteren Vergangenheit dargestellt. Somit gelingt es Staat für Staat, seine Gesetze so abzuändern, dass Handlungen wie Abtreibung und Euthanasie eines Tages 'offiziell' genehmigt werden.

Die eigentliche Tiefe der Tragödie liegt auf zwei Ebenen:

  1. Viele der Seelen, die eines Tages zu einer Abtreibung oder zur Euthanasie schreiten (lassen), sind sich nicht dessen bewusst, dass es sich um Sünden handelt bzw. aus welchen Gründen es sich um Sünden handelt;
  2. Die Seelen, ob sie ein Erkenntnis von der Sünde haben oder nicht, werden durch gesetzliche Billigung und Organisation samt liberalem Denken im Bereich der Wissenschaft unbemerkt in eine Illusion von Reinheit und Unschuld getrieben. Die Sünde und die Erkenntnis von derselben werden gleichsam in einem gottlosen Zeitgeist ertränkt, der sich von einer Mehrheit von Autorität inspirierenden Figuren tragen lässt.

So wird in Seelen massenweise das christliche Denken und Fühlen getötet, ein Denken und Fühlen, das ganz auf der Erkenntnis und der Anwendung einer wahren Liebe und auf einem Anstreben der nicht stofflichen Werte basiert. In einem Boden von Liberalismus finden Liebe und Vergeistigung keine Nahrung, denn beide hemmen sie die maximale Entfaltung der eigenen Person und die Höchstbefriedigung der eigenen Bedürfnisse, so dass Jesus Christus und Seine Lehre unvermeidlich als Feinde des Individuums, der Gesellschaft, des Staates und des Lebens schlechthin betrachtet werden. Der Mensch will einziger Herr seines Lebens und der Welt sein, und immer mehr prägt die ganze mit diesem Denken einher gehende Atmosphäre alle Bereiche des Lebens, so dass auch die Geister der Christen von ihr durchdrungen werden.

So liegt die Schuld wegen der Durchführung einer Abtreibung oder der Euthanasie in vielen Fällen nicht mehr ungeteilt bei der Seele, die diese Handlung veranlasst bzw. sich letztendlich zu ihrer Durchführung entscheidet. Gott allein kann und darf richten. Eben deswegen bemüht Sich Gott auch –besonders – in dieser Zeit so sehr darum, dass die Seelen zu erneuten, tieferen Kenntnissen von Seinem Gesetz der Liebe, Seinem Heilsplan, Seinen Mysterien und Werken gelangen können. Er bezeugt diesen sehnlichsten Wunsch in hohem Maβe durch die Mission, welche Er der Gottesmutter, der Himmelskönigin, in Ihrer Eigenschaft als Herrin aller Seelen erteilt hat, und welche Er Sie jetzt voll durch das Maria Domina Animarum Werk, das Apostolat der Herrin aller Seelen, ausführen lässt, mit den Belehrungen in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens und der inneren Führung von Seiten der Herrin aller Seelen in jeder Seele, die sich Ihr in vollkommener Weihe hinzugeben bereit ist.

Die Gottesmutter sehnt Sich inständigst danach, dass alle Kinder Ihres Göttlichen Sohnes dessen Erlösungswerke in sich voll erschlieβen lassen, und lehrt die Wege, auf denen die Seele dies mit Ihr gemeinsam vollbringen können. Wissen von Gottes Heilsplan und den Geheimnissen des Göttlichen Lebens ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Erschlieβung, in jeder Seele, des Willens, sich ganz mit Gottes Willen, Plänen und Werken zu vereinigen, trotz jeglichen gegenteiligen Denkens und jeglicher gegenteiliger Gesetze in Gesellschaft, Staat und Wissenschaft. Gerade deswegen lehrt Maria in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens die goldenen Wege in die Heiligkeit. Nur durch Erkenntnis von der fabelhaften Tiefe der Göttlichen Wahrheit können Seelen zu einem verantwortungsvollen Handeln als Christen 'ausgebildet' werden.

Bezüglich der Abtreibung lieβ die Herrin aller Seelen in der Schrift Der Mond in der Nacht ausführen:

"Auch die Ungeborenen tragen in sich bereits eine spezifische Aufgabe, die ihren Platz innerhalb des Göttlichen Planes hat. Wenn ein ungeborenes Kind abgetrieben wird, kann Gott diesen Teil Seines Planes nicht mehr ausführen. Aus diesem Grunde wird Abtreibung von Gott als eine schwere Sünde angerechnet".

Erinnern wir uns mal daran, dass die Herrin aller Seelen die Sünde folgendermaβen definiert hat (Ich zitiere jetzt aus Sturmschrift Nr. 3):

"Gott hat seine Schöpfung mit einer ganz bestimmten Harmonie geordnet, die durch das Göttliche Gesetz der Liebe geregelt wird. Jede Abweichung vom Gesetz der Liebe wird Sünde genannt, denn jede Sünde ist eine bestimmte Art von Verstoβ gegen die Liebe. Eine Sünde ist jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke, jeder Wunsch oder jede Nachlässigkeit, wodurch wir Gottes Plan mit der Schöpfung entgegen wirken und die Harmonie und das gute Funktionieren innerhalb der Schöpfung stören".

Wieso handelt es sich bei Abtreibung eigentlich um eine Sünde? Im Antwortbrief 190 lieβ mich die Himmelskönigin die nachfolgende Erläuterung vorbringen:

"(...) Freiwillige Abtreibung gehört zu den Handlungen, von denen viele Seelen kaum eine Ahnung haben, aus welchem Grund es sich da um eine Sünde handelt. Wenn das völlig verzerrte menschliche Denken es darüber hinaus noch zu rechtfertigen weiβ, diese Handlung sogar gesetzlich anzuerkennen, steht die Falle für die nichts ahnende Seele erst recht weit offen.

Gott braucht die Lebenswege aller Seelen, die Er in die Welt kommen lässt. Zwar ruft Er Selbst manche von ihnen 'vorzeitig' zu Sich zurück, aber das hat Gründe, die vollkommen in die Logik Seines Heilsplans hineinpassen, denn diese 'vorzeitige' Rückkehr ist in Gottes Augen eine Form von Martyrium. Die Seelen aber, die Er auf der Welt braucht, um das von Seinem Sohn Jesus Christus erschlossene Erlösungsmysterium zu ergänzen, sollen tatsächlich diese Chance bekommen. Wenn nun eine Seele durch menschliche Entscheidung abgetrieben wird, schneidet dies einen Weg ab, den Gott als Beitrag zur Verwirklichung Seines Heilsplanes für alle Seelen vorgesehen hatte, der schlieβlich jedem und jeder von uns Glück und Frieden bringen soll.

Aus diesem Grund ist jede Abtreibung wie ein Felsbrocken, der Gott vor die Füβe geworfen wird und den Er zunächst wegräumen muss. Im Klartext: Jede Abtreibung stellt den Gnadenstand der ganzen Menschheit um einiges zurück, und dieser Rückgang muss durch Göttliches Einschreiten (Spendung neuer Gnaden) ausgeglichen werden. Um dieses Einschreiten zu rechtfertigen, müssen irgendwo auf der Welt Seelen zusätzliche Prüfungen durchstehen. Aus diesem Grunde ist Abtreibung als Mangel an Liebe zu Gott und zum Mitmenschen zu betrachten, ebenso als eine menschliche Abänderung des Göttlichen Willens. Der Mensch stellt sich da über seinen Gott, die Unwissenheit über die Allwissenheit, die Torheit über die vollendete Weisheit. Wenn wir uns dessen bewusst sind, dass Gottes Wille unfehlbar ist und Motor eines jeden Schöpfungs- und Gnadenaktes ist, lässt sich leicht ausdenken, was eine Abtreibung in der Schöpfung anrichtet".

Gott wäre kein Gott der Liebe, wenn Er keine Wege vorgesehen hätte, jegliches Ungleichgewicht in Seiner Schöpfung auszugleichen. Sollte es keine Möglichkeit des Ausgleichs geben, so wäre der Böse immer der letztendliche Sieger, denn dann hätte ein Werk der Finsternis immer das letzte Wort. Gerade dort liegt einen ganz besonderen Reiz der Wissenschaft des Göttlichen Lebens: Die Herrin aller Seelen lehrt in den unterschiedlichsten Fällen Wege, auf welchen die Seele Licht erzeugen helfen kann, wo einst Finsternis herrschte. So kann sie dies auch im Falle der Abtreibung tun. Im Brief 215 heiβt es:

"(...) Liebe Schwester, ich muss Sie von Seiten der Himmelskönigin darauf hinweisen, dass die Tatsache, dass Sie dazu gezwungen worden sind, mehrere Abtreibungen vornehmen zu lassen, einen beträchtlichen Anteil an Ihrer heutigen psychischen und nervösen Verfassung hat. Einst vertraute mir die Herrin an, dass eine Seele, die eine Abtreibung hat ausführen lassen, schwer den wahren Frieden findet. Selbstverständlich liegt die Lage bei Ihnen anders, weil Sie diese Eingriffe nicht selber gewollt haben. Sie leiden jedoch unter den Auswirkungen einer schweren Sünde, die nicht Sie selbst begangen haben, sondern in welche eine oder mehrere Seelen Sie hineingezogen haben. Dazu gezwungen zu werden, wider eigenem Willen eine Sünde zu begehen, kann die Seele schwer verletzen, weil sich in ihr die unbewusste Empfindung von Gottes Gesetz gegen die Tat auflehnt, welche die Seele gleichsam unter äuβerem Druck selber ausüben muss. In der Seele wirkt sich diese Erfahrung wie eine Zerreiβprobe aus. Ich übermittle somit die Empfehlungen unserer Himmlischen Herrin:

    1. Weihen Sie Maria die Tage, an denen die Abtreibungen erfolgt sind, mitsamt denjenigen, die diesen jeweiligen Tagen vorangegangen sind, weil es an jenen letztgenannten Tagen Streit über den zu stellenden Akt gegeben hat.
    2. Beten Sie um Vergebung für die Seelen, welche unmittelbar für diese Taten haftbar gewesen sind, und dafür, dass diese Seelen zu der Erkenntnis gelangen, die wahre Natur dieses Aktes aus Gottes Augen heraus zu ergründen und zu bereuen;
    3. Vollziehen Sie nachträglich eine geistige Taufe an jeder Seele, die wegen dieser Abtreibungen nicht geboren werden konnte. Durch eine solche Taufe bezeugen Sie jetzt noch Gott gegenüber Ihr Sehnen danach, dass diese Seelen ganz in Seinen Heilsplan aufgenommen werden.
    4. Bitten Sie Maria täglich darum, Sie möge Ihnen Wege zeigen, um jeden Tag die höchste Fruchtbarkeit zu erreichen. Die Gottesmutter wird Sie lehren, wie Sie Erfüllung und Sinn aus jedem Tag schöpfen können, damit die Vergangenheit Sie nicht mehr daran hindert, den wahren Frieden und eine neue Freude zu finden".

Was geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen. Die Auswirkungen allerdings, lassen sich auf der spirituellen Ebene ausgleichen. Zu diesem Ausgleich sollte(n) die 'schuldige(n)' Seele(n) selber beitragen, was die Wiederherstellung ihres eigenen Heils betrifft, aber jede Seele kann zu diesem Ausgleich als Akte der Nächstenliebe und der Liebe zu Gottes Heilsplan beitragen. Ich zitiere deswegen aus Antwortbrief 306:

"(...) Liebe Schwester, die Feststellung über die Würde der Menschenseele verbindet Maria gleich mit Ihrer Frage in Bezug auf die vielen Abtreibungen:

Es gibt viele Abtreibungen. Was macht man da für das Kind, die Frau und den Arzt, damit die Seelen gerettet werden?

Gott verfolgt mit jedem Menschenleben einen Plan. Jedes einzelne Leben ist Teil eines Komplexes, der auf dem Austausch von unzähligen Handlungen, Worten, Gedanken und Gefühlen basiert und von der Gnade Gottes unterstützt und am Leben erhalten wird. Wird irgendwo innerhalb dieses Systems durch Göttliches Einschreiten ein Element (eine Seele) aus dem Ganzen herausgenommen (durch natürlichen Tod), so wird das System in manchen Punkten und in seinen inneren Wechselwirkungen etwas geändert. Die Göttliche Weisheit und Intelligenz allerdings hält das Ganze im Gleichgewicht. Wird jedoch durch menschliches Einschreiten ein Element herausgenommen, so ändert sich ebenfalls manches, das aber nicht durch die Göttliche Weisheit und Intelligenz ausgeglichen wird, es sei denn durch eine auβerordentliche Gnade von Seiten der Göttlichen Barmherzigkeit, die jedoch irgendwo auf der Welt von einer oder mehreren Seelen 'bezahlt' werden muss (durch zusätzliche Leiden, Aufopferungen usw.). Ein Beispiel für ein solches menschliches Einschreiten ist eine Abtreibung.

Gott respektiert den freien Willen der Seelen. Aus diesem Grunde lässt Er den Menschen gewähren, der eine Abtreibung vornimmt. Gott ist zwar Herr allen Lebens und Todes, aber trotzdem lässt Er es zu, wenn sich ein Mensch oder mehrere Menschen dazu entscheiden, einem Leben ein Ende zu bereiten (Abtreibung, Euthanasie, Mord, Selbstmord). Die Tatsache, dass Gott da scheinbar dem Menschen plötzlich die Herrschaft über Leben und Tod gewährt, heiβt nicht, dass Er diese menschliche Entscheidung begrüβt und billigt. Es wird gegen Sein Gesetz verstoβen und in Seinem System der Schöpfung wird etwas gegen Seine Führung abgeändert. Deshalb wird zu jenem Zeitpunkt das Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit wirksam gemacht. Dieses Gesetz fordert gleichsam Schadenersatz von der Menschheit ein: Neue Leiden, neue Prüfungen kommen auf die Seelen herab. Es ist weise, dies zu bedenken, wenn Überflutungen und auβergewöhnliche Regenfälle die Menschheit daran zu erinnern versuchen, dass die Seelen sehr viel Wasser Göttlichen Lebens verschwenden, unter anderem in der Form menschlichen Fruchtwassers. Die Gottesmutter bittet betont darum, die Zeichen zu beantworten: mit Gebet und geweihten Opfern.

Heutzutage ist in einer Anzahl von Ländern die Abtreibung nicht mehr gesetzeswidrig. Die Tatsache, dass der Gesetzgeber diese Tat mit einem Schein der Normalität bekleidet, ermutigt viele Seelen dazu, Abtreibungen bedenkenlos vorzunehmen. Genau das ist gemeint, wenn von der 'Kultur des Todes' die Rede ist: Den Seelen wird die Entscheidung, zu töten und sich dadurch auch den seelischen Tod einzuhandeln, sehr erleichtert. Die Empfindlichkeit des Gewissens für den Wert des Lebens als Werk und Wunder Gottes und für die entwürdigende Wirkung jeder Handlung, die gegen Gottes Gesetz verstöβt, verringert sich immer weiter. So löst sich die Fähigkeit, zwischen Licht und Finsternis, zwischen Leben und Tod zu unterscheiden, unter der Wolkendecke eines menschlichen Gesetzes auf, durch welches der Böse jedes Göttliche Licht in den Seelen zu löschen versucht.

Was macht man da für das abgetriebene Kind? Wie ich früher bereits habe schreiben dürfen, kann man es im Geist taufen, wodurch es gleichsam in den Augen der Seele, die diese 'Taufe' vornimmt, in seiner Vollwertigkeit als Menschenseele anerkannt wird. Durch eine solche Taufe sagt man gleichsam auch zu Gott, dass man die Pläne, die Er mit diesem Kind hatte, würdigt. Für die Frau soll man beten, damit sie die Folgen der Abtreibung seelisch bewältigen und dem Willen Gottes auf ihrem weiteren Lebensweg blind folgen kann. Für den Arzt soll man beten um Erkenntnis der Göttlichen Gesetze, der Würde und des Wertes des Lebens und um Bewusstwerdung dessen, dass der Arzt nicht dazu berufen ist, jemals Herr von Leben und Tod zu sein. Die Verantwortung des Arztes ist deswegen sehr groβ, weil ihm als 'Sachverständigen' in Sachen des Lebens leicht blind gefolgt wird, leider auch in der Abweichung von Gottes Gesetz. Selig der Arzt, der sich nur von Gottes Gesetzen führen lässt und somit viele Seelen auf den Respekt für die Werke und Pläne Gottes hinweist. (...)"

Einst wurde die Herrin aller Seelen danach gefragt, ob ein Embryo, ein ungeborenes Kind, bei Schwangerschaftsabbruch – lies: während einer Abtreibung – Schmerzen hat. Die Absicht jener Frage war es, Politiker eine spirituelle Erkenntnis von dieser Handlung zu vermitteln, damit diese womöglich nicht gesetzlich gebilligt wird. Die Antwort der Gottesmutter muss ich unbedingt vollständig aufführen, denn sie ist einmalig und sehr aufschlussreich. Es handelt sich hier um Antwortbrief 417:

"Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ein recht herzliches Dankeschön für Ihre ganz besondere Frage. Hat ein Embryo bei Schwangerschaftsabbruch Schmerzen? Die Gottesmutter möchte die Seelen in Bezug auf dieses Thema auf das Nachfolgende hinweisen:

Aufgrund biologischer und medizinischer Kenntnisse wird leicht angenommen, dass in einem Organismus, in welchem das Nervensystem nicht voll ausgewachsen ist, keine Schmerzen vorkommen bzw. vorkommen können. Es muss allerdings betont darauf hingewiesen werden, dass es eben darauf ankommt, aus welcher Anschauungsweise hinsichtlich der Wirklichkeit man an diese Frage herangeht. Betrachtet man das Leben als einen rein biologischen Vorgang und als eine Wechselwirkung zwischen biologischen Strukturen und Teilsystemen, so wird man Entscheidungen treffen, die im Rahmen einer rein stofflichen Betrachtung des Lebens Sinn machen. Aber... Vergessen wir niemals, dass das Leben weit mehr ist als eine Verkettung von biologischen Strukturen, Geweben, Zellen und Stoffwechselprozessen.

Alles Leben ist wesentlich eine Frage der Beseelung: Alles Stoffliche lebt erst und nur dann, wenn es mit Leben beseelt ist, und diese Kraft, die wir als 'Beseelung' bezeichnen, ist kein Teil der stofflichen Natur und steht über allem Stofflichen. Sie ist nicht messbar, nicht mit den Sinnen wahrnehmbar, lässt sich nicht wissenschaftlich analysieren. Weder ihre Natur noch ihre Quelle noch ihr Lauf lassen sich nachweisen. Die Beseelung ist eben eine Kraft, welche Gott Sich vorbehalten hat und deren Natur völlig zu ergründen wir Menschenseelen nicht würdig sind. Wer dies nicht annimmt, setzt sich automatisch Irrdenken aus, denn weder durch den analytischen Verstand noch durch die sinnliche Wahrnehmung lässt sich dieser Groβteil der Wirklichkeit erklären, zu dem alles Göttliche gehört. Ich erinnere daran, dass die Himmelskönigin schon mehrmals betont hat, dass die Wirklichkeit so wie wir Menschen diese aus unserer sinnlichen Wahrnehmung heraus kennen, noch nicht einmal zehn Prozent der ganzen Wirklichkeit umfasst. Einiges kann sich der analytische und rationelle Geist noch dazu denken, so dass das Wahrgenommene noch unter sich kombiniert werden kann und sich aufgrund dieses Vorganges noch neue Erkenntnisse erschlieβen lassen können. Trotzdem bleibt der sinnlich wahrnehmbare Teil der ganzen Wirklichkeit sehr beschränkt. Dies hindert die Wissenschaft dennoch nicht daran, aus den Wahrnehmungen Schlüsse zu ziehen, von denen sie meint, sie wären hieb- und stichfest.

Auf all dies wollte die Gottesmutter die Aufmerksamkeit lenken, damit das Nachfolgende vor dem genau richtigen Hintergrund verstanden werden kann:

Tatsächlich, der Embryo leidet bei Schwangerschaftsabbruch, und in diesem Zusammenhang lässt die Gottesmutter auf drei Punkte hinweisen:

  1. Die Seele, die in dem Embryo hinterlegt worden ist, empfindet bei der Abtreibung die Leiden von Gott Selbst wegen der Tatsache, dass das menschliche Wesen, das gemäβ den Göttlichen Wachstumsgesetzen und genau nach dieser vollendeten Göttlichen Intelligenz gelenkt, aus diesem Embryo hervorkommen sollte, das von Gott vorgesehene Leben nicht antreten darf.
    Wenn man den Plan, den Gott mit der Menschheit hat, als einen Lebensbaum betrachtet, so soll man sich die Abtreibung eines menschlichen Embryos als die Verhinderung des Ausblühens eines Zweiges an Gottes Lebensbaum vorstellen. Dieser Zweig wird durch menschliches Eingreifen daran gehindert, eine Verfügung Gottes zu vollbringen. Er bringt keine Frucht mehr für Gottes Heilsplan ein. Der Lebensbaum blüht weniger üppig, bringt weniger Früchte ein, und alles Elend auf der Welt wird länger instand gehalten. Vergessen wir nämlich nie, dass jedes Element von Gottes Heilsplan einzig und allein zum Zweck und Ziel hat, die Gründung von Gottes Reich auf Erden voranzubringen, und dass jedes mal wenn Gott, die Ewige Weisheit, daran gehindert wird, ein Element Seines Plans mit der Menschheit zu Ende zu führen, die Vollendung dieses Plans hinausgezögert wird. Nun denn, jede Seele wird in die Welt geschickt in der Absicht, ihren Beitrag zum Voranbringen dieser Vollendung zu liefern. Bedenken wir also die Konsequenzen für Gottes Werke auf Erden, wenn jährlich weltweit Dutzende Millionen von Abtreibungen ausgeführt werden.

    Wenn ein menschlicher Embryo abgetrieben wird, empfindet die mit dem Embryo verbundene Seele die seelischen Schmerzen des 'Vom-Lebensbaum-Losgeschnitten-Werden'. Die Menschenseelen täten gut daran, den Einfluss dieses Vorganges auf die Gesamtheit von Gottes Plänen und auf den Zustand und die Lebensbedingungen der Menschheit nicht zu unterschätzen, denn dies alles ist wesentlich gröβer als man denkt.

  2. In der Mystik ist das Phänomen wohlbekannt, wobei ein Organismus physische Leiden empfindet, die im physischen Organismus selbst keinen einzigen Existenzgrund zu haben scheinen. Dieses Phänomen kann sich bei Seelen ereignen, die dazu berufen sind, die physischen Leiden anderer Seelen tragen zu helfen bzw. diese nachzuempfinden, damit diese durch Weihe und bzw. oder Abbüβung auf fruchtbare Weise in Gottes Heilsplan eingebaut werden können. Im Körper dieser Seele mit mystischer Berufung ist zum Zeitpunkt dieser Leiden nichts los, was die Leiden erklären bzw. berechtigen könnte. Ihr ist es dennoch, als spüre sie die Leiden – die also auβerhalb ihres eigenen Körpers ihren Ursprung finden – haargenau, allerdings auf der 'nicht-stofflichen Ebene ihres Wesens'. Zu den Erscheinungen kann alles Mögliche gehören, unter anderem starke Fieberempfindungen, während der Körpertemperatur völlig normal ist. Schmerzen können schlagartig kommen und gehen, als würde eine unsichtbare Hand sie ein- und abschalten.

    Nach demselben Prinzip kann ein Embryo, in dem 'logischerweise' keine physischen Schmerzempfindungen auftreten könnten, tatsächlich auf dem nicht-stofflichen Niveau des Wesens, d.h. in der mit ihm verbundenen Seele, während des Vollzuges der Abtreibung leiden. Die Seele bekommt die Schmerzen dieses Eingriffs ab, kann diese allerdings selbstverständlich nicht spürbar zum Ausdruck bringen.

  3. Der menschliche Embryo wird gleich bei der Empfängnis in das ganze Netz der Schöpfung eingebaut. Konkret heiβt dies, dass er in der Seele dazu imstande ist, alles zu spüren, was auf ihn zukommt. Bedenken wir darüber hinaus, dass der Embryo in einer sehr engen emotionalen Verbindung zur Mutter steht, und alles abbekommt, was in der Mutter vorgeht. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Bestrebung der Mutter wird vom Embryo gespürt. Dies heiβt unter anderem, dass auch die – emotionalen, geistigen und seelischen – Schmerzen der Mutter in den Embryo hinüberflieβen.

Aus allen diesen Gründen erlebt der Embryo während der Abtreibung eine Panik. Er widersetzt sich der Absicht und der Tat, weil er aufgrund seiner Fähigkeit zur reinen, noch nicht von der Welt beeinflussten Empfindung die Konsequenzen der Abtreibung ahnt.

Liebe Schwester, die Himmelskönigin bittet die Seelen inständigst darum, umdenken zu lernen und sich für eine Weise des Betrachtens aufzuschlieβen, die sich nicht von den sehr unfesten Denkprinzipien der Wissenschaft führen lässt, die heute ihren Reiz haben und sich morgen als überholt erweisen. Die Seelen sollen sich vor Augen halten, dass Gott ihnen niemals die absolute Fülle des Wissens gewähren wird, weil die Menschenseele dessen wegen der Erbsünde und der gesamten Sündenbürde nicht würdig ist. Die Wissenselemente, welche die Himmelskönigin hier vermittelt, sind Geschenke Gottes, die nicht rationell ergründet werden können, sondern im reinen Glauben angenommen werden sollen, weil sie auf der Wahrheit basieren. Keine wissenschaftliche Methode und kein Forschungsinstrument werden dieses Wissen jemals nachweisbar feststellen können, aber für die Seele, die fest an Gottes Allmacht glaubt und sich den Plänen Gottes zugunsten der Seelen aufschlieβt, bilden sie Schlüssel zur Eröffnung der Tür zum wahren Glück, denn die Seele, die sich nach diesem auf dem mystischen Weg vergönnten Wissen verhält, wird in den Stand versetzt, Entscheidungen zu treffen die sich genau mit den Plänen Gottes decken.

Selig die Seelen, die in Demut anzunehmen bereit sind, dass Abtreibung gegen das Göttliche Gesetz verstöβt, egal ob die menschlichen Gesetze Abtreibung für zulässig erklären oder nicht. Ich verweise diesbezüglich gerne noch auf die Briefe 190, 215 und 306. Es ist tragisch, dass so viele Seelen sich von dem Irrgedanken in den Schlaf wiegen lassen, eine gesetzliche Billigung eines gotteswidrigen Verhaltens spräche die Seele frei. Eine weltliche Billigung eines gotteswidrigen Verhaltens kann ja schon den Menschen als Bewohner eines Staates in diesem vergänglichen Leben freisprechen, aber nicht die Seele vor dem Gesetz Gottes, das ewig dauernd wirkt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,

Ihre Myriam"

Alle diese Himmlischen Worte sollten für sich sprechen. Die Sünde der Abtreibung allein schon wird jährlich auf dieser Erde viele Millionen Male begangen und bringt eine unabsehbare Finsternis auf die Menschheit herab. Der Kampf für wahre Erkenntnisse von diesem Thema unter den Seelen ist somit unbedingt notwendig. Möge Maria, die Mutter aller Mütter, der Menschheit diese Gnade erwirken, damit eins der verheerendsten Waffen der Finsternis unwirksam gemacht werden kann.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam

Gerne verweise ich auf Gebet 1180. Wiederherstellende Weihe von abgetriebenen Kindern an Maria.