TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,
Manche Briefe sind zeitweise nicht aufrufbar. Zur Zeit der Herrin aller Seelen werden diese nach und nach wieder hochgeladen.
Das Maria Domina Animarum Werk

ANWENDUNG DER WISSENSCHAFT DES GÖTTLICHEN LEBENS

Briefe von der Himmelskönigin an einzelne Seelen
301-375

Auf Einladung der Gottesmutter ist das Verzeichnis der in den Briefen behandelten Themen entfernt worden. Die Himmelskönigin hat aus dem nachfolgenden Grund darum gebeten:
Jeder Brief behandelt von Natur aus unterschiedliche Themen. Deswegen lassen sich sämtliche behandelten Themen kaum in einem Titel fassen. Ein Titel wirkt somit gleichsam einschränkend. An anderen Stellen dieser Webseite haben wir bereits darauf hinweisen müssen, dass es Teil der Art und Weise ist, wie die Gottesmutter Ihre Kinder unterrichten will, dass Sie betont, wie wichtig es ist, dass Seelen selber spontan, freiwillig und aus ihrem eigenen Einsatz und Interesse heraus die Texte studieren. Mit Ihren eigenen Worten ausgedrückt: "Durch Mein Maria Domina Animarum Werk werden die Seelen in den Himmlischen Garten hinein geführt, sollen allerdings durch ihren eigenen freien Willen ihren Weg zwischen den Blumen finden. Gott bildet nur Seelen, und bereitet nur Gnaden für Seelen, nach dem Maβ, in dem sie aktiv bei ihrer Bildung und Blüte mitwirken".
Bei den Briefen selbst werden in den Titeln nach wie vor andeutungsweise bestimmte Themen verzeichnet. Diese Andeutungen vertreten keinesfalls den vollständigen Inhalt eines Briefes. Bei der Lektüre der meisten Briefe wird sich herausstellen, dass ihr Inhalt die in ihrem Titel angedeuteten Themen übersteigt.

 


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Brief 301
Schwächen als Schatzkammern der Erlösung der Seele und der Befreiung der Welt – spirituelle Bedeutung von Allergien – chronische Krankheit als Lebensaufgabe

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank für das Vertrauen, das Sie zu unserer Himmelskönigin zeigen. Selbstverständlich habe ich Maria bereits darum gebeten, Sie möge Ihre uneingeschränkte Macht dazu anwenden, dass sich Ihr Lebensweg im Sinne des Planes entwickelt, den Gott mit ihm hat. Es ist Ihnen bekannt, dass Gott jedes Leiden – und wir wissen, dass die Formen von Leiden auf dieser Erde sich nicht zählen lassen – zulässt zum Zweck des Ausgleichs einer ganz spezifischen Form der Verirrung der Seelen gegenüber Seinem Gesetz. Genau aus diesem Grunde war die Abbüβung, welche Jesus in Seiner Passion zu leisten hatte, so unvorstellbar vielseitig. Damit Ihr spezifisches Leiden den Gipfel seiner Fruchtbarkeit erreichen möge, habe ich die Herrin wegen des Sinns desselben befragt. Die Antwort der Tochter der Ewigen Weisheit lautet folgendermaβen:

Im spirituellen Sinne sollen die Seelen es so verstehen, dass es Verhalten gibt, ebenso wie Einflüsse, die von auβerhalb der Seele auf die Letztere einwirken, innere Verfassungen und Gesinnungen der Seele und Entwicklungen in der Gesellschaft, die von Gottes Gesetzen und Plänen abweichen. Der Kern der Seele reagiert auf solche Abweichungen, egal ob diese in ihr selber wirksam sind oder aber von auβerhalb auf sie einwirken, mit Empfindungen eines 'Gereizt-Seins', einer Überempfindlichkeit, allergischen Reaktionen ähnlich. Im Körper kann etwas Ähnliches vorkommen, wenn er mit Stoffen in Berührung kommt, die nicht nach Gottes Intelligenz und Weisheit, also synthetisch hergestellt werden. Alles, was nicht aus natürlichen Prozessen, sondern durch menschliches Einschreiten zustande kommt, kann solche Reaktionen im Körper hervorrufen, weil das Gesetz vom Leben und Wachstum, das nach Gottes Intelligenz und Weisheit im Körper wirksam ist, das menschliche Wesen vor Vorgängen warnt, die nicht mit dem wahren Leben im Einklang sind.

Nun denn, lieber Bruder, Ihre Krankheit birgt in sich einen Aufruf von Seiten Gottes, diese Überempfindlichkeit gegenüber den unterschiedlichsten chemischen Substanzen in jenem Sinne für Seinen Heilsplan voll zu benutzen, dass Sie diese zu den Füβen der Herrin aller Seelen niederlegen als Mittel im Kampf gegen die unzähligen Abweichungen von Menschen aus gegenüber dem Göttlichen Gesetz, weil etliche Seelen auf alle solche Abweichungen in der Welt dadurch 'allergisch' reagieren, dass sie seelisch daran erkranken, die Lebenskraft verlieren, innerlich aufgewühlt und im Unfrieden leben und keinen Widerstand gegen die heftigen Versuchungen des weltlichen Lebens mehr aufzubringen vermögen.

Unsere Welt ist sehr schwer an den Folgen der Abweichungen gegenüber dem Göttlichen Gesetz erkrankt. Die Wissenschaft und Technologie haben im Laufe der letzten Jahrhunderte die Menschheit immer mehr vom Leben nach den natürlichen Gesetzen Gottes entfernt. Unzählige neue Substanzen sind auf künstlichem Wege entwickelt worden, und durch fast unendliche Kombinationen solcher Substanzen und unzählige neue Anwendungen technologischen Wissens bietet unsere Welt in vielen Hinsichten heutzutage den Anblick einer vollkommen artifiziellen 'neuen Schöpfung'. Der 'Schöpfer' ist nicht Gott, der manche dieser Entwicklungen durchaus nicht bezweckt hat, sondern der Mensch, der jetzt mehr als je zuvor der Versuchung anheimfällt, sich als Gott aufzuspielen. So folgt die Menschheit jetzt im Groβen und Ganzen Wegen, die nicht durch Gottes Gesetz gezeichnet worden sind, sondern durch die selbstgemachten Gesetze des Menschenverstandes, der bekanntlich wenig mehr als Torheit ist.

Daraus ergeben sich auf der physischen Ebene unzählige Allergien, die aus zwei Gründen hervorgehen:

  1. Gott hat den menschlichen Körper nicht für eine Welt voller Chemikalien und künstlich erzeugter Substanzen erschaffen.
  2. Gott ruft durch sie zur Erkenntnis auf, dass die Seele ebenfalls an Seinen Gesetzen orientiert ist, und dadurch, dass Körper und Seele im Menschen in einer gegenseitigen Wechselwirkung stehen, ebenfalls allergischen Reaktionen zum Opfer fallen kann. Der wahre Lebenskern der Seelen widersetzt sich den Entwicklungen der modernisierten Welt, weil er in dieser Welt Gott und Seine Gesetze und Werke kaum noch wiederfindet. Die Seele weist Krankheiten auf, die denjenigen des Körpers sehr ähnlich sind.

Gott lässt deswegen darum bitten, dass Menschen, die an allergischen Reaktionen erkranken, insbesondere solchen, die sich auf Chemikalien beziehen, diese Leiden an Maria opfern und weihen mit der Absicht, dass Gnaden einer Rückkehr der Menschheit zu der entschiedenen Annahme von Gottes Gesetzen als Leitstern freigesetzt werden mögen, und vor allem, dass immer mehr Seelen noch dazu imstande bzw. dazu bereit sein mögen, diese Gesetze anzunehmen und ihnen zu folgen und sich von jeglicher menschlichen Torheit abzuwenden.

So, lieber Bruder, können Sie durch Ihre Krankheit an der Neubelebung der Seelen bauen, denn Gott bezweckt mit der Weihe Ihrer Krankheit eine Wiedergeburt von Seelen, die von der Welt vergiftet worden sind. Die Herrin aller Seelen weist durch diese Anweisung abermals nach, dass keine Situation aussichtslos ist und dass Sie die Weisheit, die Liebe und die Macht besitzt, jedem Element der Finsternis in dieser Welt einen Lichtstrahl gegenüberzustellen. Die Finsternis mag uns bedrängen, und durch unzählige Entwicklungen mag der Böse versuchen, uns glauben zu lassen, dass er durch seine Werke die Welt beherrscht. Die wahre Macht aber ruht in Gottes Herzen und ergieβt sich durch die Herrin aller Seelen jetzt wie in Lichtexplosionen über die Seelen. Welche Verheiβung: Unsere Schwächen (auch die physischen) sind in Wirklichkeit die Schatzkammern unserer Erlösung und der Befreiung der Welt. In jenem Sinne flehe ich unsere Herrin für Sie an, damit Sie Kraft und Mut bekommen, Ihre Aufgabe zu erfüllen, denn eine chronische Krankheit ist tatsächlich eine Lebensaufgabe und wirkt ab dem Augenblick, in dem sie der Seele gewährt wird, einer Berufung ähnlich.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 302
Über eine negative Einstellung der Kirche gegenüber wegen der Kirchengeschichte – über die Reinkarnation – Wer die Sonne (Gott, Maria) nicht mehr erkennt...

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Manchmal ist es zum Weinen, wenn man feststellt, wie sehr sich Seelen in die Irre führen lassen und sogar Manifestationen des Bösen für Göttlich halten. Der Böse hat sich seine Scheinregierung in dieser Welt zur einen Hälfte auf der Schwachheit und Weltgebundenheit der Seelen, zur anderen Hälfte auf der Blindheit seiner Opfer für seine Listen aufgebaut. Viele Seelen werden für ihre eigenen seelischen Verfassungen blind gemacht und erkennen von den Dingen, die sich in ihnen und um sie herum vollziehen, nicht mehr die Quelle. Dem Bösen passt es auf jeden Fall, wenn Seelen fest davon überzeugt sind, Gott habe sie zu mancher Entscheidung geführt. Sie erkennen nicht, welche Wirkungen von der Liebe ausgehen und welche niemals von der Liebe ausgehen könnten. Das wirklich Heilige wird verketzert, die Irrlichter angebetet. Bei solchen Feststellungen kann man nicht anders als begreifen, wieso gerade in dieser Zeit der spirituellen Sonnenverfinsterung Gott die Herrin aller Seelen zu den Seelen schickt, um ihnen die Erkenntnisse beizubringen, die sie daran hindern sollen, im Krieg zwischen Licht und Finsternis noch länger auf die eigenen Truppen zu schieβen.

Die von Ihnen erwähnte Seele geht nicht mehr zur Kirche, 'weil die Kirche soviel Schuld auf sich geladen hat' im Rahmen der Kreuzzüge usw. Die Seelen dürfen nie aus den Augen verlieren, dass jede Institution eine spezifische Entwicklung durchmachen muss und dass diese Entwicklung von Gott zugelassen wird, weil sie letzten Endes durch die geheimnisvollen Wege Seiner Gnadenwirkung Seinem Heilsplan dient. Darüber hinaus sollen sie sich vor Augen halten, dass es die Nebenwirkungen einer Entwicklung oder einer Entscheidung innerhalb einer Institution nicht unbedingt rechtfertigen, diese Institution als untauglich abzuschreiben, und wo es hier ja um die römisch-katholische Kirche geht, ganz auf den Dienst an Gott zu verzichten und das Grundelement Seines Vermächtnisses (die einzig wahre Kirche Gottes) zu verurteilen.

Um das erste angeführte Beispiel mal aufzugreifen: Die Kirche hat mit den Kreuzzügen niemals beabsichtigt, Mord, Ausplünderung, Brandstiftung, Vergewaltigung usw. zu veranlassen. Das Ziel war die Befreiung des Heiligen Grabes in Jerusalem und die Verhütung weiterer Entweihungen. Die Nebenwirkungen hat nicht die Kirche veranlasst, sondern manche derjenigen, die sich an der Ausführung dieser Pläne beteiligten. Ist es nicht ein allzu billiger Sieg für den Bösen, wenn sich Seelen nach allen diesen Jahrhunderten noch von der Kirche trennen wegen einer Entwicklung, die nicht einmal von der Kirche bezweckt worden ist? Darüber hinaus blüht kaum die wahre Liebe zu Gott und Seinen Werken, wenn sich die Seele wegen einer Phase in der Geschichte, die ohnehin Teil von Gottes Heilsplan werden sollte, von der Heiligen Messe trennt. In Gottes Augen kommt diese Entscheidung einem Akt des Widerstandes gegen die Führungen Seiner Vorsehung und einem Mangel an Vergebungsbereitschaft gleich. Gerade solche Einstellungen sind es, welche den Bösen so mächtig gemacht haben und diese Macht noch täglich verherrlichen und dadurch den Seelen so viele Gnaden rauben: Jede Verirrung, die darüber hinaus laut als ein sinnvolles Verhalten verkündet wird und somit immer mehr Seelen in denselben Irrgedanken mitreiβt, muss irgendwo auf dieser Welt von anderen Seelen abgebüβt werden. Gott freut sich darüber nicht.

Die Meinung, die Bibel sei verfälscht und man könne ihr sowieso nicht trauen, ist ein Zeichen dafür, dass die von Ihnen erwähnte Seele die Lehre Gottes nicht verstanden hat. Sie erwähnt die Tatsache, Reinkarnation sei in der Bibel vorgekommen. Diese Aussage ist völlig absurd und steht vollkommen im Gegensatz zu dem, was Jesus uns lehrt und uns vorgelebt hat: Die Seele wird geboren, stirbt und wird auferstehen. Der Göttliche Heilsplan setzt sich aus den Entwicklungen vieler Milliarden von Menschenseelen zusammen, die alle diesen Werdegang absolvieren, einmalig und endgültig. Reinkarnation weist auf Zyklen hin, die sich in einer Seele ständig wiederholen würden, damit sie Schulden aus einem vorigen Leben begleichen und Fehler berichtigen kann. In Wirklichkeit gibt es für jede Seele nur ein einziges Leben, das sie voll benutzen muss, um ihren einmaligen Lebensplan mit der höchst möglichen Fruchtbarkeit zu vollenden. Sagt übrigens der Heilige Paulus nicht unmissverständlich: "Jeder Mensch muss nur einmal sterben, danach kommt er vor Gottes Gericht?"

Die Aussage, Reinkarnation käme in der Bibel vor, basiert auf einem Missverständnis von Worten und Formulierungen, genauso wie in der Bibel die Rede ist von 'den Brüdern Jesu'. Man muss dazu die jüdische Kultur jener Zeit berücksichtigen und die Tatsache, dass es für viele Wörter viele Übersetzungsmöglichkeiten gab. Was die 'Reinkarnation' betrifft, gibt es in der Bibel keine Stellen, die andeuten würden, dass eine Seele gestorben und wiedergekommen sei. Die Tatsache, dass es Juden gab, die von der Möglichkeit der Wiederkunft eines Propheten ausgingen, heiβt nicht, dass die Bibel sagt, dass es eine solche Wiederkunft tatsächlich gegeben habe. Christus Selbst hat übrigens jeden Zweifel beseitigt.

Was die Erfahrung betrifft, die jene Seele mit der Kerze hatte, während sie Mantras sang, so bestätigt die Herrin aller Seelen die von Ihnen vorgebrachten Gefühle: Urheber dieser Erfahrung war nicht Gott, sondern Sein Gegner. Ich muss diesbezüglich darauf hinweisen, dass Maria nicht leicht die Aussagen einer bestimmten Seele öffentlich bewerten lässt. In diesem Fall gebietet Sie mir, die Verirrung an den Pranger zu stellen, weil diese Seele einem Weg folgt, der nicht nur sie selbst, sondern viele gefährdet.

Die Behauptung, diese Seele habe in dieser Erfahrung eine Heiligkeit gespürt, wie sie in der Kirche nie eine gespürt habe, ist ein bedauerliches Beispiel der Selbsttäuschung. Viele Seelen sind sehr empfänglich für Elemente, die eine ungewöhnliche Atmosphäre herbeiführen (Kerzen, Lichter, Feuer...). Sie meinen, in solchen Empfindungen die Gegenwart Gottes zu spüren, werden in Wirklichkeit jedoch in die Irre geführt. Die Gegenwart Gottes bzw. Seiner Himmlischen Brücke, der Herrin aller Seelen, schafft eine heilige Atmosphäre im tiefsten Sinne des Wortes, weil die Seele Ihre Gegenwart als ein ungewöhnlich weites Aufschlieβen der Liebe im eigenen Wesenskern erfährt. Diese Empfindung weckt in erster Linie das Bedürfnis einer völligen Hingabe des Selbst an Gottes Werke, das Bedürfnis des uneingeschränkten Dienstes an Gott und Maria, eine Verfassung des Herzens, in welcher ein oberflächliches Element wie eine Bitte um das neue Auflodern einer gerade ausgegangenen Kerze sehr weit vom Bewusstsein entfernt ist, denn in der tatsächlichen Gegenwart Gottes bzw. Mariä denkt die Seele gar nicht mehr und sie nimmt auch nicht mehr auf einer sinnlichen Ebene wahr. Noch viel weniger spielt sie dann Spielchen mit der Gegenwart, die sie wahrnimmt und von deren Göttlichen Natur sie fest überzeugt ist bzw. für welche sie auf dem mystischen Wege Beweise erhalten hat.

Hätte diese Seele sich jemals in der Kirche mit dem Herzen richtig an Gott orientiert, so hätte sie dort genauso wie zuhause die Gegenwart Gottes spüren können. Gottes bzw. Marias Gegenwart macht sich nicht von dem Gebäude oder dem Ort abhängig, wo man sich befindet, sie wird im eigenen Herzen gespürt. Es sind nicht die Sinne, die diese Gegenwart wahrnehmen, sondern die Seele.

Liebe Schwester, es ist besonders schmerzhaft, hin und wieder die vielen Zeichen der Selbsttäuschung sehen zu müssen, durch welche der Böse immer mehr Seelen von demjenigen wegführt, was wirklich zählt. Er versucht mit allen Seelen seine Spielchen zu treiben, und das Chaos der Welt, die unzähligen unbefriedigten Bedürfnisse und das Sehnen von Seelen nach Erfüllung in ihrem Leben, machen unzählige Seelen zu leichten widerstandslosen Opfern seiner Pläne. Diese Seelen verirren sich bald in eine nebelhafte eigene Empfindungswelt, in welcher sie Wahrheit und Verirrung, Licht und Finsternis, Gott und den Bösen nicht mehr trennen können. Wer die Sonne nicht mehr erkennt, ist sich bald auch nicht mehr dessen bewusst, dass er im Nebel herumläuft. Im Nebel aber sieht man nicht mehr die Unterschrift unter demjenigen, was man auf dem Weg vorfindet. Rechnen Sie auf jeden Fall damit, dass sich diese Seele nicht durch irgendwelche Argumentationen überzeugen lassen wird. Lassen Sie sich dadurch nicht zu Unstimmigkeiten verführen, sondern legen Sie diese Seele der Herrin zu Füβen, damit sie durch Ihre vollendete Liebe die Nebel verjagt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 303
Über den Einfluss des Bösen auf unsere Kinder und unser Haus – Wenn ein Kind sich unmöglich benimmt... – man kann sich nur bedingt vor dem Bösen schützen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Ihre Erfahrung mit dem Sohn freut mich sehr (ich meine, der letztendliche Ausgang dieser Erfahrung...). Nein, Sie stellen sich dies nicht nur vor, es ist Wirklichkeit. Wenn ein Kind sich unmöglich benimmt, sollten die Eltern viel schneller an den Einfluss des Bösen denken und entsprechend handeln. Weshalb tut der Böse dies mit Kindern? Weil ein Kind relativ unfähig ist, seine Wirkung zu erkennen und sich dieser zu widersetzen. So 'fängt er das Kind ein' und macht gleich auch die Eltern nervös oder böse. So wird in unzähligen Familien die ganze Lebensatmosphäre vergiftet.

Mit Ihrer Entscheidung, den Exorzismus zu beten, haben Sie wirklich einer Eingebung von Seiten der Herrin aller Seelen Folge geleistet. Sie hat Ihnen deshalb auch Ihre Macht gezeigt und die Wirkung des Bösen in Ihrem Kind gelähmt.

Ein sehr wirksames Gebet für solche Situationen ist die Nummer 1196 (die Weihe an Maria zur Beschützung vor dämonischen Angriffen). In jenem Gebet wird um Gnaden für sich selbst und für die Geliebten gebeten. Deshalb wird es seine Wirkung auch zugunsten des Kindes entfalten. Voraussetzung dafür, dass Maria Ihre Macht tatsächlich gelten lässt, ist ein uneingeschränktes Vertrauen und ein felsenfester Glaube. Ich selbst werde täglich auf das unerschütterliche Vertrauen zur Herrin aller Seelen geprüft, durch die unterschiedlichsten Übungen. Sie hat mich noch nie enttäuscht, ganz im Gegenteil, sogar nach gut dreizehn Jahren der vollkommenen Weihe und des mystischen Kontaktes zur Himmelskönigin gelingt es Ihr noch fast täglich, mich zu überraschen. Nur muss ich mich voll und ganz Ihr hingeben.

Dem Bösen für immer den Zutritt zu unserem Haus verweigern, können wir leider nicht tun (schön wäre es...), das heiβt: Eigentlich können wir es ihm schon ein Stück schwerer machen, sich zu unserer Seele und unserem Herzen durchzuringen. Dazu brauchen wir unbedingt die mächtige Unterstützung der Himmelskönigin. Ich kann es einfach nicht überbetonen: Ich habe Marias Macht über die Dämonen bezeugen dürfen, viele Male, auch in eigenen Erfahrungen mit dem Bösen. Sie vertritt das Licht und macht dem Bösen womöglich noch mehr Angst als Jesus, weil er in Maria unter der Feststellung zerschmettert wird, dass Sie eine erschaffene Seele mit einer uneingeschränkten Macht über ihn ist. Das hat er durch alle Jahrhunderte hindurch auβer in Maria in keiner einzigen Seele gefunden. Sogar als Mensch auf Erden war Maria für ihn bereits eine uneinnehmbare Festung. Wenn Sie jetzt eine Seele mit Ihrer Liebe und Macht bekleidet, kommt er einfach nicht mehr zu dieser Seele durch. Leider verhindert das Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit, dass eine Seele dauernd vor dem Bösen beschützt wird.

Damit sich die Seele Verdienste zur Heiligung erwirbt, muss sie aus freiem Willen den Versuchungen widerstehen. Trotzdem lässt Gott es zu, dass eine Seele hin und wieder für kürzere Zeitabschnitte Schutz vor dem Bösen erhält. Deshalb ist es sehr zu empfehlen, dass Sie Ihren Sohn jeden Morgen ausdrücklich in die Hände der Herrin aller Seelen geben und ihn im Laufe des Tages je nach Bedarf durch Stoβgebete von Maria bekleiden lassen. Ein einfaches Beispiel eines solchen Stoβgebetes wäre: "Maria, hocherhabene Himmelskönigin und Herrin aller Seelen, entfalte bitte Deine uneingeschränkte Macht über alle Finsternis, die mich und meine Familie bedroht". Diese Worte bieten einen sehr mächtigen Schutz in den unterschiedlichsten Situationen.

Es wäre tatsächlich an sich eine gute Idee, gemeinsam mit Ihrem Mann Gebete zu sprechen, um Ihr Haus vor den Einflüssen und Wirkungen des Bösen zu schützen. Es ist nur schade, dass der Mann nicht sehr gläubig ist. Allerdings können Sie die Gottesmutter im Voraus darum bitten, sein Herz für die wunderbare Gegenwart Mariä, Ihre selige Liebe und Ihren unirdischen Frieden empfänglich zu machen. Die erste Gnade könnte dann sehr wohl jene sein, dass der Mann sich berühren lässt. Zur Beschützung des Hauses können bereits die Gebete mit den Nummern 475 und 886 benutzt werden. Sie selber können sogar dadurch eine immer zunehmende Macht gegen den Bösen entwickeln, dass Sie Maria um einen möglichst stabilen inneren Frieden bitten. In einer Seele mit wachsendem innerem Frieden spürt der Böse die Gegenwart und Herrschaft des Lichtes. Dies wird ihn zwar nicht davon abhalten, Sie anzugreifen (in seinem Hochmut geht er ja immer davon aus, dass jede Seele ihm unterliegen wird), aber Sie werden wie ein Schutzwall zwischen dem Bösen und Ihrem Kind werden, indem Ihr eigenes Vertrauen in die Unüberwindlichkeit der Herrin aller Seelen immer gröβer wird.

Liebe Schwester, ich bin zuversichtlich: Sie werden es schaffen, weil Ihre Liebe zu allem, was Gott und Seine Werke vertritt, und Ihr Wille, immer heiliger zu werden, beide groβ und sehr fähig sind, unaufhörlich zu wachsen. Der Wille zum Wachsen und die Liebe zu Gott, zu Jesus, zu Maria sind wesentliche Bausteine in der Grundmauer unserer Heiligung. Ich bleibe im Herzen mit Ihnen und freue mich bereits auf die Verherrlichung der Himmlischen Herrin durch Ihr vertrauensvolles Gebet um Ihr Einschreiten. Breiten Sie Ihr ganzes Wesen und jenes vom Sohn vor Ihr aus, damit Sie Sie beide, und durch Sie auch Ihr Haus, vollkommen beherrschen kann. Marias Herrschaft in der Seele ist wie eine vielfarbige Fensterscheibe, durch welche die Sonne hereinstrahlt: verzaubernd und selig warm.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 304
Die vollkommene Weihe an Maria lässt sich mit dem Besteigen eines hohen Berges vergleichen – Heiligung ohne Prüfungen ist unmöglich – Einer Seele, die sich mit Maria eins fühlt, kann der Böse nie wirklich schaden – Die Macht der Himmlischen Herrin wird wirksamer mit wachsender Hingabe der Seelen an Sie – Was bestimmt die Vollkommenheit der Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Die vollkommene Weihe an Maria lieβe sich mit dem Besteigen eines hohen Berges vergleichen. Die Seele verlässt auf einmal den flachen Weg eines weltlichen Lebens, weil ihr der geheimnisvolle Aufstieg zu einem neuen Leben gezeigt wird, der in ihr die Sehnsucht nach dem Himmel, nach der Befreiung aus dem Chaos und der Leere des Alltags weckt. Sie hört sozusagen den Lockruf des Gipfels, der sie so viel näher zum Himmel bringen kann.

Den Gipfel erobert die Seele nur dadurch, dass sie den Berg bis ganz oben besteigt. Von Tal heraus kann sie kaum einschätzen, was auf sie wartet. Gott lässt Seine Geheimnisse erst während der Reise entschleiern, weil es die Anstrengungen eines jeden Meters sind, welche zu den Entdeckungen einer jeden Stunde, eines jedes Tages berechtigen. Gott will 'gewollt werden' und zahlt hohe Löhne aus an diejenigen, die sich jede Mühe geben, in das Herz Seiner Geheimnisse vorzudringen, in der einzigen Absicht, Ihm ähnlicher zu werden.

Während des Aufstieges wird die Seele eine Menge unterschiedlicher Erfahrungen machen. Sie wird sich unvermeidlich strapazieren (der tägliche Kampf gegen sich selbst), sie wird sich an jeder Menge Geröll verletzen und darüber stolpern (die Prüfungen und Rückschläge), sie wird an mancher Stelle ganz nah am Abgrund laufen müssen (die Drohung aller Versuchungen) und wird sogar Wildtieren ebenso wie Steinschlag die Stirn bieten müssen (die Angriffe des Bösen). Wo liegt denn überhaupt der Reiz des Aufstiegs, bei all diesen Gefahren?

Wenn die Seele ohne weiteres den flachen Weg verlässt und den Berg emporzusteigen beginnt, wird sie dieses Abenteuer nicht lange durchhalten. Sie kennt nicht die Gefahren und die vielen Überraschungen des Bergsteigens, es mangelt ihr an der Erfahrung, ihre Kräfte richtig einzuschätzen, und so sicher wie das Amen in der Kirche stellt sich bald heraus, dass sie nicht die richtigen Schuhe trägt. Die Weihe an Maria ist ein Göttliches Geschenk, das unmöglich überbewertet werden kann. Sie zielt auf die vollkommene Heiligung unter der inneren Führung und Umgestaltung durch die Hand der Himmelskönigin ab, der jedes einzelne Geheimnis der Vollendung der seelischen Entfaltung und Vervollkommnung restlos bekannt ist. Diese Heiligung nutzt nicht nur der Seele selbst, sondern durch deren vollendete Entfaltung auch der Verwirklichung von Gottes Heilsplan, der letzten Endes die Gründung von Gottes Reich auf Erden bezweckt. Es versteht sich, dass man an etwas von einer solchen Wichtigkeit nicht unvorbereitet herantreten soll.

Gott kann der Seele keine Heiligung ohne Prüfungen versprechen. Jede Seele muss durch die Heiligung über die Wirkungen der Erbsünde hinaussteigen. Die Prüfungen sind die Zahlungsmittel, durch welche die Seele ihre Erlösung vollenden muss. Jesus hat die Erlösung für alle Seelen erschlossen. Jede Seele muss dieses Geschenk gleichsam dadurch 'in sich einbauen', dass sie sämtliche Prüfungen, die sie auf dem Lebensweg vorfindet, mit den Leiden Christi verschmelzen lässt. Sie kann dies nur dadurch tun, dass sie sich in ihrer Art von Sein und Handeln mit Christus eins macht und sich dazu innigst von Derjenigen umgestalten lässt, Die mit dem Wesen Christi auf mystische Weise vereinigt worden ist und Seine Leiden auf mystische Weise im eigenen Wesen miterlebt hat: von der Miterlöserin mit Christus, uns jetzt als Herrin aller Seelen geschenkt.

Diese Prüfungen sind es, liebe Schwester, welche die Seele hin und wieder verängstigen, sie unsicher machen. Im Grunde genommen ist die Empfindung der Angst ein Zeichen dafür, dass sich die Seele ihrer Kleinheit und Schwäche bewusst ist. Eine Ausnahme von der Regel war die Gottesmutter: Sie war die Königin der Demut, und trotzdem hatte Sie vor nichts Angst, weil Sie Sich der vollen Gegenwart Gottes in der Tiefe Ihres Wesens bewusst war. Es hat in Marias irdischem Leben Situationen gegeben, in denen Sie die unmittelbare Gegenwart des Bösen wahrnahm. Sie hatte nicht die geringste Angst vor ihm, weil Sie erfuhr, dass Sie Macht über ihn hatte.

Jede Seele kann ihre Ängste dadurch bewältigen lernen, dass sie darum bittet, so sehr im Glauben zu wachsen, dass sie sich ständig der Gegenwart der Himmlischen Herrin bewusst ist und diese berücksichtigt, im Bewusstsein, dass Sie letzten Endes nur zu ihrer Heiligung und ihrem ewigen Wohl da ist. Einer Seele, die sich mit Maria eins fühlt (nicht aus Hochmut sondern wegen eines starken aufrichtigen Glaubens), kann der Böse nie wirklich schaden.

Die Wanderung auf den Berg sollte die Seele nie ohne ständige Führung durch die Herrin aller Seelen beginnen bzw. fortsetzen. Im Klartext: Sobald sich die Seele aufrichtigen Herzens an Maria weiht, in der Absicht, durch diesen gigantischen Schritt eine völlig neue Lebensart anzunehmen und künftighin für Maria zu leben und zu sterben, damit sie in Gott leben kann, muss sie jeden Tag, jede Stunde, jede Minute des Tages und der Nacht mit Maria teilen. Sie soll einfach ständig in Gedanken und im Herzen mit Ihr vereinigt bleiben, innerlich zu Ihr sprechen (d.h. sozusagen nicht mehr bei sich selber denken, sondern still mit Ihr sprechen) und Sie ständig um Ihre Führung und die Wirkungen Ihrer vollendeten Liebe (= die Fülle des Göttlichen Lebens) und Ihrer uneingeschränkten Macht (= die Auswirkungen Ihrer Einheit mit dem Willen Gottes, der erschaffen, erlösen, heiligen und heilen kann) bitten.

Es ist möglich, dass die Seele, die sich im vollen Ernst und durch die einzig richtigen Absichten beseelt an Maria weiht, hin und wieder Angst bekommt, nicht nur wegen des Bewusstseins ihrer Kleinheit und Schwäche, sondern auch wegen der Tatsache, dass der Böse sie mehr und heftiger anzugreifen beginnt. Die Seele, die sich aufrichtigen Herzens Maria hingegeben hat und ihr Leben in allem für Gottes Werke führen will, stellt für den Bösen eine groβe Gefahr dar. Diese Seele bedroht ja die Wirksamkeit seiner Werke und hilft, die für den Bösen so abschreckende Macht der Herrin aller Seelen zur Geltung zu bringen.

Die Macht der Himmlischen Herrin ist wie eine Tigerin an einer Leine: Die Leine wird von jedem Mangel an Hingabe von Menschenseelen an Maria und an tatsächlich gelebter Weihe an Sie gebildet. Je mehr Seelen sich restlos Maria hingeben und in der konkreten Praxis des Alltags wirklich die vollkommene Weihe an Sie leben, desto dünner wird diese Leine. Der Böse weiβ sehr wohl, dass, wenn diese Leine ganz verschwindet, diese 'Tigerin' ihn restlos zerfetzt und aufreiβt.

Der Böse kann Maria gar nichts anhaben. Er ist gegen diese 'Tigerin' wie eine Maus. Den Menschenseelen gegenüber zeigt er sich allerdings wie eine brüllende und tobende Maus, so dass die Seele, die ihn nicht sehen und ihn vor allen Dingen durch den Verstand nicht mit Maria vergleichen kann (weil es sich ja um zwei unsichtbare Wesen handelt), geneigt ist, ihn für ein unbesiegbares Ungeheuer zu halten. Listig ist diese Maus auf jeden Fall wie nichts anderes in der Schöpfung. Der Böse hat die Welt so weitgehend und in so unendlich vielen Hinsichten in seinen Dienst gestellt, dass sehr viele Seelen heutzutage vollkommen verzweifelt, entmutigt und kraftlos werden und jegliche Hoffnung verlieren. Alles wirkt bedrohend, alles wirkt sinnlos, und kaum eine Seele wagt es noch, sich von den Entwicklungen des Lebens etwas Gutes und Ermutigendes zu versprechen.

Liebe Schwester, es gilt jetzt mehr als je zuvor, sich von Maria getragen zu wissen und sich dessen bewusst zu werden, dass die Prüfungen nur aus diesem Grunde schwerer werden, weil der Aufstieg auf den Berg zu Gottes Herzen steiler wird, je höher man kommt. Die Höhe, die man beim Steigen erreicht, wird in hohem Maβe von der Verfassung des Herzens und der Reinigung der Seele von allem Ballast des weltlichen Lebens (Erinnerungen, Gefühlen des Grolls, Anhänglichkeiten, Festhalten an weltlichen Bedürfnissen und alten Verhaltensmustern) bestimmt. Sobald das Herz durch und durch von der Überzeugung beherrscht wird, dass die Herrin aller Seelen das Leben innerlich (im eigenen Wesen) und äuβerlich (auf dem Lebensweg) beherrscht, findet sie den inneren Frieden. In dem Maβe, wie Maria in einer Seele wirklich Herrin sein kann (weil es Ihr der freie Wille der Seele erlaubt), ist Sie gleichzeitig auch Herrin der Göttlichen Vorsehung, die alle Situationen und Entwicklungen auf dem Lebensweg so lenkt, dass diese das ewige Wohl der Seele fördern. Nur darauf zielt Sie ab: die Heiligung der Seele, die sich Ihr anvertraut hat. Alles Weltliche wird dabei Mittel zu jenem höheren Zweck.
Jede Angst schmilzt dahin, sobald die Seele den Punkt erreicht, wo sie fest davon überzeugt ist:

  • dass Maria in der Ihr hingegebenen Seele die Strapazen des täglichen Kampfes gegen sich selbst tragen hilft (ständig neue Kraftquellen erschlieβt),

  • dass Maria jeden Stein des Gerölls, der Ihr dargeboten wird, unter Ihren Füβen zermalmt (ständig die Ihr geweihten Prüfungen und Rückschläge in Gnaden umsetzt),

  • dass Maria Ihren Mantel über den Abgrund ausbreitet (Sich ständig bemüht, die Seele von der Versuchung wegzuführen bzw. die Versuchung im Herzen der Seele reizlos zu machen),

  • dass Maria die Wildtiere zähmen und die Seele vor jedem Steinschlag schützen kann (die Seele ständig durch die Angriffe des Bösen hindurchführt).

Die Vollkommenheit in der vollkommenen Weihe an Maria ist letzten Endes eine Frage der Vollendung in der Liebe zu Maria, im Glauben an Marias Macht und in der Hoffnung auf die eigene Vervollkommnung durch Marias Führung. Je nachdem Sie sich dem Gipfel des Berges nähern, wird die Luft dünner, aber auch reiner werden. Das heiβt, dass Sie nicht überstürzt, sondern vorsichtig auf die Vollkommenheit hinwirken sollen (je höher man kommt, desto tiefer kann man bei einem unvorsichtigen Manöver abstürzen). Die Luft wird aber immer reiner, weil die Wirkung des Heiligen Geistes bei wachsender Weihe immer nachdrücklicher wird. Auf dem Gipfel wartet auf Sie das Edelweiβ, das seltene, von Gott Selbst beschützte Blümchen der Einheit mit Seinem Willen, der Quelle aller Schöpfung, Erlösung, Heiligung und Heilung ist.

Liebe Schwester, dem Sohn können Sie durch die Fruchtbarkeit einer sich vollendeten Weihe Ihrer Selbst an die Herrin aller Seelen die Gnade erwirken helfen, dass er für die Erkenntnis empfänglich wird, dass das Mädchen, an dem er sich noch festhält, tatsächlich seine seelische Entwicklung nicht wird fördern können. Sie wird nie dazu bereit sein, ihre Glaubensanschauung zu ändern, und wird dem Sohn letzten Endes den katholischen Glauben nehmen und ihn somit seelisch zurücksetzen. Weihen Sie besonders sein Herz der Himmelskönigin, damit er selber aktiv dabei mitwirken kann, dass Gottes Vorsehung in ihm die Himmlische Saat zum Blühen bringen kann.

Ich bitte selbstverständlich die Herrin aller Seelen, Sie möge Sich auf dem Aufstieg durch Licht und Feuer in Ihrem Herzen zeigen. Die Aussicht kann am Berghang unirdisch sein. In jener Unendlichkeit zeigt Sich die Ewige Liebe und erinnert Sie die Königin der Himmlischen Schönheit daran, dass diese Aussicht erst der Anfang der Seligkeiten ist, aus welchen sich die Göttliche Verheiβung zusammensetzt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,

Myriam


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Brief 305
Schlieβt Weihe an Maria die freie Entscheidung aus? – Durch dasjenige, was man ist, erreicht man oft mehr als durch dasjenige, was man sagt – Verehrung Gottes, Mariä oder eines Heiligen in einem Bild ist kein Götzendienst – Liebe als Gegenpol der Angst – Das Schwert des Erzengels Michael – Ist es ehrfurchtslos, im Bett zu beten? — die Sonntagspflicht und die Sonntagsarbeit

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Jede Begegnung mit dem Himmlischen ist für die Menschenseele wie ein Blick durch ein Schlüsselloch in eine völlig unbekannte Landschaft. Glaubt die Seele, nichts könne sie noch in Staunen versetzen, so erfährt sie bald, dass dieses fremde Land unendlich ist und die Überraschungen ihrer Landschaften nie ein Ende nehmen. Weil unsere menschlichen Erkenntnisse so eingeschränkt sind, meinen manche Seelen, die Ewigkeit im Himmel müsse sie doch eines Tages langweilen. Alles Göttliche, wie ich früher bereits erwähnte, ist aber wie eine Rose, die sich endlos entfaltet. Ich könnte es so ausdrücken: Gottes Herrlichkeit ist wie eine Rose, die heute hundert Blättchen zu haben scheint, morgen verdoppeln sich alle diese Blättchen zu zweihundert, übermorgen wieder, so dass es vierhundert werden, usw. So ist es mit all dem, was eine Seele in der Ewigen Glückseligkeit entdecken kann, so dass die Verzückungen in jenem Seinszustand tatsächlich unendlich sind.

Wenn wir auf Erden von der Herrin aller Seelen in einige Schönheiten aus der Ewigen Heimat hineingeführt werden, sei es auf den Wegen der mystischen Wahrnehmung, sei es durch jede Belehrung in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, verstehen wir bald, dass auch unsere Fragen unendlich sein werden. Bekommen wir auf eine die Antwort der Himmelskönigin, so werden gleich ein paar neue geweckt. Gerne schaue ich mir mit Ihnen jetzt ein Stückchen Himmlische Landschaft an. Ich führe Ihre Fragen auf, und lasse die Antworten aus Marias Herzen auf Sie zuströmen:

Wenn ich mein Leben der Muttergottes geweiht habe, wieso muss ich dann doch noch frei entscheiden? Ich habe Ihr doch alles gegeben.
Tatsächlich, aber die freie Wahl behält die Seele immer. Von mir hat die Herrin alles verlangt, trotzdem befiehlt Sie mir nicht (auβer im Rahmen der besonderen Übungen und der mystischen Ausbildung, denen Sie mich täglich unterzieht), sondern Sie lädt ein. Sie tut dies auch, weil die Seele nur dann in der wahren Liebe wachsen kann, solange sie frei entscheiden muss. Werden Ihnen die Entscheidungen genommen, dann haben Sie keine einzige Gelegenheit mehr, Ihre Liebe zu beweisen. Müssen Sie sich frei entscheiden, so ist es die Liebe, die das Maβ bestimmt, in welchem Sie das Gute, das Richtige tun, dasjenige, was Gott bzw. Maria gefällt und Ihren Mitgeschöpfen die meisten Gnaden einbringt. Vergessen Sie nicht, dieses System ist unfehlbar in seiner Intelligenz und Weisheit, denn es ist die Liebe, die das Maβ unserer Vollkommenheit bestimmt, und somit ist es ebenfalls die Liebe, die unsere Heiligung bestimmt, ebenso wie die Daseinsebene, auf welcher wir im Ewigen Leben existieren werden.

Auf der einen Seite heiβt es, man soll von Jesus predigen, aber dann heiβt es bei meinem Seelenführer immer, schweigen wäre in meiner Familie besser.
Unsere Welt lädt in vielen Situationen nicht zum Predigen ein, wenn man Krieg vermeiden möchte. Besser und wirksamer ist es oft, Jesus auszustrahlen, so zu sein, wie Er war bzw. ist, also Ihm in unserem Verhalten, Worten und tiefen inneren Gesinnungen genauestens nachzufolgen. Der äuβere Mensch ist ein Soldat, der innere Mensch ist eine Armee. Durch dasjenige, was wir sind, erreichen wir oft mehr als durch dasjenige, was wir sagen. Falls die Seelen in der Umwelt einer Seele empfänglich für das wahre Licht sind, kann und soll diese letztgenannte Seele dieses Licht strahlen lassen, auch in Worten. Ergibt sich diese Empfänglichkeit als schwach, so kann es tatsächlich besser sein zu schweigen.

Da gibt es das Bild vom Barmherzigen Jesus. Mir kommt es manchmal vor, Er spricht zu mir durch dieses Bild. Aber was ist dann mit dem Götzen gemeint?)
Jesus und Maria können tatsächlich durch ein Bild zu einer Seele sprechen, dadurch, dass Sie der Seele in das Herz reden, meistens ohne Worte. Mit Götzendienst hat dies überhaupt nichts zu tun. Der Götzendienst basiert auf der Verehrung eines Gegenstandes, wobei nicht mehr das Göttliche oder Himmlische hinter dem Gegenstand im Mittelpunkt steht, sondern irgendeine weltliche Eigenschaft des Gegenstandes. Ein Beispiel ist das Goldene Kalb zur Zeit von Moses, das im Grunde genommen für die abtrünnigen Juden Gott vorstellen sollte, weil es aus Gold, dem Gipfel des irdischen Reichtums, bestand. So vergaβen sie bald Gott und verehrten das Gold an und für sich.

Wenn Sie den Barmherzigen Jesus oder die Herrin aller Seelen in einem Bild verehren, hat dies nichts mit Götzendienst zu tun, denn Sie verehren da kein Papier oder Tinte oder Farbe, sondern tatsächlich Jesus bzw. Maria und all dasjenige, wofür Sie Symbol sind: das Göttliche bzw. das Himmlische, die wahre Liebe und die Macht über das Böse.

Ich liebe Jesus und bin Ihm so dankbar, und deshalb möchte ich ja auch gerne etwas dazu beitragen. Aber wie soll das gehen, wenn ich immer so viel Angst habe. Eigentlich weiβ ich gar nicht wovor? Jesus ist Liebe und die Liebe ist stärker als der Hass. Aber warum falle ich immer wieder?
Bitten Sie Ihn darum, Ihre Liebe möge sich vermehren. In dem Maβe, wie die Liebe gröβer wird, wird die Angst geringer, fühlt man sich im Herzen des bzw. der Geliebten geborgen und wird die Hingabe immer gröβer und reiner. Infolgedessen wird auch die Fruchtbarkeit aller Werke, die Sie tätigen, gröβer werden. Die vollkommene Seele ist eine Seele, in welcher sich die Liebe dem Gipfel ihrer Verwirklichung nähert. Deswegen ist Maria die absolut vollendete Seele, weil in Ihr die Liebe bereits zu Ihren Lebzeiten absolut vollendet war. Mir ist es geschehen, dass ich den Bösen neben mir spürte und ich unruhig wurde. Ich rief die Herrin um Hilfe. Ihre überraschende Antwort war eine Einladung, mich zu Ihren Füβen auf die Knie zu werfen. Sie fachte in mir die Liebe zu Ihr so unvorstellbar an, dass mir jegliche Unruhe, jegliche Verängstigung vor dieser Gestalt neben mir, die ich immer noch sah, genommen wurde. Der Grund war zweifach:

  1. Die Gegenwart der Herrin vertrat eine solch unvorstellbare Macht, dass ich keine Sekunde glauben konnte, dass diese Gestalt überhaupt etwas gegen mich tun könnte.

  2. Zwischen der Herrin und mir floss ein Liebesstrom, der mir wie eine gülden leuchtende Lichtwolke vorkam, in die ich vollkommen eingehüllt war. Diese Wolke Himmlischer Liebe empfand ich als einen gewaltigen Schutz.

Die Lektion aus der obenstehenden Vision ist jene, dass sich die Seele vor allem, was Angst macht, durch die Liebe schützen kann, vor allem dann, wenn sie diese Liebe im Austausch mit der Himmelskönigin (oder mit Jesus, selbstverständlich) empfindet.

Inwieweit hilft uns da der Erzengel Michael. Ich glaube nicht, dass er wirklich mit dem Schwert kämpft. Es wird doch wahrscheinlich nur geistig gekämpft werden, oder? Geistwesen kann man ja nicht angreifen.
So ist es. Das Schwert des Erzengels Michael soll man sich wie eine Liebesflamme vorstellen. Der Erzengel hat von Gott die Macht erhalten, die Legionen des Bösen mit einem Schwert von Liebesfeuer zu bekämpfen, d. h. mit einer Waffe, gegen welche die Finsternis nichts vermag. Die wahre Liebe ist die Macht des Göttlichen Lebens und der Kraftstoff allen Lebens. Die Finsternis dahingegen ist der seelische Tod. Der Kampf ist tatsächlich geistig, nicht mit körperlicher Gewalt oder Waffen, wie wir die auf Erden kennen.

Im Grunde genommen können sich die Seelen den Kampf zwischen den Engeln und den Dämonen und im weiteren Sinne den Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis so vorstellen, dass die Erstgenannten (die Vertreter des Lichtes) die Letztgenannten (die Vertreter der Finsternis) durch die Macht des Lichtes, die aus ihnen strömt, lähmen und zurückdrängen. Die Macht des Lichtes ist die Liebe, welche die Essenz von Gottes Wesen ist. Einige Beispiele:

  • Der Schutzengel hüllt seinen Schützling in eine Wolke von Liebe, welche die Dämonen abschreckt.

  • Der Erlöser Jesus Christus strahlte ununterbrochen, aber im Höchstmaβ während Seiner Leiden, eine auβergewöhnliche Liebeskraft aus, welche die Dämonen lähmte.

  • Aus der Herrin aller Seelen strömt eine so zerschmetternde Macht, dass die Dämonen vor Ihr kraftlos werden. Hin und wieder macht Sie mich zum Zeugen dieser Macht, indem Sie mir zeigt, wie Sie Dämonen gebietet, sich vor Ihr zu demütigen, und welche zerschmetternde Macht dabei aus Ihren Füβen flieβt, welche die Dämonen vollkommen lähmt und es ihnen unmöglich macht, sich von Ihr zu entfernen, solange Sie das nicht will. Ich erinnere an dieser Stelle an die Beschreibung, die ich im Kapitel 28 des Buches Wiedergeburt des Irdischen Paradieses habe aufzeichnen müssen, in Bezug auf die Dämonen, die in Ephesus zu Marias Füβen kniend völlig Ihrer Macht ausgeliefert waren.

Weil Menschenaugen sich keine Vorstellung von mystischer 'Kriegsführung' bilden können, wird der Heilige Erzengel Michael mit dem Schwert oder mit einer Lanze vorgestellt.

Wenn ich Gebete im Bett verrichte, ist das dann ehrfurchtslos?
Nicht unbedingt. Selbstverständlich ist die kniende Körperhaltung die von Gott, von Jesus, von Maria bevorzugte, aber ich muss darauf hinweisen, dass die Seele unter Umständen sehr viel ehrfürchtiger und respektvoller betet, wenn sie sitzend oder sogar liegend tief und liebevoll mit Gott, mit Jesus oder Maria im Herzen verbunden ist. Gott berücksichtigt diesbezüglich viele Faktoren:

  • Wie ist die körperliche Verfassung der Seele? (Gott nimmt die ehrfürchtigen Gebete der Kranken und Bettlägerigen unter uns genauso sehr an wie die ehrfürchtigen Gebete der Gesunden).

  • Wie ist die Herzensverfassung der betenden Seele? Gott zieht das inbrünstige Gebet einer bettlägerigen Seele weitaus dem mechanischen, gefühlsarmen Gebet einer knienden Seele vor.

  • Wie sind die Umstände, unter denen die Seele ihre Gebete verrichten muss? Übt sie einen Beruf aus, der es ihr kaum ermöglicht, sich dann und wann mal zurückzuziehen, so ist es möglich, dass sie nur dann richtig beten kann, wenn sie im Bett ist. Etwas Ähnliches gilt sogar für manche Hausfrauen. Gott wird das akzeptieren, wenn die Gründe aufrichtig sind.

  • Eine einzige Ausnahme sind die Gebete in der Kirche, wo Gott Sich absolut wünscht, dass jede Seele, die nicht körperlich daran gehindert wird, kniend beten sollte. Der Wert dieses Göttlichen Wunsches wird sehr unterschätzt. Die Herrin aller Seelen betont, dass die Kirche, vor allem während der Heiligen Messefeier, der Thronsaal Gottes ist. Im Thronsaal Gottes wagen die Engel es nicht, anders als kniend zu erscheinen. Nur Menschenseelen finden dies öfters nicht so wichtig. Die behinderte oder kranke Seele aber ist entschuldigt. Sie kann, wie es übrigens jede Seele ununterbrochen tun sollte, im Herzen knien.

Wenn es Ihnen also gelingt, im Bett ehrfürchtiger, liebevoller und konzentrierter zu beten als sonst wo, wird Gott Ihr Gebet als vollwertig annehmen. Sie tun es dann nicht aus Gleichgültigkeit oder beabsichtigtem Mangel an Ehrfurcht.

Wir wissen, wir sollten am Sonntag in die Messe gehen. Wie sieht es aus, wenn man aber arbeiten muss oder wenn man krank ist oder wenn es einmal ein Familientag werden sollte, wo es sich zeitlich nicht ausgeht, das man die Messe besucht.
Dem Christen obliegt im Grunde genommen die Verpflichtung, sonntags in die Messe zu gehen. Gott akzeptiert bestimmte Ausnahmen von dieser Regel. Ob Er ein Versäumnis akzeptiert oder nicht, ist eine Sache zwischen der Seele und Gott, je nach den Umständen des Lebens, das die Seele führt, und nach der physischen Verfassung. Krankheit und Behinderung können gültige Ausnahmen sein.

Zum Thema Sonntagsarbeit sagt die Herrin Folgendes: Die Seele sollte sonntags keine einzige Gewinn einbringende Tätigkeit ausüben. Gott berücksichtigt allerdings, dass es Ausnahmen bzw. Umstände gibt, welche die Seele entschuldigen können, z. B. Beschäftigung in der Medizin, im öffentlichen Transport, im Gaststättengewerbe... Ist aber die Beschäftigung nicht für andere Seelen absolut notwendig (wie es in den vorerwähnten Bereichen der Fall sein kann), so sollte die Seele sorgfältig erwägen, ob sie der Beschäftigung nachgehen soll. Sogar wenn die Sonntagsbeschäftigung für die Seele in Gottes Augen vertretbar ist, soll sie alles Mögliche tun, damit sie der Heiligen Messe beiwohnen kann.

Das Versäumen der Heiligen Messe wegen eines Familientages sollte die Seele aber vermeiden. In jenem Falle betrachtet Gott es so, dass die weltliche Freizeitbeschäftigung dem Dienst an Ihm vorgezogen wird.

Liebe Schwester, wir haben zusammen durch das Schlüsselloch schauen dürfen. Einige der unzähligen unirdischen Blumen in Gottes Garten haben wir uns etwas näher ansehen dürfen. Wenn wir deren Schönheit und den Duft ihrer Heiligkeit tief in unserem Herzen nachwirken lassen, wird in uns die Sehnsucht nach der Ewigen Liebe reifen. Diese Sehnsucht ist es, welche die Herrin aller Seelen in die Seelen säen will, damit sie sich dem Licht hingeben und die Finsternis Ihren Füβen ausliefern und Sie Ihre unendliche Macht über sie anwenden kann. So erweitert Sie Gottes Reich und verwandelt Sie immer mehr Seelengärten in Vorgärtchen des Paradieses. Ich freue mich mit Ihnen auf weitere Entdeckungen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 306
In diesem Leben ist nichts verloren oder sinnlos, wenn die Seele es richtig weiht – Über die Abtreibung – Parallele zwischen auβergewöhnlichen Regenfällen und Abtreibungen – Was kann eine Mutter tun, damit Gott zufrieden ist? – Vorbereitung auf den eigenen Tod – Die hassende Seele ist eine Gefangene Satans

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es wird so oft gesagt: Die Welt ist ein Tränental. Im Grunde genommen kann der Mensch aus der weltlichen Sicht kaum glücklich werden. Alle Seelen sind dazu berufen, ihren Beitrag zur Vollendung von Gottes Heilsplan zu leisten. Das können sie nur durch die Annahme und Weihe eigener Prüfungen. Das Glück kann auf Erden aber bereits in einem gewissen Maβe empfunden werden, trotzt der Prüfungen. Maria zeigt einige Wege:

  1. Wenn es der Seele gelingt, nicht die Lasten der Prüfungen zu betrachten, sondern dasjenige, was Gott mit der Aufopferung und Weihe dieser Lasten für die Schöpfung tun kann, kann sie sich nach und nach über jede Prüfung freuen lernen. Dies wird ihr aber nur in dem Maβe gelingen, wie ihre Liebe zu Gott, zu Gottes Werken und zu ihren Mitgeschöpfen wächst.

  2. Wenn die Seele die Tatsache berücksichtigt, dass jede protestlos angenommene und geweihte Prüfung ihr eigenes ewiges Glück nach diesem Leben fördert, kann sie lernen, jede Prüfung als ein Geschenk zu betrachten, das Gott ihr bereitet.

  3. Wenn die Seele die Tatsache berücksichtigt, dass dieses irdische Leben im Vergleich zur Ewigkeit verschwindend winzig ist, wird sie in jeder Prüfung viel leichter von dem Licht der wahren, berechtigten Hoffnung getragen werden.

Es ist sehr wichtig, uns immer vor Augen zu halten, dass in diesem Leben gar nichts verloren geht oder sinnlos ist, wenn die Seelen es (im spirituellen Sinne) richtig nutzen. Alles, was einer Seele lästig ist, Mühe oder Schmerzen einbringt, auch wenn der Verstand ihr sagt, dass es banal ist, kann in eine Anzahlung für die eigene Erlösung und Heiligung und einen Beitrag zur Vollendung von Gottes groβem Heilsplan für die Menschheit umgewandelt werden. Wirklich alles bekommt auf der Ebene von Gottes Werken dann einen Sinn:

  1. wenn die Seele, die es erleidet, alles in Liebe und ohne jeglichen Protest oder inneren Widerstand annimmt und sich vornimmt, es im Sinne der Werke Gottes durchzustehen, genauso wie Jesus Seine Leiden durchstanden hat;

  2. wenn die Seele, die es erleidet, ihre Mühe, Last, ihren Schmerz, ihr Herzeleid, ihre Angst, Unsicherheit, Erschöpfung oder Empfindung der Kraftlosigkeit zu den Füβen der Herrin aller Seelen legt (= weiht) und Sie darum bittet, Sie möge dies alles mit Ihrer vollendeten Liebe, mit der grenzenlosen Macht Ihrer Vermittlung und Fürsprache und mit der unfehlbaren Weisheit Ihrer Lenkung und Führung bekleiden. Durch diese Weihe wird der Wert des Opfers viele Male vervielfacht und nach dieser beträchtlichen Bereicherung vor Gott gebracht. Die Liebe und Macht der Herrin aller Seelen machen aus dem Stein unserer geweihten Prüfungen einen Goldbarren, der zu Gottes Zeit in neuschöpfende, heilende Gnaden umgeschmolzen wird.

Sobald die Seele von diesen Wahrheiten erfüllt ist, wird sie unter allen Umständen nur vor diesem Hintergrund denken, fühlen, empfinden, wünschen, sprechen, handeln und unterlassen. Nichts betrachtet sie dann noch als unsinnig, als wertlos, als Störfaktor, als Hemmnis, als Grund zur Unzufriedenheit. Hat sie etwas vor und kommt irgendetwas dazwischen, das ihr Leid tut, Mühe einbringt, Sorgen einflöβt, Kummer macht oder einiges von ihr verlangt, so bietet sie es der Herrin zu Ihren Füβen an und spürt im Inneren allmählich die Freude, den Trost, den Frieden und die Ermutigung des Bewusstseins, dass die Himmelskönigin es durch Ihre heiligsten Hände vor Gott bringt, es von Gott in ihr Lebensbuch als Verdienst eingetragen wird und es unter Marias Macht und Ihrer Einheit mit Gottes Willen in der Schatzkammer der Gnaden umgeschmiedet und aufbewahrt werden soll, um der Finsternis einiges ihrer Gewinne zu nehmen und die Schöpfung näher zu Gott zu bringen.

So trägt die Seele, die ihre Bürden, Leiden und Prüfungen und alle ihre Bedrängnisse liebevoll und protestlos mit der Himmlischen Herrin teilt, zur Heiligung der ganzen Menschheit bei. Dieses wundervolle System verdanken wir unserem Gott der Liebe, der es so verfügt hat, dass jede Menschenseele durch Einbeziehung der Herrin aller Seelen an der Verwirklichung von Gottes Werken Anteil hat und sich dadurch die eigene Heiligung erwirken soll. Dies alles ist mithin Gottes Arznei gegen alle Sorgen, Grübeleien, Verunsicherung und depressiven Stimmungen der Seelen. Das Wissen um dieses System, durch welches Gott Seine Liebe voll erkennen lässt und die Seelen sich dessen bewusst werden lässt, dass sogar die winzigste Einzelheit ihres Lebens nicht unwichtig ist, lässt uns sehen und verstehen, wie wichtig jede Seele und jeder Lebensweg für Gott sind und wie sehr Er darauf besteht, dass die Seele voll und ganz an allem beteiligt werden soll, was Er tut und vorhat. Dieses System vermittelt jedem darüber hinaus eine Erkenntnis von der Würde einer jeden Menschenseele in Gottes Augen.

Irgendwie könnte dieses Verfahren die Erinnerung an die tiefere Bedeutung der Ereignisse bei der Hochzeit zu Kana heraufbeschwören. Die mit Wasser gefüllten Krüge können wir als Symbole des Leidens, der Prüfungen sehen (Wasser = Tränen). Durch Marias Vermittlung wird dieses Wasser in Wein umgewandelt. Die Herrin aller Seelen lässt uns diesen Wein als Symbol für das Blut Göttlichen Lebens sehen. Das heiβt also: Die Leiden und Prüfungen werden durch Marias Vermittlung in Göttliches Leben umgesetzt. Alle Gnaden bezwecken letzten Endes ja die Verwirklichung des Göttlichen Lebens in der Seele. Wenn Gott diesen Vorgang auf Marias Wort hin vollzieht, heiβt dies, dass Sie eine auβerordentliche Macht entfaltet.

Liebe Schwester, die Feststellung über die Würde der Menschenseele verbindet Maria gleich mit Ihrer Frage in Bezug auf die vielen Abtreibungen:

Es gibt viele Abtreibungen. Was macht man da für das Kind, die Frau und den Arzt, damit die Seelen gerettet werden?
Gott verfolgt mit jedem Menschenleben einen Plan. Jedes einzelne Leben ist Teil eines Komplexes, der auf dem Austausch von unzähligen Handlungen, Worten, Gedanken und Gefühlen basiert und von der Gnade Gottes unterstützt und am Leben erhalten wird. Wird irgendwo innerhalb dieses Systems durch Göttliches Einschreiten ein Element (eine Seele) aus dem Ganzen herausgenommen (durch natürlichen Tod), so wird das System in manchen Punkten und in seinen inneren Wechselwirkungen etwas geändert. Die Göttliche Weisheit und Intelligenz allerdings hält das Ganze im Gleichgewicht. Wird jedoch durch menschliches Einschreiten ein Element herausgenommen, so ändert sich ebenfalls manches, das aber nicht durch die Göttliche Weisheit und Intelligenz ausgeglichen wird, es sei denn durch eine auβerordentliche Gnade von Seiten der Göttlichen Barmherzigkeit, die jedoch irgendwo auf der Welt von einer oder mehreren Seelen 'bezahlt' werden muss (durch zusätzliche Leiden, Aufopferungen usw.). Ein Beispiel für ein solches menschliches Einschreiten ist eine Abtreibung.

Gott respektiert den freien Willen der Seelen. Aus diesem Grunde lässt Er den Menschen gewähren, der eine Abtreibung vornimmt. Gott ist zwar Herr allen Lebens und Todes, aber trotzdem lässt Er es zu, wenn sich ein Mensch oder mehrere Menschen dazu entscheiden, einem Leben ein Ende zu bereiten (Abtreibung, Euthanasie, Mord, Selbstmord). Die Tatsache, dass Gott da scheinbar dem Menschen plötzlich die Herrschaft über Leben und Tod gewährt, heiβt nicht, dass Er diese menschliche Entscheidung begrüβt und billigt. Es wird gegen Sein Gesetz verstoβen und in Seinem System der Schöpfung wird etwas gegen Seine Führung abgeändert. Deshalb wird zu jenem Zeitpunkt das Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit wirksam gemacht. Dieses Gesetz fordert gleichsam Schadenersatz von der Menschheit ein: Neue Leiden, neue Prüfungen kommen auf die Seelen herab. Es ist weise, dies zu bedenken, wenn Überflutungen und auβergewöhnliche Regenfälle die Menschheit daran zu erinnern versuchen, dass die Seelen sehr viel Wasser Göttlichen Lebens verschwenden, unter anderem in der Form menschlichen Fruchtwassers. Die Gottesmutter bittet betont darum, die Zeichen zu beantworten: mit Gebet und geweihten Opfern.

Heutzutage ist in einer Anzahl von Ländern die Abtreibung nicht mehr gesetzeswidrig. Die Tatsache, dass der Gesetzgeber diese Tat mit einem Schein der Normalität bekleidet, ermutigt viele Seelen dazu, Abtreibungen bedenkenlos vorzunehmen. Genau das ist gemeint, wenn von der 'Kultur des Todes' die Rede ist: Den Seelen wird die Entscheidung, zu töten und sich dadurch auch den seelischen Tod einzuhandeln, sehr erleichtert. Die Empfindlichkeit des Gewissens für den Wert des Lebens als Werk und Wunder Gottes und für die entwürdigende Wirkung jeder Handlung, die gegen Gottes Gesetz verstöβt, verringert sich immer weiter. So löst sich die Fähigkeit, zwischen Licht und Finsternis, zwischen Leben und Tod zu unterscheiden, unter der Wolkendecke eines menschlichen Gesetzes auf, durch welches der Böse jedes Göttliche Licht in den Seelen zu löschen versucht.

Was macht man da für das abgetriebene Kind? Wie ich früher bereits habe schreiben dürfen, kann man es im Geist taufen, wodurch es gleichsam in den Augen der Seele, die diese 'Taufe' vornimmt, in seiner Vollwertigkeit als Menschenseele anerkannt wird. Durch eine solche Taufe sagt man gleichsam auch zu Gott, dass man die Pläne, die Er mit diesem Kind hatte, würdigt. Für die Frau soll man beten, damit sie die Folgen der Abtreibung seelisch bewältigen und dem Willen Gottes auf ihrem weiteren Lebensweg blind folgen kann. Für den Arzt soll man beten um Erkenntnis der Göttlichen Gesetze, der Würde und des Wertes des Lebens und um Bewusstwerdung dessen, dass der Arzt nicht dazu berufen ist, jemals Herr von Leben und Tod zu sein. Die Verantwortung des Arztes ist deswegen sehr groβ, weil ihm als 'Sachverständigen' in Sachen des Lebens leicht blind gefolgt wird, leider auch in der Abweichung von Gottes Gesetz. Selig der Arzt, der sich nur von Gottes Gesetzen führen lässt und somit viele Seelen auf den Respekt für die Werke und Pläne Gottes hinweist.

Was muss eine Mutter wirklich für die Kinder tun, damit Gott zufrieden ist?
Die Antwort auf diese Frage ist im Grunde genommen kurz und sehr eindeutig: Gott ist mit der Mutter zufrieden, die ihren Kindern die wahren christlichen Werten beibringt, in ihnen die wahre Liebe zu Gott, zu Jesus und zu Maria zu entwickeln versucht, sie an Maria weiht, damit Sie sie jeden Augenblick des Tages und der Nacht betreuen kann (auch tief innerlich, in der Mitte der Seele), und den Kindern ein Leben lang die christlichen Werte vorlebt. Hat die Mutter dies alles getan und tut sie es weiterhin, so erfüllt sie genau den Auftrag, den Gott ihr erteilt hat. Die Mutter kann nichts dafür, wenn trotz dieser Begleitung die Kinder eigene Wege gehen, die von Gott wegführen. Da kann sie nur beten, opfern und auf das Blühen ihrer Lektionen zu Gottes Zeit hoffen.

Ich denke viel an meinen Tod. Wie bereitet man sich richtig dafür vor, und darf man an so etwas denken?
Ja, man darf an seinen eigenen Tod denken. Es ist sogar heilvoll, dies dann und wann zu tun, auch wenn man noch nicht 70 oder 80 Jahre alt ist. An den eigenen Tod zu denken, sollte nicht etwas Finsteres sein. Der Tod ist ja nicht das Ende (höchstens das Ende eines Lebens voller Prüfungen), sondern der Anfang des wahren Lebens. Für die Seele, die gewissenhaft den Gesetzen Gottes folgt, ebenso wie den Anweisungen, die Er zum Beispiel durch die Herrin aller Seelen schenken lässt, ist die Erwartung des Todes eher etwas Freudiges, weil sich mit jenem Ereignis im Grunde genommen die Verheiβung Christi für die Seele verwirklicht.

Der Tod ist der Zeitpunkt, an dem sich in der Seele eine Tür öffnet, die das ganze Leben lang geschlossen bleibt (mit der Ausnahme mancher mystischer Erfahrungen): die Tür zu diesem geheimnisvollen Zimmerchen, das unmittelbar zum Thron Gottes führt, wo Er die Seele richtet, mit der Herrin aller Seelen an Seiner Seite. Im Augenblick des Todes gleitet die Seele gleichsam zu jener Daseinsebene hinüber, auf welcher sie dasjenige empfinden darf, wofür sie wirklich gelebt hat. Er ist der Zeitpunkt der Vollendung, in dem Sinne, dass der Seele gleich nach dem irdischen Tod die Fülle der Wahrheit gezeigt wird und das vergangene irdische Leben vor dem Hintergrund dieser Göttlichen Wahrheit bewertet wird. Zu jenem Zeitpunkt empfindet die Seele zum ersten Male die Fülle der wahren Liebe Gottes, die Fülle der Macht der Himmelskönigin.

Wie bereitet man sich richtig auf den Tod vor?

  • dadurch, dass man das eigene Wissen über das Göttliche Leben zu vermehren und genauestens nach diesem Wissen zu handeln versucht. In dem Sinne ist die Wissenschaft des Göttlichen Lebens von Gott als das Wissenssystem gemeint, das die Seele in den Stand versetzt, heilig zu leben und heilig zu sterben.

  • dadurch, dass man jeden Tag so genau nach allen Tugenden, allen Geboten und allen Anweisungen und Lektionen seitens der Gottesmutter lebt, als wäre der Tag der einzige, den man noch hat. Anders ausgedrückt: indem man jeden Tag so lebt, dass man abends sagen kann: Ich bin bereit, heute Nacht meinem Schöpfer zu begegnen.

  • dadurch, dass man mit der Hilfe der Herrin aller Seelen gleichsam durch die Augen Gottes sein ganzes Leben zu betrachten versucht und aufgrund der Befunde dieser Erwägung eine Lebensbeichte spricht. Eine Voraussetzung dafür wäre, einen verständnisvollen Priester mit tiefer Erkenntnis von den wahren Bedürfnissen der Seele und von Gottes Erwartungen gegenüber der Seele zu finden. Eine solche Beichte sollte die Seele mit einer Weihe ihrer ganzen Vergangenheit einhergehen lassen.

Ich weiβ, dass es Menschen gibt die mich hassen. Was macht man da?
Grundsätzlich kann keine Seele so handeln, dass sie von jedem Mitmenschen geliebt wird. Die Ansichten, Erwartungen und Bedürfnisse sind dafür zwischen den Seelen zu verschieden. In dieser Welt kommt es öfters vor, dass eine Seele, die ausschlieβlich das Gute bezweckt, nur Liebe schenken und Gottes Werke tun möchte, trotzdem Feinde hat, nicht verstanden wird und viel Kritik erntet. Das Einzige, das man machen kann und machen soll, ist: nach wie vor in der Tugend leben und für diejenigen beten, die sich für den Hass entschieden haben, denn sie leben in Finsternis. Vergessen Sie nie, dass eine Seele, die hasst, selber das erste Opfer ihrer Einstellung ist: Hass verzehrt die Seele. Bedenken Sie auβerdem, dass die hassende Seele eine Gefangene Satans ist. Beten Sie um ihre Befreiung, damit sie die Wahrheit sieht, diese wirklich empfindet und sie in sich zur Reinigung anwenden kann.

Liebe Schwester, in diesem Leben liegen Licht und Finsternis, Leben und Tod, Glück und Unglück gleich nebeneinander. Öfters lehrt uns das Leben sogar die Lektion, dass diese sich irgendwie vermischen. Trotzdem hat die Seele von Gott die Fähigkeit bekommen, Licht, Leben und Glück in allem zu finden, weil es durchwegs auf die Perspektive ankommt, was wir in einer Situation sehen, und weil wir die Schattenseite der Dinge eigentlich selber immer zu einer Sonnenseite machen können: Die Seele ist Erbe einer Göttlichen Kraft, die in ihr Wärme und Licht erzeugt, als ob sie die Sonne in sich tragen würde. Diese Kraft ist die wahre Liebe. Sie ist es, die unserem Leben eine völlig neue Farbe geben kann und uns daran erinnert, dass die Finsternis, die wir so oft zur Herrin unserer Gedanken und Gefühle werden lassen, in Wirklichkeit nichts anders ist als eine Sklavin der Göttlichen Vorsehung, denn Gott und Maria machen die Finsternis dadurch zunutze, dass Sie uns auch durch sie zum wahren Leben hinzuziehen versuchen. Die Seelen können selber diese Wirkung dadurch vollenden, dass sie sich vollkommen an Maria weihen und ab jenem Augenblick in dem Bewusstsein leben, dass ihr Leben nichts anders ist als ein Wunderwerk von Befreiung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 307
Suche nach der wahren Berufung als Weg zur Verwirklichung unseres wahren Zieles auf Erden

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Von Herzen gratuliere ich Ihnen dazu, dass Sie sich gewissenhaft zur Suche des Weges entschieden haben, dem Sie im Dienste Gottes folgen sollen. Seelisches Wachstum fängt immer mit dem festen Willen an, sich wirklich eins mit Gottes Erwartungen von unserem Leben zu machen. Unser wahres Ziel auf Erden ist unsere Heiligung und unsere Mitwirkung bei der Gründung von Gottes Reich auf Erden. Es ist sehr wichtig, dass sich jede Seele hundertprozentig für dieses Ziel einsetzt, denn wir haben nur dieses einzige Leben, um Gott zu dienen, unseren Mitgeschöpfen das wahre Glück bereiten zu helfen und uns in der wahren Liebe zu vervollkommnen. Das alles kann die Seele nur tun, wenn sie den für sie einzig richtigen Weg geht. Gott zeichnet für jede Seele eine Art von Vorentwurf für ihren Lebensweg. Genau auf jenem Weg sieht Er die geeigneten Früchte vor. Sucht die Seele nach diesem einzigen wahren Weg (jenem ihrer Berufung!), so sucht sie im Grunde genommen nach der einzigen für sie geeigneten Nahrung. Es freut mich sehr, dass der Mittelpunkt Ihrer Seele dies begriffen hat.

Ich wünsche Ihnen nächste Woche den Beistand des Heiligen Geistes. Möge Maria, die Herrin aller Seelen, Ihr inneres Licht sein, Ihr Wegweiser zu den wahren seelischen Früchten. Denjenigen, die sich ungeteilt Ihr verschenken, um durch Sie die Werke Gottes zu tun, schenkt Sie Sich Ihrerseits uneingeschränkt. Vergessen Sie deshalb nicht, das Ereignis von nächster Woche an Maria zu weihen, damit das Geschehen und alles, was damit einhergeht, ebenso wie dasjenige, was daraus hervorkommen mag, durch Maria geheiligt wird. Alles, was Ihr in die Hände gegeben wird, bewahrt Sie auch in Ihrem Herzen auf wie einen Schatz mit ewig dauernder Verzinsung.

Möge Gottes Liebe Ihnen zu jeder Zeit die Kraft schenken, eine richtige Dienerin Gottes zu sein. Mit meinem Gebet und meiner moralischer Unterstützung können Sie fest rechnen. Ich danke Ihnen im Namen aller Seelen, denn jedes lichtvolle Vorhaben ruft Licht auf uns alle herab.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 308
Der Werdegang Satans – die letzte Phase des Kampfes zwischen dem Licht und der Finsternis – Die Wissenschaft des Göttlichen Lebens schmeckt im Munde bisweilen bitter, wird in der Seele aber honigsüβ

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief, durch welchen Sie sonderbare Erfahrungen vor die Gottesmutter bringen. Die Einzelheiten sind dabei nicht einmal das Wichtigste. Den Schlusssatz Ihres Briefes lässt mich die Himmelskönigin wiederholen, weil Sie dazu etwas ausführen möchte:

"Satan hasst mich, das bekam ich in einem Traum. Sind das jetzt Angriffe, die er durch Menschen macht?"
Die Wahrheit ist, dass Satan jede Menschenseele hasst. Es geht noch weiter: Er hasst einfach alles, was aus Gottes Hand kommt. Satan ist der lebendige Tod, das heiβt, dass er nicht die winzigste Spur von Liebe in sich trägt, denn Liebe ist die Essenz des Göttlichen Lebens. Satan ist der Prototyp der Seele, die alles Leben in sich hat sterben lassen, indem er sich freiwillig, absichtlich, radikal und für ewig von Gott getrennt hat. Der Werdegang Satans könnte den Seelen als Lehrschule dienen. Betrachten wir den Vorgang mal ganz kurz:

Gott hat die Engel erschaffen. Er lehrte diese dienenden Wesen die Gesetze, die Seine Schöpfung in allen ihren Wechselwirkungen regeln sollten. Als Schöpfer kann Gott nur die absolute Herrschaft über alles innehaben. Der damalige Luzifer (später Satan genannt) war als Anführer der Engel berufen worden, und wie der lateinische Stamm seines Namens besagt, galt er im Himmel als 'Träger von Licht'. Seine hohe Stelle – er war ja im Himmel auβer Gott der Wichtigste – verführte ihn zu den höchsten Machtansprüchen. Er wollte Allesbeherrscher sein.

Gott weihte die Engel zu Seiner Zeit in manche Seiner Pläne ein, unter anderem:

  • in den Plan der Erschaffung der Menschenseele. Es wurde den Engeln unter anderem nahegelegt, dass sie trotz ihrer besonderen Fähigkeiten und ihrer Heiligkeit auch der Menschenseele gegenüber wesentlich eine dienende Rolle erfüllen sollten, weil Gott mit der Menschheit besondere Pläne hegte.

  • in den Plan, dass der Göttliche Sohn Jesus Christus Mensch werden sollte, um die menschliche Natur über die Engel zu erheben, und dass die Engel auch Jesus nicht nur in Seiner Göttlichen Eigenschaft als König anerkennen sollten, sondern auch in Seiner Eigenschaft als Gott-Mensch;

  • in den Plan, eine Frau zu erschaffen, die als Mutter Seines menschgewordenen Sohnes auf Erden leben sollte und die aus jenem Grunde hochheilig sein sollte. Gott zeigte den Engeln auch den Entwurf der Seele dieser Frau (Maria) und verlangte von ihnen, dass sie diese Frau als ihre unbestreitbare Königin und Herrin anerkennen sollten.

Luzifer widersetzte sich diesen Plänen, weil er seine Stellung als Wichtigster auβer Gott nicht preisgeben, die Menschenseelen nicht als von Gott so sehr geliebte Wesen anerkennen und nicht vor einer Frau niederknien wollte, die er als 'Herrin' zu betrachten und anzusprechen hätte. Maria lebte also bereits damals, Jahrhunderte vor Christo, in Gottes Herzen als Herrin aller Seelen, die Allerhöchste der geschaffenen Seelen und somit die Höchste auβer Gott, ebenfalls über alle Engel erhoben.

Luzifer machte sich also der Auflehnung, des Widerstandes, des Ungehorsams, der Eifersucht, des Hochmutes und des Mangels an Liebe schuldig. Er weigerte sich, Gottes unfehlbare Pläne anzuerkennen, die Träger der höchsten Weisheit und Liebe waren. Wenn wir nun Gott, die Quelle allen Lebens, als die Sonne der Schöpfung betrachten, wäre die Weisheit das Licht und die Liebe die Wärme. Die Liebe ist Trägerin des wahren Lebens, während die Weisheit dasjenige ist, was das Lebendige in den Stand versetzt, mit den Augen der Seele zu schauen und innere Zusammenhänge in Gottes Schöpfung, in Seinen Mysterien und in den Gesetzen des Lebens zu sehen und zu verstehen. Die Liebe und die Weisheit zusammen sind es, die dem erschaffenen Wesen die Fähigkeit schenken, sich mit Gott zu vereinigen und spontan, vom Herzen heraus, also ganz freiwillig und in völliger Hingabe Seinen Gesetzen zu folgen. Aus diesem Grunde wäre dies, etwas vereinfacht ausgedrückt, eigentlich die Formel des wahren Lebens: "das wahre Leben = Liebe + Weisheit". Unter 'wahrem Leben' ist dabei 'das Göttliche Leben' zu verstehen, das heiβt, das Leben der Seele, wie Gott es vorgesehen hat und durch welches die Seele Gottes Wesen hochgradig widerspiegeln kann.

Das Wesen, das sich freiwillig, absichtlich und bewusst von Gott trennt, in der Absicht, Ihm niemals wieder zu gehören, verliert automatisch die Liebe und die Weisheit und somit alles Leben, genauso wie jemand, der die Sonne dadurch radikal von sich fernzuhalten versucht, dass er sich in einen tiefen Keller zurückzieht und somit weiterhin weder ihr Licht noch ihre Wärme spürt. Wenn es kalt und finster in der Seele wird, erstickt die Göttliche Saat in ihr. Es folgt der seelische Tod. Das ist mit Luzifer passiert.

Luzifer wollte selber Gott sein. Er suchte sich unter den Engeln diejenigen aus, die ihm zu folgen bereit waren. Der Zweitrangige unter den Engeln, Michael, nahm die Führung der Gott treu gebliebenen Engel auf sich, um die Ehre Gottes zu verteidigen und für die Wiederherstellung dieses Ungleichgewichtes in der damaligen Schöpfung zu kämpfen. Er wurde von Gott mit der Macht bekleidet, die aufsässigen Engel unter Luzifer zu besiegen in dieser ersten Schlacht zwischen Licht und Finsternis. Michael wurde zum Höchsten der Engel erhoben, Luzifer sollte künftighin Satan heiβen, was so viel heiβt wie 'Widersacher' oder 'Feind'. Michael und seine Engel schworen den Treueeid Gott und Maria gegenüber, und Satan und sein Gefolge (die 'gefallenen Engel' oder 'Teufel') wurden in die Hölle verwiesen, wo er sich als 'Gott' seines eigenen Reiches aufspielen sollte und sich die Teufel den Eid schworen, sie würden alles daran setzen:

  • Gottes Werke zu zerstören;

  • den Menschenseelen alles Heil zu rauben, damit sie alle verloren gehen und Gottes Ideal der Heiligkeit Seiner über alles geliebten Menschenseele lächerlich erscheint, und

  • Maria in allem zu bekämpfen. Über Maria hatte Gott beim Fall Satans und seines Gefolges gesagt, Sie sollte in Ihrer Eigenschaft als die Königin und Herrin von allem Erschaffenen mit dem Heer Ihrer treuen Diener unter den Menschenseelen der höllischen Schlange (= Satan und seinen Treuen) den Kopf zertreten. Mit anderen Worten: Gott sagte Satan gegenüber voraus, dass "die Frau" (Maria) Diejenige war, Die ihn und seine Werke endgültig besiegen sollte.

Der Hass Satans ist somit wie ein Fluch, der über jeden Menschen verhängt worden ist, ab der Empfängnis der Seele bis in die Stunde ihres irdischen Todes, denn sogar in der allerletzten Minute des Lebens auf Erden kann sich die Seele zugunsten der Finsternis entscheiden.

Jetzt erleben wir die letzte Phase des Kampfes zwischen dem Licht und der Finsternis. Maria, die von Gott seit einiger Zeit als Wegweiserin zu den Seelen gesandt wird, wird jetzt in der Eigenschaft bekannt gegeben, die Sie sogar vor Ihrer Empfängnis bereits innehatte: jener als Herrin aller Seelen. Gott tut dies, weil die Zeit gekommen ist, in der Satan und sein Gefolge an die wahre Macht und Erhabenheit der "Frau" (der Gröβten der erschaffenen Menschenseelen), an den endgültigen Sieg der Frau über ihn und alle seine Werke und an das Ende des Scheinreiches der Finsternis auf Erden erinnert wird.

Jetzt erleben wir somit:

  • die Ära Mariä als Herrin aller Seelen, somit auch als Herrin über die Dämonen und über die Wirkungen der Werke der Finsternis;

  • die Ära, in welcher die vorhergesagten Diener der "Frau" ausgebildet werden sollen, und zwar mittels der Wissenschaft des Göttlichen Lebens;

  • die Ära, in welcher die Erlösungswerke Christi und die Nachfolge Christi durch Maria in den Seelen zu ihrer Vollendung geführt werden, und zwar die Lehre und die alltägliche Praxis der vollkommenen und bedingungslosen Weihe an Maria.

Liebe Schwester, wegen Ihrer Frage über die 'Besessenheit' Ihres Wesens: Ich habe früher bereits darauf hinweisen müssen, dass es auf Erden keine einzige Seele gibt, die nicht in irgendeinem Maβe 'besessen' wäre, weil jede Seele sich dauernd unzähligen finsteren Einflüssen zu widersetzen hat. Gehen wir davon aus, dass wir vollkommen gegen jeglichen Angriff Satans immun sind, so irren wir und setzen wir unsere Seele groβen Gefahren aus, denn wenn die Seele meint, sie stünde über den Werken Satans, wird sie im Verborgenen noch am heftigsten beeinflusst. Wir tragen alle in uns das Göttliche Gesetzbuch, das auf dem Schutzblatt mit dem Wort versehen ist: "Gehorcht Mir, denn Ich beabsichtige ausschlieβlich euer ewiges Heil". Die Liebe und Weisheit werden in dem Maβe in uns blühen, wie wir Gottes Gesetzen folgen. In dem Maβe, wie wir das tun, unterscheiden wir uns vom Satan und sind wir Jesus und Maria ähnlicher: Unsere Seele verwirklicht dann das Bild und Gleichnis Gottes.

Wir haben auβerdem diesen unüberbietbaren Wegweiser, der "Maria, Herrin aller Seelen" heiβt und der uns das Gesetzbuch Gottes erläutert, wie dies nie zuvor in der Heilsgeschichte gemacht worden ist. Wir sind also so reich beschert, dass wir auf unserer Reise auf dieser Erde nur eins zu befürchten haben: die Stunde, in welcher wir nicht mehr freiwillig und aus reiner Liebe dasjenige tun würden, was uns Maria in diesen Tagen lehrt. Tatsächlich, Sie erinnern sich vielleicht an das in der Apokalypse erwähnte Bild vom Buch, das im Munde des Heiligen Johannes honigsüβ, nach dem Verzehr aber bitter schmeckt. Nun, das Buch der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, aus welchem uns die Herrin jetzt lehrt, schmeckt im Munde bisweilen bitter, wird in der Seele aber honigsüβ. Es gilt nur, die Bitterkeit (= die mit der vollkommenen Weihe an Maria einhergehenden Prüfungen) aus Liebe zu Gott und Seinen Werken freiwillig anzunehmen, um anschlieβend den Honig des inneren Friedens und der Blüte der Seele zu ernten. Wir leben ja nur dazu, Gottes Reich wiederherzustellen, damit der Böse nicht länger Herr von Gottes Gärten ist.
In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 309
Was ist denn zu tun, wenn die neuen Ausweise alle mit Chips versehen sind?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Seit Jahren werden wir davor gewarnt, das Zeichen des Tieres nicht anzunehmen. Was ist denn zu tun, wenn die neuen Ausweise alle mit Chips versehen sind? Eine Frage, die wahrscheinlich viele beschäftigt. Die Gottesmutter führt folgendermaβen aus:

Die Seelen leben auf Erden in organisierten Gesellschaften. Aus unterschiedlichen Gründen werden immer mehr Aspekte der Verwaltung und der Wirtschaft auf elektronischem Wege überwacht, verzeichnet, verarbeitet, organisiert. Es stimmt durchaus, dass der Böse (das 'Tier') Seelen dazu verführt, sich in seinen Dienst zu stellen, um seinen Werken auf Erden Vorschub zu leisten. So erhofft er sich, Gottes Schöpfung und insbesondere das Heil der Menschenseelen vollkommen in seine Macht zu bekommen. Er bedient sich zu diesem Zweck begierig einer jeden neuen Entwicklung in der Technologie, ebenso wie der Gesetzgebung. Das alles wird von ihm beeinflusst. Beteiligt sich der Mensch wissentlich (d.h. im Bewusstsein, dass manche Entwicklungen vom Bösen beeinflusst oder gar in die Wege geleitet worden sind) freiwillig und von ganzem Herzen an diesen Entwicklungen, so macht er sich in Gottes Augen schuldig. Das war die schlechte Nachricht. Jetzt kommt die andere Seite der Geschichte:

Wenn eine Regierung gesetzesmäβig bestimmt, dass nur Ausweise oder sonstige offizielle Dokumente oder Gegenstände als gültig betrachtet werden können, die mit Chips versehen sind, oder wenn die Organisation bzw. die technische Infrastruktur von offiziellen Institutionen (Banken, Steuererklärungen über den elektronischen Weg, usw.) es nicht möglich machen, Dokumente oder Gegenstände zu verwenden, die keine Chips enthalten, so macht sich die Seele vor Gott nicht schuldig, in dem Maβe, wie sie im Herzen weder die Absicht hat noch den Wunsch hegt, bei Werken der Finsternis mitzuwirken. Mit anderen Worten: Fügt sich die Seele nur deswegen der Anordnung von Seiten der Behörden, weil das von ihr verlangte Verhalten nun einmal keine Alternative zulässt, weil es im Gesetz so vorgeschrieben wird, so trifft sie keine Schuld.

Auch in dieser Hinsicht gilt voll und ganz die Regel, welche die Gottesmutter immer wieder lehrt: Gott beurteilt die Gesinnungen und Einstellungen des Herzens. Auβerdem bewertet Gott das Befolgen der gesetzlichen Anweisungen als Gehorsam, auch in den Fällen, wo diese Anweisungen nach Gottes Gesetz als untugendhaft gelten. Vergessen wir nie, dass Gott die finsteren Entwicklungen auch zulässt, weil sie ja letzten Endes von dem unverletzbaren freien Willen mancher Seelen ausgegangen sind, aber dass Er diese ebenso für die Förderung Seiner eigenen Pläne einzusetzen versucht. Im vorliegenden Falle kann Er dies zum Beispiel dadurch tun, dass Er Seelen dazu anzuregen versucht, für irgendeine Änderung in der betreffenden Entwicklung zu beten und zu opfern.

Gott versucht, aus allem das Beste zu machen. Jede finstere Entwicklung (in der Technologie, in der Wissenschaft, in wirtschaftlichen Systemen, durch politische Diktaturen, durch Kriege usw.) versucht Er durch spirituelle Vorgänge in Seelen umzukehren. So lösen negative Entwicklungen oft spirituelle Reaktionen aus, die es anders (unter 'normalen' Umständen) nicht oder viel weniger gegeben hätte. Diktaturen und Kriege können Seelen dazu anregen, viel häufiger zu beten, es können groβe Mengen von Leid, Entbehrungen, Elend usw. geweiht werden. Die Kirche nimmt dann manchmal Weihen im groβen Stil vor, usw.

Es ist sehr wichtig, so betont Maria, dass sich die Seele in Zuständen der Bedrohung, zum Beispiel Krieg, Verfolgung, Diktatur, wirtschaftlicher Not, und vom Bösen inspirierten Entwicklungen wie zum Beispiel diesen elektronischen Verfahren mit dem Zeichen des 'Tieres' an den nachfolgenden Verhaltensregeln orientiert:

  1. Wenn sie organisationsmäβig nicht anders kann, soll sie den gesetzlichen Anweisungen folgen.

  2. Sie soll dabei jedoch

    • das eigene Herz,
    • das von der betreffenden Entwicklung bzw. vom betreffenden Gesetz herbeigeführte Leid,
    • sämtliche Folgen dieser Entwicklung bzw. dieses Gesetzes für alle, die davon betroffen sind bzw. eventuell betroffen sein werden, und
    • die für die Entwicklung oder das Gesetz und die Folgen derselben verantwortlichen Personen, Organisationen oder Behörden

täglich an Maria weihen, mit einer inständigen Bitte um Licht in diese Finsternis, um Liebe in diese Gefühllosigkeit.

  1. Sie soll in Gebeten, Aufopferungen, Sühneleiden und Heiligen Messfeiern die besagten Entwicklungen den Werken Gottes und deren Gnadenwirkung übertragen.

  2. Sie soll in all dem ein reines, von Liebe erfülltes und zur Vergebung bereites Herz bewahren. Sonst wird den vorerwähnten Maβnahmen (in Punkten 2 und 3) die Wirkung genommen.

Die Herrin aller Seelen betont, dass, wenn dieses Verfahren von möglichst vielen Seelen befolgt wird, die Gnadenwirkung jede finstere Entwicklung unterminieren und umkehren kann. Maria weist darauf hin, dass die Wege, derer sich die Finsternis in dieser Welt bedient um das Licht Gottes in den Herzen zu löschen, auch zu dem Zweck so zahlreich geworden sind, damit die Seelen sich der Findigkeit und der Listigkeit des Bösen bewusst werden und diese in ihren alltäglichen Entscheidungen berücksichtigen.

Liebe Schwester, Sie verstoβen nicht dadurch gegen Gottes Willen, dass Sie den mit einem Chip versehenen Ausweis annehmen, weil Sie nicht anders können und weil Ihr Herz ja nicht drin ist. Solange die Seele eine Wahl hat, soll sie sich für die Alternative entscheiden, die nicht (oder 'weniger') von der Finsternis inspiriert ist. Weiβ sie gar nicht oder nicht mit Sicherheit, welche Alternative in seelischer Hinsicht die Bessere ist, so soll sie ihrem Herzen folgen, aber gleichzeitig ihre Entscheidung ausdrücklich an Maria weihen, damit sie dabei geführt und die Folgen der Entscheidung geheiligt werden.

Diese Anweisungen der Himmelskönigin passen in den Rahmen, der Ihnen inzwischen bekannt sein dürfte: Gott hat auf alle Finsternis Seine Antwort. Nur will Er für die Ausführung, für die praktische Anwendung dieser Antwort die Mitwirkung von Menschenseelen brauchen. Im Herzen kann die Seele die Wirkung jeder Finsternis bereits umkehren. Durch die zusätzliche Weihe derselben an Maria wird diese dann in ihren Wirkungen gelähmt. So kann jedes Element von Finsternis durch ein liebevolles Herz samt einer inständigen, vertrauensvollen und hoffnungsvollen Weihe in Licht umgewandelt werden. Sogar die Annahme einer Verfügung voller Finsternis kann letzten Endes aufgrund dieser Umwandlung durch Liebe und Weihe, Vertrauen, Glauben und Hoffnung gegen die Finsternis benutzt werden. Die Seele trägt den Schlüssel zu ihrer Befreiung und zur Lähmung der Werke des Bösen immer in sich und kann diesen durch den eigenen Willen in der Einheit mit Marias Herzen umdrehen lernen. In gewisser Hinsicht werden auch darin die Worte Jesu bestätigt: "Das Königreich Gottes ist in euch".

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 310
Seelisches Leiden aufgrund einer Erkrankung vor einigen Jahren kann als Sühne vor Gott dargebracht werden

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank für die Verehrung, die Sie unserer Himmlischen Herrin und Königin darbringen. Diese Verehrung stellt die gröβte Verehrung an Gottes Werke dar und ist auβerordentlich gnadenreich.

Seelisches Leiden aufgrund einer Erkrankung vor einigen Jahren kann sehr gut als Sühne vor Gott dargebracht werden. Gerade solche Opfer tragen in hohem Maβe dazu bei, dass Gottes Gnadenspendung an die Menschheit als Ganze instand gehalten werden kann.

Erinnern Sie sich, dass der erlösende und heiligende Wert eines jeglichen Opfers viele Male vervielfacht wird, wenn die Seele dieses Opfer der Herrin aller Seelen zu Füβen legt. Sie bekleidet jedes Opfer mit Ihrer uneingeschränkten Macht, die Sie hauptsächlich durch die nachfolgenden Faktoren ausübt:

  • durch Ihre vollendete Liebe, durch welche Sie buchstäblich die Erzeugung neuen (Göttlichen) Lebens aus Gottes Herzen hervorbringt und auf die Seelen zukommen lässt;

  • durch die vollkommene Einheit Ihres Willens mit dem Willen Gottes. Auf dieser vollendeten Einheit basiert die uneingeschränkte Macht der Herrin, so dass Sie einst mit Recht bemerkte, Sie sei in jenem Sinne 'allmächtig', dass Gott Ihr gar nichts verweigern kann, weil jedes Ihrer Worte haargenau dasjenige zum Ausdruck bringt, was in Gott Selbst vorgeht. Deshalb gelten innerhalb der Schöpfung die Worte der Herrin aller Seelen so, als wären sie von Gott Selbst gesprochen worden. Marias Worte besitzen die Kraft Göttlicher Erlässe – so offenbarte Sie es einst. Dies gewährt den Seelen einen Einblick in die Grundlage von Marias Macht als Fürsprecherin und Mittlerin der Gnaden und Ihrer grenzenlosen Macht über den Bösen und sein Gefolge;

  • durch die Tatsache, dass in Ihr unzählige Elemente Göttlicher Herrlichkeit wirksam sind, die in Ihr im höchst möglichen Maβe verkörpert werden, das in einer erschaffenen Seele überhaupt verwirklicht werden kann. Maria spiegelt unzählige Züge und Eigenschaften der Gottheit Selber in einem sehr hohen Maβe wider. Gott hat in Ihr immer, ab Ihrer Unbefleckten Empfängnis, die höchst möglichen Auswirkungen Seiner Schöpfungs-, Erlösungs- und Heiligungswerke wiedergefunden. Dadurch weckt Maria in Gott Selbst ewig dauernde, unaufhörliche Verzückungen. Keine einzige andere Seele hat dies jemals tun können. Somit verkörpert Maria in Gottes Augen die absolut vollendete Schönheit, Heiligkeit und Würde, was Ihr eine vollkommen uneingeschränkte Macht auf Gottes Herz eingebracht hat, die sich niemals verringern wird, ganz im Gegenteil: All dasjenige, was von Gott ausgeht, alle Göttlichen Werke und alles, was Gott und Sein Wesen 'ist', vervielfacht sich unaufhörlich, Tag für Tag, für alle Ewigkeit. Dasselbe gilt für Maria, weil sich Ihr Wesen grundsätzlich aus unzähligen 'vergöttlichten' Aspekten im Grade der Vollendung zusammensetzt.
    Aus all dem ergibt sich die unfassbare Macht dieses Wesens, die in der erhabensten Ihrer Eigenschaften, jener als Herrin aller Seelen, jetzt in der Fülle von Gott Selbst den Seelen bekannt gemacht wird.

Gott tut keine halben Dinge. Der Endpunkt Seiner Werke liegt nie in den Werken selber, sondern in den Interessen der Seelen. So hat Gott Maria nicht 'nur' so unendlich weit über alles erhoben, damit Sie Ihm Quelle der Verzückung ist, weil in Ihr alle Seine Werke in ihrer Vollendung enthalten sind, sondern damit die Seelen die Erhabenheit, die Macht und den einmaligen Einfluss der Herrin auf die Göttlichen Erlässe für die Menschheit wirklich nutzen. Die Seelen können dies nur dadurch in der Fülle tun, dass sie sich selbst und alles, was sie tun, denken, sprechen, wollen, fühlen, empfinden, erleben, leiden, sich erinnern usw., an Maria weihen, vorzugsweise in Ihrer höchsten Eigenschaft, die sämtliche Eigenschaften in sich birgt (jener als Herrin aller Seelen), und in einer Einstellung tiefster Liebe und tiefster Hingabe.

So, lieber Bruder, bringen Sie jedes Opfer zur Heiligung. Sie legen es als Liebesgeschenk der Herrin zu Füβen und bitten Sie darum, Sie möge es mit Sich Selbst bekleiden. Wenn das Opfer in jener Verfassung vor Gott gebracht wird, kann Er es nicht ablehnen noch als unwürdig oder mangelhaft betrachten, da es aus den hochheiligen Händen des Meisterwerkes der Schöpfung (Maria) vor Ihn gebracht wird, sozusagen mit der Unterschrift der Seele versehen, die das Opfer an Maria geschenkt hat.

Sehr nützlich, und gleich eine Bereicherung für das Opfer, ist es, die eigene Vergangenheit unter die Herrschaft der Himmelskönigin zu bringen, weil in unserer Vergangenheit sämtliche Wurzeln unserer Gegenwart liegen. Die Herrin besitzt die Macht, die Vergangenheit zu reinigen und dasjenige, was damals dadurch für die Gnadenwirkung verloren gegangen sein kann, dass es nicht geweiht worden ist, jetzt noch in Ihr Herz hereinzuziehen. Dort wird es in dem Maβe geheiligt, wie sich die Seele danach sehnt, dass es Maria wirklich gehört.

Lieber Bruder, ich wünsche Ihnen den reichsten Segen bei der Verehrung der Herrin aller Seelen. Weihen Sie Ihr Tag für Tag Ihren Alltag und leben Sie Ihren Anweisungen gemäβ, die den Seelen jetzt als ein Wissenssystem geschenkt werden (die Wissenschaft des Göttlichen Lebens), das einmalig in der Heilsgeschichte ist, nicht nur inhaltlich, sondern auch an Gnaden seelischer Vervollkommnung und als Brücke zum endgültigen Sieg "der Frau" über die Finsternis, zur absoluten Verherrlichung Gottes.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 311
Über die Lebensbeichte und die Wichtigkeit der Reue

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es ist mir immer eine besondere Freude, wenn ich eine Seele beruhigen und ihr eine ermutigende Nachricht geben kann. Das kann ich auch Ihnen gegenüber tun.

Während sehr langer Zeit kamen in Ihnen immer wieder Dinge hoch, die Sie dann in einer Lebensbeichte vorbrachten. Weil die Lebensbeichten Ihnen nicht die erhoffte Ruhe brachten, sind Sie zurzeit etwas beunruhigt, weil auch die Herrin aller Seelen wünscht, dass die Seele ihre vollkommene Weihe an Sie mit einer Lebensbeichte einher gehen lässt. Dazu darf ich jetzt Folgendes schreiben:

Es ist etwas Gutes, wenn immer wieder Dinge hochkommen. Maria wirkt so in der Seele Ihre reinigenden Eingriffe aus. Man könnte es bildlich so betrachten, dass Maria die Seele betritt, Sich die Wände und Möbel, die Gardinen und den Bodenbelag usw. anschaut und ein Element nach dem anderen, das Ihr nicht wirklich dient, durch dasjenige zu ersetzen beginnt, womit Sie die Seele verschönern und fruchtbarer machen kann. Jedes Mal, wenn Sie etwas herausnimmt und 'an die Tür stellt', erfährt die Seele dies als 'etwas aus der Vergangenheit, das hochkommt'. Die Innenraumgestaltung unserer Seele ist sozusagen die Vergangenheit unseres Lebensweges: All dasjenige, was wir jemals erfahren haben, hängt irgendwo in unserer Seele an einer Wand oder schmückt unsere Seele bzw. ist in ihr fehl am Platz.

Es ist eine besondere Gnade, wenn die Himmelskönigin diese Maβnahmen in unserer Seele ergreift. Das Hochkommen von Dingen, die wir an uns bedauern, ist ein Zeichen dafür, dass unsere innere Schau und unser Bewusstsein darüber, wie es um uns bestellt ist, sich vertiefen. Das sind die schmerzhaften Momente unseres Lebens, die aber mithin wie Brücken über den tosenden Fluss sind.

Tatsächlich, die Herrin aller Seelen bittet um die Lebensbeichte bei der vollkommenen Weihe an Sie. Für Sie, liebe Schwester, gilt aber, dass Sie eine solche Beichte mehrmals gesprochen haben und auch nachher noch regelmäβig gebeichtet haben.

Maria betonte bereits mehrere Male, dass es nicht notwendig ist, dass die Seele in einer Lebensbeichte jede Einzelheit ihrer Vergangenheit ausdrücklich vorbringt. Das Wichtigste, und darauf kommt es an, ist, dass die Seele tief im Herzen eine aufrichtige Reue über all dasjenige empfindet, durch das sie nur irgendwie Gott verletzt, beleidigt oder Leid zugefügt haben kann, egal, ob sie sich dessen bewusst ist oder nicht. Wenn die Seele dann die Beichte antritt, in aller Aufrichtigkeit ihr Herz für Gott öffnet und beichtet, wie Leid es ihr tut, dass sie Gott überhaupt jemals, egal wodurch oder wie oft oder aus welchem Anlass, Schmerzen zugefügt hat und dass sie sich so sehr danach sehnt, sich mit Ihm vollkommen versöhnen zu können und von Ihm restlos Vergebung erfahren zu können, gelten diese Worte, in dieser Herzensverfassung gesprochen, als Lebensbeichte.

Gott schaut dann in das Herz, findet dort die innere Qual über alle eigenen Schwächen und Unvollkommenheiten und die Sehnsucht nach der Umarmung Gottes und nach einer treueren Nachfolge Seiner Gesetze in Zukunft und wischt den Schwamm über alle diese Schlammspritzer in der Seele. Die Seele hat sie ja alle bereut. Wenn die Seele so darunter leidet, dass sie Gott überhaupt jemals weh getan hat, gibt es ja unter ihren Verstöβen keine Ausnahmen, für welche gilt, dass sie jene nicht bereut.

Was verlangt die Herrin aller Seelen somit von Ihnen, liebe Schwester? Nur dieses: dass Sie Ihr das nachfolgende Gebet zu Füβen legen:

         (hier entstehtGebet Nr. 1201)

Liebe Schwester, durch diese Worte wollte die Gottesmutter Sie in den Rosenduft Ihrer Liebe und Ihres vollendeten Himmlischen Friedens einhüllen, damit Sie sich mit Gott versöhnt wissen. Denken Sie von heute an jeden Tag daran: Unter der Abendsonne duften die meisten Blumen am Herrlichsten. Sie müssen sich nur der Sonne, d.h. dem Göttlichen Licht, voll aufschlieβen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 312
Je mehr uns der Mitmensch nimmt, desto gröβer wird das Guthaben auf unserem Konto in der Ewigkeit

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es gibt Situationen, Ereignisse und Entwicklungen, bei denen einem die Worte fehlen. Die Finsternis wütet wie ein Krebs durch den Körper unserer Welt, und wenn die wahre Liebe fehlt, diese, welche von innen heraus vom Licht und der Beseelung Gottes angefacht und instandgehalten wird, passieren herzlose Dinge. Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, dass vor dem Hintergrund der Leere jedes Wort und jedes Gleichnis irgendwie farblos erscheint, und trotzdem möchte ich Ihnen dieses wie einen Himmlischen Kuss auf das Herz drücken:

Je leerer der Mitmensch unser Leben macht, je mehr er uns nimmt, desto gröβer wird unser Guthaben auf unserem Konto in der Ewigkeit. Das Leben kann uns wie eine Grube des Elends vorkommen und uns jegliche Lebenskraft rauben, weil die Seele selber fast nicht mehr atmen kann. Trotzdem ist jede Prüfung, mag sie auch noch so bedrängend sein, ein Weg, über welchen Gott die Seele zu Sich ziehen will. Da gäbe es selbstverständlich angenehmere Wege in das Herz Gottes, aber es gibt keine, die reicher und fruchtbarer werden können als jene, auf denen die Seele fast alles Weltliche verliert.

Eins kann ich Ihnen versicher%n: Sie werden durchhalten, weil Gott keine halben Dinge tut und Er mit den schweren Reisewegen auch immer das angemessene Reisegepäck und die (unsichtbaren) Fruchtbäume am Wegrand schenkt. Hätte Gott mit Ihrem Lebensweg keinen Plan, der weit über das Weltliche hinausgeht, so hätte Er dies auf Ihrem Weg nicht einmal zugelassen.

Weihen Sie alles Elend der Gottesmutter, damit nichts von all dem verloren geht. Nur so wird Ihnen im Austausch Licht dafür geschenkt, das eines Tages die Sonne Ihres Herzens sein wird, denn Gott sät sehr viel im Verborgenen. Vergessen Sie nie: Die Trostlosigkeit eines Regentages hat nie das letzte Wort, und gerade der Regen fördert das Wachstum. Wenn die Sonne auf einen Boden scheint, der nicht den Regen in sich aufgenommen hat, nützt das Licht und die Wärme die Saat im Boden nichts. In unserer Seele ist der Regen das Wasser unserer Prüfungen und der Tränen, die wir aus den Augen und öfters mehr noch tief im Herzen weinen. Dieses 'Wasser' wird nur dann voll im Boden unserer Seele benutzt (aufgenommen), wenn das Elend geweiht wird, und das Ganze wird noch fruchtbarer, wenn wir versuchen zu vergeben. Unter dem Druck der Feindseligkeiten des Lebens ist dies auβerordentlich schwer, aber wenn es gelingt, und nur dann, kann die Finsternis auch in unserem 'Feind' gebrochen werden. Seien Sie sich dessen bewusst, dass niemals Ihr Mann der Feind ist, sondern der Böse, der Ihren Mann in die Irre führt. Bitten Sie deswegen um ein reines Herz, das neue Wege der Betrachtung finden kann. Ich helfe Ihnen sehr gerne dabei, wo ich dies nur irgendwie tun kann.

Versuchen Sie, das Novenengebet Nr. 249 Maria anzubieten. Es dürfte Ihnen helfen, neue Brücken zu bauen, denn Sie teilen das Leid dann auf die sinnvollste Weise mit der Schmerzensreichen Mutter Jesu.

Ich trage Sie sehr gerne im Herzen mit in das Herz der Gottesmutter. Ich bete auβerdem für Ihren Mann und die Kinder und vertraue alle diese Seelen, selbstverständlich ebenso wie Sie selbst, liebe Schwester, der Himmelskönigin an und umarme Sie mit aller Ermutigung und Liebe und mit besonderen Segenswünschen in Marias Namen. Verlieren Sie nicht den Mut, denn der Himmel ist mit Ihnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 313
Gebet ist 'Sprechen mit und hören auf Gott' – Mundgebete durch inneres Gebet ergänzen – die Herrin aller Seelen als Lehrmeisterin des inneren Gebetes

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Zunächst möchte ich Ihnen im Namen der Himmelskönigin zu Ihren Gebetsanstrengungen gratulieren. Ja, Gebet kann eine Seele richtig erfüllen. Gebet, im wahrsten Sinne des Wortes betrachtet, heiβt ja eigentlich 'Sprechen mit und hören auf Gott'. Somit könnten wir jeden Augenblick, in dem wir im Herzen mit dem Herzen Gottes verbunden sind, als einen Augenblick des Gebetes betrachten. Mit dem Herzen Gottes setzt man sich dadurch in Verbindung, dass man sich im Herzen an Gott, an Jesus, an dem Heiligen Geist orientiert, oder an Maria (der 'Vertreterin Gottes', 'Brücke zwischen Gottes Herzen und den Seelen') oder an einem Heiligen oder einem Engel (die ja in einem Dasein sind, in dem sie hundertprozentig von der Gegenwart Gottes geprägt sind und dadurch ausschlieβlich vom Göttlichen Willen getrieben werden). Gott Selber bevorzugt den Weg über Maria, die Herrin aller Seelen. Die unüberbietbaren Vorteile dieses Weges habe ich bereits an mehreren Stellen beschreiben und erklären dürfen.

Sobald man sich innerlich durch einen dieser Wege an Gott orientiert hat, versucht man allmählich jeglichen weltlichen Einfluss aus dem Herzen zu verbannen, jegliches aktive Denken auf Null zu stellen und sich auch jeglichem Einfluss aus dem eigenen Inneren zu verschlieβen (Gefühlen aus dem Körper, Erinnerungen, inneren Bildern, die unmittelbar mit der stofflichen Welt im Zusammenhang stehen).

In dem vorhin geschilderten Zustand der inneren Orientierung an den 'höheren Dingen' hat die Seele die Neigung, das Herz aufzuschlieβen, den Verstand und sämtliche Denkvorgänge abzuschalten und sogar das physische Befinden dem Bewusstsein zu entziehen. Gerade in jenem Zustand ist das Herz 'auf eine andere Weise' geöffnet und werden sogar die Gefühle, die sich dem Herzen darbieten und eigentlich zum Teil aus dem gewöhnlichen inneren Leben hervorkommen, auf eine höhere Ebene gebracht. Es ist, als ob die Seele versucht, alles zu 'veredeln', bevor es dem höheren Wesen angeboten wird, denn letzten Endes ist jene Berührung mit dem 'Höheren' das Ziel dieser inneren Reise. In den Augenblicken, in denen es der Seele gelingt, auf diese Weise ganz sanft 'in das Nichts' hinüberzugleiten, kann sie am Besten die Erfahrung machen, dass Gott die Seele eigentlich zu viel Höherem geschaffen haben muss als zum Denken und Grübeln über die weltlichen Aspekte des Lebens.

Liebe Schwester, Ihre beiden Probleme hängen irgendwie zusammen. Sie schreiben, dass Ihnen geraten wurde, weniger zu beten, dass Sie aber Gott so viel wie möglich durch Gebet dienen möchten, dass Ihnen da jedoch oft die Trockenheit im Wege steht, um etwas mehr inneres Gebet zu pflegen. Das Verfahren, das ich vorhin dargelegt habe, enthält im Grunde genommen das Heilmittel gegen die Trockenheit. Die Seele kann aus einer seelischen Trockenheit nicht durch alleiniges Mundgebet herauskommen, weil eben die Trockenheit sie daran hindert, mit den gesprochenen Worten irgendwelche besondere Gefühle oder Inspirationen zu verbinden. In langen Stunden von ausschlieβlichem Mundgebet entsteht die Gefahr, dass die Seele in den Worten stecken bleibt, weil diese dadurch, dass man sie 'zu gut' kennt, leicht hergeleiert oder aber etwas teilnahmslos ausgesprochen werden. So öffnet sich das Herz nicht mehr besonders und kann der Geist dazu neigen, umherzuwandern: Die Seele sieht innerlich allerhand Bilder, die nicht mit dem Gebet verbunden sind und manchmal sogar keinen Sinn machen. Nach dem Gebet kann es der Seele so vorkommen, als hätte sie gar nicht gebetet. Geht sie Tag für Tag auf eine ähnliche Weise vor, so kann es sehr gut sein, dass sie den Eindruck bekommt, sie wäre seelisch unfruchtbar: das Phänomen der Dürre oder Trockenheit. Die Seele macht da die Empfindung, dass sie sozusagen 'kein Wasser Göttlichen Lebens mehr schöpft'. Sie trinkt ja nicht mehr wirklich an den Quellen dieses Wassers: Gott.

Liebe Schwester, es wäre der Mühe wert, mal Folgendes zu versuchen:

1. Sie setzen sich zum Beten hin (grundsätzlich funktioniert es auch, wenn man steht, läuft, sogar arbeitet) und weihen die anschlieβenden Gebete mitsamt Ihrem Herzen, Ihrem Geist, Ihrem Körper, ja Ihrem ganzen Wesen, an Maria und bitten Sie:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen alsGebet 1200freigegeben werden sollten)

2. Anschlieβend fangen Sie mit den Gebeten an, von denen Sie jedes Wort ganz bewusst aussprechen, während Sie sich lebhaft vorzustellen versuchen, dass in Wirklichkeit die Himmelskönigin in Ihrer blendenden Schönheit und brennenden Liebe in Ihnen, im Mittelpunkt Ihres Herzens, die Worte ausspricht. Sie werden feststellen, dass sich in Ihnen etwas tut, das Sie wahrscheinlich seit einiger Zeit nicht mehr empfunden haben.

3. Mit dieser Erfahrung bereichert, die ja gleich eine Art Begegnung mit der Herrin Ihrer Seele ist, versuchen Sie nun mal, es ganz still im Herzen werden zu lassen. Sie halten dabei ganz an der inneren Empfindung oder den Bildern der inneren Gegenwart der Himmlischen Herrin fest und bitten Sie, Sie möge in Ihnen den Schlüssel zu jenem kleinen Türchen umdrehen, von der Sie nicht mehr so richtig wussten, dass es tatsächlich da ist: dem Türchen zum Herzen Gottes. Dieses Türchen hat Gott in jeder Seele eingebaut, damit sie Ihn tief im Inneren immer finden kann.

4. Sie sagen ganz leise, nur für Sie selber hörbar, oder sogar ohne jeden Klang: "Komm, mein Gott, ich klopfe an der geheimen Tür Deiner Liebe. O mach mir doch auf, denn nach Dir sehne ich mich so sehr". Erzwingen Sie nichts, lassen Sie sich nur auf den Wellen der inneren Empfindung treiben. Behalten Sie, dass nicht Sie selbst den Reiseweg, die Richtung, die Dauer und die Geschwindigkeit bestimmen, sondern ausschlieβlich die Herrin Ihrer Seele, die alle Vorgänge Ihres inneren Lebens in dem Maβe beherrscht, wie Sie sich Ihr hingegeben haben. Sie befinden sich jetzt auf den Wellen der wahren Göttlichen Liebe, wo die Herrin die Fülle Ihrer Macht entfalten kann und der Heilige Geist die Ewige Weisheit flüstert.

Liebe Schwester, Sie werden merken, dass in einer betenden Seele vieles vorgeht, dessen diese sich nicht bewusst ist. Mundgebete sind wichtig, aber wenn die Seele sie nicht durch inneres Gebet ergänzen kann, wird ihr auf die Dauer etwas fehlen. Der empfundene Mangel ist dasjenige, was als Trockenheit identifiziert wird. Das kommt daher, dass die Seele so etwas wie ein kleines Stückchen 'Eisen' in sich trägt, das hin und wieder zu diesem Riesenmagneten hingezogen wird, der 'Gott' heiβt. Das Anziehungsfeld wird vollkommen von der Göttlichen Liebe gesteuert. Vergessen Sie nie, dass die Herrin aller Seelen alle Macht über die Lenkung der Göttlichen Liebe erhalten hat, die Sie somit frei zwischen und in den Seelen fördern und verstärken kann.

Die Seele will irgendwie immer Gott entdecken, Ihn finden, Ihn berühren und von Ihm berührt werden. Da Gott jeder Seele etwas von Sich geschenkt hat, besitzt der Mittelpunkt der Seele, der so genannte Keim der Heiligkeit, die Fähigkeit, alles nachzuempfinden, was in Gott Selbst lebt: die Sehnsucht nach der wahren Liebe, nach der Erfüllung der Göttlichen Gesetze (weil gerade diese das Leben instand halten und es ständig auf höhere Ebenen führen) und nach der ewigen Vermählung der Seelen mit dem Göttlichen Willen (weil es dieser ist, der die Göttliche Macht zum Erschaffen, zum Erlösen, zum Heiligen und zum Heilen steuert).

Dieser Versuch, Gott 'zu berühren', ist ein Vorgang, der sowohl aus der Liebe hervorkommt als auch selber Liebe erzeugt. Deshalb ist es so wichtig, dass die Seele in allem Maria mit einbezieht, weil Ihr Einschreiten immer mit einem Entfachen der Liebe einhergeht. Die Macht der Herrin ist jene der wahren Liebe, durch welche Sie alle Finsternis lähmt und alles Licht fördert und blühen lässt. Durch Ihre Injektionen von Liebe befähigt Sie die Seele, über sich selbst und jegliche Hemmnisse hinauszusteigen.

Liebe Schwester, wir alle sind dazu berufen, Gott irgendwie in unserem Leben zu finden. Wir können dies nur in unserem Inneren tun, und zwar dadurch, dass wir den Boden unserer Seele vollkommen erschlieβen lassen, und zwar durch die Liebesherrschaft der Gottesmutter und unsere eigene aktive Mitwirkung in der Nachfolge Ihrer Anweisungen und Belehrungen zur vollkommenen und tief gelebten Weihe. In diesem erschlossenen Boden wird der Keim der Heiligkeit wachsen, die Oberfläche erreichen (d.h.: sich durch alle Hemmnisse von Seiten des weltlichen Lebens – der Erde – zu Gott emporringen) und blühen in wahrer Liebe. Dieses Blühen kann das Ende unserer Trockenheit bedeuten, denn wo der Keim zur Blume wird, sehnt die Seele das Wasser des Göttlichen Lebens herbei. Der Heilige Geist, der bekanntlich alles erneuert, wird dieses Wasser deswegen beschaffen, weil Er in der Blume das Werk Seiner Himmlischen Braut vorfindet, mit der Er in jeder Seele verschmelzen will in der Absicht, immer wieder die Hochzeit an Ihr zu vollziehen. So erzeugt der Heilige Geist auch in dieser Zeit die Heiligen: dadurch, dass Er die mystische Ehe an Seiner Braut in jeder Seele zu vollziehen versucht. Für die Seele führt dieser Vorgang die Empfindung wahrer Fruchtbarkeit herbei. Ich unterstütze Sie sehr gerne im Gebet, damit sie bald Blumen spüren, wo Sie bisher nur Sand vorfanden.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 314
Gott ist immer auf der Suche nach Gärten, die Er nach Seinen Ansichten umgestalten kann – die Liebe und der Gebrauch des freien Willens im Sinne Gottes können die Wirkungen der Erbsünde schwächen – Wieso Prüfungen, Leiden, Schmerzen und Krankheiten unumgänglich sind

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Gott ist wie ein Landschaftsarchitekt. Er ist immer auf der Suche nach Gärten, die Er nach Seinen Ansichten umgestalten kann. Jeder Baum fasziniert Ihn, jede Blume streichelt Sein Herz, in jedem Wässerchen sieht Er bereits die Vision eines Zierteiches, jeden Felsbrocken will Er aufteilen, schleifen und dann als Schmuckmaterial in den Gärten anwenden, die Er einverleiben möchte.

Weil Er es nicht leiden kann, dass Gärten nicht die Fülle ihrer Blüte und Ernte liefern – Er weiβ ja, wozu eine Menschenseele imstande ist –, versucht er alle Gärten hin und wieder zu pflegen. Sie sind eines der Gärtchen, die Er Sich jetzt ausgesucht hat und in dem Er um jeden Preis Sein fabelhaftes Können unter Beweis stellen will. Vor einiger Zeit hat Er an Ihrer Tür geklopft und Er hat Ihr Herz im Stillen darum gebeten, es umschmieden zu dürfen. Er macht dies leidenschaftlich gerne, und auβerdem umsonst. Nur eine Nebenwirkung hat die Auswirkung Seiner Arbeiten im Garten der Seele: Die Wirkungen des Umbaus machen sich als physische Leiden bemerkbar.

Betrachten Sie mal die Menschenseele: Seit der Erbsünde ist in jeder Seele, die ja als Lustgarten Gottes gemeint war, eine Furche gezogen. Diese Furche ist irgendwie mit einer physischen Narbe vergleichbar. Eine Narbe ist allerdings Gewebe, das nicht mehr die Funktion ausübt, wozu es gemeint war. Das Blut kreist durch Narbengewebe nicht mehr so wie durch normales Gewebe. Die 'Furche' in der Seele hat nun die Neigung, alles Wasser Göttlichen Lebens, alles Wasser der Gnade, an sich zu ziehen und es abzuleiten, so dass das Gelände in ihrer Nähe systematisch entwässert wird. Die Seele verliert somit eine Menge von all demjenigen, was Gott ihr an Gnaden schenkt. Die Folge ist eine relative Wüstenbildung.
Die Wüstenbildung in der Seele verläuft im unterschiedlichsten Maβe. In dem Maβe, wie die Seele den ihr von Gott geschenkten freien Willen dazu gebraucht, Gott um jeden Preis zu folgen, wird sie die schädlichen Folgen dieser Entwässerung verhindern helfen. Das ist es, was die Herrin aller Seelen meint, wenn Sie schreiben lässt, dass die Nachfolge Ihrer Anweisungen die Seele in hohem Maβe zum Stand zurückführen kann, den sie vor der Erbsünde innehatte. In dem Maβe, wie dieser Wille, Gott zu folgen, auf aufrichtiger Liebe basiert, wachsen in der Seele Bäume und Blumen, die das Wasser der Gnade an sich ziehen, so dass es weniger verloren geht. So sollen es die Seelen verstehen, dass die Liebe und der richtige Gebrauch des freien Willens, nämlich der Gebrauch desselben im Sinne Gottes, die Wirkungen der Erbsünde schwächen können. Nur dadurch ist es möglich, dass eine Seele, die ja unvermeidlich (mit Ausnahme der Herrin) mit der Erbsünde versehen ist, überhaupt erlöst und geheiligt werden kann.

Gott tut es Leid, dass sehr viele Seelen sich allmählich in Wüsten verändern. Als Landschaftsarchitekt und Hersteller der wahren Liebe kann Er dies nicht leiden. Wie gesagt, gehen Seine Umgestaltungsarbeiten jedoch nicht ungemerkt an der Seele vorbei. Liebe Schwester, Sie haben dem Ruf Gottes Folge geleistet, Ihn im Garten Ihrer Seele gewähren zu lassen. Er ist dabei so gründlich vorgegangen, dass Sie jetzt schwer leiden. Das Gesetz Gottes hat es so vorgesehen, dass die Seele, während sie sich erhebt bzw. erheben lässt, d.h. während sie aus freiem Willen und in voller Annahme und aufrichtiger Liebe Seine Arbeiten in sich zulässt, die mit diesen Arbeiten einhergehenden Empfindungen in den physischen Körper hinüberflieβen lässt. Es lieβe sich so ausdrücken: Die 'Abfälle', die bei den Arbeiten in der Seele entstehen, werden an die unteren Schichten des Wesens, an den physischen Körper, weitergeleitet. Diese 'Abfälle' tun sich als Prüfungen, Leiden, Schmerzen und Krankheiten kund. Sie sind unumgänglich, weil sie der Seele die Gelegenheit bieten sollen, sich Verdienste zu erwerben. Der Mensch kann grundsätzlich drei verschiedene Dinge damit anfangen:

  1. Entweder tut er mit diesen Abfällen gar nichts: Die Seele nimmt die Leiden zwar an, aber eher halben Herzens, 'weil man halt nicht anders kann'. Die Folge: Die Seele wird schwer, träge, 'verdaut' manches gar nicht und ihr Boden wird immer unfruchtbarer. Die Bäume bekommen noch Blätter, aber mit den Früchten ist es bald aus.

  2. Oder er widersetzt sich den Abfällen: Die Seele protestiert gegen alles Leid, will davon befreit werden, ist Gott und allem böse, verflucht zuweilen das Leben und sogar Gott und wird bitter, hart, lieblos, gefühllos, gleichgültig ihren Mitgeschöpfen und Gott gegenüber und aufsässig gegen das eigene Schicksal, teilnahmslos, aggressiv bzw. depressiv. Was sie im Grunde genommen auf der seelischen Ebene tut, ist dies: Sie wirft die 'Abfälle' dorthin zurück, woher sie gekommen sind. Die Folge: Die Seele bleibt nicht nur in ihrer Entwicklung stecken, sie schneidet sich sogar systematisch von der Quelle aller Gnaden ab, wird im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Wüste und tötet sich selbst an Seele und Herz.

  3. Oder er nimmt diese Abfälle mit Liebe an, beklagt sich nicht darüber, widersetzt sich ihnen nicht. Die Seele wird in diesem Fall mit Erkenntnissen begnadet und begreift eines Tages, dass es Gottes Vorsehung ist, die in ihr am Werke ist. Zu dieser Kategorie gehören die Seelen, die ihre Leiden von ganzem Herzen und voller Dankbarkeit als Sühneleiden darbieten. Sie machen es ihrer Umgebung oder Gott nicht schwerer, als wenn sie nicht leiden würden. Wenn das Licht Gottes sich in diesen Seelen voll und ganz auswirkt, weihen sie ihre Leiden an Maria, so dass sie die Fülle ihrer Fruchtbarkeit erreichen. Die Folge: Die Seele blüht zu demjenigen auf, was Gott aus ihr machen will. Sie verwirklicht die Fülle ihrer Berufung, heiligt sich allmählich und ist wie Gold in Gottes Hand.

Liebe Schwester, Ihre Leiden haben die Grenzen des menschlich Erträglichen erreicht, und hin und wieder kommt es Ihnen vor, als hätten Sie diese längst überschritten. Dennoch werden Sie jetzt getragen, nicht mehr, wie früher, von Ihrem eigenen Bewusstsein, sondern von den Wogen Gottes. Jedes Mal, wenn eine neue Schmerzwelle einsetzt, sollten Sie jetzt versuchen sich vorzustellen, dass in ihrer Seele ein morscher Baum abgesägt und die Wurzeln ausgegraben werden. Halten Sie sich dabei fest vor Augen, dass dieser Baum weg muss, weil er Ihrer Seele Wasser Göttlichen Lebens raubt, während er selber unfruchtbar ist: Er ist auf irgendeiner Verletzung, Fehlleistung oder auf irgendeinem Fehler aus Ihrer Vergangenheit gewachsen, zum Beispiel auf einer nie geschenkten Vergebung oder irgendeinem Versäumnis Gott oder Seinen Werken gegenüber.

So ist es tatsächlich: Jedes Leiden, das Gott dargeboten wird, vorzugsweise durch bewusst gelebte Weihe an die Herrin aller Seelen, wird von Ihm gleich dazu benutzt, in der Seele etwas aufzuräumen und die Landschaft dort immer weiter aufzuschmücken. Seine Absicht ist es, den Garten Ihrer Seele darauf vorzubereiten, dass, wenn die Stunde kommt, in der es für das Ganze des Göttlichen Heilsplans an der Zeit ist, Ihre Seele von der Erde wegzunehmen, dieser Garten als ein richtiger Teil von Gottes Paradies betrachtet werden kann. Aus den Seelengärten, die Ihm folgen wollen, will Er unbedingt Vorgärten vom Paradies Seines Herzens machen.

Wirklich alles, was Sie jetzt leiden, liebe Schwester, wird von Ihrer Himmlischen Herrin mit dem Parfüm Ihrer Macht und Liebe besprengt. Dieses Parfüm kann Sie Selber bereiten, denn dazu hat Gott Sie ja über alles erhoben. Nur, es gibt einen einzigen Bestandteil, den allein die Menschenseele Ihr liefern kann und den Sie unbedingt für die Herstellung eines heiligenden Parfüms braucht. Der Bestandteil heiβt 'aufrichtig und liebevoll aufgeopfertes, geweihtes Leiden'. Bitte helfen Sie der Himmelskönigin noch ein wenig dabei, Ihre Riechfläschchen mit Himmlischem Duft zu bereiten, denn diese sind es, die Sie als Mittlerin der Gnaden und als Herrin aller Seelen in die Seelen ergieβt, um in ihnen die Neugestaltung zu krönen. Der Landschaftsarchitekt zeichnet ja die Pläne und versucht die Arbeiten durch Seine Vorsehung zu lenken. Die Herrin aller Seelen aber ist von Ihm damit beauftragt worden, die Werke konkret auszuführen, mit Göttlicher Vollmacht und Mitspracherecht. Sie tut dies nur, weil Sie alles aus Ihrer Weihe herausholen möchte, was in ihr enthalten ist. Auf die Seele, die Ihr bei all dem in voller Hingabe hilft, warten die ewigen Rosengärten. Halten Sie noch durch, um des Reiches Gottes Willen. Sie werden es nachher selber erben.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 315
Über mystische Phänomene. Himmlische Werke werden durch Einfluss des Bösen als unglaubwürdig und betrügerisch dargestellt – Wie sehen die Züge der Unterschrift des Bösen aus? – Die tridentinische Messe ist gnadenreicher als die moderne Messe – Über Strategien Satans – Regeln zur Erschlieβung der Heiligung der Seele

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Die Menschenseelen sind von Anfang an Gegenstand des Kampfes zwischen Gott und dem Widersacher, zwischen Licht und Finsternis gewesen. Dieser Kampf nähert sich jetzt seinem höchsten Gipfel. Dies lässt sich nicht übersehen. Demjenigen, was 'von unten' kommt, wird von vielen gefolgt, weil es oft die leichtesten 'Lösungen' zu bieten hat. Dasjenige aber, was wirklich von oben kommt, wird öfters verkannt, vollkommen falsch verstanden, vollkommen falsch ausgelegt oder dargestellt, verleumdet oder unverschämt als Betrug abgetan. Mystische Phänomene werden dabei nicht als Geschenk vom Himmel angenommen, sondern durch den Menschenverstand wird 'nachgewiesen', wie unmöglich sie wohl seien. Der Menschenverstand will die Dinge besser wissen als Gott bzw. als die Königin des Himmels. Dass der Himmel auf unendlich vielen Wegen zu den Seelen kommen kann bzw. will, von denen die meisten von der Menschenseele nicht einmal gekannt sind, möchten die böswilligen Verleumder dabei gar nicht in Erwägung ziehen.

So sammelt sich der Böse sein Gefolge auf Erden: Himmlische Werke werden als unglaubwürdig und betrügerisch dargestellt, und wer weiβ wie viele Seelen trauen sich gleich nicht mehr, sich die Himmlischen Geschenke zunutze zu machen, denn 'da könnte wohl mal der Böse am Werk sein'. Paradox, aber wahr: Der Böse setzt alles daran, Seelen dadurch vom Guten abzuhalten, dass er sie 'vor dem Bösen' im Himmlischen Werk warnt, und vor lauter Furcht flüchten diese Seelen zu ihm, nur erkennen sie in der Stimme solcher 'Warnungen' nicht das Zischen der Schlange. Manche Seelen lassen sich sogar so tief vom Bösen herunterziehen, dass sie sich zum Ziel setzen, wahrhaftig Himmlische Werke systematisch anzugreifen und zu versuchen, diese völlig zu vernichten. So weit kann die Sklaverei der Seele gegenüber Inspirationen 'von unten' also gehen. Angeblich bezwecken sie, das Christentum zu reinigen. In Wirklichkeit jedoch erschweren sie die Bürde, die auf der Menschheit lastet, und sie sind dafür verantwortlich, dass Gottes Barmherzigkeit immer mehr Gnaden spenden muss, um die Schöpfung im Gleichgewicht zu erhalten.

Der Grund für die obige Strategie liegt in Schwächen und Untugenden wie Eifersucht, Mangel an Erkenntnis vom wahren Licht in einem Himmlischen Werk, Mangel an Bereitschaft anzunehmen, dass Gottes Wege, Sein Licht und Seine Liebe zu verbreiten, nicht unbedingt jene des Menschen sind. Der Grund für diese Strategie liegt aber nicht zuletzt in der Feindschaft gegen Maria, die in mehr Seelen als Sie denken, auβerordentlich groβ ist. So werden Gottes Geschenke Ihm ins Antlitz zurückgeworfen.

So sehen ja die Züge der Unterschrift des Bösen aus: Sie stehen unter jedem Werk und jedem Wort, dass Gottes Gnadengeschenke verleugnet, insbesondere unter allem, was:

  • die Wahrheit über Maria als lügenhaft darstellt;
  • die moderne Messefeier und die 'neuen' Riten als genauso gnadenreich wie die traditionellen darstellt und
  • Gott vorschreibt, wie wahre Mystik denn aussehen sollte, damit sie zu der menschlichen Vorstellung passt.

Um nur ein einziges Beispiel zu erwähnen: Tatsächlich, jede heilige Messfeier ist mit Göttlicher Gnadenspendung verbunden, aber der Unterschied liegt darin, dass Gottes Barmherzigkeit dasjenige, was von den Göttlichen Vorstellungen abweicht, Selber zu ergänzen hat. Deswegen ist zum Beispiel die tridentinische Messefeier gnadenreicher als die moderne Messefeier: Gott gleicht jeden Verlust an Gnaden wegen Abweichungen von Seinen Vorstellungen aus, aber dieser erforderliche Ausgleich ist gröβer bei der modernen Messefeier als bei der tridentinischen, so betont es die Heilige Jungfrau. Somit wäre es ein Akt elementarer Liebe Gott und der Schöpfung gegenüber, nur noch tridentinische Messen zu feiern bzw. solchen beizuwohnen (falls dies der Seele nicht unmöglich gemacht wird). Der Böse setzt alles daran, diesen Unterschied zu verheimlichen, weil es ihm besser passt, dass, wenn schon Heilige Messen gefeiert werden, es Messen sind, die von Gott eine gröβere Gnadenergänzung fordern, denn letzten Endes müssen die Seelen jedes Einschreiten von Gottes Barmherzigkeit durch Akte von Liebe, Sühne, Aufopferungen und Leiden begleichen.

Der Böse bedient sich noch einer anderen Strategie sehr gerne: jener der inneren Verwirrung in den Seelen. Durch alle Jahrhunderte hindurch bereits benutzt Satan Seelen dazu, die unterschiedlichsten sich widersprechenden Informationen in die Welt zu schicken, so dass die Menschheit sich noch nie über gleich welches Thema wirklich hat einigen können. Der Böse bezweckt damit die vollkommene Haltlosigkeit bei möglichst vielen, weil er weiβ, wie entmutigend dies wirkt und wie leicht sich Seelen dadurch vom Glauben wegführen lassen.

Ein Teil dieser Verwirrung tritt in esoterikähnlichen Tätigkeiten zutage, so wie jener, die sie erwähnen: aus dem Kaffeesatz 'Zukünftiges lesen zu können'. Selbstverständlich basiert diese 'Begabung' dieser Person auf nichts, weil Gott es den Seelen nicht erlaubt, die Zukunft zu kennen. Diese Kenntnis würde die Seelen um jeden Verdienst bringen, so dass der eigentliche Zweck und das eigentliche Ziel des Lebens (die Heiligung der Seele und ein möglichst groβer persönlicher Beitrag der Seele zur Vollendung von Gottes Heilsplan) dann eigentlich von Gott Selbst schwer erfüllbar gemacht würde. Gott wird dies nie zulassen, denn Ihm ist es überaus wichtig, dass möglichst viele Seelen sich hochgradig heiligen. Da liegt der Hauptgrund, wieso Gott jegliche Spekulation über die Zukunft missbilligt und wieso jedes angebliche System, die Zukunft zu 'deuten', nicht von Gott ausgeht und warum somit keinem solcher Systeme von den Seelen gefolgt werden darf.

Zu Ihrer Frage in Bezug auf den Empfang der Heiligen Kommunion in Ihren etwas ungewöhnlichen Umständen lässt mich die Herrin aller Seelen nur Folgendes schreiben: Letztendlich gilt für Gott, dass in dem Maβe, wie die Seele völlig reinen Herzens, guten Willens und in aufrichtiger Liebe zu Gott und zu Seinen Werken eine Handlung vornimmt, die ihr von dem Priester erlaubt wird, diese Seele in Gottes Augen keine Schuld auf sich lädt, auch nicht, wenn die betreffende Handlung nicht ganz der Norm entspricht. Die Tatsache, dass Sie sich keine Mühe erspart haben, Zulassung sogar von Rom zu bekommen, liefert Gott übrigens den Beweis, dass Sie nur dasjenige tun wollten bzw. wollen, was Gott gegenüber vertretbar ist. Ob die Kirchenbehörde in Ihrem Fall die 'richtige' Entscheidung getroffen hat, ist für den Gnadenstand Ihrer Seele und jenen Ihrer Frau einerlei. Sie handeln ja ständig im Gehorsam der Kirche gegenüber.

Lieber Bruder, das Leben ist nicht einfach, wenn man es konsequent im Sinne Gottes führen will. Entscheidend dafür, ob unser Handeln Gott gefällt oder nicht, bzw. ob es Seinen Werken dient oder nicht, sind an erster Stelle:

  • das Maβ an Liebe, mit welcher wir unser Handeln vollbringen;
  • das Maβ, in dem wir unseren Willen an den Wünschen Gottes orientieren;
  • das Maβ, in dem wir demjenigen gehorchen, was wirklich von oben kommt;
  • das Maβ, in dem wir unser Handeln in Weihe vor Maria bringen, damit Sie es mit Ihrer vollendeten Liebe bekleidet und dadurch seine Fruchtbarkeit vervielfacht;
  • das Maβ, in dem wir es selbstlos vollbringen, nur um der Vollendung von Gottes Werken und um des Wohls unserer Mitgeschöpfe Willen.

Die Beachtung dieser wenigen Regeln erschlieβt bereits den Weg der Heiligung. Geschenkt bekommt ihn keine Seele, aber ohne die beharrliche alltägliche Anstrengung, ihn zu finden und ihm zu folgen, kann sich das Himmelstor nicht öffnen. Im Himmel könnte die Seele ja nicht einmal leben, wenn sie nicht selbst die Liebe in sich zum Blühen gebracht hat.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 316
Es ist eine auβerordentliche Kunst, mit sich selbst alleine zu leben – Auch die Einsamkeit ist ein Geschenk Gottes – Über den Zeitpunkt des Kommens von Gottes Reich auf Erden – Im Schatten des Kreuzes liegen die schönsten Schätze begraben

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Mit Freude kann ich mich heute bei Ihnen melden. Tatsächlich, zuweilen hat es den Anschein, das Leben sei wie eine Wüste, in welcher man sich eines Tages verloren hat. Wenn die Sonne scheint, wird es einem zu heiβ. Bricht die Nacht herein, so wird es einem gleich zu kalt. Wenn uns etwas fehlt, das wir gerne hätten, empfinden wir diese Leere, diese Kälte, diese Trostlosigkeit besonders, und im Herzen wird es finster. Das kommt daher, weil sich das Herz eigentlich von vielem losschneidet und in sich nach demjenigen sucht, was es vermisst. Da der innere Blick durch das Herzeleid betrübt ist, empfindet die Seele ihre Lage als finster, als ob es die Sonne nicht mehr gäbe, es sei denn nur für 'die anderen'.

Sie erleben jetzt eine Phase der Einsamkeit. Gott schickt Sie für eine Weile durch die Wüste, damit Sie einiges in sich klären. Es ist eine merkwürdige Feststellung, wie anders die Seele sich fühlen kann, wenn sie allein ist. Ist sie mit anderen zusammen, so orientiert sie ihr Denken, Fühlen, Handeln und Sprechen leicht an diesen anderen. Sie verliert dabei hin und wieder den Kontakt zum eigenen Selbst. Ist die Seele auf einmal allein, so ist sie plötzlich auf sich selber angewiesen. Es ist aber eine auβerordentliche Kunst, mit sich selbst zu leben. Vielleicht haben Sie schon mal feststellen können, wie merkwürdig sich das Herz und der Geist verhalten, wenn man Besuch gehabt hat, und plötzlich sind alle Menschen weg: In der ersten Stunde ist der Kopf wie überfüllt und blitzen die 'heruntergeladenen' Eindrücke hin und her. Allmählich schafft dieser Vorgang Raum für die Entdeckung, dass man allein ist. Gerade in jenem Augenblick schalten die inneren Vorgänge sozusagen auf einen anderen Weg um: In dem Maβe, wie die Eindrücke von vorhin 'verarbeitet' werden, treten die inneren Empfindungen und Einstellungen in den Vordergrund. Gerade in jenem Augenblick der 'Leere' ist die Seele gleichsam nicht mehr vor sich selber geschützt und kommt einiges hoch, das 'verdaut' werden muss.

Gerade da liegt der Sinn der Einkehrtage, die vor allem in Klöstern abgehalten werden: Die Seele muss während einer Periode sich selbst gegenübertreten. In dem Maβe, wie sie sich tatsächlich von allen weltlichen Gedanken, Eindrücken, Erinnerungen usw. loszulösen weiβ und gewillt ist, dies zu tun, wird in ihr ein Reinigungsvorgang in Gang gesetzt. Die Seele lernt die eigenen inneren Vorgänge kennen, entdeckt ihre Schwächen und findet Wege, damit umzugehen. Da sich die Seele in einer solchen Periode normalerweise nicht an Mitmenschen wenden kann, sucht sie sich selbst und sucht Anschluss mit demjenigen, was nicht greifbar ist, aber vollkommen mit der Seele in Kontakt treten kann: Gott oder Maria oder den eigenen Schutzengel usw. Da öffnet sich der Seele gleich die Gelegenheit einer fruchtbaren Ehe: das wahre Selbst (die Seele, die nur sich selber hat, keine Mitmenschen um sie herum) verbindet sich mit seinem Schöpfer bzw. derjenigen, die Ihn den Seelen gegenüber vertreten kann bzw. die jede Seele an den Gesetzen Gottes orientieren helfen kann: Maria.

Gott behält die Gnade der gründlichen Selbstentdeckung und der tieferen Verbindung mit dem Höheren bei weitem nicht wie ein Vorrecht den Klostermitgliedern vor. Er ruft sehr viele von uns, wenn schon nicht uns alle, zu gewissen Zeitpunkten dazu auf, uns in uns selber zurückzuziehen und empfinden zu lernen, wie wir alleine, d.h. ohne jegliche Beeinflussung durch einen Mitmenschen, mit dem Leben und vor allem mit uns selbst, mit unseren inneren Werten und Entwicklungen umgehen. Die Göttliche Vorsehung schafft in unserem Leben solche Gelegenheiten, weil diese absolut notwendig sind. Wir haben nur eine einzige Seele – im Grunde genommen sollte ich es besser so ausdrücken: Wir sind nur eine einzige Seele – und wir haben nur ein einziges Leben. Dieses Leben setzt sich aus X Jahren, Tagen, Stunden, Sekunden... zusammen, ebenso wie aus unzähligen Millionen von Situationen, Kontakten, Besinnungsmomenten, Handlungen. Während dieses einzigen Lebens müssen wir das Höchstmaβ an Fruchtbarkeit für Gottes Werke erzielen. Ununterbrochen ist die Seele dabei, dies alles zu verarbeiten, zu verdauen, zu organisieren, einzuordnen, zu beantworten, sich dabei anzupassen, etwas anderes daraus zu bereiten, sich von manchem zu entleeren, loszulösen, zu reinigen... in einem Wort: zu wachsen bzw. sich zu entwickeln.

Es ist für die Seele wichtig, sich im Kontakt mit Menschen und Tieren in allen Tugenden zu üben. Es ist genauso wichtig, sich im Umgang mit dem eigenen Inneren in allen Tugenden zu üben. So kann es sein, dass die Seele zum Beispiel einen Tag lang keine Seele sieht oder hört, aber sich trotzdem ernsthaft versündigt, weil sie böse Gedanken oder Gefühle hegt, boshafte Pläne schmiedet, womöglich sogar Gott verflucht oder sich im Herzen einfach von Ihm abwendet und sich von Versuchungen anfressen lässt. Dies heiβt mithin, dass die Seele, die sich eine Weile in sich zurückzieht, nicht in eine arbeitslose Leere hineinzufallen braucht, sondern ganz schön viel zu schaffen bekommen kann. Wo Gott arbeitet, braucht kein Lärm hörbar zu werden und kein Staub zu wirbeln: In einer still meditierenden Seele kann Er tiefgreifende Renovierungsarbeiten ausführen. Denken Sie dabei an dieses Wort: 'Einsamkeit'. Scheinbar sind Sie allein, um Sie herum aber wird um Sie gekämpft, weil Sie für Gott wichtig sind und Er ständig das Beste aus Ihnen herauszuholen bemüht ist.

Liebe Schwester, versuchen Sie die Einsamkeit voll zu nutzen, denn auch sie ist ein Geschenk Gottes, auch wenn es nicht immer leicht ist, mit diesem Geschenk so umzugehen, dass man auch Freude daran hat. Eigentlich wird die Einsamkeit deswegen oft geschmäht, weil sie wie ein Geschenk in einer farblosen Packung ist. Äuβerlich zieht sie nicht an. Die Packung besteht übrigens aus hartem Papier, das sich nicht leicht entfernen lässt. Nur die Seele, die das Geschenk als solches erkennt, gibt sich überhaupt die Mühe, sich mit der Packung herumzuschlagen, bis sie diese entfernt hat. Ist dieses hässliche, harte Papier weg und nimmt man den Deckel von der Schachtel weg, dann findet man zunächst ein Zettelchen, auf dem geschrieben steht: "Ich, dein Gott, habe dies aus Liebe für dich bereitet. Schau es dir mal an, nicht mit deinen Augen, sondern mit deinem Herzen, in dem Ich dir die Gebrauchsanweisung geschrieben habe". Der Inhalt der Schachtel, liebe Schwester, ist ein Schlüsselbund, von dem jeder Schlüssel auf einem Türchen zu Gottes Herzen passt. Es gibt ja viele Wege, die Einsamkeit in ein bereicherndes Verhältnis mit Gott im eigenen Herzen umzugestalten.

Eigentlich hat Gottes Vorsehung Ihnen den Übergang zur Selbstentdeckung und zum inneren Kontakt mit Ihm bereits dadurch etwas vorbereitet, dass die beiden Katzen und der Papagei Ihnen jeden Tag etwas von Gottes Liebe überbringen, in ihrer Anhänglichkeit, ihrer einfachen Art und Weise, Ihnen zu zeigen, dass sie froh sind, dass es Sie gibt und dass Gott sie auf Ihren Weg gebracht hat. Diese Tiere denken nicht nach und sprechen nicht mit Worten, aber ihre Herzchen spüren Gott und die wahre Liebe. Sprechen Sie einfach mit den Tieren. Sie werden merken, dass Sie dabei einfach aus dem Herzen heraus sprechen, was im Umgang mit Menschen manchmal sogar schwierig ist.

Eine Seele, die aus dem Herzen heraus sprechen kann, ohne sich Sorgen machen zu müssen, was 'der andere wohl von ihr denken wird', wird sich selbst viel schneller so entdecken, wie sie wirklich ist. Das ist sehr wichtig, denn Gott gegenüber muss die Seele sich unbekleidet verhalten, das heiβt: genau so, wie ihr zumute ist. Versuchen Sie anschlieβend hin und wieder mal ganz ruhig den Geist 'leer zu machen', an nichts zu denken, einfach Gott, Jesus, Maria in sich selbst zu finden. Das dürfte nicht gleich klappen, aber geben Sie nicht auf, denn wenn die Seele Gott wirklich zu suchen beginnt, ist (um ein Bild zu benutzen) Er bereits in den Wagen gestiegen, um Ihnen entgegenzufahren. Sie verstehen schon, was ich meine. Gott bezweckt ja mit jeder Seele an erster Stelle, dass Er und sie sich eines Tages wirklich finden, von Herz zu Herz.

Sie fragen, wie lange es noch dauern wird, bis das Friedensreich auf dieser Welt entstehen kann? Liebe Schwester, dies ist eine Frage, auf welche die Antwort in Gottes Herzen ruht wie ein gut aufbewahrtes Geheimnis. Eins aber kann und muss ich dazu auf jeden Fall schreiben: Dies liegt nicht nur an Gott, sondern auch an den Seelen. In dem Maβe, wie die Seelen die Heiligkeit in sich zu verwirklichen versuchen und sich bemühen, Maria in Ihren tiefen Belehrungen tatsächlich nachzufolgen, gründet sich Gottes Reich auf Erden gleichsam von selbst. Dieses Reich basiert ja völlig auf dem seelischen Inhalt der Seelen selbst. Es ist dringend notwendig, dass wir alle ausnahmslos alles, was wir in uns an Gutem tragen, voll reifen lassen, und alles, was wir in uns an Negativem tragen, allmählich aber beharrlich aushungern. Dazu ist notwendig, dass wir das Herz an dem Licht, der Hoffnung, dem Glauben und der Liebe ausrichten, nicht länger an der Finsternis, der Verzweiflung, der Entmutigung.

Sie fragen, was Gott von Ihnen erwartet. Liebe Schwester, eigentlich hat Ihnen die Gottesmutter in diesem Brief auch diese Frage beantwortet. Versuchen Sie, dadurch das Beste aus Ihrer Situation zu machen, dass Sie Maria darum bitten, Ihnen dabei zu helfen, den wahren inneren Frieden wiederzufinden. Bitten Sie nicht darum, dass Maria Ihnen Ihr Kreuz nimmt, denn das würde Ihr Leben unfruchtbar machen, sondern dass Sie Ihnen den Frieden Christi vermittelt, der Sie dazu in den Stand setzen wird, auch die Sonne zu sehen, wenn es regnet, d.h. auch innere Ruhe in der Prüfung zu finden, im Bewusstsein, dass das Kreuz niemals als leeres und schweres Holz auf unseren Weg kommt, sondern dass Sich Jesus immer vorab fest mit diesem Holz verbunden hat. Kommt das Kreuz, so kommt auch der kreuztragende Christus in Ihr Herz herein.

Halten Sie sich ganz fest vor Augen, dass Gott nie etwas tut, um eine Seele zu quälen. Jede Situation unseres Lebens lässt Er nur deswegen zu, weil Er in Seiner unfehlbaren Weisheit der Ansicht ist, dass diese der Seele bei ihrer Entwicklung auf die Heiligung hin Nutzen einbringen kann. Sehr oft tut Ihm dies Leid, vor allem dann, wenn Er sieht, dass die Seele leidet. Gerade dann aber ist Er der Seele noch näher und erhofft Sich sehnlichst, dass sie ausharrt, weil gerade im Schatten des Kreuzes Seine schönsten Schätze begraben liegen. Wenn die Seele ihr Leben im Schatten des Kreuzes (in Leiden und Prüfungen) verbringen muss, lebt sie also auf einer Goldgrube, nur weiβ sie dies meistens erst dann, wenn sie die Worte der Himmelskönigin erfährt und annimmt, die dieses Wissen mit solcher Liebe verkündigt.

Ich wünsche Ihnen die Empfindung einer sehr groβen inneren Wärme, die Ihr Leben dadurch zur wahren Fruchtbarkeit für Gottes Reich führen kann, dass Sie die bisher verschleierte Sonne in ihrem vollen Glanz in sich wiederfinden werden.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 317
Die Lebensreise fruchtbar machen — Wie betrachtet Maria die vegetarische Lebensweise? — Über die Bedeutung 'unser tägliches Brot' im Vater Unser — Wenn durch modernistischen Einfluss z. B. auf die Liturgie Worte abgeändert bzw. weggelassen werden...

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester, lieber Bruder in Jesus und Maria,

Während ich die von Ihnen geschilderte Lebensweise der Tochter in mein Herz schloss, kam mir das schöne Bild einer Seele, die durch die Landschaft Gottes reist, auf der Suche nach dem Göttlichen Leben. Sie drücken es selber so aus, sie wolle lediglich 'möglichst elementar, möglichst einfach leben'. Anders ausgedrückt: Sie möchte sozusagen die Wurzeln des Lebens finden, wie Gott diese für die Menschenseele vorgesehen hat. Dieses Bild freut mich in dem Sinne, dass es symbolisch für die Suche nach dem Göttlichen Leben steht.

Gott hat in die Menschenseele den Keim der Sehnsucht danach gelegt, immer, unter allen Umständen, so zu leben, wie Gott das Leben gemeint hat. Das heiβt also, nach der Blüte des Göttlichen Lebens in sich zu suchen. Betrachten Sie nun, was die Tochter tut: Sie bezweckt ein Leben, in der sie gemeinsam mit anderen Seelen das ökologische Gedankengut in die Praxis umsetzen kann, und zieht dabei herum, sogar über die Staatsgrenzen hinaus. Das ist bemerkenswert. Das Herumziehen weist auf jene Suche hin. So macht es der Mensch, solange er seine Suche (die grundsätzlich eine Lebensaufgabe ist!) ungenügend auf einer spirituellen Grundlage gründet: Er jagt seinem Ziel dadurch nach, dass er sich im geographischen Sinne bewegt (er zieht herum).

Der wahre Kern, der wahre Grundsatz, das Fundament des wahren Lebens, das voll von Gottes Gegenwart gekennzeichnet ist, lässt sich nur durch ein 'spirituelles Herumziehen' finden, d.h. die Seele hat auch in jenem Sinne eine äuβerst wichtige Aufgabe zu erfüllen, dass sie eine lebenslängliche Reise durch die eigene seelische Landschaft zu vollziehen hat. Das letztendliche Ziel eines jeden Menschenlebens besteht darin, dass die Seele Gott finden muss, Sein wahres Wesen und Seinen Willen Schritt für Schritt ergründen soll und alles, was dabei herauskommt, in sich hereinziehen soll, um es als Steine für den Bau des wahren Seelentempels zu benutzen.

Die Seele lernt also in ihren Kontakten zu Gott bzw. zu Maria Elemente des Göttlichen Lebens kennen und versucht, diese über eine seelische Brücke in sich aufzunehmen. Diese Brücke setzt sich aus nichts anderem als Liebe zusammen: Die Seele sucht nach Gott, sehnt sich danach, Sein Wesen kennen zu lernen in der Absicht, es in sich zum Blühen zu bringen. Die Seele bekommt zu dem Zweck von Gott die Herrin aller Seelen als Wunderwerk, als Meisterwerk Gottes vorgeführt. Dieses Sehnen danach, das Göttliche Leben gleichsam von Gott aus in sich selbst aufzunehmen, wird durch die Liebe verwirklicht. Die Liebe ist ja bekanntlich die Essenz des wahren Lebens.
So soll die suchende Seele ihre Lebensreise fruchtbar machen: Sie soll:

  1. nach Gott suchen;

  2. während dieser Suche die offensichtlich weltlichen Einflüsse einen nach dem anderen ablegen bzw. auβer Kraft zu setzen versuchen, d.h., sie soll sich fest davon überzeugen, dass die weltlichen Einflüsse unvermeidlich durch Finsternis und menschliche Torheit befleckt sind und in vielen Fällen den Werken des Bösen dienen und somit die Suche nach Gott immer auf Irrwege zu lenken versuchen;

  3. dasjenige, was nach systematischem Verzicht auf weltliche Einflüsse übrig bleibt, zu ergründen versuchen;

  4. dasjenige, was offensichtlich der Tugendhaftigkeit Vorschub leistet und die Wege zur Heiligkeit erschlieβen hilft, in sich aufnehmen und zu entwickeln versuchen.

Während dieses Verfahrens wird die Seele unvermeidlich sich selbst besser kennen lernen: ihre Fähigkeiten und Schwächen, ihre Eigentümlichkeiten, ihre etwaigen schlechten Gewohnheiten (d.h. die Gewohnheiten, die sie daran hindern, voll im Göttlichen Leben zu blühen). Diese innere Entdeckungsreise ist besonders aufschlussreich, denn sie belehrt die Seele in Bezug auf den inneren Widerstand, dem sie auf der Reise nach Gott begegnen kann, und auf die innere Kraft, welche sie hat bzw. entbehrt, um ans Ziel zu kommen. Ich könnte es so ausdrücken: Wer eine lange Reise machen will — ich könnte ruhig sagen: eine Safari durch die Savanne voller Wildtiere — tut gut daran, zunächst das Fahrzeug gründlich zu überprüfen und dessen Stärken und Schwächen ausfindig zu machen, sonst wird der Ausgang des Unternehmens schon sehr unsicher.

Was die Tochter in Wirklichkeit (im Mittelpunkt ihrer Seele) sucht, wird sie nicht finden, solange sie das tatsächliche Herumziehen nicht mit einer inneren Entdeckungsreise verbindet, denn nur im Inneren blüht die Lebensblume, die für Gott wichtig ist. Diese Blume kann nur begossen werden, wenn die Seele sich Mühe gibt, sie zu finden und deren Beschaffenheit kennen zu lernen. Es fehlt ihr an festen spirituellen Werten, oder noch genauer ausgedrückt: an Wissen um die wahren Bedürfnisse der Seele, nämlich ein Leben in vollkommener Harmonie mit den Göttlichen Gesetzen zu führen. Wenn diese Werte nicht bewusst in der Seele leben und gezielt angestrebt werden, bleibt die Seele ständig der Gefahr einer Verirrung ausgesetzt, sogar dann, wenn sie die Wurzeln des einfachen Lebens hegt.

Weihen Sie das suchende Herz der Tochter an die Herrin aller Seelen und 'zahlen' Sie die Gnade der Erkenntnis für die Tochter mit Ihren eigenen Schmerzen über ihren Lebensstil und ihr jetziges Aussehen. In der Tochter sollte die wahre, innerlich empfundene Liebe zu Jesus und Maria neu angefacht werden. Bitten Sie Maria darum, die Tochter möge die traditionell christliche Komponente, die tatsächlich gelebte Empfindung der Gegenwart des Göttlichen, in ihrem Lebensstil wiederfinden. Wenn im eigenen Herzen ein richtiger Anhaltspunkt durch beharrlich gelebte Weihe an Maria gefunden wird, empfindet die Seele auch meistens nicht mehr lange ein Bedürfnis nach geographischem Herumziehen.

Was Ihre Frage nach einer Richtlinie in Bezug darauf betrifft, wie es mit Ihrer Lebensgemeinschaft weitergehen soll, ist die Antwort der Herrin aller Seelen entwaffnend einfach:

"Weiht Mir dieses Anliegen mit Herz und Seele, und Ich werde Meine Macht dafür einsetzen, dass sich die Dinge so entwickeln, wie sie den Werken Gottes am Besten dienen. Folgt eurem Herzen, aber geht dabei spontan vor, sucht nicht aktiv nach Lösungen. Ich soll herrschen können. Dient Mir, damit Ich euch dienen kann".

Diese Worte gelten eigentlich als eine Richtlinie für jede Seele in jeder denkbaren Situation.
Dies bringt uns zu Ihrer nächsten Frage:

Wie betrachtet Maria die vegetarische Lebensweise?
Die Himmelskönigin belehrte mich bereits vor Jahren privat mehrmals zu diesem Thema. Gott begrüβt diese Lebensweise sehr. Wir dürfen dabei nicht aus den Augen verlieren, dass ein weltweit strikt angewandter Vegetarismus sehr vielen Entwicklungen ein Ende bereiten würde, die mit schamloser Ausbeutung und Tötung von Lebewesen um des materiellen Gewinns Willen zu tun haben. Ich betone, dass ich hier, wie überhaupt, die Ansicht der Himmelskönigin vertrete. Trotzdem fügt Maria dieser hinzu, dass die vegetarische Lebensweise nur dann die Fülle ihrer potentiellen Fruchtbarkeit erreichen kann, wenn die Seele diese Lebensweise auf ein Fundament richtig gelebter wahrer christlicher Lebensanschauung erbaut. Sonst wird es ihr immer an 'Seele' mangeln. Das rührt daher, dass sogar eine gute Lebensweise, wenn sie nicht aktiv und bewusst in Hingabe an Gott und in Vereinigung mit Ihm geführt wird, immer noch wie ein Schuss in die Luft ist, ohne an der Zielscheibe orientiert zu sein: Man macht Lärm, erreicht aber (im Hinblick auf die Verwirklichung von Gottes Werken) relativ wenig Konkretes.

Sie fragen noch nach der richtigen Übersetzung des griechischen Wortes 'epiousion' im Satz 'ton arton ton epiousion' im Vater Unser. Ich kann kein Griechisch, wusste aber, was es 'ungefähr' bedeutet, und die Herrin war so gnädig, etwas Näheres zu enthüllen: Die Bedeutung ist tatsächlich eigentlich 'unser tägliches Brot', aber es wird mit dem Wort 'epiousion' eine 'Nebenbedeutung' überbracht, nämlich jene, dass es sich um ein 'übernatürliches' Brot handelt, im Sinne eines Brotes, das über das Materielle hinaussteigt, mit anderen Worten, um eine nicht stoffliche Kraft, die das wahre Leben trägt. Ich möchte in dieser Beziehung noch kurz auf die nachfolgende Feststellung eingehen:

Es ist bemerkenswert, wie inhaltsreich die ursprünglichen Worte unseres Glaubensvermächtnisses wohl sind, wenn wir sie mit demjenigen vergleichen, was in so vielen Fällen heute nur noch davon übrig bleibt. Sehr vieles habe ich auf die Gnadenwirkung der Himmlischen Herrin hin bereits sehen und hören dürfen, das mich in Staunen versetzte. Wenn nicht diese jahrelangen (teilweise privaten) Belehrungen von Seiten der Gottesmutter wären, ich wäre vielleicht nicht so unerschütterlich davon überzeugt, welche Gefahr jeglicher Modernismus in der Kirche in sich birgt. Wenn man bemerkt, wie viel Bedeutungsänderungen und Bedeutungsverlust es durch die Jahrhunderte in Gottes Worten bereits gegeben hat, so versteht man, wie unfassbar groβ der Verlust an Gnaden sein muss, der mit all dem einhergeht. Die Seelen sollen sich dessen bewusst sein, dass jedes Wörtchen, jeder Klang, das bzw. den Gott zu den Seelen spricht, z.B. im Rahmen des Evangeliums oder in der Liturgie eine ganz bestimmte Bedeutung hat und ganz bestimmte Kräfte weckt. Wenn nun im Laufe der Zeit Worte abgeändert bzw. weggelassen werden, verändert sich dadurch der Gnadengehalt des Ganzen, das vorgebracht, gelesen, zur Anbetung oder Verehrung dargeboten usw. wird. Die Folgen für den Gnadenstand der Schöpfung sind unvorstellbar groβ. Maria betont dies immer wieder, leider wird jedoch wenig auf Sie gehört.

Liebe Schwester, lieber Bruder, es freut mich, Ihnen diese Wellen der Liebe der Himmelskönigin in die Herzen gieβen zu dürfen, auch wenn es etwas gedauert hat, bevor die erbetenen Antworten geschenkt wurden. Glauben wir aber ganz fest daran, dass jedes Wort von oben genau zum Zeitpunkt kommt, wo es seine höchste Fruchtbarkeit erlangen kann. So wie der Landwirt die Saat dann ausstreut, wenn er erfahrungsgemäβ die beste Ernte davon erwarten kann, so sät Gott jedes Wort dann, wenn der Seelenboden, der es aufnehmen soll, für diese Saat bereit ist. Ich freue mich, die Brise sein zu dürfen, die sie zu Ihnen hat bringen dürfen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 318
Über die Handkommunion und die groβe Feindseligkeit gegen die Befürworter der Mundkommunion und der gröβten Ehrfurcht Gott gegenüber

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich kann Ihren Schmerz und Ihr Unverständnis nachempfinden. Als Kämpfer für die Fülle der Wahrheit und für dasjenige, was Gott am meisten gefällt, sind wir eigentlich einer armen Seele ähnlich, die in einem Luftschutzbunker erschüttert wartet, bis alle Bomben gefallen und die Flugzuge weg sind. Was tut sie? Sie kommt nicht heraus, um 'den anderen' gehörig die Meinung zu sagen, sondern sie betet, während sie hofft, dass nicht alles zertrümmert wird.

Unsere Gesellschaft ist sehr schwer erkrankt. Wie könnte es denn anders sein, da der Mensch Gott aus allen Fazetten des Lebens, ebenso wie aus dem eigenen Herzen verbannt. Gott ist ja der groβe Arzt. Seine Apotheke heiβt 'die Fülle der Wahrheit'. Seine Arzneimittel sind die Worte, die Er spricht. Viele hat Er bereits verabreicht, sehr viele andere hat Er noch auf Lager. Aus Seinem unerschöpflichen Vorrat lässt Er vorzugsweise die Himmelskönigin die Seelen mit angemessenen Dosierungen behandeln, durch die Offenbarungen, Belehrungen und Anweisungen, die Sie in dieser Zeit schenkt und die Sie unmittelbar aus dem Herzen Gottes bezieht.

An sich ist das alles ein wahres Gottesgeschenk, aber wie alles, was von oben kommt, begegnet es dauernd dem stürmischen Gegenwind von unten. Der Böse beeinflusst seit Anfang der Menschengeschichte erfolgreich unzählige Seelen, weil diese sich von ihm in die Irre führen lassen und mit voller Kraft seine Werke tun. Die Folgen von Jahrhunderten von befolgten Einflüsterungen seitens der Finsternis sehen wir täglich um uns herum: in der Moral, in den Herzensverfassungen, in den unzähligen gottlosen gesellschaftlichen Entwicklungen, in der Kirche... Eine dieser Folgen erwähnen Sie in Ihrem Brief selber: die Handkommunion, und dazu noch die groβe Feindseligkeit gegen die Befürworter der Mundkommunion und der gröβten Ehrfurcht Gott gegenüber.

Liebe Schwester, man würde meinen, alle Seelen seien begeistert, wenn sie mit den Himmlischen Gnaden so vieler Erläuterungen und Vertiefungen von Gottes Wahrheit beschenkt werden. Ganz im Gegenteil verschärfen sich die Kritiken und die Feindseligkeiten in dem Maβe, wie diese Erläuterungen und Vertiefungen den Bösen gefährden können. Sehr vieles ist auf Irrwege geraten. In manchen Kreisen gelten die neuen 'Lösungen' (wie zum Beispiel alle Äuβerungen der neuen Liturgie bzw. der neuen Riten) als vollkommen gleichwürdig neben der uralten Tradition, ja durchwegs werden die uralten Riten sogar als mittelalterlich betrachtet. Jede Seele, die sich wohlbegründet für den Erhalt bzw. die Rückkehr zur Tradition einsetzt, wird argwöhnisch beobachtet und aus manchen Ecken mit einer Begeisterung bekämpft, die, sollte diese für das wahre Himmlische eingesetzt werden, die Gründung von Gottes Reich auf Erden auβerordentlich beschleunigen würde.

Ich versichere Ihnen, dass ich selbst zum Beispiel nur gegen manche Gewohnheiten, Riten, Normen oder Regeln 'ankämpfe', weil mich die Himmelskönigin damit beauftragt, die Fülle der ungefälschten Wahrheit bekannt zu geben, nachdem Sie mir diese durch das gesprochene Wort oder durch Visionsbilder oder beides gelehrt und erläutert hat und mir eindeutig gezeigt hat:

  1. dass Gott diese bevorzugt;
  2. wieso Er diese bevorzugt;
  3. was die Folgen für den Gnadenstand der Schöpfung sind, wenn Marias Richtlinien nicht gefolgt wird.

Liebe Schwester, mit menschlichen Mitteln können wir da sehr wenig erreichen. All diejenigen, die uns, Befürworter der alten Tradition in der Kirche und Verkündiger vieler bisher nie freigegebener Elemente von Gottes Wahrheit gnadenlos bekämpfen, verleumden, verketzern und uns zu zerstören versuchen, dienen kurzfristig der Finsternis, aber die Herrin aller Seelen sagt immer wieder, dass Gott geduldig ist und alle Finsternis so benutzt, dass sie letztendlich Seinen Plänen dienen wird. Lassen wir die Himmelskönigin gewähren. Wir glauben nicht, dass wir die Wahrheit verkünden und in die Praxis umsetzen, wir wissen es, weil es ja die Himmelskönigin Selbst ist, die uns belehrt, uns mit dieser Verkündigung beauftragt und uns in dieser Lebens- und Betrachtungsweise führt und beseelt. Diejenigen, die uns nicht verstehen (wollen bzw. können), nehmen noch nicht an, dass die Quelle unseres Wissens, unserer Verkündigung und unseres Glaubens an der Richtigkeit unserer Anschauung im Himmel liegt. Sie glauben allzu gerne, es seien alles menschliche Gedanken aus Geistern, die 'nicht mit der Zeit gehen möchten' oder, viel schlimmer, die 'ihre Mitmenschen betrügen möchten'.

Verzweifeln Sie nicht, die Zeit wird uns Recht geben und ihnen die Erkenntnis bringen, vor welcher sie sich jetzt noch verschlieβen. Die Zeit gehört ja Gott, und Er ist es, der uns zu demjenigen berufen hat, was wir tun. Die vielen Verirrungen um uns herum sollten uns auf keinen Fall jemals davon abhalten, Gott durch die Anwendung desjenigen zu ehren, zu verherrlichen und zu dienen, was Er durch die Herrin aller Seelen verkünden lässt. Die Menschenseele ist nicht dazu erschaffen worden, die Kenntnisse abzulehnen, die ihr Schöpfer ihr in der Absicht schenkt, ihre Heiligung auf der Goldgrube der Wissenschaft des Göttlichen Lebens aufbauen zu können.

Menschlicherweise lässt sich sehr wenig umkehren, weil unsere Gesellschaft seit Jahrhunderten im Irrdenken gefangen ist, nur der Menschenverstand könne alle Möglichkeiten, die auf der Welt vorhanden sind, wirklich entwickeln. Der Menschenverstand ist aber der gewilligste Sklave der Finsternis. Der Böse bedient sich seit jeher der Neigung des Menschen, alles aus dem Verstand heraus zu fassen, zu organisieren und zu 'entwickeln'. Sehr Schlimmes ist dabei herausgekommen, ein Ungeheuer mit Tausenden von Gesichtern. Mit dem Verstand allein überzeugt man nie diejenigen, die vom Bösen inspiriert werden und seinen Plänen dienen, denn der Böse lässt immer neue Elemente in unseren Werken entdecken, die 'falsch' wären. Himmlische Werke sind nie falsch, aber sie sind verletzlich, weil sie (noch) nicht bzw. (noch) nicht ganz in das weltliche Denken hineinpassen. Jedes Wissenselement, das zum ersten Male offenbart wird, wird zunächst abgelehnt, und die Quelle, aus der es stammt, wird verketzert. Erst nachdem durch viel Herzeleid die Gnade der Umkehr losgekauft worden ist, wird es angenommen und seine Richtigkeit erkannt.

Liebe Schwester, der Böse kann den Baum schütteln wie die Wilden und er kann dabei tatsächlich Äpfel fallen lassen, aber letztendlich ist es Gottes Vorsehung, die bestimmt, wo sie genau hinfallen. Gott tut mit allem das Seine, und wenn keine Äpfel geopfert werden, kann nicht die endgültige Ernte eingeholt werden. Gott lässt Sich niemals sämtliche Äpfel vom Baum schütteln. Die Wertvollsten erntet Er immer Selbst, zu Seiner Zeit. Von uns werden hauptsächlich Weihe, Vergebung und Geduld verlangt. Ich nehme Sie in mein Herz auf.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 319
Die richtig gelebte Weihe als Weg der Heiligung – die Weihe als Schlüssel zur Erkenntnis – Weihe für die Mutter eines unerwünschten Kindes

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich danke von Herzen für Ihren Brief. Manchmal scheinen Zeilen mehr mit Tränen als mit Tinte geschrieben zu werden. Das ist der Himmelskönigin durchaus recht, denn mit Tinte kann Sie Sich nicht das Herz waschen, mit Tränen dahingegen tut Sie das täglich. Maria ist deswegen die Schmerzensreiche Mutter, weil Tränen vor Ihr keine Geheimnisse haben. Sie weiβ auch, wie jede Träne eine Regenseite und eine Sonnenseite hat, und Sie Selbst stellt Sich von Herzen gerne in den Mittelpunkt einer jeden Träne auf, damit Regen und Sonne in Ihr zu einem Regenbogen von Hoffnung verschmelzen.

Wie bemerkenswert ist es doch, dass Ihre Weihe an Maria Sie zu einer so schmerzensreichen Erkenntnis geführt hat. Bedenken Sie, dass die Weihe an Maria ein heiliger Bund ist, durch welchen Maria die Ihr geweihte Seele auf deren Reise zur Heiligkeit begleiten will, d.h. in der praktischen Anwendung der Geheimnisse der Heiligung ausbilden will. Der anfängliche Weiheakt soll somit der Anfang des gröβten Ereignisses eines Menschenlebens sein: der Heiligung. Für Sie war er im Grunde genommen der Anfang eines dauerhaften Herzeleides.
Was ist denn passiert?

Maria hat Sie voll in Besitz genommen und hat angefangen, den wunden Punkt von alten Ablagerungen zu befreien. Eine richtig gelebte Weihe ist der Weg der Heiligung. Dieser wäre mit dem Bau eines Tempels zu vergleichen. Man kann kein Gebäude auf einem maroden Fundament errichten. Im Fundament einer jeden Seele lassen sich kaputte Steine vorfinden. Die Herrin aller Seelen wird nie mit dem Bau des eigentlichen Tempels anfangen, solange Sie grundsätzliche Schwächen in der Seele vorfindet, welche die Seele daran hindern werden, sich ohne verheerende Krisen völlig umgestalten zu lassen. Das ist tatsächlich die Wirkung der wahrhaftig gelebten Weihe an Maria: eine Umgestaltung. Da in Ihnen ein sehr tief verwurzelter Schmerz zugegen war, musste die Quelle dieses Schmerzes als Erste ins Bewusstsein gebracht werden. Maria hat dies nicht getan um Sie zu quälen, ganz im Gegenteil, Sie hat dies getan, damit Sie Ihr die Ereignisse rundum die Geburt, einschlieβlich des Lebens im Mutterschoβ, Ihres Sohnes und Ihrer Mutter weihen. Solange Sie dies nicht ausdrücklich gemacht haben, können Sie von diesem Schmerz nicht in der Tiefe geheilt werden und dürfte die Beziehung zwischen Ihrem Sohn und Ihnen verzerrt bleiben.

Sie sollten sich das nachfolgende Gleichnis vor Augen halten. Nehmen wir an, Sie wären Ärztin und hätten mit einem Patienten zu tun, der Sie immer wieder besucht und sich über Schmerzen im Bauchbereich beschwert. Sie verschreiben dem Mann ein Mittel, das Bauchschmerzen lindern kann, und der Mann geht. Bald kommt er wieder mit denselben Beschwerden. Erst nach langer Zeit entscheiden Sie sich verzweifelt dazu, diesen Mann näher zu befragen, und dabei stellt sich heraus, dass er vor sehr langer Zeit unglücklicherweise eine Schraube verschluckt hat, sich aber nicht mehr daran erinnerte. Da werden Sie verstehen, wieso das Bauchschmerzenmittel nutzlos war. Sie werden dann alles Mögliche tun, um die genaue Lage der Schraube feststellen zu können, und da sich herausgestellt hat, dass diese nicht von selbst wieder herauskommt, diese dann herausnehmen zu lassen. Sie wissen ja als Ärztin sehr wohl, dass der Patient sonst nicht wieder gesund wird. Sehen Sie die Parallele?

Auch Sie hatten 'etwas Unverdauliches' auf der Seele, haben es beim Besuch bei der Ärztin (= bei der Weihe an Maria) nicht selber erwähnt, weil Sie sich dessen ungenügend bewusst waren, aber Maria, der Ärztin, die alles weiβ und deren Augen tausend Mal stärker sind als ein Röntgenapparat, war dieses 'Unverdauliche' schon längst bekannt und Sie hat mit der Operation angefangen, weil Sie sehr wohl wusste, dass Sie sonst durch nichts geheilt werden konnten. Die Quelle Ihres Leids muss heraus, nicht dadurch, dass Sie es im Unbewussten begraben oder es verleugnen, sondern dadurch, dass Sie es an Maria weihen und Ihr die langen und tiefen Schmerzen als Abbüβung darbieten.

Sprechen Sie diese Schmerzen und jene des Sohnes heute noch Maria gegenüber aus, dies gilt für die Gottesmutter sozusagen als Genehmigung, Sie völlig auskurieren zu können. Ihr gröβter Schmerz wird sich für Sie in Wahrheit als das gröβte Geschenk Ihres Lebens herausstellen, denn er wird Sie zum wahren inneren Frieden führen, unter der mächtigen Hand der Himmlischen Herrin. In Ihrem Herzen sind Sie Ihr gegenüber besonders demütig. Das ist eine wunderbare Voraussetzung dafür, dass Maria mit Ihnen all dasjenige wird tun können, was Sie tun will: Sie heil an Herz und Seele machen, damit Sie geheiligt werden, d.h. auf die Begegnung mit der Ewigen Liebe vorbereitet werden können, was eine Lebensaufgabe an sich darstellt. Um auf fruchtbare Weise mit Maria dabei mitwirken zu können, müssen Sie zunächst tief geheilt werden.

Sehr gerne führe ich Sie mit mir mit in das Herz unserer Himmlischen Herrin, durch dieses Weihegebet, dass Sie vor Maria bringen können, wie ich es hiermit gleich tue:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen als Gebet 1202 freigegeben werden sollten)

Liebe Schwester, ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein neues Leben auf der Grundlage eines wahren inneren Friedens und einer tatsächlichen Versöhnung von Seele zu Seele in beide Richtungen. Der Sonnenaufgang ist bereits da, die Wärme spürt man immer erst später. Maria ist aber die Morgendämmerung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 320
Die Seele tut gut daran, sich die Warnungen des Körpers zu Herzen zu nehmen – Wie sich im Kontakt mit Mitmenschen benehmen? – Wie groβ ist Gottes Liebe? – Wie bekommt man unkontrollierte Gedanken in den Griff? – der Umgang mit verletzenden Worten – Gebete bewirken um uns herum eine Atmosphäre, die den Mitmenschen positiv berührt – Über das Verzeihen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihre Fragen habe ich dankbaren Herzens vor die Gottesmutter gebracht, weil die Antwort des Himmels auf vieles davon ohne jeden Zweifel vielen Seelen nützen könnte. Betrachten wir sie deshalb mal der Reihe nach:

Ich hatte in diesem Jahr einen Schlaganfall. war das ein Hinweis vom Himmel? Ist es der Plan Gottes, dass ich ein Pflegefall werden soll?
Wie sich unser Leben, auch im physischen Bereich, entwickelt, ist immer ein Geheimnis, das im Herzen Gottes ruht. Inzwischen dürften Sie wissen, warum: Weil die Seele sich sonst weniger Verdienste erwerben könnte, denn sobald man seine Zukunft mit einiger Sicherheit planen kann, ist sozusagen weniger Flexibilität erforderlich. Gerade das Maβ unserer Flexibilität ist für Gott ein Gradmesser für unsere Bereitschaft, unsere eigenen Vorhaben zugunsten der Seinigen zurückzustellen. Der Himmel kann durch physische Ereignisse Hinweise geben, in dem Sinne, dass diese eine Einladung zu einer Änderung des Lebensstils in sich bergen können. Mit Sicherheit lässt sich nie sagen, ob dies in einem bestimmten Fall so ist, nur tut die Seele gut daran, sich die Warnungen des Körpers zu Herzen zu nehmen. Ich erläutere Ihnen kurz, aus welchem Grunde:

Physische Leiden sind Geschenke. Die Seele kann durch sie groβe Beiträge zur Verwirklichung von Gottes Plänen leisten, vorausgesetzt, sie protestiert nicht gegen die Leiden und sie weiht diese mit Liebe an Gott, bekanntlich vorzugsweise durch Maria. Eins aber soll dabei berücksichtigt werden: Die Seele soll sich immer vor Augen halten, welche Rolle sie anderen Geschöpfen gegenüber zu erfüllen hat bzw. wie sich ihre Lebensaufgabe gegenüber Gottes Werken verhält. Ich gebe ein paar Beispiele:

  • Wenn eine Seele weiβ, dass Kinder oder sogar Tiere irgendwie von ihr abhängig sind, d.h. dass die Betreuung dieser Wesen zu ihrer Lebensaufgabe gehört, soll sie berücksichtigen, dass ihre Leiden andere Wesen unmittelbar beeinflussen und dass, wenn die Leiden über eine gewisse Grenze hinausgehen, diese anderen Wesen womöglich Nachteil dabei empfinden können. In jenem Sinne darf zum Beispiel eine Mutter mit jungen Kindern sich physisch nicht vernachlässigen, vor allem dann nicht, wenn sie Warnzeichen für eine Störung wahrgenommen hat, die sich negativ auf die Betreuung der besagten Wesen auswirken kann.

  • Wenn eine Seele eine Lebensaufgabe erfüllt, kraft welcher sie unmittelbar die seelische Entwicklung vieler anderer tragen helfen muss, obliegt ihr ebenfalls die Verpflichtung, den goldenen Mittelweg zwischen Sühneleiden und der Grenze zu finden, über welche hinaus sie ihrer Berufung vielleicht nicht mehr oder nur bedingt nachgehen könnte.

Nur eine tiefe Verbundenheit mit dem Geist Gottes kann die Seele zu jeder Zeit lehren, wo Gott für sie die Grenzen gezogen hat.

Manche Menschen fühlen sich von einem so angegriffen, dass sie glauben, man möchte ihnen etwas Böses. Wenn ich mich dabei nicht schuldig fühle, wie kann man sich dann wieder näher kommen?
Es kennzeichnet unsere moderne Gesellschaft, dass Menschen kaum noch freundlich zueinander sind. Jeder ist sosehr mit den eigenen Gedanken, Sorgen und Plänen beschäftigt, dass manchmal 'vergessen' wird, dass in der anderen Seele auch Jesus und Maria leben. Wenn eine Seele aber ständig mit sich selbst beschäftigt ist, 'liest' sie auch nicht mehr in den Herzen ihrer Mitmenschen. Wenn man das Radar abschaltet, soll man sich auch nicht darüber wundern, dass man in seinem 'Luftraum' auf einiges aufprallt, oder anders ausgedrückt: dass man seine Mitmenschen kaum noch spürt bzw. sich nicht (mehr) in ihre Herzen einfühlen kann.

So ist es möglich, dass sich Menschen von uns bedroht fühlen, während wir gar nichts Schlechtes im Sinn haben.

Selbstverständlich kann man manchmal unbewusst seinen Mitmenschen beleidigen, nerven, irritieren, überfordern usw. Trotzdem wären sowohl diese Verhaltensweisen als auch die Reaktionen des Mitmenschen vermeidbar, wenn nur jede Seele darauf achten würde, dem Mitmenschen immer nur aus Gefühlen wahrer, aufrichtiger Liebe heraus zu begegnen.

Weihen Sie dieses Problem an Maria, bieten Sie es Ihr dar, sobald wieder mal eine solche Situation vorkommt, damit Sie die anderen zur Selbsterkenntnis bringt und Ihnen selbst die Kraft gibt, inzwischen durchzuhalten. Ihr persönlicher Beitrag lässt sich dabei eigentlich sehr kurz zusammenfassen:

Versuchen Sie, in jedem Kontakt zum Mitmenschen, sei es beruflich oder privat, ruhig, friedlich und liebevoll zu wirken. Diese Regel gilt nicht nur für Sie, ganz im Gegenteil, sie drückt Artikel eins des Verhaltenskodex der an Maria geweihten Seele aus.
Eine zweite Regel, die ebenfalls für alle Seelen gilt, ist diese: Eine Seele sollte sich nicht zu schnell gekränkt fühlen, sondern möglichst oft davon ausgehen, dass der Hauptgrund bestimmter Reaktionen bei ihrem Mitmenschen Lebensumständen zuzuschreiben sind, die nicht an erster Stelle mit ihr zu tun haben.

Wenn doch, dann handelt es sich immer noch in vielen Fällen um eine Versuchung. Fühlt sich ein bestimmter Mitmensch auffällig oft von Ihnen bedroht, weihen Sie dann auf jeden Fall dessen Herz, Ihr eigenes Herz und die Beziehung zwischen Ihnen beiden an Maria. Nötigenfalls beten Sie das Gebet 1196.

Weiβ Gott Vater von unserer Geburt an, ob wir den Plan vervollständigen, den Er mit uns hat, oder weiβ Er es auch nicht im Voraus, da uns der freie Wille ja geschenkt wurde?
Die Herrin hat es mich früher bereits schreiben lassen:

Gottes Liebe ist so groβ, dass Er dadurch, dass Er der Menschenseele einen unverletzlichen freien Willen gab, den Seelen sogar die Möglichkeit geboten hat, Seine unfehlbaren Pläne zu beeinflussen. Wie lieβe sich die Vollkommenheit der Göttlichen Liebe erklären, wenn Gott genau wissen sollte, wie es mit einer Menschenseele ausgeht? Wäre dies der Fall, so könnten wir Gott mit Recht vorwerfen, dass Er Selber entscheidet, wer in den Himmel kommt und wer in die Hölle. Das wäre eine Willkür, die sich in nichts mehr mit vollendeter Liebe vereinen lässt.

Durch den freien Willen hat der Mensch grundsätzlich seine seelische Bestimmung in der Hand. Es werden ihm die Möglichkeiten geboten, das Göttliche Leben in sich zu entwickeln (durch vollkommene Weihe an Maria und Nachfolge Ihrer Richtlinien und Belehrungen, durch Anwendung aller Tugenden in seinem alltäglichen Verhalten, durch den richtigen Gebrauch der Sakramente usw.), aber dadurch wird ihm auch die Verantwortung für sein eigenes seelisches Heil auferlegt. Gott Seinerseits erhofft Sich die Gegenwart einer jeden Seele bei Ihm in der Ewigkeit. Deshalb wünscht Er Sich so inständig, dass jede Seele die Mittel zur Heiligung anwenden wird, die ihr durch Seine Vorsehung angeboten werden (z.B. die Nachfolge der Belehrungen der Herrin aller Seelen). Ob jede individuelle Seele dies auch tun wird, darauf kann Er nicht unmittelbar Einfluss nehmen, denn Er zwingt niemanden zu bestimmten Entscheidungen.

Genau dort, liebe Schwester, liegt der Hauptgrund, weshalb unzählige Seelen meinen, ein Verbrechen bzw. eine schwere Sünde bliebe unbestraft, da sie noch niemanden gesehen haben, der gleich nach einer schweren Sünde vom Blitz getroffen wird. Gott greift ja nicht gleich ein, bestraft nicht gleich, gleicht nicht sofort aus... Die Bilanz ihrer Taten sieht die Seele erst in der Stunde ihres Gerichtes, gleich nach ihrem irdischen Tod. Dann wird der Seele gezeigt, welche ihrer Entscheidungen mit Gottes Willen übereinstimmten und welche nicht.

So beobachtet Gott jedes Verhalten und sämtliche inneren Vorgänge einer jeden Seele und hofft dabei ununterbrochen, dass die Seele auf Seine Hinweise hören wird, denn diese gibt Er durch sehr viele Winke Seiner Vorsehung, jeden Tag wieder, auch durch Texte, zu denen Er Seelen hinzuführen versucht. Im Verborgenen zieht Gott unaufhörlich an jeder Seele, durch Sein Sehnen nach unserem Wohl und Heil, und Er lenkt sehr vieles auf unseren Weg, damit wir dauernd den Kurs berichtigen können.

Wie kann ich meine Gedanken in den Griff bekommen. Die Gedanken sind oft schon wie ein Schwert. Man möchte das nicht denken, aber man denkt es trotzdem, und somit handle ich schon wieder falsch.
Zuweilen scheint der menschliche Geist ein Eigenleben zu führen. Es gibt einen Weg, die Gedanken in den Griff zu bekommen. Er setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:

  1. Die Seele weiht ihren Geist und sämtliche Gedanken, einschlieβlich sämtlicher unbewusster Vorgänge, an Maria, und bittet Sie inständig darum, Sie möge das alles beherrschen und den Geist aufgrund der Verdienste Ihrer allerreinsten, von Gott erfüllten Gedanken vollkommen mit Ihrer eigenen Denkweise nähren.

  2. Die Seele wünscht sich ständig, den Geist vollkommen rein zu erhalten, und vermeidet dasjenige, was sie vermeiden kann, und was sie verunreinigen könnte (weitaus die meisten Fernsehprogramme, sämtliche Medien schlechthin, die meisten Eindrücke, die man in einer städtischen Atmosphäre sammeln kann, u. ä.)

Ich selber wurde schon sehr hart mit Worten geschädigt. Wie kann ich selber dazu beitragen, diese Worte in meinem Herzen zu brechen?
Worte können ein langes Leben führen. Viele Worte bleiben einem immer noch bei, wenn derjenige, der sie ausgesprochen hat, bereits seit Jahren dahingeschieden ist. Handelt es sich um verletzende Worte, so ist der erste Schritt, dem Urheber der Worte zu verzeihen. Das haben Sie getan. Man kann noch einen Schritt weiter gehen, dadurch dass man sich einprägt:

"Solche Worte können nur vom Bösen inspiriert sein. Da der Böse nur Lügen verbreitet, kann ich sie also getrost ignorieren. Mit Lügen fülle ich weder mein Herz noch meine Gedanken. Maria, meine Himmlische Herrin, ich schenke sie Dir, damit Du sie unter Deinem Fuβ zersplitterst".

Kann das sein, dass durch die Gebete, die wir sprechen, die Menschen irgendwie erkennen, dass sie falsch gehandelt haben?
Durchaus. Gebete verbreiten Licht. Mit Licht und Gnaden gefüllte Worte, die wir aussprechen, verschaffen der Atmosphäre um uns herum sozusagen eine 'andere Ladung'. Unser Mitmensch kann, völlig unbewusst, davon berührt werden, und in Gedanken und Gefühlen vollkommen umkehren. Denken Sie nur an Gebete, die unmittelbar gegen die Finsternis, gegen den Bösen gerichtet sind, z.B. die Gebete 998, 1006, 1047 oder 1196. Indem man diese ausspricht, fleht man die Macht der Herrin aller Seelen herab. Sie entfaltet dadurch die Macht, die Sie von Gott erhalten hat, unterwirft den Bösen Ihrem Willen und lähmt bzw. vernichtet die Wirkungen seiner Werke. Infolgedessen können zum Beispiel Seelen in unserer Umgebung von finsteren Einflüssen befreit werden. Das ist eine sehr konkrete Wirklichkeit, die ich bereits oft habe bezeugen dürfen.

Wie kann man verzeihen, wenn der andere die Fehler nicht einsieht?
In jenem Falle kann man nicht 'vom Munde ins Ohr' (d.h. in Wahrheit 'ins Herz') verzeihen, aber man kann ausnahmslos die Vergebung ins Herz des 'Schuldners' legen, ganz im Verborgenen. Wichtig ist nicht nur, dass die andere Seele die Vergebung aussprechen hört, sondern dass man selbst vor Gott im Reinen ist, dadurch dass man von Herzen verziehen hat. Sie können die Vergebung Maria gegenüber aussprechen. Dann wird diese wie eine Art von Weihe. Die Himmelskönigin bewahrt diese in Ihrem Herzen und wird sie zum geeignetsten Zeitpunkt mit der Gnade bekleiden lassen.

Wie kann ich um Verzeihung bitten, wenn auch ich keine Schuld an mir sehe. Kann einem die Muttergottes die Schuld zeigen?
Ja, wenn Sie darum bitten und sich wirklich nach Erkenntnis sehnen, kann Maria Sie für die Erkenntnis aufschlieβen. Ihr Ziel ist es ja, die Ihr geweihte Seele zur Vervollkommnung zu führen. Diese Vervollkommnung kann die Seele nie erreichen, wenn sie nicht an erster Stelle die eigenen Mängel und Fehler erkennt. Die Blume der Heiligkeit blüht nur auf einem Boden, der sich ständig reinigt.

Liebe Schwester, das Leben, das Ganze der alltäglichen Ereignisse, die Beziehungen und Kontakte mit den Mitmenschen und nicht zuletzt unsere inneren Vorgänge (Verfassungen, Gesinnungen, Gefühle, Wünsche, Träume, Ängste, Neigungen, Vorstellungen, Vorlieben und Abneigungen) wirken so oft wie ein Dschungel: ein Durcheinander von wilden, unbekannten Gewächsen, von denen manche uns als giftig vorkommen und die uns daran hindern, so voranzukommen, wie wir es uns wünschen, und von Wildtieren, von denen viele für uns eine Bedrohung bilden. In diesem Urwald den inneren Frieden zu bewahren, ist eine Aufgabe an sich. Genau deswegen kann die Seele in Gottes Augen bereits dadurch eine Heldin sein, dass sie unter dem Druck des chaotischen modernen Lebens innerlich ruhig und tugendhaft zu bleiben versucht. Maria kann und wird Ihnen dabei helfen. Ich bitte die Herrin darum, dass Sie Sich immer als die Stütze Ihrer Seele bemerkbar macht, vor allem dann, wenn Ihnen die Beine wanken.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 321
Über die wahre Freiheit – Weihe für eine Mutter, die sich kaum ihrer Kinder annimmt

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich danke von Herzen für Ihren Brief, denn durch diese Zeilen haben Sie der Himmelskönigin wieder eine neue Gelegenheit geboten, Sich in einer besonderen Weise einer Seele anzunehmen. Sie wissen ja, Gott sieht alles und bedauert sehr vieles von demjenigen, was Er sieht. Trotzdem kann Er nicht unmittelbar auf die Ereignisse eingreifen, es sei denn, mindestens eine Seele bittet Ihn ausdrücklich darum.

Die Schwiegertochter hat die Verantwortung, die laut Göttlichen Gesetzes mit der Mutterschaft einhergeht, nicht auf sich genommen. Sie hat dieser Verantwortung niemals richtig Rechnung getragen, weil sie sich das Leben von Kindesbeinen an 'anders' vorgestellt hat. Auf sie wirkt Verantwortung wie etwas Erstickendes. Das ist schade, denn sie verpasst jegliche Möglichkeit, die Gott ihr schenkt, um sich den Verdienst der christlichen Sorgsamkeit zu erwerben. Die Obhut über Kinder ist die Betreuung von Wesen, die auf Erden einen Plan zu erfüllen haben, den Gott für sie vorgesehen hat. Kinder müssen durch Erfüllung dieses Planes die eigene Seele voll entwickeln lassen und zu Gottes Werken beitragen. Das ist etwas Groβes. Wenn die Mutter dies nicht erkennt, leistet sie nicht den eigenen Beitrag, den Gott von ihr erwartet.

Da die Schwiegertochter auf ihre Freiheit besteht und sich eine eigene Lebensvorstellung aufgebaut hat, die um die persönliche Freiheit herum kreist, werden Sie mit Worten kaum etwas erreichen. Sollten Sie sie darauf ansprechen, so würde sie sich Ihnen ganz verschlieβen und durch Gefühle der Bedrängnis ihr ganzes Umfeld noch negativer beeinflussen. Manche Seelen haben nicht begriffen, dass dasjenige, was sie als 'Freiheit' bezeichnen, in Wirklichkeit eine Flucht ist, und zwar vor der eigenen Lebensaufgabe. Die wahre Freiheit ist eben die Frucht der Erfüllung desjenigen, was Gott von der Seele in diesem Leben auf Erden erwartet. Jedes Element unserer Lebensaufgabe ist eine Brücke zu unserer Heiligung. Als Christ müsste die Seele sich dessen bewusst sein, denn die Heiligung ist wesentlich die Verwirklichung der Erlösungswerke Christi in der eigenen Seele. Die Seele kann Jesus nicht dadurch ehren noch Ihm dadurch nachfolgen, dass sie versäumt, das Geschenk der Erlösung in sich 'auszupacken'.

Die Schwiegertochter ist nicht an sich böswillig, sie ist nur vom Bösen blind gemacht. Viele Seelen suchen sich 'Ablassventile', durch welche sie die Spannungen des Lebens loszuwerden versuchen. Das hat viel mit der allgemeinen Lebensatmosphäre in unserer modernen Welt zu tun. Buchstäblich in jedem Bereich des Lebens herrscht ein Mangel an wahrer Liebe. Dies nährt in fast jeder Seele früher oder später Gefühle des Unfriedens. Viele Seelen versuchen, diese dadurch auszugleichen, dass sie sich eine Welt für sich bauen, in welcher sie an erster Stelle den eigenen (vermeintlichen) Bedürfnissen nachgehen. 'Vermeintlichen', tatsächlich, denn vieles von demjenigen, was als Bedürfnis empfunden wird, ist nichts mehr als eine Einflüsterung vom Bösen, der ja die Menschenseele an seiner materialistischen Welt versklaven möchte. Da auβerdem in dieser Welt so leicht angenommen wird, dass jeder seine eigenen Probleme lösen soll und dass Kinder beim Aufwachsen besser 'Lehrgeld zahlen', damit sie schneller erwachsen und 'widerstandsfähiger' werden, ist es zur Einstellung Ihrer Schwiegertochter hin kein groβer Schritt mehr.

Wie wäre denn vorzugehen? Weihen Sie die Schwiegertochter der Herrin aller Seelen und bitten Sie darum, sie möge erkennen, dass sie der Aufgabe, die Gott ihr in dieser Phase ihres Lebens gesetzt hat, nicht gerecht wird. Jede Beziehung im Leben, vor allem jede längere, wie zum Beispiel jene der Mutter zu ihrem Kind, ist wie ein Versuchsboden, auf welchem die Seele ständig den Entwicklungsstand ihrer Tugendhaftigkeit prüfen kann. Sämtliche Beziehungen, die eine Seele zu Mitmenschen und sogar zu Tieren hat, sind Werke der Göttlichen Vorsehung, durch welche Gott die Seele zu fördern versucht und durch welche die Seele Gottes Werken dienen kann.Jede Mutter soll ihre Kinder an erster Stelle als Seelen betrachten, die von Gott in die Welt geschickt worden sind, um ihren Beitrag zu der endgültigen Unterminierung der Werke der Finsternis auf dieser Welt zu leisten. Die Seelen der Kinder kommen ja aus Gottes Hand und bleiben auch nach der Geburt Sein Eigentum. Somit trägt die Mutter (auch der Vater, selbstverständlich) eine besondere Verantwortung für die Art und Weise, wie sie ihre Kinder groβzieht und mit ihnen umgeht: Sie trägt somit entweder auf sekundäre Weise positiv zur seelischen Entwicklung und seelischen Fruchtbarkeit ihrer Kinder bei, oder sie beeinflusst diese negativ.

Aus diesem Grunde soll die Schwiegertochter durch den spirituellen Weg zur Erkenntnis ihrer Aufgabe vor Gott gebracht werden. Bitten wir gemeinsam, Sie und ich, die Herrin aller Seelen um diese Gnade:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen alsGebet 1203 freigegeben werden sollten)

Liebe Schwester, die Suche nach der persönlichen 'Freiheit' kostet durchwegs andere Seelen manches Leid. Trotzdem ist die wahre Freiheit nicht etwas, nach dem die Seele suchen soll, sondern etwas, das sie in sich verwirklichen soll. Die wahre Freiheit verwirklicht sich die Seele durch die Loslösung aus all demjenigen, was sie mit der Welt und den eigenen materiellen Bedürfnissen verbindet, und durch die Besteigung der Treppe der Heiligung, indem sie sich an den Wünschen Gottes orientiert. Die Verbindung mit dem Himmlischen ist das einzige, was frei macht. Wenn die Seele tief im weltlichen Leben und seinen Interessen verwurzelt ist, wird sie leicht im Fieber der nie endenden Suche gefangen bleiben. Beten wir deshalb gemeinsam für die vielen, die den Reiz des vergeistigten Lebens noch nicht gefunden haben, denn die Suche nach ihrer Freiheit führt sie leicht in die Gefangenschaft ihrer eigenen Wünsche hinein.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 322
Warum hat Maria zu Lebzeiten Ihre uneingeschränkte Macht über die Dämonen und deren Angriffe auf Sie fast nie ausgeübt? – Naturkatastrophen und extreme Wetterbedingungen sind Folgen der Sündenbürde der Menschen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Herzlichen Dank für Ihre beiden interessanten Fragen. Die Himmelskönigin möchte diese auch gleich beantworten, weil sie für viele Seelen wichtig sind.

Die Herrin aller Seelen hatte ja zu aller Zeit seit Ihrer Unbefleckten Empfängnis uneingeschränkte Macht über alle Dämonen. Wie soll man es verstehen, dass Sie dann doch unter Angriffen und Versuchung seitens der Finsternis gelitten hat? Maria hätte ja mit einem einzigen Wort alle diese Mächte sofort unwirksam machen können. Hat Sie das eben nicht getan, weil Sie Verdienste erwerben und uns Menschen helfen wollte?

Die Gottesmutter hat in diesem Zusammenhang Ihre wahre Heiligkeit bewiesen. Tatsächlich, Sie hätte jeden Angriff, jede Versuchung von Seiten der Finsternis unwirksam machen und sämtliche Wirkungen des Bösen in Ihrem Leben völlig lähmen können.
Wie ist dies zu verstehen?

Gott erschuf Maria als Muster der vollkommen heiligen Seele. In Ihr sammelte Er die absolute Vollkommenheit Seiner ganzen Werke an. Welche Ehrenbezeugung an uns, Menschenseelen! In Maria zeigt Gott den Seelen einschlieβlich der Dämonen, dass die erschaffene Menschenseele vollkommen und makellos heilig sein kann. Maria war ja vorherbestimmt, Tabernakel der Göttlichen Dreifaltigkeit zu sein. Als Mutter Christi kraft Vereinigung mit dem Heiligen Geist war Sie nichts weniger als 'ein Behälter der Gottheit'. Es war aus diesem Grunde eine Selbstverständlichkeit, dass Ihre Macht über die Finsternis absolut vollendet sein sollte. Dies war nur eins der Geschenke, die Gott der 'Menschentochter' (wie der Hl. Erzengel Michael Sie einst nannte, ich verweise auf die Offenbarung der Herrin und vom Erzengel selbst vom 29. September 2006) bereitet hat.
Wie reagierte nun Maria, und aus welchem Grunde?

Maria bat Gott um die Erlaubnis, Ihre unübertreffbare Macht über die Finsternis nur dann anzuwenden, wenn Er dies ausdrücklich wollte bzw. wenn Sie Ihm und Seinen Plänen dadurch ausdrücklich dienen konnte. Die Mutter Christi war Sich durchaus dessen bewusst:

  1. dass Sie die Mutter des Erlösers war;

  2. dass der Erlöser nur in Menschengestalt aus Ihr geboren worden war, um die Menschenseelen durch die schrecklichsten Leiden aus der sonst feststehenden ewigen Gefangenschaft gegenüber Satan zu erlösen;

  3. dass kraft eines Göttlichen Mysteriums an Ihr die höchste mystische Vermählung mit der Gottheit vollzogen worden war;

  4. dass Ihr somit sowieso die Fähigkeit bereitet worden war, im Höchstmaβ an den Leiden Ihres Sohnes beteiligt zu werden, und zwar auf die Art und Weise und zu den Zeitpunkten, wie von Gott in Seiner vollendeten Weisheit und Liebe bestimmt;

  5. dass Sie infolgedessen von Gott zu einem Leben als Miterlöserin mit Christus vorherbestimmt war und dass Ihre Berufung als Miterlöserin laut des Göttlichen Erlösungsmysteriums die logische Konsequenz Ihrer Berufung als Gebärerin des Gott-Menschen war;

  6. dass Sie somit zu keinem anderen Leben berufen sein konnte als zu einem, das von dem absoluten Höchstmaβ an Schmerzen, Prüfungen und Leiden geprägt war;

  7. dass zu der wahren Hinnahme aller Leiden, Schmerzen und Prüfungen auch die Hinnahme aller Versuchungen und Angriffe des Bösen gehört, der ja nicht nur auf mystischem Weg von sich allein aus auf die Menschenseele hin wirkt, sondern auch durch andere Menschenseelen: Verleumdungen, Beschimpfungen, Unverständnis, Verdächtigungen, Lügen, falsches Auslegen von Aussagen und Werken, negative Einstellungen von Mitmenschen, Entmutigungsversuche usw.

Daraus ergab sich bei Maria die Reaktion, die Ihrer auβerordentlichen Heiligkeit entsprach: Sie verbarg Ihre Macht in den allermeisten Fällen und nahm die Angriffe von Seiten der Finsternis an, um diese 'schlicht und einfach' mit den Mitteln zu bekämpfen, die auch den 'gewöhnlichen' Seelen zur Verfügung stehen: mit Gebet, Aufopferungen, Sühneakten, Tugendhaftigkeit und vertrauensvoller Hingabe an die Winke der Göttlichen Vorsehung. Maria bezweckte damit Nachfolgendes:

  1. Ihrer Berufung als Miterlöserin voll und ganz nachgehen zu können;

  2. das Höchstmaβ an Verdiensten sammeln zu können, nicht für Sich Selbst, da Sie aufgrund Ihrer Unbefleckten Empfängnis bereits die Fülle der Erlösung und der Heiligkeit in Sich trug, sondern ausschlieβlich zugunsten der Menschenseelen aller Zeiten.

Gott nahm Marias Wunsch an, stellte Sie nicht von den Angriffen Satans frei und erlaubte Ihr, diese auf dem 'normalen menschlichen Weg' zu bekämpfen. Der Böse griff Sie auβerordentlich heftig an, Ihr ganzes Leben lang. Ihn faszinierte sehr bald:

  • die ungewöhnliche Heiligkeit des jungen Mädchens;

  • Ihre Unverführbarkeit: Egal, was er Ihr inspirierte, Sie leistete den Einflüsterungen niemals Folge;

  • die vielen Engel, die er nicht nur ständig in Ihrer Nähe sah, sondern die er oft zu Ihren Füβen liegen sah.

Je mehr Maria den Bösen besiegte, desto heftiger griff er Sie an. Er hatte ja noch nie eine Menschenseele gesehen, die ihm nicht wenigstens dann und wann nachgab. Dieses Mädchen bzw. diese Frau jedoch, lieβ Sich in nichts von den engen Wegen Gottes wegführen.

Eines Tages kam Satan der Gedanke, diese Frau könnte durchaus "die Frau" sein, deren endgültiger Sieg über ihn von Gott vorhergesagt worden war (Die Kenntnis von Marias wahrer Identität wurde dem Bösen lange Zeit vorenthalten). Das alles führte dazu, dass er absolut nichts unterlieβ, Maria zu Fall zu bringen.

Die Gottesmutter hatte zwar mit Ihrer Unbefleckten Empfängnis das stärkst mögliche Fundament der Heiligkeit erhalten, aber wegen der Tatsache, dass Sie unter so gut wie allen Umständen auf die Anwendung Ihrer auβerordentlichen Macht über alle Seelen, also einschlieβlich über Satan und die von ihm auf Erden benutzten Werkzeuge, verzichtete, wurde Ihr Leben auf Erden zu einem unaufhörlichen Krieg gegen den Bösen: gegen Seine dreisten Taktiken gegenüber Ihren makellos heiligen Verteidigungen bzw. Gegenangriffen.

Die Meinung mancher Menschenseelen, Maria hätte ein leichtes Leben gehabt und sei vielleicht etwa sieben Male geprüft worden ('Mutter der Sieben Schmerzen') ist somit ein Mythos. Keine Prüfung wurde Maria erspart, Ihr ganzes Leben lang. Keine erschaffene Seele hat jemals schwerer gelitten als Sie. Wir dürfen nämlich nicht aus den Augen verlieren, dass die Leiden Mariä nicht bei physischen Krankheiten, Erschöpfung und den logischen Folgen Ihres Sühnelebens mit sehr vielem Fasten und den Auswirkungen einer relativen Armut aufhörten, sondern dass Sie aufgrund Ihrer auβerordentlichen Veranlagung als die absolut gröβte Mystikerin aus der Heilsgeschichte sehr unter dem Gewicht der mystischen Leiden litt:

  • Maria spürte ausnahmslos alles, was in Ihren Mitgeschöpfen (Menschen und Tieren) vorging: physisch, geistig, emotional und seelisch. Diese Begabung hat Ihr täglich tiefe Erschütterung eingebracht.

  • Aufgrund Ihrer mystischen Einheit mit Jesus trug Sie alle Widrigkeiten, unter denen der Erlöser an Körper und Seele, an Geist und Herz litt, in Sich mit, und Sie empfand deren Auswirkungen im eigenen Körper, Herzen, Geist und in der eigenen Seele in genau dem Maβe, wie es Gott aufgrund der Erfordernisse des Erlösungsmysteriums von Ihr verlangte. Ich erinnere, als ein Beispiel unter Unzähligen, an die Tatsache, dass Maria auf Golgotha einen Augenblick lang einen Herzstillstand erlitt, als Nachweis für Ihre vollendete Einheit mit Christus im Herzen.

Aufgrund der vorerwähnten mystischen Veranlagung erfuhr Maria immer wieder die Verschmelzung mit dem Göttlichen Herzen bzw. wurde Ihr immer wieder das Hinüberflieβen der Empfindung von Gott Selbst in Bezug auf die Sünde, das Leiden, den mystischen Wert von Ereignissen, den Gnadenstand und die Verunreinigung von Seelen usw. vergönnt. Aus diesem Grunde spürte Maria ständig die Finsternis in den Herzen um Sie herum und litt Sie unvorstellbar schwer unter der Feststellung der unzähligen Abweichungen von der Ewigen Liebe in den Seelen. Maria war wie ein Feuer vollendeter Liebe zu Gott. Jede Untugend und jede Sünde ist eine Abweichung von der Liebe zu Gott. Maria wurde entsetzlich dadurch gequält. Diese Leiden sind die Schrecklichsten, die es gibt, weil sie die Seele selbst erschüttern und diese immer wieder ins Ungleichgewicht bringen. Dadurch war für Maria der Alltag ein fast ununterbrochenes Ringen, den inneren Frieden instand zu halten. Dies gelang Ihr meisterhaft, kostete Sie dafür aber sehr viel. Die Verfassungen von Seelen spüren zu müssen, in denen der Böse seine Saat zum Blühen bringt, liefert die eigene Seele ständig der Empfindung aus, als ob sie einen Mühlstein mit sich herumschleppen würde.

Unter all dem litt Maria Ihr ganzes Leben lang. Ihr Leben war eine einzige Zerreiβprobe. Sie hielt nur deswegen durch:

  1. weil Sie alle Ihre Empfindungen ununterbrochen an Gott weihte und dabei, durch die unendliche Macht Ihrer Heiligkeit und Ihres Liebesfeuers, ständig Finsternis in Licht umwandeln lieβ, das in Form der unterschiedlichsten Gnaden in die Seelen ergossen wurde. Weil Marias Verdienste eine ewig dauernde Wirkung haben, werden diese Gnaden auch in unserer Zeit immer noch in die Menschenseelen ergossen.

  2. weil Ihre Liebe vollendet war und Sie deswegen das Höchstmaβ an seelischer Nahrung aus dem Strom des Göttlichen Lebens bezog, den Gott Ihr – wie überhaupt jeder Seele – zuflieβen lieβ;

  3. weil Sie auch Selbst ständig aus derselben Quelle genährt wurde, in welche Sie ununterbrochen 'Rohstoffe' neuer Hoffnung für die Seelen hineingoss;

  4. weil Sie wusste, dass Ihre Prüfungen in allen Jahrhunderten sehr viele Seelen in das Herz Gottes hineinführen würden und genau dies der wahre Lebenszweck der Gottesmutter war.

Maria übte Ihre uneingeschränkte Macht über die Finsternis durchaus einige Male aus. Manche Fälle habe ich in den Schriften beschreiben dürfen, z.B. in Wiedergeburt des Irdischen Paradieses. Jedes Mal tat Sie dies zur Verherrlichung Gottes, nicht wegen irgendeines eigenen Gewinns. Maria hat Sich sowohl in der unmittelbaren Besiegung der Dämonen unter Anwendung Ihrer Macht bei solchen Anlässen als auch in der Hinnahme der dämonischen Angriffe mit Ihren rein spirituellen Gegenoffensiven als die wahre Herrin aller Seelen gezeigt.

Ich empfinde den frühen Wintereinbruch mit soviel Kälte und Schnee in weiten Teilen Europas auch als ein Zeichen dafür, dass die Liebe (also die Wärme) in vielen Herzen fehlt. Kann das sein?
Durchaus. Dieser frühe und besonders harte Wintereinbruch ist ein Zeichen Gottes. Ich habe bereits wiederholt darauf hinweisen müssen, dass sowohl die Menschenseelen als auch die Natur denselben Göttlichen Gesetzen unterliegen und somit sehr eng miteinander verbunden sind. In der Natur wirken sich nicht nur die Gesetze der Physik aus, sondern auch jene des Göttlichen Lebens. In dem Maβe, wie die Sündhaftigkeit der Seelen zunimmt, kann die ganze Schöpfung ihr von Gott erhaltenes Gleichgewicht weniger handhaben. Das alles wirkt sich auf Entwicklungen in der Natur aus. Vergessen wir nicht, dass Naturkatastrophen, extreme Wetterbedingungen usw. auβerdem auch menschliche Leiden mit sich bringen. Gott erhofft Sich, dass diese in Liebe geweiht werden, damit das Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.

In der Form, in welcher sich die Phänomene in der Natur ereignen, spricht auch Gott. In der Kälte in ausgedehnten Gebieten erinnert Er an die schreckliche Kälte in unzähligen Menschenherzen. Im vielen Schnee erinnert Er auch an die Notwendigkeit der seelischen Wiedergeburt sehr vieler (Schnee = weiβ, wie nagelneu, deckt alles zu, damit ein neuer Anblick entsteht). Ich erinnere diesbezüglich an das Gebet 1186 und die Offenbarung vom 9. August dieses Jahres 2010. Lassen wir diese Gelegenheiten nicht unbenutzt, wir können tatsächlich Gegenleistungen erbringen. Viele Menschen beklagen sich über das Wetter und die vielen Naturkatastrophen. Sie können diese jedoch selber 'überflüssig' machen helfen, indem sie ein heiliges Leben anstreben und die Katastrophen und die schwere Wetterlage in Weihe der Herrin aller Seelen zu Füβen legen.

Es handelt sich da um apokalyptische Erscheinungen infolge der Sündenbürde, die auf der Menschheit lastet. Gottes Gesetze versuchen ständig, ein neues Gleichgewicht zu finden, wenden sich zu dem Zweck aber an die Seelen, die helfen müssen, dieses neue Gleichgewicht durch Gebete, Sühne, Aufopferungen, ehrfürchtig empfangene Sakramente, geweihte Leiden und Prüfungen und Akte der selbstverleugnenden Liebe und Nächstenliebe zu erstellen. So werden auch diese Erscheinungen zu Beispielen dafür, wie Gott Prüfungen in Gold verwandelt, wenn nur die Menschenseelen die Zeichen verstehen und sie in ihrem Alltag anwenden. Die Herrin aller Seelen lehrt Ihre Wissenschaft des Göttlichen Lebens gerade zu dem Zweck, dass wir die Welt wieder in das Paradies umwandeln, das sie anfangs war.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 323
Die vollkommene Weihe als Brücke vom Ufer des weltlichen Lebens hin zum vergeistigten Leben

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Aufrichtigen Dank für Ihre Zeilen voller Schmerzen, aber auch dafür, dass in Ihnen der Schmerz und die Hoffnung sich gegenseitig zu ernähren scheinen. Das finde ich hocherfreulich. Sie haben es verstanden, die Weihe an Maria als ein offenes Tor zur innerlichen Befreiung trotz tiefster seelischer Not zu empfinden. Ihr Herz hat verstanden, dass sogar der schlimmste Schmerz, den eine Seele einer anderen antun kann, die geschädigte Seele nicht zu töten braucht, sondern sie reinigen kann. Wenn der Schmerz wirklich in Weihe mit Maria geteilt wird, tötet er eher dasjenige, was die Seele von Gott wegführen kann, als dasjenige, was in der Seele heil ist. Hätte sich diese Überzeugung nicht fest in Ihrem Herzen verwurzelt, so hätten Sie die vergangenen Jahre nicht einmal durchstehen können.

Maria hat Sie zu Sich hingezogen. Der Böse hat versucht, dies zu verhindern, und hat seine Entmutigungstaktik in Ihrer Umgebung ausprobiert. Es ist ihm nicht gelungen, weil Sie fest an die Macht der Herrin glauben und sich weiterhin in Ihre vielen Belehrungen vertiefen. Eigentlich kann die Seele dies nur tun, wenn sie fest daran glaubt, dass die weltlichen Eindrücke nicht das letzte Wort haben werden. Lässt sich die Seele von dem Gegenwind des Alltags entmutigen, so stirbt in ihr die Hoffnung und leider auch die Liebe, denn die Welt ist für die Liebe im Herzen keine Nahrung, sondern Gift.

Die vollkommene Weihe an Maria ist ein Teil des fabelhaften Rettungssystems, das Gott in diesen Letzten Zeiten den Seelen bieten will. Sie bietet der Seele nicht nur die fruchtbarste Art, ihr irdisches Leben zu gestalten, sie birgt in sich auch die Kraft, die Brücke zu überqueren, welche die beiden Ufer miteinander verbindet: Die Seele befindet sich auf dem Ufer des weltlichen Lebens, wird aber von der Himmelskönigin Selbst zum Ufer des vergeistigten Lebens eingeladen, weil dort eben das Göttliche Leben beginnt und die Fruchtbarkeit des Lebens auf Erden besiegelt wird. Die beiden Ufer werden von einem wirbelnden Wasser getrennt, das den inneren Kampf in der Seele symbolisiert, die aus dem weltlichen Leben zum vergeistigten Leben hingezogen wird. Die Brücke ist die innere Erkenntnis, welche die Seele tief im Herzen davon überzeugt, dass sie das Richtige tut, wenn sie die weltlichen Ereignisse, Aussagen, Einflüsse, Kritiken usw. immer weniger beachtet und sich unentwegt für das Leben mit Maria und durch Sie mit Gott entscheidet.

Diese Brücke, liebe Schwester, ist ein Himmlisches Bauwerk. Glaubt die Seele nicht wirklich an den Himmlischen Ursprung dieses Bauwerkes, so bricht es eines Tages zusammen, und die Seele wird in ihrem inneren Kampf mitgerissen. Weil in diesem Kampf der Böse meistens am Lautesten schreit, wird die wankende Seele nicht leicht auf das eigene Herz hören, wo die Himmelskönigin leise die Worte der Ewigen Weisheit flüstert. Der Zweifel an dem Himmlischen Ursprung der Brücke der Erkenntnis kommt eigentlich einer Verleugnung der Werke des Heiligen Geistes in der Seele gleich. Glaubt die Seele fest an die Brücke als Himmlisches Bauwerk, so besiegt sie Schritt für Schritt jeden Zweifel daran, dass sie mit jedem weiteren Tag tief gelebter Weihe an Maria auf dem Weg zum wahren Heil ist. Sie nähert sich dann Meter für Meter dem anderen Ufer, und die Brücke wird unter ihren Füβen immer stärker: Die Hoffnung wird zur tragenden Kraft in den schwersten Stunden, und der innere Kampf verliert seine bedrohliche Art. In der Seele wächst die Sicherheit, dass sie sich selbst besiegen kann, weil sie nicht zurückblickt (auf ihre weltliche Vergangenheit und jeglichen noch lebenden weltlichen Einfluss in ihrer Gegenwart) und auch nicht nach unten schaut (nach dem inneren Kampf). Ihre Augen sehen nur das Tor zum wahren Licht.

Liebe Schwester, Sie werden in Ihrer Empfindung das andere Ufer erreichen, weil Ihr Herz es bereits erreicht hat. Wenn tief innerlich die Überzeugung herrscht, dass nur die tägliche Anwendung der vollkommenen Weihe dem Leben und seiner Finsternis den wahren Sinn gibt, wird die Seele eines Tages nicht mehr wirklich von der Finsternis im Leben gelähmt, denn dann herrscht die Herrin aller Seelen im ganzen Wesen und werden sämtliche Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebung an diesem Leben voller Hoffnung orientiert. Im Herzen verhält sich die Seele dann immer mehr so, als würde sie sich selbst 'von oben' betrachten, während der Mittelpunkt einer jeden Empfindung bereits auf dem anderen Ufer lebt. Die finsteren Erfahrungen berühren sie dann zwar noch an der Oberfläche, graben sich aber in der Seele keine Tunnel mehr, welche das seelische Wachstum unterminieren und schwächen.

Die Finsternis hat nur das letzte Wort in jener Seele, die das Licht in sich aufgegeben hat. Der Urheber der Finsternis ist der Meister der Lüge und der Irreführung. Lassen Sie sich niemals in die Versuchung bringen, sich von irgendwelchen entmutigenden Gedanken, Worten, Aussagen, Ereignissen oder Entwicklungen in Ihrem Umfeld beherrschen zu lassen. Sie sind nur da, um Sie von der Reise über die Brücke abzuhalten, weil der Böse diese Brücke hasst, da sie seine Werke vereiteln kann. Wie Gott aus Wasser Wein macht, so macht Er aus dem Wasser der Prüfungen den Wein der seelischen Entfaltung, die in der Seele die Blumen der Heiligkeit blühen lässt.

Der Böse hat um sie herum mächtig getobt, vergessen Sie aber nie: Er hat über Sie nur die Macht, die Sie ihm gewähren. Wenn Sie nicht auf seine Werke achten und dahingegen die Türen zu Ihrer Seele ganz öffnen, so dass Maria Ihre Himmlischen Werke von Liebe und Ermutigung in Ihnen vollbringen kann, kann der Böse in Ihnen zwar noch brüllen, aber seine Bisse werden Sie nur stärker machen. Wenn Sie das Gift Ihrer schmerzhaftesten Erfahrungen wirklich in seelische Nahrung umsetzen wollen, weihen Sie dann jene Seele an Maria, die Ihnen dieses Leid eingebracht hat.

Es gibt viele Gärten, in welche die Himmelskönigin Ihre Himmlische Saat ausstreuen möchte. Wo Sie es tun kann, sind die Stunden des Unkrauts gezählt. Ich helfe Ihnen sehr gerne, den Boden vorzubereiten.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 324
Über die Wahl des richtigen Ehepartners

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Der Mensch lebt in hohem Maβe aus den Sinnen heraus. Das empfinden Sie auch in dem Problem, dessentwegen Sie geschrieben haben. Im Grunde genommen sollte sich die Seele darin üben, ihre Wahrnehmung von allem Sinnlichen wegzuverlagern, da nur das Seelische den Entwicklungsstand und das Maβ bestimmt, in dem die Seele sich wirklich Gott und dem Göttlichen Leben nähert. Die wahre Schönheit einer Seele liegt im Inneren. Aus diesem Grunde kann ein Mensch, der an sich (im physischen Sinne) eigentlich nicht gerade als 'schön' bezeichnet werden könnte, trotzdem eine ganz besondere Ausstrahlung bekommen, wenn er innerlich vollkommen, selbstlos und aufrichtig an Gott und den Dingen der Ewigkeit orientiert lebt. Es ist dann so, als ob aus dieser Seele ein ungewöhnliches Licht strahlt, das ihr einen Glanz verleiht. Eine Seele, die gelernt hat, sich alles etwas tiefer als die Oberfläche anzuschauen, kann dies in anderen Seelen sehen. So ist es möglich, dass ein Mann eine Frau, die nicht allgemein als 'Schönheit' gilt, manchmal sehr attraktiv finden kann usw.

Es gehört zu den Aufgaben einer jeden Seele, sich darin zu üben, sich die Dinge so anzuschauen, als sähe sie diese durch Gottes Augen. Gott bewertet eine Seele ja nicht nach ihrem physischen Aussehen, sondern nur nach dem Stand der seelischen Entwicklung, den in voller Tugendhaftigkeit geleisteten Anstrengungen, um sich zu heiligen, den inneren Verfassungen und Vorhaben. Versuchen Sie mal, die Dame so zu betrachten, als bestünde sie nur aus einer Seele, d.h. sie suchen nach ihren inneren Werten, der Art und Weise, wie sie mit allem umgeht, wie sie sich den christlichen Werten gegenüber verhält, dem Maβ an Liebe und wie sie diese zeigt und wie sie die Liebe von Mitmenschen, sogar von Tieren, in sich aufnimmt, und ihrer Einstellung dem katholischen Glauben und der Kirche gegenüber. Sie werden dadurch viel über die Seele dieses Menschen lernen. Wenn Sie aufgrund der Informationen, die sie dadurch vor sich sehen, den Eindruck haben, mit dieser Seele könnte ein für Gott fruchtbares Leben aufgebaut werden, so dürfen Sie die Dame als ein Geschenk der Göttlichen Vorsehung betrachten.

Ich habe früher ein 'fruchtbares Leben in Gottes Augen' als ein Leben definieren dürfen, in dem und durch welches die Seele die beiden wahren Ziele des irdischen Lebens erreicht:

  • die eigene Heiligung zu verwirklichen;
  • den höchstmöglichen Beitrag zur Vollendung von Gottes Heilsplan zu leisten.

In dem Maβe, wie eine Lebenspartnerin Ihnen bei der Verwirklichung dieser beiden Zielsetzungen helfen kann, ist sie für Sie und den Weg, den Sie zu gehen haben, geeignet oder eben nicht.

Es ist verständlich, dass die Frage, mit der Dame weiterzugehen oder nicht, Ihnen Sorgen einbringt, vor allem, weil Sie eine Schranke zu überwinden haben, während bei der Dame die Zuneigung offensichtlich schon weiter vorangekommen ist. Trotzdem gilt es, sich nicht vom Verstand, sondern vom Herzen führen zu lassen. Damit sind nicht hauptsächlich die Bewegungen des Herzens gemeint, die gewöhnlich im Kontakt zwischen den Geschlechtern eine Rolle spielen, sondern die Empfindungen, welche Gottes Vorsehung vermittelt und welche die Seele darauf hinweisen, dass die andere Seele auf dem eigenen Weg sein muss oder eben nicht. Wenn Sie die Herrin darum bitten, wird Sie Ihnen nahelegen, was zu tun ist, damit sich die Situation so entwickelt, dass diese für Ihr Leben und für das Leben der Dame am fruchtbarsten wird.

Wenn die Seele, in gleich welcher Situation, selber nicht ein noch aus weiβ, gilt es, nicht in das Analysieren mit dem Verstand wegzuflüchten, sondern auf dasjenige zu hören, was ihr Gottes Geist im Innern zu sagen hat, und sich vollkommen auf Gott zu verlassen. Er verfolgt ja mit allem eine Absicht, und manchmal muss die Seele durch eine Phase hindurch, die nicht unbedingt das ganze Leben zu dauern braucht: Viele Entwicklungen im Leben sind lediglich Übergänge, Schulen, Lektionen, die von Gott zur Ausbildung der betreffenden Seele(n) gemeint sind.

Selbstverständlich dürfen Sie darauf hoffen, dass Gott Ihnen eines Tages eine kleine Familie schenkt. Ob und wann, lässt sich nicht sagen, weil Gott Seine Pläne mit einer Seele meistens geheim hält. Sehr vieles passiert in einem Menschenleben ganz unerwartet. Gott will die Seelen dadurch auf ihre Flexibilität prüfen, weil sich ohne Flexibilität die Tür des Glaubens nicht leicht öffnet. Bei jeder Änderung auf dem Lebensweg gilt es nämlich, sich gleich reibungslos anzupassen. Durch ihre Anpassungsfähigkeit beweist die Seele das Maβ ihres selbstlosen Gehorsams und das Maβ des Glaubens, den sie Gottes Liebe beimisst. Wenn eine Seele nicht berücksichtigt, dass Gott deswegen von ihr Anpassungen verlangt, weil Er sie auf dem Weg der Verdienste fördern will, wird sie auch nicht zu diesen Anpassungen geneigt sein, weil eine Anpassung immer Mühe kostet.

Lieber Bruder, die Dame, die genau für ein Leben an Ihrer Seite vorbestimmt ist, sollte eigentlich von Gott gewählt werden. Wählt der Mensch die Meilensteine seines Lebensweges selbst (mit dem Verstand), so wird sich sein Leben auch 'menschlich' gestalten, wählt Gott aber diese Meilensteine (wobei Er Seine Wahl entweder im Herzen verkündet oder sie durch Zeichen Seiner Vorsehung offenbart), so wird sich das Leben so gestalten, dass der Lebensweg zu Seinem Thron führt. Ich wünsche Ihnen eine fruchtbare Reise.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net


Brief 325
Visionsbilder haben oft nur für die Entwicklung der eigenen Seele eine Bedeutung – Jede Seele muss die Passion im eigenen Leben gestalten – Ist es besser, viele Weihegebete am Tag zu beten oder reicht ein einziges? – Durch eine inständig verrichtete Weihe an Maria klopft die Seele an Marias Herz, das Tor zum Göttlichen Leben

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, dass Sie offensichtlich die Neigung verspürt haben, die Passion und die Passionssymbole in das alltägliche Leben mit einzubeziehen. Leider ist es mir von der Herrin aller Seelen nur äuβerst selten erlaubt, Visionsbilder zu erläutern, weil Sie es so betrachtet, dass diese aus individuellen seelischen Vorgängen hervorkommen, d.h. dass es sich um Phänomene handelt, die strikt innerhalb der Seele selbst eine Bedeutung haben, und dass Gott mit diesen Vorgängen in der Seele zu arbeiten versucht.

Maria findet es immer wichtig, dass die Seele die Bedeutung von allem, was sich in ihr abspielt, durch Aufschlieβung für Gottes Wirkungen selbst zu entdecken versucht. Wenn das alles für Ihre seelische Entwicklung tatsächlich eine Bedeutung hat, werden Sie selbst noch in dem Maβe die notwendigen Anweisungen dazu erhalten, wie Sie sich im Herzen ganz an Gott bzw. an Maria orientieren und auf die Inspirationen 'hören', d.h. diese spontan kommen lassen. Je mehr man sich Maria hingibt, desto intensiver führt Sie die Seele, das Herz und überhaupt das ganze Wesen.

Im Grunde genommen, will Gott jeder Seele die Gnade schenken, sie durch die Herrin aller Seelen tiefer in das Evangelium, die Passion und den Weg nach Golgotha zu führen. Maria will dies mit jeder Seele tun, die von Ihr gerufen wird, weil die Vertiefung in das Evangelium, in die Passion, in den Weg nach Golgotha der einzige Weg ist, auf dem die Seele die Finsternis endgültig besiegen kann. Jede Seele muss die Passion im eigenen Leben gestalten, wie auch immer, damit das Erlösungsmysterium für die ganze Menschheit vollendet werden kann. Diese Gestaltung der Passion auf dem eigenen Lebensweg ist gerade die 'Ergänzung der Leiden Christi', auf welche der Hl. Paulus anspielte. Jeder und jede von uns ist zur Nachfolge Christi berufen und soll das eigene Leben dadurch fruchtbar machen, dass alle Widerwärtigkeiten so liebevoll angenommen, geweiht und aufgeopfert werden, dass sie gemeinsam zu einer treuen Reproduktion des Kreuzweges werden können. Jedes Leben ist so reich mit Prüfungen der unterschiedlichsten Art gefüllt, dass jede Seele ihr Leben irgendwie zu einem Spiegelbild der Passion gestalten könnte, denn alle Leiden und Prüfungen haben auf symbolische Weise ihre Gegenstücke in der Passion Christi.

Liebe Schwester, Sie haben das Bedürfnis, viele Weihegebete zu beten, fragen sich aber, wie es nun ist, da Sie sich doch nur einmal verschenken können? Da haben Sie Recht, und dennoch wieder nicht. Wie Sie wissen, ist unser freier Wille für Gott heilig und unverletzlich. Aus diesem Grunde ist es für Gott wichtig, dass sich die Seele täglich weiht. Tatsächlich verschenken Sie sich im Grunde genommen einmal. Trotzdem berücksichtigt Gott die Möglichkeit, dass die Seele es sich eines Tages anders überlegt oder die eigentliche Anwendung der Weihe im Alltag 'vergisst'. Sie sollten sich dabei vor Augen halten, dass Gott Zeitzyklen erschaffen hat und dass für Ihn der Anfang einer jeden Welle in einem Zyklus (z. B. der Morgen eines jeden Tages) wie ein neuer Anfang ist, bei dem sich die Seele eigentlich entscheiden soll, wie sie die nächste Welle leben möchte. Deshalb hat Gott bzw. hat Maria es gerne, wenn die Seele sich jeden Tag neu weiht, als Bekenntnis, dass sie auch für den nächsten Tag, diesen neuen Abschnitt des Lebensweges, immer noch Maria, und durch Sie Gott, gehören will.

Wie wirkt es sich auf unsere Seelen aus, wenn wir am Tag mehrere Weihegebete beten? Im Grunde genommen genügt ein einziges Weihegebet, vorausgesetzt, es umfasst das ganze Leben und das ganze Wesen und es wird tief bewusst aus dem Herzen vor Maria gebracht. Man kann sich nie aus dem Verstand heraus an Maria weihen, eine Weihe muss aus dem Herzen heraus erfolgen, weil man sich nur auf fruchtbare Weise auf einem Bett von Liebe verschenken kann. Über Weihe denkt man nicht nach, man empfindet und lebt sie. Betet man mehrere Weihegebete am Tag, so bekräftigt man sozusagen das Geschenk des Selbst an Maria aus unterschiedlichen Perspektiven. Notwendig ist dies nicht, nachteilig ist es auch nicht, denn genauso wie der Mensch nichts dagegen hat, mehrere Male am Tag von dem/der Geliebten zu hören, dass sie ihn liebt bzw. dass er sie liebt, so hören auch Gott und Maria dies gerne mal wiederholen.

In jedem Weihegebet, das bewusst und aufrichtig gebetet wird, bringt die Seele wieder etwas von ihrem Herzen vor Gott. Das ist sehr fruchtbar, denn auch das ist, was wir darunter verstehen, dass sich die Seele 'entleert': Sie schüttet jeden Tag, manchmal also mehrmals, ihre Liebe aus. Die wahre Liebe, d.h. die Empfindung des Bedürfnisses, sich vollkommen selbstlos dem/der anderen zu verschenken, lieβe sich mit einer Reinigungsflüssigkeit vergleichen: Sie wärmt auf beim Gedanken, das Herz dem/der Geliebten (Gott, Maria) zu verschenken, kreist in der ganzen Seele herum und wäscht gleichsam die inneren Gesinnungen, Verfassungen, die Gedanken und Gefühle, und ergieβt sich dann zu den Füβen der Herrin aller Seelen.

Beim Erguss enthält diese Flüssigkeit nicht nur Liebe, sondern auch alle Verunreinigungen, die sie während ihres Kreislaufs in der Seele mit sich mitgerissen hat. Maria wandelt diese Verunreinigungen in Licht um, und die reine Liebe ergieβt Sie Ihrerseits, um die Ihrige vermehrt, vor Gottes Thron zur Verherrlichung und als Danksagung von Seiten der Seele. Dieser Vorgang wiederholt sich mit jedem Male, wenn die Seele aufrichtig, andächtig und liebevoll ein umfassendes Weihegebet zu den Füβen der Himmelskönigin niederlegt.

Auf die eigene Seele wirkt sich dieser Vorgang reinigend und heiligend aus. Auf andere Seelen hat es die gleiche Wirkung, nur auf sekundärem Wege: Mit jedem Weihegebet wird ein Lichtstrahl durch die Schöpfung gesandt. Ob und in welchem Maβe dieser tatsächlich Finsternis verjagt, hängt davon ab, ob und in welchem Maβe irgendwo eine Seele sich dieser Gnadenwirkung aufschlieβt.

Selbstverständlich dürfen Sie also nach wie vor mehrere Weihegebete am Tag verrichten. Jedes mit Ehrfurcht und Aufmerksamkeit vorgebrachte Gebet ist eine Liebeserklärung an Gott bzw. an Maria und eine Einladung an Gott, den kleinen Tempel der eigenen Seele zu besuchen. Während man aufmerksam, liebevoll und selbstlos (d.h. nicht zur Erfüllung eigener Intentionen) betet, öffnet sich eine Durchströmung:

  • von Liebe zwischen der Seele und Gott in beide Richtungen,
  • von Hingabe von Seiten der Seele zu Gott und
  • von Gnaden und Göttlichem Leben von Gott aus, welche die Seele reinigen und neu aufbauen.

Ein Weihegebet ist in dem Sinne anders als andere Gebete, dass es die Bekundung der völligen Hingabe an Gottes Vorsehung ist, denn diese ist es, durch welche Gott Seinen Heilsplan zu vollbringen versucht. Die Seele, die sich an Maria weiht, stellt sich formell in den Dienst des Göttlichen Heilsplans, durch die Einstellung des "Fiat mihi secundum verbum Tuum" (mir geschehe nach Deinem Wort), was die Seele für die Fülle der Fruchtbarkeit erschlieβt. In der wirklich strikt gelebten Weihe wiederholt die Seele Marias Vorbild in der vollkommenen Hingabe an Gottes Werke. Das Maβ, in dem sich das alles tatsächlich in der eigenen Seele verwirklicht, hängt von der Herzensverfassung ab, in welcher die Seele den Alltag lebt.

Liebe Schwester, die Weihe ist ein verkanntes Wunder und eine auβerordentliche Gnade. Die Liebe zur Weihe geht oft aus einem tief verwurzelten Sehnen nach dem wahren Leben hervor: Die Seele kann sich nach Weihegebeten sehnen, weil sie in jenen die goldene Brücke in Marias Herz sucht, wissend, dass dieses Herz das Tor zum Göttlichen Leben ist. Durch eine inständig verrichtete Weihe klopft die Seele an diesem Tor. Dieses öffnet sich nie auf einmal ganz, sondern immer in mehreren Phasen. Die Seele im Fleisch würde es gar nicht ertragen, sich auf einmal mit der Fülle des Göttlichen Lebens konfrontiert zu wissen. Mit jeder Phase bekommt die Seele etwas Neues zu verdauen, das sie entweder stärker macht oder sie erschüttern kann, je nachdem sie dasjenige, was auf ihr Inneres zukommt, richtig einbaut oder nicht. Je mehr sich das Tor öffnet, desto breiter wird für die Seele der Horizont und desto tiefer die Erkenntnisse von der Wahrheit, zu denen ihr der Zutritt gewährt wird. Ich kann Sie nur dazu ermutigen, die Reise zu vollenden, die Sie begonnen haben.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 326
Über Trennungen und Scheidungen, und wie die Weihe an Maria diese Finsternis in Licht verwandeln lässt – Vergebung als höchste und schwierigste Form der Liebe – Gebet der durch Trennung oder Scheidung in Finsternis gestürzten Seele zur Herrin aller Seelen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwestern in Jesus und Maria,

Mit gröβter Liebe habe ich Ihr Anliegen vor die Himmelskönigin gebracht. Damit sich die Göttliche Vorsehung wirklich voll auswirken kann, tun Sie gut daran, die vergangenen Jahre, die Ihnen, einschlieβlich X und Y, so viele Schmerzen eingebracht haben, der Gottesmutter zu weihen. Sie wartet auf solche Weihen, um die umfangreiche Finsternis, die sich bei Trennungen und Scheidungen in den Herzen zusammenpackt, in Licht umzuwandeln. Manchmal scheint es für die Seele im Herzeleid kaum Trost zu bringen, für eine Umkehr der Lage zu beten, weil für die Verwirklichung solcher Gebete so vieles in den Herzen verändert werden muss. Trotzdem werden die Gebete Ihre Herzen reinigen, denn wenn die Seele nach einem Trauma nicht mehr betet und sich keine Ziele mehr setzt, nährt sie sich nicht länger am Licht, das Gott ihr nach wie vor eingieβen will.

Wirklich frei können die Herzen nur dann werden, wenn die Kraft zu einer Vergebung gefunden werden kann. Vergebung ist die höchste Form der Liebe, dafür aber auch die schwierigste. Wenn die Seele verletzt worden ist, hat sie die Neigung, auf den Urheber zu zeigen bzw. den Urheber tief im Innern an den Pranger zu stellen. Dieser Urheber ist ja wie ein entwurzelter Baum, der den Weg sperrt, über dem man eine gewisse Strecke zurücklegen möchte, und somit jetzt eine Anpassung notwendig macht. Wenn der Lebensweg 'durch das Schicksal' unterbrochen wird, empfindet dies die Seele als schmerzhaft. Wenn er jedoch durch die Handlungen bzw. die Nachlässigkeiten eines Mitmenschen unterbrochen wird, kann die Seele dies als Verrat empfinden. Es gilt dann, die Kraft zu finden, 'umzudenken' und die neue Situation eher als eine Einladung zu einer neuen Lebensphase betrachten zu lernen. Man kann dies nur wirklich tun, ohne sich selbst etwas vorzumachen, wenn man die neue Phase gleich an Maria weiht und es so zu empfinden weiβ, dass ein Stück Weg mit Menschen einem neuen Stück mit der Himmlischen Liebe Mariä Platz gemacht hat. Sobald es der Seele wirklich gelingt, nach einem 'dunklen' Wendepunkt auf dem Lebensweg entschieden zu sagen: "Himmlische Mutter, ich schenke Dir diese Finsternis, jetzt kann es nur besser werden", öffnet sie die Tür des Seelentempels für die vollendete Göttliche Liebe, die alle Wunden heilt. Ab jenem Augenblick ist die Seele sozusagen die Hebamme bei der eigenen Wiedergeburt.

Ich möchte mit Ihnen beiden gemeinsam Folgendes machen, wenn es Ihnen recht ist: Wir schenken der Himmelskönigin alles, was Sie seit der Scheidung an Herzeleid, aber auch an zusätzlichen Prüfungen haben durchstehen müssen, dadurch dass die Männer von Ihrer Seite gewichen sind. Das ist eine ganze Menge, und Gott weiβ das. Wenn Sie genau diese Prüfungen, die Sie haben erleiden müssen und die sonst nicht auf Ihren Lebensweg gekommen wären, vor Maria bringen, Sie diese mit Ihrer Vergebung und Ihrer Liebe verbinden und dann Maria bitten, Sie möge dieses ganze Paket an Leid, Liebe und Vergebung mit dem Gold Ihrer vollendeten Himmlischen Liebe veredeln und als reines Licht in die Seelen der Männer ergieβen, wird dieser ganzen Finsternis ein Groβteil ihrer Wirkungen genommen. Versuchen wir es mal gemeinsam mit den Worten, die mir Maria schenkt:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen alsGebet 1204 freigegeben werden sollten)

Liebe Schwestern, mir brennt das Herz, weil neue Hoffnung Wellen neuen Lebens bringt. Am Tag, an dem ich diese Zeilen schreibe, feiern wir die Unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter. Sie war von jeher der Spiegel der Ewigen Liebe, die Trägerin des wahren Lebens, das groβe Zeichen des Lichtes der Hoffnung. Wissen Sie, auf dem Höhepunkt der Prüfungen ist die Seele wie eine Reisende durch die Nacht. Manche Seele fürchtet sich vor der Dunkelheit. Diese Angst kann dazu führen, dass sie die Reise aufgibt. Wenn sie sich aber versteckt, kann es sein, dass sie auch nicht die Morgendämmerung spürt, wenn diese kommt. Die Furcht kann die Seele vor der Hoffnung und dem Licht verschlieβen. Die Nacht dauert für Sie bereits eine ganze Weile. Gerade deswegen darf sich Ihre Seele darauf verlassen, dass die Sonne sich in dieser Stunde bereit macht, über den Horizont emporzusteigen. Die Finsternis in Ihnen werden Sie bald los, und zwar auf dem Boden, in dem alles Unkraut vergeht: zu Füβen der Herrin aller Seelen. Gerade an diesem wundervollen Tag ergieβt die Unbefleckte Empfängnis diese Verheiβung in Ihre Herzen. Ich bete mit Ihnen, damit ich mich auch mit Ihnen freuen darf.

Laudate, Immaculata Virgo Maria!
(Ich preise Dich, Unbefleckte Jungfrau Maria!)

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 327
Materielle Vorkehrungen für kommende Zeiten sagen Gott, dass die Seele auf das Weltliche vertraut – Alle Beschäftigungen sollten Gottes Heilsplan dienen – Weltliche Nachrichten über die Medien sind für die Seele wie pures Gift – Über die Jagd nach spirituellen Botschaften

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Unsere Zeit ertrinkt in einem Meer von Informationen und Nachrichten. Leider stammt sehr viel Wasser in diesem Meer nicht aus der Quelle der Ewigen Wahrheit. Gerne zitiere ich Ihre Fragen buchstäblich, damit der Kontext richtig geschildert wird.

In vielen Botschaften der Gottesmutter kündigt Sie eine schwere kommende Zeit an. Gibt es auch im natürlichen Bereich Dinge, die wir vorbereiten sollen? Wäre es richtig z.B. sich auf Gemüseanbau im Garten einzustellen und Kleidungsvorräte für die Kinder zu kaufen? Oder sollte man sich einfach in die Hände der Gottesmutter fallen lassen und alles irgendwie auf einen zukommen lassen? Oder beides?
Im Leben als Christ gilt diese goldene Regel: Die Seele soll sich vollkommen in die Hände der Himmelskönigin geben und nicht mehr zweifeln. Das ist weitaus der gröβte Beweis der Hingabe und des Vertrauens zu Gottes Liebe, den man überhaupt erbringen kann. Manchmal heiβt es, es geschehen in dieser Zeit keine Wunder mehr. Um Wunder zu bezeugen, muss man sie sehen können. Die meisten Seelen sind aber zu tief im Schlamm der Welt und in der Verblendung durch die menschlichen Scheinwunder versunken, um noch das Wirken Gottes wahrnehmen zu können. Die gröβten Wunder vollziehen sich im Innern, in den Herzen. Um jene zu sehen, muss die Seele sich ganz für die nichtstoffliche Wirklichkeit aufschlieβen.
Nun denn, die Gottesmutter sagt mir immer wieder:

Die Seele, die den Mut aufbringen kann, sich uneingeschränkt in Ihre Hände zu geben, mit allem, was sie ist und was sie hat, soll zu jeder Zeit durch Gottes Vorsehung getragen werden, in jedem Bereich ihres Lebens und ihres Wesens. Das Maβ des Vertrauens und der Hingabe dieser Seele bestimmt dabei das Maβ der Betreuung, welche ihr von oben zukommen wird.

Die Seele darf nicht verlangen, dass ihr alles von selbst zufällt. Sie muss auf jeden Fall zu dem Wirken von Gottes Vorsehung beitragen. Sich Sorgen machen sollte sie jedoch auf keinen Fall. Fruchtbare Mitwirkung mit Gottes Vorsehung besteht darin, dass die Seele:

  • strikt ein tugendhaftes Leben führt. Das wird ihr in dem Maβe besser gelingen, wie sie ihre Weihe an die Gottesmutter ernst nimmt und sie diese im Alltag lebt;

  • auf die Winke der Vorsehung achtet und dazu beiträgt, dass diese sich konkret verwirklichen können;

  • sich im Übrigen genauestens von der inneren Führung lenken lässt, und zwar im Herzen. Jedes Denken, Analysieren, Planen und Grübeln wirkt öfter hemmend als fördernd. Einst sagte mir Maria, zwar in einem anderen Kontext, aber immerhin auch hier der Beachtung wert:

"Überlass das Denken Mir, du sollst nur im Herzen die Straβenkarte beachten, die Ich dort zeichnen werde".

In Menschensprache heiβt dies soviel wie: "Lass Mich das Wasser sein, auf dem du treibst, und folge einfach dem Strom".

Liebe Schwester, es herrscht seit vielen Jahren eine Panikstimmung, die mit sich bringt, dass Seelen beunruhigt werden und viel Zeit auf Vorkehrungen verwenden, die sie dadurch fruchtbarer machen könnten, dass sie an ihrer seelischen Entwicklung arbeiten. Nicht durch die materiellen Dinge, die man sich für die Letzten Zeiten beschafft, wird man gerettet, sondern durch die Heiligung und die Weihe, denn letztendlich rettet nur Gott, und zwar diejenigen, die sich strikt seelisch auf die Rettung vorbereiten. Materielle Vorkehrungen sagen Gott, dass die Seele auf das Weltliche vertraut, seelische Vorkehrungen sagen Ihm, dass die Seele auf Ihn vertraut.

Mir hat die Gottesmutter nie zu erkennen gegeben, dass es wünschenswert sei, sich auf die allerletzten Zeiten auch durch materielle Maβnahmen vorzubereiten. Fahrlässig sollte der Mensch nie werden, unter keinen Umständen, aber wichtig ist, dass die Lebenskraft und alles Handeln zum allergröβten Teil an den seelischen Dingen orientiert bleibt. Gott sorgt für diejenigen, die sich bemühen, 'für Ihn und Seine Werke zu sorgen'.

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Heilpflanzen und versuche, mir ein Sortiment im Garten aufzuziehen. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob ich mich dadurch zu sehr mit dem Körper und seiner Gesundheit beschäftige, statt andere für Gott nützlichere Dinge zu tun. Ist es eine Art von Vertrauensmangel Gott gegenüber, wenn man sich sozusagen einen Medizinvorrat im Garten für schlechte Zeiten anlegt, oder legt Gott dieses Interesse zu einem bestimmten Zweck in meine Seele?
Ihre Beschäftigung ist an sich etwas sehr Schönes. Sie arbeiten sozusagen in Gottes Apotheke. Nützlich ist diese Beschäftigung an sich durchaus und auch lobenswert. Dennoch verweist Maria auf die Hinweise, die Sie vorhin hat geben lassen. Sie weist auf eine Nuance hin, mit welcher Sie diese Beschäftigung erst recht in Gottes Sinne ausüben könnten: Geben Sie sich dieser Beschäftigung ruhig weiter hin, aber richten Sie dabei ihr Augenmerk nicht auf die 'schlechten Zeiten, die kommen könnten', sondern auf den sehnlichen Wunsch, Gott möge Ereignisse und Menschen, sogar Tiere auf Ihren Weg bringen, die von Ihren Heilpflanzen Nutzen haben können. So wird Ihre Beschäftigung zu einem Werk innerhalb des groβen Rahmens von Gottes Heilsplan. Sobald Sie sich so umorientieren, wird Ihre Arbeit zu einem Werk, das voll und ganz von Gott bzw. von Maria gelenkt wird. Sie wird zu einer Arbeit von Liebe, von Hingabe, von 'Sich dahin Stellen, wo Gott einen nötig haben will'. Das ist sehr wichtig.

Darüber hinaus können Sie diese Arbeit im Heilpflanzengarten auf eine besondere Art an Maria weihen und Sie folgendermaβen bitten:

"Meine Himmlische Mutter und Herrin, Du bist die Gärtnerin der Seelen, lenke doch meine Hände, mein Herz und meinen Geist, damit diese Werke im Garten in Wirklichkeit Heilarbeiten in den kranken Gärten sündhafter Seelen sein dürfen".

Dieses Gebet würde der Gottesmutter eine auβerordentliche Freude bereiten. Sie würden dadurch aktiv zu den Werken der Himmelskönigin in diesen Letzten Zeiten beitragen.
Vergessen Sie auβerdem nicht, während der Arbeiten im Garten zu beten. Beten können Sie sogar einfach dadurch, dass Sie ständig zu Maria, der Himmlischen Gärtnerin, sprechen und sozusagen alles mit Ihr tun. So wird jedes Werk zu einer Verherrlichung und bekommt einen zusätzlichen Sinn.

Es wird viel berichtet über allerlei schreckliche Dinge, die mit unserer Umwelt angestellt werden, z.B. beabsichtigten Nährstoffmangel in unserer Nahrung, krankmachende Medikamente zur Bevölkerungsreduktion... Falls diese Dinge stimmen, soll ich mich darüber informieren oder ist es der Gottesmutter lieber, dass ich derartige Nachrichten ignoriere?
Es heiβt in der Welt zwar, Wissen sei Macht, aber im seelischen Leben heiβt es, man sollte sich in Bezug auf alles Weltliche nicht über das Mindestmaβ hinaus informieren. Die weltlichen Nachrichten sind für die Seele wie pures Gift. Aus diesem Grunde betont Maria immer wieder, die Seelen sollen sich von den Massenmedien fernhalten, Fernsehen, Rundfunk und Presse meiden wie die Pest, mit Ausnahme von soliden und wahrhaftigen spirituellen Themen, und sogar dann ist mit den Medien noch sehr vorsichtig umzugehen.

Weltliches Wissen ist von Finsternis, Lüge, Entmutigung, Materialismus, Gottlosigkeit und Untergangsstimmung geprägt. Das Chaos in der Welt wird sozusagen verherrlicht, die Werke des Bösen in der Welt aufgelistet, als ob das letztendliche Ziel daraus bestünde, jeder Seele den letzten Glauben, die letzte Hoffnung und die letzte Liebe zu nehmen. Maria rät deshalb nur eins:

"Lasst nicht zu, dass Einzelheiten das Herz in Finsternis stürzen, sondern lebt ein Leben der Weihe von allen Werken der Finsternis in der Welt. Gebt euch selbst Mir hin, damit Ich dafür sorgen kann, dass die Finsternis unwirksam wird. Mehr verlange Ich nicht von euch. Nicht eure Sorgen und auch nicht alles Gerede werden die Finsternis aus dieser Welt schaffen, ganz im Gegenteil, sondern nur eure Aufopferungen, eure geweihten Prüfungen, eure Sühne, eure Liebe und euer Vertrauen in den Sieg des Lichtes".

Jedes Mal, wenn Sie etwas Beunruhigendes erfahren, weihen Sie es Maria und befreien Sie Ihr Herz und Ihre Gedanken davon, indem Sie fest an den Sonnenaufgang von Gottes Reich glauben. Die Nacht ist am finstersten kurz vor der Morgendämmerung.

Wie kommt es, dass mein Mann keinerlei Verständnis für die vielen Botschaften der Gottesmutter hat, und warum nennt er all die Themen im vorigen Absatz Verschwörungstheorien und Unsinn? Hat er da Recht?
Er widersetzt sich den Botschaften aus Angst vor der Möglichkeit, es könne etwas Wahres daran sein. Es ist der Böse, der sein Herz dafür verschlieβt. Er hat in jenem Sinne Recht, dass er sich keine Sorgen macht, aber nicht in dem Sinne, dass er tut, als ob nichts los wäre. Man muss auf jeden Fall jeden Tag mit der eigenen Seele im Reinen sein und wenigstens mit der Möglichkeit rechnen, dass man morgen vielleicht dem Schöpfer begegnen muss und dass dies am Besten nicht ohne gewaschene Kleider geschieht. Wir sollen uns nicht für die Wahrheit taub und blind stellen, dass in der Welt kaum noch etwas im Sinne Gottes läuft und dass der Himmel darüber nicht gerade erfreut ist. Allerdings dürfen wir uns nicht von allen Botschaften führen lassen.

Ich habe früher von Seiten der Gottesmutter bereits darauf hinweisen müssen, dass der Böse in sehr vielen Botschaften seine eigene 'Wahrheit' vorbringt, zwecks Entmutigung, Verbreitung von Angst und Panik und in der Absicht, Seelen von Gott loszureiβen, weil sie meinen, die Finsternis hätte sowieso das letzte Wort. Sich täglich auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten, ist weise. Sich mit einer Jagd nach spirituellen Botschaften zu beschäftigen und inzwischen die Arbeit an der eigenen Seele zu vernachlässigen, was sehr häufig der Fall ist (!), ist sehr unvernünftig und kann der Seele sogar eine negative Bewertung von Gott aus einbringen (Sie hätte es dann nämlich besser wissen sollen).

Ich habe gelesen, dass die Wunderbare Medaille jegliche Krankheit eliminiert, wenn man sie in ein Glas Wasser gibt und von diesem Wasser dann ins Essen gibt. Ist dies gültig für alle Schadstoffe in unserer Nahrung? Können wir uns durch die Wunderbare Medaille den Wirkungen von giftigen chemischen Substanzen entziehen – sie sozusagen unschädlich machen?
Maria lässt mich da etwas klar stellen. Die Wunderbare Medaille ist von oben mit auβerordentlichen Kräften geladen. Sie kann Heilungen bringen, aber die Seele darf nicht aus den Augen verlieren, dass dasjenige, was heilt, ihr eigener Glaube, ihr eigenes Vertrauen und ihre eigene Hingabe an Maria (und durch Sie an Gott) ist. Sind diese Elemente vorhanden (Glaube, Vertrauen und Hingabe – d.h., im Grunde genommen die vollkommen gelebte Weihe), so wird Gott unter Umständen durch die Wunderbare Medaille Seine Wunder vollbringen: Heilung, Bekehrung, innere Erschlieβung, seelische Entfaltung. Die Wunderbare Medaille war nicht an erster Stelle für physische Wirkungen gemeint, sondern zur seelischen Erschlieβung. Dies gilt ja für jeden Kontakt von oben zu den Seelen hin: Wichtig ist für Gott nur die seelische Entfaltung, damit die Seele sich Ihm nähert und so die Ewige Glückseligkeit verdienen kann. Gott lässt allerdings auch physische Wirkungen zu, in der einzigen Absicht, dass diese die beschenkte Seele letztendlich zur seelischen Vertiefung führen möge.

Liebe Schwester, Ihre letzte Frage, für die Freundin, wird von der Gottesmutter nicht beantwortet. Ich nehme an, die Freundin wird selbst in tiefem Glauben und Hingabe der inneren Führung folgen müssen und inzwischen die Leiden weihen, d.h. mithin auch, sie (vorläufig?) weiterhin annehmen. Selbstverständlich nehme ich auch sie gerne ins Gebet auf, damit sie durchhält. Möge sie die Kraft finden, sich nichts daraus zu machen, wenn Menschen ihre Prüfung hin und wieder nicht für voll nehmen. Wichtig ist nur, was sie selbst damit tut, und dass sie sich dessen bewusst ist, dass der Mensch nicht seinen Mitmenschen Rechenschaft schuldet, sondern nur Gott gegenüber.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 328
Verzeihen hilft, andere Seelen zu befreien – Über das Beten der Myriam-Gebete – Sich Sorgen machen bedeutet, das Weltliche in sich eindringen lassen – Gebet, um Verunsicherung nicht zuzulassen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief. Die vielen Probleme, worüber Sie berichten, bringe ich selbstverständlich vor die Gottesmutter. Inzwischen können Sie selbst den Weg für die Gnadenwirkung dadurch frei machen, dass Sie die betreffenden Seelen an Maria weihen, das heiβt, dass Sie sie alle mit ihren Lebensanschauungen, ihrem Mangel an Liebe und mit allem, wodurch sie Sie jemals verletzt oder Ihnen Schmerzen zugefügt haben, Maria darbieten, mit der Bitte, die Himmelskönigin möge diese ganze Finsternis in Licht und Liebe umwandeln helfen. Wichtig ist dabei, dass Sie alles Mögliche tun, um diesen Seelen zu verzeihen, denn auch Ihre Liebe und Selbstüberwindung wird mitbestimmen, in welchem Maβe diese Seelen befreit werden.

Liebe Schwester, man sollte sich nicht deswegen überfordert fühlen, weil neue Gebete hinzukommen. Jedes neue Gebet ist ein Geschenk vom Himmel. Man sollte es nicht als Verpflichtung empfinden, es zu beten, sondern als einen neuen Weg für den Fall betrachten, in dem es sich als nützlich erweist, für eine schwierige Situation angemessene Worte zu finden, die Gottes Herz berühren können, weil sie aus Marias Herzen hervorgekommen sind. Ich lade Sie mit Freude dazu ein, den Brief Nr. 313 mal zu lesen, in dem die Gottesmutter Wege zeigt, um auch 'anders' zu beten. Man kann Gott nämlich auf mehreren Wegen erreichen.

Beten Sie ruhig die Gebete, die Sie ansprechen, und lesen Sie jedes neue Gebet, das Ihnen zuflieβt, mit dem Herzen. So bekommen Sie gleichsam die Gelegenheit, sich mit demjenigen anzufreunden, was es Ihnen und Gott bzw. Maria bringen kann. In jedem Gebet spricht das Herz Gottes zu der Seele. Je nach der Verfassung Ihres Herzens werden Sie entweder von diesem oder von jenem Gebet mehr berührt werden. Egal wie Ihr Herz berührt wird, das Ergebnis wird sein, dass es sich für die Liebe aufschlieβt und dadurch blühen kann. Auch Ihre Umgebung wird dies spüren, wenn auch vorwiegend unbewusst. Eine Bekehrung von Seelen aus dem eigenen Umfeld kann man nur in dem Maβe erfolgreich in die Wege leiten, wie man selber Licht ausstrahlt. Dazu ist notwendig, dass das eigene Herz ein gewisses Maβ an Frieden in sich blühen lässt. Den inneren Frieden wird die Seele dann finden, wenn ihr Kontakt zu Gott in der Tiefe des Herzens stärker empfunden wird als ihre Berührung mit allem Weltlichen um sie herum.

Vieles von dem, was sich um eine Seele herum abspielt, kann sie bedrängen. Dennoch ist dieses Gefühl etwas anderes als sich Sorgen zu machen. Wenn die Seele von etwas bedrängt wird, heiβt dies, dass sie spürt, dass etwas dem Göttlichen Gesetz gegenüber nicht in Ordnung ist. Es ist durchaus möglich, dass sie trotzdem im Himmlischen verwurzelt bleibt und ihre Empfindungen zum Beispiel inständig an Maria weihen kann. Sie fühlt dann zwar eine Traurigkeit, legt jedoch alles in die Hände der Himmelskönigin und weiβ, dass es dort bestens aufgehoben ist. Macht sich die Seele aber Sorgen, so heiβt dies, dass das Weltliche eigentlich in sie vorgedrungen ist und dass sie (manchmal unbewusst) dabei ist, selbst Lösungen zu suchen. Dabei verirrt sich die Seele leicht auf den Wegen menschlicher Scheinlösungen. Sie kann zwar inzwischen auch um Lösungen beten, aber in jenem Falle hat das Gebet eher den Charakter eines Aktes der Verunsicherung.

Um diese Verunsicherung, die ja die Seele völlig lähmen und unfruchtbar machen kann, zu verhindern, lädt Maria Sie dazu ein, vertrauensvoll zu beten, und zwar nicht nur mit Gebetstexten, sondern noch mehr dadurch, dass Sie die ganzen Probleme und Seelen Maria zu Füβen legen und aus der Tiefe Ihres Herzens zu Ihr sagen:

"Du kannst das Beste daraus machen, ich werde nur beten, Dir folgen und Dir mein ganzes Herzeleid zur Verfügung stellen, damit Gnaden bereitet werden können, um Licht in diese Finsternis zu bringen. Hilf mir, dass ich nicht durch eigenen Unfrieden oder eigene Sorgen Deine Werke erschwere".

Sie kennen ja das Bild: Wenn die Mutter den Boden scheuert, sollen die Kinder drauβen spielen und ihr nicht vor die Füβe laufen. So ist es ebenfalls, wenn die Himmlische Mutter eine Sache reinigt: Da sind wir die Kinder, die besser nicht dazwischen kommen.

Liebe Schwester, ich hoffe von ganzem Herzen, dass Sie bald die Frühlingssonne neuen Lebens in Ihrer Umgebung aufgehen sehen dürfen. Sie werden merken, dass in jeder Stunde, in der in Ihnen die innere Verspannung nachlässt, Sie manche Dinge bereits mit anderen Augen sehen werden. Sie gehören zu den ganz Wenigen in Ihrer Umgebung, auf die Sich Gott verlassen möchte. Er baut Seine Burg jedoch am Liebsten auf fruchtbarem Boden, auf dem die Blumen blühen: auf einer Seele, die den inneren Frieden festhält, weil sie weiβ und darauf vertraut, dass Gott nie schläft und dass jede Stunde, in welcher die Finsternis in ihrem Leben anhält, nur dazu dient, dass Sein Licht eines Tages noch heller leuchten kann. Bereiten Sie Seinen Weg in die Herzen in Ihrer Umgebung vor, durch eine Lebensart, die an sich ein ununterbrochenes Gebet ist, nämlich eine Einstellung der Aufgeschlossenheit für alle Schönheiten und Gnaden, mit denen Gott Sie täglich tief im Herzen bescheren möchte. Diese Aufgeschlossenheit ist eine Frage der stillen Zufriedenheit im Bewusstsein, dass alles gut ist, weil Gott es so zugelassen hat. Eines Tages begleicht Er alles und bringt ein Vielfaches des vollendeten Lichtes, das Ihnen jetzt noch so sehr fehlt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 329
Die Wahrheit ist die tiefe Wirklichkeit, der Kern von Gottes Handeln und von Gottes Absichten – Ein Leben mit und in der Herrin aller Seelen als ständiger Exorzismus – Inwieweit darf man Geld gewinnbringend anlegen? – Wie kann man zur Versöhnung zweier Seelen beitragen? – Wie entdeckt man die eigene Berufung? – Der heilige Bund der vollkommenen Weihe an Maria ist nicht mit weltlichen Interessen und Menschenfurcht vereinbar

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Wie heiβt das doch so schön: "Jeder hat seine Wahrheit"? Dabei ist dieser anziehende Gedanke selbst eine sehr irreführende Unwahrheit. Es gibt nur eine einzige Wahrheit: jene Gottes, und der Mensch kann nur in höherem oder geringerem Maβe diese Wahrheit in sich zur Entfaltung kommen lassen. Gottes Wahrheit bezieht sich auf das Ganze des Wissens und der Erkenntnisse, die notwendig sind, um die Seele zu dem Zustand zu erheben, der sie für die Rückkehr zu Gott, zur Heiligkeit, zum Ewigen Leben bereit macht. Die Wahrheit ist die tiefe Wirklichkeit, der Kern von Gottes Handeln und von Gottes Absichten. Weil Gottes Handeln und Seine Absichten (Sein Heilsplan für die Seelen) durch die Liebe aufgebaut, genährt und gelenkt werden und die Liebe Gottes Gesetz ist, können wir sagen, dass die Wahrheit die Kenntnis von Gottes Gesetz ist. So habe ich es einst in der Sturmschrift Nummer 10 ausführen dürfen. Daraus ergibt sich somit, dass sich viele Seelen an manchem festhalten, was nicht mit Gottes Gesetz vereinbar ist. Da der Mensch kaum die Fülle von Gottes Gesetz in sich verwirklichen kann, braucht es uns nicht zu wundern, dass es in der Welt so viele Konflikte gibt. Sie werden bestimmt verstehen, wieso ich gerade durch diese Tür an Ihren Brief herantrete. Schauen wir uns mal Ihre Fragen an.

Ich habe gehört, dass durch die Teilnahme an der Heiligen Messe auch die Gnade geschenkt wird, Gottes Stimme in sich zu hören? Wann geschieht dies und wie sollte sich die Seele darauf vorbereiten, und hält das dann ein Leben lang?
Die Heilige Messe ist einer von vielen Wegen, auf dem Gottes Stimme in das Herz hereinkommen kann. Die Teilnahme an der Heiligen Messe schenkt diese Gnade nicht unbedingt: Alles kommt darauf an, in welcher Verfassung die Seele der Messe beiwohnt und wie es in der Seele aussieht. Wohnt sie der Heiligen Messe im Stand schwerer Sündhaftigkeit bei? Wie lange hat sie nicht mehr gründlich und aufrichtig gebeichtet bzw. übt sie wohl die wahre Reue? Wohnt sie der Messe freien Herzens (im inneren Frieden) bei oder aber mit einem von Bitterkeit und Mangel an Vergebung erfüllten Herzen?

Um ganz genau zu sein, sollte ich es so ausdrücken: Gottes Stimme erklingt ständig in jedem Herzen, nur hören es die meisten Seelen niemals. Gott ergieβt die Früchte Seines Herzens, die Liebe in ihren unzähligen Äuβerungen, ununterbrochen in die Menschenherzen. Ob eine Seele diese Informationen tatsächlich auffängt oder nicht, hängt davon ab, ob ihr 'innerer Rundfunk auf Gottes Wellenlänge ist'. Auf Gottes Wellenlänge ist die Seele in dem Maβe desto mehr:

  • wie sie ihren Willen mit Gottes Willen eins gemacht hat und somit in ihrem Leben dieselben Absichten hegt wie Gott Selbst;

  • wie sie sich von allem Weltlichen fernzuhalten versucht und sich in ihrem inneren Leben und in ihren Handlungen an den Dingen orientiert, die für das Ewige Leben von Interesse sind;

  • wie sie die wahre, selbstlose Liebe in sich blühen lässt. Die wahre Liebe ist ein auβerordentlicher Magnet, der Gottes Herz, Seine Gnaden und all dasjenige, was Er zu verschenken hat, sehr kräftig anzieht. Die wahre Liebe macht die Seele übrigens zu einem 'Transformator', der all dasjenige, was ihr von Gott zuflieβt, so umsetzt, dass die Seele es in sich und im eigenen Leben voll entfalten und für ihr spirituelles Wachstum benutzen kann.

Jede Seele soll sich immer vor Augen halten, dass im Bund zwischen Gott und ihr, sie das schwache Glied ist. Gott schenkt ständig die Ströme Göttlichen Lebens. Diese Ströme werden keine Sekunde lang unterbrochen. Eine Unterbrechung wäre für die Schöpfung bzw. für die Seele verheerend. An Gott soll es somit nicht liegen, wenn die Seele nicht zur Entfaltung gelangt. Betrachten wir die Nahrung eines Menschen: Der Mensch lebt nicht von dem, was er isst, sondern von dem, was er verdauen und aufnehmen kann. Die reichste Nahrung nützt dem Menschen gar nichts, wenn er diese nicht verdauen kann. Etwas Ähnliches gilt im seelischen Leben: Gott schenkt jeder Seele die reichste Nahrung, aber nur wenige sind so sehr auf Ihn ausgerichtet, dass sie diese seelische Nahrung (Gnaden, Gaben, Inspirationen, Zeichen, Lenkung, Erguss von Liebe...) im höchsten Maβe aufnehmen und 'verdauen', d.h. in sich zur Entfaltung bringen und stärker (heiliger) davon werden.

So kommt es, dass es ganz an der Seele liegt, was sie wirklich aus der Heiligen Messe davonträgt. Will die Seele über alles Gott in sich spüren und sich Seine Geschenke 'einverseelen', so wird sie tatsächlich die Stimme, d.h. die wirkende Gegenwart Gottes in der Heiligen Messe spüren. In manchen Fällen kann die Seele nicht wirklich dafür, wenn dies trotz aller Anstrengung nicht gelingt. Das kann zum Beispiel bei Krankheit der Fall sein, oder wenn sie kurz vor der Heiligen Messe eine beschwerliche Erfahrung gemacht hat. Die Himmelskönigin kann dann gebeten werden, die Seele zu reinigen. Wenn die Seele selber nicht schuld daran ist, dass sie die Gegenwart Gottes nicht spürt, wird Gott ihr im Verborgenen trotzdem Seine Gnade einbauen. 'Sprechen' tut Er somit eigentlich immer. Die Vorbereitung auf diese Stimme besteht aus nichts anderem als der Entwicklung der Tugendhaftigkeit. Wenn die Seele diese gewissenhaft entwickelt (zum Beispiel im Sinne der Schrift Frühlingsblüten am Lebensbaum), und alles Erworbene durch tägliches 'An-sich-Arbeiten' instand zu halten weiβ, kann das Hören der Stimme Gottes tatsächlich ein Leben lang halten.

Ich habe eine Bekannte, die jahrelang Esoterik praktiziert hat. Sie sagte, dass Sie vielleicht einen Exorzisten braucht. Sollte ich diese Seele zu einem führen?
Wenn sie schon selber erkannt hat, dass diese frühere Beschäftigung die Seele von Gott abschneidet (das tut sie nämlich auf vielerlei Weise), dürfen Sie dies tun. Falls ihr Herz aber die wahren Wege Gottes erkannt hat, täte sie fürs Erste gut daran, sich an Maria zu weihen und den Regeln dieser Weihe in der alltäglichen Praxis zu folgen. Dieser Schritt kann jede Seele, die sogar hochgradig vom Bösen gelenkt worden ist, vollkommen und restlos heilen. Ein Leben mit und in der Herrin aller Seelen ist wie ein ständiger Exorzismus. Nicht viele Seelen haben dies bisher erkannt. Trotzdem ist es die Wahrheit.

Inwieweit dürfen wir Geld gewinnbringend anlegen?
Da ergibt sich die groβe Schwierigkeit des Lebens im Fleische. Solange der Mensch auf Erden lebt, hat er materielle Bedürfnisse, und diese Bedürfnisse (Essen, Trinken, Kleidung, Unterkunft, Pflege und medizinische Betreuung, um die Wichtigsten zu erwähnen) lassen sich in unserer modernen Gesellschaft durchwegs nur mit Geld als Zwischenglied befriedigen. Wenn der Mensch fürsorglich ist, denkt er nicht nur an die heutigen Bedürfnisse, sondern auch an die morgigen. Er versucht also, seine Geldmittel und deren Anwendung ein wenig zu organisieren. Für die Welt und ihr wirtschaftliches Denken versteht es sich, dass Geldanlagen, Darlehen u. ä. mit Verzinsung einhergehen, wobei man eine höhere Summe bezahlt bzw. zurückbekommt als das ursprüngliche Kapital. Für das Göttliche Leben gilt diese Regel jedoch nicht. Gewinnbringende Anlagen lassen sich aus mehreren Gründen nicht mit der christlichen Moral vereinigen. Ist die Seele aus irgendwelchen Gründen (es gibt viele) an Bankregeln gebunden, so missbilligt Gott dies nicht, weil die Seele diese Regeln ja nicht selber geschaffen hat. Die Herrin gibt mir aber die nachfolgenden Anweisungen:

  • Gewährt eine Seele einer anderen Seele ein Darlehen, so sollte sie keine Zinsen verlangen. Das Darlehen sollte nur aus reiner Nächstenliebe und Besorgnis um das Schicksal der anderen Seele gewährt werden, nicht als Mittel, um einen Zusatz an Kapital zu erhalten.

  • Die Seelen sollten kein Geld gewinnbringend anlegen. Die Seele, die dies tut, bezeugt einen Mangel an Vertrauen zu Gottes Vorsehung und zur Göttlichen Führung auf ihrem Lebensweg. Auβerdem öffnen gewinnbringende Anlagen der Seele die Versuchung, ihr ganzes Denken und Handeln an materiellen Erwartungen zu orientieren.

Aus diesen Regeln möge noch einmal hervorgehen, wie sehr Gottes Wege von denen des Menschen abweichen. Gottes Gesetz basiert weder auf der liberalen Philosophie und Moral noch auf den Gesetzen des Wirtschaftsdenkens, sondern auf der vollendeten Liebe, dem vollendeten Glauben und der vollendeten Hoffnung. Versuchen Sie nach diesen Gesetzen zu leben, so werden Sie von vielen nicht verstanden werden. Gott aber wird es Ihnen vergelten mit einem Lohn, dem keine weltlichen Zinsen jemals gleichkommen können.

Ich habe versucht im Streit zwischen A. und B. zu schlichten, bisher ohne Erfolg. Beide sind sehr verhärtet und mit Hass und Zerstörungswut durchdrungen. Was kann ich weiter tun?
Sie können kaum mehr tun als beten, Ihre Anstrengungen und Ihr Herzeleid über die Einstellung dieser Seelen Maria darbieten und Sie darum bitten, aus all dem diesen Seelen Gnaden zu erwirken, und diese Seelen an Maria weihen, damit sich ihre Herzen für die wahre Liebe und Versöhnung aufschlieβen. Wo der Harnisch des weltlichen Denkens und Fühlens ganz fest sitzt, kommt man mit Argumenten nicht mehr durch, da hilft nur das Feuer der Himmlischen Liebe. Wünschen Sie sich sehr fest, dass die beiden Herzen in einem Feuer verschmelzen und bieten Sie Maria dieses Wunschbild an mit der Bitte, Ihre Macht möge es verwirklichen. Es gibt noch Wunder, und in fast allen ist es die Himmelskönigin, die letztendlich den Schlüssel umdreht, durch Ihre Fürsprache und Vermittlung und durch die unendliche Macht, die Ihr gewährt worden ist, um Seelen völlig umzugestalten.

Wie entdeckt man seine eigene Berufung im Herzen, wie wird dieser Wille Gottes in uns freigelegt, sodass ich vollends jede Sekunde meines Lebens nur den Willen des Vaters tue?
Zu diesem Thema habe ich mich früher bereits äuβern dürfen, u. a. im Brief Nr. 213. Die allgemeinste Regel, um die eigene Berufung zu entdecken, wäre diese: Beachten Sie:

  • wohin Sie Gottes Vorsehung durch die vielen Zeichen im Alltag zu führen versucht;
  • Ihr eigenes Herz, seine Vorlieben und Abneigungen;
  • die Beschäftigung, der Sie sich wirklich hingeben möchten und die unverkennbar Seelen näher zu Gott bringt bzw. Geschöpfen das Leben erleichtert und dabei vollkommen im Sinne von Gottes Gesetzen ist und Seinen Plänen dienlich sein kann.

Die wahre Berufung hat immer mit demjenigen zu tun, was Gott in diesem Leben von der Seele erwartet. Eine Beschäftigung, die nicht auf der Grundlage der Tugendhaftigkeit basiert, kann somit niemals eine Berufung sein.

Viele 'Freunde' und 'Nachbarn' sondern sich von uns ab. Hat das auch mit der Vergeistigung zu tun?
Gewiss. Die Welt will ihre Regeln und Normen berücksichtigt wissen. In jenen Regeln und Normen passen eine Weltanschauung und Lebensbetrachtung der Vergeistigung nicht hinein. Das Denken und Fühlen in der Welt ist immer stärker von Gottlosigkeit geprägt. Eine Seele, die das Fühlen, Denken, Wünschen, Sprechen und Handeln offensichtlich an den Dingen des Himmels und den ewigen Bedürfnissen orientiert, kann in dieser Welt gar keine Wurzeln mehr schlagen. Sogar ihre verborgenen inneren Gesinnungen lehnen sich von selbst gegen alles Weltliche auf.

Eine nicht gläubige bzw. nicht betende Seele spürt es öfters sofort, wenn eine andere Seele betet oder sich einfach den höheren Idealen verschenkt hat. Die nicht betende Seele spürt dies nicht von sich heraus, sondern dadurch, dass 'etwas' ihr diese Information innerlich zu vermitteln scheint. Jede Seele besitzt ja von ihrer Schöpfung aus eine Fähigkeit, dasjenige, was an Gott erinnert, zu spüren. Gott hat ihr diese Fähigkeit geschenkt, damit sie Ihn immer finden kann. Auch die 'andere Seite' (jene des Bösen) weist in manchen Fällen die Seele darauf hin, dass eine andere Seele nicht ihre Weltanschauung teilt. Ich könnte es auch so ausdrücken: Auf der Ebene der nichtsinnlichen Wahrnehmung, und damit meine ich, wohlgemerkt, auf der Wahrnehmung von Seele zu Seele, merkt eine Seele Unterschiede in der Ausstrahlung, die von anderen Seelen ausgeht, so dass sich die andere Seele 'anders anfühlt'. Sehr viele Seelen schneiden sich bald, wenn nicht schlagartig, von einem ab, wenn sie irgendwie bemerkt haben, dass man keine weltlichen Wurzeln (mehr) hat.

Lieber Bruder, immer wieder stellt sich heraus, in wie vielen Punkten das Weltliche vom Göttlichen abgewichen ist bzw. sich völlig und ganz vom Göttlichen getrennt hat. Da die Seele auf Erden lebt, bringen ihr diese Gegensätze öfters Konflikte ein, entweder zwischen anderen Seelen und ihr, oder innerlich. Wie sie sich auch verhält, nie kann sie jeder Partei gerecht werden. Es kommt nur darauf an, für welche Partei sich die Seele entscheiden möchte. Solange sie sich für die weltlichen Interessen entscheidet oder weltlich denkenden Mitmenschen kein Anstoβ sein möchte, tut sie gut daran, sich nicht auf den heiligen Bund der vollkommenen Weihe an Maria einzulassen, denn sie wird diesem Bund nie gerecht werden können, und es ist durchaus schmerzhaft, die Himmelskönigin und Gott gegenüber den Interessen der Welt zurückzustellen, denn die Welt folgt in allem leicht den Gesetzen der Finsternis. Schmerzhaft ist dies für das eigene Gewissen, das ganz an Gott und Seine Pläne ausgerichtet ist, und tausendmal mehr noch für Gott. Sorgen wir immer dafür, dass Gott in der Stunde unseres Lebensgerichtes zu uns die Worte des Messias wiederholen kann: "Du hast das Bessere gewählt, und das soll dir nicht genommen werden".

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 330
Sind das MDA-Apostolat und seine Werke 'sektenähnlich'? – Über Beklemmungen bei den modernen Messfeiern – Über Halloween – Über die Sonn- und Feiertagsarbeit – Feuerwerksveranstaltungen – die Tiere als Mitgeschöpfe Gottes – Wie stellt man Computerarbeiten in den Dienst Gottes?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich danke herzlichst für die vielen interessanten Fragen, die Sie vor Maria gebracht haben. Es ist mir eine Freude, sie der Reihe nach beantworten zu dürfen.

In Ihrer Umgebung gibt es eine Seele, die dieses Apostolat und seine Werke für 'sektenähnlich' hält. Das ist sehr merkwürdig und in jeglicher Hinsicht ein Irrgedanke. 'Sektenähnlich' ist beim Maria Domina Animarum Werk gar nichts, denn jedes Wort, das durch dieses Apostolat geschrieben wird, stammt von der Himmelskönigin. Wie könnte denn die Mutter Christi je die Beseelerin eines Werkes sein, das Seelen von der Lehre der einzigen Wahrheit Gottes wegführt? Dieses Apostolat vertieft gerade die Erkenntnis von dieser Wahrheit und versucht, sie zur gleichen Zeit auf eine einmalige Weise für jede Seele zugänglich zu machen. Das hat Sich die Herrin aller Seelen ja zum Ziel gesetzt. Nur ist der durchschnittliche Christ von heute nicht mehr den Tiefgang gewohnt, der von der Herrin aller Seelen in dieser Zeit gelehrt wird.

Maria schmerzt es sehr, wenn Seelen dieses Apostolat als sektenähnlich bezeichnen, denn die wahre Botschaft von Myriams Berufung besteht nur daraus, Seelen zu den Wurzeln des Glaubens zurückzuführen und von jeglicher Verunreinigung des Modernismus und des weltlichen Denkens zu befreien, Darüber hinaus werden diese Wurzeln durch eine beträchtliche Erweiterung der Kenntnisse bezüglich Marias wahrer Eigenschaften und der Gesetze des Göttlichen Lebens ergänzt. Dies geschieht heute, weil jetzt Gottes Zeit dafür gekommen ist, den Seelen diesen Weg als den von Gott bevorzugten Weg zur Heiligung anzubieten.

'Sektenähnlich' wäre dies vielleicht tatsächlich in jener Hinsicht, dass sich die Mehrheit der Seelen (noch) nicht für diese Kombination 'urtraditionell + ultramarianisch' aufschlieβen kann (manchmal will). Das Apostolat, das – vergessen wir dies nie – von Maria ins Leben gerufen und beseelt wird, fährt dadurch allerdings einen Kurs, der von den üblichen Kursen abweicht. Wenn jedoch die üblichen Kurse nicht die Fülle der Gnade einbringen, weil sie es sind, die von Gottes Wünschen abgewichen sind, dann müssen wir es schon tun, ohne Kompromisse, denn den Seelen ist nicht durch halbe Wahrheiten zu helfen. Liebe Schwester, Sie wissen, dass Maria dieses Apostolat auf mystischen Grundlagen gebaut hat. Wer in Marias Herz aufgenommen wird, weiβ für immer, was Gott gefällt und was nicht und wo die echte Wahrheit in ihrer Fülle liegt, und nach dieser Erfahrung wird einem wirklich übel beim Anblick einer jeden Abweichung, wie sie in dieser Zeit von so vielen blind als 'Gottes Wahrheit ohne Weiteres' angenommen wird.

Was wäre denn 'sektenähnlich' an einem Apostolat, das ausschlieβlich dasjenige vermittelt, was von Gott durch die Himmelskönigin verkündet wird, und vor allem warnt, was die Reinheit der Seelen bedroht, nämlich vor jeglicher weltlicher Beimischung in unserem Glauben, der ja Hüter der Fülle der Wahrheit ist? Damit sich die Kenntnisse von Gottes Wahrheit dieser Fülle nähern können, müssen bisher nicht freigegebene Wissenselemente vermittelt werden. Das tut Gottes Geist durch die Mystik, nach und nach. Wieso denn sind manche Menschenseelen so argwöhnisch gegenüber diesen Göttlichen Geschenken? Die Äuβerungen von Gottes Liebe zu bekämpfen und sie als verdächtig darzustellen, passt nicht zu der Lebensaufgabe des Christen.

Ist es so, dass, wenn eine Seele Maria (und Myriam) mehr liebt als andere Seelen es tun, und weil sie sich bemüht, Maria dann dieser Seele auch über dieses Apostolat mehr geben kann? Oder hat das mit der Berufung der Seele zu tun?
Jeden Brief schreibe ich dann, wenn Maria es mir erlaubt bzw. mich damit beauftragt. Wenn eine Seele ganz für die 'Botschaft' des Maria Domina Animarum Werkes geöffnet ist, wird die Saat in ihr viel schneller reifen. In jenem Sinne könnte man sagen, dass Maria dann 'mehr gibt'. Noch besser ausgedrückt: Sie gibt dann 'anders', noch tiefer in die Seele hineingreifend, weil ja Aufgeschlossenheit vorliegt. Maria ist sehr dankbar, wenn Sie eine offene Tür vorfindet. Wenn eine Seelentür wirklich geschlossen erscheint, wird Sie mich auch in einem ganz anderen Stil schreiben lassen, falls Sie es mir überhaupt erlaubt, zu schreiben.

Es kommt hin und wieder vor, dass mich Maria nicht antworten lässt, unter anderem dann, wenn eine Seele mir übel gesinnt ist. Ich spüre dies auch selbst, sobald ich die ersten Zeilen lese: In mir wird es 'sehr kühl', ich spüre Abneigung mir (und öfters Maria Selber!) gegenüber, nicht selten wird mir sogar physisch schlecht. Die Herrin flüstert dann Worte wie: 'Die Schlange liegt im Gras', gewöhnlich von der Anweisung gefolgt: 'Du sollst nicht antworten'. Ausnahmsweise lässt Sie mich dann trotzdem antworten, aber dann wird es gewöhnlich ein sehr strikter Brief, in der Sich Maria als die 'Hüterin der Wahrheit' gibt. Mich fasziniert es immer wieder, wie die Herrin Sich meines Herzens bedient und die Vorgänge dort 'bespielt' wie... eine Herrin, die herrscht, die mit mir alles tut, was Sie will, wie Sie es will und wann Sie es will. Ich fühle mich dann so klein, so ergeben, so dankbar und vieles mehr, vor allem eigentlich fasziniert, denn vergessen wir nie, dass es sich in diesem Apostolat um wahre Mysterien handelt. Über den Kontakt zwischen Himmel und Seele sollte die Seele niemals aufhören zu staunen. Hört sie damit auf, dann ist sie zum Spielball des Hochmuts geworden und dient dem Widersacher.

Ich finde unsere Gottesdienste oft so beklemmend, dass ich am liebsten aus der Kirche herausrennen würde. Stimmt etwas nicht mit mir?
Sie leiden an der 'Krankheit', die sich als 'Sühnebedürfnis' bezeichnen lieβe. Zu meinem Bedauern muss ich gestehen, dass auch mir bei den modernen Messfeiern oft übel geworden ist und ich kaum noch Luft bekam. Diese Krankheit ist geheilt, seit mir die Gnade zufloss, nur noch tridentinischen Heiligen Messen beiwohnen zu dürfen. Als ich eines Tages während einer Heiligen Messe so krank wurde, dass ich nachher die Gottesmutter bat, mir sagen zu wollen, was denn mit mir los ist, antwortete Sie mir nicht gleich, sondern in einer folgenden Messe, in der Sie mich auf mystische Weise bei jedem Element der (modernistischen) Heiligen Messe in der Seele erfahren lieβ, wie dieses Element auf Gott wirkt. Ich versichere Ihnen, mit Maria als Zeugin, dass mir während jener Heiligen Messe mehrere Male zum Sterben zumute war.

Liebe Schwester, ich weiβ, wieso ich so inbrünstig die traditionelle Messfeier verteidige. Die Herrin ist es, die mich jedes Wort dieser Verteidigungen schreiben lässt, aber es sind für mich keine leeren Worte, denn Sie hat mich die Gründe dafür an Körper und Seele erfahren lassen. In Wahrheit sage ich Ihnen: Sollte Gott die Gnade spenden, jede Seele nur in einer einzigen Heiligen Messe den Unterschied zwischen einer modernistischen und einer traditionellen Messfeier in der Seele spüren zu lassen, gäbe es sehr bald auf der Welt keinen Befürworter der Messe nach dem neuen Ritus mehr.

Ist Halloween ein Satanskult? Ich meine, man verherrlicht damit, wenn auch oft nur indirekt, die Finsternis.
Das stimmt durchaus. Halloween hat nicht nur heidnische Hintergründe, die ganzen Merkmale der Halloweenfeier weisen eindeutig auf Finsternis hin. Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass der Böse auf alles, was von Gott ausgeht oder auf Gott hinweist, eine Antwort sucht, damit die Seelen sich ihm (Satan) zuwenden?

  • Weihnachten wird zu einem weltlichen, materialistischen Fest.
  • Mit Ostern geschieht in zunehmendem Maβe Ähnliches.
  • An den Passionstagen tut die Welt alles daran, uns die erlösenden Leiden Christi vergessen zu lassen.
  • Der Fastenzeit geht Karneval voran.
  • Halloween soll uns Allerheiligen vergessen lassen. Usw.

Kennzeichnend für Halloween, genauso wie für Karneval übrigens, ist vor allem, dass eine Reihe von Ablassventilen vorgesehen sind, durch welche die Seele an jenen Tagen ihre Unzufriedenheit an der ganzen Schöpfung auslassen kann und darf (wenigstens auf der weltlichen Ebene, bei Gott sieht dies ganz anders aus). Wenn innere Leiden, die Geschenke sind, durch welche Gott den Seelen die Gelegenheit gibt, ihre Lebensziele zu erreichen, die eigene Heiligung und den persönlichen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan, durch untugendhaftes Verhalten gelindert werden sollen, dann haben wir es tatsächlich mit einer Inspiration zu tun, die vom Bösen stammt und den Werken Satans dienen soll.

Beleidigt man Gott, wenn man an Feiertagen staubsaugt oder putzt (schwere Arbeiten tätigt)?
Die Herrin lehrt als Grundregel, man solle an Sonn- und Feiertagen nichts leisten, was Geld einbringt bzw. nichts in der Absicht tun, etwas dafür zurückzubekommen. Ausnahmen von der Regel sind Tätigkeiten, die sich nicht vermeiden lassen, insbesondere solche im Bereich der medizinischen Betreuung, im Gastwirtschaftsbereich u. a.

Weiterhin rät Maria davon ab, an jenen Tagen Dinge zu tun, die Lärm machen können. Staubsaugen könnte grundsätzlich zu dieser zweiten Kategorie gehören. Stören Sie damit wirklich keine Seele, das heiβt, kann wirklich kein Geschöpf auβer Ihnen es hören, so dürften Sie staubsaugen. Tun Sie es als Ehrenbezeugung an Gott bzw. an Maria, dann dürfen Sie es auch an Feiertagen tun. Zum Beispiel: Sie dürfen auch an Sonn- und Feiertagen Ihren Gebetsraum staubsaugen, wenn Sie diesen sozusagen als kleine Hauskapelle betrachten. Das alles auch dann unter der Voraussetzung, dass es Ihre Mitgeschöpfe nicht stören kann. Lässt es sich vermeiden, diese Tätigkeit am Sonntag oder Feiertag zu verrichten, dann vermeiden Sie es besser.

Die Herrin führt mich in diesem Zusammenhang zu etwas anderem, das aber ebenfalls vollkommen hier hingehört. An Sonn- und Feiertagen wird in den letzten Jahren immer mehr Feuerwerk abgeschossen. In Wahrheit sage ich Ihnen, dass diese Tätigkeit ein Gräuel in Gottes Augen ist. Die Herrin rief einst in einer Offenbarung dazu auf, es sollte kein Feuerwerk in der Luft geben, sondern Feuerwerk in den Seelen. Ich vermittle Ihnen einige Elemente der Erläuterung von Seiten der Gottesmutter:

  • Feuerwerk ist eine Geldverschwendung, die ganz und gar nichts einbringt, Gottes Pläne und Werke in keinerlei Hinsicht fördert, keine einzige Seele in ihrer Entfaltung fördert und vor dem Hintergrund der Armut in der Welt, unter unseren Schwestern und Brüdern in Gott, völlig unvertretbar ist.
  • Feuerwerk stellt für viele kranke, behinderte oder alte Menschen ebenso wie für Babys eine schwere nervliche Belastung dar. Wer Feuerwerk anzünden möchte, möge bedenken, dass dies durchwegs alles andere als ein Akt der Nächstenliebe ist, auch wenn es den Anschein hat, viele zu erfreuen.
  • Feuerwerk ist Tierquälerei. Die Seelen mögen sich vor Augen halten, dass in der unmittelbaren Nähe eines jeden Feuerwerks durchwegs Hunderte, wenn nicht Tausende, von Tieren unmittelbar von dem höllischen Lärm und den unnatürlichen Lichtphänomenen betroffen sind, die auf sie äuβerst beängstigend wirken. Ich denke dabei vor allem an die Haustiere, an Wald- und Gartenvögel, an kleine Wildtiere und an Tiere auf Bauernhöfen und Wiesen.

Wir dürfen diesbezüglich niemals vergessen, dass auch die Tiere Geschöpfe Gottes sind, die durchwegs demgegenüber, was mit Gottes Gesetz vereinbar ist, und demgegenüber, was nicht mit Seinem Gesetz vereinbar ist, viel feinfühliger sind als viele Menschenseelen. Die Tiere sind von Gott vor allem aus zwei Gründen erschaffen worden:

1. um die Menschenseelen zu erfreuen, durch die ganze Art und Weise, wie sie sind, in ihrer unendlichen Verschiedenheit und ihren unzähligen wunderbaren Merkmalen und Eigenheiten. Jedes dieser Elemente hat innerhalb von Gottes Heilsplan einen tiefen Sinn, der voll und ganz durch die Göttliche Weisheit begründet ist.

2. als Komponenten eines vollendeten Göttlichen Systems, das nur dann Gottes Plänen und dadurch dem menschlichen Glück dient, wenn es im von Gott beabsichtigten Gleichgewicht erhalten wird. Diese Rolle erfüllen die Tiere vor allem in ihrer Eigenschaft als Knotenpunkte im schöpfungsweiten Netz der Göttlichen Liebe. Tiere sind auβerordentliche Vermittler der Liebe und können dadurch den Seelen viel Frieden und Heilung bringen.

Betrachten wir diese Worte ruhig als einen dringenden Aufruf der Himmelskönigin an alle Seelen. Maria bezweckt auch damit eine Vertiefung der Erkenntnis von einem Göttlichen Gesetz.

Was ist, wenn man an einem Feiertag Schule hat, muss man die Schule verlassen, um in die Kirche zu gehen?
Besser ist, man tut beides: Man schwänzt nicht die Schule und man geht in die Kirche. Der Schüler oder Student kann nichts dafür, wenn an Feiertagen Kurse geplant sind. Diesen beizuwohnen, ist ein Akt der Fügung gegenüber Gottes Vorsehung. Schlieβt die Schule das Beiwohnen jeder Heiligen Messe völlig aus, dann ist es weise und gnadenreich, den Schulvorstand auf das spirituelle Bedürfnis hinzuweisen. Bringt dies absolut nichts, dann sind diejenigen, die es unmöglich machen, die Heiligen Messe zu besuchen, dafür moralisch verantwortlich, nicht Sie als Studentin oder Schülerin.

Ist es falsch, ein Bild Mariä als Bildschirmschoner zu haben? Ich meine, entehrt das Maria?
Durchaus nicht, bezüglich beider Fragen. Es ist sogar empfehlenswert, Maria auf diese Weise sozusagen in Ihre Computertätigkeiten einzubeziehen. Es heiβt manchmal, das Internet sei teuflisch. In mancher Hinsicht stimmt dies, genauso wie jedes Element des Lebens vom Bösen beeinflusst wird. Es gibt aber ein schönes Gegenstück, das nur zu wenig bekannt ist: Sie können den Computer an Maria weihen, Sie darum bitten, dieses Gerät möge nur Ihren Werken dienen und Sie möge es vollkommen beherrschen, und auβerdem kann man sehr wohl Maria als Bildschirmschoner haben und dabei zu Ihr sagen: 'Hiermit bezeuge ich, dass dieses Gerät, alles, was hereinkommt, alles, was sich im Innern abspielt, und alles, was hinausgeht, Dir allein gehört'. Das sind alles andere als sinnlose Worte, ganz im Gegenteil: Sie heiligen alles, was Sie am Computer tun, in dem Maβe, wie Sie sich von diesem Bild Mariä tatsächlich daran erinnern lassen, dass Sie Ihre Computerarbeiten Ihr geweiht haben und diese tatsächlich mit Ihr vollenden wollen.

Liebe Schwester, diese Worte führen uns zum Ende dieser neuen Begegnung mit dem Thron von Gottes Weisheit, der 'Maria' heiβt. Ich hoffe, diese Begegnung hat Ihnen genauso viel Freude bereitet wie mir. Sehr gerne helfe ich, die Reise dieser Lichtstrahlen in Ihr Herz hinein zu begleiten.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 331
Über den Gesang und die instrumentalische Begleitung während der Heiligen Messe

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, Sie in unserer Mitte begrüβen zu dürfen. Ich wünsche mir sehnlichst, dass auch Sie bald spüren werden, wie das Feuer der wahren Liebe und das Licht der wahren Hoffnung aus dem Herzen der Herrin aller Seelen in Ihrem Seelentempel blüht wie die Verheiβung des Frühlings im Winter einer kalten Welt.

Ihre Frage ist angebracht, da Musik doch Teil vieler Heiliger Messen ist. Was sagt Maria zum Gesang während der Heiligen Messe? An sich hat Maria nichts dagegen. Auf eins nur wies Sie mich bereits vor Jahren hin: Gesang kann in diesem Sinne als Lobpreis an Gott betrachtet werden, dass sich die Seele im Singen gleichsam entleert. Diese Regel gilt aber nur, wenn der Gesang nicht aus den Stimmbändern, sondern aus dem Herzen kommt. Sie verstehen wahrscheinlich, was ich meine: Ein Lied soll der Liebe im Herzen Ausdruck geben, soll daher möglichst besinnlich dargebracht werden und nicht in einer solchen Form, dass es Anstoβ erregen kann. Gesang kann unter gewissen Umständen auch die Seele reinigen helfen. Nachteile gibt es leider auch. Ich führe zwei von denen auf, auf welche mich Maria aufmerksam gemacht hat:

  • Für Seelen, die in der Heiligen Messe grundsätzlich den tiefen inneren Kontakt zu Gott suchen – und dazu sind wir alle an erster Stelle berufen – kann Gesang sehr störend wirken, vor allem in den Phasen der Liturgie, und auch unmittelbar vor und nach diesen Phasen der Liturgie, in denen die Seele innigst mit dem leidenden, erlösenden Christus vereinigt sein sollte. Man denke vor allem an Gesang während der Heiligen Kommunion. Trotz all dem, was sehr viele dazu sagen, wird dieses Letztere vom Himmel nicht befürwortet;

  • Nicht selten gibt Gesang während der Heiligen Messe Anlass zu einer Art von Wettbewerb zwischen Seelen. Ich kenne Seelen, die selber nicht singen können, die schwer darunter leiden bzw. in ihrer seelischen Entfaltung sogar negativ dadurch beeinflusst worden sind.

Sind zum Beispiel Lobpreislieder, mit Gitarrenbegleitung gesungen, angebracht? Darf man das?
Die Himmelskönigin bezeichnet die instrumentalische Begleitung, mit Ausnahme der traditionellen Orgelmusik, in der Kirche als eine bedauerliche Entwicklung. Da trifft das Element 'Ablenkung' noch eindeutiger zu als im Falle von Gesängen. Selber habe ich vor mehreren Jahren Heiligen Messen beigewohnt, in denen der Priester die Konsekration im Stillen, also ohne hörbar gesprochene Worte, vollzog, inzwischen aber ein Tonband mit Musik laufen lieβ. Gerade in jener Phase der Heiligen Messe ist dies in Gottes Augen höchst bedauerlich. Die Konsekration soll die Seelen an die Leiden Christi erinnern und sie nicht durch Musik ablenken.

Gerade das Element der Ablenkung wird übrigens vom Bösen sehr gerne in der Heiligen Messfeier aufgegriffen. Er tut dies auf unzähligen Wegen, nur erkennen sehr viele Seelen dies nicht. Seit einiger Zeit herrscht eine ausgeprägte Neigung vor, in der Kirche die Aufmerksamkeit auf den Menschen zu lenken und somit von Gott weg zu lenken. Gitarrenmusik könnte sich durchaus dazu eignen, vor allem da dieses Instrument auch nicht auf einer bekannten Tradition in der Liturgie basiert. Es besteht eine groβe Gefahr, dass die meisten Seelen innerlich so weitgehend mit der Musik beschäftigt sind bzw. diese die ganze Messe lang innerlich so ausgeprägt hören, dass von besinnlicher Einheit mit dem Erlösungsopfer Christi gar keine Rede mehr sein kann.

Ist dies nicht gerade, wie es der groβe Feind der Seelen so gerne haben möchte? Er greift jeden Lebensweg an, um diesen mit einem weltlichen Teppich zu belegen und in der Landschaft neben dem Weg die Göttlichen Komponenten systematisch durch menschliche Komponenten zu ersetzen, damit die Seele bald die wahre Quelle und die wahre Bestimmung ihres Lebens nicht mehr berücksichtigt. Noch gefährlicher wird es, wenn es dem Bösen ermöglicht wird, auch in der Kirche all dasjenige, was die Seele dazu einladen kann, im eigenen Herzen Gott zu suchen, durch weltliche Komponenten zu ersetzen. Leider ist Musik in der Kirche einer der Wege, die er in dieser Zeit sehr gerne dazu benutzt. So lehrt es die Himmelskönigin.

Liebe Schwester, sehr vieles, das von der durchschnittlichen Seele als anziehend betrachtet wird, ist nicht frei von Beimischungen, die nicht von Gott so beabsichtigt worden sind. Das ist einer der Gründe, weshalb die Herrin aller Seelen die Entlarvung der Strategien des Bösen zu einem der wesentlichen Teile Ihrer Verkündigung gemacht hat. Manche Seele könnte meinen, man soll nicht in allem das Gespenst des Bösen sehen. Leider werden seine Werke jedoch im groβen Stil übersehen. Vergessen wir nie, dass er, genauso wie Gott, seine Werke durch Seelen tätigt. Deswegen ist es so wichtig, dass die Seele, die der Himmlischen Herrin zugetan ist, die Zeichen jeder Einmischung vom Bösen erkennt. Auch aus diesem Grunde freut Sich die Gottesmutter über diese Fragen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 332
Die Seele sollte sich nicht bewusst oder absichtlich rein weltlichen Einflüssen (z. B. Partys) aussetzen – Über die Rücknahme von Versprechen, wenn man nachträglich die eigene Seele in Gefahr sieht – Ist das Tanzen eine Sünde? – Über die Notwehr – Wie mit Vorschriften seitens einer weltlichen Behörde umgehen? – Über das Schenken zu Weihnachten

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Unser Lebensweg ist wie eine Reise, dem Stern hinterher, der uns das wahre Licht zeigt. Im Grunde genommen ist auch jeder Brief so eine Reise, auf der wir Marias Stern folgen, der ununterbrochen auf das wahre Licht hinweist. Jede Frage könnten wir mit einem Moment vergleichen, in dem wir die Augen unserer Seele himmelwärts richten, um die Position des Sternes festzulegen. Das möchte ich jetzt mit Ihnen gemeinsam tun. Betrachten wir die Fragen, für welche Sie die Herrin aller Seelen um das wahre Licht gebeten haben.

Jemand hat mich gebeten, zu ihrer Party zu kommen. So gut kenne ich sie eigentlich nicht. Ich habe das Gefühl, ich soll sie fragen, ob sie gläubig ist oder religiös. Wenn sie mir dann ausdrücklich so was schreibt wie, dass sie nichts mit Gott zu tun haben will, dann schreibe ich ihr, dass ich aus religiösen Gründen nicht kommen kann.
Es ist eine sehr gute Idee, diese Seele zu fragen, ob sie gläubig oder religiös ist. Die Antwort könnte Ihnen vieles darüber sagen, ob ein weiterer Kontakt sinnvoll ist, denn Gespräche oder Kontakte auβerhalb der religiösen Sphäre führen eigentlich die Seele sehr schnell in die Wüste hinein. Sie öffnen der Seele die Leere der Welt. Diese Welt begreift das nicht, aber so ist es. Das weltliche Leben füllt sich von Jahr zu Jahr mehr mit den Fallen der Sinnlosigkeit und der Zeitverschwendung. Wenn wir uns die beiden Zwecke eines jeden Menschenlebens vor Augen halten, die eigene Heiligung und das Leisten des persönlichen Beitrages zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan, dann verstehen wir gleich, wieso in diesem Leben jede Stunde, die nicht in jenem Sinne zunutze gemacht werden kann, im Grunde genommen weder der Seele noch Gott etwas nützt.

Gott führt Seelen nicht ohne Grund zueinander. Er tut dies, damit der Kontakt Früchte einbringt, sowohl für die betreffenden Seelen als auch für Gottes Heilsplan. Dies heiβt mithin, dass Kontakte, die gezielt weltlicher Natur bleiben, wie zum Beispiel auf Partys, am Besten vermieden werden, sobald die Seele eingesehen hat, dass diese Kontakte sie nicht näher zu ihrem Lebensziel führen können. Das heiβt nicht, dass es Gott nicht gefällt, wenn sich der Mensch ein wenig entspannen möchte, nur gibt es Formen der Entspannung, bei denen die Seele das Angenehme mit dem (seelisch) Nützlichen verbinden kann, und andere, bei denen dies kaum der Fall ist. Wichtig ist, dass sich die Seele nicht bewusst oder absichtlich rein weltlichen Einflüssen aussetzt. Maria weist darauf hin, dass dasjenige, was sich die Seele oft mit beharrlicher Mühe aufbaut, erstaunlich rasch verschmutzt werden und verloren gehen kann. Alles Weltliche appelliert ja an viele verborgene Bedürfnisse, welche vielen Seelen die Heiligung versperren.

Ich hatte dieser Person zugesagt, wäre das falsch ihr jetzt abzusagen? Oder wäre es falsch hinzugehen, da Kontakte, bei denen man den Glauben verleugnen müsste, nicht in Ordnung sind. Die Nächstenliebe ist ja sehr wichtig, aber die Glaubensverleugnung darf doch nicht sein?
Ihr Dilemma ist verständlich. Ihnen käme es vor, als ob Sie Ihr Versprechen nicht halten. Trotzdem hätten Sie Recht, nicht hinzugehen. Es kann ja immer vorkommen, dass man jemandem etwas zu rasch verspricht, anschlieβend aber plötzlich erkennt, dass man das Versprechen nicht in Übereinstimmung mit seinem seelischen Leben bringen kann. Diese Erkenntnis soll man als eine 'Kursberichtigung' auf Anregung des Heiligen Geistes betrachten. Die Himmlische Herrin betrachtet es nicht als Mangel an Nächstenliebe, wenn Sie sich letztendlich entscheiden, die Reinheit Ihrer Seele nicht zu gefährden, ganz im Gegenteil. Das Reinste, was Sie tun könnten, ist dieses: Bieten Sie Maria Ihre 'Fehlentscheidung' an und weihen Sie Ihr die endgültige Entscheidung, nicht zu gehen, mit der Erklärung, dass Sie die Reinheit Ihrer Seele und diese der anderen Seele unter Ihre Obhut stellen möchten. So wären Sie für Gott vollkommen in Ordnung.

Hat Maria bei Ihrer Hochzeit mit Josef getanzt? Ist das Tanzen eine Sünde?
Maria hat bei Ihrer Hochzeit nicht getanzt. Tanzen ist, mit Ausnahme bestimmter Fälle, keine Sünde. In bestimmten Fällen ist Tanzen mindestens untugendhaft, zuweilen sündhaft, und zwar in den Fällen, in welchen die Absicht gehegt wird, physische Komponenten des Mensch-Seins zu betonen, bis hin zu verführerischen Absichten. Für jede Handlung, die ein Mensch vollbringen kann, gilt im Grunde genommen: Ob eine Handlung sündhaft oder mindestens untugendhaft ist, hängt von der Herzensverfassung und der Absicht ab, in welcher eine Seele sie vollbringt.

Ein Beispiel: Eine Dame kann sich die Haare kämmen aus Respekt vor ihrem Mitmenschen. Es liegt da weder eine Sünde noch eine Untugend vor. Kämmt sie sich die Haare in der bewussten Absicht, einen Mann in ihrer Nähe durch diese Handlung zu verführen, dann ist mindestens von einer Untugend die Rede. So kann jede Körperbewegung entweder vollkommen neutral sein oder aufgrund der unterliegenden Absicht untugendhaft oder sogar sündhaft werden.

Maria versicherte mir, Sie hat niemals getanzt, auβer in Ihren frühesten Lebensjahren, wie man das als kleines Mädchen beim Spielen so tut. Ab den Jahren Ihres wachsenden weiblichen Reizes hat Sie bewusst keine Handlungen mehr vollbracht, durch welche Ihre Körperlichkeit auf irgendwelche Weise betont werden konnte. Auf Ihrer Hochzeit tat Sie wesentlich zwei Dinge: Sie sprach leise und anmutig zu den Gästen über spirituelle Themen und Sie betete in Ihrem Herzen für alle Seelen um Sie herum. Die ganze Zeit hat niemand gemerkt, wie Ihr verzücktes Antlitz in Wirklichkeit Ihrer innigsten Berührung mit dem Herzen Gottes Ausdruck gab.

Kann oder muss man sich als Maria Geweihter bei einem Überfall oder, wenn jemand einem nach dem Leben trachtet, wehren aus Notwehr. Ist das in Ordnung für Maria? Soll man dann wie Jesus als Opferung in den Tod gehen?
Der Idealfall würde so aussehen: Der Maria Geweihte soll unter allen Umständen eine Vervollkommnung seiner Hingabe an Gottes Vorsehung anstreben, weil eine Grundregel der vollkommenen Weihe der felsenfeste Glaube an die Himmlische Führung sämtlicher Einzelheiten auf dem Lebensweg ist. Das hieβe somit, dass der Maria Geweihte bei einem Überfall oder unter Bedrohung mit dem Tod das Ereignis als eine Fügung der Göttlichen Vorsehung betrachtet. Trotzdem obliegt der Seele ebenfalls die Verpflichtung, die Zukunft der Seelen zu betrachten, für welche sie gegebenenfalls eine gewisse Verantwortung zu tragen hat. Ein Beispiel dafür könnte sein: Ein Mann mit Ehefrau und Kindern, die finanziell ganz von ihm abhängig sind, darf sich unter keiner Bedingung leichtfertig der Todesgefahr aussetzen, wenn dies irgendwie vermieden werden kann.

Für den Fall, dass dieser Mann trotz seiner Vorsicht getötet wird, führt Maria aus: Dieser Mann stirbt als Märtyrer, und Gottes Vorsehung wird die Hinterbliebenen nicht im Stich lassen. Voraussetzung dafür ist, dass sich diese Hinterbliebenen nicht von Gott abwenden, denn dann setzen sie die Göttliche Vorsehung selber auβer Kraft. Fälle wie diese sind zwar drastisch, aber sie kommen vor, und im Grunde genommen erwartet niemand sie im Voraus. Dies ist einer der Gründe, wieso eine Seele täglich das eigene Wesen, den eigenen Lebensweg und das Lebensumfeld (Mann, Frau, Kinder...) an Maria weihen soll, mit der Bitte, Sie möge das alles unter der Führung der Göttlichen Vorsehung bewahren und behüten. Deswegen wird Maria auch die Mutter bzw. die Herrin der Göttlichen Vorsehung genannt.

Ich habe den Fahrausweis nur für Automat. Wir haben aber nur ein Auto mit Kupplung. Ist es nun falsch, wenn ich ab und zu alleine z.B. zur Post fahre, obwohl ich eigentlich keinen gültigen Fahrausweis für Kupplung habe?
Die ganz ehrliche Antwort lautet: Tun Sie es nicht. Es ist durchaus verführerisch zu meinen, es sei doch völlig egal, Hauptsache, man kann fahren und keiner merkt es. In solchen Fällen ist es auch etwas vermessen, zu Maria zu beten, Sie möge die Polizei in einer anderen Straβe beschäftigen, solange man unterwegs ist, denn Gott hört nicht auf Gebete, welche die Vollbringung einer Handlung im Stande des Ungehorsams bezwecken. Ich halte Ihnen da wieder eine Grundregel der vollkommenen Weihe vor: Vorschriften von Seiten einer weltlichen Behörde sollen als Verfügungen von Seiten der Göttlichen Vorsehung betrachtet werden und sollten somit nicht absichtlich und bewusst unberücksichtigt bleiben. Freilich, manche Gesetze scheinen etwas unsinnig zu sein. Beachten Sie diese trotzdem, solange Ihr Gewissen Ihnen nicht verrät, dass das betreffende Gesetz eindeutig sündhaft ist. In diesem Falle handelt es sich bei diesem Gesetz nicht um eine Fügung seitens der Göttlichen Vorsehung.

Da jetzt bald Weihnachten ist, frage ich mich, ob es eine Sünde ist, wenn man sich nichts schenkt?
Durchaus nicht, vorausgesetzt, 'nichts' heiβt: nichts Materielles. Ich verweise wieder auf die Regel, dass die Art und Weise, wie Gott jede Handlung bewertet, dadurch bestimmt wird, was im Herzen desjenigen vorgeht, der die Handlung vollbringt. Wünschen Sie niemandem etwas Gutes bzw. ist Ihre Liebe zu Ihren Mitmenschen so klein, dass Sie es ihnen nicht vergönnen, dass ihnen etwas geschenkt wird bzw. dass sie etwas haben sollen, dann wird Gott über Ihr Vorhaben nicht zufrieden sein. Es mangelt Ihnen dann an Liebe. Besitzen Sie kaum etwas, fehlt es Ihnen an Geld, dann wäre es unvorsichtig, Schulden einzugehen, um einem Mitmenschen etwas zu kaufen. Tun Sie es grundsätzlich nicht, weil Ihnen nicht danach zumute ist, aus Weihnachten ein kommerzielles, materielles Fest zu machen, dann wird Gott Ihr Vorhaben mit groβer Freude begrüβen.

Was verlangt Gott von jeder Seele in Bezug auf ihren Mitmenschen zu Weihnachten? Nichts anderes als Liebe, aufrichtige selbstlose Liebe, in jeglicher Hinsicht. Die Seele soll ihrem Mitmenschen nicht unbedingt ein materielles Geschenk machen, es sei denn, dieser Mitmensch braucht dies zum Überleben. Jedes materielle Geschenk, das über die wahren Lebensbedürfnisse hinausgeht, ist im Grunde genommen unnötig, weil es wenig mehr als etwas Materielles ist.

Das gröβte Weihnachtsgeschenk, das die Seele einem Mitmenschen machen kann, besteht darin, dass sie diesem Mitmenschen hilft, seine Lebensaufgabe für Gott und für seine eigene seelische Vervollkommnung zu vollenden. Die Seele kann dies dadurch tun, dass sie ihrem Mitmenschen Liebe schenkt, neue Hoffnung bereitet, Mut macht, Licht ins Herz strahlt, kurzum, dadurch, dass sie für ihren Mitmenschen ein lebendiges Zeichen von Gottes Liebe und Gegenwart ist. Wahrhaftig beschert zu Weihnachten ist die Seele, die neues Leben in sich eingegossen bekommt. Man kann seinem Mitmenschen neues Leben eingieβen, wenn man ihm ein neues Fundament für sein Denken und Fühlen bauen hilft, indem man ihm neue Liebe, neue Hoffnung, neuen Mut, neuen Glauben und neues Vertrauen in das Herz hineinstrahlt. Selig die Seele, die dies tut, denn sie ist wie Maria, die Jesus geboren werden lässt... in einem Mitmenschen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 333
Über die Erd- und die Feuerbestattung

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Zunächst bitte ich um Entschuldigung für die etwas längere Wartezeit, bis diese Antwort Sie erreichen kann. Wahrscheinlich ist Ihnen inzwischen bekannt, dass ich nichts dafür kann. Maria Selbst bestimmt über die Reihenfolge, in welcher Briefe beantwortet werden. Gerne also zu Ihrer Frage:

Was sagt der Himmel dazu, dass die Feuerbestattung von manchem Priester mit der üblichen Sargbestattung gleichgesetzt wird?

Die Herrin aller Seelen spricht Sich eindeutig für die Sargbestattung aus. Die Tatsache, dass es immer mehr Priester gibt, die dies anders sehen, ändert nichts an dieser Vorliebe im Herzen Gottes. Als Hauptgründe nennt die Himmelskönigin:

  1. die Tatsache, dass Gott von jeder Seele eine vollständige Nachfolge Christi verlangt. Der heiligste Leichnam Jesu wurde nicht verbrannt, sondern beerdigt.
  2. die Ehrfurcht vor dem Werk Gottes, Der jeden menschlichen Körper erschaffen hat.

Der Körper baut sich nämlich auf der Grundlage der Göttlichen Intelligenz auf, welche die genetische Veranlagung und sämtliche vorhandenen Baustoffe bestimmt, steuert und lenkt, um dies alles in eine menschliche Gestalt umzuwandeln nach einem Wachstumsplan, der von nichts anderem als vom Geist Gottes erdacht und ausgewirkt wird, Schritt für Schritt. Der menschliche Körper ist dazu vorherbestimmt, Tempel des Heiligen Geistes zu sein, in welchem die Seele ihre irdische Reise absolvieren muss. Die Göttliche Vorsehung führt nicht nur die Seele, sondern auch den Körper und alles, was ihm zustöβt, ein ganzes Leben lang, damit er genau dasjenige erlebt, was der Entfaltung der Seele und der Verwirklichung ihres Lebensauftrages dienlich ist. Diesen Tempel soll man nicht verbrennen.

Maria lässt diesbezüglich noch ausführen, dass es die Göttliche Intelligenz so vorgesehen hat, dass die Aufnahme des Körpers in die Erde einer Göttlichen Verfügung gemäβ erfolgt. Wenn der Körper jedoch nach dem Tode dem Feuer anvertraut wird, erfolgt der Vorgang nicht spontan, also nicht nach Göttlichem Plan, sondern wird durch einen menschlichen Eingriff beschleunigt. Um das Bild des Tempels zu benutzen: Bei Sargbestattung nimmt Gott den Körper Stein für Stein auseinander, nach Seiner Entscheidung. Bei Feuerbestattung dahingegen wird der Tempel einem Brand ausgeliefert, der ihn unsystematisch zerstört. Maria bezeichnet dieses letztere Verfahren als 'Akt des Unverständnisses gegenüber einem Wunderwerk Gottes und einem Werkzeug der Miterlösung'.

Liebe Schwester, ich hoffe, dass Ihnen diese Darlegung der Ansicht der Gottesmutter behilflich sein wird. Sie soll uns im Grunde genommen lehren, wie respektvoll Gott mit Seinen Bauwerken umgeht und wie anders viele Dinge vor sich gehen würden, wenn es auf dieser Erde wirklich nach Gott ginge. Sogar nachdem das Prinzip, das dem Körper das Leben vermittelt, den Stoff verlassen hat, verlangt Gott immer noch, dass der Stoff dem Schicksal überlassen wird, das Er für ihn vorgesehen hat. Wenn Er schon dem Leblosen seine Würde lassen will, wie sehr denn ist unsere Hoffnung gerechtfertigt, dass unsere Seele, die ja mit dem Keim der Heiligkeit versehen ist, bei Gott bestens aufgehoben ist.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 334
Über die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Zunächst möchte ich herzlich gratulieren zur Initiative, eine Ewige Anbetung zu veranstalten. Eine Ewige Anbetung könnte man mit einem Bekenntnis Gott gegenüber vergleichen, durch welches Seelen sagen: "Wir wollen keine Sekunde mehr ohne Dich sein, und auch Deine Verlassenheit von Seiten der Seelen muss ein Ende nehmen". Wunderbar, denn Gott ist das wahre Leben. Es gibt Seelen, die glauben, sie wären wahre Christen ohne Fehler, während sie behaupten, sie "könnten nicht jede Minute des Tages mit Gott beschäftigt sein". Was wäre denn, wenn Gott zu diesen Seelen sagen würde: "Ich kann nicht jede Minute des Tages mit euch beschäftigt sein"? Sollte Gott eine Seele auch nur eine Sekunde aus den Augen verlieren, das Leben dieser Seele wäre auf der Stelle zu Ende. Da es auch unter den Christen unzählige Seelen gibt, die nicht erkennen, wie wesentlich die Beschäftigung mit Gott und Seinen Werken, Plänen, Mysterien und Belehrungen für die Seele und den Stand ihrer Erlösung und Heiligung ist, kann diese Finsternis nur mit Strömen von Licht vertrieben werden. Die Anbetung ist eine der Sonnen, welche die Menschenseele aufgehen lassen kann.

Zu Ihrer Frage: Was würde Sich die Herrin aller Seelen für die Anbetung des ausgesetzten Allerheiligsten wünschen? Gerne verweise ich auf die Veröffentlichung auf unserer Webseite über die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes. Maria lässt mich zusätzlich auf das Nachfolgende hinweisen:

Im Mittelpunkt einer jeden Anbetung soll der aufrichtige Wunsch stehen, eins mit Gott zu sein. Verständlicherweise halten Sie es für unangemessen, ab und zu mal zu sitzen statt zu knien. Trotzdem soll man sich vor Augen halten, dass Gott mehr Freude an einer Seele hat, die aus irgendwelchem Grunde mal sitzen muss, dabei aber die Sehnsucht nach Gott nicht aus dem Herzen wegflieβen lässt, als an einer Seele, die ständig auf den Knien sitzt und dabei im Herzen von Ihm entfernt ist. Gott kennt unsere Schwächen und Beschränkungen, auch die physischen. Der Wert der Anbetung für Gottes Heilsplan und für die Seele selbst wird an erster Stelle von demjenigen bestimmt, was im Herzen vorgeht. Wäre dies nicht der Fall, so könnte kein Kranker oder kein Behinderter jemals Gnade finden, denn dieser Mensch kann kaum oder gar nicht niederknien.

Noch wesentlicher als die Körperhaltung ist somit die Verfassung des Herzens. Die ist im Grunde genommen eine Übung der Seele, die sich hundertprozentig mit ihren sämtlichen inneren Vorgängen an dem Wesen Gottes orientiert. Der Sinn dieser Übung besteht darin, dass sich die Seele völlig und restlos Gott gegenüber zu entäuβern versucht und alles vor Ihm ausbreitet, was sie in sich trägt, aber auch, dass sie sich vollkommen demjenigen aufschlieβt, was Gott ihr während dieser Übung zuflieβen lassen wird, über welchen Weg und in welcher Form auch immer. Anbetung ist somit gleichzeitig Lobpreis, Danksagung, Betrachtung, Ergründung des Selbst und der Liebe Gottes, gezieltes Aufladen der eigenen Lebenskraft, Erschlieβung der Kommunikationswege mit Gott in beide Richtungen, Entfaltung des seelischen Lebens, Besinnung über die eigenen Schwächen, Beschränkungen und unentwickelten Fähigkeiten und vieles mehr. Kurz gefasst, könnte ich Anbetung sogar als ein harmonisches Entfalten und Zusammenbringen dreier Tätigkeiten bezeichnen: der Ergründung der Gottheit, der Ergründung des Selbst und der Ergründung der Verbindungswege zwischen der Gottheit und dem Selbst.

Notwendig ist bei all dem, dass sich die anbetende Seele darin übt, den Verstand und sämtliche geistigen Vorgänge hochgradig abzuschalten und das Herz (die Welt der inneren Gefühle, der Verarbeitung der einströmenden Liebe und der Lenkung der ausströmenden Liebe) vollkommen zu öffnen. Weltliche Gedanken sollten nicht mehr genährt werden. Das Herz soll auch so rein und positiv wie möglich eingestellt sein: Jedes Gefühl des Grolls, des Hasses, des Mangels an Vergebung, der Eifersucht, des Neides u. ä. verringert die Fruchtbarkeit des Austausches zwischen der Seele und Gott. Es lieβe sich sagen, dass die Anbetung eine Art Spiegel dessen ist, wie das ganze innere Leben mit Gott sein sollte: Jede Sekunde des Lebens sollte die Seele die Vorgänge, die ich gerade in Bezug auf die Anbetung habe andeuten dürfen, in der Praxis leben und entwickeln. Die Anbetung wäre in diesem Sinne als Blaudruck des Göttlichen Lebens zu betrachten, das die Seele anstreben soll. Anbetung soll also zur Lebenshaltung werden.

Die Entwicklung der richtig fruchtbaren inneren Verfassung für die Anbetung erfolgt Schritt für Schritt. Es gelingt der Seele meistens nicht gleich, sich längere Zeit mit dem Herzen tief im eigenen inneren Leben versinken zu lassen, ohne dabei im Geist abgelenkt zu werden. Es kann sich als nützlich erweisen, ab und zu etwas betrachtende Lektüre zur Hand zu nehmen: ein Gebet, einen kurzen Text, ein kleines Kapitel aus einer Himmlischen Belehrung. Jede Lektüre, welche das Herz vollkommen öffnet und die Seele vom weltlichen Denken loslöst, kann behilflich sein. Zur Abwechslung darf auch ruhig ein Rosenkranz gebetet werden, vorzugsweise im Stillen und mit dem inneren Blick fest an den Leben Jesu und Mariä orientiert.

Es ist gut zu erwägen, dass Gott von der anbetenden Seele keine Leistungen erwartet, höchstens eine liebevolle Anstrengung, um Ihm zu zeigen, dass sie Wert darauf legt, dass Er da ist, und dass sie Ihm möglichst nahe kommen möchte. Anbetung zielt auf eine Befreiung des inneren Lebens ab, indem die Seele die Verbindungswege zwischen sich und Gott zu erschlieβen versucht. Die Seele lebt letzten Endes ausschlieβlich von Gottes Liebe. Die Aufnahme dieser Liebe wird in hohem Maβe von jeglichem weltlichen Einfluss gehemmt. Anders ausgedrückt: Alle weltlichen Eindrücke und Einflüsse, Gedanken und Erinnerungen, einschlieβlich alter Verletzungen, blockieren die Zufahrtswege, dessen Sich Gott bedient, um die Seele mit allen Seinen Gaben, Seiner Liebe und dem Göttlichen Leben zu ernähren, sie zu reinigen und ihr Seine Inspirationen und Führung zukommen zu lassen.

Die Anbetung bildet eine hervorragende Übung, um diese Zufahrtswege frei zu machen, damit die Seele sowohl die Liebe Gottes in reinerer Form einflieβen lassen kann als auch die eigene Liebe in reinerer Form gestalten und zu Gott hinausströmen lassen kann. Was bei der Anbetung zu Gott hinausströmt, strömt in Wirklichkeit über die ganze Schöpfung und steigert den Stand der Gnade der ganzen Schöpfung. Aus diesem Grunde entwickelt eine liebevoll geführte Anbetung viel Licht: Sie erschlieβt in der Seele selbst eine Fähigkeit nach der anderen, und in dem Maβe, wie diese Entwicklungen die Fähigkeit zu lieben in der Seele entfalten lassen, wird auf indirekte Weise die ganze Schöpfung dadurch berührt. Vergessen wir nie, dass die ganze Schöpfung ein Netzwerk ist, in dem sämtliche Fäden miteinander verbunden sind und dessen Fäden in dem Maβe mehr 'Strom durchlassen', wie in den Knotenpunkten mehr Strom erzeugt wird. Diese Erzeugung wird von der Kraft der Liebe und dem Willen bestimmt, sich mit Herz und Seele in Gott zu verwurzeln.

In Anbetracht all desjenigen, was Maria hier ausführen lässt, können wir die Anbetung als eine Übung betrachten, durch welche nicht nur Gott gepriesen wird, sondern auch die Seele sich selber ergründen lernen und somit die seelische Fruchtbarkeit steigern kann. Anbetung soll eine Phase sein, in welcher die Seele zum wahren Bewusstsein des Selbst kommt. Erst in dem Maβe, in dem der Seelentempel sich selbst kennen lernt und den Grundplan der eigenen verborgenen Fähigkeiten und Merkmale ergründet hat, kann die Seele die Lage der vielen Türchen und Fenster kennen, mit dem der Schöpfer sie versehen hat. Dieses Wissen ist es, das die Seele in den Stand versetzen wird, das Göttliche Licht, die Kraft des Göttlichen Lebens, voll in sich aufzunehmen. Darum geht es schlieβlich, wenn die Seele ihren Lebensauftrag erfüllen möchte.

Aus diesem Grunde ist die Anbetung nicht als eine Einbahnstraβe zu betrachten, auf welcher die Seele Gott etwas zu schenken hat, sondern als eine Autobahn, auf welcher Gott auf mehreren Spuren gleichzeitig Seine Transporte in die Seele hinein befördern will. Anbetung ist somit nicht etwas, das Gott Sich von der Seele für Sich Selber wünscht, sondern noch viel mehr eine Gelegenheit, die Er sehr gerne ergreift, um die Seele näher zu Sich zu bringen. Die Seelen sollten dies berücksichtigen, damit sie den Wert der Anbetung besser einschätzen können.

Sie fragen noch, ob die Aussetzung oder Einsetzung von einer Schwester vorgenommen werden darf, die eine kirchliche Erlaubnis hat? Die allgemeine Grundregel ist, dass die Seelen niemals aus den Augen verlieren sollen, dass eine Ordensschwester genauso wie jeder Laie nicht die Handlungen vornehmen darf, welche dem Priester vorbehalten sind. Im Falle einer kirchlichen Erlaubnis ist in jenem Sinne alles in Ordnung, dass dann der Kirche die Verantwortung für diese Entscheidung obliegt.

Lieber Bruder, die Anbetung ist wie ein Lichtgenerator. Dieser Generator wird erst durch die Liebe im Herzen in Betrieb gesetzt. Wenn Sie ihn zur Hochleistungsmaschine ankurbeln wollen, weihen Sie dann jede Anbetung an Maria und bitten Sie die Himmelskönigin ausdrücklich, Sie möge in Ihrem Herzen jeden Vorgang regieren. Sie wird es sein, die das ganze Geschehen vor Gott bringt, denn Sie ist Sein höchster Verbindungsoffizier. Sie ist mithin der Satellit, der all dasjenige, was zu Gott hochgesandt wird, tausendfach verstärkt über die ganze Schöpfung ausstrahlt. Beginnen Sie deshalb jede Anbetung mit einer Weihe an Maria, damit diese Übung zu einer Lichterfahrung werden kann. Die Himmlische Herrin ist ja da, um jede Seele vollkommen für das Göttliche Leben zu erschlieβen. Während der Anbetung kann Sie die Seele und das Herz völlig umorientieren.

Ich wünsche mir sehnlichst, dass Ihre Initiative sehr erfolgreich wird.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 335
Wie einer sehr eingeschränkten Seele helfen, ihre seelische Fruchtbarkeit zu steigern? – Die körperliche oder geistige Behinderung einer Seele ist oft ihre eigentliche Berufung

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Immer wieder schmerzt mir das Herz bei der Feststellung, dass die Welt, die von Gott wie ein einziger Garten erschaffen worden ist, zu einer Landschaft heruntergekommen ist, in der sehr viele Elemente gar nicht mehr zum ursprünglichen Plan des Göttlichen Gartenarchitekten passen. So stellen wir tatsächlich fest, wie Sie es ausdrücken, dass es Seelen gibt – und sie sind sogar sehr zahlreich geworden – die in einem 'Niemandsland' leben. Sie sind zum Beispiel der Form nach Christ, bekennen sich aber nicht zum Christentum, oder sie führen ein Leben mit Eltern, die sich zu verschiedenen Religionen bekennen oder von denen sogar ein Elternteil Atheist ist. Wie ist diesen Seelen zu helfen? Eine sehr schwer zu beantwortende Frage, und zwar aus diesem Grunde:

Zunächst muss die betreffende Seele bereit und gewillt sein, sich die Wahrheit Gottes lehren zu lassen, sonst läuft gar nichts. Jeder Mangel an Bereitschaft oder an Interesse ist wie ein stählerner Panzer: Da kommt man nicht hindurch, wenn nicht der Flammenwerfer der wahren Liebe den Stahl dahinschmelzen lässt. Kein menschliches Herz kann so heiβ werden, dass es diese Aufgabe vollbringen könnte. Nur der Himmel kann dies tun, benötigt dazu aber schon den uneingeschränkten Einsatz von wenigstens einer Seele.

Der junge Mann kann nicht sprechen, ist spastisch verkrampft, versteht aber dasjenige, was er hört. Er freut sich, wenn er von religiösen Themen sprechen hört. Es gibt also eine Offenheit, eine Empfänglichkeit für das Göttliche. Somit ist diese Seele bereit, einen Zufluss von Liebe in sich aufzunehmen, und diese Liebe wird auch in seinem seelischen Leben benutzt. (...)

Sie befürchten, es könne beim Jungen zuhause zu ungünstigen Reaktionen kommen, weil er dort eine andere seelische Atmosphäre empfinden kann. Wenn er aber die Liebe spüren kann, die von Maria in ihn hinüberflieβen will, wird sich seine geistige Welt von dieser Empfindung prägen lassen und wird er innerlich auch einen gröβeren Widerstand gegen jene andere Gesinnung um sich herum entwickeln. Ich könnte es auch so ausdrücken: Die Seele wird nicht mehr so leicht durch den Regen und die dunklen Wolken beeinflusst werden, wenn die Sonne im Herzen selbst aufgeht. Das ist es gerade, was wir hier bezwecken sollen: Die Sonne im Jungen selbst, in seiner tiefsten inneren Empfindung, leben zu lassen. Aufgrund der vielen Materialien, die Sie auf der Webseite über das Wesen der Himmlischen Mutter sammeln können, wäre es für Sie sogar möglich, dem Jungen über Maria zu erzählen. Sie finden dazu bestimmt geeignete Stellen, z.B. in der Wiedergeburt des irdischen Paradieses. In diesem Buch wird ja die Gottesmutter dargestellt, wie Sie auf Erden wirklich war, in Ihrer ganzen Liebe und Schönheit. Der Junge könnte sich an dieser Liebe laben wie an einer überirdischen Quelle.

Der junge Mann lebt zum Groβteil ein rein innerliches Leben. Genau deswegen sollte er möglichst weitgehend mit seelischen Eindrücken bzw. Informationen genährt werden. Dabei sollte es sich nicht um Informationen handeln, die zum Denken einladen, sondern um solche, die das Gefühlsleben entwickeln. Gott hat diesen Zustand in dem Jungen zugelassen, weil diese Seele auf ihre Art einen sehr konkreten Beitrag zu Gottes Werken liefern kann, und zwar durch die Entwicklung des inneren Lebens. Wenn diese Seele Informationen bzw. Eindrücke, Worte, Bilder usw. empfängt, die mit wahrer Liebe geladen sind, vollziehen sich im völlig unsichtbaren Bereich seines inneren Lebens Vorgänge, die für Gott und Seine Werke wichtig sind.

Maria betont zum Beispiel: Wenn dem Jungen ein sanftes, farbenprächtiges Bild von Ihr (Maria) gezeigt wird, vor allem, nachdem Ihre Gegenwart herabgebeten worden ist, strahlt Sie Selbst die unendliche Macht Ihrer Himmlischen Liebe in sein Herz hinein, wo sich diese Welle entfaltet und ausdehnt, dem Vorgang ähnlich, wobei man einen Stein ins Wasser wirft und sich immer weiter ausdehnende Kreise um die Stelle herum bilden, wo der Stein das Wasser berührt hat. Diese sich sehr weit ausdehnende Liebeswelle wird ganz im Verborgenen aus diesem Herzen 'hochgeschickt', um von Gott entgegengenommen zu werden. Zur gleichen Zeit aber entfalten diese Vorgänge ihre Wirkungen auch innerhalb dieser Seele weiter.

Im Klartext heiβt dies, dass Sie, lieber Bruder, dieser Seele in hohem Maβe dabei helfen können, ihre höchste Fruchtbarkeit für Gottes Heilsplan zu verwirklichen. Die Behinderung dieser Seele ist ihre eigentliche Berufung. Es hängt ganz von Gottes Plan mit dem Jungen ab, wie sich die Behinderung weiterentwickelt, aber wenn er seelisch auf die richtige Art genährt wird, kann er sich voll zu Diensten Gottes entfalten. Selber kann er keine Initiativen ergreifen, die Gelegenheiten zur seelischen Entfaltung müssen ihm wirklich von auβen geboten werden. Der Nutzen Ihrer Sorgsamkeit und Nächstenliebe gehen deshalb sehr viel weiter, als Sie vermutlich meinen.

Lieber Bruder, ich schlieβe Sie und den Jungen sehr gerne in mein Herz, um Sie beide vor die Herrin aller Seelen zu bringen und Sie Ihr zu weihen. Weihen Sie den Jungen, seinen Zustand und seine Lebensaufgabe inständig an die Herrin. Sie kann das alles sehr fruchtbar machen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 336
Über den Tod eines Kindes – Über eine ungültig geschlossene Ehe – Die Seele kann sich auch ohne Schuld verschmutzt fühlen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Maria ist deswegen die Königin der wahren Hoffnung, weil Sie Türen öffnet, die oft seit Jahren verriegelt zu sein scheinen. Manchmal findet Sie sogar Gefallen daran, Seelen auf die Existenz von Türen hinzuweisen, von denen sie noch nichts wissen. Nie ist der Weg zu Ende, wenn die Himmelskönigin um Hilfe gebeten wird. Ich danke von Herzen für die Darlegung Ihres Lebensweges. Die Gottesmutter erläutert gerne einige Punkte aus der strikt spirituellen Sicht, damit Sie wissen, wie Sie vor Gott stehen.

Der tödliche Unfall Ihres Sohnes ist auf keinen Fall eine Strafe Gottes, 'weil Sie eine schlechte Mutter waren'. Ihr Kind ist damals so jung gestorben, weil Gott seinen Lebenslauf so vorgesehen hatte. Das Kind wäre ohnehin zu jenem Zeitpunkt gestorben, egal wie Sie damals lebten. Sie trifft keine Schuld. Sie haben ihn sehr geliebt, trotz der gegenteiligen Meinung, die Ihnen der Böse hat einreden wollen. Mit dieser Liebe geladen, ist der Junge vor Gott erschienen und hat dort für Sie Fürsprache geleistet, weil Sie es bereits sehr schwer hatten. Er hat nicht aufgehört, Sie auf Ihrem Lebensweg zu begleiten. Sie können jetzt noch mit jenem Ereignis Frieden schlieβen, indem Sie die Lebensjahre Ihres Sohnes, sein Dahinscheiden und Ihre eigenen Gefühle in diesem Zusammenhang an Maria weihen. So bieten Sie das alles der Himmelskönigin, und Sie kann es gleichsam, mit dem Parfüm Ihrer vollendeten Liebe besprengt, in Ihrem makellosen Herzen begraben, wo alles unter der uneingeschränkten Macht der Heiligung fällt, die Sie erwirkt.

In Bezug auf den weiteren Lebensweg und sämtliche Elemente, die diesen geprägt haben, wäre eine Lebensbeichte tatsächlich eine gute Idee. Ihr Problem ist dieses, dass Sie seit Jahren in einem Konkubinat leben und zur Beichte der Vorsatz der Besserung gehört. Da lautet Marias Antwort unmissverständlich: Das Konkubinat wird Ihnen im Himmel nicht als Schuld angerechnet, weil Ihr Mann Sie unter falschem Vorwand geheiratet hat und Sie Ihre Entscheidungen immer auf die Informationen gegründet haben, die Sie erhalten und als richtig angenommen haben. Das Leben im Konkubinat wäre für Sie sündhaft gewesen, falls Sie von dieser Lage gewusst und sie trotzdem instand gehalten hätten. Tatsächlich gehört zur Beichte der Vorsatz der Besserung, aber Sie haben diesbezüglich in Gottes Augen keine Sünde begangen. Sogar der Priester hat damals das Ehesakrament gespendet, weil er offensichtlich in die Irre geführt worden ist.

Müssen Sie sich denn scheiden lassen? Da Ihr Mann Sie zum Zeitpunkt der Eheschlieβung getäuscht hat und Ihnen verschwiegen hat, dass er bereits verheiratet war, könnten Sie das kirchliche Eheannullierungsverfahren beantragen, da die Ehe ungültig eingegangen worden ist.

Wie Sie schreiben, gehört zur Beichte auch die Reue, aber Sie empfinden keinen 'Reueschmerz'. Dem ist so, weil Sie diesbezüglich nichts zu bereuen haben, denn es ist Ihrerseits keine Sünde begangen worden.

Ihr Herz wird seit vielen Jahren allmählich vom Gedanken angefressen, Sie hätten ein schlechtes Leben geführt. Dennoch sieht der Himmel dies nicht so: Gott hat Ihnen ein empfindsames Herz gegeben. Diese Empfindsamkeit ist missbraucht worden. Aus Nächstenliebe haben Sie sich in eine Situation einbeziehen lassen, die Ihr Herz gleich in einen inneren Konflikt gestürzt hat: die Nächstenliebe einerseits, die unbewusste Erkenntnis von den nicht von Gott gewollten Umständen auf Ihrem Lebensweg andererseits. Ihre Seele hat sich ja mehrere Male mit den Ausreden der Seele auseinandersetzen müssen, die Sie in diese Lage gebracht hat. Aus diesen Gründen spürt Ihre Seele seit Jahren einen finsteren Nebel über Ihrem Lebensweg, und dieser ist es, der Ihnen das Gefühl vermittelt, Sie wären ein schlechter Mensch.

Ich muss Sie dazu auf Folgendes hinweisen: Welche Mutter wird ihr Kind abstoβen, weil es in einen Graben voller Schlamm hineingefallen ist? Wird sie es nicht vielmehr mitleidsvoll waschen? So betrachtet Maria Sie: als Ihre Tochter, die in einen Graben hineingefallen ist, sich verschmutzt hat und nicht aus eigener Schuld so bekleckert aussieht. Die Himmlische Herrin will Sie deshalb jetzt von allem Schlamm Ihres Lebens reinigen. Eine Beichte wäre in jenem Sinne gut, dass Sie die vielen ungünstigen Gefühle, die Ihr Herz gequält haben, vorbringen können, denn diese haben in hohem Maβe dazu beigetragen, dass Sie kaum noch mit sich selber leben können und deshalb auch das Herz so weit geschlossen haben. Aus sich heraus, hätten Sie dies nie getan, denn Sie sind von Natur aus eine wahrhaftig liebende Seele.

Weihen Sie im Übrigen Ihr Leben bis zum heutigen Tag und ganz besonders Ihr ganzes Herzeleid und die heutige Verfassung Ihres Herzens an Maria. Bitten Sie die Himmelskönigin, Sie möge Sie von den Dornen der Bedrängnis befreien, denn diese sind es, die Ihnen das Gefühl vermitteln, dass Sie kaum atmen können. Ihnen ist es, als ob die Seele keine Luft bekommt. Maria wird Ihnen den Sauerstoff der Befreiung erwirken. Legen Sie sich heute noch vertrauensvoll in Ihre Hände. Ich tue es meinerseits jetzt bereits in Vorbereitung auf Ihre Wiedergeburt.

Sie befürchten, dass der Ehegattenzuschlag, der Ihnen gewährt wird, unrechtmäβig sei. Objektiv stimmt das, weil Ihre Ehe ungültig ist. Dennoch sind Sie nicht Schuld daran. Wenn Sie vollkommen ehrlich sein möchten, sollte diese Behörde davon in Kenntnis gesetzt werden. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass, wenn Sie so ehrlich sind, diesen Schritt zu machen, Gottes Vorsehung ihrerseits zehn Schritte auf Sie zukommen wird, um dafür zu sorgen, dass es Ihnen an nichts fehlen wird.

Liebe Schwester, wenn die Seele die wahre Liebe ehrt, sie in sich blühen lässt wie die Frühlingsblüten, alles daran setzt, in ihrem Leben reinen Tisch zu machen, sich durch Maria vollkommen mit Gott ausspricht und sich dann bemüht, ein Leben in Seinem Sinne zu führen, wird es ihr an nichts mangeln. Ich verspreche Ihnen dies hoch und heilig, denn Gott lässt die Seinen niemals im Stich. Die Seele, die nur das Richtige tun möchte, durch Umstände auβer ihrem Willen über den Wegrand geblasen wird, aber fest vorhat, Gott wiederzufinden, wie dies jetzt in Ihrem Herzen lebt, steht unauslöschlich in Gottes Buch verzeichnet.

Verweilen Sie nicht bei Ihrer Vergangenheit. Wer dies tut, wird hin und wieder über die Vergangenheit stolpern, weil diese dann immer wieder wie ein schwerer Stein auf dem Lebensweg vor der Seele liegen wird, statt hinter ihr. Die Seele dahingegen, die diesen Stein aufhebt und ihn Maria in die Hände gibt, wird erfahren, wie die Himmelskönigin ihn in Gold verwandelt: Der Stein der an Maria geweihten Vergangenheit wird zum Rohstoff der Gnaden für die Zukunft.

Von Herzen bete ich für Ihre Befreiung. Lassen Sie diese Strahlen der Hoffnung, die Maria auf Sie hat leuchten lassen, in Ihrem Herzen zu einem Feuer anwachsen, das Sie für das neue Leben erweckt. Ich freue mich mit Ihnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 337
Über das MDA Werk, besonders über das Briefapostolat

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Herzlichen Dank für Ihren Brief. Leider kann bzw. darf ich Ihnen vorläufig nichts Konkretes zu den von Ihnen vorgebrachten Fragen schreiben. Der Grund ist einfach: Es wird Ihnen aus den Schriften bekannt sein, dass Maria hin und wieder betont, wie unverletzlich der freie Menschenwille ist. Für die Himmelskönigin geht diese Regel so weit, dass Sie grundsätzlich auch nicht antwortet auf Fragen, wenn der Verfasser darin nicht freiwillig das Problem näher darlegt.

Eins kann ich Ihnen allerdings jetzt bereits mitteilen, das Ihnen vielleicht weiterhilft, was die Stellen aus den Briefen betrifft: So wie alle durch dieses Apostolat verbreiteten Schriften sind auch alle Briefe vollkommen von der Gottesmutter inspiriert. Sämtliche darin enthaltenen Thesen werden im Herzen Myriams von Maria entwickelt, die diese Thesen sowohl an der seelischen Verfassung, der seelischen Entfaltung und den seelischen Bedürfnissen des Fragestellers orientiert als auch die Thesen vor den Hintergrund des ganzen Systems der Wissenschaft des Göttlichen Lebens bringt. Dies möge Sie in jenem Sinne beruhigen, dass dieses Apostolat nur die Wahrheit verkündet, wie diese vom Himmel selbst gelehrt wird.

Hin und wieder kommt es vor, dass sich in den Schriften Thesen vorfinden lassen, die von dem abweichen, was an üblichem Wissen bekannt ist. Das kann eine der nachfolgenden Gründe haben, zuweilen auch auf eine Kombination dieser Gründe zurückzuführen sein:

  • Gott verkündet die Komponenten Seiner Wahrheit nicht alle auf einmal. Dies würde Seinem Heilsplan nicht dienlich sein. Aus diesem Grunde werden die Elemente des Wissens vom Göttlichen Leben und von den Mysterien Schritt für Schritt verkündigt. Jede dieser Erweiterungen des 'üblichen' Wissens muss immer wieder durch die Schranke der Annahme hindurch, weil sich in der Anfangsphase nach einer Kenntnisvermittlung immer viele Seelen nicht trauen, die 'neuen' Elemente als authentisch Himmlisch anzunehmen bzw. sehr viele (noch) nicht zur Erkenntnis kommen, dass es sich um Wissen aus der Quelle der Ewigen Liebe handelt. Da jetzt die Herrin aller Seelen von Gott damit beauftragt worden ist, viele Vertiefungen des spirituellen Wissens als ein umfassendes, schlüssiges System (die Wissenschaft des Göttlichen Lebens) in relativ kurzer Zeit den Seelen zu vermitteln, kann dieses Problem sich diesem Apostolat gegenüber öfters bzw. leichter stellen.

  • Da es sich in diesem Apostolat strikt um die Verkündigung dieser umfassenden, vertieften Wahrheit handelt, werden durch die Herrin aller Seelen sehr viele Irrgedanken, weltliche Beimischungen und Abweichungen von der Fülle der Wahrheit an den Pranger gestellt. Da zahlreiche Seelen diese weltlichen Beimischungen und Abweichungen gar nicht mehr als solche erkennen, kann der Böse immer wieder den Verdacht einflüstern, es handle sich bei Myriam van Nazareth um Unwahrheit, Übertreibung oder sogar Ketzerei. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass, wie es die Herrin einst ausdrückte, dieses Apostolat vom Bösen sowohl sehr gehasst als auch sehr gefürchtet wird, da es seine Pläne und Strategien Schritt für Schritt entlarvt und ständig vor den Auswirkungen seiner vielen Werke im weltlichen Leben warnt.

  • Maria lehrt durch dieses Apostolat mit Anwendung einer einmaligen Methode: Die Wissenschaft des Göttlichen Lebens, dieses Ganze der Lehren, die Maria den Seelen vermitteln lässt, wird nicht nur theoretisch als System vorgebracht, in den Briefen wird sie auβerdem auf die seelischen Probleme und Fragen von Seelen guten Willens angewandt. Sie hilft dadurch sehr vielen, den Alltag und den ganzen Lebensweg wirklich so zu gestalten, dass die Fruchtbarkeit der Seele gesteigert werden kann und die Seele sich viel besser im Sinne Gottes entfalten kann. Auch dieses einmalige Verfahren kann bei mancher Seele Fragen aufrufen, weil die vielen Fragen seelischer Natur, welche die Seelen beschäftigen, aufgrund dieses erweiterten bzw. vertieften Wissenssystems oft ganz anders betrachtet und gelöst werden, als es die Seelen gewohnt sind. Das kann gar nicht anders sein, da in den Briefen an die ganzen Lebensprobleme aus der Perspektive der Wissenschaft des Göttlichen Lebens heraus herangetreten wird und manche Komponenten dieser Wissenschaft noch nicht Teil der heutzutage üblichen Auffassung von Maria und vom seelischen Leben sind.

Das alles führt dazu, dass dieses Apostolat bei der Betrachtung des Lebens kaum auf den ausgetretenen Pfaden bleibt und deswegen von mancher Seele entweder nicht verstanden oder verdächtigt wird, nicht die Thesen des Himmels zu vertreten.

Eine nähere Erläuterung, falls notwendig, wird Ihnen die Himmelskönigin gerne geben, wenn Sie die Fragen, die Sie beschäftigen, konkret vor Sie bringen. Ich bin mir sicher, dass Sie dafür Verständnis haben werden, da Maria durch diese Regel Ihren Respekt vor dem freien Willen der Seele zum Ausdruck bringt. Ich empfehle mich deswegen nach wie vor,

in Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 338
Nicht die gemachten Fehler zählen, sondern das aufrichtige Bemühen, das Gute anzustreben – Jeder Mensch braucht Ruhe – Botschaften, die nur Negatives beinhalten, kommen niemals von Gott – Die Bedeutung eines inneren Lebens – Prüfungen sind die Sprungbretter zum Wachstum in der wahren Liebe – Gibt es für die Tiere einen eigenen Himmel?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Freudigen Herzens habe ich Ihre Fragen in das Herz der Himmlischen Mutter hinüberflieβen lassen. Wie üblich will Sie diese in die Wellen der Ewigen Liebe einhüllen und daraus die Antworten bereiten, die Ihnen weiterhelfen können. Betrachten wir Ihre Fragen der Reihe nach:

Wenn man die Reinigung durchmacht, wird auf der einen Seite die Seele gereinigt. Aber wir verfallen ja sofort wieder in eine andere Sünde. Somit können wir ja gar keine weiβe Weste haben. Zählt dann der Wille, den wir ja hatten, aber es nicht geschafft haben?
Das ganze Leben ist ein ständiges Fallen und Sichwiederaufrichten, da kann man nicht umhin. Infolge der Erbsünde, die von Maria früher bereits mit einer Undichtigkeit in der Seele verglichen wurde, verliert die Seele ständig Wasser Göttlichen Lebens – ein Bild, durch welches die Gottesmutter dieses Verfahren bildlich darstellt. Diesen 'Wasserverlust' kann die Seele nur durch die Liebe wieder ausgleichen. In dem Maβe, wie die Seele liebevolle Handlungen vollbringt, aufrichtige liebevolle Worte spricht, liebevolle Gedanken und Gefühle hegt und im Herzen die Liebe herrschen lässt, wird die 'Undichtigkeit' in der Seele gleichsam abgedichtet. Jedem Fehler, den die Seele gemacht hat, muss dann durch Reinigung des Herzens (Befreiung des Herzens von jeglicher Bitterkeit, von schlechten Gefühlen usw.), durch Beichte und durch Wiedergutmachung seine Wirkungen genommen werden. Die Seele macht aber immer wieder neue Fehler.

Gott bewertet die Seele nicht an erster Stelle aufgrund ihrer Fehler, sondern vor allem aufgrund von demjenigen, was sie tut, wenn sie einen gemacht hat. Wie geht sie mit ihren Fehlern um? Was tut sie, um diese wieder gutzumachen? Wie werden die Spuren der begangenen Fehler in der Seele und im Herzen verarbeitet? Werden diese zum Beispiel geweiht oder werden sie dahingegen festgehalten (Groll, Grübeln, Unzufriedenheit über sich selbst oder das eigene Schicksal usw.), so dass sie die Seele auf Dauer vergiften? Es ist letzten Endes immer wieder die wahre, selbstlose Liebe, welche die Seele heilt. Und unseren Mitgeschöpfen Liebe entgegenbringen, setzt voraus, dass wir zunächst das Gute tun, sagen, denken und fühlen wollen. Die wahre Liebe ist eigentlich der absolute Gegensatz der Sünde. Wenn die Seele in wahrer Liebe leben will, trotzdem aber Fehler macht, was sich hin und wieder kaum vermeiden lässt, wird sie von Gott in dem Maβe 'eine gute Note bekommen', wie sie sich aufrichtig bemüht, in allem beharrlich das Gute anzustreben.

Eigentlich soll man für seine Mitmenschen da sein. Aber irgendwie verspürt man auch im Herzen, dass man mal innere Ruhe sucht und braucht. Das können die Menschen nicht verstehen und sind dann auf Ihre Art beleidigt. Wie kann ich dazu beitragen, dass sie dann nicht so betroffen sind und mir dann auch meine Ruhe gönnen.
Im Grunde genommen können Sie dies kaum bewirken. Die anderen sind es, die Verständnis dafür aufbringen lernen sollten, dass jeder Mensch Ruhe braucht. Die Tatsache, dass man physisch mal nicht für den anderen da ist, heiβt auβerdem noch nicht, dass man den anderen seinem Schicksal überlässt oder ihn im Stich lässt. Es gibt immer noch die Herzensverbindung zueinander, das stille Gebet und die Aufopferungen füreinander. Oft sind diese mehr wert als die physische Nähe, nur kann man sie mit den Sinnen nicht feststellen. Da können Sie eigentlich nur um Verständnis und Liebe beim Mitmenschen beten.

Muss die Liebe zum Herrn auch erst durch Prüfungen freigesetzt werden?
Viele Seelen stellen sich die Frage, wieso Gott ihnen nicht die Fähigkeit schenkt, den Gipfel der Liebe aufbringen zu können. Der Grund, wieso Er dies nicht tut, liegt wieder mal in Seinem Willen, der Seele das gröβtmögliche Geschenk zu bereiten. Die Fähigkeit zu lieben besitzt jede Seele. Diese wird ihr bei ihrer Schöpfung eingegossen. Es ist Ihnen inzwischen bekannt, dass das Leben jeder Seele auf Erden zwei Ziele hat: die eigene Heiligung zu bewirken und den eigenen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan zu leisten, dadurch dass die Seele genau dasjenige anstrebt, was von ihr in jeder Lebenslage von Gott erwartet wird, aufgrund Seines Gesetzes, der eigenen Berufung und der Situationen, denen sie im Alltag begegnet. Diese beiden Lebensaufträge kann die Seele nur verwirklichen durch die Liebe. Somit gilt, dass die Seele an erster Stelle die Entfaltung der Fähigkeit zu lieben anstreben soll.

Diese Fähigkeit muss tatsächlich durch Prüfungen freigesetzt werden. Zu lieben, wenn alles gut geht, ist einfacher als zu lieben, wenn das Leben einen drückt. In Gottes Augen ist es etwas Groβes, wenn eine Seele in der Prüfung die Liebe zu Ihm und zu ihren Mitgeschöpfen sucht. Es ist die Liebe, die jede Prüfung zu einem Akt der Hingabe macht und die Seele davon abhält, sich zu wünschen, dass sie bald von der Prüfung befreit wird. Jede Prüfung auf dem Lebensweg gibt der Seele eine neue Chance, diese Gefühle der Hingabe und der Selbstverleugnung zugunsten ihres Mitgeschöpfes immer weiter zu entfalten. Dies ist wahre Nachfolge Christi: Leiden in Liebe und in der Sehnsucht danach, durch den freiwilligen Verzicht auf das eigene Wohlbefinden das Mitgeschöpf und Gott Vorteil bringen zu dürfen. Gott bringt man dadurch Vorteil, dass man Seine Werke fördert. Das tut man dadurch, dass man das eigene Tun und Lassen und sogar die verborgenen Gefühle in allem so orientiert, dass sie nichts als Liebe verbreiten.

Wozu dienen uns die Botschaften? Ich meine die Botschaften von Menschen, die behaupten, Sie dienen als Werkzeug Gottes. Es wird ja viel umstritten. Aber sollen wir Gläubige uns auch danach richten? Oder sollen wir sie erst gar nicht beachten?
Wenn es sich um wahre Werkzeuge des Himmels handelt, dienen die Botschaften dazu, die Seelen näher zu Gott und zum Göttlichen Leben zu führen, damit sich der Göttliche Heilsplan vollenden kann. Wann dieser Plan vollendet sein wird, hängt nämlich ganz von der aktiven Mitwirkung der Seelen ab. Die Seele kann nur dann ein fruchtbares, nützliches Leben führen, wenn sie weiβ, wie sie sich verhalten soll, um im Sinne Gottes zu leben.

Wenn Botschaften wirklich von oben stammen, sollten sie nicht unbeachtet bleiben. Die Herrin aller Seelen betont, dass diese Zeit viel zu wichtig ist, um die Seelen mit 'Botschaften' zu überschwemmen, welche nicht zu ihrer spirituellen Ernährung beitragen. Himmlische Botschaften unterrichten somit die Seelen darüber, wie sie sich gemäβ dem Göttlichen Gesetz zu verhalten haben, d.h. im Grunde genommen: wie sie sich heiligen können. Solche Belehrungen nicht zu beachten, wäre Gott gegenüber ziemlich respektlos. Verbreiten Botschaften Angst und Unsicherheit statt Liebe und Hoffnung, so sollten sie tatsächlich besser nicht beachtet werden, denn wie die Gottesmutter immer schon sagte: Gott macht Seelen keine Angst. Angst lähmt und verunstaltet, sie kann niemals dem seelischen Wachstum Vorschub leisten. Die Herrin aller Seelen reiβt nur Finsteres ab, um gleich etwas Lichtvolles aufzubauen, sie hinterlässt niemals eine Leere noch eine Ruine, mit anderen Worten: Wenn Sie auf eine Gefahr oder eine Abweichung von Gottes Gesetz hinweisen muss, ersetzt Sie diese auch gleich durch Hoffnung, Ermutigung und Liebe. Wenn nur Negatives dargereicht wird, ohne die Arznei, bleibt nur Finsternis. Diese kommt aber niemals von Gott.

Sieht der Himmel vor, dass man einen Menschen zur Seite hat, ich meine, mit dem man über den Glauben reden kann und der einem Tipps gibt. Oder möchte er lieber, dass man ein einsames Leben mit Jesus und Maria führt.
Das kommt ganz darauf an, was Gott mit der individuellen Seele vorhat. Manche Seelen sind dazu berufen, durch die Stille und Einsamkeit heilig zu werden, andere sind dazu berufen, mit vielen Seelen Umgang zu haben. Wichtig ist jedoch für jede Seele, ohne Ausnahme, ein inneres Leben mit Jesus und Maria zu führen. Die seelische Entwicklung vollzieht sich ja im Inneren, egal ob die Seele mit anderen Menschen lebt oder nicht.

Früher hätte ich gesagt: 'Ich brauche meine Mama für den Glauben', aber jetzt kommt es mir vor, als hätte ich in dieser Zeit viel über mich gelernt, und ich glaube, ich bin auch im Glauben gewachsen!
Der Glaube ist eine Angelegenheit zwischen der individuellen Seele und Gott. Die junge Seele stützt sich auf die Eltern und teilweise auf noch andere Seelen, die sie als Anhaltspunkte betrachtet und denen sie meistens weitgehend folgt. Deswegen ist es überaus wichtig, im Umgang mit Kindern ein Muster der Tugendhaftigkeit und ein Wegweiser zu sein, der auf Gott als Quelle, Sinn und Bestimmung von allem verweist. Sobald der Mensch aufwächst, ist es wichtig, dass sich die Seele selbständig zu entfalten beginnt. Dasjenige, was sie gelernt hat, Verhaltensweisen, Reaktionsmuster, Belehrungen in der Tugendhaftigkeit und vieles mehr, wird nun mit den eigenen ersten Erkenntnissen und Erfahrungen in Verbindung gebracht ebenso wie gegebenenfalls mit den ersten Empfindungen über den eigenen Lebensauftrag, und es entwickelt sich die 'spirituelle Persönlichkeit'. Ab diesem Augenblick gilt es, diese ständig zu läutern, sie immer wieder vor dem Hintergrund der eigenen sich erweiternden Kenntnisse vom spirituellen Leben (Wissenschaft des Göttlichen Lebens) zu überprüfen und unaufhörlich zu berichtigen.

Die Seele darf sich durchaus nach wie vor an Seelen orientieren, die für sie wie Muster seelischer Entfaltung sind, aber sie muss allmählich lernen, den Entscheidungen über ihr Verhalten, ihren Gesinnungen und ihren Auffassungen bezüglich aller Glaubensfragen selbständig Richtung zu geben. Sobald sie sich tatsächlich ein selbständiges inneres seelisches Leben entwickelt, wird sie wachsen, aus ihren Fehlern lernen und immer reinere Werte anstreben lernen, vorausgesetzt, der Wille zur Heiligung ist vorhanden. Das alles kommt nicht ohne Prüfungen, aber diese Letzteren sind die Sprungbretter zum Wachstum in der wahren Liebe.

Kommen die Tiere eigentlich auch später zu den Menschen im Himmel zusammen? Oder gibt es für Tiere einen eigenen Himmel?
Ich habe früher bereits schreiben dürfen, dass das Lebensprinzip des Tieres, dasjenige, was mit der Seele beim Menschen vergleichbar wäre, nach dem Tod zu Gott zurückkehrt, und – wenn ich dies so ausdrücken darf – in Sein Herz aufgenommen wird, beladen mit aller Liebe und mit allem Leid, die bzw. das dieses Tier während seines irdischen Lebens erfahren hat. Es bezeugt somit vor Gottes Thron gleichsam die Liebe – oder den Mangel an Liebe – der Menschenseelen, mit denen es im Kontakt gewesen ist. Dieses Verfahren weist darauf hin, dass wirklich gar nichts von dem verloren geht, was es auf Erden gibt und was auf Erden geschieht. Alles kehrt zu Gott zurück.

Von der Existenz eines gesonderten Tierparadieses hat mir Maria bisher noch nichts Wortwörtliches gesagt. Allerdings sagte Sie mir immer schon, alle Lebewesen, deren Sünden völlig abgebüβt sind, sehen sich im Paradies wieder, durch die übernatürliche Wahrnehmung von Seele zu Seele oder von Seele zu Lebensprinzip. Dies zu wissen, ist doch schon erfreulich.

Liebe Schwester, die Seele sieht vom irdischen Leben oft schneller die Schattenseite als die Sonnenseite. Eigentlich sollten wir Helden der Hoffnung werden, denn die wahre Hoffnung ist wie ein Sonnenstrahl aus dem Paradies, der sich bereits einen Weg in das Herz bahnt, während dieses noch auf Erden ist. Betrachten wir es so: Wenn Sie auf einem Feld stehen, und die Mittagssonne steht über Ihnen, sind Sie trotzdem nicht die Einzige, auf die sie scheint. Lebewesen, die sich weit von Ihnen entfernt befinden, werden ebenfalls beleuchtet. So können Sie es sich vorstellen, dass die Sonne, die "Gott" heiβt, Ihre Strahlen zwar voll im Himmlischen Paradies verbreitet, aber trotzdem auch einen Strahl schräg auf die Seelen auf Erden herabschickt. Nur die Seele, die den inneren Blick am Paradies orientiert, wird diesen Strahl erkennen. Dieser Strahl ist jener der Hoffnung, der Aussicht auf die Ewige Glückseligkeit. Man kann ihn auch bei Regenwetter wiederfinden, denn in der gläubigen, liebenden Seele liegt sie (die Hoffnung) ein Leben lang im eigenen Herzen geborgen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 339
Soll man nicht beichten, weil einem keine Sünden einfallen? — Erkenntnis von den Untugenden als Schlüssel zur Vollendung des Lebensauftrages — Ein Leben in der Tugend ist in Wirklichkeit der Weg in die wahre Freiheit

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Wieder hat die Gottesmutter Ihre Freude daran gefunden, einem Lämmchen Ihres Sohnes in das Herz flüstern zu können. Sie hat den Seelen so viel Licht zu bringen, so viel Hoffnung zu spenden, so viel Wärme zu vermitteln. Gott kann ja Seine unermessliche Liebe zu den Menschenseelen nicht dadurch zeigen, dass Er ihnen sämtliche Prüfungen nimmt. Dann würde ihnen keine Gelegenheit mehr bleiben, die Erlösung in sich zu vollenden. Er kann ihnen auch nicht auf einmal alle Fragen beantworten. Ihnen bliebe dann nicht mehr der Verdienst, der damit einher geht, nicht alles zu wissen und somit hin und wieder Entscheidungen treffen zu müssen, die sie auf verdienstvolle Weise dadurch vorbereiten können, dass sie sich vom innigsten Kontakt zu Gott Antworten versprechen. Der wahre Glaube setzt ja beides voraus: die Prüfungen liebevoll durchstehen und an die Wirkungen Gottes im Herzen glauben. In dieser Erwägung kommen wir zu Ihrer ersten Frage.

Was ist, wenn man in regelmäβigen Abständen beichten möchte, eines Tages vor der Beichte aber bei der Gewissenserforschung nichts zum Beichten findet?
Was die Herrin aller Seelen jetzt schreiben lässt, bezieht sich nicht persönlich auf Sie, sondern auf die Seelen im Allgemeinen. Den Seelen sind die geläufigen Sünden bekannt, auf die ja in den zehn Geboten hingewiesen wird. Was dem durchschnittlichen Christen leider viel zu wenig bekannt ist, sind die Untugenden. Ich erinnere an die Begriffsbestimmungen, welche die Herrin im Brief 83 hat schreiben lassen:

Eine Seele begeht eine Sünde, wenn sie einer Eingebung nachgibt, aufgrund derer sie zu einer Abweichung von Gottes Gesetz angeregt wird, sei es durch eine Handlung, sei es durch ein Wort, durch ein Gefühl, durch einen Gedanken, durch einen Wunsch oder durch ein Versäumnis.
Eine Untugend ist jede Gesinnung oder Handlung, welche die Fruchtbarkeit der Seele für Gottes Werke und für den Göttlichen Heilsplan verringert.

Nun denn, welche Seele darf in Wahrheit behaupten, dass sie auch nur einen einzigen Tag lang nur Handlungen vorgenommen und Gesinnungen gehegt hat, die ihre Fruchtbarkeit für Gottes Werke und Pläne vollkommen instand gehalten haben? Jede Spur von negativen Erwartungen, von finsteren Gedanken oder Gefühlen, von Ungeduld, von Mangel an Vorsicht und vieles andere, verringert bereits das Maβ, in welchem die Seele zur Verwirklichung ihres Lebensauftrages beiträgt. In jeder Untugend weicht die Seele somit von Gottes Willen ab. So ist es denkbar, dass eine Seele eine Zeit lang – es hängt von vielen Umständen ab, wie lange – keine wirkliche Sünde begeht, in jenem Zeitraum jedoch Dutzende Male einer Untugend verfällt. Viele Untugenden zusammen – und im Laufe einer einzigen Woche können es tatsächlich viele sein – können es in einer Seele beträchtlich dunkel machen.

Maria betont die Notwendigkeit, dass sich die Seelen in die vielen Untugenden vertiefen, die es geben kann, und die Unterschiede zwischen tugendhaftem und untugendhaftem Verhalten erkennen lernen. Sie lädt hiermit die Seelen dazu ein, die nachfolgenden Schriften zu studieren, die ihnen die Kenntnisse der Untugenden vermitteln, welche absolut notwendig sind, um sich vollkommen zu heiligen und somit ihre Lebensaufgabe im Sinne Gottes erfüllen zu können. Alle diese Schriften sind unter Belehrungen vorzufinden:

  • Frühlingsblüten am Lebensbaum,
  • Kreuzzug in die Seele,
  • Wiedergeburt des irdischen Paradieses,
  • Die unverwelkbare Blume von Galiläa.

Diese vier Schriften bieten den Seelen einmaliges Material zur Vorbereitung von Beichten, weil sie alle den Seelen dabei helfen, das seelische Leben und seine vielen Geheimnisse viel tiefer zu ergründen.

Der Ratschlag, man soll nicht beichten, weil einem keine Sünden einfallen, ist nicht sehr weise. Wenn einem im Alltag nichts auffällt, das man nicht genau nach Gottes Wünschen vollzieht, ist es wichtig, eine der oben erwähnten Schriften in die Hand zu nehmen, das Herz zu öffnen und unter der Beseelung vom Heiligen Geist und der Führung von der Himmelskönigin sich selbst, das eigene innere Leben, wie in einem Spiegel zu betrachten, denn diese Schriften können jeder Seele als Spiegel dienen, in dem sie ihre Schönheitsfehler entdecken lernen kann. Die Quelle dieser Schriften wäre übrigens nicht die Herrin aller Seelen, wenn nicht immer gleich auch die Gegenstücke, die Arzneimittel, dargeboten würden. Es ist sehr schade, dass den Seelen heutzutage noch so wenig über die Tugenden gelehrt wird, denn die Anwendung der Tugenden und die Kunst, Untugenden auf dem eigenen Lebensweg und in dem eigenen Umfeld zu erkennen, könnten sehr vielen Seelen ein völlig neues Fundament bauen und ihnen die wahre Freiheit erwirken. Ein Leben in der Tugend ist in Wirklichkeit der Weg in die wahre Freiheit.

Lieber Bruder, einer der Gründe dafür, dass der Stand der Gnade der Seelen als Ganzes immer weiter zurückgeht, liegt darin, dass die Seelen immer weniger empfindlich für die Unterschiede zwischen Tugend und Untugend sind. Es wird sie einfach nicht mehr gelehrt, dass nicht nur die bekannten und offensichtlichen Sünden wie Mord, Raub, Diebstahl, Lüge oder Ehebruch Gott Leid tun und die Verwirklichung Seines Heilsplans aufhalten, sondern auch die unzähligen Milliarden von Untugenden, die jeden einzelnen Tag auf dieser Welt begangen werden. Unzählige Christen leben in der felsenfesten Überzeugung, sie wären sehr gläubige, vollendete Christen, weil sie vorsichtig versuchen, die offensichtlichen Sünden zu vermeiden. Wenn diese Seelen dabei jedoch:

  • es nicht oder fast niemals erkennen, wenn sie einer Untugend verfallen,
  • auch Gottes Wunsch ungenügend erkennen, das Gute aktiv anzustreben, in vielen Fällen auch dadurch, dass sie im Grunde genommen nicht mehr richtig wissen, was 'das Gute' eigentlich ist,

büβt ihr Leben bereits in hohem Maβe an Fruchtbarkeit, also an Heiligkeit ein. So verfehlen sehr viele christliche Lebenswege ihr wahres Ziel, aus Unkenntnis. Diese Lücke hat die Herrin ausfüllen wollen, als Sie den Seelen die vier erwähnten Schriften schenken lieβ. Die Unkenntnis in diesem Bereich liegt ja auch oft einer Oberflächlichkeit im inneren Leben zugrunde. Seelische Oberflächlichkeit liefert die Seele jedoch ziemlich wehrlos den vielen Listen des Bösen aus und schwächt die Armee des Lichtes in der letzten Schlacht gegen die Finsternis. An dieser Schlacht sind die Geweihten der Himmelskönigin ja mit Einsatz ihres ganzen Lebensweges und ihres ganzen Wesens beteiligt.

Ich hoffe von ganzem Herzen, Sie verstehen diese Zeilen nicht als einen Hinweis von Seiten der Gottesmutter dafür, dass mit Ihnen persönlich und Ihrem Verständnis des seelischen Lebens etwas nicht in Ordnung sei, denn das ist es durchaus nicht, was Sie in diesem Brief vorbringen lassen will. Sie hat die Gelegenheit genutzt, Ihre Kinder auf eine Seite der Gebrauchsanleitung im Kampf gegen die Finsternis hinzuweisen, die noch zu wenig berücksichtigt wird.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 340
Die Ungewissheit auf unserem Lebensweg und die Kraft des blinden Glaubens als Gegenstück – Spirituelle Bedeutung der Einsamkeit aufgrund fehlender Kontakte zu Mitmenschen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Maria hat mich früher bereits das Leben mit einer stummen Karte vergleichen lassen. Sehr viele Entwicklungen in unserem Leben sind uns vorher unbekannt, weil sehr vieles von Faktoren abhängt, die sich kaum erwarten lassen. In einem solchen Nebel befinden Sie sich jetzt. Tiefgreifende Änderungen im Leben haben immer Ähnlichkeit mit einer Reise, bei der man entweder die Bestimmung nicht kennt oder bei der die Wege dorthin unbekannt sind. Der Reisende durchquert dann die Landschaften, in denen er sich nicht zu orientieren weiβ, weil ihm daran nichts bekannt vorkommt. Es muss sein, dass der Himmel mit Ihnen jetzt etwas Besonderes vorhat, denn die gründlichsten Änderungen finden im Leben einer Seele vorzugsweise dann statt, wenn Gott diese Seele durch eine praktische Belehrung hindurch führen möchte, mit dem Zweck, Sie im Glauben zu stärken.

Normalerweise lädt eine Situation, die sich der Mensch nicht logisch erklären kann, oder eine solche, von der er die weitere Entwicklung nicht vorhersehen kann, den Menschen fast automatisch dazu ein, um jeden Preis zu versuchen, sich ein Bild von demjenigen auszumalen, was er vielleicht zu erwarten hat. 'Vielleicht', tatsächlich, denn so oft kommen die Dinge so vollkommen anders, als man glaubt (oft viel besser). Der Mensch möchte immer seine Zukunft in den Griff bekommen, diese so planen, dass ihm die Ungewissheit keine Angst mehr machen kann. Die Seele neigt zu solchen Reaktionen, weil sie sich vor der Unsicherheit fürchtet und ständig aus dem unbekannten Land fliehen will. Es ist ein Werk des Bösen, den Menschen in Unsicherheit zu versetzen, sobald das Leben nicht mehr den bekannten Pfaden folgt, weil jede Spur von Angst die Seele lähmt und sie für Gottes Werke unbrauchbar macht.

Das groβe Gegenstück der Ungewissheit ist der Glaube. Wirklich glauben heiβt, auf unerschütterliche Weise annehmen, dass Gott für einen da ist und ständig in einem Seine Liebe auswirkt, ohne dass man diese Existenz Gottes und Seine Wirkungen jemals über den sinnlichen Weg hat feststellen können. Wenn im Leben alles wie am Schnürchen läuft, empfindet die Seele weniger diese Gefühle der Bedrängnis und der Unsicherheit. Sie meint dann, sie habe alles fest im Griff. In Wirklichkeit ist es auch dann die Vorsehung Gottes, die 'das Schnürchen' in der Hand hat. Der Mensch aber scheint es irgendwie nötig zu haben, sich Herr des eigenen Lebensweges zu wähnen.

Fallen in der Landschaft unseres Lebensweges einige Anhaltspunkte weg – werden sozusagen einige Bäume gefällt –, dann wird die Seele verunsichert und sie kann sich manchmal schwer orientieren. An einem solchen Punkt scheint manche Seele leicht eine Fehlentscheidung zu treffen: Sie schlieβt das Herz, weil sie es nicht mehr wagt, sich auf ihre Gefühle zu verlassen, und bringt den Verstand auf eine höhere Drehzahl. Gerade der Verstand ist es, der die Seele beunruhigt, weil die Seele im Verborgenen sehr wohl weiβ, dass auf den Verstand kein Verlass ist, aus dem einfachen Grunde, dass sich unzählige Faktoren im Leben gar nicht berechnen lassen. Die Summe ist somit meistens nicht schlüssig.

Das Herz dahingegen wird sich eher auf Gott verlassen, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie es sich aufschlieβt. Ein weit geöffnetes Herz nährt sich reichlicher am Strom der Liebe, den Gott in es hineinflieβen lässt. Es wird somit auch leichter von der Gegenwart und der Wirkung Gottes durchdrungen werden, mit anderen Worten: Es wird sich leichter auf den reinen Glauben stützen.

Im Grunde genommen ist die tief gelebte Weihe an Maria eine ständige Übung im blinden Glauben. Wenn sich die Seele Maria ausliefert und felsenfest vertraut, dass für sie das Beste geschehen wird, d.h. dasjenige, das sie auf dem Weg nach Gott und der ewigen Glückseligkeit am Weitesten bringt, glaubt sie ja an die Gegenwart und Wirkungen eines Wesens, das sie normalerweise weder sehen noch hören kann. Die Beweise sind jedoch da: Jeden Tag wirkt die Gottesmutter Wunder und werden Lebenswege auf eine solche Weise umgestaltet, wie dies von keiner weltlichen Entwicklung herbeigeführt werden könnte.

Wie verdienstvoll ist der blinde Glaube. Er drückt aus, dass die Seele einfach nicht daran zweifelt, dass Gott ständig mit ihr beschäftigt ist und in allem ihr ewiges Wohl bezweckt. In dieser Herzensverfassung findet sich die Seele eigentlich mit allem ab, weil sie sich dessen bewusst ist, dass sogar das Unsichere und das weniger Angenehme schlicht und einfach eine Phase ist, die Gott für sie vorgesehen hat, weil ihr persönlicher Weg in das ewige Glück nun einmal durch jene Landschaft laufen muss. Leidet sie, so wird sie getragen. Die Seele im felsenfesten Glauben ist wie ein Holzklotz, der sich auf dem Wasser des Wildbachs treiben lässt und auch ohne jegliche Grübelei das Tal erreicht, d.h. gerade dort ankommt, wo er sein musste.

So wird es für Sie sein. In einigen Monaten öffnet sich für Sie eine Tür zu einer Landschaft, die Ihnen jetzt noch unbekannt ist. Der Eintritt in jene Landschaft wird für Sie in dem Maβe gnadenreicher sein, wie Sie sich jetzt von Maria die Augen verbinden lassen, d.h. wie Sie Ihre Zukunft vertrauensvoll an Maria weihen und nicht grübeln, sogar möglichst wenig nachdenken, und sich von Ihr dorthin führen lassen, wo die reifsten Früchte auf Sie warten. Der blinde Glaube an die Wirkungen von Gottes liebevoller Vorsehung ist so unendlich verdienstvoll, dass Sie wegen einer beharrlichen blinden Hingabe reich beschert werden können. Stellen Sie den Verstand so leise wie möglich, sonst schreit er lauter, als Gottes Weisheit gewöhnlich in das Herz geflüstert wird, und öffnen Sie das Herz (die Rezeption der Seele), und Sie werden die Führung von oben innerlich zu Gesicht bekommen. Lassen Sie sich dabei nicht zu leicht von jeglichem entmutigenden weltlichen Einfluss beeindrucken, denn solche Einflüsse gehören zur üblichen Strategie, die der Böse so gerne bei der Seele anwendet, die gerade den Berg zu einem seelisch mehr gehobenen Leben besteigt. Lassen Sie ihn gewähren. Wenn er merkt, dass er nicht wirklich an Sie herankommen kann, kann er ja nichts anderes tun, als Sie von drauβen mit Steinen zu bewerfen.

Die Einsamkeit ist eine Qual, das ist verständlich. Trotzdem passt auch diese genau zu demjenigen, was die Gottesmutter mit Ihnen vorhat. Sollten Sie zurzeit viele menschliche Kontakte hegen, so wäre es erheblich schwerer, den Weg der Vervollkommnung zu absolvieren, den Sie jetzt zu demjenigen zu gehen haben, was Gott Ihnen schenken möchte. In der Einsamkeit, was Menschen betrifft, kann sich die Seele wieder an die Gesellschaft gewöhnen lernen, die sie über alles erfüllen kann: jene von Gott und allen Seinen Einwirkungen. Die von Menschen verlassene Seele entfaltet sich tiefer, weil sie ja auf sich selbst angewiesen ist. Sie heftet sich aber auch viel fester an dasjenige, was wirklich zählt: Gott, Maria und das wahre Lebensziel, die wirkliche Berufung, die manchmal nichts anderes ist, als die Entwicklung der Seele im Verborgenen, als ein Werk, das sich nur zwischen der Seele und Gott vollzieht. Selig die Seele, die diese Entwicklung als ein Geschenk Gottes erkennen kann, denn sie wird den Zweck ihres Lebens verwirklichen.

Liebe Schwester, ich trage Sie gerne im Gebet weiter, damit Sie im Herzen die Ewige Liebe als die einzige Kraft kennen lernen mögen, die in Ihnen das Glück blühen lassen will. Die Göttliche Vorsehung ist dabei, in Ihrem Leben eine Phase zu beenden, die Ihnen im Grunde Ihres Herzens viel Leid eingebracht hat. Gott tut keine halben Dinge. Er wird das Werk Ihrer Neugestaltung vollenden. Die gründliche Änderung Ihrer Lebenslage ist dazu absolut notwendig. Vertrauen Sie darauf, dass auf Sie ein neuer Frühling wartet. Wozu hätte die Gottesmutter denn sonst all diese neue Saat in Ihrem Boden ausgestreut? Es ist die Saat der Wiedergeburt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Ihre Myriam


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Brief 346
Über den Empfang der hl. Kommunion

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief. Ich darf ihn gleich beantworten, weil auch das Herz der Gottesmutter wegen dieses Zustandes weint, genauso wie meines. Zustände wie jener, den Sie in Ihrem Brief schildern, kommen überall immer häufiger vor. Sehr viele Seelen befinden sich in dieser Lage. Der wahre Christ empfindet dies mit Recht als sehr bedauerlich. Weil der Empfang des Sakramentes und vor allem der Empfang in der einzig gebührenden Weise sehr wichtig sind, habe ich bereits vor langer Zeit von Maria eine Richtlinie erfleht. Ich teile Ihnen hiermit gerne die Antwort mit.

Die Gottesmutter sagte mir einst unter Tränen, es werde mit der Heiligen Kommunion dermaβen respektlos und gleichgültig umgegangen, dass sich die Seelen kaum vorstellen können, welche Wirkung dies auf den Stand der Gnade der Menschheit als Ganze hat. Sie betonte in jener (privaten) Belehrung, Gott ziehe auf jeden Fall ausnahmslos vor, dass die Seele niemalsdie Heilige Kommunion aus den Händen einer nicht geweihten Seele empfängt. Das heiβt: nicht aus den Händen eines Laien, auch nicht aus den Händen einer Ordensschwester, sondern ausschlieβlich aus den Händen des Priesters oder allenfalls des Diakons. Liegt diese Möglichkeit nicht vor, so zieht der Himmel die Anwendung der geistigen Kommunion vor. Maria sagte auβerdem mit besonderer Betonung, für Gott zähle weniger der Empfang der Heiligen Kommunion an sich als der Empfang derselben in der gebührenden, respektvollen, ehrfürchtigen Weise.

Für Gott ist es unendlich wichtiger und gnadenreicher, innerhalb eines bestimmten Zeitraums ein einziges mal die wirklich ehrfürchtige Heilige Kommunion zu empfangen (kniend, auf die Zunge, aus der Priesterhand und reinen Herzens, also auch, wenn nur irgendwie möglich, sehr bald nach der Heiligen Beichte) als zehn mal in einer Weise, die von Gott bedauert wird, weil diese von Seiner Barmherzigkeit einen Sonderzuschuss an Gnaden erzwingt (in die Hand, nicht kniend und bzw. oder aus der Hand eines Laien, nicht reinen Herzens, usw...).

Liebe Schwester, ich kann es einfach nicht überbetonen: Ich vertrete hier keine eigenen Thesen, sondern nichts als die Ansicht der Gottesmutter, die Ihrerseits vollkommen Gottes Vorlieben und Abneigungen vertritt. Selbstverständlich ist dem Christen der regelmäβige Empfang der Heiligen Kommunion wichtig, aber unendlich viel wichtiger ist der Empfang in einer Weise, die vollkommen in Gottes Vorliebe gebettet liegt. Gerade auch für die Notfälle, die wir in dieser Zeit von Priestermangel und von Modernismus erleben, hat Gott diese wunderbare Lösung vorgesehen, Jesus in einer geistigen Kommunion zu empfangen. 'Kommunion' heiβt auf Latein 'communio' und bedeutet 'Gemeinschaft'. Die Seele kann hundert mal eine Heilige Kommunion empfangen und trotzdem nicht einmal wirklich die Gemeinschaft mit Christus eingehen, weil der Kommunionempfang nicht auf den Voraussetzungen basiert, unter welchen Gott die Fülle der Gnade spendet. Kann die Seele dahingegen zum Beispiel nur einmal monatlich die Heilige Kommunion genau in der von Gott so geliebten Weise empfangen (kniend, wenn physisch möglich, aber mindestens auf die Zunge, aus der Priesterhand und reinen Herzens) und sich im Übrigen regelmäβig im Herzen so tief mit Christus vereinigen, dass geistige Kommunion (= Gemeinschaft) mit Ihm zustande kommt, so ist Gott damit unendlich viel zufriedener, als wenn die Seele unter gleich welcher Bedingung die eucharistische Kommunion (die Heilige Hostie) empfängt. Maria regt die Seelen dazu an zu berücksichtigen, dass sie es in der Heiligen Kommunion mit Gott zu tun haben.

Für Gott zählt nicht die Anzahl der Fälle, in denen die Seele die Heilige Kommunion empfängt, sondern ausschlieβlich die Art und Weise, wie, und die Gesinnung, in welcher sie diese empfängt. Bedauerlicherweise muss ich immer wieder betonen, dass in diesen modernen Zeiten in den Kirchen sehr vieles vorgeht, das Gott und der Gottesmutter sehr bittere Schmerzen zufügt, obwohl es üblich und hin und wieder sogar anerkannt worden ist. Aus diesem Grunde legt Maria den Seelen immer wieder nahe, sie sollten tief im Herzen spüren lernen, was Gott gefällt und was Ihm weniger oder nicht gefällt. Der ganze Kampf der Seelen in diesen Letzten Zeiten gilt ausschlieβlich der Gründung von Gottes Reich auf Erden. All unsere Prüfungen bis einschlieβlich der unendlichen Katastrophen in der Natur haben alle mit Wiedergutmachung der schrecklichen Sündenbürde und des so vielseitigen gotteswidrigen Verhaltens und Denkens zu tun. Die Wirkungen des Göttlichen Lichtes werden in dieser Welt von Tag zu Tag mehr hinter tiefster Finsternis verborgen und gelähmt.

Genau in jenem Sinne bringt die Himmelskönigin dann Ihre Richtlinien vor, durch welche Sie ausschlieβlich in den Seelen die Liebe zu Gottes Wünschen zum Blühen bringen will, weil gerade diese Liebe letztendlich die Heiligung der Seelen und den Sieg des Lichtes über die Finsternis bringen muss. Immer wieder bringt Sie Strahlen der Hoffnung in die Herzen hinein. Das tut Sie auch in diesem Falle: Der Himmel sieht die Möglichkeit vor, sich geistig vollwertig mit Jesus zu vereinigen, für die Fälle, in denen der übliche Kommunionempfang nicht den Wünschen Gottes entsprechen würde. Sogar dann, wenn sich die Seele nicht sicher ist, ob sie im Sinne Gottes handelt oder nicht, sieht Gottes Barmherzigkeit die nachfolgende Regel vor, die manche Seele beruhigen dürfte: Wenn die Seele die betreffende Handlung in einer Verfassung aufrichtiger und selbstloser Liebe und mit der gebührenden Ehrfurcht vornimmt, ergänzt die Kirche jeglichen etwaigen Gnadenverlust und ist nicht die Seele selbst, sondern die Instanz, welche zu der Handlung eingeladen hat, Gottes Gesetz gegenüber verantwortlich.

Liebe Schwester, unsere Welt orientiert sich immer mehr an den Interessen der Welt und immer weniger an jenen Gottes. Aus diesem Grunde gelingt es immer weniger Seelen, sich in Gottes Herz hineinzufühlen. Die logische Folge ist Gleichgültigkeit, die sich durchwegs mit der Unkenntnis von Gottes Gesetz und von Seiner Vorliebe verbindet, die aus der Tatsache hervorgeht, dass die Dinge der Welt jede Aufmerksamkeit und jedes Verlangen in Anspruch nehmen. Gerade diese Faktoren sind es, welche dem Verfall des Glaubens so ausgeprägt Vorschub geleistet haben. Die Seele kann nur dann die Gemeinschaft mit Gott verwirklichen, wenn Sie Ihn und Seine Werke, Pläne und Interessen liebt und wirklich kennen will. Da liegt auch der Grund, weshalb Gott uns jetzt Maria als Modell vorführt und Sie Seine Gesetze, Seine Vorliebe und Abneigungen, die unzähligen Äuβerungen Seiner Liebe und den Sinn und Zweck Seiner Werke und Pläne den Seelen verkünden lässt. Auch die in diesem Brief vorgebrachten Regeln bzw. Ratschläge sind Teil dieses Werkes der Gottesmutter, die nur die Heiligung der Seelen und die Vollendung der Göttlichen Werke damit bezweckt.

Ich wünsche Ihnen viele gnadenreiche Augenblicke der Gemeinschaft mit Christus. Wie Sie diese Gemeinschaft auch zustande zu bringen versuchen, Er wird mit groβer Freude in Ihnen wohnen, wenn die Liebe, die Ehrfurcht und die Sehnsucht nach der Verherrlichung Seines Göttlichen Wesens zugegen sind. Ich bete für Sie zur heiligsten Mutter der Eucharistie.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 347
Durch den heiligen Bund der vollkommenen Weihe an Maria wird die Himmelskönigin für uns zu einer Art Simon von Cyrene – Die Fruchtbarkeit bekommt eine Prüfung durch die Weihe – Ob es das Fegefeuer wirklich gibt? – Wenn man im modernen Ritus Gott nicht mehr findet...

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Gerne benutze ich Ihre nachfolgende Bemerkung als Sprungbrett zu diesem Brief, weil sie so aussagekräftig ist. Ich zitiere: "Es ist sehr schwierig, sein Kreuz zu tragen, da man, so empfinde ich es zumindest, ohne fremde Hilfe, also ohne einen Simon von Cyrene, seine Lasten nicht nur nicht mehr weiter stemmen kann, sondern mittlerweile auch gar nicht mehr weiβ, in welcher Richtung Golgotha eigentlich liegt".

In der angeführten Bemerkung fassen Sie wahrscheinlich die unbestrittene Nummer eins unter den Empfindungen der Menschenseelen in diesen schwierigen Zeiten zusammen. Wie ich früher bereits habe ausführen dürfen, sind die Prüfungen, denen die Menschenseele ausgesetzt ist, auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Menschheit aus den Wirkungen ihrer Sündenbürde loszukaufen, weil die Sünde Finsternis bringt, die nur durch Abbüβung ausgeglichen werden kann. Tatsächlich, Jesus hat die Erlösung für uns losgekauft, aber jede Seele hat eigene Beiträge zu leisten, damit die Erlösung in ihr wirksam wird. Wie ich es ebenfalls früher bereits ausdrückte: Jesus hat den Schlüssel in das Schlüsselloch der Tür zur Erlösung gesteckt und ihn umgedreht, jede individuelle Seele aber muss für sich die Tür öffnen und in das Land der Erlösung eintreten. Daher unsere täglichen Lasten, durch welche wir in der eigenen Seele die Erlösung vollenden sollen und ebenfalls zur Erlösung anderer Seelen und zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes der ganzen Schöpfung beitragen sollen.

Die Leiden und Prüfungen der Menschenseele brauchen eigentlich nicht als eine Bürde empfunden zu werden. Sie sind eine, wenn sich die Seele ungenügend zwischen den unzähligen Komponenten des Chaos dieser Welt hindurch zu navigieren weiβ. Die Elemente des weltlichen Lebens sind von Finsternis erfüllt und machen die höheren Bereiche der Seele sehr 'müde'. Jeder sinnliche Eindruck aus unserem weltlichen Umfeld, den wir wirklich in uns aufnehmen, injiziert gleichsam Finsternis in unsere Seele. Wenn dies in einem intensiven Maβe und mit hoher Frequenz erfolgt, führt dies leicht dazu, dass der Seele allmählich die Lebenskraft geraubt wird. Sie wird (auch spirituell) müde, kann sich nicht mehr so gut im Gebet konzentrieren, verliert allmählich den inneren Frieden, fühlt sich verunreinigt und kraftlos und verliert sogar im Einsatz und in der Nächstenliebe an Schwung: der Seele 'drückt manches' und sie weiβ oft nicht einmal, was. Sie erliegt dann leicht manchem Kreuz, hat das Gefühl, nicht mehr alles zu vollbringen, was sie vollbringen möchte, wird anfälliger für manche Versuchung des Alltags, und manche Schwäche blüht (wieder) auf.

Einen ganz besonderen Simon von Cyrene hat die Seele, die den heiligen Bund der vollkommenen Weihe an Maria eingegangen ist, in der Himmelskönigin. In dem Maβe, wie Sie tatsächlich Herz und Geist der Ihr geweihten Seele in jeder Einzelheit des Alltags frei beherrschen darf, navigiert Sie die Seele durch sämtliche Eindrücke und Einflüsse hindurch, wobei Sie den Geist so orientieren und das Herz in eine solche Verfassung bringen hilft, dass die Seele die Ereignisse ihres Alltags möglichst zweckmäβig bewältigen kann. Maria versucht in der Ihr geweihten Seele in jedem Augenblick vor allem die Liebe und die Reinheit blühen zu lassen. Die Reinheit hilft der Seele, ihre Aufmerksamkeit so zu lenken, dass dasjenige, was sie verunreinigen kann, möglichst wenig beachtet wird. Die Liebe ist das Feuer, in dem buchstäblich alles verbrannt werden kann.

Wie geht dies denn vor sich?
Wenn sich die Seele vollkommen in die Hände der Herrin aller Seelen gibt, kann sie mit der Zeit so 'umprogrammiert' werden, dass sie jedes Element des Alltags, jedes Ereignis, jeden Eindruck, jede Quelle der Beeinflussung ihres Handelns und Denkens in ein inneres Feuer aufnimmt, in der dieses Element geläutert wird. Dasjenige, was dem Dienst an Gottes Werke zuträglich ist, wird in diesem Feuer zur Quelle der Wärme und des Lichtes für die seelische Entwicklung, für die ganze Schöpfung und für Gott Selbst. Dasjenige, was nicht mit dem Dienst an Gottes Werke in Übereinstimmung zu bringen ist (z.B. negative Einflüsse, Anreize zu Versuchungen...) wird in die Liebe eingehüllt und zu den Füβen der Herrin niedergelegt. Genauso tat es Maria als Mensch auf Erden. Sie war ein unaufhörlich funktionierender Transformator, der ununterbrochen jedes Element Ihres Alltags an Gott weihte, so dass Ihr Leben eine einzige Quelle der Gnadenbildung war. Die Frucht dieser Einstellung war der vollendete innere Friede. Die Seele kann diesen inneren Frieden auch in sich zustande bringen, unter der uneingeschränkten Herrschaft der Himmelskönigin. So wird vollkommene und bedingungslose Weihe an Maria in der Seele zur Quelle des wahren Friedens Christi.

Dieser Friede Christi ist die Hand Mariä, die uns als Simon von Cyrene im Tragen der täglichen Kreuze unterstützt. Maria tut aber mehr als das. Sie beteiligt die Seele an den unfehlbaren Gesinnungen Ihres Herzens, die deswegen unfehlbar sind, weil sie unter allen Umständen aus allem Licht bereiten und Gottes Werken dienen. Marias Herz ist der Kompass, der uns Golgotha zeigt. Solange die Seele nicht mehr weiβ, in welcher Richtung Golgotha liegt, sind ihre Opfer, ihre 'Bürden', unfruchtbar.
Wir können uns dies so vorstellen:

Wenn der Landwirt die Saat nicht an den vorgesehenen Stellen ausstreut (die ja aufnahmebereit sind), sondern sonstwo, wird mindestens ein Teil der Saat nichts einbringen und etwaige Früchte, die trotzdem wachsen, werden nicht geerntet werden. Sie gehen somit für die Nahrung der Menschen bzw. der Tiere verloren. So ist es mit unseren Aufopferungen, wenn wir ihnen nicht die geeignete Richtung geben: Sie bleiben relativ oder ganz unfruchtbar. Die geeignete Richtung bekommt eine Prüfung durch die Weihe. Die Seele soll die Prüfung mit Liebe annehmen und sie mit Maria tragen, d.h., die Last, das Leiden und die damit einhergehenden Gefühle zu den Füβen der Himmlischen Herrin niederlegen, mit der Bitte, Sie möge diese mit den ewig dauernden Verdiensten des Leidenden Jesus und Ihres Schmerzensreichen Herzens verschmelzen lassen. Nur so werden unser Blut und unsere Tränen Teil des Teiches der Gnade.

Maria gestaltet die Seele allmählich neu, so dass sie bereit und fähig ist, sogar in den Prüfungen Liebe zu entwickeln. Aus der Vermählung zwischen Leiden und Liebe wird immer der innere Friede geboren. Dieser wiederum, lässt das Licht der wahren Hoffnung strahlen. Das Ergebnis ist eine Seele, welche die wahre Fruchtbarkeit für Gottes Heilsplan entwickelt: Sie erzeugt ständig erlösende und heiligende Liebe und verbannt Finsternis aus manchem Leben. Um diese Gnade muss gebeten werden, und die Aufopferungsbereitschaft der Seele muss täglich wie ein Diamant geschliffen werden. In diesem Diamanten verbirgt sich das wahre Glück, bereits hier auf Erden, denn die Seele, die ihn besitzt, zieht ihren Lebensweg genau in der Furche, durch welche Christus Selbst Seinen Weg über Golgotha bis in die Verherrlichung gestaltet hat.

Ob es das Fegefeuer wirklich gibt?
Sie bemerken, dass in den Evangelien davon niemals die Rede ist, und haben den Eindruck, das Fegefeuer sei im Mittelalter entstanden als Ausdruck der Barmherzigkeit. Sie fragen diesbezüglich noch, ob es sein kann, dass sich hinter dem Fegefeuergedanken eine List des Bösen befindet, um die Menschen doch noch in die Fänge zu bekommen?

Die Herrin aller Seelen sagt in dieser Beziehung ausdrücklich Folgendes: Jesus hüllte die meisten Seiner Lehrpunkte in Bilder ein. Das Wort 'Fegefeuer' hat Er niemals ausgesprochen. Maria verweist aber auf die nachfolgende Stelle im Matthäusevangelium und erläutert diese gleich anschlieβend:

"Schlieβ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast".

Was bedeuten diese Worte?
Der 'Gegner' ist im übertragenen Sinne als die Sünde zu betrachten. Mit ihr muss die Seele 'Frieden schlieβen, solange sie noch auf dem Weg zum Gericht ist', d.h., sie muss die Wirkungen der Sünde noch auf dem irdischen Lebensweg abbüβen bzw. wieder gutmachen. Sonst wird diese Sünde vor dem Gericht (= Gottes Gerechtigkeit) zur Klägerin gegen die Seele. Dann verweist der Richter die Seele ins Gefängnis, und von dort kommt sie nicht heraus, bis sie den letzten Pfennig bezahlt haben wird. Die Herrin weist darauf hin, dass dieses Gefängnis das Fegefeuer ist, wo die Seele die Strafe völlig abzubüβen hat, ehe sie in Freiheit gesetzt werden kann.

Das Fegefeuer ist tatsächlich ein Geschenk der Barmherzigkeit Gottes, ist aber nicht eine Erfindung des Mittelalters und auch nicht eine List des Bösen. Der Böse missbraucht selbstverständlich diese zweite Chance in manchem Herzen dadurch, dass er Seelen dazu verführen kann zu meinen, es sei nicht schlimm, sich zu versündigen, weil die Sünde ihr ja nicht unbedingt das Ende bereitet. Genau deswegen will Gott die Seelen, unter anderen durch dieses Apostolat, zu tieferen Erkenntnissen über die Mysterien des Göttlichen Lebens bringen, damit sie begreifen, dass nur die Liebe selig macht und dass ein berechnendes Leben, in dem ab und zu eine Sünde erlaubt wäre, solange nicht eine gewisse Grenze überschritten wird, die Seele für Gottes Werke unfruchtbar macht. Man kann sich ja verrechnen – denn die Seele sieht nicht die Fülle der Wirklichkeit –, und auβerdem geht es nicht darum, im Leben sowohl die ewige Glückseligkeit als auch die weltlichen Genüsse anzustreben, sondern es geht nur darum zu erwägen, dass jede Sünde Gottes Herz verletzt.

Ihre letzte Frage führe ich gerne wortwörtlich auf: So wie viele Ihrer Leser dies in Zuschriften geäuβert haben, finde ich Gott im modernen Ritus fast nicht mehr. Es macht mich krank. Soll man dennoch, wenn es überhaupt keine Möglichkeit gibt, auβer an diesen 'normalen Gottesdiensten' teilzunehmen, aus Liebe zu Jesus in die Kirche gehen, oder ist es besser, dem ganzen Treiben fernzubleiben?
Ich kann Sie sehr gut verstehen. Trotzdem soll die Seele in die Kirche gehen. Maria lässt Ihnen jetzt erklären, warum. Wir sind alle die Werkzeuge, Rädchen, Schrauben, Nägel usw., durch welche Gott Seine Werke auf Erden vollbringt. Alles hat irgendwo seinen Platz innerhalb des Göttlichen Heilsplans, auch die Tatsache, dass in dieser Zeit unzählige Heilige Messen gefeiert werden, die Gott zur Freisetzung von groβen zusätzlichen Mengen an Gnaden nötigen. Viele Seelen verstehen nicht, wieso der Himmel den modernen Ritus weniger begrüβen sollte als den traditionell-lateinischen. Noch schlimmer wird es, wenn eine Seele, welche die relative Minderwertigkeit des modernen Ritus an den Pranger stellt, weil sie von der Himmelskönigin dazu beauftragt wird, dies zu tun, als Ketzer dargestellt wird, denn in jenem Falle ist erst recht der Satan am Werk. Um das alles zu verstehen, müssen die Seelen die Gnadenwirkung erkennen:

Jede Handlung, die voll von Gott befürwortet wird, weil sie Seinen Werken Vorschub leistet und ganz Seinen Wünschen entspricht, hilft voll bei der Erzeugung von Gnaden. Das kommt daher, weil eine solche Handlung sozusagen identisch mit dem Willen Gottes ist und genau dieser Göttliche Wille der Motor ist, der die ganze Schöpfung im Gang hält und die Gnaden hervorbringt. Es gibt also keinen Gnadenverlust (oder sehr wenig; alles kommt auf die Art und Weise an, wie die Handlung vollbracht wird und in welcher Verfassung des Herzens sie vollbracht wird).

Jede Handlung dahingegen, die nicht oder relativ wenig(er) Gottes Werken Vorschub leistet und nicht (ganz) Seinen Wünschen entspricht, hilft kaum oder nicht bei der Erzeugung von Gnaden. Da jede Handlung von Gott vor dem Hintergrund des Maβes bewertet wird, wie sie zur Verwirklichung Seines Heilsplans beiträgt oder eben nicht, löst jede Handlung entweder die Erzeugung von Gnaden aus oder aber die Notwendigkeit, Gnadenverlust auszugleichen. Tatsächlich, jede Handlung einer Seele hat auch eine Wirkung im Ganzen der Schöpfung. Wenn nun eine Handlung nicht ganz im Sinne Gottes ist, erzeugt sie eine eher negative Wirkung, die von Gott Selbst ausgeglichen werden muss, damit die Schöpfung nicht aus dem Gleichgewicht kommt (wenn auch zuweilen nur um ein winziges Bisschen). Dieser Ausgleich muss durch einen Erguss von Gnade erfolgen.

Was heiβt das alles konkret in Bezug auf die Heilige Messe?
Eine Heilige Messfeier nach dem traditionellen lateinischen Ritus hilft bei der Erzeugung von Gnaden für die ganze Schöpfung, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie sie vom Priester völlig reinen Herzens und mit viel Liebe dargeboten wird.
Eine Heilige Messfeier nach dem modernen Ritus dahingegen löst einen Ausgleich von Seiten Gottes aus, wodurch Gott die Gnadenmenge, die Er für eine Heilige Messfeier bestimmt, voll zu spenden versucht. Dies bedeutet, dass die Gnadenspendung für den Besucher der modernen Heiligen Messe gleich groβ sein kann (alles hängt wieder mal von der Verfassung des Herzens, der Ehrfurcht und dem guten Willen der Seele ab), aber... dass jede nach jenem Ritus gefeierte Heilige Messe den Schatzkammern der Gnade mehr abfordert als sie diesen Kammern einbringt. Somit nimmt eine moderne Heilige Messfeier Gnaden auf, die sonst eine andere Bestimmung erhalten könnten. Lassen Sie sich niemals davon überzeugen, dass diese Argumentation eine Ketzerei wäre, denn sie stammt von der Himmelskönigin Selber. Ich bin lediglich das Werkzeug, das diese Botschaft von Liebe überbringen soll. Lassen Sie sich auch niemals von der Argumentation in die Irre führen, alles sei doch egal, da die Kirche den modernen Ritus ja voll genehmigt: Die Tatsache, dass die Kirche eine Handlung billigt, ja dass diese sogar üblich wird, heiβt nicht automatisch, dass diese Handlung von Gott bevorzugt oder mit Freude begrüβt wird!

Bleiben Sie denn besser ganz aus der Kirche weg?
Nein. Der besagte Gnadenverlust in der Heiligen Messe nach dem modernen Ritus kann von Seelen verringert werden, und zwar dadurch, dass sie der Heiligen Messe mit Liebe, Geduld und Hinnahme beiwohnen und ihr Herzeleid der Gottesmutter darbieten zur Wiedergutmachung und als Akt des Trostes. Ich bezeuge nämlich die Tatsache, dass ich Maria während Heiligen Messen nach dem modernen Ritus wiederholt habe weinen sehen. Diese Empfindung ist herzzerreiβend. Ich muss auβerdem betonen, dass Gott der Seele, die guten Willens einer modernen Messfeier beiwohnt, ohne um den Unterschied an Gnadenwirkung zu wissen, nichts in Rechnung stellt. Sie ist ja selber ein Opfer dieser Entwicklung. So weit geht Gottes Liebe.

Lieber Bruder, ich weiβ, wieso ich diese Argumentation mit Feuer vorbringe. Mir wurde diese Erkenntnis nicht für mich geschenkt, sondern für alle Seelen, damit sie erfahren und in Demut annehmen, dass Gott nicht alles begrüβt, was Er in unseren Kirchen sieht, möge es in noch so groβem Stil üblich geworden sein. Wie die Seelen mit diesem Geschenk umgehen, ist eine Frage der Demut und der Liebe – Liebe zu Gott und zu allen Seinen Werken, einschlieβlich des Glücks einer jeden Seele. Lasset uns alle, die wir um den Krebs des Modernismus weinen, unser Herzeleid in Marias Herzen vereinigen und es der Herrin aller Seelen mit der Bitte darbieten, Sie möge daraus von der Ewigen Liebe die Wiedergeburt unserer Kirche, Vermächtnis Christi, bereiten lassen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 349
Über das Entstehen der Antwortbriefe dieses Apostolates

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Herzlichen Dank dafür, dass Sie Ihr Herz ausgeschüttet haben. Aufgrund der Anweisung der Himmelskönigin wird in Bezug auf die eingehenden Briefe immer so vorgegangen, dass diese gelesen und gleich Maria anvertraut werden. Der gelesene Inhalt wird dadurch gleich an die Gottesmutter geweiht und sozusagen in Ihr Herz begraben, wo Sie ihn 'bearbeitet', d.h. in die Gnadenwirkung einzuhüllen beginnt. Zu Marias Zeit fordert Sie mich dann dazu auf, diesen oder jenen Brief zu beantworten. Der Zeitpunkt hängt von vielem ab, liegt gröβtenteils aber in Göttlichem Mysterium gebettet.

Deshalb kann es sein, dass Ihre Briefe sehr bald beantwortet werden, in manchen Fällen dauert es aber auch Wochen oder länger, ich kann dies nicht vorhersagen. Für den Fall, dass es etwas länger dauern sollte, wollte ich jetzt bereits melden, dass Ihre Briefe gleich ihre Wirkung in Marias Herzen bekommen. Sie dürften dies möglicherweise bald dadurch spüren, dass Sie einen wachsenden Frieden empfinden. Maria betrachtet das Schreiben und den Versand eines Briefes als einen Akt der Hingabe an Sie. Die Beantwortung bezeichnet Sie als eine therapeutische Belehrung, die allerdings so gebracht wird, dass sie für viele Seelen einen Ausbildungswert hat.

Ich kann nicht gewährleisten, dass jede einzelne Frage beantwortet wird. Dies hängt ganz von den Plänen und Ansichten der Herrin ab.

Inzwischen biete ich Ihnen selbstverständlich meine seelische Unterstützung an. Diese setzt sich aus den Elementen zusammen, welche die Herrin von mir verlangt. Jede Seele, die schreibt, wird von Maria in Ihre Lichtkette eingeschaltet, was ihr einen besonderen Schutz, allerdings auch die 'Verpflichtung der Liebe' einbringt, sich vollkommen der Herrin aller Seelen hinzugeben. Der Wert dieses Bundes lässt sich nicht mit Worten beschreiben.

Ich wünsche sehr viel Kraft, Mut und Hoffnung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 351
Der Böse hasst dieses Apostolat – Was ist Gnade?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Zu meinem Bedauern erfahre ich von dem, was Ihnen im Umfeld des Bildes zugestoβen ist. Ich habe dies mit Schmerz der Herrin Selbst vorgelegt und habe für Sie die nachfolgende Antwort bekommen:

Das Apostolat der Herrin aller Seelen ist von Maria Selbst 'zur Welt gebracht' worden, weil und wenn Gottes Zeit dazu gekommen war. Konkret heiβt dies, dass jetzt der groβe Kampf zwischen Gottes Licht und der Finsternis seinen Höhepunkt erreicht hat. Dieses Apostolat ist von Gott als ein besonderes Werkzeug für die Ausbildung der Seelen in den Allerletzten Zeiten beabsichtigt worden. Durch die Schriften ebenso wie durch verborgene Aufgaben, die Maria Ihrer Myriam täglich erteilt, werden die Seelen für den vollen Einsatz im Rahmen dieses harten, aber auβerordentlich gnadenreichen Kampfes vorbereitet.

Es versteht sich aus all dem, dass der Böse dieses Apostolat hasst. Maria hat mich selbst vor Jahren bereits in diesem Sinne gewarnt, und ich spüre persönlich die Zeichen dieses Hasses, die sich täglich durch die unterschiedlichsten Kanäle auswirken. Vergessen wir nie, dass der Böse die Seelen durch Verblendung, Verwirrung, Unwahrheit und Unkenntnis daran hindern will, Kenntnis von Gottes Wahrheit zu erlangen, weil diese Wahrheit, die ja durch die Herrin aller Seelen täglich in vertiefter Form zu den Seelen gebracht wird, die Seelen befreien und ihnen Hoffnung und Mut spenden kann und sie erst recht für die Arbeit an sich selbst und zu Diensten von Gottes Reich auf Erden rüstet.

(...)

Die Seele, die an die Macht der Herrin aller Seelen und an die Auswirkungen derselben glaubt, wird von Gott besonders beschützt und gestärkt und deswegen durch den Bösen besonders gehasst. Der Letztgenannte setzt deswegen alles daran, diesen Glauben in der Seele zu entwurzeln, die Seele mit Gefühlen der Bedrängnis zu beladen und sie von Gott und Maria, besonders in dieser höchsten Ihrer Eigenschaften, loszureiβen. Weiterhin versucht er, durch solche Angriffe dieses Apostolat als unglaubwürdig darzustellen. Geben Sie ihm nicht nach, denn er kann sich letzten Endes nicht gegen die Himmelskönigin durchsetzen. Dieses Apostolat wird ja Tag für Tag vom Himmel aus mit soviel Licht genährt, dass diese Werke jetzt bereits dabei sind, den Bösen und sein Gefolge zu blenden. Nur dürfen viele Seelen dies jetzt noch nicht sehen bzw. können sie dies noch nicht erkennen. Zu Gottes Zeit werden sie dies wohl können.

Diese Angriffe werden selbstverständlich von Gott bedauert. Dennoch lässt Er sie zu. Wieso? Gerade weil es sich um ein besonderes, gnadenerfülltes Bild handelt. Eine Gnade ist als ein seelisches Nahrungsmittel zu verstehen, das die Seele in den Stand versetzt, sich voll zu entfalten und die Fülle der Fruchtbarkeit zu verwirklichen, die wir als 'Heiligkeit' kennen. Jede Gnade löst eine Reaktion vom Bösen aus, weil jede Gnade der Seele eine neue Tür aufschlieβt, durch welche diese dem Ewigen Reich in dem Maβe näher kommen kann, wie sie die Gnade wirklich einverleibt. Manche Seele verpasst die Gnadenwirkung in sich, weil sie sich von solchen Angriffen und Prüfungen abschrecken lässt.

Auβer den Reaktionen des Bösen wird jede Seele als Teil der Gnadenwirkung auch deswegen geprüft werden, weil Gott Sich vergewissern möchte, ob die Seele die Gnade, die – vergessen wir dies nicht – im Groβteil der Fälle im Verborgenen geschenkt und eingebaut wird, tatsächlich dazu benutzt, seelisch voranzukommen. Jede Prüfung, in der die Seele die Instandhaltung, sogar das weitere Wachstum ihres Glaubens und ihrer Ausdauer und Beharrlichkeit nachweist, veranlasst Gott zur Spendung neuer Gnaden, oft eines höheren Ranges. Gott möchte sicherstellen, dass die beschenkte Seele im Kampf gegen die Finsternis und für das Wachstum des Lichtes in sich wirklich zuverlässig ist. Man schickt ja auch keine Armee an die Front, auf die kein Verlass ist.

So ist die Gnadenwirkung nicht, wie sich sehr viele Seelen dies vorstellen, eine unaufhörlich steigende Linie, sondern eine wellenförmige Bewegung, in der es gewöhnlich genauso oft abwärts wie wieder aufwärts geht. Es gilt nur (und danach bewertet Gott den Einsatz der Seele und somit ihren relativen Wert im Rahmen Seines Heilsplans), eine Linie zu erhalten, die im Durchschnitt genommen aufwärts geht, trotz etwaiger schwacher Stellen unterwegs.

(...)

Jetzt erleben wir noch die Phase, in welcher viele Seelen eher den Kampf und die Scheinsiege des Bösen merken als die Liebe Gottes, die sich auf eine unfehlbare Weise auswirkt, auch, ja vor allem durch die Prüfungen. Bald aber kommt die letzte Phase, in welcher allen spürbar nachgewiesen werden soll, dass die Wissenschaft des Göttlichen Lebens Gottes Antwort auf diese Prüfungen ist. Kämpfen wir gemeinsam für diesen Sieg, denn Gott kann ihn nicht ohne unseren Einsatz schenken. Seine vollendete Liebe hindert Ihn daran. Bald kommt die Stunde, in der alle dies erkennen werden.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net


Brief 352
Über den Modernismus in der Kirche

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ihr Brief hat mich auβerordentlich tief berührt, weil er sich auf ein Thema bezieht, das von allergröβter Wichtigkeit für die Zukunft der Seelen ist. Ich habe zur Herrin aller Seelen gebetet um Auskunft, um Ratschläge, um lichtvolle Führung, kurzum: um die eindeutige Wahrheit. Die Zeiten sind sehr verwirrend (Werk des Bösen). Dennoch hat uns Gott den endgültigen Sieg des Lichtes, d.h. der Fülle der Wahrheit verheiβen. Genau deswegen können es sich die Seelen kaum leisten, nicht mit Sicherheit zu wissen, wo sie dran sind. Ich habe deswegen die Gottesmutter wegen der von Ihnen angeführten Botschaften befragt. Wahrscheinlich wissen Sie, dass der Himmel niemals zu Seelen Negatives über andere Seelen oder deren Werke sagt, damit niemand der Verführung anheim fällt, über einen Mitmenschen irgendein Urteil zu verhängen. Maria sagt aus diesem Grunde nicht, dass die besagten Botschaften falsch seien. Nur schenkt Sie sehr wichtige Nuancen, die ich Ihnen jetzt mit Freude mitteilen darf.

Laut der von Ihnen angeführten Botschaft habe der Ewige Vater gesagt, Er habe Seinen Sohn Jesus aus den Tabernakeln der modernistischen Kirchen entfernen müssen, weil die Sakrilegien zu groβ geworden sind. Dazu lässt mich die Herrin aller Seelen schreiben:
Es ist durchaus richtig, dass die modernistische Kirche und der moderne Ritus Gott ein Gräuel sind. Maria macht mir gegenüber seit Jahren keinen Hehl daraus. Sie hat auch an mehreren Stellen in den durch dieses Apostolat verbreiteten Schriften bereits nachgewiesen, aus welchen Gründen dies so ist. Sehr viele Handlungen, leider auch unter denen, welche innerhalb der Kirche gebilligt werden, sind in Gottes Augen sakrilegisch oder liegen ganz nah am Sakrileg, weil sie sich an den Menschen orientieren, den Menschen in den Mittelpunkt setzen, den Gottesdienst nicht mehr als demütige, ehrfürchtige Verherrlichung Gottes ge­stalten, den ganzen sakralen Wert aus der Kirche, aus den Riten und Worten holen usw. So oft bereits hat mich die Gottesmutter schreiben lassen, dass der Modernismus den Seelen Berge von Gnaden raubt, die von Gott mit der Heiligen Messfeier verbunden werden.

Maria lässt mich den nachfolgenden Vergleich machen: Jesus hat bei der Einsetzung der Eucharistiefeier klaren Himmlischen Wein geschenkt. Er lehrte Rituale und Worte, welche die Fülle der Gnade freisetzen. Mit jedem modernistischen Einfluss werden ein oder mehrere Tropfen Wasser in diesen Wein gegeben. In der durchschnittlichen modernen Messfeier handelt es sich aber um Wasser, in welchem noch ein schwacher Weingeschmack übrig geblieben ist. Immer wieder betont Maria die Notwendigkeit einer Rückkehr zum traditionellen lateinischen Ritus unter Instandhaltung der traditionellen, ungekürzten Wandlungsworte und der ganzen alten Riten.

Hat der Ewige Vater Jesus aus den Tabernakeln der modernistischen Kirchen entfernt?
Da sagt die Himmelskönigin: Das wird der Allerhöchste trotz der Sakrilegien niemals machen. Jesus hat verheiβen, Er werde Seine Kirche niemals dem Bösen ausliefern. Diese Verheiβung bleibt in Kraft für alle Zeiten. Gott will den einfachen Gläubigen guten Willens niemals zum Opfer der modernistischen Verirrungen werden lassen. Genau dort, so betont Sie immer wieder, erhält die Göttliche Barmherzigkeit ihre groβe Wirkung: Die Seele guten Willens, die Gott von Herzen in der Kirche, in der Heiligen Hostie, in den Tabernakeln usw. sucht, wird niemals von Ihm entfernt werden. Die Seele wird immer dasjenige erhalten, wonach sie sich wirklich sehnt. Sehnt sie sich innigst nach Gott in der Heiligen Kommunion, so wird sie Ihn bekommen, auch in einer modernistischen Heiligen Messe. Knien Sie somit ruhig nach wie vor beim Tabernakel nieder: Wenn Sie Jesus bzw. die Allerheiligste Dreifaltigkeit dabei im Herzen haben, brauchen Sie sich niemals zu fürchten, dass Sie dabei wären, vor dem Bösen zu knien.

Jesus bleibt in allen Tabernakeln, auch in den Kirchen, wo nur modernistische Heilige Messen gefeiert werden, weil Er auch dort auf die Seelen guten Willens wartet, die noch die Tatsache berücksichtigen, dass Gott überall zugegen ist und dass Er Sich überall finden lassen möchte. Der König der Schöpfung lässt sich nicht vom Bösen aus Seinem Thronsaal verdrängen.

In Bezug auf Ihre nachfolgenden Worte, Jesus warne uns in jenen Botschaften, von diesen [= modernistischen] Kirchen fernzubleiben und unsere Pfarrgemeinden, wo der Modernismus herrscht, zu verlassen, das heiβt, wo ein Volksaltar steht, die Wandlungsworte falsch sind, usw.:
Maria lässt diesbezüglich (wie überhaupt im Zusammenhang mit allen Ihren Fragen) im Sinne des Briefes 347 antworten, lässt hier aber Folgendes hinzufügen, weil Sie angehender Priester sind: Tatsächlich, die modernistische Kirche weicht inzwischen gewaltig von Gottes Absichten und Vorstellungen ab und ist Seinen Plänen und Werken nur noch in verhältnismäβig geringem Maβe zweckdienlich. Trotzdem lädt die Himmelskönigin Sie dazu ein, die Pfarrgemeinden, wo Modernismus herrscht, nicht zu verlassen. Die Mutter der Kirche hat mir versichert, der Modernismus sei eine Phase innerhalb von Gottes Heilsplans, durch welche die Kirche, und mit ihr die ganze Menschheit, hindurch gehen muss und die der Läuterung der Seelen dient. Beachten Sie diese Worte: Er ist eine Phase, kein Endpunkt! Gott wird niemals zulassen, dass nur eine modernistische Kirche übrig bleibt, denn in jener Verfassung ist die Kirche nicht für Sein Reich auf Erden aufnahmebereit. Maria weist darauf hin, dass jede Seele von Gottes Vorsehung dorthin gestellt wird, wo sie ihren ganz persönlichen Beitrag zur Verwirklichung des Heilsplans zu leisten hat.

Wird man als Priester zu einer modernistischen Pfarrgemeinde berufen, so ist diese Berufung ein Hauch der Ewigen Weisheit, dem man Folge leisten sollte. Zur Ermutigung versichere ich Ihnen, dass mir mehrere Priester und angehende Priester bekannt sind, die sich im Herzen nach genau demjenigen sehnen, was in Ihrem Herzen lebt: nach einer Kirche, die ganz von der Geiβel des Modernismus befreit ist. Auffälligerweise handelt es sich dabei immer um Seelen, die im Herzen ganz von Maria geführt werden. Sie alle versprechen ihrer Himmlischen Mutter an irgendeinem Punkt in ihrem inneren Kampf, dass sie um Mariä Willen reinen Herzens für die Wiedergeburt der von Gott so geliebten Tradition kämpfen werden. Schlieβlich, wenn jede Seele, deren Herz noch wirklich für Gottes Interessen schlägt, den Schlüssel in die Hände des Modernismus legt, brauchen wir nicht zu staunen, wenn in wenigen Jahren die Kirche ganz unwirksam für dasjenige wird, wozu sie gerufen ist: Gott in der Gesellschaft gegenwärtig zu setzen.

Etwas anderes ist es, wenn Sie die Berufung spüren, irgendwo zu dienen, wo der traditionelle Geist noch wirklich etwas bedeutet und Sie von dort aus Ihr Herz über die Kirche als Ganze klopfen lassen können. Sehr wichtig ist nur, dass sich alle traditionell fühlenden Priester und angehenden Priester im Herzen miteinander verbinden und so gleichsam eine Kette von Liebe zum traditionellen Gottesdienst um die Welt spannen. Im Verborgenen wird die mächtige Mutter der Kirche diese Herzenskette reichlich segnen und durch Ihre Liebe tausendfach verstärken, damit sich der sehnlichste Wunsch Ihres Göttlichen Sohnes bald verwirklichen kann. Deshalb sollten Sie Ihre Liebe zum Traditionalismus und die Verkettung der traditionellen Priester- und Seminaristenherzen an Maria weihen. Sie würden Ihr und Gott dadurch ein unbeschreiblich wichtiges Geschenk machen.

Aufgrund der besagten Botschaften kommt es Ihnen so vor, als wäre dort, wo Sie leben und studieren, niemals eine Hostie wirklich gewandelt gewesen, so dass Sie im Grunde genommen in der Heiligen Kommunion nicht Jesus zu sich nehmen, sondern lediglich Brot.
Ich kann Ihren Schmerz und Ihre Verunsicherung durchaus nachvollziehen und mich leicht in Ihr Herz hineinfühlen. Die Gottesmutter hält aber auch diesbezüglich einen Strahl der Hoffnung und der Ermutigung für Sie bereit. So wie ich unter anderem im oben erwähnten Brief 347 habe schreiben dürfen, ergänzt Gottes Barmherzigkeit sehr vieles in der Kirche. Maria weist darauf hin, dass es nicht vorkommt, dass während des Wandlungsrituals, sogar in der modernistischen Kirche, keine Wandlung stattfindet. Je mehr sich das Ritual, die Handlungen, die gesprochenen Worte und das Herz des konsekrierenden Priesters den Erwartungen und Wünschen Gottes nähern, desto mehr Gnaden werden sozusagen 'spontan' von Gott freigesetzt. Je mehr diese Elemente von den Erwartungen und Wünschen Gottes abweichen, desto weniger erfolgt die 'spontane' Erzeugung von Gnaden und desto gröβer wird der Gnadenanteil, den Gott zum Ausgleich freisetzen muss. Dieser Ausgleich ergibt sich aus der Tatsache, dass Gott eine gewisse Gröβe an Gnaden mit jeder Heiligen Messfeier verbinden will. Er leistet dadurch der Verheiβung Jesu Folge, Er werde mit den Seelen alle Tage sein, bis zum Ende der Zeiten. 'Mit den Seelen sein' ist nämlich so zu verstehen, dass Jesus für alle Zeiten voll mit jeder Seele sein will, die Ihn aufrichtigen und liebenden Herzens sucht.

Zu einem lediglichen Verzehr von Brot wird die Heilige Kommunion im Grunde genommen immer dann, wenn die Seele, sogar in einer traditionellen Messefeier, nicht im Herzen bei Jesus ist. Würde aber die Seele mit Liebesfeuer im Herzen sogar wirklich ein einfaches Stückchen Brot entgegen nehmen, so würde sie in Wirklichkeit Jesus empfangen, denn sie hat sich nur nach Ihm gesehnt. So ist es doch auch in der geistigen Kommunion: Die Seele nimmt dort gar nichts in den Mund, bekommt dennoch Jesus zu Besuch, weil sie Ihn inbrünstig gerufen hat.

Ihre konkrete Frage: Kann ich [unter diesen Umständen] im Seminar noch zur Kommunion gehen?
Maria antwortet eindeutig bejahend, lädt Sie aber mit Betonung dazu ein, jede Heilige Kommunion an Sie zu weihen und sich inständig nach dem Eintritt Jesu in Ihre Seele zu sehnen. Sie (Maria) bürgt persönlich dafür, dass Sie dann in jeder Heiligen Kommunion Jesus tatsächlich erhalten. Durch jede Kommunion, welche die Seele in der richtigen, ehrfürchtigen und liebevollen Verfassung entgegen nimmt, kann sie Wiedergutmachung wegen sakrilegischen Kommunionempfangs in ihrer Umgebung leisten. Sogar in den Fällen, in denen die Seele in irgendwelcher Hinsicht dazu gezwungen wird, die Heilige Kommunion auf eine Weise entgegen zu nehmen, die nicht von Gott gewünscht wird, sie dies aber im Herzen tief bereut und aus irgendeinem berechtigten Grunde nicht anders tun kann, als die ungewünschte Empfangsform zu pflegen, wird ihr dies von Gott verziehen. Die moralische Verantwortung trägt dann die Instanz, die diese Art von Kommunionempfang angeordnet hat.

Kann das der Himmel akzeptieren, wenn ich zur 'Kommunion' gehe, obwohl vielleicht nur Brot darin enthalten ist, wobei ich dann immer ausdrücklich sagen würde, dass ich nur Jesus anbete und kein Brot?
Durchaus. So machen Sie das eigene Herz zu einem Tabernakel, das bereit ist, Jesus zu empfangen. Er wird das mit noch mehr Sicherheit akzeptieren, wenn Sie gleich zuvor Maria bitten, Sie möge Ihr Herz und Ihre Seele mit Sich Selbst bekleiden. Sie verschenken somit sich selbst an Maria, und Sie ist es dann eigentlich, die Jesus empfängt. Ab Ihrer Bitte an Maria verschmilzt sich Ihr Sehnen mit dem Sehnen der Gottesmutter und wirkt dieses vervielfachte Sehnen wie ein Magnet, der Jesus zu sich zieht.

Ist denn an den Wallfahrtsorten Brot und Wein noch in den heiligsten Leib und das kostbarste Blut unseres Herrn Jesus Christus gewandelt, auch wenn dort sehr groβe modernistische Erscheinungen wie der Volksalter sind?
Ja, und zwar aus den oben dargelegten Gründen. Sehr wichtig ist aber, dass in der Seele eine aufrichtige Liebe zu und ein aufrichtiges Sehnen nach Gott wirksam bleiben. In der modernistischen Kirche sind die Seelen Opfer der Instanz, die diese Rituale durchführt. Als aktiv beteiligt betrachtet Maria jede Seele, die sich im Herzen diesen Ritualen anschlieβt, als passiv beteiligt diejenige, die im Herzen mit diesen Ritualen nicht einverstanden ist. Die Verantwortung vor Gott unterscheidet sich himmelweit. Vor Gott ist die 'passiv beteiligte' Seele lediglich Opfer der Umstände, die 'aktiv beteiligte Seele' dahingegen trägt zur Notwendigkeit bei, dass zusätzliche Gnaden freigesetzt werden.

Lieber Bruder, mein Herz leidet mit dem Ihren. Der Modernismus ist nicht von oben in die Kirche gekommen, hat sich aber in weitgehendem Maβe eingebürgert, aus Gründen, die wenig mit der Spiritualität zu tun haben. Maria warnt sehr betont vor allen diesen Zeichen, welche die Seelen immer mehr zum Weltlichen hinziehen und alles Sakrale aus der Kirche entfernen. Gottes Barmherzigkeit kommt den Seelen in einem unvorstellbaren Maβe mit unzähligen Gnaden entgegen, die sie im Hinblick auf die schreckliche Sündenbürde der Menschheit nicht einmal verdienen. Es gilt, nicht dadurch noch zusätzliche Gnaden von Gott abzuverlangen, dass modernistischen Riten gefolgt wird, für welche Gottes Barmherzigkeit Ausgleich bringen muss. Ich verweise diesbezüglich noch einmal auf den Brief 347.

So wird es immer, in allen Heiligen Messen, die Wandlung geben. Gott lässt sich diese durch kein einziges Werk von Menschen nehmen, denn die ständige Wandlung in den Heiligen Messefeiern ist es, welche die Wirkungen von Golgotha in den Seelen instand halten. Nur ist es für jede einzelne Menschenseele eine Frage der Liebe, inwieweit sie es für berechtigt hält, dass Gott in dem einen Ritus hauptsächlich spontan Gnaden spenden kann, in dem anderen aber hauptsächlich zum Ausgleich Gnaden aus den 'Rücklagen' freisetzen muss. Die modernistisch denkende Seele möge die Gnade annehmen, sich ernsthaft die Frage zu stellen, ob sie diesen Zustand noch länger mit ihrem Gewissen in Einklang bringen kann. Daher die Einladung von Seiten der Himmelskönigin an die Seelen, sich ein für allemal für die wahre Liebe zu entscheiden, damit die Leiden von Golgotha nicht vergebens gewesen sind.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 353
Soll man z.B. im Krankenhaus oder Altersheim die Kommunion von einem Laien oder einer Ordensschwester empfangen, wenn kein Priester zur Verfügung steht?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, dass Sie diese Frage stellen, weil auf diesem Gebiet sehr vieles nicht so läuft, wie es dem Himmel gefällt. Was ist mit dem Kommunionempfang, wenn man z.B. im Krankenhaus oder Altersheim ist? Soll man, wenn kein Priester die Heilige Hostie bringen kann, eher verzichten und die geistige Kommunion machen?
Wenn nicht ein Priester die Heilige Hostie persönlich zu der Seele bringt, gibt es eigentlich zwei Arten des Vorgehens, und Maria lehrt, dass sich die Seele in den beiden verschiedenen Möglichkeiten ganz verschieden verhalten sollte:

  • Entweder die Seele bekommt die Heilige Kommunion aus der Hand eines Laien (dazu rechnet der Himmel selbstverständlich ebenfalls Ordensschwestern): In diesem Fall sollte die Seele verzichten und geistige Kommunion machen;

  • oder ein Laie bringt der Seele die Heilige Kommunion in einer Pyxis: In diesem Falle darf die Seele die Heilige Hostie zu sich nehmen, vorausgesetzt, sie lässt diese vorsichtig unmittelbar aus der Pyxis auf die Zunge gleiten und weder die Seele selbst noch die Person, welche die Heilige Hostie gebracht hat, berühren diese mit der Hand.

In diesem zweiten Fall betont Maria des Weiteren noch ausdrücklich:

  1. Die Person, welche die Heilige Hostie überbringt, soll dazu vom Priester bevollmächtigt werden.
  2. Diese Person soll vom Priester unmittelbar auf dem kürzesten Weg zur Kommunion empfangenden Seele reisen, darf zum Beispiel nicht zunächst nach Hause essen gehen, keine Besorgungen machen, und soll wirklich alles daran setzen, sich unterwegs nicht absichtlich weltlichen Einflüssen auszusetzen (z.B. sie soll auf keine Gespräche auf der Straβe eingehen, sich nicht an Schaufenstern aufhalten usw.). Auβerdem soll sie die Pyxis unterwegs auf eine respektvolle Art und Weise aufbewahren.

Die Gottesmutter ist diesbezüglich sehr strikt: Auf keinen Fall sollte eine Person auβer dem Priester die Heilige Hostie mit der Hand berühren. Auch wenn sich die Handkommunion in unserer modernen Kirche eingebürgert hat, der Himmel mag diese Handlung durchaus nicht. Eine Seele, die dazu bevollmächtigt ist, die Heilige Hostie zu einem ganz bestimmten Zweck mit der Hand zu berühren, haftet für den Himmel nicht, vorausgesetzt, sie benimmt sich diesbezüglich einwandfrei ehrfürchtig, aber dennoch ist jegliche Berührung durch Seelen auβerhalb des Priesters striktestens zu vermeiden. Im Zweifelsfall rät die Gottesmutter ausdrücklich zur Anwendung einer geistigen Kommunion.

Maria lässt noch auf etwas Zusätzliches hinweisen: Die Seelen dürfen niemals aus den Augen verlieren, dass in einer Pyxis, in welcher sich eine konsekrierte Heilige Hostie befunden hat, gewöhnlich winzig kleine Partikelchen der Heiligen Hostie zurückbleiben. Jedes dieser Partikelchen enthält die Fülle der Gottheit. Aus diesem Grunde obliegt der Seele, der eine Pyxis zur Verfügung gestellt worden ist, die Verpflichtung, mit gröβter Sorgfalt mit derselben umzugehen, diese nach dem Kommunizieren sofort wieder zu schlieβen und sie respektvoll aufzubewahren und sie auf gar keinen Fall jemals zu irgendwelchem weltlichen Zweck zu benutzen. Sieht es danach aus, dass die Pyxis während längerer Zeit nicht benutzt werden soll, so tut die Seele gut daran, etwas Weihwasser in die Pyxis zu geben, anschlieβend dieses Wasser zu trinken, die Pyxis kurz geöffnet stehen zu lassen und danach wieder zu verschlieβen. So lauten die Richtlinien der Gottesmutter.

Ich wünsche Ihnen ein Leben voller ehrfürchtiger Begegnungen mit dem allerheiligsten Leib Christi, der Quelle unserer Erlösung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 358
Der Himmel sagt einer Seele niemals etwas Konkretes zu ihrer Zukunft vorher – Über Depressionen und wie man ihnen entgegenwirkt – Über alles Weltliche als Feind der Seele – Maria als Sammlung der Strahlen, welche die Wärme und das Licht der Sonne (Gott) in die Seelen hineintragen – Die Wichtigkeit des inneren Friedens

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihre Fragen, Leider kann ich Ihnen kaum konkrete Angaben machen, weil der Himmel einer Seele niemals etwas Konkretes zu ihrer Zukunft vorhersagt. Gott lässt dies nicht zu, weil die Seele dadurch um jeglichen Verdienst gebracht würde. Das Maβ, in welchem sich in der Seele die Haupttugend der Hoffnung entwickelt hat, ist für den Gnadenstand der Seele auβerordentlich wichtig. Sobald die Seele feste Antworten in Bezug auf den Verlauf ihrer Zukunft erhalten würde, wäre ihr Leben im Grunde genommen sehr unfruchtbar. Wenn man weiβ, braucht man nicht mehr zu glauben und zu hoffen.

Sehr heilvoll, um Depressionen und Nervenleiden allmählich in inneren Frieden umzusetzen, ist es, dafür zu beten, dass man Gottes Liebe wirklich spüren lernt. Man kann dies oft noch am besten in der freien Natur tun. Versuchen Sie, regelmäβig in einer möglichst menschenfreien Gegend zu spazieren, und nehmen Sie dabei vor allem die Tier- und Pflanzenwelt in sich auf. Jedes Tier, jede Blume, jeder Baum, jeder Strauch, jede Pflanze enthält Botschaften von Gottes Liebe an die Menschenseelen. Ihre Schönheit, ihre Eigenschaften als wunderbares Bauwerk, sind Wege, durch welche Gott die Herzen der Menschen zu berühren versucht. Jedes Lebewesen ist ein Sammelpunkt von Göttlicher Liebe.

Wenn nun die depressive Seele möglichst viele Einzelheiten von demjenigen, was sie in der Natur sieht, hört, riecht, fühlt und im Herzen spüren kann, in sich aufnimmt und immer wieder sagt: "Danke, mein Himmlischer Vater, für dieses Geschenk Deiner Liebe, denn dies hast Du für mich gemacht", so hilft sie dadurch das eigene Herz zu erschlieβen, damit es diese Göttliche Liebe tatsächlich immer besser in sich aufnehmen kann. Wenn Sie dies eine zeitlang so oft wie möglich tun, werden Sie feststellen, dass sich Ihr Inneres von vielem Ballast befreit, von Tag zu Tag mehr, und dass die Blumen, die Bäume, die Pflanzen, die Tiere gleichsam zu Ihrem Herzen sprechen. Gott hat uns gemacht, damit wir Licht sehen, keine Finsternis, damit wir Wärme spüren, keine Kälte, damit wir Frohmut besitzen, keine Trübsal, damit wir auf den Wellen von Hoffnung und Mut treiben, nicht an Verzweiflung oder Entmutigung ertrinken.

Depression ist meistens eine Reaktion der Seele, die von ihrem Schicksal enttäuscht worden ist und bzw. oder die bestimmte Aspekte ihrer Vergangenheit nicht richtig bewältigt hat. Bitten Sie Maria darum, Sie möge Ihr Herz für dasjenige aufschlieβen, das Sie von der Empfindung von Gottes Liebe loszureiβen versucht. Es hat in Ihrer Vergangenheit Verletzungen gegeben. Lassen Sie diese von der Himmelskönigin reinigen (bitten Sie Maria darum) und bereiten Sie sich allmählich auf eine Lebensbeichte vor, bei der Sie Maria bitten, Sie möge Ihnen eine Taufe im Feuer des Heiligen Geistes erwirken. Eine Lebensbeichte ist nicht nur dann nützlich, wenn sich die Seele schwer versündigt hat: Sie kann auch heilvoll wirken, wenn die Seele von Gott Reinigung von ihrer Neigung, das Licht zu übersehen, das Er täglich in ihr Herz zu ergieβen versucht, erfleht. Gottes Barmherzigkeit wird Ihnen sehr gerne neue Wege zeigen, an die Tage heranzutreten.

Es ist Ihnen vielleicht bekannt, dass die Herrin aller Seelen von Gott die Macht erhalten hat, Seelen völlig umzugestalten. Im Grunde genommen heiβt dies, dass Sie Seelen ein 'neues Herz' erwirkt, dass Sie in ihnen die Fähigkeit zum Blühen bringt, die Dinge des Alltags und sich selbst völlig anders zu betrachten. Diese Umgestaltung heiβt konkret, dass die Seele wieder das Licht und die Liebe in allen Dingen spüren lernt, sogar in den Prüfungen des Alltags, weil diese Chancen sind, die Gott uns gewährt, um uns Ihm zu nähern. Die Befreiung der Welt, der Menschheit, aus den Wirkungen aller Finsternis muss losgekauft werden. Dies kann nur durch in Liebe angenommene, geweihte Prüfungen erfolgen. Manchmal drücken diese uns so schwer, dass wir dabei den inneren Frieden verlieren. Es gilt dann, Maria darum zu bitten, uns zu vergönnen, dass wir die Welt um uns herum ebenso wie das eigene Innere durch Ihre Augen sehen lernen dürfen.

Für Maria als Mensch war jede Prüfung eine Blume, deren Duft den üblen Geruch des Elends auf der Welt ausgleichen hilft. Jede Prüfung ist eine Blume, die Gott der Seele schenkt. Durch die liebevolle Annahme durch die Seele setzt diese Blume ihre Düfte frei. Wenn die Seele diese Blume darüber hinaus an Maria weiht, schüttet diese ihren Blütenstaub in den Boden vieler Seelen: Weihe macht die Prüfung fruchtbar für Gottes Heilsplan für die ganze Menschheit.

Maria betont auch hin und wieder, dass sich die Seele so viel wie möglich von allem Weltlichen fernhalten soll. Die Medien (Fernsehen, Zeitung...) und viele weltliche Gespräche und Kontakte sind für den Kern der Seele wie pures Gift. Das Weltliche kann kein Licht vermitteln, weil es durch und durch von Finsternis geprägt ist. Das Weltliche bietet keinerlei Hoffnung, keinen Mut, keine festen Anhaltspunkte, ist von Unsicherheit, Verwirrung, Gegensätzen und Lieblosigkeit geprägt. Alles, was an Gott und Seine Werke erinnert, wird so behandelt, als bestünde es gar nicht, oder so, als wäre es die Frucht einer naiven Phantasie oder gar einer von der römisch-katholischen Kirche organisierten Lüge.

Alles Weltliche entspringt dem so beschränkten menschlichen Verständnis der Wirklichkeit und der sich daraus ergebenden Blindheit, der eingeengten Wahrnehmung von dem, was wirklich ist, und der menschlichen Torheit. Deshalb darf sich der Mensch in seinem Denken und Fühlen ganz und gar nicht auf dasjenige stützen, was die Welt zu bieten hat. Die echte Wahrheit und das damit einhergehende Licht der Hoffnung und der Ermutigung findet der Mensch nur im Herzen, wo Gott Seine Liebe ergieβt und die Seele zu führen versucht. Deswegen sollte jede Seele inständig um wahren inneren Frieden beten, denn nur aus dem wahren Frieden heraus kann sie Gottes Wirkungen und Geschenke in sich erkennen lernen. Gerade das ist es, was die Herrin aller Seelen in jeder Seele vorhat: die Wege zur Festigung des wahren Friedens zu bauen, damit die Seele sich selber und Gottes Werke von Liebe kennen lernt und die Welt und das eigene Leben mit Ruhe und Hingabe betrachten lernt, in der Erkenntnis, dass Gott aus allem Licht bereitet, wenn die Seele nur fest an Ihn glaubt und mit Sicherheit annehmen kann, dass alles einen Sinn hat, dass es sonst nämlich nicht einmal in ihrem Leben passieren würde.

Liebe Schwester, Maria ist Liebe, Hoffnung, Mut, Sinngebung, weil Sie all dasjenige verkörpert, was Gott Selbst in und durch Seelen zu tun versucht. Gott ist die Sonne, Maria ist die Sammlung der Strahlen, welche die Wärme und das Licht der Sonne in die Seelen hinein tragen. Die Seele muss sich nur daran gewöhnen, allmählich den Blick von sich selbst, vom eigenen Leben und vom eigenen Umfeld abzuwenden und ihn an der Sonne (Gott und Seinen Werken) zu orientieren. Der Mensch kann sich ein Plätzchen an der Sonne suchen und trotzdem kalt und dunkel bleiben, weil er eine starke Sonnenbrille trägt und so fest mit den Gedanken an dem eigenen Elend und den ganzen weltlichen Einflüssen und Eindrücken haftet, dass er die Sonne nicht einmal sieht oder fühlt. So ist es ebenfalls mit der Seele, die sich an weltlichen Dingen, Eindrücken, Interessen und an dem eigenen Körper, den Leiden, der Vergangenheit, den Sorgen wegen der Zukunft usw. orientiert statt an dem Göttlichen in ihrem Leben. Nur die seelische Blindheit bringt eine Seele dazu, zu meinen, das Leben hätte keinen Sinn, die eigenen Leiden und die vielen Verletzungen aus der Vergangenheit seien Zeichen dafür, dass es keinen Gott gibt, und schon gar keinen liebenden Gott.

Sie würden sich dadurch eine mächtige Quelle neuer Kraft erschlieβen, dass Sie sich mit allen Ihren Verletzungen, Herzeleid, Sorgen, Schmerzen, Leiden, Bürden, dem Gefühl des Überfordert-Seins und der Müβigkeit und Lustlosigkeit an Maria, die Herrin aller Seelen weihen – ich täte dies sehr gerne im Herzen gemeinsam mit Ihnen –, dass Sie darum bitten, Sie innerlich vollkommen zu reinigen und die Augen Ihrer Seele für die innere Sonne aufzuschlieβen, und dass Sie somit Ihre völlige seelische und emotionale Wiedergeburt vorbereiten. In dem Maβe, wie sich in Ihnen dieser Prozess vollzieht, werden Sie sich innerlich befreien und ein neues Licht um sich herum strahlen. Ihre Kinder werden Sie als ein Vorbild dafür sehen lernen, was in einer Seele geschieht, wenn diese sich vollkommen der Himmelskönigin, dem Meisterwerk von Gottes Liebe und der wahren Hoffnung, hingibt. Sie werden auf diese Weise gleichsam den Wert davon ausstrahlen, römisch-katholisch zu sein, d.h., das wahre Christ-Sein in sich zum Blühen zu bringen, und in den Kindern wird sich etwas in Gang setzen, dass sie auch in sich entdecken möchten: die Geburt eines neuen Friedens und das Sehnen danach, auch aus jener besonderen Quelle zu trinken, an der sich die Mutti offenbar gelabt hat.

Liebe Schwester, jener Tag ist auch für Sie vorgesehen, in Gottes Herzen ist er bereits verzeichnet. Machen Sie diesen Göttlichen Entwurf zur Wirklichkeit, mit Maria, und mit meiner Winzigkeit als kleiner Welle der seelischen Unterstützung. Ich bete von Herzen gerne gleich für Sie.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 369
Kritiken an Myriam und dem Apostolat: Die Herrin aller Seelen antwortet

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Heute erlaubt mir die Gottesmutter, mich der Beantwortung Ihrer nachfolgenden Frage zu widmen, die für Marias Werke in diesen Letzten Zeiten ebenso wie für den Frieden in den Herzen von gröβter Wichtigkeit ist. Ich führe zunächst Ihre Bemerkung bzw. Frage auf:
"In Bezug auf Myriam und das Apostolat gibt es auch viele Feinde, die sagen, es wäre alles aus menschlicher Inspiration. Wie gehe ich generell mit diesen Angriffen und Anfeindungen um, sei es gegen das Apostolat Myriam und gegen die Heilige katholische Kirche, denn es schmerzt und betrübt mein Herz so sehr und es verwirrt mich oft?"
Die Gottesmutter lässt mich vorab auf die leider von vielen Seelen etwas vergessene bzw. noch nicht bekannte Schrift Das verkannte Paradies hinweisen, über die Bezeugung und Begründung der Wahrheit des Myriam van Nazareth-Apostolates [das seit Ostern 2012 von der Himmelskönigin als Maria Domina Animarum Werk bezeichnet wird]. Jeder Seele, die, aus welchem Grunde auch immer, irgendwelche Zweifel an der Echtheit dieses Apostolates, d.h. an dem Himmlischen Ursprung desselben hegt, empfehle ich betont, diese Schrift aufmerksam zu lesen.

Diese Angriffe verwirren Sie. Sie sollten sich ganz gut vor Augen halten, dass es gerade dies ist, was der Böse mit seinen Angriffen bezweckt: Er versucht, möglichst viele Seelen in Verwirrung über die Wahrheit zu bringen, damit möglichst wenige es noch wagen, demjenigen Glauben zu schenken, was wahrhaftig von oben kommt. In Wahrheit sage ich Ihnen: Dem, was Verleumdung, Verketzerung und Lügen in sich trägt, wird leichter gefolgt als dem, was Gottes Wahrheit überbringt. Das rührt einfach daher, dass in dieser heutigen Welt die Finsternis weit mehr Anhänger hat als das Licht. Sobald eine Seele es wagt, ein authentisches Werk Gottes anzugreifen, zu verketzern, zu verleumden, anzuschwärzen, als lügenhaft darzustellen, wird sie im Handumdrehen Hunderte finden, die der 'Wahrheit' dieses Gegenwortes Glauben schenken, ohne sich allerdings gründlich an der Quelle des verketzerten Werkes selber zu informieren.

Ich habe in so vielen Texten bereits nachweisen dürfen, dass die von diesem Apostolat verbreiteten Schriften ausschlieβlich und alleine von der Himmelskönigin stammen. Eine Konstante gibt es bei den lieben Gegnern dieses Maria-Apostolates der Letzten Zeiten auf jeden Fall ganz eindeutig: Keiner von ihnen kennt die Gesamtheit der Schriften, verketzert sie trotzdem wegen ein paar Seiten, die gelesen, als nicht in die eigene Weltanschauung passend eingestuft werden und ganz aus dem Kontext des Ganzen gerissen falsch (meistens überhaupt nicht) verstanden und ausgelegt werden. Ich möchte dabei schon vorwegnehmen, dass die Wissenschaft des Göttlichen Lebens, wie Maria das Ganze aller Schriften nennt, nur dann vollkommen verstanden werden kann, wenn alle oder mindestens eine Mehrheit der Schriften studiert werden, weil sie alle auf wunderbare Weise ineinander verflochten und miteinander verbunden sind. Das Ganze bildet ein wunderbares, vollkommen in sich schlüssiges System, das kein menschlicher Verstand sich jemals ausdenken könnte.

Lieber Bruder, ich gebe Ihnen zu Ihrer Beruhigung gerne die nachfolgenden Punkte zur Erwägung:

1. Seit 1997 wirkt die Himmelskönigin in Myriam auf mystischem Wege. Nach einer besonders harten, intensiven, mehrjährigen Ausbildungsperiode in der mystischen Vereinigung zwischen Ihr und Ihrer Myriam fing Maria an, auch Belehrungen für die Öffentlichkeit zu schenken. Sie ging dabei gleich in einem Rhythmus vor, der nur aufgrund einer restlosen Selbsthingabe Ihrer Myriam — alle diese Jahre hindurch Tag und Nacht — beizubehalten war bzw. noch ist: Um die fünftausend Seiten an Offenbarungen, Belehrungen, Gebeten, Briefen usw. hat Maria bisher im Laufe von ungefähr zehn Jahren durch mein Herz an die Seelen übermitteln lassen, und keinen einzigen Tag hört Sie damit auf, dies zu tun, regelmäβig, auch mitten in der Nacht. Die Schriften sind dabei gar nicht die einzigen Aufgaben, denen Maria Ihren Apostel unterzieht. Das meiste von all dem vollzieht Sie ganz im Verborgenen. Könnten Sie im vollen Ernst meinen, Myriam würde dieses Leben durchhalten, wenn diese Aufgaben nicht vom Himmel ausgehen sollten?

Eigenen Ruhm — sollte dieser mich überhaupt interessieren — könnte ich damit kaum bezwecken, denn ich ernte (aus der menschlichen Ecke) bei weitem nicht nur Blumen. Nur die Kraft der Gottesmutter hält mich dabei aufrecht, und ausschlieβlich die Liebe zu Gott, zu Maria, zu den Werken Gottes, zu allen Geschöpfen und zu der einzigen traditionellen, d.h. nicht durch menschliche Beimischungen verunreinigten Wahrheit treiben mich dabei immer weiter über die eigenen Grenzen. Ohne den Herzschlag der Gottesmutter in mir wäre ich gar nicht imstande, diese Ihre Werke zu tun, und schon gar nicht jahrelang und in diesem Rhythmus.

2. Selbstverständlich schmerzen die Angriffe auch mich selbst. Wie könnte es anders sein. Können Sie sich vorstellen, wie es sich anfühlt zu wissen, wie Maria im eigenen Inneren wirkt, was da genau vorgeht, was im eigenen Inneren Tag für Tag ausgewirkt wird, damit sich die Seelen immer wieder an diesen fabelhaften Himmlischen Wundern beteiligen können, und dann zu erfahren, wie Maria Selbst angegriffen wird, denn nicht ich bin es, lieber Bruder, die angegriffen werde, sondern Maria Selbst: Dieses Apostolat ist Ihr Werk, Sie wirkt es durch mich für die Seelen aus. Können Sie sich vorstellen, wie es sich anfühlt festzustellen, dass es in Wirklichkeit die Himmelskönigin Selbst ist, die angegriffen, verketzert, wie eine Betrügerin dargestellt wird? Diejenigen, die nicht glauben wollen, dass alle diese Werke nicht aus menschlicher, sondern aus Himmlischer Quelle hervorgehen, werden dies selber vor Gott verantworten müssen, reiβen inzwischen aber wer weiβ wie viele Seelen vom Licht dieser marianischen Belehrungen weg in die Finsternis der Verwirrung und dienen dadurch dem Meister der Lüge und des Elends.

Tatsächlich:

Was bringt die Herrin aller Seelen?

  • Vertiefung von Wissen, das kaum gelehrt bzw. erläutert wird;
  • einen Halt in unzähligen Punkten, in welchen der Böse bei den Seelen Verwirrung und Chaos hinterlässt;
  • Marias wahre Liebe, wahre Hoffnung und Ermutigung, wo unzählige Seelen durch die Finsternis der Welt entmutigt worden sind.

Braucht es Sie denn zu wundern, dass der Böse viele Seelen gegen dieses Apostolat aufzuhetzen versucht? Die Herrin Selbst sagt ja immer wieder, dieses Apostolat sei dazu im Himmel gegründet worden, den endgültigen Sieg des Lichtes über die Finsternis in den Seelen vorzubereiten.

3. Es gibt böswillige Seelen, die behaupten, dieses Apostolat und die Schriften seien 'menschlich' bzw. 'zu menschlich'. Sollte dies wirklich der Fall sein, würde dies denn nicht, zum Beispiel, aus den Briefen dadurch hervorgehen, dass die dargebotenen Lösungen bzw. Vorschläge und Richtlinien an Seelen rein menschlicher und weltlicher Natur wären? Stattdessen kann jede Seele, welche die Briefe regelmäβig liest, bezeugen, dass an jede Einzelheit der behandelten Themen aus rein Himmlischer Sicht herangetreten wird. Jede Frage, die von Seelen vorgebracht wird, wird strikt aufgrund der Wissenschaft des Göttlichen Lebens behandelt. Jede Verirrung durch menschliches bzw. weltliches Denken wird im Sinne Gottes berichtigt, damit die betreffenden Seelen ihr Leben fruchtbarer gestalten können.

Es ist ein regelrechtes Wunder, wie die Gottesmutter alles mit allem in Verbindung bringt, einzig und allein aufgrund dieses einmaligen, in sich vollkommen schlüssigen Systems der Wissenschaft des Göttlichen Lebens. Genau darin liegt einer der wesentlichen Nachweise für die Echtheit dieses ganzen Systems und dieses Apostolates überhaupt.

4. Sämtliche Kritiken an diesem Apostolat weisen immer wieder nach, dass die Kritiker ganz und gar nichts von der Wissenschaft des Göttlichen Lebens verstanden haben. In bestimmten Fällen ist die Rede von Unwillen, weil dieses Apostolat viele Thesen vorbringt, die gerade aus Himmlischer Quelle stammen, weltlich denkenden Seelen allerdings nicht passen. In anderen Fällen rührt es daher, dass die Kritiker niemals das Ganze studieren, sondern völlig aus dem Kontext gerissene Stellen bzw. einzelne Texte aus ihrer menschlichen Sicht bewerten und beurteilen.

Die Art und Weise der Angriffe ebenso wie der Inhalt und nicht zuletzt der Ton derselben verraten immer wieder gleich, dass sie nicht aus Himmlischer Inspiration hervorgehen, sondern auf rein menschlichem Denken und Analysieren und auf Abneigung wegen Unvereinbarkeit mit menschlichen bzw. weltlichen Ansichten basieren. Die Angreifer beweisen immer gleich, weder die Wege der Mystik begriffen zu haben noch dazu fähig bzw. bereit zu sein, an diese Wege als dasjenige zu glauben, was sie in Wahrheit sind, nämlich Mittel, derer Sich Gott bedient, um Seelen vor den Gefahren der Blindheit zu bewahren, die ihnen die Finsternis auf die unterschiedlichsten Weisen bereitet, in diesen Zeiten mehr als je zuvor.

5. Sehr viele Kritiker haben groβe Schwierigkeiten mit der wahren Rolle Mariä in diesen Letzten Zeiten. Ich habe die Begründung dafür dennoch unter anderem im Manifest Die Morgendämmerung von Gottes Reich auf Erden vorbringen dürfen, ebenso wie in vielen anderen Schriften. Deswegen sollte hier die nachfolgende Bemerkung ausreichen: Maria ist Gottes Groβes Zeichen gegen die Finsternis und als solches wird Sie in diesen Letzten Zeiten zu den Seelen geführt, um diese zur wahren Nachfolge Christi und somit zur Vollendung der individuellen Erlösung zu führen.
Es braucht uns übrigens nicht zu wundern, dass viele es mit Marias wahrer Erhabenheit und der vollkommenen Weihe an Maria so schwer haben, weil sehr viele sogar Jesus, dem Christus Selbst, nicht mehr folgen. Dazu gleich mehr im nächsten Punkt.

6. Viele greifen Myriam in Punkto Modernismus versus Traditionalismus in der römisch-katholischen Kirche an. Wie zuvor erwähnt: Dies braucht uns nicht zu wundern, da die Mehrheit der 'Christen' nicht einmal mehr Christus nachfolgen. Das stellt sich eindeutig in allen Äuβerungen des Modernismus heraus, die nicht mehr Nachfolge Christi, sondern Nachfolge weltlicher Ansichten sind. Vieles, was sehr viele 'Christen' in die Kirche einführen möchten — ich brauche die Absichten nicht beim Namen zu nennen —, stimmt durchaus nicht mit den Ansichten des Himmels überein und war auch 'in der ersten Stunde' von Jesus nicht gewollt. Ich betone es immer wieder, trotz allem Gegenwind, den mir dies einbringt: Der Himmel will keine Modernisierung der Kirche Christi, Er will eine dringende Rückkehr zu den traditionellen Werten, in denen nicht (wie im Modernismus) alles Menschliche und Weltliche im Mittelpunkt steht, sondern Gott und alles Sakrale.

7. Es gibt Seelen, die am Titel "Maria, Herrin aller Seelen" Anstoβ nehmen. Noch abgesehen davon, dass die Wahrheit dieser Bezeichnung an unzähligen Stellen in den Myriam-Schriften nachgewiesen wird, sind diese Kritiker dadurch in mindestens zwei Punkten nicht mit der römisch-katholischen Kirchenlehre in Übereinstimmung: Erstens hat die römisch-katholische Kirche Maria offiziell als Königin anerkannt, zweitens hat dieselbe Kirche den Heiligen Grignion de Montfort heilig gesprochen und somit seine Thesen zu Marias Erhabenheit und Ihrer Eigenschaft als Herrin grundsätzlich anerkannt. Dieser Heilige (der Maria offen als 'Herrin' bezeichnet) ist übrigens bei weitem nicht der einzige, der Maria in einigen Aspekten Ihrer einmaligen Erhabenheit dargestellt hat. -

Gott lässt durch dieses Apostolat diese Erhabenheit Mariä in einer einmaligen Tiefe verkündigen. Diese Tatsache soll Grund zur Kritik sein? Seelen, die daran Anstoβ nehmen, haben nicht begriffen, dass Verkündigungen und der Zeitpunkt, in welchem sie von Seiten Gottes vorgenommen werden dürfen bzw. können, völlig vom Stand des Göttlichen Heilsplans abhängen. Diejenigen, die an diesen Verkündigungen Anstoβ nehmen, nehmen somit in Wirklichkeit an Gottes Weisheit und Liebe Anstoβ. Solange es Seelen gibt, die an der Fülle von Gottes Wahrheit Anstoβ nehmen, wird der Gründung von Gottes Reich auf Erden und somit dem Glück von sehr vielen Seelen entgegengewirkt.

8. Die Gegner Myriams bzw. dieses Apostolates treten immer wieder an die verkündeten Belehrungen, Thesen usw. aus einem analysierenden Verstand heran, statt aus dem Herzen. Es ist schon sehr bemerkenswert, dass die Seelen, die wahrhaftig und aufrichtig aus dem Herzen heraus leben, die durch dieses Apostolat verbreiteten Thesen gleich begreifen und diese als vollkommen natürlich annehmen. Dies rührt daher, dass nur das Herz die Wege Gottes tief innerlich nachvollziehen lernt. Der Verstand kann dies niemals tun. Wer Thesen, die auf dem mystischen Wege zu den Seelen kommen, rein mit dem Verstand zu erfassen versucht, wird diese dabei immer selber mit weltlichen Einflüssen beflecken und gerade aus diesem Grunde niemals den Himmlischen Ursprung dieser Thesen annehmen können.

Auch die Kirche ist deswegen voll in einer Krise, weil unzählige Seelen an alles durch rationelles, analysierendes Denken und weltliches Empfinden herantreten und somit die tiefen Fundamente der Kirche nicht mehr im Himmlischen Licht betrachten können. Sie ändern deswegen ohne die geringsten Bedenken jede Frucht von Gottes Weisheit in etwas Neues, das immer weniger Göttlich und immer mehr menschlich wird. Menschliche Torheit, wo liegen denn deine Grenzen... Braucht es noch jemanden zu wundern, dass diese Welt an Elend untergeht und sehr viele Seelen das Glück nicht mehr finden, während die Quelle des Glücks (Gott) aus der Welt und allmählich auch aus der Kirche verbannt wird?

9. Erkennen wir in den Kritiken nicht die Strategie Satans? Die Wissenschaft des Göttlichen Lebens bildet ein vollkommen in sich schlüssiges System. Genau aus diesem Grunde lassen sich die vielen in den Briefen von Seelen gestellten Lebensfragen ausschlieβlich im Rahmen dieser Wissenschaft beantworten. Dies gibt den Seelen neuen Halt, Hoffnung, Mut und bringt Licht in vielen nebligen Situationen. Das kommt einfach daher, dass die Gottesmutter Selber den Seelen in allen Texten, einschlieβlich der Briefe, hautnah ist. Was tun nun unsere Kritiker? Ganz zu Unrecht bringen sie Seelen dadurch ins Wanken, dass sie die listigsten Argumentationen vorbringen, die 'beweisen' sollen, dass dasjenige, was durch dieses Apostolat verkündigt wird, rein menschlich sei. Erstens ist dies, wie bereits angedeutet, eine schamlose Lüge, da es sich um nichts anders als Himmlische Gnaden handelt, und zweitens trägt dieses Vorgehen die Unterschrift Satans in sich, der systematisch Hoffnung durch Verzweiflung, festen Halt durch Zweifel, Ermutigung durch Entmutigung, Inbrunst durch Lauheit und Unglaube zu ersetzen versucht, damit die Seelen verunsichert zurückbleiben und aus jener Verfassung heraus wieder anfälliger für die Versuchungen bleiben.

Jeder Akt der Liebe, den Gott den Seelen gegenüber durch Maria aufbringt, wird Ihm ins Antlitz zurückgeworfen. Jede Verwirrung, Verleumdung, Verdächtigung und Verketzerung gegen ein Apostolat, das Maria in Ihrer wahren Macht über alles Böse ins Licht stellt, raubt Gott Seelen, die sich durch Maria voll in den Dienst des Lichtes stellen möchten und dabei waren, im Licht der wahren Hoffnung wieder aufzublühen.

10. Es gibt Kritiker, die meinen, dieses Apostolat veröffentliche 'zu viel', um aus Himmlischer Quelle kommen zu können. Welche Seele wagt es, sich anzumaβen, Gottes Weisheit in Frage zu stellen, welche die Menge, den Inhalt, die Tiefe und den Rhythmus der mystischen Kenntnisübertragungen durch einen gewissen Kanal zu den Seelen festlegt? Wer kennt die Gründe, weshalb Sich die Himmelskönigin in diesem Rhythmus durch Ihre Myriam an die Seelen wenden will? Maria hat Ihren Kanal nicht umsonst die Schule der Vereinigungsmystik durchlaufen lassen, damit der Kanal Tag und Nacht für Sie da sein kann. Die Echtheit eines Apostolates nach der Menge seiner Erzeugnisse zu bewerten, ist schon sehr oberflächlich.

11. Es gibt Kritiker, die meinen, dieses Apostolat verbreite einen Teufelsglauben bzw. Ketzereien. Diese Anschuldigung ist ebenso absurd wie unverschämt. Wo liegt denn die Logik hinter der Annahme, ein Apostolat, das nichts als Liebe, die Fülle der Wahrheit, wahre Hoffnung, Ermutigung und eine einmalige Vertiefung des Wissens über die wahre Erhabenheit Mariä (des Meisterwerkes Gottes und Gegenpol des Bösen) verbreitet, wäre dabei, dem Bösen zu dienen? Wäre die vollkommene Weihe an Maria teuflisch, so wäre die Kirche teuflisch, die den Heiligen Grignion de Montfort und noch andere äuβerst marianische Heilige heilig gesprochen und gewisse unter ihnen zu Kirchenlehrern ernannt hat. Dann wäre sogar Jesus teuflisch, der vom Kreuze herab für alle Zeiten Seine Mutter den Seelen und die Seelen Seiner Mutter gab. Die ganzen durch dieses Apostolat verbreiteten Schriften beweisen auf jeder einzelnen der bisher etwa fünftausend Seiten, dass es hier um ein Himmlisches Werk geht, das von der Himmelskönigin mit dem letztendlichen Ziel ins Leben gerufen worden ist, die Seelen von aller Finsternis, von aller Blindheit und von aller Unkenntnis zu heilen.

Es sind gerade die Frontalangriffe des Maria Domina Animarum Apostolates gegen die Strategien und Werke des Bösen, die dieses Apostolat zu einer bevorzugten Zielscheibe von Kritiken macht, aus den in diesem Brief vorgebrachten Gründen. Der Böse weiβ nur zu gut, wie er durch seine uralte Waffe der Verdächtigung die Wirksamkeit seiner Feinde bremsen kann. Was er in seinem Hochmut vergisst, ist die Göttliche Verheiβung, dass letztendlich die Wahrheit siegen wird und all dasjenige, was ihr gedient hat, für jeden sichtbar werden soll. Die Herrin aller Seelen hat versprochen, dass die Wahrheit dieses Apostolates letztendlich erkannt werden soll.

Lieber Bruder, es ist ein fast beängstigendes Zeichen des Verfalls der Seelen im Christentum:

  • dass Unzählige nicht die Stimme der Mutter Christi erkennen, wenn diese zu ihnen spricht. Einst sagte mir Maria, spezifisch in Bezug auf die Tatsache, dass es hin und wieder Priester gibt, die Ihre Offenbarungen nicht als solche erkennen:

    "Du wirst immer die marianischen Priester dadurch erkennen, dass sie Meine Stimme im Herzen erkennen, wenn sie Meine Schriften lesen".

    Ein anderes Mal sagte Sie im Zusammenhang mit den Seelen im Allgemeinen:
    "Wer Mich wirklich liebt, spürt gleich, dass Ich es bin, die in diesen Schriften zu den Seelen spricht".
    Somit liegt die Annahme nahe, dass das Erkennen der Echtheit dieses Apostolates nicht nur von einer gewissen Erkenntnis der Mystik und der Werke Gottes, sondern auch weitgehend durch das Maβ der Liebe bestimmt wird: Liebe zu Maria und zu Gottes Werken.
  • dass Unzählige nicht mehr die wahre Liebe erkennen, die dennoch das wahre Merkmal Gottes und die Essenz aller Seiner Werke ist.

Im Grunde genommen, lieber Bruder, sollten wir uns im Apostolat riesig freuen, denn wir sind in bester Gesellschaft: Wurde nicht von Jesus Selber gesagt, Er werde ein Zeichen sein, dem widersprochen werden sollte? Ist es denn mit den bescheidenen Werken dieses Apostolates anders? Hat Jesus nicht vorhergesagt, die Zeit würde kommen, in der zwei gegen drei aufstehen werden, und drei gegen zwei? Hat nicht Gott durch den alten Simeon im Tempel Jerusalems in Marias Gegenwart und des kleinen Jesus gesagt, durch Jesus würde die Gesinnung der Herzen offenbar werden? Bringt nicht gerade dieses Apostolat ebenfalls dadurch die Gesinnungen vieler Herzen ans Licht, dass es dazu berufen ist, die Vertiefung von Gottes Wahrheit zu den Seelen zu bringen?

Seien Sie also beruhigt. Sowohl für die römisch-katholische Kirche als auch für das Maria Domina Animarum Apostolat — weil Sie diese beiden erwähnen — gilt, dass sie zwar viel zu leiden haben (weil sie beide von Gottes Wahrheit ausgegangen sind und die Seelen zu Gott führen wollen und deshalb den Bösen zum Erzfeind haben), aber dass diese Angriffe Teil einer Phase in Gottes Heilsplan sind, die in den endgültigen Sieg der Wahrheit, des Lichtes, der Göttlichen Liebe hinüberflieβen wird. Gott lässt Seine Werke nie unvollendet. Die Entwicklung des Heilsplans ist ein Geheimnis, das bestimmen soll, wann die Phase der letzten Angriffe des Bösen zu Ende geht. Wir wissen, wofür wir kämpfen und dass wir Rädchen in Gottes Plan sind. Beten wir füreinander, damit wir uns niemals geschlagen geben. Dies wäre ja Verleugnung Desjenigen, Der uns berufen hat.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 372
Bei Gott gibt es keine Zufälle – über die Lebensbeichte – Wer Maria im Herzen trägt, wird die Zukunftsängste von der wahren Liebe besiegt wissen – Die Seelen auf unserem Lebensweg...

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Bei Gott gibt es keine Zufälle, wie Sie mit Recht bemerken. Sogar der Augenblick dieser Antwort auf Ihre Fragen ist kein Zufall, sondern passt vollkommen in Gottes Ordnung. Hätte ich selbst Einfluss auf die Pläne der Himmelskönigin genommen, so wäre ich möglicherweise nicht gerade jetzt dabei, diesen Brief zu schreiben. Wenn die Seele den Anregungen von Gottes Vorsehung folgt, wirkt sich diese Vorsehung aus. Gottes Vorsehung ist der Regelmechanismus innerhalb der konkreten Ausführung von Gottes Heilsplan. Das Datum unserer Geburt hat auch etwas zu bedeuten. Diese Bedeutung ist nicht immer klar ersichtlich, sie liegt irgendwo in Gottes Geheimnissen geborgen. Die Seele kann dieses Datum wohl zum Gegenstand einer Weihe bzw. einer lebenslangen Bitte an Gott machen. Ein kleines Beispiel: Sie sind am Ostermorgen geboren. Was Gott damit konkret vorhatte, verrät uns der Himmel nicht, aber Sie können selber Maria darum bitten, dass Ihnen der Zeitpunkt Ihrer Geburt die Gnade erwirken möge, immer wieder die Kraft und das Licht zu finden, aus jeglichem finsteren Einfluss in Ihrem Leben aufzuerstehen und sämtliche Kreuze Ihres Lebens voll in Licht umgestalten zu können: Die Passion wird zur Auferstehung, Finsternis wird zum Licht, jeden Tag wieder mit dem auferstandenen Lamm Gottes.

Liebe Schwester, haben Sie keine Schuldgefühle deswegen, dass der Priester, der Sie, als Sie bereits Erwachsene waren, sehr schnell getauft hat, nachher verunglückt ist. Dies ist für ihn keine Strafe Gottes gewesen. Schicksalsschläge, die einen Menschen treffen, haben alles mit dem Plan zu tun, den Gott mit dieser Seele hat. Maria weist übrigens darauf hin, dass sich der Himmel unendlich viel mehr freut über einen Priester, der vor Freude und mit einem Herzen voller Liebe (wie es hier der Fall war) ein Sakrament etwas schnell spendet, als über einen Priester, der meint, er habe für ein Sakrament (z.B. das Abnehmen einer Beichte) keine Zeit. Betrachten Sie es so, dass Gottes Vorsehung diesen guten Seelenhirten dazu angeregt hat, Ihre Taufe etwas voranzubringen, weil er kurz nachher verunglücken sollte.

In Bezug auf Ihren Wunsch nach einer Lebensbeichte lässt mich die Gottesmutter ausrichten, es sei sehr wünschenswert, diese tatsächlich zu sprechen. Sie sind zwar erst nach den schweren Sünden, von denen Sie berichten, getauft worden, aber die These, die Taufe habe diese Sünden reingewaschen, stimmt nicht ganz mit Gottes Vorstellungen überein. Ihre eigene Seele hat dies übrigens erkannt. Freudigen Herzens darf ich Ihnen Marias Ansicht mitteilen:

  • Ihre Seele hat die Sünden als solche und ebenfalls das Gewicht derselben erkannt. Das ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für eine vollständige Reinigung.

  • Wenn Sie sich jetzt auf eine Lebensbeichte vorbereiten, wird Ihnen die Himmelskönigin zu den tiefsten Erkenntnissen von Ihrer seelischen Entwicklung führen. Maria empfiehlt Ihnen eine Vorbereitung anhand der Bücher Frühlingsblüten am Lebensbaum und Kreuzzug in die Seele. Nehmen Sie sich die Zeit dazu, damit diese Vorbereitung helfen kann, Ihre Seele möglichst weitgehend zu entfalten. Wäre es nicht schön, wenn es Ihnen gelingen sollte, gegen Ostern diese Lebensbeichte als eine besondere Phase der Wiedergeburt Ihrer Seele sprechen zu können? Dies würde gleichsam der Bitte an Maria um die Gnade der Auferstehung aus Ihrer Finsternis (aufgrund der Symbolik Ihres Geburtsdatums) eine zusätzliche Bedeutung beimessen.

  • Die Lebensbeichte selbst könnten Sie Maria als einen Akt der Wiedergutmachung für die Sünden der Vergangenheit anbieten. Betrachten Sie diese Beichte – achten Sie auf meine nachfolgenden Worte, denn ich zitiere buchstäblich die Himmelskönigin – 'als eine Abtreibung der Frucht der Finsternis aus dem Mittelpunkt Ihrer Seele'.

  • Maria lässt mich Sie darauf hinweisen, dass der Böse es Ihnen während dieser Vorbereitung nicht leicht machen wird und alles daran setzen wird, Sie im Anblick Ihrer Vergangenheit zu entmutigen. Betrachten Sie diese Prüfungen als Sprungbretter zur Gnade einer vollkommenen Reinigung. Beten Sie täglich 33 Mal die Anrufung "Mächtige Herrin aller Seelen, erwirke uns vollkommene Vergebung, Reinigung und Wiedergeburt". Mit dem Wort 'uns' sollen dabei Ihr Mann und Sie selber gemeint sein. Dieser tägliche Akt wird auβerdem die Beziehung zwischen Ihrem Ehemann und Ihnen reinigen helfen. Mit den Angriffen vom Bösen, unter gleich welcher Form, sollten Sie in innigster Einheit mit dem Herzen der Himmlischen Herrin zu leben versuchen und Ihr diese als Rohstoffe für die Bereitung eines neuen Lebens weihen.

  • Bei der Lebensbeichte ist eine Auflistung aller Einzelheiten auf keinen Fall unbedingt notwendig. Sie lassen sich am besten von Maria zu einer Formulierung führen, welche die Einflüsse der Finsternis in Ihrem Leben möglichst umfassend in wenigen Sätzen vorbringen lassen. Im Herzen muss eine Gesinnung vollkommener Reue vorherrschen, weil die aufrichtige Reue sozusagen die Hitze des Feuers bestimmt, in dem die Sünden verbrannt werden.

  • Bitten Sie bereits während der Vorbereitung der Lebensbeichte die Himmelskönigin, Sie möge Ihnen zu Wegen der Wiedergutmachung führen. Weihen Sie Ihr auf jeden Fall jegliche Prüfung, aber auch Ihre ganzen Ängste und Gefühle der Unsicherheit als 'Gegenleistung' für die Wiedergeburt, die Sie Ihnen schenken möchte.

Liebe Schwester, fürchten Sie sich nicht vor der Zukunft, vor dem, was uns als Christen erwartet. Die aufrichtig und voll gelebte Weihe an Maria ist die vollendete Lebensversicherung. Die Seele, die sich uneingeschränkt Maria, ihrer Herrin, hingibt und Ihr alles in die Hände legt, braucht sich vor gar nichts zu fürchten: Sie wird an Marias Brust gehegt wie eine Rose. Tatsächlich, ich habe bereits vielmals schreiben müssen, dass Angst das Gegenteil von Liebe ist. Sie fürchten sich, dass Ihre Ängste darauf hinweisen würden, Sie hätten keine Liebe in sich. Sie haben ganz bestimmt Liebe im Herzen, aber die Liebe kann vom Bösen sehr scharf angegriffen und dadurch geschwächt werden. Wenn ein Zweig angezündet wird (Liebe), und es fängt an zu regnen (Angst), kann es sein, dass das Feuer erlischt und dass sich der Zweig nicht gleich wieder anzünden lässt. Sehnt sich die Seele (der Zweig) aber inständig nach der Sonne (Gott und Seinen Werken), so wird sie sich schneller wieder anzünden lassen (der Zweig wird wieder trocken). Wer Maria, die Himmlische Herrin, im Herzen trägt, wird immer wieder die Ängste von der wahren Liebe besiegt wissen.

Der Ehemann 'passt' in jenem Sinne zu Ihnen, dass Gott Sie beide zu dem Zweck zusammengeführt hat, dass Sie sich gegenseitig einiges zu lehren haben. Die Seelen auf unserem Lebensweg haben immer diese Funktion: Unbewusst sind sie für uns sozusagen Lehrmeister, und wir für sie. Keine Begegnung ist Zufall. Manche Begegnungen halten wir besser nicht lange instand, aber einen Nutzen haben sie alle, ausnahmslos. Wie können Sie besser mit dem Ehemann auskommen? Nicht unbedingt dadurch, dass Sie durch vieles Sprechen einen gemeinsamen Boden suchen – offensichtlich gelingt dies zwischen Ihnen beiden nicht richtig –, sondern in der Anfangsphase dadurch, dass Sie ihn an Maria weihen und sich darin üben, nur liebevolle, positive Gedanken und Gefühle ihm gegenüber zu hegen. Dies wird die Beziehung zwischen ihm und Ihnen allmählich von all demjenigen reinigen, was jetzt noch als Mauern zwischen Ihnen steht. Sie brauchen sich nicht darüber zu wundern, dass die Liebe um Sie herum auch den Ehemann langsam auftauen lässt. Vertrauen Sie auf Maria, Sie kennt den Weg.

In Bezug auf die Organisation Ihres Alltags befinden Sie sich in einer Phase des Umschwungs, in jenem Sinne, dass innerlich, tief in Ihrem Herzen, dieser Umschwung sich in voller Entfaltung befindet und sich diese sich verändernde Herzensverfassung rasch auf Ihre Umgebung und auf die Organisation Ihres Lebens erweitern kann. Der Blick nach unten wird jetzt durch einen ständigen Blick nach oben ersetzt, und daraus ergibt sich eine völlig neue Sinngebung. In dem Maβe, wie Sie jede Einzelheit Ihres Alltags mit dem Sehnen nach Marias Gegenwart ausfüllen werden, werden Sie alles fruchtbarer machen, denn die Liebe wird in allem die einzige steuernde Kraft werden. Die innere Zufriedenheit und innere Ruhe werden sich als die ersten groβen Früchte kund tun.

Dieselbe innere Einstellung, die Sie Ihrem Ehemann gegenüber entfalten sollten, können Sie Ihrem Sohn gegenüber entfalten. Auch ihn sollten Sie innigst an Maria weihen und Sie darum bitten, Sie möge gleichsam als Mittlerin zwischen Ihrem Sohn und Ihnen vorläufig die Rolle der Mutter ganz übernehmen. Wenn Sie fest daran glauben, dass Maria dazu die Macht hat, wird Sie das Herz des Sohnes für Sie, liebe Schwester, empfänglicher machen. Sie wird ihn sozusagen zu Ihnen als Mutter führen, zunächst im Herzen, zu Gottes Zeit auch physisch. Dazu sind Opfer nötig. Geben Sie nicht auf, die jahrelange Trennung gehört zur Wiedergutmachung für dasjenige, was mit dem anderen Kind nicht hat sein dürfen. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Gott Ihnen sehnlichst die Fülle der Vergebung spenden will und dass Er aufgrund des Gesetzes Seiner Gerechtigkeit noch die Weihe Ihrer Prüfungen und die liebevolle Wiedergutmachung braucht. Aus diesem Grunde hat Er Sie zur Herrin aller Seelen geschickt. Sie will jetzt in Ihnen den Vorgang zur Vollendung führen, mit Ihrer vollen Mitwirkung. Ich helfe Ihnen von Herzen gerne dabei im Gebet und in den Aufopferungen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 375
Die reinigende Wirkung einer Lebensbeichte – über Selbstvorwürfen – Kriterien, die beim Lebensgericht eine Rolle spielen – Innere Unruhe als Ruf des barmherzigen Gottes im Gewissen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief. Ich werde diesen etwas später beantworten müssen – Sie wissen es: zu Marias Zeit –, möchte jedoch unbedingt bereits dieses mitteilen, weil Sie ja in Vorbereitung auf die Lebensbeichte sind:

Aus welchem Grund empfiehlt Ihnen Maria eine Lebensbeichte, während Priester dies nicht für nötig hielten?

Kraft mehrerer Beichten haben Sie sich von der früheren Schuld gröβtenteils lossprechen lassen können. Die Gottesmutter weiβ jedoch, wie befreiend eine Lebensbeichte für die innere Verfassung der Seele sein kann, und das ist es gerade, was Sie bezweckt: Dass Sie von inneren Spannungen befreit werden, damit Sie alle Lebenskraft für die Verwirklichung Ihrer wahren Lebensaufgabe (die eigene Heiligung) einsetzen können. Innere Spannungen kosten eine Seele viel Kraft und drängen sie oft dazu, nach hinten (auf die Vergangenheit) zu schauen bzw. sich selber zu tief zu analysieren. Selbstanalyse führt leicht zu Selbstvorwürfen, die sich gegen den Mittelpunkt des eigenen Wesens richten. Der Böse missbraucht dies sehr leicht, weil er weiβ, wie lähmend dies wirkt. Solange sich die Seele mit Selbstvorwürfen herumschlägt, bleibt ihr Leben unproduktiv.

Wie soll man dies verstehen?

Gott bewertet ein Leben immer hauptsächlich nach zwei Kriterien:

1. Inwieweit ist es der Seele gelungen, ihren Weg zur Heiligung zu absolvieren? Das Maβ, in dem sich eine Seele heiligt, hängt in wesentlichem Maβe davon ab, wie sich ihre Fähigkeit zu lieben entwickelt und wie viel Liebe sie durch ihr Handeln, Sprechen, Denken, Fühlen und Anstreben spürbar und nicht spürbar verbreitet hat. Jedes Lebewesen (so auch die Menschenseele) ist ja ein Verbindungspunkt im riesigen Netz der Schöpfung, durch welches Gott ununterbrochen Liebe strömen lässt. Das Maβ, in dem die Seele Liebe empfangen und aufnehmen kann (das gelingt nicht jeder Seele in gleichem Maβe!), in dem sie die Liebe in sich verwertet, um sich ständig weiter auf der Leiter der Vervollkommnung zu erheben, und in dem sie Liebe um sich herum verbreitet, bestimmt den Heiligungsgrad.

Die Seele ist in dem Maβe 'heilig', wie sie durch all ihr Wirken im Sichtbaren und im Unsichtbaren, 'Heil' über die Schöpfung bringt. Die Verwertung der Liebe in einer Seele bestimmt das Maβ des Lichtes, das sie verbreiten kann, und das Maβ, in dem sie jegliche Finsternis in sich bezwingen und unwirksam machen kann.

2. Inwieweit ist es der Seele gelungen, den von ihr im irdischen Leben erwarteten Beitrag zur Vollendung des Göttlichen Heilsplan zu leisten? Die Seele kann Gottes Werke kaum fördern helfen, solange sie die Liebe Gottes in ihrem Leben ungenügend wirken lässt. Die Seele empfängt jeden Tag Ströme von Göttlicher Liebe. Sie muss diese dazu benutzen, sich selbst zu reinigen und ständig an der eigenen Entfaltung in allen Tugenden zu arbeiten. Liebe ist die Essenz der Lebenskraft. Sie ist die Kraft, die in der Seele alles zum Blühen bringen muss und die Fähigkeit der Seele, sich ganz in den Dienst der lichtvollen Werke Gottes zu stellen, immer gröβer machen muss. Je zweckmäβiger die Liebe in der Seele benutzt wird, desto unwirksamer wird die Saat der Finsternis, welche die Seele ständig durch die Versuchungen in sich ausgestreut bekommt. Die Saat des Bösen schlägt keine Wurzeln in einer Seele, in welcher die Liebe mächtig entwickelt ist, denn die wahre Liebe verbrennt alles, das nicht mit Gott und Seinen Gesetzen vereinbar ist.

In dem Maβe nun, in welchem die Seele ihren Boden der Heiligkeit fruchtbar zu machen weiβ, werden ihre Werke, ihre Worte und sogar ihre tiefsten und meist verborgenen Gedanken und Gefühle Heil und Segen verbreiten. Sie trägt dann zweckmäβig zur Förderung von Gottes Werken bei.

Die Seele, die diese beiden Komponenten ihres Lebensauftrages voll zur Entfaltung bringt, führt in Gottes Augen ein produktives Leben. Was sie in weltlicher Hinsicht tut, ist weniger von Interesse. Wichtig ist, wie, in welcher Gesinnung und in welcher Absicht sie dasjenige tut, was sie tut. Ob Politiker, Industrieller, Arzt, Künstler, Müllarbeiter oder was auch immer, jede Seele kann in Gottes Augen heilig sein, wenn sie ihre Arbeit und überhaupt ihr ganzes Tun und Lassen auf Erden nur in der richtigen Verfassung, nach den Regeln der Tugend und in heiligen Absichten vollbringt.

Das Maβ, in welchem die Seele innerhalb der Werke und Pläne Gottes produktiv ist, wird einen besonders groβen Einfluss auf ihren inneren Frieden haben. Die Seele kann sich ständig unruhig und unzufrieden fühlen, weil das Gewissen, dieser groβe Regelmechanismus der seelischen Vorgänge und Kontrollmechanismus des Entwicklungsstandes der Seele innerhalb von Gottes Plan, der Seele ununterbrochen Signale übermitteln kann, im Sinne von 'Du brauchst eine Kursänderung, denn so kommst du nicht ans Ziel'. Die Seele 'hört' diese Signale nicht immer im Klartext, diese kommen gewöhnlich zu ihr im Geheimcode. In dem Maβe, wie die Seele ihr Leben an Gott orientiert, wird sie diesen Code schneller entschlüsseln können. Bei den meisten Seelen allerdings setzen diese geheimen Signale einen Mechanismus in Gang, den wir als 'innere Unruhe' kennen. Es handelt sich dabei im Grunde genommen nicht um eine Tortur von Seiten Gottes, sondern um einen Selbstschutzmechanismus, ein Geschenk 'von oben'.

Eine Lebensbeichte, liebe Schwester, ist Gottes barmherzige Antwort auf viele Formen der inneren Unruhe. Damit dieses Göttliche Geschenk voll benutzt wird, ist es notwendig, dass die Seele zur Selbsterkenntnis kommt. Die Herrin aller Seelen setzt Sich diese Bewusstmachung in der Seele gleich bei Ihrem Eintritt in die Seele zum Ziel. Sie haben dies bereits feststellen können. Sehr oft rät Sie deshalb Seelen, die nach einer stürmischen Vergangenheit nicht die innere Ruhe finden, eine Lebensbeichte zu erwägen und diese an Ihrer Hand auch vorzunehmen. Die Lebensbeichte kann zu einer fabelhaften Reinigung in der Tiefe werden.

Eine zusätzliche Wirkung der Lebensbeichte liegt darin, dass die Seele diese als eine Form der Weihe ihrer Vergangenheit betrachten kann, vor allem dann, wenn sie vorher Maria anvertraut, dass sie Ihr diese Beichte ins Herz legen möchte, damit Sie, die Allreine, die Vergangenheit der Seele in Ihrem Herzen aufbewahrt und mit Liebe erfüllt und die Vergangenheit nicht wieder 'wie ein Gespenst in der Nacht' der Seele erscheint, um sie dauernd zu quälen.

Liebe Schwester, die Gespenster der Vergangenheit müssen sich letztendlich immer als dasjenige geben, was sie wirklich sind: als den Hauch, der jetzt da ist und in einer Minute nicht mehr, als wäre er nie da gewesen. Maria kann den Hauch verschwinden lassen. Das heiβt: Sie biegt ihn um, so dass er die Seele lüften kann. Die Lebensbeichte kann zum Mittel werden, die Stürme der Vergangenheit und ihre noch spürbaren Folgen in etwas Brauchbares umzugestalten: Die Seele befreit sich sozusagen durch genau die Winde, die einst durch sie gerast sind, jetzt aber mit heiligem Duft beladen die Seele reinigen können, weil die Himmelskönigin sie 'umfunktioniert' hat.

Ich bete für Sie und schlieβe Sie fest in mein Herz.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam