Endgültige deutsche Fassung – 2016.
Auf Anordnung seitens der Himmelskönigin ersetzt diese Fassung sämtliche deutschen Fassungen, welche von dieser Schrift im Umlauf sind.
Ebenfalls auf Ihre Anordnung ist der ursprüngliche deutsche Titel
Der Tempel Mariens endgültig in Marias Tempel abgeändert worden.

TOTUS TUUS, MARIA !

MARIAS TEMPEL

Vollkommene Weihe als Heiliger Bund
zwischen der Seele und der Heiligen Jungfrau

SELBSTDARBIETUNG DER SEELE AN MARIA, DIE HERRIN ALLER SEELEN

Myriam van Nazareth


Dieses Manifest wurde der Allerheiligsten Jungfrau Maria,
der mächtigen Herrin aller Seelen,
für die Berufung vieler Diener zur Gründung von
Gottes Reich auf Erden gewidmet.


INHALT

Grundriss des heiligen Vertrages der Weihe an Maria

KAPITEL 1 – BELEHRUNGEN ÜBER DIE VOLLKOMMENE WEIHE AN MARIA

  1. Marias Rolle in der Heilsgeschichte
  2. Was ist Weihe an Maria?
  3. Worauf beruht Marias Macht?
  4. Warum sich an Maria weihen?
  5. Wie erfolgt die Weihe an Maria?
  6. Weihe an Maria als Lebenshaltung und Lebensaufgabe
  7. Woraus besteht Ihre Aufgabe als an Maria geweihte Seele?
  8. Grundvoraussetzungen für eine fruchtbare Weihe an Maria
  9. Welchen Wert hat die Weihe an Maria?
10. Woraus besteht die volle Anwendung der vollkommenen Weihe an Maria

in Ihrem Alltag?
11. Voraussetzungen für eine richtige Weihe an Maria
12. Fallen für die an Maria geweihten Seelen
13. Was ist die ideale Weihe an Maria?
14. Was gibt Maria Ihnen zurück?

KAPITEL 2 – DAS LEBEN ALS AN MARIA GEWEIHTE SEELE, AUSGEDRÜCKT IN BILDERN

1. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als das Leben in einem
Tempel
2. Leben als an Maria geweihte Seele, dargestellt als der Tempel und

der Obstgarten
3. Weihe, betrachtet als Wiederaufbau des Tempels
4. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als ein Feuer
5. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als Einladung zum Fest

Mariä
6. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als die Schule Mariä
7. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als das Gehen eines

Weges
8. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als Wiederholung

der Passion Jesu
9. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als ein Acker

KAPITEL 3 - DIE HERRLICHKEITEN MARIÄ, SPIEGEL VON GOTTES MACHT

  1. Unbefleckte Empfängnis
  2. Braut des Heiligen Geistes
  3. Mutter des Messias
  4. Ewig währende Jungfrau
  5. Schmerzensreiche Mutter
  6. Miterlöserin
  7. Mutter aller Menschen
  8. Königin von Himmel und Erden
  9. Tor des Himmels
  10. Mittlerin aller Gnaden
  1. Fürsprecherin bei Gott
  2. Schrecken der Teufel
  3. Tabernakel der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
  4. Brücke zwischen Himmel und Erden
  5. Mutter der Immerwährenden Hilfe
  6. Königin des Friedens
  7. Trägerin der Macht Gottes
  8. Herrin über Versuchung und Sünde
  9. Herrin aller Tugenden
  10. Herrin aller Seelen

SCHLUSSBETRACHTUNG


Grundriss des heiligen Vertrages der Weihe an Maria

Weihe an Maria = die vollständigste Darbietung von sich selbst an die Allerheiligste Jungfrau Maria, der die Führung über die Gründung von Gottes Reich auf Erden anvertraut worden ist und die diese Gründung vorbereitet unter Verwendung aller Aufopferungen, die von Menschenseelen durch eine vollkommene Weihe in Ihre Hände gelegt werden.

Durch Maria will Gott Satan aus der Welt vertreiben und das Reich gründen, wofür Jesus Christus die erste Saat ausgestreut hat. Maria will dies durch die gemeinsame Frucht Ihrer unüberwindlichen Macht und des Beitrages von Menschenseelen verwirklichen. Daher wünscht Sie Sich die vollkommene Weihe von Seelen, die zu einem Leben als Ihre Diener bereit sind.

* Durch ein bewusstes Leben als an Maria geweihte Seele geben Sie Ihr:

    • Ihr ganzes Leben, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, alle Erfahrungen aus Ihrem Alltag (sogar die banalsten);

    • alle Ihre Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bestrebungen, Schmerzen, Betrübnisse, Bürden, Prüfungen, Krankheiten, Ermüdungen, Ängste, Verletzungen, Unsicherheiten, Zweifel und Ihren freien Willen (Marias Wille wird der Ihrige);

    • Ihr ganzes Wesen: Seele, Geist, Herz und Körper;

    • alle Ihre Beziehungen und Ihren Umgang mit Menschen und Ihre ganze Lebenswelt (auch Ihren ganzen Besitz und alle Gebrauchsgegenstände);

    • alle Ihre Gebete, Aufopferungen, Sühne-Akte, Abtötungen.

* Maria kann alles Obengenannte für die Vollendung Ihrer Aufgabe für das Heil der Seelen gebrauchen. Gott hat Ihr die absolute umgestaltende Macht gegeben: die Macht, alles, was negativ ist oder als negativ empfunden wird, in Gnaden und heilsame, heilende Kräfte umzuwandeln. So verwirklicht Sie Heiligung, Reinigung, Läuterung, Bekehrung und arbeitet Sie am Fundament einer neuen Welt: Gottes Reich von Liebe, Frieden und Glück auf Erden durch Umwandlung aller Finsternis in Licht, allen Hasses in Liebe, aller Krankheit und jedes Sterbens von Seelen in Wiedergeburt. Bildlich gesprochen: Bei Ihrem ersten Akt der Weihe empfängt Maria Sie in Ihrem Schoβ, Sie trägt und nährt Sie und gebiert Sie dann als Frucht Ihres Werkes für ein Leben in Ihrem Dienste. Sie sind dann in spiritueller Hinsicht Ihr Besitz und Eigentum und müssen bereit sein, Maria Ihr Leben nach Ihrem Wohlgefallen gebrauchen zu lassen.

* Absolute Voraussetzung für die Vollendung von Marias Werken ist die ununterbrochene Weihe von sich selbst an Sie, von Ihren ganzen Erfahrungen und sämtlichen Verfassungen am Körper, in Gedanken und Gefühlen, jeden Augenblick eines jeden Tages. Wenn Sie dies versäumen, führen Sie ein unfruchtbares Leben.

* Maria offenbart Sich in diesen Letzten Zeiten durch Myriam van Nazareth als die Herrin aller Seelen, die Gottes Heilsplan für die Seelen vollenden will und dazu drei Dinge von Ihnen verlangt:

    • inbrünstige Liebe zu Gott, zu Maria und zu Ihren Mitgeschöpfen;

    • Annahme und Weihe aller Kreuze auf Ihrem Lebensweg;

    • vollkommenen Gehorsam und Unterwerfung Maria gegenüber.

Je mehr Seelen sich vollkommen Maria weihen, diese Weihe wirklich in praktischer Anwendung leben und diesen drei Wünschen Folge leisten, desto schneller und gründlicher wird Maria die Fülle Ihrer Macht entfalten zur endgültigen Lähmung von allem Bösen und zur Gründung von Gottes Reich auf Erden.

Weihe an Maria ist ein heiliger Bund zwischen Maria und der Seele. Als an Maria geweihte Seele nimmt man denn auch eine groβe Verantwortung auf sich:

  1. Die Weihe muss vollkommen, bedingungslos und ewigwährend sein. Solange man auch nur irgend etwas im Leben Maria vorenthält (solange man alles selbst weiterhin beherrschen oder regeln will), ist man Ihr nicht uneingeschränkt geweiht.

  2. Weihe bedeutet Erkennen, dass Maria die einzige und absolute Herrin über sein ganzes Wesen und sein ganzes Leben ist und bleibt. Sie vergegenwärtigt im Leben der Seele in allem Gott.

  3. Weihe setzt das Gelöbnis voraus, die Weihe in Wort und Tat in der Praxis zu leben, jeden Augenblick seines Lebens, und seine Verpflichtungen als an Maria geweihte Seele strikt zu erfüllen. Beleidigen Sie Maria und Gott niemals durch Leichtsinnigkeit im Erfüllen dieses heiligen Bundes.

  4. Als an Maria geweihte Seele gelobt man, strikt nach den Vorschriften der Lehre Christi und im Glauben an die Dogmen der römisch-katholischen Kirche zu leben.

  5. Als an Maria geweihte Seele gelobt man, jeden Augenblick im Bewusstsein zu leben, dass Maria Herrin über sein ganzes Wesen ist, also auch über seinen Körper, seine Gefühle und Gedanken, und dass man genauestens über das Bewahren deren Reinheit wachen wird. Vergessen wir nie, dass man als an Maria geweihte Seele Marias Soldat und somit unmittelbar an der Bekämpfung des Bösen beteiligt ist. Untugenden lassen sich nicht ausreichend bekämpfen, solange sie noch in hohem Maβe in der Seele selbst wuchern.

 

* Die an Maria geweihte Seele lebt ausschlieβlich durch, für, mit und in Maria:

    • DURCH Maria: Die geweihte Seele wird bei ihrer Weihe aus Maria wiedergeboren.

    • FÜR Maria: Das ganze Leben dieser Seele steht völlig in Ihrem Dienst.

    • MIT Maria: Von ihr wird erwartet, dass sie Maria bei allem in ihrem täglichen Leben einbezieht.

    • IN Maria: Indem diese Seele die Vervollkommnung in allen Tugenden anstrebt, befähigt sie Maria, sie derart zu kneten, zu formen, zu bearbeiten und umzuwandeln, dass sie immer mehr 'in Sie hinüberflieβt'.

* Gott hat Maria zur Herrin aller Seelen bestimmt und Ihr eine uneingeschränkte Macht über die Menschheit gegeben. Deswegen bereits verlangt Er die vollkommene Weihe der Seelen an Sie, damit Sie Ihre Macht uneingeschränkt entfalten kann. Vollkommene Weihe als vollkommene Hingabe von sich selbst an Maria, ist die gröβte Ehrenbezeugung, die man der Herrin aller Seelen erweisen könnte. Gott verlangt in diesen Letzten Zeiten eine vollkommene Hingabe an Maria. Aus diesem Grunde rufe ich Sie zur vollkommenen Weihe von sich selbst an Maria auf, und zur Unterrichtung Ihres Mitmenschen, damit auch er die Notwendigkeit und das Heil seiner eigenen vollkommenen Weihe an Maria kennen lernen möge.

*Die letztendliche Zielsetzung der vollkommenen Weihe an Maria ist diese: Heil und Segen der Erlösung für die ganze Menschheit und Heiligung der eigenen Seele.

Laudate Mariam!

(Lob sei Dir, Maria.)

Über die konkrete Gestaltung des Lebens mit und in Maria als Ihr vollkommen geweihte Seele lässt sich ebenfalls eine sehr breite Grundlage vorfinden im Buch Die Himmlische Hochzeit. Ein Leben mit und in der Heiligen Jungfrau Maria als Weg zum Reich Gottes (Myriam van Nazareth, geschrieben im Jahr 2003, zurzeit noch nicht in endgültiger deutscher Fassung freigegeben).

TOTUS TUUS, MARIA!

(Ich gehöre ganz Dir, Maria.)


KAPITEL 1

BELEHRUNGEN ÜBER DIE VOLLKOMMENE WEIHE AN MARIA

1. Marias Rolle in der Heilsgeschichte

Gott hat den Menschen in der Absicht geschaffen, dass er ein heiliges Leben führen soll. Das erste Menschenpaar gab aber den Einflüsterungen Satans nach, Gott gegenüber ungehorsam zu sein. Diese erste Sünde der Menschheit wurde die Erbsünde genannt: Das Gift Satans wurde in die Seele des ersten Menschen gegossen und sollte alle weiteren Generationen daran hindern, nach Gottes Bild und Gleichnis zu leben. Man kann es so sehen, dass die von Gott beabsichtigte Reinheit der Menschenseele durch die Erbsünde aus den Seelen entfernt worden ist und dass die Unreinheit von Geschlecht zu Geschlecht in die Seelen 'weitervererbt' worden ist. Künftighin sollte der Mensch erst geheiligt werden, insofern er das Sakrament der Taufe empfängt und durch ein Leben im Einklang mit dem Willen Gottes die Spur des Bisses der teuflischen Schlange aus seiner Seele zu entfernen vermag, d.h. in einem Leben in der wahren Liebe, Reinheit und allen Tugenden.

Die Erbsünde und die endlose Reihe von Sünden, welche der Mensch nachher unaufhörlich weiter beging, haben der Menschheit eine ständig wachsende Schuld gegenüber der Göttlichen Gerechtigkeit aufgelastet. Diese Schuldenbürde hat zu einem schlimmen Ungleichgewicht in der Schöpfung geführt. Dieses Ungleichgewicht ist die Ursache allen Elendes, das wir um uns herum sehen können: Kriege, Kampf, Streit, Lieblosigkeit, Hunger, Armut, Naturkatastrophen und ein ständig zunehmender Auswuchs aller Sünden und Untugenden. Das Böse bekommt die Menschheit immer mehr in den Griff, weil diese durch ihre Sünden Satan immer mehr Macht verleiht. Jede Sünde eines Menschen verstärkt den Griff Satans auf die Menschheit als Ganze. Aus diesem Grunde erleben wir finstere Zeiten. Die Finsternis in den Seelen war noch nie so schlimm. Der letzte Kampf zwischen den Himmlischen Mächten und den Mächten des Bösen vollzieht sich jetzt um uns herum.

Gott hat die allerheiligste Jungfrau Maria als Siegerin über Satan vorgesehen. Ihr ist alle Macht gegeben, den Teufel an die Kette zu legen. Sie ist die Auserkorene, die Jesus, das Licht der Welt, den Menschen geben sollte, um die Wurzeln des Reiches Christi auf Erden zu legen. Maria ist von Gott auserkoren, Satan zu unterwerfen (wie die Bibel sagt: Sie ist die Frau, die den Kopf der Schlange unter Ihren Füβen zerschmettern wird). Maria wurde als einziger Mensch unbefleckt empfangen, was bedeutet, dass Ihre Seele nicht die Erbsünde in sich trägt. Aus Ihr sollte Jesus Christus, Gottes Sohn, geboren werden, um die Menschheit durch Sein Leiden und Seinen Kreuzestod von der ewigen Verdammung infolge der Erbsünde zu erlösen. Damit das Erlösungswerk Jesu für die Seele selbst zunutze gemacht wird, ist es notwendig, dass sie Jesus in ihrem Leben folgt: Sie muss an Sein Wort als die einzige Wahrheit Gottes glauben und Seinem irdischen Leben striktestens dadurch nachfolgen, dass sie die Vervollkommnung in allen Tugenden anstrebt (Liebe, Reinheit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Toleranz, Aufopferungsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft, Geduld, Vertrauen, Frohmut, Sanftmut, usw.) und dadurch, dass sie ihre täglichen Kreuze liebevoll annimmt (die täglichen Bürden, Prüfungen, Rückschläge, Schmerzen, Krankheiten, Betrübnis, Ermüdungen). So bezahlt die Seele ihre eigene ewige Glückseligkeit im Himmel und hilft sie, die Schuldenbürde der ganzen Menschheit abzubezahlen, die Macht des Bösen zu brechen und dadurch die Welt von allem Elend zu reinigen.

Die Heilige Jungfrau Maria hat die Macht erhalten, das Erlösungswerk Christi in der Welt zu vollenden und Satan endgültig aus der Welt zu verbannen, aber Sie darf dies nur in dem Maβe tun, in dem die Menschen Sie durch inbrünstiges Gebet und die Aufopferung ihres ganzen Lebens an Sie darum bitten. Warum? Weil Gott immer den freien Willen des Menschen respektiert. Ein Mensch, der Gott und Maria sein Sehnen nach Befreiung von allem Bösen, jeder Sünde und Untugend nicht zu erkennen gibt, kann kein Einschreiten Gottes oder Mariä in seinem Leben erwarten, es sei denn durch ein groβes Wunder der Göttlichen Barmherzigkeit. Auch solche Wunder geschehen vor allem durch die unbegrenzte Macht von Marias Fürsprache.

Ihr eigenes Glück und jenes der ganzen Welt liegt also in Marias Händen. Für den Menschen, der sich nach der ewigen Glückseligkeit nach diesem Leben, und hier auf Erden nach einer Welt des Friedens, der Liebe und ohne Elend sehnt, hat Gott den goldenen Weg vorgesehen in Form der vollkommenen Weihe seines ganzen Lebens, seines ganzen Wesens und von allem, was er hat, an Maria, denn Sie ist der von Gott erwählte Weg zur gänzlichen Befreiung.

2. Was ist Weihe an Maria?

Aus den Gründen, die ihre Wurzeln in Marias Rolle in der Heilsgeschichte bis in unsere Zeit finden, liegt es auf der Hand, dass alle Menschen sich in Marias Dienst stellen sollten, um zur Gestaltung vom Reich Christi beizutragen, und um durch Maria an Gott gegeben zu werden. Die Seele kann dies nur dadurch tun, dass sie sich selbst und ihr Leben an Maria weihen.

Vollkommene Weihe an Maria bedeutet, sich selbst Ihr zu geben, damit Sie die Seele zur ewigen Glückseligkeit führen kann und Sie aufgrund der Aufopferungen des eigenen Lebensweges den Seelen Gnaden vermitteln kann. Sie ist dazu imstande, weil Sie von Gott die uneingeschränkte Macht erhalten hat, Aufopferungen und Prüfungen, die Ihr geweiht werden, in Quellen des Heils und der Befreiung für die Menschheit umzuwandeln: Maria ist mit der neuschöpfenden Macht von Gott Selbst bekleidet. Wenn die Seele ihr ganzes Leben mit allen ihren Aufopferungen in Marias Dienst stellen will, muss sie selbst die Bereitschaft dazu aussprechen, denn, wie gesagt: Gott hat den Menschen mit einem freien Willen ausgestattet und schreitet nicht ein, es sei denn auf ausdrückliches Bitten und Gebet des Menschen.

Sobald sich die Seele Maria weiht, gehört sie Ihr vollkommen. Von diesem Augenblick an nimmt sie Maria ausdrücklich als ihre Herrin an. Alles, was die Seele ist, hat, tut, denkt, fühlt, wünscht und anstrebt, wird Marias Besitz. Erst dann kann Sie Ihre uneingeschränkte Macht vollkommen walten lassen und mit der Seele alles tun, was für deren eigenes Heil und die Rettung anderer Seelen erforderlich ist. Die Fruchtbarkeit dieser Aufopferung von sich selbst an Maria wird durch das Maβ bestimmt, in dem die Seele diese Weihe tatsächlich in allen Einzelheiten ihres Alltags praktisch lebt.

Vollkommene Weihe ist irgendwie mit einer Hochzeit vergleichbar. Für den Himmel ist der Bund zwischen Maria und der Ihr geweihten Seele heilig. Weihe ist ein Vertrag, ein heiliger Bund zwischen der geweihten Seele und Maria. Die geweihte Seele ist Maria vollkommenen Gehorsam, Unterwerfung, Folgsamkeit und Dienstbarkeit schuldig. Dies bedeutet ein Gelöbnis, ausnahmslos alle seine Gebete, Werke, Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche, usw. Maria darzubieten, damit Sie diese für die Reinigung der Welt benutzen kann, denn Maria gehört alle Macht, um Prüfungen, Leiden und alles, was Ihr überlassen wird, in Gnadenströme für die Umwandlung unserer Welt umzugestalten.

3. Worauf beruht Marias Macht?

Die Allerheiligste Jungfrau Maria hat von Gott die uneingeschränkte Macht über die Ausführung Seines Heilsplanes für die Seelen erhalten. Weil Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben hat, muss jeder Mensch aus freiem Willen seinen Beitrag dazu leisten, die Verdienste zu sammeln, aus denen die Gnaden der Bekehrungen, der Befreiung der Welt aus dem Griff des Bösen und des persönlichen Friedens des Herzens gemacht werden. Gott gewährt diese Gnaden auf Grund der unendlichen und ewig dauernden Verdienste des Kreuzesopfers Jesu Christi, ergänzt durch die unendlichen Verdienste Mariä, durch die Heiligen Messopfer auf der ganzen Welt und durch die Verdienste aller Heiligen und aller Seelen guten Willens. Nur Maria besitzt die Macht über die Verteilung dieser Gnaden: Sie bestimmt, wer welche Gnaden erhält, in welchem Maβe, zu welchem Zeitpunkt, für wie lange und in welcher Form. Sie trifft diese Entscheidungen eigenmächtig auf Grund der unfehlbaren Erkenntnis, die Gott Ihr von der Zielsetzung Seines Heilsplanes und von den Fähigkeiten, Eigenschaften und Verfassungen jeder Seele geschenkt hat.

So übt Maria Kontrolle und Führung über die Gestaltung von Gottes Heilsplan für die Seelen aus. Weil Gott Ihr eine uneingeschränkte Macht über die Menschenseelen gegeben hat, hat Maria Sich Myriam gegenüber als "die mächtige Herrin aller Seelen" offenbart. Maria verfügt über alle Engel Gottes, damit diese Ihr in diesem allumfassenden Werk dienen, und Sie sucht auch auf Erden Seelen, die sich Ihr vollkommen hingeben, damit durch die Aufopferung jeder Einzelheit ihres Lebens und ihrer ganzen Leiden, Bürden und Prüfungen die Schatzkammer der Gnaden täglich nachgefüllt wird. Vollkommene Weihe an Maria bedeutet: sich selbst und jede Einzelheit seines Lebens voll und ganz und ohne irgendeine Einschränkung Maria geben, wie in einer ständigen, ununterbrochenen Aufopferung. Sie besitzt die Macht, das ganze Wesen und jedes Ereignis des Lebens der Seele zu Diensten von Gottes Heilsplan zu benutzen. Aus jedem Leid, das Ihr ausdrücklich aufgeopfert wird, macht Sie durch ein Göttliches Mysterium eine Himmlische Kraft, die Heil und Segen auf die Schöpfung herab bringen kann. Aus diesem Grunde können in dem Maβe desto mehr Segnungen in die Welt (und in das eigene Leben der Seele) kommen, wie mehr Seelen sich vollkommen an Maria weihen und ihre Weihe strikt in der Praxis des Alltags umsetzen. Sie ist der Schlüssel der Tür zur neuen Welt: der Welt von Gottes Reich auf Erden.

Alle Macht über die Gnaden Gottes liegt in Marias Händen. Je mehr Seelen sich Maria weihen und je intensiver diese Seelen ihre Weihe an Maria in allen Einzelheiten ihres Lebens praktisch anwenden, desto mehr kann Sie die Äuβerungen Ihrer Macht auf die Menschheit ausgieβen. Aus diesem Grunde liegt die groβe Verantwortung für die Rettung der Menschheit, das wahre Glück für die Seelen und für die Welt in den Händen der Seelen selbst. Die wirkliche Anwendung der vollkommenen Weihe an Maria ist der von Gott Selbst auserkorene Weg zur Befreiung aus allem Elend, denn wo Maria herrscht, kann nichts Böses am Leben bleiben.

4. Warum sich an Maria weihen?

Weil Maria über Elemente der Macht von Gott Selbst verfügt und Sie durch Ihre Auserwählung und Ihren vollkommenen Sieg über die Sünde und die Versuchung den Teufel unter Ihren Füβen demütigen wird, denn Gott hat Sie als die Frau vorherbestimmt, die den Kopf der Schlange zerschmettern wird. Es sind die Seelen, die sich vollkommen Maria hingeben, nicht in Worten, sondern in Taten, insbesondere durch die Aufopferung ihrer Bürden, die als Ihre Diener Satan unter Ihre Füβe legen sollen. Maria ist die Trägerin der Macht Gottes und die Brücke zwischen Himmel und Erden. Dies bedeutet, dass Sie der Menschheit von Gott als Spiegelbild Seiner Macht und Liebe vorgehalten wird, dass Sie alle Gnaden aus Gottes Quelle des Lebens über die Menschenseelen ausstreut, dass die Seelen durch Sie zu Gott gehen sollen und dass die Seelen Ihr die tiefste Verehrung und alles Vertrauen schuldig sind. Wer sich mit seinem ganzen Wesen und seinem ganzen Leben Maria hingibt, stellt sich dadurch unter den Schutz des mächtigsten Schildes gegen das Böse und kommt im wahrsten Sinne des Wortes 'heim': Vollkommene Weihe an Maria ist das einzige Tor zur Entdeckung und Erfüllung des wahren Lebenszieles, nämlich sich selbst für die Verwirklichung von Gottes Heilsplan zur Verfügung zu stellen. Die Weihe an Maria ist in diesen Letzten Zeiten der einzige Weg, der dem Leben einer Seele wirklich Sinn geben kann.

5. Wie erfolgt die Weihe an Maria?

Sich an Maria weihen erfolgt dadurch, dass man Ihr jeden Tag sagt, dass man Ihr Besitz und Eigentum sein will, Ihr alle seine Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen und den eigenen Willen darbietet und Sie jeden Tag bittet, in allem die Führerin zu sein. Man nimmt dabei ebenfalls seine ganzen Bürden, Prüfungen und Leiden an, damit Maria diese für Ihren Rettungsplan zugunsten einer neuen Welt, des Reiches Jesu Christi auf Erden, einsetzen kann. So wirkt die Weihe: Ihre Leiden werden MACHT und LICHT in Marias Händen. Wie weihen Sie sich selbst konkret an Maria? Richtige Weihe setzt sich immer aus drei Elementen zusammen, denen Sie jeden Tag Ihre volle Aufmerksamkeit entgegenbringen sollen:

  • An erster Stelle sagen Sie Maria, dass Sie sich danach sehnen, Ihr Besitz und Eigentum zu sein.
    • Die einfachste Formel ist diese: "Totus Tuus ego sum, Maria" (Ich gehöre voll und ganz Dir, Maria). Sie sprechen diese Formel (Auf Lateinisch oder in der Muttersprache) mehrmals im Laufe des Tages aus der Tiefe Ihres Herzens heraus, mit wahrer Liebe und Sehnsucht.

    • Es ist sehr günstig, jeden Morgen und jeden Abend auβerdem zu sagen: "Maria, ich gebe Dir mich selbst, alle meine Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Bestrebungen und Wünsche, alle meine Freuden und alle meine Bürden, aus Liebe zu Dir".

  • Zweitens beziehen Sie Maria bei jeder Einzelheit Ihres Alltags ein.
    • Sagen Sie bei jeder Prüfung, jeder Bürde, jedem Leiden, jeder Ermüdung und jeder Betrübnis: "Maria, ich trage dies aus Liebe zu Dir".

    • Bei allem, was Ihnen Freude schenkt (sogar einfach der angenehme Duft einer Blume), sagen Sie: "Maria, ich gebe Dir diese Freude, aus Liebe zur Dir".

    • Machen Sie sich auf den Weg, sagen Sie dann: "Maria, geruhe, diesen Weg zusammen mit mir zu gehen und meine Schritte zu begleiten".

    • Sprechen Sie im Herzen zu Maria, denn Sie sehnt Sich danach, wirklich an Ihrem Alltag beteiligt zu sein. Maria wünscht Sich sehnlichst, dass Sie sich inbrünstig nach Ihr sehnen, jeden Augenblick des Tages. Es ist das aufrichtige Sehnen der Seele nach Maria, wodurch sich das Herz für das Erhalten von Gnaden aufschlieβt. Je mehr die Seele im Herzen zu Maria spricht, desto gröβer wird die Rolle, die Sie im Leben dieser Seele spielen wird. Sobald Ihre Rolle alles beherrscht, wird Maria aus der Seele einen neuen Menschen machen.

  • Drittens müssen Sie sehr aktiv, bewusst und freiwillig jede Prüfung annehmen, widerstandslos, in tiefer Liebe, und müssen Sie Maria gegenüber aus der Last, die diese Prüfung Sie empfinden lässt, eine feierliche Aufopferung machen. Sie sagen zu dem Zweck: "Maria, ich gebe Dir dieses Leiden und meine Gefühle, die damit einhergehen, aus Liebe zu Dir". Dies ist sehr wichtig, weil genau die Prüfungen und Bürden der Seele die Bausteine für die Gründung von Gottes Reich werden, vorausgesetzt, dass Sie sie ohne Auflehnung annehmen und Maria weihen.

Im Alltag Leben kommen oft viele negative Einflüsse auf Sie zu: die Hektik des Straβenverkehrs, die Unzufriedenheit oder negativen Worte der Menschen, die unterschiedlichsten Formen von Uneinigkeit, Unverständnis, Konkurrenz, die unterschiedlichsten verunreinigenden Einflüsse von Fernsehen, Zeitungen, Werbung, Bildern und Aussagen, die der christlichen Lehre und Gottes Wahrheit widersprechen, usw. Es ist wichtig, dass die Seele Maria täglich wiederholt darum bittet, Sie möge ihre Gefühlswelt, ihren Geist und ihre Gedanken, ihre Wünsche und ihre Sinne reinigen. Die Seele sollte Maria um die Gunst bitten, sie vor jeder Versuchung und jeder Unreinheit zu warnen. Die lässt sich einfach dadurch machen, dass die Seele häufig zu Ihr sagt: "Maria, lebe in mir und halte mich rein". Die Seele sollte Maria darum bitten, Sie möge ihre Sinne lenken, damit die Seele ganz nach Ihrem Willen sieht, hört usw.

So lässt sich verstehen, dass Weihe an Maria nicht lediglich daraus besteht, dass Sie ein Weihegebet aussprechen, das zum Beispiel jedes Jahr erneuert wird: Vollkommene Weihe ist kein Gebet, sie ist eine Lebensart. Viele meinen, sie seien Maria geweiht, führen allerdings in Wirklichkeit ein Leben, in dem Maria höchstens eine (oft sehr oberflächliche) Rolle während der Gebetszeiten spielt und in den übrigen Handlungen, Worten, Gefühlen und Gedanken ganz und gar keine Rolle erhält. Diese Menschen täuschen sich selbst. Wirkliche, vollkommene Weihe an Maria ist nur in dem Maβe möglich, wie Sie ein tiefes Gefühlsleben führen, in dem alles, bis in die kleinsten Einzelheiten, mit Maria geteilt wird.

6. Weihe an Maria als Lebenshaltung und Lebensaufgabe

Es ist Ihnen sicherlich nicht entgangen, dass Weihe an Maria eigentlich, was die Form angeht, sehr einfach ist: Sie versprechen Maria jeden Tag, dass Sie bereit sind, mit allem, was Sie sind und allem, was Sie haben, für Sie zu arbeiten. Aufrichtige Weihe an Maria bleibt aber nicht bei Worten:

Eine an Maria geweihte Seele ist erst in dem Maβe wirklich geweiht, wie sie ihre Weiheworte in jeder Faser ihres Wesens zur praktischen Anwendung bringt und in jeder Einzelheit ihres Alltags dementsprechend lebt. Vollkommene Weihe an Maria beginnt zwar mit einem Weihegebet, allerdings ist sie unendlich viel mehr: Sie können sich selbst erst als eine an Maria geweihte Seele bezeichnen, sobald Sie in jeder Hinsicht als solche leben: Wirkliche, vollkommene Weihe an Maria ist eine Lebenshaltung. Dies bedeutet mithin, dass es wenig sinnvoll ist, eine Weihe zu verrichten, wenn Sie sich in Ihrem Herzen eigentlich nicht spürbar danach sehnen, wirklich Maria zu gehören, Ihr in Ihrem ganzen Tun und Lassen zu dienen und wahrhaftig für Sie (d.h. für Gottes Werke und Pläne) zu leben.

Wahre Weihe an Maria bedeutet ebenfalls, alle Früchte und Gnaden von Handlungen, Leiden, Aufopferungen und Gebeten an Maria abzutreten und nicht dazu neigen, die sich daraus ergebenden Verdienste als die eigenen zu betrachten. Richtige Weihe setzt somit eine Lebenshaltung von Uneigennützigkeit voraus. Die geweihte Seele bittet nicht: "Maria, gib mir...", sie sagt: "Maria, ich gebe Dir...". Die einzigen Bitten, die sie vorbringt, sind jene, wobei sie Maria um Gnaden für einen Mitmenschen, für die Menschheit als Ganze und für die Wiedergutmachung an Gott und Maria Selbst anfleht. Die Früchte dieses Bittens bezahlt sie bereits sofort, indem sie sich selbst als Pfand für die Gnaden anbietet, die sie erhalten kann: Die geweihte Seele bezahlt Maria mit der Selbstaufopferung und ihrer eigenen Lebensbürden. Sie wird so gut wie nie für sich selbst bitten, es sei denn (und das ist sogar ihre heilige Pflicht) für das Wachsen ihrer eigenen Seele (Gebet für die Stärkung des Widerstandes gegen Versuchungen, für die Überwindung ihrer eigenen Schwächen, usw.). Sie stellt sich sogar keine Fragen darüber, was Maria mit diesem Geschenk tut, denn sie vertraut vollkommen auf Ihre Liebe, Güte, Weisheit und Macht.

Die an Maria geweihte Seele stellt Maria gleichsam ihre Hände, ihren Geist, ihr Herz und ihren Mund und sogar ihren ganzen Körper zur Verfügung und lässt Sie diese so gebrauchen, wie Sie das für richtig hält, ohne jeglichen Widerstand.

Jesus Selbst sagt im Evangelium: "Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt".

Dasselbe gilt für die Weihe an Maria: Wenn Sie eines Tages das Bedürfnis spüren, sich Maria zu weihen, kommt dies dadurch, dass Maria Sie auf diesen Weg gerufen hat. Vollkommene, bedingungslose und ewig dauernde Weihe an Maria ist eine groβe Auserwählung: Sie ist ein Aufruf zu einem Leben zu Diensten von Gottes Heilsplan für die Seelen, also ein Leben, das Ihnen unvermeidlich viele Prüfungen bringt, aber auch desto mehr Verdienste, vorausgesetzt, dass Sie Ihr ganzes Leben in den Dienst Ihrer Weihe stellen. Enttäuschen Sie Maria niemals. Als an Maria geweihte Seele leben Sie für Gottes Bedürfnisse. Berücksichtigen Sie das bei allem, was Sie tun, denken, sagen und anstreben.

Bedenken Sie immer: Die Bedürfnisse Ihres irdischen Lebens dürfen niemals ein Ziel an sich werden. Nur die Bedürfnisse der Seele sind wichtig. Wenn Sie sich dies vor Augen halten, leben Sie Ihre Weihe an Maria als eine Lebensaufgabe, einen Auftrag, der Ihrem Leben Sinn und Richtung gibt, ein Ziel, das Sie ständig zu verwirklichen suchen sollten. Vergessen Sie keinen Augenblick, wie wichtig diese Aufgabe ist und wie sehr Maria Sie in die Spur Jesu führt: Gott hat Maria auserkoren, Seinen Sohn auf Erden als Mensch zu gebären, groβzuziehen und Ihn zum Schluss durch das Leiden, das für die Seelen Erlösung bringt, Gott zurückzugeben. Indem Sie sich selbst Maria vollkommen, bedingungslos und für ewig weihen, werden sie ebenso sehr Ihr Kind wie Jesus Selbst auf Erden Ihr Kind war. Dann kann Maria auch Sie zu einem/einer Heiligen erziehen, formen und kneten, damit Sie in Ihrer Sterbestunde durch Maria mit den gesammelten Aufopferungen und Prüfungen Ihres ganzen Lebens Gott dargeboten werden, um aufgrund davon Heil und Segen über die Seelen zu gieβen und auch diese in das ewige Glück im Himmel hineinzuführen. Bitten Sie Ihre Himmlische Mutter um die Gunst, die Sie Ihnen geben will, die Sie Ihnen jedoch erst geben kann, wenn Sie sich wirklich danach sehnen: nämlich jene, wirklich Ihre Mutter sein zu können. Bitten Sie Sie täglich: "Maria, geruhe, mich heute in Deinem Mutterschoβ zu tragen und mich als Dein Kind zu gebären". Ihre Himmlische Mutter wartet auf Sie. Öffnen Sie Ihr Herz für Sie.

7. Woraus besteht Ihre Aufgabe als an Maria geweihte Seele?

Vollkommene Weihe an Maria ist eine lebenslängliche Aufgabe, die darin besteht, dass Sie Ihr ganzes Wesen (Ihre Seele, Ihr Gefühlsleben, Ihre Gedankenwelt und Ihren Körper) völlig zur Verfügung der Verwirklichung von Marias Plänen und Werken stellen, Der die Führung und Lenkung über Gottes Heilsplan für die Seelen anvertraut ist. Sie stellen auch alle Ihre Handlungen, Worte, Wünsche, Bestrebungen und Ihren Willen völlig Maria zur Verfügung. Mit allem, was Sie sind, was Sie haben und was von Ihnen ausgeht, auch das scheinbar Geringste, kann Maria groβe Dinge tun. Es ist ein Göttliches Mysterium: Maria hat die Macht erhalten, kleine scheinbar banale Dinge in groβe Dinge umzuwandeln. Zum Beispiel: Ein freundliches Lächeln zu einem Mitmenschen wird in Marias Händen in eine Kraft der Liebe umgestaltet, die einer Seele Erlösung bringen kann, überall auf der Welt.

Entscheiden Sie nicht selber über den Wert einer Handlung oder eines Wortes, nur Gott und Maria können das bewerten, aufgrund unterschiedlicher Faktoren: Der Wert jeder Handlung oder jedes Wortes wird unter anderem durch die Verfassung Ihres Herzens bestimmt, während Sie die Handlung ausüben, bestimmt ebenso wie durch die Reinheit Ihrer Seele im Augenblick der Handlung, durch den Augenblick, zu dem (und die Umstände, unter denen) Sie die Handlung ausüben, durch die Absicht, womit Sie sie ausüben, und durch die Inbrunst und Liebe, mit der Sie diese Handlung Maria weihen. Dies alles zusammen bestimmt auch mit das Maβ, in dem Maria die Handlung in Ihrem Herzen verstärkt: Sie kann den Wert Ihrer Handlung verdoppeln, verzehnfachen, usw. Danach wird diese Handlung der Schatzkammer der Göttlichen Gnaden als 'Zahlmittel' für das Freisetzen von Gnaden für Seelen anvertraut. So kann eine scheinbar banale Handlung, von einer heiligen Seele verrichtet, mit inbrünstiger Liebe, mit einer Absicht, die völlig auf die Verwirklichung von Gottes Plänen gerichtet ist, und mit Inbrunst Maria geweiht, von Maria derart verstärkt werden, dass diese Handlung eine groβe Gnade für eine Seele erkauft. So verstehen Sie, dass Ihrer Aufgabe als an Maria geweihte Seele einzig und allein besteht aus der Aufopferung an Maria von allem, was Sie sind, haben, tun, sagen, fühlen, denken und anstreben. Dies ist eine Aufgabe, die nicht enden kann, bevor Ihrer letzter Augenblick in diesem Leben vorbei ist.

Wirkliche Weihe an Maria ist ein Leben des Gebens, nichts als uneigennützigen Gebens. Man erbittet so gut wie nichts für sich selbst. Dieses 'Geben' erfolgt in unterschiedlichen Formen: Gebet, Aufopferungen, Sühne-Akten, Leiden, das mit Liebe angenommen und getragen wird, aktives Bekämpfen von allem Bösen, Apostolatswerke zur Linderung der physischen Bedürfnisse und der Seelennot Ihres Mitmenschen, Verbreitung von Gottes Wort, Förderung der Weihe an Maria, Taten und Akte der Wiedergutmachung, usw. Das Wichtigste und zugleich oft verborgenste Element Ihrer Aufgabe ist aber dieses: das unaufhörliche Arbeiten an sich selbst, an der eigenen Heiligung.

Dieses Element Ihrer Aufgabe ist das wichtigste, weil es bestimmt, wie rein Ihre Seele für Marias Wohnen in Ihnen ist, wie fruchtbar Ihre Werke als an Maria geweihte Seele sind (denn die Frucht von Werken ist groβenteils vom Stand der Heiligkeit der Seele abhängig, die diese Werke verrichtet; dabei ist 'Frucht' nicht so sehr das sichtbare Ergebnis, sondern die Kraft von Gnade, die durch eine Handlung in die Wege geleitet wird) und inwieweit Sie die Fähigkeit besitzen, andere Seelen mit dem wahren Feuer anzustecken. Wenn Sie Ihre Seele als einen Tempel betrachten, können Sie verstehen, dass Maria, die allerreinste Königin, nicht leicht dauerhaft in Ihnen Ihren Thron errichten wird, solange Ihr Tempel verschmutzt und unwohnlich ist. Verschmutzt ist Ihr Tempel, solange dort viele und groβe Untugenden herrschen, und unwohnlich ist er, solange das Leben in Ihrem Tempel nur in geringem Ausmaβ Marias Wünschen entspricht, denn dann ist der Tempel Ihrer Seele kalt und verdunkelt. Halten Sie sich dies immer vor Augen, denn Ihre Aufgabe als vollkommen an Maria geweihte Seele liegt zum groβen Teil auf der Ebene der Selbstvervollkommnung.

Dagegen kämpfen Sie: Dafür kämpfen Sie:

DAS REICH SATANS =

Quelle allen Elends auf Erden


DAS REICH MARIÄ =

das Reich Gottes von Liebe
und Frieden auf Erden

1. Hass 1. Liebe
2. Unfriede 2. Friede des Herzens
3. Unruhe 3. Ruhe im Geist
4. Verwirrung 4. Ordnung im Denken und Fühlen
5. Angst 5. Vertrauen, Geborgenheit
6. Sklaverei gegenüber Bedürfnissen, das Stoffliche als Mittelpunkt des Lebens 6. Wahre Freiheit von Herz und Geist durch Ausrichtung auf die Nöte der Seele
7. Unreinheit (Körper, Geist, Herz, Mund)

7. Reinheit im Denken, Fühlen, Handeln und Sprechen
8. Hochmut 8. Demut
9. Protest, Auflehnung gegen Prüfungen, Nichtannahme von Leiden 9. Gehorsam, Hingabe, Annahme von Prüfungen und Leiden
10. Lüge und Betrug 10. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit
11. Misstrauen, Unsicherheit und Entmutigung säen 11. Hoffnung und Mut geben, beruhigen
12. Sucht nach (und Fördern von) Genuss 12. Liebe zu Aufopferung und Entsagung

8. Grundvoraussetzungen für eine fruchtbare Weihe an Maria

Damit Sie Ihre vollkommene Weihe an Maria wirklich fruchtbar machen können, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Die wichtigsten sind ohne jeden Zweifel:

  1. Eine sehr groβe Fähigkeit, die Nächstenliebe zu üben. Wenn Sie nicht dazu bereit sind, sich selbst vollkommen zu verleugnen, wird Ihre Weihe eine totgeborene Frucht bleiben. Als an Maria geweihte Seele gewinnen Sie nur dadurch Seelen für Gottes (Marias) Plan, dass Sie alle Seelen auf Ihrem Lebensweg mit der gröβtmöglichen Liebe erfüllen, zu der Sie imstande sind.

  2. Eine groβe Aufopferungsbereitschaft, inbrünstige Buβfertigkeit und ein tiefes Sehnen, Wiedergutmachung zu leisten. Wenn Sie die Prüfungen auf Ihrem Lebensweg scheuen, werden Sie ein Leben vollkommener Weihe nicht durchhalten, denn das unvermeidliche Kreuz wird Ihnen ein Anstoβ und eine Bürde sein, wo Sie gerade mit den täglichen Kreuzen alle Gnaden und Verdienste Ihrer Weihe begleichen müssen.

  3. Eine groβe Entschlossenheit und Ausdauer im Anstreben der Verwirklichung von Gottes Heilsplan. Damit Sie als an Maria geweihte Seele fruchtbar werden, ist es notwendig, dass Sie gleichsam von diesem einen Sehnen 'besessen' sind: mit Ihrem ganzen Wesen und allen Ihren Werken und Worten zum Plan beizutragen, an dem Sie mitwirken: der Gründung von Gottes Reich auf Erden. Dieser Antrieb darf Sie nicht loslassen.

  4. Ein felsenfestes Vertrauen und unerschütterlicher Glaube an Maria. Wenn Ihr Glaube und Vertrauen in Maria nicht vollkommen sind, werden Sie in sich selbst nicht weiterhin den Antrieb finden, Ihr in allem zu dienen. Wenn Sie nicht auf unerschütterliche Weise an Marias unüberwindliche Macht und vollendete Liebe glauben, können Sie bald entmutigt werden. Sie müssen felsenfest daran glauben, dass Maria die Welt besiegt und dass Sie dies an erster Stelle in Ihrem eigenen Herzen und in Ihrer Seele tun wird. Gehen Sie nicht zu schnell davon aus, dass Gebete unerhört bleiben: Viele Erhörungen wirken im Verborgenen. Oft führt Gebet in einer Prüfung nicht dazu, dass die Prüfung selbst weggenommen wird, sondern vielmehr dazu, dass sich die Art und Weise ändert, auf welche Sie diese Prüfung betrachten. Darin verbirgt sich für Sie ein gröβerer Verdienst. Man kann es auch folgendermaβen sehen: Eine Prüfung ist oft wie ein Dorn im Herzen, das sich durch Ärger oder Bitterkeit wegen der Kreuze des Lebens so verhärtet, dass Ihr Herz selbst den Dorn so fest umklammert, dass dieser sich nie löst. Maria wird dann oft den Dorn nicht wegnehmen, sondern eher das Herz sanfter machen, sodass der Dorn leichter loslässt und heraus fällt. An der Prüfung selbst ist also nicht gerührt worden, aber Ihr Herz hat alle negativen Gefühle darüber losgelassen. Dies ist Marias bevorzugte Arbeitsweise. Diese Gnade geht viel weiter als jene der Befreiung von dieser einen Prüfung: Ein milderes Herz ist imstande, viele anderen Prüfungen besser zu besiegen.

  5. Der feste Wille, Maria als Vorbild zu folgen. Maria muss in allem sowohl Ihre Herrin als auch Ihre Führerin und Ihre Lehrerin sein. Ihr Muster muss Ihr wahres Ziel bleiben. Nur dann werden Marias Eigenschaften tatsächlich in Sie hinüberflieβen, denn Sie werden zu demjenigen, was Sie in Ihrem Herzen inbrünstig wünschen. Versuchen Sie, sich unentwegt vorzustellen, wie Maria Ihre eigenen Lebenssituationen praktisch bewältigen würde und auf welche Weise Sie Ihre Probleme lösen würde, wenn Sie als Mensch diese Probleme auf Ihrem Lebensweg finden würde. Maria als Vorbild nachfolgen, bedeutet konkret: sich anstrengen, damit Maria Ihre Eigenschaften (bedingungslose und reine Liebe, Reinheit, Demut, Sanftmut, Hingabe, blinden Glauben…) in Ihnen zum Blühen bringen kann.

  6. Eine sehr groβe Fähigkeit, blind zu gehorchen. Maria kann mit Ihnen als Diener nichts anfangen, solange Sie eher Ihre eigenen Wünsche erfüllen als Marias Wünsche. Sie muss voll und ganz mit Ihnen rechnen können. Als vollkommen an Maria geweihte Seele sind Sie unmittelbar am Kampf zwischen Licht und Finsternis beteiligt. Mit einem Soldaten, der an der Front die Kampfanweisungen nicht ohne Zögern ausführt, kann der Krieg nicht gewonnen werden. Nehmen Sie Ihre Verantwortung nicht leicht, denn Ihre Taten und Worte haben eine Rückwirkung auf die Menschheit als Ganze.

  7. Der feste Wille, bei der Arbeit an sich selbst bis zum Äuβersten zu gehen. Ihre Fruchtbarkeit und Schlagkraft als Diener und Kämpfer Mariä wird an erster Stelle durch die Kraft Ihrer Seele bestimmt. Ihnen obliegt die heilige Pflicht, unaufhörlich in allen Tugenden zu wachsen. Ihr Einsatz kann unmöglich die erforderliche Kraft entwickeln, Bekehrungen für Gottes Reich zu erwirken, solange Sie nicht mit sich selbst im Reinen und als Marias Apostel nicht hinreichend standhaft sind.

9. Welchen Wert hat die Weihe an Maria?

Vollkommene Weihe an Maria ist der Anfang eines neuen Lebens. Sie ist ein heiliger Bund, ein Vertrag, den Sie mit dem Himmel schlieβen. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie ihm nicht nur in Worten nachkommen, sondern vor allem in der täglichen Praxis und bedingungslos. Maria ist für alle Menschen die Himmlische Mutter. Für die Ihr geweihten Seelen ist Sie die souveräne Herrin. Dies bedeutet, dass Sie Ihr die ausschlieβliche und absolute Herrschaft über Ihr Leben und Ihr ganzes Wesen gewähren. Wenn Sie dies nicht tun, kann Sie unmöglich in Ihnen und durch Sie die Werke vollbringen, über welche Sie von Gott zum Heil der Seelen die Führung bekommen hat. Wenn Sie Maria nicht vollkommen und ohne Zögern grünes Licht geben, mit und in Ihnen ALLES zu tun, was Sie will, kann Sie wenig für Sie tun. Nicht, weil Sie nicht die Macht dazu hätte, Ihren Widerstand zu überwinden, sondern weil Gottes Gesetz verfügt, dass der freie Wille des Menschen respektiert werden soll. Dies ist der Fall, weil sich der Mensch in seinem Leben keine Verdienste erwerben kann, wenn Gott (oder Maria) von Sich aus in das Leben dieses Menschen eingreifen würde, ohne dass dieser darum bittet. Aus diesem Grunde muss die Initiative immer vom Menschen ausgehen. Die an Maria geweihte Seele muss ausdrücklich Gelübde ablegen, dass Maria sie besitzt, dass sie Sie als ihre Herrin anerkennt und dass sie sich wünscht, dass Sie ihr Leben beherrscht, führt und lenkt. Nur nach einem solchen Gelübde, das Sie übrigens am Besten täglich in einer Morgen- oder Abendweihe wiederholen und das Sie durch die konkreten Verhaltensweisen in Ihrem Alltag einlösen sollen, bekommt Ihre Weihe an Maria den Wert, der für sie vorgesehen ist.

In Anbetracht dessen, dass Maria die Anführerin im Kampf gegen die Finsternis ist, werden Sie als an Maria geweihte Seele automatisch in diesen Kampf eingegliedert. Es ist von gröβter Wichtigkeit, dass alle an Maria geweihten Seelen sich gegenseitig die Hände reichen und durch ihre beharrlichen Gebete, Aufopferungen und geweihten Prüfungen und Lasten eine Lichtkette bilden, damit die finsteren Kräfte gefesselt werden können. Vollkommene Weihe an Maria ist die vollkommenste Nachfolge Jesu Christi, Der ebenfalls auf Erden ein Leben von Gebet, Prüfungen und Leiden geführt hat, mit Maria als Seiner Mutter und Seiner immerwährenden Stütze im Erlösungswerk.

Der Wert der vollkommenen Weihe an Maria ist unübertroffen, keine einzige andere Ausfüllung Ihres Lebens kann damit gleichgestellt werden. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass Weihe an Maria ein Leben aktiv aufgeopferter Prüfungen bildet. Durch ein solches Leben beteiligen Sie sich aktiv, bewusst und aus freiem Willen an der Verwirklichung des Erlösungsmysteriums in den Seelen, an der Fortsetzung des Kreuzesopfers Jesu. In Gottes Augen ist das fruchtbarste Leben, das Sie führen können ein Leben in dem Sie mit Ihrem ganzen Tun und Lassen und in allen Ihren alltäglichen Erfahrungen an der Erlösung von Seelen und an der Tilgung der Schulden der ganzen Menschheit der Göttlichen Gerechtigkeit gegenüber mitwirken. Diesen vollen Wert können Sie nur in dem Maβe verwirklichen, wie Sie Ihre Weihe tatsächlich praktisch leben, alle Ihre Kreuze mit Liebe annehmen und ständig daran arbeiten, Ihre Schwächen in Verdienste umzusetzen. Schwächen können zu Quellen der Kraft werden, wenn sie Maria aufgeopfert werden und Sie den festen Willen zeigen, davon geheilt zu werden. Ihre Heiligung wird an erster Stelle durch die Art und Weise bestimmt, auf die Sie mit Ihren Schwächen umgehen. In der konkreten Praxis eines jeden Tages bedeutet dies, dass Sie sich beharrlich in einem tugendhaften Leben üben, mit besonderer Aufmerksamkeit für die Versuchungen, denen Sie am leichtesten nachgeben (denen Sie am wenigsten Widerstand bieten können). Normalerweise bilden Leiden und Prüfungen die gröβten Quellen der Belastung denen Ihr Mensch-Sein ausgesetzt wird. Deshalb werden Sie vor allem in Augenblicken von Leiden und Prüfungen Ihre Schwächen kennenlernen und demzufolge in denselben Augenblicken die gröβten Fortschritte in der Arbeit an sich selbst verbuchen können

Vollkommene Weihe an Maria ist ein Leben, das ein groβes und ständiges Wachsen in der Liebe und der Nächstenliebe voraussetzt. Gerade darin liegt das Wesen des unvergleichlichen Wertes derselben für Gott und für die Seelen, denn die Liebe ist die treibende Kraft der ganzen Schöpfung, aller Erlösung und aller Heiligung. Die Liebe bildet die Essenz von Gottes eigener Kraft. Aus diesem Grunde ist vollkommene Weihe an Maria die fruchtbarste Gestaltung des Lebens einer Menschenseele: Man kann erst wahrlich an Maria geweiht sein, sobald man sich selbst voll und ganz an Sie verschenkt. Diese völlige und tief empfundene Selbstaufopferung ist die äuβerste Tat der Liebe, die ein Mensch erbringen kann.

10. Worin besteht die volle Anwendung der vollkommenen Weihe an Maria im Alltag?

Sobald man sich selbst an Maria geweiht hat, stellt sich die Frage: Wie muss ich jetzt mein Leben als an Maria geweihte Seele konkret gestalten? Von Ihnen wird eine groβe und ständige Anstrengung erwartet, damit Sie die nachfolgenden sieben Punkte in sich selbst voll aufblühen lassen können.

  1. Inbrünstige Liebe. Vollkommene Weihe an Maria ist unmöglich ohne inbrünstige Liebe zu Ihr und ohne aufrichtige Nächstenliebe. Sie Selbst wird diese Liebe in Ihnen zur Reifung bringen, vorausgesetzt, dass Sie sich wirklich danach sehnen. Vollkommene Weihe öffnet die Kanäle für eine volle Ausgieβung der höheren Grade der Liebe. Dies erklärt unter anderem, wieso uneingeschränkte Selbsterniedrigung zu Marias Füβen Gefühle tiefer Verzückung im Herzen erwecken kann. Die wahre, reine Liebe ist der Schlüssel zum wahren Göttlichen Leben, denn die Liebe ist die treibende Kraft der ganzen Schöpfung, der Erlösung der Seelen und ihrer Heiligung. Die inbrünstige Liebe ist die Voraussetzung für eine wahre Nachfolge Mariä und Jesu in Ihrem eigenen Leben. Wenn Sie jemanden inbrünstig lieben, wird der Kern Ihres ganzen Wesens sich danach sehnen, Ihrem Geliebten immer ähnlicher zu werden. In dem Maβe, wie Sie Maria inbrünstiger lieben, wird Sie in Ihnen immer mehr die Sehnsucht schüren, Ihr ähnlich zu werden, und wird Sie darüber hinaus Sich Selbst mehr und mehr in Sie hinüberflieβen lassen, bis Sie tatsächlich keine Ruhe mehr finden, bis Sie tatsächlich Ihrer Spur folgen.

    Liebe ist ein Feuer in Ihrem Herzen. Dieses Feuer muss durch das Öl der Sehnsucht instandgehalten werden: Sie müssen sich tatsächlich danach sehnen, immer fähiger zu werden, zu lieben und Maria inständig um diese Fähigkeit bitten, vor allem bei jeder Prüfung. Wenn diese Sehnsucht stirbt, läuft Ihre Liebe Gefahr, zu erlöschen. Tiefe Liebe wird immer von der Sehnsucht nach dem Geliebten getragen. Je gröβer die Sehnsucht, desto inbrünstiger die Liebe, und je inbrünstiger die Liebe zu Maria, desto mehr wird Sie Sie instand setzen, auch Ihre Mitmenschen wirklich zu lieben, denn dann wird Sie Ihre eigene Liebe in dem Maβe in Ihr Herz legen, wie Sie empfänglich sind, diese Fähigkeit in sich aufzunehmen.

  2. Reinheit an Herz, Geist und Körper. Reinheit ist das Maβ, in dem Ihr Verhalten, Ihre Worte, Gedanken, Gefühle und Wünsche eine Widerspiegelung der Heiligkeit bilden, die Gott in jede Seele legt, wenn sie ihr irdisches Leben in einem Körper beginnt. Eine reine Seele strahlt Gottes Licht über ihre Umgebung aus, und zwar in dem Maβe desto getreuer, wie sie reiner ist. Maria Selbst war die Reinste aller geschaffenen Seelen. Ihre Vollkommenheit in der Heiligkeit und in allen Tugenden hat Sie zum vollendetsten Spiegel Gottes gemacht, der je aus Gottes Händen hervorgegangen ist. Maria ist die Lilie des Himmlischen Hofes, das Symbol der vollkommenen Reinheit. Bedenken wir, dass eine Lilie nie in einem verschmutzten Boden wächst. So können Sie auch nicht erwarten, dass Maria wahrlich in Ihnen lebt, solange Sie nicht strikt alle Reinheit in Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen und Wünschen anstreben. Wenn Sie Ihr Wesen als einen Tempel betrachten, bedenken Sie dann, welche Beleidigung es für die Königin der Reinheit wäre, wenn Sie von Ihr erwarten, dass Sie Sich dadurch die Füβe beschmutzt, dass Sie den Boden Ihres Tempels betritt, wenn dieser mit Staub und Schlamm verschmiert ist. Eigentlich ist die Reinheit Ihres ganzen Wesens die erste Voraussetzung, um als vollkommen an Maria geweihte Seele fruchtbar zu sein. Daher wird Maria zunächst Ihr inneres Leben reinigen, damit Sie es im höchst möglichen Ausmaβ mit Sich Selbst erfüllen kann.

  3. Vollkommene Selbstaufopferung. Das tiefste Wesen der Weihe an Maria besteht darin, dass Sie sich selbst vollkommen und ungeteilt an Maria hingeben. Ihr ganzes Wesen (Seele, Gefühle, Wünsche, Gedanken und Körper) und alles, was Sie jeden Tag erleben, werden aus Ihrem freien Willen heraus Maria als ein tägliches Geschenk gegeben, aus dem Sie eine Opfergabe bereitet um Gnaden der Bekehrung und Befreiung der Seelen aus dem Griff des Bösen und der verheerenden Einflüsse des weltlichen Lebensumfeldes zu erwirken. Weihe an Maria ist absolut unmöglich ohne eine vollkommene Aufopferung von sich selbst und aller Augenblicke des Lebens an Maria. Nur mit den aufgeopferten Augenblicken, Ereignissen und Handlungen kann Sie Gottes Plan verwirklichen. Alles, was Maria nicht aufgeopfert wird, geht verloren und bleibt ohne Nutzen. Benutzen wir ein Bild aus der Landwirtschaft: Nur das Getreide, das nach dem Mähen verarbeitet wird, kann als Grundlage für Brot dienen. Wenn alle Bauern das gemähte Getreide auf den Feldern liegen lieβen, würde es vermodern und könnte kein Brot mehr gebacken werden.

    Daher gilt: Lassen Sie auf dem Feld Ihres Lebens nichts liegen, lesen Sie alles auf und geben es in Marias Hände, damit es zu Brot des Lebens (zu Gnaden) verarbeitet wird. Maria ist Bauer, Müller, Bäcker und Hausfrau zugleich. Geben Sie Ihr nicht nur alles Getreide (die Bestandteile Ihres Lebens), geben Sie Ihr ebenfalls das Feld selbst (Ihr Wesen), damit Sie nicht nur Herrin der Früchte wird, sondern auch des Bodens. So kann Sie dafür sorgen, dass die Früchte eine immer bessere Qualität erhalten, indem Sie unaufhörlich den Boden gemäβ Ihren Vorstellungen bearbeitet. Die vollkommene Weihe an Maria ist der wirksamste Weg, um Ihre von Gott erhaltenen Talente und Gnaden zur Frucht bringen zu können. Sie können es so betrachten, dass vollkommene Weihe an Maria der Investierung Ihres Wesens und Ihres Lebens bei derjenigen Bank (= Maria) gleichkommt, welche die höchsten Zinsen bietet, sodass Ihre Investierung bei Ihr die höchsten Renditen bringt. Bedenken Sie mithin, dass die vollkommene Selbstaufopferung von Seelen den einzigen dauerhaften Weg bildet, um das Elend aus der Welt zu bannen.

    Ein Beispiel: Die weiträumigen Hungersnöte in Afrika können durch materielle Hilfe nicht endgültig beseitigt werden; endgültiges Heil ist hier nur von einer groβzügigen Anstrengung von Seelen zu erwarten, Ausgleich für die enorme gemeinsame Schuld der Menschheit dem Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit gegenüber zu verschaffen, denn durch diese enorme Schuld ist alles Ungleichgewicht in die Schöpfung gekommen. Der gröβte Wert für die Tilgung dieser Schuld liegt in der vollkommenen Selbstaufopferung von Seelen an Maria in vollkommener, bedingungsloser Weihe, um Genugtuung für die schwer beleidigte Göttliche Liebe zu verschaffen. Wollen Sie alles Elend und Unrecht aus der Welt verbannt sehen? Beginnen Sie dann, zur Abbüβung der schweren Sündenbürde der Jahrhunderte beizutragen, indem Sie Ihr Leben und alle Ihre Prüfungen Maria zur Verfügung stellen. Wenn Ihre Himmlische Mutter Sie dazu ruft, freuen Sie sich dann und gehorchen Sie in Dankbarkeit, und Gottes Gnade und Friede werden Ihnen niemals fehlen.

  4. Vollkommene Selbstverleugnung. Sich selbst und jede Einzelheit des Alltags Maria geben kann man erst dann wirklich tun, wenn man die eigenen Interessen möglichst weitgehend verleugnet. Maria wirklich dienen bedeutet, alle Handlungen mit einem einzigen Ziel vor Augen vorzunehmen: der Verwirklichung von Ihrem (= mithin Gottes) Plan mit der Menschheit. Die erste Voraussetzung dazu ist, dass man eine bedingungslose Nächstenliebe anstrebt. Unter keinen Umständen dürfen Sie die eigenen Nöte oder Wünsche Marias Wünschen vorziehen, die zugleich mit den wahren Bedürfnissen der Menschheit als Ganze zusammenhängen. Selbstverleugnung verlangt eine groβe Selbstüberwindung, denn es ist nicht selbstverständlich, Bedürfnisse an Körper oder Geist zu spüren und trotzdem Ihre erste Aufmerksamkeit Maria und Ihrem Mitmenschen zu widmen. Damit Sie sich selbst verleugnen können, ist es erforderlich, dass Sie es wagen, abhängig zu sein. Wenn Sie zunächst Ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen, wissen Sie, dass Sie versorgt sind.

    Wenn Sie dahingegen zum Beispiel hungrig sind und trotzdem an erster Stelle versuchen festzustellen, ob Ihr Mitmensch auch hungrig ist, und wenn ja, dafür sorgen, dass er gesättigt wird, bevor Sie selbst einen Bissen Nahrung zu sich nehmen, dann wissen Sie nie, ob Sie selbst in dem Augenblick, wo Ihr Mitmensch gesättigt ist, noch die Kraft haben werden, tätig zu bleiben. Wenn Sie dieses Risiko mit Liebe und Hingabe eingehen, wagen Sie es, abhängig zu sein, denn dann ist es möglich, dass Sie selbst nur mit Gottes Hilfe aufrecht bleiben, Der unmittelbar oder durch einen Mitmenschen wirken kann. Dies ist Selbstverleugnung: trotz eigener Nöte, Bedürfnisse und Wünsche keine Ruhe zu haben, bis man weiβ, dass Maria und der Mitmensch befriedigt sind. So lebten auch Jesus (Der nur dazu gelebt hat, die Menschheit durch Seine vollkommene Selbstaufopferung zu erlösen) und Maria (ein einziges Beispiel: die Hochzeit in Kana, wo Sie zu Jesus sagte: "Sie haben keinen Wein mehr". Sie hatte nur ein Auge für die Nöte Ihrer Mitmenschen). Vergessen Sie niemals, dass Maria ausschlieβlich zu Diensten von Gottes Erlösungsplan auf Erden gelebt hat.

  5. Vollkommene Hingabe. Sich selbst Maria hingeben bedeutet, dass man sich der Art und Weise nicht mehr widersetzt, auf welche Sie jede Einzelheit des Lebens regelt. Dies schafft vollkommenen Frieden des Herzens, weil der ganze innere Widerstand gegen Marias Willen (der identisch mit Gottes Willen ist) entfällt. Vollkommene Hingabe an jemanden bedeutet vollkommenes Vertrauen in die Liebe und Macht dieses Anderen. Das Maβ, in dem man sein Leben und sein ganzes Wesen blind an Maria hingibt, wird durch das Vertrauen in die Tatsache bestimmt, dass Sie eine uneingeschränkte Macht über das eigene Wesen und das eigene Leben besitzt und dass Ihre Liebe so vollendet und so rein ist, dass Sie diese Macht ausschlieβlich zum Nutzen der Seele anwenden wird. Gehen Sie mit Vertrauen und Geduld zu Ihr, denn Sie regelt alles zu Gottes Zeit, d.h. wenn es innerhalb von Gottes Plan am fruchtbarsten ist. Wenn Sie jemanden wirklich mit Ihrem ganzen Wesen lieben, wird Ihnen Hingabe nicht schwer fallen, denn dann erwarten Sie alles von ihm bzw. von ihr. So muss auch Ihre Beziehung zu Maria sein.

    Wenn man an die Person denkt, die man jemals am meisten geliebt hat, dann spürt man wahrscheinlich aufs Neue die Wonne, das Feuer, das vollkommene Vertrauen und das Brechen von jedem Widerstand in sich selbst, wenn man bei ihm bzw. bei ihr ist (oder war). Wie viel stärker müssen diese Gefühle dann sein, wenn man sich vorstellt, dass man in Marias Armen ist. In diesen Armen ist man jeden Augenblick seines Lebens, nur spürt oder sieht man dies gewöhnlich nicht. Seien Sie sich mit Sicherheit dessen bewusst, dass Maria Sie in Ihren Armen hält, und lassen Sie sich vollkommen in der Glückseligkeit dieser Verliebtheit der Verliebtheiten versinken. Es wird Ihnen eine tiefe Freude bereiten, dass Sie Ihr Leben führt, lenkt, regelt und beherrscht. Das ist vollkommene Hingabe. Der einzige Weg vollkommener Hingabe an Maria ist jener, bei dem Sie jede Sekunde Ihres Lebens Maria geben und dadurch lernen, jedem Augenblick Ihres Lebens vollen Sinn zu geben. Dadurch werden Sie mit viel mehr Geduld, Verträglichkeit und Annahme gegenüber allem leben, was geschieht, auch dem Unerwarteten.

  6. Blinder Gehorsam und Unterwerfung. Blinder Gehorsam gegenüber Marias Wirken in der Seele bedeutet, sich selbst Ihr vollkommen zu unterwerfen. Im Grunde genommen läuft dies darauf hinaus, dass man alles Böse in sich selbst der Macht Mariä unterwirft. Darin liegt die stärkste Waffe, den Einfluss Satans im eigenen Leben zu brechen. Wie kann man Maria konkret im alltäglichen Leben gehorchen, wenn (so wie dies ja fast bei allen Menschen der Fall ist) man Ihre Worte nicht hört? Man kann dies dadurch tun, dass man Sie im eigenen Leben als Herrin von Gottes Vorsehung anerkennt. Dies bedeutet, dass man alles, was auf seinen täglichen Weg kommt, so betrachtet als käme es aus Marias Händen: Sie erwirkt der Seele alles Gute, und das weniger Angenehme lässt Sie zu, damit sie seelisch wachsen kann. Ihr strikt zu gehorchen, bedeutet dann: alles annehmen, mit Liebe ertragen und Maria danken und preisen für die Chancen, die Sie der Seele mit diesen Ereignissen und Zuständen gibt, um der Seele dabei zu helfen, sich zu heiligen.

    Vollkommener Gehorsam Maria gegenüber ist eine unübertroffene Quelle inneren Friedens, weil die Seele in diesem Gehorsam von Gott in dem Gefühl bestärkt wird, dass sie eine groβe Einheit mit Jener erfährt, Die sie regiert. Damit man zum blinden Gehorsam und zur Unterwerfung Maria gegenüber gelangt, muss man Sie bitten, Sie möge ununterbrochen in der eigenen Seele wirken. Nur auf die Bittgebete der Seele hin wird Sie tatsächlich Ihre Seele betreten und dort alles tun, was Sie für Sie für notwendig hält. Ihre Anwesenheit wird im Verborgenen des Herzens Spuren Ihres eigenen Wesens hinterlassen, sodass Sie allmählich Marias stille Befehle und Ihre Richtlinien spüren und diese immer leichter annehmen werden, denn Sie werden spüren, dass die eigenen Wünsche mit den Ihrigen im Einklang sind.

    Blinder Gehorsam und Unterwerfung sind goldene Wege zum wahren Frieden des Herzens und dadurch zur Heiligkeit. Vergessen wir niemals, dass dies die letztendliche Zielsetzung des Lebens auf Erden ist: die Heiligung, und durch einen vollkommenen Frieden im Herzen zu versuchen, wahrlich fruchtbar für Gottes Reich zu werden. Wenn man sich inbrünstig danach sehnt, von Maria beherrscht zu werden, um nur noch das Gute zu tun, wird Sie wahrlich das ganze Wesen regieren, indem Sie das Herz durch alle Ihre Wünsche und Befehle lenkt. In dem Maβe, in dem die Seele Ihre Herrschaft willenlos und mit inbrünstiger Liebe annimmt, wird Sie ihr den wahren Frieden schenken. Das ist das Geheimnis der bevorrechtigte Seelen, die die Fähigkeit besitzen, Ruhe, Frieden, Wärme, Geborgenheit und Frohmut in das Herz zu bringen, wenn man sieht wie sie sich verhalten oder wenn man einfach ihre Stimme hört: Sie werden an Seele, Herz, Geist, Mund und Körper durch eine Kraft aus der Göttlichen Quelle beherrscht und regiert. Sie können diese Kraft nur auf dauerhafte Weise von Maria oder vom Dreifaltigen Gott erhalten. Man erkennt deren Ursprung an dem Maβe, in dem diese Kraft in seinem Mitmenschen die wahre Liebe weckt oder in diesem etwas freisetzt, das ihn zur Reinigung seiner inneren Gefühlswelt anregt.

  7. Vollkommene Selbsterniedrigung. Sich selbst vor Maria zu erniedrigen (und somit vor Gott, denn Maria ist Seine Vertreterin, bekleidet mit Elementen Seiner Macht), ist der höchste Grad der Demut. Das bedeutet, sich seiner Kleinheit bewusst zu sein ebenso wie seines Bedürfnisses, in allem von Maria geführt zu werden. Es heiβt Maria einzugestehen, dass man ohne Sie nichts vollbringen kann, nämlich dass Sie die einzige Kraft und der Motor des Lebens, Handelns und Sprechens ist. Selbsterniedrigung ist der vollendete Weg zur Vervollkommnung, weil sie Gottes Licht in die Seele gieβt und dadurch in der Seele die wahre Ähnlichkeit mit Gott zum Leben weckt. Der Grundplan für diese Ähnlichkeit mit Gott liegt im Keim der Heiligkeit verborgen, der in die Seele gelegt worden ist. Jede Übung in Selbsterniedrigung (zum Beispiel tiefes Knien vor Maria) gieβt in die Seele eine Göttliche Kraft, welche die Macht Satans über die Seele bändigt.

    Aus diesem Grunde wird Selbsterniedrigung zu einer Quelle inneren Friedens und innerer Freude. Wenn man sich selbst vollkommen vor Maria erniedrigt, kann Sie das Herz mit Ihrem eigenen Herzen erfüllen und wächst Ihr Sehnen danach, Satan unter Ihren Füβen zu erniedrigen. Durch jede Selbsterniedrigung vor Maria demütigt die Seele Satan, der darin ein Zeugnis der Unterwerfung der Seele seiner Widersacherin gegenüber sieht. Wenn die Seele bezeugt, dass sie von Maria beherrscht werden will, bezeugen sie automatisch, dass sie sich der Herrschaft des Bösen und der Sünde entziehen will. Die Selbsterniedrigung vor Maria ist ein Lobpreis an Ihre uneingeschränkte Macht als Herrin über das ganze Wesen und das ganze Leben der Seele, und durch diesen Lobpreis verstärkt man gleichsam Ihren Wunsch, Gnaden über die Seelen auszugieβen, denn alle Macht über Gottes Gnaden ruht in Ihren Händen. Selbsterniedrigung ist mithin eine groβe Quelle der Wiedergutmachung. Das Leisten von Wiedergutmachung (Gutmachung eines jeden Mangels an Ehrfurcht und eines jeden Sakrilegs) gehört zu den Aufgaben der an Maria geweihten Seele. Die einzigartige Würde Mariä wird häufig von Seelen entheiligt, die sich Ihr auf unehrerbietige oder gleichgültige Weise nähern. Es ist mir wiederholt offenbart worden, dass Gott will, dass die Menschenseelen zu Marias Füβen in Ihrer Eigenschaft als Herrin aller Seelen niederknien und Ihr die tiefste Verehrung erweisen, weil Sie auβer Ihm Selbst die einzige Trägerin Seiner Macht ist. Versuchen Sie, diese Göttliche Verfügung zu erfüllen.

11. Voraussetzungen für eine richtige Weihe an Maria

Eine erste Voraussetzung, Maria wahrlich vollkommen dienen zu können, ist das Anstreben einer groβen Reinheit und Heiligkeit. Seien Sie rein im Herzen (reine, christliche Gefühle), im Geist (tugendhafte Gedanken, keine unreine Phantasie) und im Körper (Keuschheit, Genügsamkeit im Essen und Trinken, womöglich auf alle so genannten Genussmittel wie Tabak, Drogen und Alkohol verzichten). Ihre Weihe macht Sie zu Marias Tempel, der allerreinsten und allerheiligsten Jungfrau. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Geist, Herz und Körper jeden Augenblick jeden Tages für eine heilige Hochzeit mit Ihr bereit sind.

Maria ist vollkommen: die Schwachheit des Bundes mit Ihr beruht auf der Schwachheit der Seele selbst. Aus diesem Grunde wird die Fruchtbarkeit der Weihe von der Seele selbst abhängen. Maria kann dasjenige, was Sie in und durch die Seele bewirken will, nur in dem Maβe vollenden, in dem diese Seele dazu bereit ist, Ihr Wirken in sich aufzunehmen. Dies bedeutet an erster Stelle die Notwendigkeit einer groβen Reinheit und einer groβen Fähigkeit, bedingungslos zu lieben.

Sobald sich die Seele Maria geweiht hat, muss sie in ihrem praktischen Alltagsleben an erster Stelle die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllen, um auch tatsächlich als an Maria geweihte Seele zu leben:

  1. Sich von der Vergangenheit loslösen. Die Weihe an Maria kann erst dann erlebt werden, sobald die Seele Ihr ihre Vergangenheit übertragen hat. Wenn Sie Ihre Seele als einen Tempel betrachten, so ist Ihre Vergangenheit darin eine geschlossene Kammer, deren Tür mit einem Schildchen versehen ist, auf dem steht: 'Meine Vergangenheit'. In dieser Kammer befinden sich Staub, jede Menge Schmutz, alte und unbrauchbar gewordene Materialien, usw. Durch die Spalten unter und neben dieser Tür dringen modrige Düfte in die übrigen Teile des Tempels durch: negative oder schmerzhafte Erinnerungen, die Ihre Seele in Unruhe oder Unfrieden versetzen. Die Vergangenheit gibt es nicht mehr, führt allerdings in Ihnen noch ein Eigenleben durch die Spuren, die sie in Ihrem Geist und Herzen hinterlassen hat (Ihre Erinnerungen, Gefühle wegen früheren Erfahrungen…).

    Weil die Vergangenheit einer Seele nur einen Teil ihres vergänglichen irdischen Lebens ausmacht, hat sie an sich keinerlei Wichtigkeit' für ihr ewiges Leben. Der Weg Ihres Lebens ist nichts anderes als eine ununterbrochene Reihe von Erfahrungen, woraus Sie Lehren für die Entwicklung ihrer Seele ziehen müssen. Jede dieser Erfahrungen an sich ist unwichtig: ihre einzige Bedeutung ist jene einer Schule. Was zählt, ist Ihr Leben heute (die Art und Weise, auf welche Sie mit den Erfahrungen von heute und jenen aus der Vergangenheit umgehen) und Ihre feste Hoffnung auf die Zukunft. Um richtig in der Gegenwart funktionieren zu können, müssen Sie bei Ihrer Weihe an Maria zu allernächst Ihre Vergangenheit an Sie abtreten. Sie sagen Ihr: "Maria, meine Vergangenheit und alles, was davon noch in meinem Geist und Herzen übrig bleibt, gehört Dir allein. Geruhe, mich davon zu reinigen". Sie wird dann das Schloss dieser Kammer aufschlieβen und die Kammer öffnen. Sie wird die Kammer von jeglicher Unordnung, allem Staub und Schmutz und unbrauchbaren Materialien reinigen, und dadurch, dass diese Kammer jetzt durch Maria betreten und gereinigt wird, wird sie Ihren Himmlischen Duft annehmen, sodass aus dieser Kammer nichts anderes mehr hinausströmt als frische Düfte, die Sie nicht länger stören: Sie werden von Ihrer Vergangenheit gereinigt. Wer weiterhin in und mit der Vergangenheit lebt, kann kein richtiger Diener Mariä sein.

    Diese Gegebenheit erinnert auch an das Bild, dessen Sich Jesus im Evangelium bedient: Wer für das Reich Gottes arbeiten will, muss die Hand an den Pflug legen und darf nicht mehr zurückschauen. Vollkommene Weihe an Maria bedeutet, sich selbst in Ihren Mutterschoβ zu legen, um aus Ihr aufs Neue für ein vollkommen neues Leben geboren zu werden. Es bedeutet, auf alle Anhänglichkeiten sowie alten Gewohnheiten zu verzichten und sich selbst voll und ganz für ein Leben ohne festgefahrene Verhaltensmuster oder feste Gewohnheiten aufzuschlieβen, in voller Flexibilität, immer bereit um allem gerecht zu werden, was Maria von Ihnen verlangt. Vergessen Sie nicht, dass Sie jetzt nur für Maria und mit Ihr leben und dass Sie Ihre Herrin ist. Nur Marias Interessen zählen noch. Geben Sie sich selbst Ihr, vollkommen und vertrauensvoll hin, und Sie wird sich um alle Ihre Nöte kümmern. Maria sehnt Sich danach, in Ihrem Herzen wie ein Filter zu leben, sodass Sie alles (unter anderem Ihre Vergangenheit mit ihren ganzen Traumata und negativen Erinnerungen) nur noch aus Marias Herzen heraus betrachten. So lernen Sie auch im weniger Angenehmen Ihren Einfluss zu sehen, sodass es Ihnen leichter fällt, alte Verletzungen und die dazugehörige Bitterkeit oder den damit einhergehenden Groll für immer los zu lassen. Dies ist einer der Wege, entlang welchem Maria das Herz umwandelt und der Seele einen vollkommen neuen inneren Frieden schenkt.

  2. Sich von der Welt loslösen. Die Welt (das Ganze aller Einflüsse aus Ihrer Umgebung im weitesten Sinne des Wortes, also auch aus der Presse, den Medien, der Werbung, usw.) ist das Gebiet Satans und ist aus diesem Grunde von Unreinheiten in den unterschiedlichsten Formen durchdrungen. Satan ist der groβe Feind Mariä. Er hat von Gott die Erlaubnis bekommen, die Menschheit zu prüfen, und er tut dies mit groβer Unverfrorenheit den Seelen gegenüber, die sich vollkommen Maria weihen, weil gerade diese Seelen Maria dazu befähigen, Ihre zerschmetternde Macht über Satan auszuüben. Er tut dies vorzugsweise durch die Einflüsse aus Ihrem Lebensumfeld und dadurch, dass er sich der Verfassung Ihres Geistes und Herzens bedient. Er lässt kein einziges Mittel ungeprüft, um jede Seele zu Fall zu bringen, indem er sie in Situationen führt, in denen ihre Schwächen zu Tage treten. In solchen Situationen ist die Seele am anfälligsten für Versuchungen. Seien Sie immer behutsam, denn das Leben in dieser modernen Welt ist voller Verlockungen. Satan versucht, Sie auf sehr listige Weise von Jesus und Maria wegzuführen. Seien Sie deshalb äuβerst vorsichtig mit Fernsehen, mit Lektüre, mit allem, was Sie auf und entlang der Straβe sehen können, mit den verunreinigenden Einflüssen seitens Ihrer Mitmenschen (Entmutigung, negativen Verfassungen, körperlichen Verführungen, usw.).

    Die Welt ist der Bereich der körperlichen Bedürfnisse, des Materialismus. Die Bedürfnisse, die vorrangig sein müssen, sind jene Ihrer Seele. Solange Sie in den Verlockungen Ihrer Lebensumgebung verhaften und Ihr Verhalten durch dasjenige bestimmen lassen, was in der Welt vorgeht, was Sie hören, was Sie sehen, was andere tun und sagen und was Ihnen Ihr Körper, Ihre Gefühle und Gedanken an Bedürfnissen einflüstern, die in vielen Fällen lediglich Scheinbedürfnisse sind, sind Sie für den wirklichen Dienst an Maria nicht bereit. Die Bedürfnisse Ihres weltlichen Lebens halten Sie wie in einer Kette gefangen. Daher kommt es, dass Nahrung, Sexualität, Kleidung und dergleichen mächtige Bedürfnisse bilden, die nicht selten wahre Süchte erzeugen. Wenn Sie sich vollkommen Maria hingeben, um wirklich Ihr Besitz und Eigentum zu werden, bieten Sie Ihr die Möglichkeit, Sie aus diesen Ketten zu befreien. Lassen Sie Maria die einzige Herrin Ihres Körpers und seiner Bedürfnisse sein und Sie wird die Welt in Ihnen unter Ihren Füβen gefangen halten.

  3. Sich von Ihrem 'ich' loslösen. Solange Sie an sich selbst festhalten, Ihre eigenen Nöte und Wünsche und sich selbst noch in vielen Bereichen als Mittelpunkt Ihrer Lebenswelt betrachten, kann von vollkommener Weihe keine Rede sein. Es ist notwendig, dass Sie völlig und ganz für Maria leben, das heiβt, für die Gründung von Gottes Reich auf Erden, denn diese Gründung zu erzielen ist Marias groβe Aufgabe in den Letzten Zeiten. Konkret bedeutet dies, dass Sie als an Maria geweihte Seele nur dazu leben, Ihre Mitmenschen näher zu Gott zu bringen, Gottes Ewige Wahrheit in die Seelen zu säen und mit allen Ihren Kräften an Marias Triumph in allen Herzen zu arbeiten. Dies alles ist nur möglich, wenn Ihr Herz wirklich an Maria orientiert ist und Sie bereit sind, sich selbst und Ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrer Anstrengungen zu verschieben. Vollkommene Weihe an Maria bedeutet: sein ganzes Wesen und sein ganzes Leben Ihr zu geben und es für Sie hinzugeben. Sagte Jesus nicht bereits, dass es keine gröβere Liebe gibt als jene, dass man sein Leben für den Anderen hingibt?

    Vollkommene Weihe ist im Grunde genommen nichts anderes als dieses: Die an Maria geweihte Seele gibt ihr Leben für Maria, in dem Sinne, dass sie ihr ganzes Leben und alle ihre Anstrengungen Ihr weiht. Wahre Weihe, die in allen Gegebenheiten des Lebens durchlebt wird, bedeutet, dass die geweihte Seele sich selbst mehr und mehr vergisst. Sich selbst wirklich verleugnen ist nur möglich, wenn das Herz die wahre Liebe gefunden hat. Daher ist eines der notwendigsten Bittgebete jenes um ein starkes Wachstum in der Liebe. Ohne eine starke Liebe können Sie nicht zu der Selbstverleugnung gelangen, die notwendig ist, damit Ihre Weihe Früchte trägt. Aus diesen Gründen ist das Beten für die eigenen Bedürfnisse nicht vereinbar mit vollkommener Weihe. Sie müssen daran glauben, dass Ihre vollkommene Selbsthingabe an Maria Sie dazu veranlasst, automatisch um Ihre Bedürfnisse zu kümmern. Durch eine vollkommene Weihe werden Sie Marias Besitz und Eigentum. Nun denn, Maria lässt Ihren Besitz und Ihr Eigentum nicht verloren gehen.

  4. Annahme der täglichen Kreuze. Ihr Lebensweg ist mit einem Kreuzweg vergleichbar. Prüfungen, Betrübnisse, Schmerzen, Krankheiten, Ermüdungen, Rückschläge, Lasten, Verletzungen, Enttäuschungen, Entbehrungen, Hunger, Durst, Kälte, Angst, Unruhe, usw., jedes davon ist ein Kreuz. Wenn Sie alle diese Kreuze Ihres Lebens Maria in liebevoller Annahme weihen, werden sie zu Quellen von Gnade und Heil für Ihre Mitmenschen. Diese liebevolle Annahme und Weihe derselben ist eine absolute Voraussetzung für ein fruchtbares Leben als an Maria geweihte Seele. So helfen Sie, in den Seelen die Erlösung zu vollenden, die durch das Leiden und den Kreuzestod Jesu begonnen und möglich gemacht worden ist. Jesus hat die Menschenseelen durch Seinen Kreuzestod erlöst.

    Wie sollen Sie dies verstehen? Es gibt in der Schöpfung eine Art Gleichgewicht, das instand gehalten werden muss: Gott verlangt eine reine Schöpfung. Jedes Mal, wenn von dieser Reinheit durch unterschiedliche Unreinheiten, Untugenden und Sünden (und diese sind unzählig, jeden Tag aufs Neue, auf der ganzen Welt) abgewichen wird, muss dem eine Form von Gutmachung gegenüber stehen. Dieser Ausgleich erfolgt durch Gebet und aufgeopferte (geweihte) Leiden. Zahllose Menschen beten nicht, opfern nichts auf, weihen nichts (im Gegenteil, sie verfluchen Gott, weil sie glauben, dass Er das Leiden verursacht). Dadurch geht die 'spirituelle Qualität' der Schöpfung stark zurück. Daher ist der vollkommene und beharrliche Einsatz der an Maria geweihten Seele so wichtig. Halten Sie sich dies immer vor Augen. Das christliche Heilsmysterium ist ein Mysterium von Erlösung durch Leiden. Das aufgeopferte (geweihte) Leiden der an Maria geweihten Seele ist die reinste Form der Liebe. Gott hat jede Seele geschaffen und sehnt Sich danach, sie nach diesem irdischen Leben bei Sich im Himmel zu haben.

    Der Preis einer Seele ist für Gott unendlich hoch. Sie können diesen Preis an dem unermesslichen Leiden abmessen, das Jesus von Gethsemani bis Kalvaria angenommen hat. Durch ihr aufgeopfertes Leiden bringt die an Maria geweihte Seele die Seelen, die sonst verloren gehen würden, zu Gott zurück. Dies ist reine Liebe Gott und dem Nächsten gegenüber, vorausgesetzt, die an Maria geweihte Seele opfert ihre Leiden ausdrücklich zu dem Zweck Maria auf, in Liebe und widerstandslos. Die an Maria geweihte Seele wird dann zu Miterlöserin. Bedenken Sie jedes Mal, wenn Sie Krankheit, Schmerz, Betrübnis oder Unbequemlichkeit, welcher Art auch immer, empfinden, dass Sie diese zu einem Mittel der Abbüβung von Sünden (von sich selbst oder von anderen) machen können, unter der Voraussetzung, dass Sie dieses Leiden unmittelbar Maria darbieten, bzw. es durch Maria Gott darbieten. Betrachten Sie alles, was Ihnen zustöβt, nachdem Sie die Weihe an Maria ausgesprochen haben, als aus Marias Händen kommend oder als etwas, das unter Ihrer Kontrolle steht und in Ihrer Macht liegt. Sie werden sich dadurch abgewöhnen zu grübeln, zu aufzulehnen, über Ihre Erfahrungen angespannt zu sein, usw.

    Maria ist Herrin der Göttlichen Vorsehung: Sobald Sie dazu die Gelegenheit bekommt, lenkt Sie jede Einzelheit Ihres Lebens. Je mehr Aufopferungen und Prüfungen Sie Maria in Liebe, Annahme und Hingabe (widerstandslos) darbieten, desto mehr kann Sie auch Ihre unendliche Macht über Satan ausüben. Jede Auflehnung oder Unzufriedenheit aus Ihrem Herzen verzögert Marias Sieg und verschiebt die Gründung von Gottes Reich des Glücks und Friedens auf Erden. Wenn Sie über jede Prüfung, die Ihren täglichen Weg kreuzt, murren, leisten Sie keinen Beitrag zur Rettung der Welt. Von Ihnen wird das Eine erwartet: dass jeder Augenblick Ihres Lebens an der Verwirklichung von Marias Absichten orientiert ist, nicht an Ihren eigenen Absichten, denn Maria wünscht Sich doch nur Ihr ewiges Glück und die Befreiung der Welt. Wenn Sie sich gegen die Prüfungen auf Ihrem Lebensweg auflehnen, dienen Sie in Wirklichkeit nicht Maria oder Gott, sondern Satan: Er nährt sich mit jeder Auflehnung von Menschenseelen, denn er betrachtet diese als Widerstand gegen Gottes Pläne und als Aufsässigkeit Maria gegenüber in Ihrer Eigenschaft als Herrin der Göttlichen Vorsehung. Lassen Sie somit Ihr tägliches Leid nicht verloren gehen: Weihen Sie sich vollkommen Maria, leben Sie diese Weihe in der Praxis des Alltags mit ihrem ganzen Wesen und nehmen Sie alles an, was Sie Ihnen zukommen lässt, denn Sie ist die Herrin Ihres Lebens. Dann werden Ihre Kreuze Ihnen nach diesem Leben den Himmel verdienen, die Welt aus allem Elend retten und Gott verherrlichen.

  5. Liebevolles Herantreten an Ihren Mitmenschen. Als vollkommen an Maria geweihte Seele kommt Ihre Lebensaufgabe hauptsächlich im Umgang mit Ihrem Mitmenschen zum Ausdruck. Ihre Aufgabe besteht aus der Lieferung des 'Rohstoffes', aus dem Maria schöpfen kann, um Gottes Gnaden unter den Seelen zu verteilen. Dieser Rohstoff kann verschiedene Formen annehmen: Gebet, Sühne-Akte, Aufopferungen, Leiden, Prüfungen, Akte der Unterwerfung und des Gehorsams Maria gegenüber, Akte der Wiedergutmachung aber auch unmittelbare Akte der Nächstenliebe.

Von Ihnen wird erwartet, dass Sie Maria in Ihrem Umfeld vertreten. Sie können dies mit Worten und mit Taten tun, aber auch durch die Art und Weise wie Sie sind: Je intensiver Maria in Ihnen lebt, desto mehr wird Ihr Mitmensch durch eine Ausstrahlung 'berührt' werden, die in Wirklichkeit von Maria in Ihrem Herzen stammt. Diese Ausstrahlung kann zutage treten durch die Sanftheit Ihrer Stimme, die salbende Wirkung Ihrer Worte, die Glut Ihrer Augen oder Ihres Gesichtes, die innere Ruhe Ihrer Handlungen und ähnliches.

Maria zu Ihrem Umfeld hin vertreten, tun Sie aber ebenso sehr in dem Maβe, wie Ihr ganzer Auftritt und Ihr Umgang Ihren Mitmenschen an eine 'übermenschliche' Kraft erinnert, die in Ihnen wirkt: Frohmut in allen Situationen, die Neigung, Ihren Mitmenschen nicht mit Ihren eigenen Problemen zu belasten, eine Sanftmütigkeit, welche die innere Kälte oder Anspannung bei Ihrem Mitmenschen auftauen lässt, eine Dienstbarkeit in vollkommener Selbstverleugnung und nicht zuletzt eine groβe Fähigkeit zur Versöhnung und eine groβe Vergebungsbereitschaft. Wer Groll, Ärger und Bitterkeit in sich Wurzeln schlagen lässt, kann nicht Marias Werke tun.

Wenn ein Mitmensch Sie einst verletzt hat, vergeben Sie ihm dann von Herzen, öffnen Sie Ihre Arme und schlieβen Sie ihn in Ihr Herz. So werden Sie auch in seinem Herzen viel Spannung wegnehmen und so nehmen Sie mithin Satan allen Wind aus den Segeln: Er kann dann keine der beiden Parteien noch für sein Werk der Verwüstung einsetzen. Wenn ein Mitmensch Sie verletzt hat, müssen Sie sich vor Augen halten, dass er wie ein Messer ist, das Ihnen eine Wunde zugefügt hat. Bedenken Sie dabei, dass Sie weder weiterhin auf das Messer schauen noch dem Messer die Schuld geben dürfen, sondern dass Sie die Hand sehen müssen, die das Messer geführt hat: Dies ist letztendlich Satan, der immer der Hauptschuldige ist. Er ist derjenige, der das Messer führt. Das Messer ist der schwache Mensch, der auf die Versuchung eingeht, Sie zu verletzen. Lernen Sie, ihm zu vergeben, wie Maria den Mördern Ihres Sohnes auf Kalvaria vergeben hat.

Übrigens sollen Sie sich vor Augen halten, dass man nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann. Wenn Sie sich Maria geschenkt haben, ist Sie Ihre einzige Herrin und müssen Sie genauestens darauf Acht geben, dass Ihr Verhalten, Ihre Worte, Gedanken, Gefühle und Wünsche nicht mehr zu Diensten des Bösen stehen können. Lassen Sie Ihr Verhalten und die ganze Art und Weise wie Sie sind dem Satan dadurch zur Qual werden, dass Sie es zum Äuβersten anstreben, ein Spiegel Mariä zu werden. Dann werden Sie den Balsam von Marias Liebe auf die Herzen ausbreiten. Nur dann können Sie tatsächlich eine an Maria geweihte Seele sein.

12. Fallen für die an Maria geweihte Seele

Vollkommene und wahrlich gelebte Weihe an Maria ist eine unvergleichlich groβe Gnade. Sie wird denn auch auf viel Widerstand stoβen. Bedenken Sie immer, dass Maria und Satan gegenseitig absolute Gegensätze sind. Wenn Sie sich für ein Leben in ausschlieβlichem Dienst an Maria entschieden haben, werden Sie allen erdenklichen Angriffen aus der Welt ausgesetzt sein, denn die weltlichen Aspekte des Lebens bilden das Versuchsgelände Satans schlechthin. Vollkommene Weihe an Maria ist eine Lebenshaltung, die nicht nur Ihre eigene Seele, sondern auch viele andere Seelen von der Einflusssphäre Satans wegführt. Daher die vielen Widerstände, die Sie erwarten können. Maria hat eine absolute Macht über das alles, ebenso wie über Satan selbst. Allerdings bringt es Ihnen einen viel gröβeren Verdienst, wenn Sie diese Einflüsse mit Ihren eigenen Anstrengungen bekämpfen, in engster Zusammenarbeit mit Maria.

In dem Buch des Lebens, das in der Stunde Ihres Gerichtes vor Gottes Thron auf der Seite Ihres Lebens geöffnet wird, steht aufgezeichnet, welche Verdienste Sie während Ihres Lebens auf Erden erworben haben. Bei jenen, welche Sie in inniger Weihe an Maria verdient haben, steht mit goldenen Buchstaben Marias Name hinzugefügt, wodurch diese Verdienste in Gottes Augen ein Vielfaches ihrer gewöhnlichen Anziehungskraft bekommen. Alles, alle Einzelheiten Ihres Lebens, in denen Sie Maria vollen Anteil vergönnt haben, ist für Ihre Seele wie Saat Ewigen Lebens. Wegen der vielen Widerstände, die Sie in Ihrem Leben als vollkommen an Maria geweihte Seele erwarten können, ist eine groβe Wachsamkeit geboten. Die Wachsamkeit ist eigentlich die Verkehrsampel der Seele: Sie warnt die Seele vor der Gefahr von "Verkehr“ aus einer anderen Richtung und lehrt sie so, bestimmte Gefahren auf ihrem Weg zu erkennen. Wenn Ihre Wachsamkeit richtig funktioniert, springt das Licht rechtzeitig auf Rot, und Sie werden davor gewarnt, dass Sie für möglichen Schaden von auβerhalb aufpassen müssen. Als vollkommen an Maria geweihte Seele sind Sie Ihr Diener. Lassen Sie sich nicht täuschen, denn Satan ist so listig, dass er Sie für seine eigene Sache arbeiten lassen kann, ohne dass Sie es vermuten. Worauf müssen Sie Acht geben?

  1. Weihe aus falschen Gründen. Erstens weihen sich viele Maria aus falschen Gründen. Ganz oft tun sie dies in der Erwartung, dass es der an Maria geweihten Seele in weltlicher Hinsicht 'besser' gehen wird, weil sie künftighin unter Marias Schutz steht. Maria verteidigt und beschützt die ernsthaft an Sie geweihten Seelen tatsächlich, aber dieser Schutz befreit sie nicht von Prüfungen, oft im Gegenteil. Als vollkommen an Maria geweihte Seele werden Sie zu einem Leben von Selbstaufopferung berufen zur Wiederherstellung des Ungleichgewichtes, das aus den unaufhörlichen und unzähligen Sünden der ganzen Menschheit in der Schöpfung hervorgegangen ist. Diese Wiederherstellung kann nur durch Anstrengungen erfolgen: Gebet, Buβe, Aufopferungen, Annahme und Weihe von Bürden und Leiden unterschiedlicher Art. Wenn Sie sich an Maria weihen, damit Sie in Ihrem weltlichen Leben mehr Wohlstand genieβen und vor Prüfungen bewahrt bleiben, haben Sie den Grundsatz der vollkommenen Weihe nicht verstanden. Ihr Verhalten und Ihre Bestrebungen dürfen keine weltlichen Antriebe mehr haben, denn Weihe an Maria ist ein Leben, das nur in dem Maβe Frucht tragen kann, wie Sie versuchen, sich zu vergeistigen, das heiβt, in dem Maβe, wie Sie sich von weltlichen Befriedigungen losgelöst haben, ebenso wie von der Orientierung aller Ihrer Anstrengungen an den stofflichen Bedürfnissen Ihres Körpers.

  2. Denken nach weltlichen Maβstäben. Als vollkommen an Maria geweihte Seele müssen Sie 'auf übernatürliche Weise denken und fühlen lernen'. Denken und Fühlen nach weltlichen Maβstäben heiβt eine Weise des Denkens und Fühlens, wobei Sie an erster Stelle erwägen, was für die Welt, für Ihr Leben in der Welt und für die Welt in Ihnen selbst von Interesse ist, wobei Sie sich führen lassen durch Materialismus, Hochmut, Genusssucht, Machtstreben und die Neigung, Ihren Mitmenschen herabzuwürdigen oder derart darzustellen, dass er weniger wichtig erscheint als Sie selbst. Dabei werden Sie groβe Aufmerksamkeit für Äuβerlichkeiten zeigen (zum Beispiel körperliches Erscheinen, scheinbaren Wohlstand oder Reichtum, usw.). Sie werden in diesem Falle auch auf die Auffassung Wert legen, die ein Mitmensch aufgrund von Oberflächlichkeiten von Ihnen hat. Ereignisse und Situationen sind in der Tiefe, in ihrem Wesen, oft anders, als sie an der Oberfläche erscheinen.

    Der Schein der Dinge kann Sie dazu verführen zu richten, sei es ausgesprochen, sei es im Verborgenen Ihres Herzens. Wenn Sie 'auf übernatürliche Weise' denken und wahrnehmen lernen, werden Sie lernen, durch die oberflächliche Realität hindurch den wahren Kern der Dinge zu sehen. Dieser Kern ist Gottes Wirklichkeit, welche die einzige Wahrheit ist, die oft die Fähigkeiten Ihrer Wahrnehmung übersteigt. Dazu müssen Sie sich hin und wieder fragen: Gründe ich meine Ansichten oder meine Wahrnehmungen nicht zu leicht auf dasjenige, was ich vermeintlich sehe, oder erkenne ich, dass dieses Ereignis oder diese Situation eine tiefere Bedeutung oder einen tieferen Sinn hat?

    'Auf übernatürliche Weise' denken und wahrnehmen können Sie sich folgendermaβen vorstellen: Bei allem, was Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt tun oder sagen, denken oder fühlen, wünschen oder anstreben versuchen Sie, sich vorzustellen, dass Sie bereits in der ewigen Glückseligkeit im Himmel leben und von dort aus auf diesen ganz bestimmten Augenblick in Ihrem irdischen Leben zurückblicken, und versuchen Sie zu empfinden, was während dieses Rückblickens im Himmel in Ihnen vorgeht: Wenn die betreffenden Handlungen, Gedanken, Gefühle, Worte, Wünsche oder die Anstrebungen, wirklich günstig gewesen sind für Ihre Seele, werden Sie sich selbst im Himmel dafür selig preisen; wenn sie für Ihre Seele ungünstig gewesen sind, werden Sie im Himmel Ihre diesbezügliche Unvollkommenheit bereuen oder werden Sie bereuen, dass Sie in jenem Augenblick Ihres Lebens unterlassen haben, etwas ganz bestimmtes zu tun oder zu sagen. Je intensiver Sie Ihre Weihe an Maria praktisch leben, desto tiefer kann Sie Sie 'in Ihre eigene Realität hineinziehen': Sie wird Sie lehren, mit Ihren Augen zu schauen, mit Ihrem Herzen zu fühlen, mit Ihrem Geist zu denken, mit Ihren Händen zu handeln, mit Ihrem Mund zu sprechen und aus Ihrem Willen heraus zu wollen und zu wünschen. Dies alles ist 'übernatürliches Denken, Handeln und Wahrnehmen'.

  3. Die Einflüsse der Welt. Hier liegt das groβe Wirkungsfeld Satans. Die Welt ist eine unerschöpfliche Quelle von Ablenkung, Irreführung, Verführung, Versuchung, Irrtum, Betrug und Schein. Die Einflüsse der Welt greifen die groβen Bedürfnisse auf, die der Mensch in Körper und Geist empfindet. An erster Stelle kommen diese zum Ausdruck im Materialismus (alle stofflichen Gegenstände, die Sie sich erkaufen können und welche die Bedürfnisse des Körpers und Geistes abdecken müssen), in der Sexualität (alle Formen erotischer Empfindungen, aufreizender Verhaltensweisen, Bilder, Texte, sogar Eitelkeit, Gefallsucht, Selbstgefälligkeit und groβer Aufmerksamkeit für die Schönheitspflege) und im Hochmut (dem häufig vorkommenden Bedürfnis, sich gröβer, besser, schöner, stärker, klüger oder wertvoller zu fühlen als der Mitmensch). Im Zusammenhang mit dem Hochmut sollen Sie Nachfolgendes richtig erkennen: Weihe an Maria ist eine Auserwählung unter der Voraussetzung, dass sie tatsächlich in der alltäglichen Praxis gelebt wird. Lassen Sie sich nicht in Versuchung bringen, sich selbst deswegen höher zu erachten als Ihren Mitmenschen, der diese Berufung (noch) nicht erhalten hat. Beten und opfern Sie im Gegenteil, damit dieser Mitmensch die Gnade der Erleuchtung und Erkenntnis bekommen möge.

    In vielen weltlichen Einflüssen sind Kombinationen mehrerer dieser Äuβerungen enthalten. Vor allem die Bedürfnisse auf den Ebenen von Materialismus und Sexualität werden oft gemeinsam beeinflusst. Dies ist ungehemmt der Fall in der Welt der Werbung, in Ladeneinrichtungen, Filmen und Fernsehprogrammen. Aus diesen Gründen tun Sie gut daran, diese Einflüsse möglichst gezielt zu meiden oder sich gegen sie möglichst wehrhaft zu machen. Was Filme und Fernsehen angeht, gilt auβerdem, dass diese Medien auch deswegen gefährlich sind, weil sie dazu neigen, das Bedürfnis des Menschen auf Erholung auf eine verheerende und verunreinigende Weise dadurch zu befriedigen, dass sie den Geist mit leeren, bedeutungsarmen, irreführenden, verlogenen und bzw. oder unsittlichen Bildern, Worten und Geschichten füllen. Alle weltlichen Einflüsse haben dies gemeinsam: Sie schaffen eine Art Lebens‑, Denk- und Empfindungswelt, die mit der einzigen Wahrheit und Wirklichkeit Gottes, wie diese in der Lehre Christi enthalten ist, keine Berührungspunkte mehr haben.

    Meiden Sie diese Einflüsse so entschieden wie möglich. Maria möchte nicht, dass Sie diesen Einflüssen Zugang zu Ihrer Seele gewähren, denn sie führen Sie (oft unmerklich) von Gott weg. Betrachten Sie sie als schleichendes Gift. Die Einflüsse der Welt schaffen in Wirklichkeit eine Scheinwelt: eine Welt, die nichts mehr mit der Realität zu tun hat, wie Gott diese für die Seelen beabsichtigt hat. Genau aus diesem Grund machen diese Einflüsse Ihre Seele krank. Seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie solchen Einflüssen nicht machtlos ausgeliefert sind: Die weltlichen Einflüsse können eine Seele nur wirklich ins Wanken bringen, wenn diese Seele selbst in hohem Maβe in der Welt verwurzelt ist. Eine Seele, die sich in weitgehendem Maβe von der Welt losgelöst hat, legt auf dasjenige, was aus der Welt auf sie zukommt, zu wenig Wert, um durch dies alles noch wirklich gelähmt oder geschädigt zu werden. Legen Sie alle Spuren der Welt in Ihrem Herzen und in Ihrem Geist durch eine inbrünstige Weihe unter Marias Füβe, und Sie wird diese mit Freude und mit spürbarer Machtentfaltung zerschmettern.

  4. Unfriede im Herzen, vor dem Hintergrund von Ereignissen, die man als unchristlich oder als mit den Tugenden strittig betrachtet. Jeder Unfriede im Herzen, der seinen Ursprung in der Tatsache findet, dass Sie nicht mit dem einverstanden sein können, was ein Mitmensch tut oder sagt, sogar wenn dies daher rührt, dass er eindeutig gegen Gottes Gesetz verstöβt, gilt in Gottes Augen als Auflehnung gegen Seine Vorsehung, die dieses Ereignis aus einem bestimmten Grund zugelassen hat, der Ihnen nicht immer bekannt sein kann. Sie haben in diesem Fall somit unberechtigterweise das Gefühl, dass Ihre Ansicht die richtige ist, da Sie sich ja für das Gute einsetzen. Auβerdem gilt im Allgemeinen, dass Unfrieden keinen Platz mehr in Ihrem Herzen eingeräumt werden darf, denn Unfriede drückt ein Nichtannehmen von demjenigen aus, was Gott und Maria in Ihrem Leben tun. Diese Verfassung wird Maria eher dazu veranlassen, sich zurückzuziehen, als Sich in Ihrem Leben wirklich willkommen zu fühlen. Wahrer Friede des Herzens drückt wahre Folgsamkeit und Gehorsam gegenüber Gottes Verfügungen und Marias Anweisungen und Inspirationen aus. Es ist daher auch für Ihren Wert als an Maria geweihte Seele bestimmend, dass Sie keine Auflehnung zulassen, wenn Sie von Prüfungen betroffen werden, denn angenommene und geweihte Prüfungen wirken für Ihre Seele und für viele andere Seelen befreiend.

  5. Menschenfurcht. Viele an Maria geweihte Seelen verleugnen ihre Weihe, indem sie der Meinung von Menschen mehr Aufmerksamkeit schenken bzw. ihr ein gröβeres Gewicht beimessen als Marias erhabener Stellung. Vergessen Sie nie, dass Maria Ihre Herrin ist und dass Sie Ihr die tiefste Ehrerbietung, vollen Gehorsam und aufrichtigen Dienst schuldig sind. Wie oft werden Menschen aus Furcht vor dem Urteil von Mitmenschen davon zurückgehalten, die Heilige Kommunion kniend und auf der Zunge zu empfangen (die einzige Weise des Kommunizierens, die wirklich mit Gottes Wünschen im Einklang ist) oder vor einem Bildnis Mariä zu knien? Diese Furcht ist eine Falle, die Satan Ihnen setzt, denn, wenn Sie die Zeichen Ihrer Unterwerfung an Maria aus Furcht vor dem Urteil unwissender Mitmenschen unterbleiben lassen, dienen Sie nicht länger Maria, sondern Ihrem Widersacher. Sobald Sie das Urteil eines Menschen höher erachten als Marias Urteil, läuft in der Anwendung Ihrer Weihe etwas falsch.

  6. Oberflächliche Verehrung Mariä. Viele meinen, dass sie vollkommen an Maria geweiht sind, während sie in Wirklichkeit nichts mehr als eine oberflächliche Verehrung für Maria hegen. Sie betrachten sich selbst als an Maria geweihte Seele, weil sie einen Akt der Weihe ausgesprochen haben und diesen zum Beispiel ein einziges Mal im Jahr erneuern, sind jedoch gar nicht im wirklichen Sinne Maria geweiht. Echte Weihe ist kein Gebet, sondern eine Lebenshaltung und Aufgabe, die alle Aspekte Ihres Lebens durchdringt. Wenn dies nicht der Fall ist, sind Sie kein Diener Mariä. Maria dienen erfolgt mit dem Einsatz und der bewussten und gewollten Darbietung Ihres ganzen Wesens und jedes Augenblickes Ihres Lebens. Eine Kerze für Maria anzünden, Sie an einem Wallfahrtsort besuchen oder an einer Prozession teilnehmen, ist lange nicht dasselbe wie die Weihe an Maria.

    Vollkommene Weihe an Maria bedeutet: Ihr alles geben, was Sie sind und haben, nur leben, um Ihr zu dienen, Sie als Herrin Ihres ganzen Wesens und Ihres ganzen Lebens betrachten und anerkennen und buchstäblich für und mit Maria leben und sterben. Dies ist nur in dem Maβe möglich, wie Sie sich in jeder Einzelheit Ihres Alltags tatsächlich danach sehnen, die bedingungslose, selbstverleugnende Liebe in Anwendung bringen und zu jedem Zeitpunkt bewusst, aktiv und von ganzem Herzen alles in Einheit mit Maria zu tun, sagen, denken und fühlen.
  7. Die Neigung, sich von seinem Mitmenschen entmutigen zu lassen auf dem wunderbaren Weg, auf den Ihre Himmlische Mutter Sie eingeladen hat. Sie müssen auf dem eingeschlagenen Weg verharren. Halten Sie sich fern von dem, was Menschen sagen. Der Teufel ist sehr listig und wendet sich vorzugsweise gegen die an Maria geweihte Seelen. Er spricht durch den Mund von Menschen, damit Sie entmutigt werden. Leben Sie mit den Augen, Herz und Geist bei Maria und bieten Sie Menschen keine Gelegenheit, Sie in eine andere Richtung zu beeinflussen. Nur so können Sie in der Reinheit und Liebe bleiben, die von Ihnen erwartet werden. Erwarten Sie nicht, dass Ihre Weihe bedeutet, dass Ihnen nichts Negatives mehr zustoβen wird. Geben Sie auch Maria nicht die Schuld daran, im Gegenteil: Seien Sie Ihr dankbar für die Prüfungen, denn Sie bietet Ihnen dadurch die Gelegenheit für viele zusätzliche Verdienste. In dem Maβe, wie Sie in der liebevollen Hingabe Ihrer Selbst an Maria Fortschritte machen, werden jene, die ganz der Welt angehören, Ihr Verhalten und Ihre Standpunkte bestreiten und verspotten, versuchen, Sie zu entmutigen oder das Gefühl zu vermitteln, dass Sie unsinnige Dinge tun, da das Leben 'ganz was anderes zu bieten hat'.

    Solche Widerstände sind nichts anderes als Versuche Satans, Sie von diesem goldenen Weg des Heils wegzustoβen. Tatsächlich, vollkommene Weihe an Maria 'passt nicht mehr' in diese moderne Welt von Genusssucht, Bequemlichkeit und menschlichen 'Lösungen' für alle geringfügigen Schmerzen hinein. Lassen Sie sich niemals aus der Fassung bringen. Beleidigen Sie Maria niemals, indem Sie solchen Worten auch nur die geringste Aufmerksamkeit schenken. Gefühle der Entmutigung schlagen oft Wurzeln in einer Seele, die zu wenig auf Marias Macht und Liebe vertraut. Das einzige Heilmittel besteht darin, dass Sie in der Tiefe Ihres Herzens aufs Neue Verbindung mit Maria suchen und Sie bitten, dass Sie Ihre Liebe wieder spüren dürfen. Entmutigung ist eine Form der Verunreinigung im Herzen und Geist. Maria kann Ihr Herz und Ihren Geist in dem Maβe reinigen, wie Sie Maria befähigen, Sie mit Ihrem Selbst zu erfüllen. Sie können dies dadurch tun, dass Sie sich selbst verleugnen, Demut erstreben und Maria bitten, vollkommen in Ihnen zu leben und zu wirken.

  8. Scheinargumente als Entschuldigung für versäumtes Wachsen. Es kommt häufig vor, dass so genannte an Maria geweihte Seelen versuchen, ihre Lauheit oder ihren Mangel an Anstrengung zu wachsen, durch Argumente wie die Nachfolgenden zu begründen: "Ich kann dies nicht. Maria und Jesus konnten es schon, aber Sie waren immerhin Heilige". Dies ist eine falsche und wertlose Entschuldigung. Es ist Ihre Pflicht als Berufene(r), über Ihre Schwächen hinauszuwachsen. Solange Sie Mühe damit haben, ist es Ihre Pflicht, intensiv die Gnade zu erflehen, darin Fortschritte zu machen. Wenn Sie dies versäumen bleiben Sie als geweihte Seele unfruchtbar. Die Tatsache, dass eine Seele heilig ist, heiβt nicht, dass sie von Anstrengungen und Prüfungen befreit wäre, oder dass sie ihre Wehrhaftigkeit gegen die Prüfungen und Kreuze ohne irgendeine Anstrengung in den Schoβ gelegt bekommen hat. Auch für Maria und Jesus war das Leben auf Erden eine ununterbrochene Reihe intensiver Anstrengungen, Qualen und Schmerzen. Lassen Sie sich nicht zu der Überzeugung irreführen, dass Sie keine Verdienste in der Überwindung von Versuchungen gehabt hätten.

  9. Falsche Auffassungen über die Weihe an Maria. Ganz oft hegen Seelen das Missverständnis, vollkommene Weihe an Maria würde heiβen, dass man Jesus vergisst, verleugnet oder Ihn zur Seite schiebt. Nichts ist weniger wahr: Gott Selbst stellt uns Maria als den groβen Schlüssel zur Befreiung und Heiligung vor. Maria bringt Gottes Licht in die Seelen auf eine Weise die besser der Fähigkeit der betreffenden Seele angepasst ist, das Licht in sich aufzunehmen. Stellen Sie sich das nachfolgende Bild vor. Sie stehen an einem sonnigen Tag in einem Gebäude an einem Fenster auf der Sonnenseite. Das Sonnenlicht strahlt so grell herein, dass es Sie blendet. Demzufolge werden Sie das Licht meiden. Betrachten Sie jetzt dasselbe Bild, allerdings mit glasbemaltem Fenster. Hier tritt das Licht nicht mehr mit Strahlen herein, die Sie blenden und Ihren Augen Schmerz zufügen, sondern als sanftes Licht in den bezauberndsten Farben. In diesem Fall werden Sie die Nähe des Fensters nicht meiden, sondern Sie werden fasziniert, angezogen und bezaubert. Sie werden Ihre Augen kaum von der Farbenpracht auf den Mauern oder auf dem Fuβboden abwenden können (wollen). Sie können dabei von Gefühlen stillen Erstaunens, Glücks, eines träumerischen Taumels von Frieden im Herzen und Rührung durchdrungen werden. Infolgedessen wird sich Ihr Herz öffnen, sodass Sie die volle Einwirkung von Gottes Werk in Ihrer Seele erfahren können und Ihre Seele voll und ganz für Gott geöffnet werden kann.

    Was bedeuten diese Bilder konkret? Das Fenster ist wie das Tor Ihrer Seele. Das grelle Licht ist die unmittelbare Einwirkung von Gott auf die Menschen zu. Sie können diese Strahlung als zu schroff empfinden. Wenn Sie aber das Tor Ihrer Seele an Maria weihen ist es so, als ob Sie Selbst dieses Fenster in Besitz nimmt (Sie wird gleichsam Selbst zum Fenster) und als ob Sie Gottes Licht durch Ihr eigenes Wesen hindurch in allen Farben des Regenbogens brechen lässt. (Man kann darin auch ein Symbol für alle Tugenden und heiligen Eigenschaften sehen, womit Sie in der Vollkommenheit bekleidet ist.) Dadurch sorgt Sie, dass Gottes Licht auf eine sanfte und bezaubernde Weise in Sie hinein scheint, sodass Sie es nicht mehr meiden, sondern es eher suchen werden. So öffnet Sie Ihre Seele sowohl für Sie selbst als auch für Gott. Menschen, die Weihe an Maria als Verleugnung Jesu betrachten, haben die rechte Ordnung von Gottes Werken nicht verstanden. Maria ist eines Herzens mit Jesus, nur bringt Sie das Wesen Christi auf eine Weise zu Ihrer Seele, die vollkommen Ihren menschlichen Fähigkeiten angepasst ist. Sie kann dies, weil Sie die Brücke zwischen Himmel und Erden, die Mittlerin aller Gnaden und die Herrin aller Seelen ist (siehe Kapitel 3). Sie können Jesus keinen gröβeren Dienst erweisen und Ihm keine gröβere Freude bereiten, als dadurch, dass Sie sich selbst vollkommen Seiner Mutter hingeben. Es gibt keinen wirkungsvolleren Weg zu Gott als jenen, der durch Maria hindurch läuft. Immerhin ist es Jesus Selbst, der die Menschheit unter Marias Obhut gestellt hat, und zwar durch Sein Wort am Kreuz: "Frau, siehe, Dein Sohn; Sohn, siehe, deine Mutter!" Wo Maria ist, wird auch immer Jesus sein, denn Er lebt weiter in Seiner Mutter genauso wie in allen Kindern, die Ihr durch innige Weihe gehören.

  10. Verlust von Verdiensten. Es kommt so oft vor, dass eine an Maria geweihte Seele der Versuchung erliegt, während sie für einen Mitmenschen betet oder Aufopferungen weiht, gleichzeitig über diesen Mitmenschen Böses zu sprechen. Ebenso oft kommt es vor, dass die geweihte Seele sich über ihre Prüfungen beklagt oder dass sie ihre Anstrengungen 'von den Dächern schreit', damit Sie gepriesen wird. Dies alles macht Sie als Marias Diener unfruchtbar: Alle Verdienste, die Ihre Anstrengungen Ihnen einbringen können, werden dadurch zunichte gemacht. Geben Sie sich selbst vollkommen Maria hin, dienen Sie Ihr und erniedrigen Sie sich selbst vor Ihr ohne Furcht vor dem Urteil von Menschen, sondern arbeiten Sie für Sie und (wenn und insofern Sie dies von Ihnen verlangt) opfern Sie sich selbst auf für Sie, im Verborgenen. Die vollkommene Selbstaufopferung in tiefster Demut, in Schlichtheit und in Besinnlichkeit, als ob Sie ganz alleine zusammen mit Maria auf der Welt wären: Sehen Sie da die wahre Nachfolge Mariä, denn Sie lebte genau so (demütig, in Sich gekehrt, in vollkommener Selbstaufopferung und als ob Sie ganz allein zusammen mit Gott lebte). Je mehr Sie versuchen, Maria ähnlich zu sein, desto mehr werden Sie Ihr wirklich dienen.

13. Was ist die ideale Weihe an Maria?

Vollkommene Weihe an Maria ist ein Vertrag, ein heiliger Bund, zwischen Maria und Ihrer Seele. Weil auβer Gott nur Maria vollkommen ist, sind Sie in diesem Bund immer das schwache Glied. Dennoch lässt sich sagen, dass Sie entweder eine gute geweihte Seele sind oder eben nicht. Dies bedeutet, dass nach dem Eingehen dieses heiligen Bundes durch Ihren ersten Akt der Weihe, Ihnen die Verpflichtung obliegt, möglichst genau nach den Vorschriften der Weihe an Maria zu leben. Wie verhält sich die ideale an Maria geweihte Seele? Wenn Maria Ihre geweihte Seele anschaut muss Sie gleichsam Sich Selbst sehen, wie in einem Spiegel. Maria formt und knetet die Ihr geweihte Seele nach Ihrem Muster, solange und in dem Maβe, wie diese Seele es Ihr ermöglicht.

Maria nötigt niemandem etwas gegen seinen Willen auf. Je mehr Sie sich selbst vollkommen in Ihre Hände legen, desto mehr wird Sie über Sie herrschen, zum Heil Ihrer Seele. Sich selbst voll und ganz in Marias Hände legen bedeutet, dass Sie sich selbst verleugnen, Ihre Nöte jenen von Gottes Plänen unterordnen und Ihre täglichen Prüfungen mit Liebe annehmen. Woraus setzen sich Gottes Pläne zusammen? An erster Stelle aus Bekehrungen, Evangelisation und dem Ausbilden von echten Mustern der Weihe und Hingabe. Dies alles muss zur Verwirklichung der einzigen groβen Zielsetzung Gottes führen: das Erlösungswerk Jesu in allen Seelen fruchtbar zu machen, damit Gottes Reich auf Erden gegründet werden möge.

Lassen Sie Maria den Spiegel Ihrer Seele putzen. Sie wird Ihr ganzes Wesen derart reinigen, dass Sie immer mehr glänzen werden. Sie werden dann zu einem 'Licht' für Ihre Umgebung. Man sagt, dass ein Mensch immer mehr demjenigen ähnlich wird, den er innig liebt, weil er den Geliebten als Muster oder Spiegel sieht. So gilt auch, dass, wenn Sie sich vollkommen in Maria verlieren, dies für Ihre Umgebung nicht unbemerkt bleibt. Aus sich selbst heraus können Sie nichts, aber je gröβer die Gnaden, die Sie von Maria erhalten und die Sie auf die rechte Weise in sich zur Reifung kommen lassen, desto gröβer wird Ihre Fähigkeit, Ihr wirklich ähnlich zu werden. Maria besitzt die Macht, Sie nach Ihrem eigenen Muster zu kneten. Dies erfordert von Ihnen eine dauerhafte Anstrengung und eine vollkommene Hingabe an Ihren Willen. Sie müssen sich selbst als Modelliermasse vor Ihr niederlegen und Sie bitten, Sie möge Sie nach Ihren Erkenntnissen kneten und formen. Je vollständiger Sie Maria befähigen, Ihren eigenen Willen zu brechen und durch den Ihren zu ersetzen, desto schneller werden Sie auf dem Weg zu Marias Ideal vorankommen. Das Leben der wirklich in Herz und Seele an Maria geweihten Seele ist niemals leicht. Wenn Sie auf diesem gnadenvollen Weg die höchsten Gipfel erreichen wollen, wird einiges von Ihnen verlangt werden.

14. Was gibt Maria Ihnen zurück?

Es liegt in der Art des Menschen, dass er sich beim Erbringen einer intensiven Anstrengung durchwegs die Frage stellt, was er dafür zurück erhalten wird. Im Zusammenhang mit der vollkommenen Weihe an Maria ist die Antwort einfach: unermesslich reiche Schätze im Himmel und bereits vor jenem Zeitpunkt unabsehbare Gnaden während Ihres irdischen Lebens, auch wenn diese nicht alle für Ihre Augen wahrnehmbar sind. Maria ist alle Macht über Gottes Gnaden in die Hände gegeben. Sie wird diese an erster Stelle in Ihre Seele ausgieβen, allerdings in dem Maβe, wie Sie Ihr dienen, wird Sie Sich wiederholt als wahre Herrin der Vorsehung zeigen, auch in Ihren stofflichen Bedürfnissen.

Das irdische Leben einer ernsthaft an Maria geweihten Seele kann schwer sein, weil im Allgemeinen von ihr verlangt wird, dass sie die Bürden der zahlreichen Menschen trägt, die nicht beten, ihre Kreuze weder annehmen noch weihen und ihre Bürden nicht in Frohmut und liebevoller Hingabe dem Himmel aufopfern. Genau darum geht es allerdings: Das christliche Heilsmysterium ist ein Mysterium der Erlösung durch Leiden. Durch Ihre Leiden, Schmerzen, Lasten, Krankheiten, Betrübnis, Aufopferungen, Sühne-Akte, Fasten, usw. werden Seelen in dem Maβe gerettet, wie dies alles geweiht (aufgeopfert) wird, denn in Marias Händen wird alles Leid zu Blumen der Gnaden zur Erlösung von Seelen aus der Finsternis des Bösen und der Sünde. Menschlicherweise kann man dadurch abgeschreckt werden. Dies ist tatsächlich bei vielen der Fall. Genau aus diesem Grund treten viele bereits kurze Zeit nach dem Aussprechen ihres ersten Aktes der Weihe an Maria zurück. Diese Menschen haben sich aber nie allen Ernstes beiden nachfolgenden zwei Fragen gestellt: Wiegen die Lasten eines kurzen Lebens die Schätze auf, die ich dafür in der Ewigkeit erhalten kann? Findet mein Herz Ruhe beim Gedanken, dass Jesus und Maria, die groβen Unschuldigen und vollkommen Heiligen, alle Leiden für die Welt ohne mich tragen müssen?

Wenn Sie etwas von Maria zurück erwarten, ist Ihre Liebe nicht aufrichtig. Wenn Sie Sie tief lieben, werden Sie vor Sehnsucht brennen, Ihr alles zu schenken, das irgendwie in Ihrer Macht liegt. Wenn Sie daran zweifeln, dass Sie Ihnen unendlich mehr geben wird, als Sie Ihr geben können, sind Ihr Glaube und Ihr Vertrauen auf Marias Liebe und Macht beschämend gering. Wie schwer und vielfältig die Bürden eines Lebens als an Maria geweihte Seele oft erscheinen mögen, wenn Sie Maria wirklich alles in Ihnen vollziehen lassen, was Sie in Ihnen vollziehen möchte, werden Sie irgendwann merken, dass das Leben als an Maria geweihte Seele eine unvergleichliche Genugtuung schenkt, weil Ihre Seele diese Berufung als den Weg erkennen wird, zu dem sie wirklich berufen ist.

Maria alles in Ihnen vollziehen lassen, was Sie möchte, bedeutet: derart nach Ihrem Willen leben, im genauen Erstreben Ihrer Tugenden und unter Beachtung der wahren Zielsetzung Ihres Planes (der Gründung von Gottes Reich auf Erden und der Heiligung von Seelen), dass Sie ohne Widerstand Sich Selbst in Sie ausgieβen kann. Sie werden von Maria alles bekommen, wenn Sie dazu bereit sind, diese eine Bedingung zu erfüllen: wie ein Nagel in Ihrer Hand zu sein, bereit, um willenlos die Schläge des Lebens zu erdulden, weil Maria diese für die Verwirklichung Ihres Planes gebrauchen kann, und genau deswegen geeignet, Seelen zusammen zu bringen, genau so wie ein Nagel Holzstücke aneinander halten kann. Was bekommen Sie dafür? Die verzückende Empfindung, in Marias Hand zu liegen, unter Ihrer Beherrschung eingesetzt und benutzt zu werden und den ewig dauernden Verdienst, dass Sie in das unvergängliche Bauwerk Gottes eingefügt worden sind.

 

KAPITEL 2

DAS LEBEN ALS AN MARIA GEWEIHTE SEELE, AUSGEDRÜCKT IN BILDERN

Damit Sie wirklich verstehen lernen, was das Leben als vollkommen an Maria geweihte Seele konkret beinhaltet und wie Sie dieses Leben richtig gestalten können, damit es fruchtbar ist, möchte ich eine Anzahl von Bildern darstellen, mit denen Maria Selbst mich in Visionen, unter anderem während der Weihe von Seelen an Sie, unterrichtet hat, wie Sie den Menschen als Ihren Diener sehen möchte.

Man kann das Leben als an Maria geweihte Seele auf verschiedene Weisen betrachten lernen:

1. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als das Leben in einem Tempel

Maria vergleicht die Seele gerne mit einem Tempel. Ein Tempel ist ein heiliger Ort wo gebetet wird, wo Gott wohnt und wo heilige Handlungen verrichtet werden, unter anderem Aufopferungen und Messopfer. Auch unsere Seele ist heilig geschaffen. Ein groβer Tempel setzt sich aus vielen Räumen und Kammern zusammen (dies war zum Beispiel mit dem Tempel von Jerusalem zu Lebzeiten Jesu und Mariä auf Erden der Fall).

Auch Ihre Seele kann als ein Ganzes betrachtet werden, das sich aus vielen kleinen Kammern zusammensetzt. Viele dieser Kämmerchen sind der Seele selbst nicht oder kaum bekannt. So gibt es auch eine Kammer, in der die Erinnerungen aus der Vergangenheit der Seele gespeichert sind. (Ich habe im Punkt 10 des Kapitels 1 darauf hingewiesen). Aus sich heraus ist der Tempel der Seele unterschiedlichen Quellen von Bedrohung, Zerfall, Verschmutzung, Verfinsterung, Kälte, usw. ausgesetzt. Diese Quellen können erst dann unwirksam gemacht werden, wenn die Seele Maria in ihren Tempel einlädt, nicht für einen vorübergehenden Besuch, sondern als Königin, um dort Ihren Thron zu errichten und dort zu herrschen. Dies tut die Seele dadurch, dass sie ihre vollkommene Weihe an Maria ausspricht.

Durch diesen ersten Akt der Weihe öffnen Sie das Tor Ihres Tempels. Es ist Ihr Sehnen nach Maria, das den Riegel des Tores wegschiebt, und das Aussprechen des ersten Aktes der Weihe ist das Öffnen des Tores. Maria betritt den Tempel der Seele und gleich wird er mit allem, was von Ihrem erhabenen allerheiligsten Wesen ausgeht, durchstrahlt. In dem Maβe, wie Sie immer mehr und intensiver gemäβ den Voraussetzungen der vollkommenen Weihe zu leben beginnen, schreitet Sie weiter durch den Tempel. Überall, wo Sie vorbeikommt, strahlt Sie Ihr Licht um Sich herum und verbreitet Sie den Duft Ihrer Heiligkeit. In der anmutigsten Weise schreitet Sie ruhig auf den Altar, den Kern Ihres Tempels, zu.

Man kann es so betrachten, als wäre der Altar das Herz: Von dort aus steigen Ihre Gebete, Lobpreisungen, Danksagungen und alle Äuβerungen der Liebe zum Himmel empor. In dem Maβe, wie Sie Ihre Weihe an Maria vollkommener und intensiver im Alltag leben, kommt Sie schneller auf Ihrer Reise durch Ihren Tempel voran. In dem Maβe, wie Sie sich völlig von sich selbst, von der Welt, von Ihrer Vergangenheit usw. loslösen (vollkommene Entsagung, also Vergeistigung) und mit mehr Liebe und Annahme Ihre Kreuze aufnehmen und aufopfern, nähert Sich Maria Ihrem Altar. Schlieβlich besteigt Sie dort die Stufen, errichtet dort Ihren Thron und regiert von dort her den ganzen Tempel. Ihre Thronbesteigung erfolgt in dem Augenblick in dem Sie die Worte "Totus Tuus, Maria" (Ich bin völlig und ganz Dein, Maria) wirklich in der Tiefe Ihres Herzens zu leben beginnen. (Lediglich diese Worte auszusprechen reicht aber nicht aus).

Im Augenblick Ihrer Thronbesteigung wird die Ausstrahlung von Marias Macht, Liebe, Licht und Parfüm so intensiv und überwältigend, dass der ganze Tempel der Seele davon durchdrungen wird. In diesem Augenblick entkommt nichts in Ihrem Wesen noch Marias Herrschaft. Weil es in der menschlichen Natur liegt, sich oft gegen das geringste Missgeschick oder gegen jede Verunreinigung aus der Welt aufzulehnen, ist es Ihre Pflicht, alles was Sie negativ beeinflussen kann, so bald wie möglich ausdrücklich Maria zu weihen.

In Offenbarungen wurde mir das Bild gezeigt, wobei jeder verunreinigende Einfluss dem Eindringen einer Schlange (Symbol für Satan) in den Seelentempel gleichkommt. Wenn Sie die Schlange bemerken (die Versuchung oder Verunreinigung feststellen oder fühlen) und diese inbrünstig Maria weihen, gebietet die Königin Ihres Tempels diese Schlange zu Ihren Füβen. Diese kann nicht anders als gehorchen (denn Maria hat alle Macht über das Böse), und die Schlange kriecht auf den Thron zu, wo Maria sie unter Ihrem Fuβ einfängt.

Die goldene Regel lautet immer: Marias Macht im Tempel der Seele ist im Grunde genommen unbegrenzt, aber Sie wartet auf den Ausdruck des Sehnens der Seele danach, dass Sie Ihre Macht tatsächlich entfaltet.

So müssen Sie als an Maria geweihte Seele mit Maria leben: in uneingeschränkter und bedingungsloser Unterwerfung, in vollkommenem Vertrauen und in alles verzehrender Liebe, welche die Seele jeden Augenblick des Tages und der Nacht nach Marias Wirken in sich sehnen lässt.

Was geschieht jetzt im Tempel Ihrer Seele? Alle Rückstände von Schmutz und Staub werden weggeräumt und zwar in dem Maβe umso gründlicher, wie Sie sich danach sehnen, reiner zu werden. Alle dunklen Ecken werden beleuchtet (Ihre Schwächen und nicht gebeichteten Sünden), sodass Sie alle Ihre verborgenen, unbewussten Unzulänglichkeiten zu entdecken beginnen und sie Marias heiligem Licht anvertrauen können (durch immer intensivere und vollkommenere Weihe und durch Ihre Sühnebereitschaft).

Alle Kammern Ihres Tempels, die überwiegend aus Ihrer eigenen Kontrolle geraten sind (die unbewusst weiterwirkenden Einflüsse aus Erinnerungen usw.), werden allmählich von Maria geöffnet: Als Herrin Ihres Tempels besitzt Sie die Schlüssel und folglich die Macht, sie zu öffnen und sie durch das einfache Wirken Ihres Willens zu reinigen und allen alten Unrat, Staub, Spinnwebe und Schmutz (Ballast der Vergangenheit, unverarbeitete Prüfungen…) wegzuräumen und wegzuputzen. Dies ist der Vorgang Ihrer Heiligung durch Ihre Annahme von Marias uneingeschränkter Herrschaft über Ihr ganzes Wesen.

Die Folge dieser Entrümpelung ist, dass alles Unreine, alles was modrig riecht und durch die Spalten der Türchen dieser Kammern hindurch in die groβen Räume Ihres Tempels hineinströmt, jetzt durch die bezaubernden Düfte Mariä ersetzt wird. Konkret bedeutet dies, dass alle Erinnerungen, Gefühle, Gedanken, alten Einflüsse usw., die Ihre Gefühls- und Gedankenwelt negativ beeinflussen, jetzt von Maria weggeräumt und deren Spuren von Ihr geheilt werden. Vollkommene Weihe bedeutet immer das Durchlaufen eines Prozesses umfassender Reinigung, denn die Königin der Reinheit kann Sich nicht in einem Tempel, der Verunreinigungen enthält, vollkommen zu Hause fühlen. Ihr eigenes Sehnen danach, gereinigt zu werden, ist Ihre gröβte Verehrung an Sie.

Maria geht noch weiter. Sie betastet die Auβenmauern des Tempels der Seele. Diese weisen an manchen Stellen Sprünge, Risse und Löcher auf. Der Zement bröckelt ab, bestimmte Steine sind zerfallen. Dies ist auf die Stürme der Welt zurückzuführen, die auβerhalb Ihrer Mauern rasen: die Winde und Schauer aller äuβeren Einflüsse (aller "Stressfaktoren“ des Lebens, aller Versuchungen, aller Angriffe aus der Welt auf Ihre Sinne). Maria macht die Mauern Ihres Tempels in dem Maβe stabiler, in dem Sie sich mehr Ihr hingeben. Dies bedeutet, dass Sie die Seele gegen alle Angriffe Satans stärkt.

Maria bedeckt auch die Fenster mit Ihrem Mantel, denn auch durch diese dringt die Kälte der Welt in Ihren Tempel herein. Die Fenster bröckeln dadurch an mehreren Stellen ab, dass sie auf falsche und unvorsichtige Weise geöffnet oder geschlossen werden (dies sind Ihre falschen Verhaltens- und Reaktionsmuster). Sie putzt die Fenster, damit die Strahlen der Sonne (der Heilige Geist) hereinströmen können, und somit Ihren Tempel erleuchten und erwärmen können. In dem Maβe, wie Maria den Seelentempel, der jetzt Ihr Besitz und Eigentum geworden ist, stabiler und reiner macht, wird er immer mehr für die letztendliche Verherrlichung Ihrer Macht geeignet: die Opfergabe von sich selbst, des ganzen Wesens durch Maria auf dem Altar des Tempels Ihrer Seele. Dort bietet Sie Gott das ganze Wesen und das ganze Leben der Seele als die Trophäe Ihres Sieges über die Seele dar.

Erst ab Marias Thronbesteigung in Ihrem Seelentempel kann Sie Ihre Macht über Sie völlig ausüben. Dort, im Kern Ihres Tempels, wird jeder Eindringling Maria ausgeliefert: die Versuchungen der Seele werden in deren Kern von Maria in dem Maβe unterworfen, in dem die Seele Sie darum bitten.

Das allgemeine Bild ist eindeutig: Ihre Seele ist ein Tempel, der von Maria betreten wird und über den Sie Ihre Herrschaft in dem Maβe ausbreitet, in dem Sie sich selbst danach sehnen, und in dem Maβe, wie Sie Ihren Regeln folgen. Die Regeln der vollkommenen Weihe sind die Gesetze, mit denen die Königin Ihr Reich regiert. Sie richtet Ihren Tempel aufs Neue ein, gemäβ Ihren Vorstellungen, damit er wirklich der Verwirklichung Ihrer Zielsetzungen dienlich wird. Je mehr Sie sich bei all dem Ihr unterwerfen, desto schneller macht Sie aus Ihrem Tempel einen Palast Mariä, eine Festung, in der alles an Sie erinnert und in dem sogar Ihr eigener Duft haftet.
Alles, was zu Ihren Füβen gelegt wird, wenn Sie auf dem Thron sitzt, wird unmittelbar auf dem Altar Gott dargeboten. Wenn Maria bei Ihrer ersten Weihe als Königin Ihren Tempel betritt, setzt Sie Sich hauptsächlich dieses eine Ziel: den Tempel zu Ihrem ausschlieβlichen Eigentum zu machen und ihn derart einzurichten, dass er aufs Neue dem Idealbild gleicht, das Gott für jeden Seelentempel vorgesehen hat: ein Spiegel des Tempels von Maria Selbst zu sein, denn Sie ist eine vollkommene Widerspiegelung von Gottes Bild und Gleichnis.

Marias Herrschaft bleibt nicht auf Ihren Tempel beschränkt. Aus den Fenstern Ihres Tempels strömt Ihr Licht und Ihr Parfüm auch allmählich hinaus, so dass Ihre Umgebung an den Wirkungen von Marias Macht in und über Sie Anteil zu haben beginnt. Dadurch, dass Sie Ihren Tempel neu erbaut, verwandelt er sich in ein Bauwerk, das (oft unbewusst) von anderen Seelentempeln als etwas Auβergewöhnliches wahrgenommen wird. Dadurch werden andere Seelen zu Ihnen hingezogen und kann Marias Werk von Bekehrungen und Umwandlungen beginnen.

Es ist also Ihre innere Schönheit (die im Grunde genommen Marias Schönheit ist), welche die Ströme neu schöpfender Liebe in Gang setzt. Treten Sie deswegen Ihren Tempel vollkommen und uneingeschränkt an Maria ab und lassen Sie ihn mit den Teppichen, Wandteppichen und Blumenbeeten Ihrer Himmlischen Tugenden bekleiden.

2. Leben als an Maria geweihte Seele, dargestellt als der Tempel und der Obstgarten

Dieses Bild ist eine Variante zum Ersten. Betrachten Sie Ihre Seele als einen Tempel. Aus dem Tempel sehen Sie durch die Fenster etwas von der Auβenwelt: andere Tempel (die Mitmenschen in Ihrer Umgebung), Sonnenschein, aber auch Regen und Wolken. Die Sonnenstrahlen stehen symbolisch für Gottes Licht, der Regen und dunklere Wolken sind die negativen Erfahrungen und weltlichen Einflüsse. Die Fenster Ihres Tempels stehen aber ziemlich hoch in den Mauern, so dass Sie von der Wetterlage und den Wolken kaum etwas sehen können, Sie sehen höchstens die obersten Teile anderer Tempel.

Eines Tages werden Sie neugierig auf das Leben auβerhalb Ihres Tempels (die Seele ist auf der Suche nach den tieferen Dingen des Lebens), weil Sie durch das schöne und farbenprächtige Lichtbrechen der Sonnenstrahlen durch ein bestimmtes Fenster hindurch in Faszination geraten sind (farbenprächtige Sonnenstrahlen auch als Symbol für die Hoffnung). Dieses Farbfenster können Sie als Marias erstes Erscheinen in Ihrer Seele betrachten: Sie ist es, Die Sie als Erste ruft, nicht umgekehrt.

Sie stellen sich auf ein Treppchen, damit Sie durch das Fenster schauen können, und sehen dort plötzlich einen wunderschönen Obstgarten. Sie haben niemals gewusst, dass nahe an Ihrem Tempel ein Paradies wunderschöner Fruchtbäume und Ziersträucher lag. Mit einem verzückten Herzen (die Liebe wird geweckt) gehen Sie zum Tor Ihres Tempels in der Absicht, dieses zu öffnen, aber es fehlt Ihnen dazu die Kraft. Brennend vor Sehnsucht ziehen Sie an dem Riegel, bis dieser aufspringt, weiter reichen Ihre Kräfte aber nicht. Dann geschieht aber das Wunder: das Tor springt auf und Maria steht vor Ihnen.

Sie stand dort die ganze Zeit und wartete auf Ihre Einladung, in den Tempel einzutreten. Sie hat Selbst bereits Ihrer Sehnsucht Ausdruck gegeben, Ihnen zu begegnen, indem Sie die farbenprächtigen Strahlen in Ihren Tempel hineinscheinen lieβ. Diese Einladung Ihres Herzens an Maria setzt sich also aus der Kombination von Hoffnung, Liebe und Sehnsucht zusammen. Konkret gesagt ist dies das Aussprechen Ihres ersten Aktes der Weihe: Sie werden dazu erst kommen, sobald Sie auf die Verwirklichung des Schönen hoffen, das Sie von Ihrem Leben erwarten: der Liebe, die durch die Schönheit geweckt wird, die Sie glauben lässt, dass Gott existiert, und die Sehnsucht, das Paradies mit den wunderschönen Bäumen, Früchten und Sträuchern zu entdecken.

Der Obstgarten ist tatsächlich das ganze Wesen Mariä: In Ihr sind alle Schönheiten Gottes vereint. Maria hat die ganze Zeit auf Sie gewartet, bis Sie eines Tages Ihren ersten Akt der Weihe ausgesprochen haben. Sie konnten den Riegel Ihres Herzens oder Ihrer Seele wegschieben, aber nur Maria hat die Macht, das Tor Ihrer Seele zu öffnen. (Dieses Öffnen ist gleichzeitig eine Befreiung: Ihre Seele kommt mit der übernatürlichen Strömung der wahren Liebe in Berührung).

Sobald sich Ihr Tempel öffnet, sehen Sie Maria vor sich. Jetzt wartet Sie noch auf die Einladung, Ihren Tempel wirklich zu betreten. Sie kommt in dem Augenblick herein, in dem Sie nach Ihrem ersten Akt der Weihe die Sehnsucht und die Bereitschaft zeigen, Maria wirklich einen groβen Platz in Ihrem Leben einzuräumen.

So wie im ersten Bild verrichtet Maria auch in diesem Bild in Ihrem Tempel alle Handlungen, womit Sie ihn nach Ihrem Willen und Ihrer Vorstellung neu einrichtet. Aber irgendwann nimmt Sie Sie bei der Hand und lädt Sie Ihrerseits ein, an Ihrer Hand geführt hinauszugehen und den Obstgarten zu betreten: Sie dürfen in Marias Wesen vordringen (Sie offenbart Sich Ihnen allmählich, so dass Sie lernen können, Ihr immer mehr nachzufolgen).

Im Obstgarten entdecken Sie eine Welt, die für Sie vollkommen neu ist. Ergriffen von der Verzückung über alle Schönheiten des Obstgartens öffnet sich Ihr Herz vollkommen, so dass Maria es bis in die Tiefe putzen kann. Sie entfernt alle Steine, die Ihr Gemüt belasten. Manche dieser Steine tragen Sie bereits jahrelang in sich und verwunden Sie weiterhin im Innern, so dass Sie Tage gekannt haben, an denen Sie emotional und sogar körperlich schwach und krank waren. Diese Steine nimmt Maria in Ihre Hände.

Manche lässt Sie auf den Boden fallen. Sie sehen, wie diese sich bei Berührung mit diesem heiligen Boden (der Obstgarten ist das ganze Wesen Mariä) in Gold verwandeln, und in dieser veränderten Form und Zusammensetzung legt Sie diese in Ihr Herz zurück (dies sind die Spuren von Prüfungen, die sich jetzt durch Marias Einwirken in Quellen der Heiligung für Ihre Seele verwandeln).

Für andere Steine gräbt Sie eine Grube im Boden, deckt diese wieder zu und lässt Ihren Fuβ darauf ruhen (dies sind die zurückgebliebenen Spuren von Prüfungen, von denen Sie möchte, dass Sie diese vollkommen vergessen. Sie begräbt sie in Ihrem Herzen, damit sie Ihnen keinen Schaden mehr zufügen können).

Dann lädt Maria Sie ein, Früchte von Ihren Bäumen zu pflücken und diese zu essen. Dies ist die heilende Nahrung, mit welcher Sie Sie versieht: Maria gibt Ihrer Seele von den Früchten zu essen, die in Ihrem eigenen Wesen verborgen liegen, mit anderen Worten: Sie nährt die an Sie geweihten Seelen mit Sich Selbst.

Sie lässt Sie die Düfte einatmen, die von den Ziersträuchern und den Blüten der Bäume durch den Obstgarten hindurch wehen (Maria heiligt und reinigt Sie und berauscht Sie vor Sehnsucht nach Ihr, damit Sie sich inbrünstig danach sehnen, nichts mehr ohne Sie zu tun). Danach führt Maria Sie zu Ihrem Tempel zurück mit dem Versprechen, dass Sie aufs Neue den Obstgarten betreten dürfen, jedes Mal, wenn Sie Sie dort hinein lässt.

3. Weihe, betrachtet als Wiederaufbau des Tempels

Gott hat Ihr Wesen als ein einmaliges Bauwerk errichtet: einen Tempel. Sie verfügen auf Erden über ein einziges Leben und Sie müssen dies in ein und demselben Tempel führen. Er ist der Bauherr, Ihnen ist das Recht gegeben worden, Ihren Tempel zu bewohnen. Sie sind nicht die Eigentümer (Gott bleibt immer Eigentümer Ihres Tempels, des Werkes Seiner Hände), Sie haben ihn gleichsam als Leihgabe.

Was geschieht bei Ihrer Weihe an Maria? Sie überschreiben den Vertrag zwischen Gott und Ihnen auf Marias Namen: Sie bekommt jetzt das wahre Gebrauchsrecht und wird gleichzeitig die Eigentümerin Ihres Tempels, als Stellvertreterin Gottes. Im Bild Nr. 1 habe ich gezeigt wie Maria, sobald Sie Ihren Tempel betritt, ihn nach Ihrem eigenen Modell und Ihrer Vorstellung zu bearbeiten beginnt. So wird Maria Ihre Architektin. In dieser Eigenschaft kennt Sie alle Ecken und Winkel, alle Kämmerchen, alle verborgenen Mängel Ihres Tempels. Aus diesem Grunde ist Sie die einzige, die Ihren Tempel wiederherstellen kann. Dies bildet einen der gesündesten Antriebe für eine vollkommene Weihe an Maria.

Die vielen Kämmerchen Ihres Tempels sind die vielen (oft verborgenen) Fähigkeiten Ihrer Seele. Daher können Sie Ihren eigenen Tempel nie völlig kennen. Weil Ihr Tempel viele Räume hat, die nicht (mehr) beleuchtet sind und deren Inhalt Sie nicht kennen, ist es möglich, dass durch das ganze Bauwerk hindurch Düfte verbreitet werden, deren Ursprung Ihnen nicht bekannt ist. So können Sie negativ gestimmt sein ohne zu wissen, warum. Sie können auch nicht das Risiko eingehen, ohne den Architekten Instandsetzungsarbeiten auszuführen.

Konkret bedeutet dies, dass Sie nicht im wahrsten Sinne des Wortes leben können, ohne Maria bei allem in Ihrem Leben einzubeziehen. Dies bedeutet ebenfalls, dass Sie selbst keine Pläne mehr machen, denn nur Maria ist die Architektin. Sobald Sie Ihren Tempel in Marias Hände legen, stellt Sie an verschiedenen Orten ein Schildchen auf Ihren Boden, auf dem steht: "Das Betreten der Baustelle ist verboten". Sie will die Renovierung ruhig ausführen können, ohne Ihre Einmischung.

Auβerdem ist das Betreten der Baustelle nicht ohne Risiko, denn während der Reinigung und Wiederherstellung Ihrer Seele können Sie durch die alten Materialien, die Sie aus Ihnen entsorgt, verwundet werden. Dies bedeutet konkret, dass Sie alles an Maria weihen müssen und dass Sie besser nicht damit anfangen, in sich selbst umzugraben und zu schaufeln, wenn Sie sich etwas komisch gestimmt fühlen: Maria kennt die Ursache und arbeitet daran, sobald Sie fühlt, dass Ihr Vertrauen auf Sie vollkommen ist. Die einzige Einstellung, die von Ihnen erwartet wird, ist jene: Bleiben Sie ruhig, suchen Sie, den inneren Frieden zu bewahren, beten Sie zu Maria und bitten Sie Sie, dass Sie Ihnen die Kraft geben möge, mit Geduld abzuwarten und weiterhin fruchtbar zu leben, während Sie Ihr Reinigungswerk in Ihnen vollzieht.

4. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als ein Feuer

Man kann die Weihe an Maria als ein brennendes Feuer betrachten: Vollkommene Weihe ist die Lebensaufgabe, wobei Sie gleichsam Ihr ganzes Wesen zu einem Feuer entzünden lassen, das nie mehr erlöschen darf. Ihre Schwächen, Prüfungen und alle Leiden sind das Brennholz, womit dieses Feuer genährt wird. Sie müssen das Feuer ununterbrochen nähren, damit es brennen bleibt und möglichst hoch auflodert, damit es die Flammen von Marias Wesen Selbst berührt.

Maria Selbst ist das gröβte und schönste Feuer, das je von Gott angezündet worden ist. Ihr ganzes Wesen brennt für die Ewigkeit mit dem alles verzehrenden Feuer der vollkommenen Himmlischen Liebe und aller Tugenden. Das Endziel Ihres Lebens als vollkommen an Maria geweihte Seele ist eine derartige Einswerdung und Einheit mit Maria, dass Ihre Flammen und die Ihrigen kaum noch von einander zu trennen sind, denn erst in der Einswerdung mit diesem alles übertreffenden Feuer haben Sie die Sicherheit, dass Ihr eigenes Feuer brennen bleibt und dass es hinreichend stark ist, um allen Einflüssen aus Ihrem Umfeld gewachsen zu bleiben.

Ihr Feuer wird ohne Ende durch die Stürme der Welt (alle Einflüsse aus der stofflichen Welt) bedroht, die dauernd versuchen, es zu löschen. Aus diesem Grunde müssen Sie zwischen Ihrem Feuer und den Einflüssen aus der Welt eine Wand errichten. Diese Wand, der Schutz gegen die bedrohenden weltlichen Einflüsse, ist die Wachsamkeit: die unablässige Aufmerksamkeit bezüglich aller Untugenden, Verführungen, Versuchungen, Irreführungen und Täuschungen.

Das wichtigste Element in diesem Bild ist das Brennholz. ALLE Ihre Leiden und Prüfungen müssen Sie unmittelbar an Maria weihen, denn wenn Sie dies nicht tun, gehen sie verloren, bleiben sie nutzlos und wird das Feuer Ihrer Weihe nicht mehr genährt.

Bedenken Sie dabei, dass Ihre Aufgabe als an Maria geweihte Seele im Grunde genommen darin besteht, dass Sie für Ihre ganze Umgebung ein strahlendes Licht (Reinheit, Frohmut) und ein brennendes Feuer (Liebe, Sanftmut) sind, um auch andere Feuer anzufachen und so eine Kette von Licht und Feuer um die Welt zu spannen.

Ihr eigenes Feuer kann nur in dem Maβe instandgehalten werden, in dem Sie Ihre Leiden und Prüfungen mit Liebe annehmen und in inniger Weihe Maria aufopfern. In dieser Weise entwickelt das geweihte Leiden eine erlösende Macht über die Seelen.

5. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als Einladung zum Fest Mariä

Wenn Maria Sie für ein Leben in Ihren Dienst ruft, lädt Sie Sie im Grunde genommen für ein Fest ein. Vollkommene Weihe an Maria ist eine unübertroffene Gnade und somit ein Fest für Ihre Seele. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie mit dem Geschenk Ihres Selbst zu dem Fest gehen: Sie geben sich selbst, Ihr ganzes Wesen, Ihr ganzes Leben und alles, was mit Ihrem Wesen und Leben im Zusammenhang steht, der Gastgeberin als ewig währendes Geschenk.

Von Ihnen wird auch erwartet, dass Sie Marias Freude nicht durch eine falsche Einstellung, durch Gleichgültigkeit, durch weltliche Gedanken und Gefühle verderben. Sie ist voll und ganz Frohmut, Sanftmut, Ruhe, Friede, Liebe, Reinheit, Zärtlichkeit, Lieblichkeit, Anmut, Güte, Freigiebigkeit, Zuvorkommenheit… Alle Tugenden sind in Maria zugegen und bis zur absoluten Vollkommenheit ausgereift. Sie können Ihr also das Fest in dem Maβe verderben, in dem Sie sich Ihr mit einem Herzen nähern, in dem Unfriede herrscht, ebenso wie unterschiedliche Verfassungen, die nicht zu den Ihrigen passen.

Neben Ihren unzähligen vollkommenen Qualitäten ist diese Gastgeberin auch unendlich mächtig: Sie ist die absolute Herrin des Hauses, in das Sie eingeladen sind. Wohlgemerkt: dieses Haus ist Ihre eigene Seele, denn Maria hat Ihr Haus betreten und nimmt es aufgrund Ihrer Weihe in Besitz. Sie wird also gleichsam Hausherrin und Gastgeberin in Ihrem Haus. Sie kann es Ihnen also genauso angenehm machen, wie Sie Selbst es will: Sie allein bestimmt, welche Nahrung und welches Getränk Sie bekommen, wann Sie dieses bekommen und wie viel Sie davon erhalten (die Gnaden, über welche Maria alle Macht besitzt), was Sie Ihnen erzählen will (die Lehren und Unterrichtungen, die Maria in Ihr Herz ausgieβt), wann und in welchem Maβe Sie Sie waschen will (die Reinigung, der Maria Sie zu gegebener Zeit unterwirft).

Die Tatsache, dass Maria Ihr Haus zum Besitz erhält, ist für Sie ein Fest, denn es gibt Ihr die Gelegenheit, Sie mit Ihrer eigenen Freude zu erfüllen und Sie durch Ihre Handlungen (Nahrung, Unterricht, Reinigung…) voll und ganz für Sich zu gewinnen, damit auch andere Seelen sich danach sehnen, Maria ihr Haus zum Besitz zu geben. In dem Maβe, wie Sie Eigentümerin von immer mehr Häusern wird und dort die Seelen durch Ihre Einweihungsfeste an Sich bindet, wird Sie Herrin des ganzen Reiches und kann Sie Ihre groβen Wunderwerke ausbreiten. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie Ihr dabei helfen.

6. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als die Schule Mariä

Ihr Leben als an Maria geweihte Seele kann mit dem Besuch an einer Schule verglichen werden, in welcher Maria gleichzeitig Direktorin und Lehrerin ist. Sie unterrichtet Sie Tag und Nacht. Sehr häufig unterwirft Sie Sie Examen (Prüfungen sehr verschiedener Art), um ausfindig zu machen, inwieweit Sie damit vorankommen, die Ihnen von Ihr vermittelten Belehrungen in sich aufzunehmen und zu verarbeiten.

Ihr erster Besuch in der Schule Mariä ist das Aussprechen Ihrer ersten Weihe. Dies ist nichts anderes als die Anmeldung für das Beiwohnen der Kurse bei dieser vollkommenen Lehrerin. Sämtliche Lehrinhalte bilden den Gegen­stand von Examen (von Prüfungen), von denen Ihnen nicht bekannt ist, wann Maria Sie ihnen unterwerfen wird. Sie entscheidet eigenmächtig darüber, so dass die Examen auch mehrmals pro Tag und sogar während der Nacht abgenommen werden können.

Wenn Sie eine Prüfung mit Erfolg bestehen, haben Sie dieses spezifische Examen bestanden und wird Maria Sie weiter unterrichten. Wenn Sie nicht bestehen wird Maria die Lektion ständig wiederholen bis Sie nachweisen, dass Sie sie richtig verstanden haben und sie ohne Probleme anwenden können. Eine Prüfung mit Erfolg überwinden (Bestehen eines Examens) können Sie nur dadurch tun, dass Sie den Lehrstoff mit Maria gemeinsam einstudieren (mit anderen Worten: die an Maria geweihte Seele darf nichts mehr aus sich selbst heraus tun, also ohne um Marias Einschreiten zu bitten oder ohne Ihre Erlaubnis) und dass Sie anschlieβend der Prüfung auf die Weise entgegentreten, wie Maria es Sie gelehrt hat: mit Hinnahme, Liebe, Vertrauen, Geduld und vom Willen beseelt, sie Maria zum Heil vieler aufzuopfern.

Wenn Sie beharrlich Dinge falsch machen hat Maria die Macht, Sie zu strafen (zum Beispiel, indem Sie ähnliche, lange dauernde Prüfungen auf Ihrem Weg zulässt, die Sie lehren sollen, mit allem so umzugehen, wie Sie es will und wie Sie es Sie gelehrt hat).

7. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als das Gehen eines Weges

Leben als an Maria geweihte Seele ist ein ständiges Aufopfern und Weihen Ihres ganzen Lebensweges bis in die geringsten Einzelheiten. Der Verlauf Ihres Lebens ist wie ein Weg durch eine Landschaft. Der Weg endet letztendlich beim Thron Gottes, wo Sie Ihrem Lebensgericht unterzogen werden sollen. Sie gehen diesen Weg bis zum Ende, mit allen seinen Kurven, Gruben, Löchern, Steinen, Unkraut und von Dornen, Gräben und Schluchten, usw. gesäumt. Die Landschaft neben dem Weg ist Ihre Lebenswelt, die Sie von Ihrem Standort aus wahrnehmen können. An vielen Stellen kommen Weglein für eine kurze Zeit (oder während längerer Zeit) mit Ihrem Weg in Berührung. Diese Weglein sind Ihre Beziehungen mit anderen Menschen. Alles Maria aufopfern heiβt, dafür zu sorgen, dass Maria als Königin über alle diese Wege und Landschaften herrschen kann, denn dann werden alle diese Wege und Landschaften Ihr Reich. Wohin Sie auch schauen (nach hinten, nach vorne, neben Ihnen, sogar unter Ihren Füβen), es ist alles Marias Reich.

Das Folgen Ihres Lebensweges in der Weihe an Maria bedeutet, in der Fähigkeit zu wachsen, an alles auf diesem Weg auf eine bestimmte Weise heranzugehen. Die wahrhaftig geweihte Seele soll zum Beispiel nicht nur dem Weg folgen, sie soll ihn auch in einem bestimmten Tempo zurücklegen: Wenn Sie den richtigen Weg Ihrer Berufung als an Maria geweihte Seele gefunden haben, dürfen Sie auch nicht durch Voreiligkeit 'an sich selbst vorbeilaufen'. Sie müssen dafür sorgen, dass Sie alles, was Sie vollbringen wollen, zu Marias Zeit vollbringen, die auch Gottes Zeit ist.

Achten Sie auf Verirrungen auf Ihrem Weg. Sich verirren ist wie das Folgen der Wegweiser auf Ihrem Weg ohne zu bemerken, dass bestimmte dieser Wegweiser durch die Stürme der Welt "gedreht“ worden sein können und dadurch auf einen Seitenweg zeigen. Eine Abkürzung kann Ihnen anziehend erscheinen, weil sie die eine oder andere Kurve auf Ihrem Weg abschneidet. Bedenken Sie aber, dass diese Abkürzung Ihnen nicht von Maria bezeichnet worden ist und dass dies deshalb bedeutet, dass sie nicht in den Plan Ihres Lebens hinein passt. Sie kann verborgene Fallgruben und Treibsand enthalten, die Sie bei Ihrem Wachsen mehr Zeit verlieren lassen, als Sie gewinnen können.

Wenn Maria will, dass Sie einen längeren Weg nehmen, gehorchen Sie Ihr dann, ohne sich Fragen zu stellen. Sie weiβ, warum Sie von bestimmten Wegen abrät. Abkürzungen können zum Beispiel sein: für bestimmte Schwierigkeiten in Ihrem Leben unbedingt schnellere Lösungen ausprobieren zu wollen, die Ihnen aber Probleme bereiten können, oder ein Missverständnis um jeden Preis aus dem Weg räumen zu wollen, während Ihre Gegenpartei zu diesem spezifischen Zeitpunkt noch keinen vernünftigen Erwägungen zugänglich ist, usw.

Den Lebensweg müssen Sie sich als einen Sandweg durch eine verlassene Gegend vorstellen. Sie können auf diesem Weg einen Fächer von Hindernissen vorfinden, unter anderem Steine, worüber Sie stolpern können. Sie bieten sich Ihnen in den unterschiedlichsten Formen an.

  • Manche sind ganz klein, so dass Sie sie ohne viel Mühe vermeiden können, dennoch können Sie sich sehr wohl die Füβe daran verletzen: Dies sind die Prüfungen, welche in Ihrem spirituellen Wachsen Verzögerungen verursachen und in Ihrem Herzen Wunden hinterlassen können.

  • Andere sind gröβer, so dass Sie viel leichter darüber stolpern. Sie können dafür sorgen, dass Sie der Länge nach hinfallen: Dies sind die Prüfungen, die Sie stürzen lassen und dann einen neuen Schritt von Ihnen verlangen. Sie müssen so schnell wie möglich die Einflüsse der Welt (den Staub des Bodens, auf den Sie gefallen sind) von sich abschütteln, um gereinigt zu werden, und Sie müssen so bald wie möglich die Entmutigung überwinden und sich erheben (damit Sie nicht im lähmenden Einfluss der Niedergeschlagenheit und langfristig der Depression landen).

  • Noch andere Steine sind so groβ, dass es richtige Felsblöcke sind, über die Sie in bestimmten Fällen nicht mehr hinweg schauen können: Dies sind die Zustände, die Sie daran hindern, noch auf die Landschaft neben oder vor sich zu schauen. Sie hindern Sie zum Beispiel daran, auf den Lebensweg von Mitmenschen zu schauen, wenn dieser Weg den Ihrigen berührt (zum Beispiel der Lebensweg Ihrer Familienmitglieder, usw.). Diese Felsblöcke sorgen dafür, dass Sie zu viel auf sich selbst bezogen leben und zu wenig ein Auge für Ihren Mitmenschen haben. Hinter diesen selben Felsblöcken kann sich auch Satan leicht verbergen, was bedeutet, dass sich diese groβen Steine für die Seele als gefährliche Hinterhalte erweisen können.

Wenn Sie Ihre Weihe an Maria strikt leben, gehen Sie Ihren Lebensweg Hand in Hand mit Ihr. Sie warnt Sie vor allen Schwierigkeiten, indem Sie Ihre innere Wahrnehmung für alles, was von Ihrer Führung abweicht, empfindlich macht. Sobald Sie Ihre Hand loslassen, werden Sie nicht länger vor den Stolpersteinen auf Ihrem Weg gewarnt. Bei jedem Stolpern auf Ihrem Weg wird Maria Sie fester bei der Hand nehmen. Manchmal berühren Sie nicht einmal den Boden, weil Sie Sie sofort auffängt. Sie können das Gefühl haben, dass Sie dennoch gefallen sind, weil Ihre Seele damit beschäftigt ist, eine Versuchung zu verkraften oder mit sich selbst ins Reine zu kommen, nachdem sie durch weltliche Einflüsse überrumpelt worden ist. Dies sind die Augenblicke, in denen Sie das Gefühl haben, dass Sie eine Sünde begangen haben und dadurch in einem inneren Kampf landen, während eigentlich bei weitem nicht immer von sündigem Verhalten die Rede ist.

Wenn Sie über Steine fallen können Sie bis aufs Blut verletzt werden. Bedenken Sie aber, dass Maria mit den spitzen Ecken der Steine der Prüfungen, die Sie verletzt haben, die Verdienste dieser Prüfungen in Ihre Seele schreibt.

Manchmal gehen Sie zwar Hand in Hand mit Maria, schauen aber eher nach der anderen Seite aus als dass Ihre Augen auf Maria geheftet sind. Dann kann es vorkommen, dass Maria es zulässt, dass Sie stolpern, damit Sie darauf aufmerksam werden, dass Ihre Augen nicht mehr auf Sie geheftet waren, und Sie Sich vor Sie hinstellt, damit Sie in Ihre Arme fallen. So macht Maria Ihren Wunsch erkennbar, dass Sie wieder näher zu Ihr kommen sollen. Dies ist der Fall, wenn Sie nach einem Fehltritt bald wieder die Empfindung machen, dass eine friedliche Ruhe in Ihr Herz gekommen ist.

Eine der häufig vorkommenden Ursachen des Stolperns auf Ihrem Weg ist jene, dass Sie oft die Neigung spüren können, zurückzublicken (auf Ihre Vergangenheit zurückzugreifen, in der Vergangenheit zu leben, von Erinnerungen zu leben!). In dieser Verfassung werden Sie manchmal vergessen, Ihr Leben in der Gegenwart fortzusetzen. Maria wird dann zulassen, dass Sie über einen Stein stolpern, damit Sie lernen, dass es nichts einbringt, mit dem Blick nach hinten zu leben: Das bringt keine Früchte, im Gegenteil, es lähmt, indem es Ihre Aufmerksamkeit von der Gegenwart ablenkt. Sie können Ihre Lebensaufgaben ausschlieβlich in der Gegenwart erfüllen.

Der Lebensweg ist mit Dornen, Gräben, Schluchten, usw. gesäumt. Sie müssen also aufpassen, wenn Ihr Blick von Blumen in der Landschaft neben dem Weg angezogen wird (die Verlockungen der Welt), denn wenn Sie auf sie zugehen um sie zu pflücken (den Genuss der Welt anstreben), können Sie am Wegrand richtig in die Dornen kommen (sich die Seele verwunden), in einem Graben landen (Ihre Seele beschmutzen) oder sogar in eine Schlucht fallen (Ihre Seele töten). Bedenken Sie immer, dass der Rand Ihres Lebensweges aus einem bestimmten Grund so ist, wie er ist: das Werk von Gottes Vorsehung, die nur das Beste mit Ihnen vorhat. Ihr ganzer Lebensweg ist mit Blumen besät (alle Ereignisse, Situationen, Handlungen und täglichen Prüfungen, egal ob Sie diese als angenehm oder unangenehm empfinden). Angesichts dieser Blumen können Sie folgendermaβen vorgehen:

  • Sie können achtlos daran vorbeigehen. In diesem Falle zieht Ihre Seele keinen Nutzen aus der Handlung, dem Ereignis, der Situation oder Prüfung. Der Nutzen, den Gott mit diesem Zustand als Möglichkeit für das Wachsen der Seele verbunden hat, wird dann nicht verwirklicht oder die Handlung, die Sie verrichten, macht den möglichen Nutzen zunichte. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Sie eine Prüfung nicht annehmen, sich gegen eine Situation oder ein Ereignis auflehnen oder sich eine vollkommen falsche (für die Seele zuweilen sogar schädliche) Lösung ausdenken.

  • Sie können sie pflücken und sie entweder bei sich behalten oder sie wegwerfen. In diesem Fall ziehen Sie schon einen Teil des möglichen Nutzens daraus, aber im Laufe des Lebens verwelken diese Blumen durch Mangel an Nahrung und Wasser. Dies ist der Fall wenn Sie an diese Ereignisse, Situationen, Handlungen oder Prüfungen mit menschlichen Lösungen herangehen, die manchmal an sich tugendhaft und gut gemeint sind, auf denen jedoch nicht der volle Segen Gottes ruht, weil Sie nicht um Himmlisches Einmischen gebeten haben (also ohne sie zum Gegenstand von Gebet zu machen). Oft haben Sie die Blumen zu schnell gepflückt, oder haben Sie sie gepflückt ohne bei den Folgen Ihrer Taten für Ihre Seele zu verweilen.

  • Sie können sie pflücken und sie Maria weihen. In diesem Fall geben Sie das Ereignis, die Situation, Handlung oder Prüfung durch diese innige Weihe an Maria, so dass Sie diese Blumen mit dem Tau ewigen Lebens bekleiden kann. Diese Blumen werden frisch erhalten bis einschlieβlich Ihres Gerichtes vor dem Thron Gottes.

Nur die letzte Kategorie (die Blumen, die Maria geweiht werden) hat vollen Nutzen für Ihre Seele, und auβerdem werden ihre Samenkörner durch Maria auf andere Seelen ausgestreut. Mit anderen Worten: an Maria geweihte Handlungen, Prüfungen, Ereignisse und Situationen bringen Heil, Segen und Gnaden auf die Seelen.

So können Sie verstehen, wie viel Heil, Segen und Gnaden Sie auf die Welt ausgieβen helfen können, indem Sie jede Einzelheit Ihres Lebens an Maria weihen. Sie können dies nachträglich tun (für Ihre Vergangenheit, in der Sie noch nicht an Maria geweiht waren) oder jedes Mal, wenn Sie auf Ihrem Lebensweg einer Blume begegnen (dies können also täglich ganz viele sein). So bieten sich auf der ganzen Welt, auf allen Lebenswegen aller Menschen, jeden Tag viele Milliarden von Gelegenheiten an, die Weihe zu verrichten und dadurch die gesamte Sündenschuld der ganzen Menschheit gegenüber der Göttlichen Gerechtigkeit abzubezahlen. Dies erfolgt allerdings nur in einem bestürzend geringen Maβe.

Dieses Bild kann es Ihnen verständlich machen, warum die vollkommene Weihe an Maria:

  1. ein groβes Gegengewicht für alle Sünden der ganzen Menschheit aller Zeiten bildet,

  2. das Ungleichgewicht, das wegen der gigantischen Sündenbürde der ganzen Welt in der Schöpfung entstanden ist, in hohem Maβe wiederherstellen helfen kann, und

  3. die Menschheit aus ihrem ganzen Elend retten kann, indem sie die Gründung von Gottes Reich der Liebe und des Friedens auf Erden beschleunigt.

Bedenken Sie dabei, dass jedes Ereignis, jede Situation, jede Handlung oder Prüfung, die Maria geweiht wird, ein Vielfaches ihres ursprünglichen Wertes erhält, indem sie in Marias Herz gelegt wird. Die Blume selbst bleibt dann bis zu Ihrem Gerichtstag frisch aufbewahrt und duftig (sie trägt jetzt das Parfüm von Marias Händen), so dass sie bei Ihrem Gericht Gottes Barmherzigkeit erweckt. Auβerdem bringt jede Blume zum Beispiel hundert Samenkörner hervor, die von Maria als mögliche Quellen neuer Gnaden auf viele Seelen ausgestreut werden können. So könnte eine häufige Weihe von allem an Maria die Welt in einen Blumenteppich heiliger Seelen umwandeln.

Alles weihen bedeutet nicht notwendigerweise, dass man jedes Ereignis oder jede Situation sofort einzeln Maria weiht (unter bestimmten praktischen Gegebenheiten ist dies nicht möglich): das Beste ist, jeden Tag intensiv und inbrünstig als geweihte Seele zu leben, wodurch alle Situationen in der Weihe eingeschlossen sind. Dies bedeutet mithin, dass Maria jeden Augenblick des Tages und der Nacht die Herrin Ihres Herzens ist.

Am Ende Ihres Lebensweges steht die Abendsonne am Horizont. Sie können diese als das Licht aus dem Paradies betrachten, das Ihnen durch das Himmelstor (Maria) winkt, das offen steht, um die Seele zu empfangen und in das Ewige Licht hineinzuführen. Diese Sonne ist ganz oft durch die schweren Wolken des Lebensendes verdunkelt (Krankheiten, Lasten), aber wenn auch das Ende Ihres Lebensweges (Ihre Sterbestunde) Maria geweiht wird, wird der Anblick von diesem Feuerball Ihnen eine verzückende Freude und einen geborgenen Frieden in das Herz legen, was Sie für den Übergang zum Ewigen Leben bereit macht.

Die einzige Weise, Ihren Lebensweg ungefährlich und lehrreich zu machen, besteht darin, dass Sie ihn mit, in und für Maria gehen. Lassen Sie Ihr Herz unaufhörlich auf Sie gerichtet sein, als ob Sie sich ständig fragen würden, wie Sie diese oder jene Einzelheit Ihres täglichen Lebens lösen würde. Dies ist es was ich meine, wenn ich sage, dass Sie Ihr Leben jeden Augenblick des Tages und der Nacht mit Maria führen sollen. Sie kennt Ihren Lebensweg, Sie weiβ, wo jeder Stein auf diesem Weg liegt, und Sie weiβ, wo Ihre Bestimmung liegt. Lassen Sie Maria nicht los. Die gröβten Herrlichkeiten erwarten Sie, wenn Sie diese vollkommene Hand bis zum letzten Meter vor dem Himmelstor festhalten.

8. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als Wiederholung der Passion Jesu

Gottes Schöpfung ist für den Menschen wenig transparent, weil sie von Mysterien erfüllt ist. Es war nicht so vorgesehen, dass der Mensch diese bis in die Einzelheiten kennen und durchschauen soll, weil eine vollkommene Erkenntnis die Verdienste seines Lebens verringern würde: Wer alles weiβ, braucht weniger Glauben, und gerade der Glaube ist eine der groβen Quellen der Verdienste, die man im irdischen Leben erwerben kann.

Wirklicher Glaube ist das blinde Vertrauen (also ohne es jemals völlig zu sehen), dass Gott existiert, dass Er wahrlich wirkt und dass Er alles regelt im Hinblick auf einen Verlauf und ein Ergebnis, die einen optimalen Nutzen für das Ganze der Menschheit gewährleisten.

Eines der groβen Mysterien ist jenes, dass das Leben des Menschen auf vielerlei Weisen als eine 'Neuausgabe' des Kreuzweges und der Passion Jesu betrachtet werden kann. Ich lade an dieser Stelle dazu ein, die Analyse des Passionsgeschehens zu studieren, die ich im ersten Kapitel des Buches Die Himmlische Hochzeit (vorläufig nicht in endgültiger deutscher Fassung freigegeben) angeboten habe. Diese Analyse zeigt, wie vor allem das Leben einer Maria geweihten Seele sich an diesem Göttlichen Vorbild spiegeln kann und welche Lektionen man daraus lernen kann. Möge diese Betrachtung der Passion Sie anregen, Ihre täglichen Kreuze anzunehmen und sie mit Liebe zu tragen (sehr empfehlenswert ist diesbezüglich auf jeden Fall die Lektüre der Ernte der Ewigen Liebe, welche die Himmelskönigin einige Jahre nach dem vorliegenden Manifest inspirierte).

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch Folgendes anmerken: Ihr Leben als vollkommen an Maria geweihte Seele kann ein goldener Weg zur Verherrlichung werden. Es hängt nur von Ihrer eigenen Einstellung und Ausdauer ab, ob dies sich tatsächlich verwirklicht. In dem Maβe, wie Sie alles zusammen mit Maria vollbringen, werden Sie in Ihr die Kraft finden, alle Ihre Kreuze zu tragen, denn Maria wird Sie dermaβen mit Sich Selbst, mit Ihrer Liebe und allen Ihren Tugenden erfüllen, dass sich Ihr Blick auf die Dinge um Sie herum sehr gründlich verändern wird. Sie werden allmählich jedes Kreuz als ein Geschenk aus Marias Hand erfahren: jedes Mal aufs Neue eine Gelegenheit, um mit Ihr, die Selbst Ihr Leben auf vollkommene Weise geführt hat, an Herz und Geist eins zu werden.

9. Leben als an Maria geweihte Seele, betrachtet als ein Acker

Sie können es so sehen, dass Ihre Seele ein Acker ist, ein Boden, in dem Früchte wachsen müssen um andere Seelen zu nähren und Gottes Reich (das Ganze aller Äcker) fruchtbar zu machen. Der Boden Ihres Ackers enthält Lebenselemente (das Lebensprinzip, mit dem Gott Selbst ihn versehen hat, zusammen mit Ihren Talenten). Er wird mit dem sanften Regen der Gnaden besprüht und mit der Sonne von Gottes Liebe beschienen. Wenn Sie Ihren Seelenacker Maria weihen, wird er auβerdem von Ihr 'gedüngt' (mit Ihren Unterrichtungen und Eingebungen genährt). Auβerdem pflügt Sie zusammen mit Ihnen Ihren Acker um, damit Ihre Talente an die Oberfläche kommen können und das Lebensprinzip, das Ihre Seele von Gott bekommen hat, wahrlich geweckt wird.

Durch Ihre vollendete und uneingeschränkte Macht über Ihre Seele als die Herrin aller Seelen besitzt Maria mithin die Fähigkeit dafür zu sorgen, dass Ihr Boden ein richtiges Gleichgewicht zwischen Sonne und Regen erhält und in sich aufnimmt. Nur Maria weiβ, was Sie brauchen, wann Sie es brauchen und in welcher Menge. Es ist möglich, dass Ihr Acker trotz des sanften Regens der Gnaden in der Tiefe dadurch trocken bleibt, dass die Gnade nicht wirklich in Sie aufgenommen wird. Maria wird dann Ihren Boden neu pflügen, um ihn "lockerer“ (empfänglicher) zu machen, so dass die Gnaden, die Sie empfangen, wirklich mit Ihren Talenten in Berührung kommen und diese mit neuer Fruchtbarkeit auflodern lassen.

Der Acker Ihrer Seele kann das Regenwasser (die erhaltenen Gnaden) zu sehr festhalten, so dass er allmählich versauert. Dies ist der Fall, wenn die Seele die Gnade für sich bewahrt. Sie nährt dann zwar die eigenen Talente, ist allerdings nicht fruchtbar innerhalb von Gottes Plan, so dass diese Seele von Gott als unproduktiv betrachtet wird. Wenn der Boden durch das Wasser der Gnade gesättigt wird, verdunstet der Überschuss, den die Seele in diesem Augenblick nicht für sich selbst benötigt, und dieser Dunst schlägt sich auf die benachbarten Äcker nieder, um diese befruchten zu helfen.

Auch das Gegenteil kommt vor: Der Acker der Seele kann verdorren. Dies kann vorkommen, wenn die Seele verhärtet (Mangel an Liebe, Sanftmut, Frohmut, Zärtlichkeit, zu viel Groll oder Bitterkeit): Das Regenwasser (die Gnaden) wird nicht mehr in den Boden aufgenommen, es ist, als ob die Seele sich allem widersetzt, was sie erweichen kann. Diese Seelen bilden eine harte Kruste um sich herum, weil sie sich nicht mehr so zu zeigen wagen, wie sie im Grunde genommen sind. Oft kommt dies bei Seelen vor, die häufig oder tief verletzt worden sind, ebenso wie bei Seelen, die eine Bürde nicht gebeichteter Sünden zu tragen haben und die durch dies alles ein negatives Selbstbild bekommen haben.

Es ist Maria, die bestimmt und regelt, wie viel Ihre Seele genau braucht und wie sie dies alles nutzen kann. Nur durch strikt gelebte Weihe an Maria können Sie den 'Feuchtigkeitsgehalt' Ihres Seelenackers im Gleichgewicht halten.

Ihr Acker wird auch hin und wieder von Sturmwinden, Platzregen und Hagel (von den ungünstigen Einflüssen der Welt) heimgesucht. Durch die Weihe Ihres ganzen Wesens an Maria werden Sie nicht an erster Stelle erwirken, dass diese Stürme von Ihnen ferngehalten werden, denn manche sind für Ihr Wachsen notwendig: Sie können dabei helfen, in Ihrer Gefühls-, Denk- und Erfahrungswelt Ordnung zu schaffen. Eins wird Maria auf jeden Fall tun: Sie wird Ihr Saatgut kräftiger machen. Mit anderen Worten: durch die Weihe werden nicht alle Kreuze von Ihnen weggenommen, Sie bekommen aber mehr Kraft, sie zu tragen.

Dies ist ganz wichtig, denn die Verdienste Ihres Lebens werden durch die Art und Weise bestimmt, wie Sie mit Ihren Prüfungen umgehen. Wenn Sie keine Prüfungen bekommen würden könnten Sie am Tag Ihres Lebensgerichtes keinerlei Verdienste vorlegen und würden Sie auch nicht den Zugang zum Himmel verdienen. Daher würde Maria Ihnen keinen Dienst erweisen, indem Sie Ihre Kreuze von Ihnen wegnehmen würde.

Der Hagel auf Ihren Acker ist das Einwirken des Schicksals. Der Schaden, der dadurch angerichtet werden kann, braucht nicht unumkehrbar zu sein. Wenn Sie diesen Hagel an Maria weihen schmelzen die Hagelkörner unter der Wärme Ihrer Liebe und erhöht dieses Schmelzwasser allmählich den Feuchtgehalt des Bodens, sodass er wieder fruchtbar werden kann.

In Ihren gepflügten Acker streut Maria die Saat aus: die Gelegenheiten, um nach einem geeigneten Reifungsprozess Früchte hervorzubringen. Hier muss die Saatzeit berücksichtigt werden. Wenn Sie beim Angehen Ihrer täglichen Sorgen überstürzt vorgehen wollen ist es möglich, dass Sie sich selbst in die Quere kommen und dass Ihre Seele nicht die Früchte hervorbringt, die sie erbringen kann, wenn zu Gottes Zeit gesät wird. Das Warten auf die richtige, fruchtbarste Saatzeit kommt in der Tugend der Geduld zum Ausdruck.

Nur Maria weiβ, ob Ihr Boden zu einem bestimmten Zeitpunkt bereit ist, die Saat zu empfangen. Es ist möglich, dass Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht genügend dazu gereift sind, in Ihrem Leben den nächsten Schritt zu setzen. Daher ist es so wichtig, dass Sie als an Maria geweihte Seele nach dem Rhythmus leben, zu dem Maria Sie in Ihrem Herzen inspiriert. Sie werden merken, dass voreiliges Handeln oft nur Saat auf die Felsen herabwirft: Sie scheint Wurzeln zu schlagen, aber die jungen Pflänzchen werden beim geringsten Windstoβ oder dem geringsten Regenguss (Prüfung oder Widerstand) geknickt.

Wenn die Saat aufkeimt ist es möglich, dass sie dennoch nicht über den Boden hinauskommt. Sie wird dann von den Bodentieren angefressen und kann auch wegen Sauerstoffmangel verfaulen. Dies ist bei einer Seele der Fall, die in sich selbst gekehrt lebt, zu viel mit sich selbst beschäftigt ist und zu wenig Hingabe erstrebt. Diese Seele wagt es gleichsam nicht, für Gott sichtbar zu werden (oft aus Angst, dass sie sündhaft ist oder alles falsch macht). Die Seele wird dann durch herumirrende Gedanken und Herzeleid verzehrt und lässt sich nicht genügend durch die Brise der Befreiung und Heiligung beatmen, die Gott (Maria) dennoch um sie herum wehen lässt.

Diese Seele hat ein groβes Bedürfnis nach vollkommener Hingabe, damit Maria frei ihren Boden pflügen kann, so dass die Erde atmen und das Saatgut ungehindert aufschieβen kann. Die Seele ist vollkommen unfruchtbar, wenn sie nicht 'zutage tritt' (über den Boden hinauswächst, was auch ihre Fähigkeit symbolisiert, über ihre Prüfungen hinauszuwachsen), mit anderen Worten, wenn sie sich nicht völlig zu Diensten von Gottes Plänen stellt. Sich zu Diensten von Gottes Plänen stellen täte die Seele dadurch, dass sie nicht länger mit sich selbst beschäftigt ist (Aus diesem Grunde sind Egozentrik und Selbstsucht für die Seele erstickend).

Zum Schluss müssen Sie Maria die vollkommene und immerwährende Herrschaft über Ihren Boden gewähren, damit Sie alles Unkraut (das Wirken Satans in Ihrem Leben) entfernen kann. Das Unkraut sind die feindlichen, giftigen Einflüsse. Maria kann diese auf das Gebet der Seele hin "umwandeln“ (Bekehrungen) und ausmerzen. Dies wird zu Gottes Zeit erfolgen, denn manchmal ist es für Sie günstig, dass solche Einflüsse einige Zeit in Ihrem Leben wirksam sind, um Sie in den Tugenden zu üben und Sie zu lehren, mit dem Herzen zu beten. Sie müssen darauf vertrauen, dass Ihr Acker nur seinen vollen Ertrag erreichen kann, wenn er vollkommen Maria gehört: sowohl der Boden selbst als auch das Saatgut, die Bearbeitung, die Saatzeit und die Aufsicht.

 

KAPITEL 3

DIE HERRLICHKEITEN MARIÄ, DES SPIEGELS VON GOTTES MACHT

Die vollkommene Weihe von sich selbst und Ihrem ganzen Leben ist ein sehr groβer Schritt. Es ist für viele Seelen nicht leicht, mit einem vertrauten Lebensmuster zu brechen und sich selbst vollkommen zu verschenken. Die erste Schwelle, die überwunden werden muss, liegt bei der Frage: Wem verschenke ich dies alles? Zwei Parteien, die einen Bund oder einen Vertrag eingehen, können erst dann das Vertrauen dazu bekommen, wenn sie sich ausreichend kennen. Maria kennt Ihr ganzes Wesen und Leben vollkommen, aber kennen Sie Ihrerseits Maria in dem Maβe, dass Sie Ihr eine uneingeschränkte Macht über sich anvertrauen können?

In der Absicht, Ihnen den gröβten Schritt Ihres Lebens, die vollkommene, bedingungslose und ewig dauernde Weihe von sich selbst und Ihrem Leben an Maria zu erleichtern (mit anderen Worten: um Ihre etwaige Schwellenangst bei der Hingabe von sich selbst an Sie zu überwinden), möchte ich Ihnen die zwanzig gröβten Herrlichkeiten Mariä vorstellen. Unsere Herrin Selbst hat mich bei deren Auswahl geführt. Diese kurze Erörterung bezweckt Folgendes: Ihnen ein etwas tieferes Wissen von Marias Wesen zu vermitteln und Sie dazu anzuregen, die unerschöpfliche, vollkommene Liebe und die unvergleichliche Macht Mariä zu preisen und uneingeschränkt an Sie zu glauben. Ein Wesen, das mit der Liebe und Elementen der Macht von Gott Selbst bekleidet ist, kann die gröβten Wunder wirken. Das gröβte der Wunder ist die vollkommene Umwandlung und Heiligung Ihrer eigenen Seele. Maria kann dies (Macht) und will dies (Liebe). Lassen Sie zu, dass Maria Selbst Ihren Widerstand vollkommen und ganz bricht, und gehören Sie Ihr.

Sehen Sie jetzt, weshalb Sie es würdig ist, dass Sie zu Ihrem Besitz und Eigentum werden:

1. Unbefleckte Empfängnis

Maria ist die einzige Seele in der ganzen Geschichte der Menschheit, die unbefleckt empfangen worden ist. Dies heiβt, dass Gott Ihre Seele so erschaffen hat, dass Sie vollkommen frei war von den Spuren der Erbsünde. Dadurch ist Maria als einziger Mensch der Notwendigkeit der Erlösung entzogen worden. Dies rührt daher, dass Sie als einziger Mensch bereits bei Ihrer Empfängnis (der Eingieβung Ihrer Seele in den Schoβ Ihrer Mutter) die Frucht der späteren Erlösungstat Jesu Christi genossen hat.

Weil die Erbsünde die Seele für alle möglichen Sünden vollkommen empfänglich macht, bedeutet dies mithin, dass Maria von Anfang an den vollreifen Keim der gröβten Heiligkeit in Sich getragen hat. Aus diesem Grunde allein schon ist Maria die gröβte Heilige aller Zeiten und kann Sie von keiner einzigen Seele jemals an Heiligkeit übertroffen werden. Wegen dieser einzigartigen Eigenschaft wird Maria schon mal als eine 'vergöttlichte' Seele bezeichnet: Sie ist ein vollendetes Spiegelbild der Herrlichkeit Gottes, weil in Ihrer Seele kein einziger Makel oder keinerlei Unreinheit zugegen ist.

Das einmalige Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis hat Marias Seele die notwendige Beschaffenheit verliehen, später den Sohn Gottes in Ihrem Schoβ zu tragen. Keine andere Seele wäre dazu geeignet gewesen, denn alle anderen Seelen sind Träger der Erbsünde. Zwar bildet das Heilige Sakrament der Taufe ein Gegengewicht für die Erbsünde, aber was dennoch in jeder Seele, sogar nach der Taufe, zurückbleibt, ist die Spur der Erbsünde.

Man könnte diese Spur mit der Narbe vergleichen, die nach einer Verletzung zurückbleibt: Die Wunde selbst heilt, aber es bleibt ein Narbengewebe zurück, und dieses Gewebe behindert das völlig normale Funktionieren des gesunden Gewebes im Umfeld. So können wir auch sagen, dass die Spur der Erbsünde die Seele daran hindert, vollkommen zu funktionieren: sie bleibt empfänglicher für die weiteren, täglichen Sünden.

Durch Ihre Unbefleckte Empfängnis hat Maria diese Behinderung niemals gekannt und hat Ihre Seele die Fähigkeit bewahrt, vollkommen so zu funktionieren, wie Gott ursprünglich den Menschen vorgesehen hat: in vollkommenem Einklang mit Seinem Denken, Seinem Fühlen, Seinen Plänen und Werken. Wer ist also besser geeignet als Maria, uns als unsere unbestrittene Herrin zu führen? Die Unbefleckte Empfängnis bildet das Fundament von Marias Macht, denn Gott verweigert Ihr nichts, weil Sie als einzige Menschenseele vollkommen mit Gottes Wesen, Seinen Plänen und Werken im Einklang ist.

2. Braut des Heiligen Geistes

Nach der Erbsünde entgleiste die Menschheit ganz schnell und sehr tief vom Weg, den Gott für die Seele vorgesehen hatte. Der Mensch lebte nicht mehr gemäβ Gottes Plan, und Gott wollte der hinfälligen Menschheit die Gelegenheit bieten, den richtigen Weg zu Gott zurückzufinden und die schicksalshafte Auswirkung der Erbsünde zunichte zu machen. Tatsächlich: die Erbsünde hatte allen Seelen den Weg zum Himmel versperrt.

Als Gott verfügt hatte, dass Sein Sohn auf die Welt kommen sollte, um für die Seelen diese Sperre aufzuheben, durch welche es ihnen untersagt bleiben sollte, irgendwann das Paradies zu sehen, und um sie durch Seine Predigten mit Bezug auf Gottes einzige Wahrheit zu unterrichten, erwählte Er Maria, den Göttlichen Erlöser in Ihrem Mutterschoβ zu empfangen. Sie stimmte dem zu ("Mir geschehe nach deinem Wort") und lieβ durch diese Zustimmung Ihren Schoβ aufschlieβen, damit dieser den Göttlichen Keim in Sich aufnehmen konnte.

Die Eingieβung des Keimes von Gottes Sohn wurde vom Heiligen Geist an Maria vollzogen. Aus diesem Grunde wird Sie die Braut des Heiligen Geistes genannt. Diese Eigenschaft hat Maria mit einer unvorstellbaren Macht bekleidet: Auf Ihr Wort hin kann Sie die Gaben und Gnaden des Heiligen Geistes in die Seelen eingieβen lassen, die Sie Sich Selbst dazu auswählt. Daher besitzt Maria eine uneingeschränkte Macht, aus Ihnen eine(n) Heilige(n) zu machen in dem Maβe, wie Sie vollkommen dabei mitwirken: Sie können Ihre eigene Empfänglichkeit für die Heiligkeit durch wiederholte Unvollkommenheiten in der Anwendung der Tugend und in der Hingabe an Maria verringern.

3. Mutter des Messias

Gott sollte also Seinen eigenen Sohn in die Welt schicken, um die hinfällige Menschheit vor dem ewigen Tod zu erretten (dem ewigen Untergang aufgrund der Unfähigkeit, in den Himmel einzugehen). Der Messias (der Gesandte und Gesalbte Gottes) musste in einer Menschengestalt auf die Welt kommen. So hatte Gott es verfügt, denn die Erlösung der Menschenseelen musste allumfassend und vollkommen sein, und das konnte nur der Fall sein, indem Er den Messias als einen Neugeborenen mit allen dazugehörigen Schwächen und in einem Körper, der Opfer aller normalen menschlichen Bedürfnisse sein sollte, erscheinen lieβ. Nur so sollte Christus alle Aspekte des menschlichen Lebens dadurch heiligen können, dass Er die Verdienste Seiner eigenen aufgeopferten Leiden damit verband.

Maria sollte die Mutter werden. Dazu hat Sie das einmalige Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis erhalten, hat Sie Ihr Ja-Wort gegeben (die Versicherung Gott gegenüber, dass Sie in diese Mutterschaft einwilligte, denn Ihr war klar, dass es Ihr unvergleichlich groβe Schmerzen und Entbehrungen einbringen sollte) und hat Sie Ihre Seele, Ihr Herz, Ihren Geist und Ihren Leib makellos rein und vollkommen frei von Sünden bewahrt. Also wurde Sie die hoch erhabene, auserkorene Mutter des Messias.

Diese Eigenschaft hat Maria noch mächtiger gemacht: Der Ewige Vater hat Ihr unermessliche Gnaden geschenkt. Der Heilige Geist hat Ihr die Göttliche Saat eingegossen und der Sohn Selbst hat neun Monate Ihren Schoβ als Seine Wohnung angenommen und Sich anschlieβend gewürdigt, von Ihr als Kind genährt, erzogen und geführt zu werden.

Welche Macht genieβt die Frau, die so sehr von Gott begnadet wird, dass Sie der Erbsünde entzogen wird und anschlieβend den Sohn Gottes mit Ihrer Muttermilch ernähren darf, Ihn als Kind erziehen und Ihm Befehle erteilen darf, und vor allem von Ihm vollkommen gehorcht wird, bis Er Seine öffentliche Mission für Gottes Reich angetreten hat. Wie könnte Gott es gutheiβen, dass Sie der vollkommenen Hingabe Ihrer Selbst an Maria misstrauisch gegenüberstehen, während Er Selbst Ihr Seinen Göttlichen Sohn anvertraut hat?

4. Ewig währende Jungfrau

Maria war vollkommen sündenfrei und folglich vollkommen rein. Reinheit ist die Eigenschaft, durch welche die Seele die Fähigkeit besitzt, Gottes Licht vollkommen widerzuspiegeln oder es vollkommen an andere Seelen weiterzuleiten. Vollkommene Reinheit bedeutet, dass die Seele auf andere Seelen eine Ausstrahlung hat, die diese an Gott Selbst erinnert. Nur Maria besaβ diese Eigenschaft in derart vollkommenem Ausmaβ, dass Sie 'Spiegel Gottes' genannt wird.

Sogar das Empfangen eines Kindes in Ihrem Schoβ erfolgte ohne dass Sie vom Gleichnis Gottes abwich: Sie wurde Mutter ohne Vermittlung eines anderen Menschen. Dadurch hat Maria noch ein anderes einmaliges Vorrecht genossen: jenes der ewigen Jungfräulichkeit. Diese Eigenschaft war notwendig, damit niemals über die Herkunft des Kindes in Ihrem Schoβ irgendein Zweifel aufkommen kann: nur wenn Maria niemals körperliche Gemeinschaft mit einem Mann hatte, konnte mit Sicherheit angenommen werden, dass Ihr Kind nicht menschlichen Ursprungs war.

Sie ist auch nach der Geburt des Messias Jungfrau geblieben. Sie hat dieses auβergewöhnliche Vorrecht also unversehrt bewahrt und hat nie gewollt, dass Ihr allerheiligster Schoβ durch irgendeine menschliche Intimität entweiht wird. Dieser Verdienst hat noch zu der beispiellosen Macht der Allerheiligsten Jungfrau beigetragen. Wie kann ein Mensch vollkommener werden als dadurch, dass er ein Leben lang auf alles Weltliche verzichtet, um vollkommen auf das Göttliche gerichtet zu leben? Es ist ein Göttliches Gesetz, dass ein Wesen, das so vollkommen an Gott orientiert ist, von Ihm mit Seinen Eigenschaften bekleidet wird.

5. Mutter der Schmerzen

Indem Sie in Gottes Ersuchen eingewilligt hat, die Mutter des Mensch gewordenen Messias zu sein, hat Maria mithin zugestimmt, ein Leben vollkommener Selbstaufopferung zu führen. Der Erlöser musste ein Leben erlösender Leiden führen. Es ist selbstverständlich, dass Maria als Seine Mutter daran teilhaben sollte. Ihr unermessliches Leiden während der Passion Jesu war nur ein Teil eines Lebens ungekannter Schmerzen.

Was zum Beispiel nicht aus dem Evangelium hervorgeht sind die zahllosen Strapazen und Entbehrungen des Herumziehens durch das Heilige Land, die auch Maria wiederholt ertragen hat, ebenso wie Ihre ständigen Schmerzen und Bedrängnisse aufgrund der Feindseligkeit, die Jesus aus vielen Ecken erleiden musste, und Ihre Lebensaufgabe, im eigenen Körper und Herzen Sünden von Seelen abzubüβen und Leiden tragen zu helfen. Die Eigenschaft des Mittragens von Schmerzen am eigenen Körper ist während der Passion Jesu deutlich geworden: Sie empfand das Leiden Jesu in Ihrem eigenen Körper und Herzen mit.

Die unvergleichlichen Verdienste, die Maria aufgrund zahlloser Schmerzen gesammelt hat, haben in hohem Maβe zu Ihrer Macht beigetragen: die Seele, die ein Leben in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Erwartungen führt, erwirbt sich einen groβen Einfluss auf das Herz Gottes. Maria wurde dieser Bedingung gerecht wie keine andere Seele, die je auf Erden gelebt hat, durch Ihre Vollkommenheit in der Liebe und in der Annahme aller Leiden, bis einschlieβlich der Annahme des grauenvollen Leidens und des Kreuzestodes Ihres Sohnes.

6. Miterlöserin

Diese Eigenschaft oder Funktion Mariä hängt mit der vorigen eng zusammen. Jesus ist nur aus einem einzigen Grund in die Welt gesandt worden: um dort während 33 Jahren als Mensch zu leben, und zwar, um die Menschenseelen aus den Fesseln zu erlösen, welche sie daran hinderten, in den Himmel einzugehen. (Eine gefesselte Seele ist eine Seele, die von der Sünde gefangen ist.) Er sollte dies durch Sein Leiden und Seinen Kreuzestod tun und dadurch, dass Er die Ewige Wahrheit predigte, denn auch die Kenntnis der Wahrheit (Gottes Gesetz) befreit.

Maria als Mutter des Erlösers war dadurch automatisch zu einer Schlüsselrolle innerhalb dieses groβen Erlösungsplanes berufen worden. Maria war die Wiege des Kreuzes: durch Ihre Annahme der Göttlichen Mutterschaft hat Sie letztendlich das Erlösungsopfer Jesu ermöglicht. Maria ist immer im Herzen vollkommen eins mit Jesus gewesen. Sie war die einzige Menschenseele, die vollkommen Gottes Plänen entsprechend lebte und dadurch in auβergewöhnlichem Maβe an Gottes Eigenschaften und Gnaden Anteil hatte. (Dies ist die Bedeutung der Anrufung, bei der Maria in dem Gegrüβet seist Du Maria 'voll der Gnade' genannt wird.) Und Gott hat Ihr unzählige Vorrechte geschenkt, unter anderem ein auβerordentlich tiefgehendes Wissen von den Göttlichen Mysterien, also auch vom Erlösungsmysterium. Maria war daher vollkommen geeignet um gemeinsam mit Jesus, wie aus einem einzigen Herzen die Menschheit zu erlösen.

Das groβe Opfer der Passion wurde von Maria sehr intensiv mitempfunden: Sie spürte die moralischen ebenso wie die körperlichen Schmerzen Jesu auch am eigenen Körper, aufgrund eines Mysteriums geteilten Leidens (zwei Seelen, die gemeinsam Opfer vollbringen, aufgrund eines von Gott geführten Hinüberflieβens von Leiden zwischen Ihren beiden Körpern und Herzen). Maria wird daher mit Recht die Miterlöserin der Menschheit genannt.

Dieses Geheimnis ist von Gott so verfügt, weil die Menschheit nicht nur von Gott (Jesus Christus) erlöst werden konnte: jede Befreiung von Seelen ist nach Gottes Gesetz nur möglich, wenn mindestens eine Menschenseele in das dazu erforderliche Opfer einbezogen wird. Sogar in den Fällen, in denen durch ein Wunder (d.h. durch unmittelbares Göttliches Einschreiten) eine groβe Bekehrung zustandekommt, liegen normalerweise Gebete und Aufopferungen anderer Seelen diesem Einschreiten zugrunde.

Im Falle des auβergewöhnlichen Opfers der Erlösung der ganzen Menschheit war nur Maria geeignet, daran Teil zu haben, weil dieses Opfer durch die Gottheit Christi und der vollkommensten der Menschenseelen, Maria, geteilt werden musste. Es ist von gröβter Wichtigkeit, dass Maria offiziell als Miterlöserin anerkannt und von allen Seelen als solche angenommen wird, damit Sie Ihre unbeschreibliche Macht als Königin der Letzten Zeiten in Fülle für die Vollendung der völligen Befreiung der Menschheit ausüben kann.

Bedenken Sie, dass Maria nicht nur die Wiege des Kreuzes (und folglich der Erlösung) war, sondern genau dadurch auch die Wiege der Erlösung in Ihrer eigenen Seele ist, die sich auch an erster Stelle durch die Verdienste Ihrer eigenen täglichen Kreuze vollzieht. Preisen und danken Sie Maria, denn Sie hat Ihr Leben für Sie und für uns alle aufgeopfert, genauso wie Jesus es getan hat.

7. Mutter aller Menschen

Maria ist auf Golgotha beim Kreuz Jesu, von Ihm zur Mutter aller Menschen gemacht worden. ("Frau, siehe, Dein Sohn! Sohn, siehe, deine Mutter!") Dies ist eines der gröβten Geschenke Gottes an die Menschheit gewesen. Alle Menschen aller Zeiten sind damals von dem sterbenden Gott-Menschen unter Marias Obhut gestellt worden, die für ewig Mutter aller Menschen werden sollte.

Eine Mutter ist innerhalb einer Familie die erste Erzieherin, diejenige, welche die Sorge für die täglichen Nöte der Kinder trägt, diejenige, welche die Kinder dasjenige lehrt, was sie brauchen, um in das Leben hinein zu gehen. Dies alles und viel mehr tut Maria für Sie, wenn Sie Ihr die Gelegenheit bieten, wirklich Ihre Mutter zu sein. Als Mutter hat Sie auch eine bevorrechtigte Macht über Sie, denn eine Mutter bestimmt viele Faktoren des Lebenslaufes und des Gepäcks auf dem Lebensweg ihrer Kinder.

Ihre Einstellung Maria gegenüber als vollkommen an Sie geweihte Seele und in Ihrer Eigenschaft als Mutter muss jene eines hilflosen Kindes sein, das für Nahrung, Kleidung, Reinigung und das Lernen der wichtigsten Wörter vollkommen von der Mutter abhängig ist. Maria tut dies alles für Ihre Seele: Sie kann Sie nähren mit Ihrer Begleitung, Sie kleiden mit Ihren eigenen Tugenden, Sie waschen, wenn Sie herumgeirrt sind und sich die Seele beschmutzt haben, und Sie in Gottes Wahrheit unterrichten, damit Ihre Worte auch Worte des ewigen Lebens für Sie selbst und Ihre Mitmenschen sind.

Maria will Sie ab Ihrem allerersten Akt der Weihe an Sie mit Ihrer Muttermilch nähren: Sie gibt Ihnen Sich Selbst zu trinken, Sie drückt Sie bildlich an Ihre Brust, damit Sie auf Ihren Herzschlag hören lernen und es zu Ihrer gröβten Freude werden lassen, feststellen zu können, dass Ihr Mutterherz erfreut ist, wenn Sie Ihr folgen, und bedrückt ist, wenn Sie Ihren Belehrungen zuwider handeln. Wenn Sie von Marias Muttermilch trinken, nehmen Sie Ihre Heiligkeit in sich auf.

8. Königin von Himmel und Erden

Als Maria nach einem Leben unvergleichlicher Verdienste von Gott zu Sich gerufen wurde, wurde Sie mit Seele und Körper in den Himmel aufgenommen. Hiermit erbrachte Gott den Beweis von Marias übermenschlicher Reinheit und beispielloser Heiligkeit: der menschliche Körper ist die Verbindung der Seele mit der Erde, der Welt, also dem Gebiet aller Unreinheit. Durch Ihre Aufnahme in den Himmel mit Körper und Seele hat Gott Selbst Maria eine auβerordentliche Verherrlichung geschenkt.

Bei Ihrer Ankunft im Himmel warfen sich alle Engel und Heiligen zu Ihren Füβen nieder, denn Gott hatte Ihre Krönung zur Königin von Himmel und Erden vorgesehen. Marias Schönheit war blendend und einmalig, weil sowohl Ihre Seele als auch Ihr Körper so vollkommen rein waren, dass Sie das Licht Gottes in dessen Ganzheit durch Sich hindurch weiter strahlte, so dass von Ihr eine Glut ausging, die jene der Sonne in unendlichem Maβe übertraf. Gott krönte Sie zur Königin über alles, Er legte alles unter Ihre Füβe und gab Ihr eine ewig geltende Macht über alles.

Eigentlich war Maria für alle Zeiten dazu vorherbestimmt: noch bevor der Mensch erschaffen wurde hatte Gott den Keim Mariä in Seinen Gedanken und stellte Er diese den Engeln vor mit den Worten, dass diese Frau ihre Herrin für alle Zeiten sein soll, da Sie als Mensch an der Ausführung eines groβen Mysteriums Teil haben sollte. Luzifer (der später Satan genannt wurde), der damals der Anführer der Engel war, rief daraufhin aus, dass er niemals dulden würde, dass eine Frau in Menschengestalt seine Herrin werden sollte, da er (Luzifer) der Gröβte wäre. Niemals würde er die Herrschaft dieser Frau über ihn zulassen. Er bekam viele Anhänger unter den Engeln.

Weil diese Scharen von Engeln diese groβe Anordnung Gottes nicht angenommen hatten, wurden sie von den anderen Engeln unter der Führung des Erzengels Michael (damals noch der Zweite im Rang nach Luzifer) aus dem Himmel verstoβen. Künftighin sollten sie 'die gefallenen Engel' (Teufel) genannt werden.

Maria ist für ewig die Herrin der Engel geworden und macht von den Diensten dieser unzähligen Geister Gebrauch um Ihre Werke mit den Menschenseelen zu vollbringen. Der bedingungslose Dienst der Engel in blindem Gehorsam Maria gegenüber trägt zu der konkreten Ausübung Ihrer unvergleichbaren Macht bei.

9. Tor des Himmels

Maria ist von Gott von Anfang an vorherbestimmt, die offene Tür zum Paradies zu sein. Er hat Seinen Sohn durch Maria zur Welt kommen lassen und Er hat die vollkommene Weihe an Maria vorgesehen als den goldenen Weg für die Seelen, zu Ihm zurückzukehren. Es gibt keinen sichereren Weg zur ewigen Glückseligkeit als jenen der vollkommenen Weihe an Maria. Sich völlig, bedingungslos und für ewig Maria weihen ist das Folgen eines Weges, der die Seele gleichsam an das Himmelstor bringt. Dieses Tor ist Maria. Die strikte praktische Anwendung der vollkommenen Weihe an Maria bedeutet, das Leben mit Ihr zu führen und den Lebensweg an Ihrer Hand zurückzulegen.

Die Vollendung Ihres Weges ist wie das Gehen durch ein Tor hindurch, was im Grunde genommen bedeutet, dass Sie in jenem Augenblick gleichsam die Fülle Mariä erfahren dürfen. Sie treten dann für immer in Ihr Herz ein. In jenem Augenblick sehen Sie bereits die ersten Landschaften des Himmelreiches. Maria erschlieβt für Sie Schritt für Schritt die Freuden und Seligkeiten, die Sie tiefer in das wahre Leben vordringen lassen. Je inniger Sie mit Ihr leben, desto mehr werden die Düfte des Paradieses zu Ihnen vordringen.

Bedenken Sie, welche Macht Maria auch in dieser Eigenschaft in Ihren Händen trägt: Ihr ist gleichsam der Schlüssel zum Tor zu Ihrer ewigen Glückseligkeit gegeben worden. Je inbrünstiger Sie den Unterrichtungen folgen, die Maria in Ihr Herz legt, desto mehr entzünden Sie in Marias Herzen das Feuer der Sehnsucht danach, den Schlüssel für Sie in das Schloss zu stecken. Sie kann Ihnen bereits während Ihres Lebens auf Erden einen Vorgeschmack dieser Gnade geben, indem Sie in bestimmten Augenblicken für kurze Zeit das Himmelstor einen Spalt öffnet und Ihnen Gefühle tiefen Friedens und tiefer Ruhe schenkt. Jeder Augenblick, in dem Sie plötzlich (manchmal nur ganz kurz) von einem wahren Frieden im Herzen und einem stillen Glück über Ihren Lebensweg in Marias Dienst ergriffen werden, ist die Frucht eines Blickes in das Paradies, der dem Tiefsten Ihrer Seele vergönnt ist.

Alles auf Erden ist dem Himmlischen unterworfen. Deswegen brauchen Sie nicht darüber zu staunen, dass Diejenige, Die Macht über das Öffnen des Himmelstores hat, umso mehr Macht über alles Weltliche besitzt, wenn es Ihr ermöglicht wird, diese Macht wirklich auszuüben.

10. Mittlerin aller Gnaden

Eines der vielen Fundamente der Macht, mit der Maria von Gott bekleidet worden ist, verbirgt sich in Ihrer Eigenschaft als Mittlerin aller Gnaden. Gnaden sind Gaben, die Gott schenkt in der Absicht, das Leben des Menschen auf Erden möglich oder fruchtbarer zu machen. Maria hat von Gott den Schlüssel zur Schatzkammer Seiner Gnaden erhalten. Dies bedeutet, dass Sie die uneingeschränkte Verfügungsgewalt über den Gebrauch dieser Schätze besitzt: Sie bestimmt, welche Seele welche Gnaden bekommt, in welcher Form, wann, wie, wieviel und für wie lange. Dies gibt Maria eine einzigartig Macht über Ihr Leben.

Macht ist die Fähigkeit, das Verhalten anderer zu beeinflussen, so dass diese bestimmte Dinge anders tun müssen, als sie es von sich aus tun möchten, und sie ihr Verhalten dem Willen desjenigen, der Macht ausübt, anpassen müssen. Macht ist auch die Fähigkeit, wodurch das Schicksal anderer ebenso wie die Entscheidungen, die sie treffen, auf die eine oder andere Weise durch den Willen desjenigen beeinflusst werden, der Macht ausübt.

Vor allem diese letzten Punkte finden auf Maria Anwendung. Durch Ihre Verfügungsgewalt über Gottes Gnaden kann Maria in hohem Maβe das Verhalten der Seele und den Verlauf ihres Lebens bestimmen. Dies gilt vor allem für die Seele, die sich Maria vollkommen weiht. Vollkommene Weihe an Maria bedeutet, Sie als die einzige Herrin Ihres Lebens und Ihres Wesens anzuerkennen. In diesem Fall kann Sie Ihre Macht über Sie uneingeschränkt ausüben.

11. Fürsprecherin bei Gott

Gott hat Maria so vollkommen gemacht und Sie ist diesem einmaligen Vorrecht strikt durch ein Leben unvergleichlicher Verdienste in einem solchen Maβe gerecht geworden, dass jedes Wort, das aus Ihrem Munde kommt, eine uneingeschränkte Macht auf Gottes Herz besitzt. Fürsprache ist die Handlung durch welche eine Seele (auch Sie selbst können dies tun) bei Gott zu Gunsten einer anderen Seele spricht, so dass die Sünden, Fehler oder Nachlässigkeiten dieser anderen Seele ganz oder zum Teil wieder gutgemacht werden.

Gott kann Sich durch Fürsprache anregen lassen, Sein Urteil über eine Seele zu mäβigen, nicht weil Sein Urteil ungerecht gewesen wäre (denn Seine Urteile sind unfehlbar und folglich über jegliche Kritik erhaben), sondern weil Er milde gestimmt werden kann, wenn eine Seele für eine andere Seele eintritt: dies ist eine Äuβerung der Nächstenliebe, und Liebe in allen ihren Formen ist die einzige Kraft, die Gott zu allen Seinen Handlungen, Worten und Entscheidungen bewegt. Sünden können durch die Macht der Liebe wieder gutgemacht werden. Liebe kann auf viele Weisen bezeugt werden (stellvertretende Leiden, Darbietung eigener Leiden, Weihe, Gebet, Entsagungen, Sühneakte, Aufopferungen, auch Fürsprache).

Keine einzige Menschenseele hat jemals eine gröβere Fähigkeit besessen als Maria, bedingungslos und inbrünstig zu lieben. Genau deswegen ist Maria imstande, Gottes Urteile zu mildern, und haben unzählige Seelen, die aufgrund ihrer schweren Sündenbürde eine ewige Verdammung durch Gottes Gerechtigkeit verdienen würden, Ihr zu verdanken, dass ihre gerechtfertigte Strafe in eine Versöhnungsperiode im Fegefeuer umgewandelt wird. Somit besitzt Maria eine unvorstellbare Macht, das ewige Schicksal von Seelen zu beeinflussen. Bereits aus diesem einzigen Grunde ist die Menschheit Ihr gegenüber tief verschuldet. Dennoch wird Maria dafür wenig gedankt.

12. Schrecken der Teufel

Maria ist eine Quelle der Angst für den Teufel und sein Gefolge von dem Augenblick an, an dem Sie von Gott allen Engeln als ihre Herrin für alle Zeiten vorgestellt worden ist (siehe Punkt 8 oben). Als den versammelten Engeln dieser Göttliche Erlass über Marias Herrschaft offenbart wurde, wurden die Engel, die dem zustimmten, mit Freude erfüllt, und wurden die Engel, die dem nicht zustimmten, mit Hass gegen Maria erfüllt, aber auch mit Angst vor Ihr, weil sie erkennen mussten, dass Sie eine unbesiegbare Macht über sie bekommen sollte.

Während Ihres Lebens auf Erden hat Maria sie (die gefallenen Engel, also die Teufel) durch ein Leben unvergleichlicher Heiligkeit bis zum Äuβersten gedemütigt. Seit Ihrer Verherrlichung im Himmel tut Sie dies noch mehr. Wenn die Seelen erkennen sollten, wie sehr die Teufel beim Hören des allerheiligsten Namens "Maria" vor Angst zittern, würden sie ein vollkommenes Vertrauen zu Ihr haben und würden sie sich Ihr viel weniger gehemmt in einer vollkommenen Weihe hingeben.

Was der Mensch um sich herum sieht sind an erster Stelle alles Äuβerungen der Macht Satans und seines Gefolges. Was er in der Regel kaum bemerkt (weil die meisten Seelen dafür nicht die erforderliche Offenheit besitzen), sind die unzähligen Äuβerungen der unendlich gröβeren Macht Mariä, der wahren Herrin der Göttlichen Vorsehung für diejenigen, die Ihr die Gelegenheit bieten, tatsächlich in ihr Leben einzuschreiten und alle Maβnahmen zu ergreifen, die ihnen ein Leben von Heil und Segen gewährleisten können.

Die Macht des Teufels ist bis zu der Grenze eingeschränkt, die Sie selbst ihm setzen durch Ihre Entschlossenheit, Ihre Seele in Heiligkeit wachsen zu lassen, und durch Ihre inbrünstigen Bitten zu Maria um Kraft und Schutz gegen die Einflüsse der Welt. Marias Macht hingegen ist uneingeschränkt. Sie besitzt Elemente der Macht von Gott Selbst und Sie kann diese in dem Maβe vollkommen ausüben wie Sie Maria über sich selbst und Ihr ganzes Wesen herrschen und regieren lassen. Geben Sie Maria die Gelegenheit, tatsächlich Ihre Herrin zu sein, und Sie wird Satan in Ihrer Seele und in Ihrem Leben unter Ihre Füβe legen. In Ihnen selbst kann er für immer gedemütigt werden, und zwar durch Jene, Die dazu alle Macht hat.

13. Tabernakel der Allerheiligsten Dreifaltigkeit

Ein Tabernakel ist ein sakraler Aufenthaltsort, in dem die Gottheit wohnt. Maria ist ein lebender Tabernakel geworden: Sie trug von Anfang an die reichste Verschiedenheit an Saat des Ewigen Vaters in Sich, wurde vollkommen vom Heiligen Geist erfüllt und trug neun Monate lang Gottes Sohn in Ihrem Schoβ. Weiterhin trägt Sie für die Ewigkeit das Herz und die Gottheit Jesu in Ihrem eigenen Herzen und ist Sie für die Ewigkeit vollkommen mit dem Heiligen Geist verbunden. Maria wird Sitz der Weisheit genannt, weil Sie den Heiligen Geist immer und überall mit Sich trägt.

So ist Maria mit Seele und Körper Tabernakel des Dreifaltigen Gottes, was konkret bedeutet, dass Sie vollkommen und bis in alle Tiefen Ihres Wesens geheiligt ist. Auch deswegen wird gesagt, dass Maria "vergöttlicht“ ist, denn Ihr ganzes Wesen ist von der Gottheit durchdrungen. Aufgrund dieses Vorrechtes ist in Maria das Göttliche und das Menschliche im Grunde genommen unzertrennlich: Wenn Sie dem Wasser Milch hinzufügen, wie können Sie denn diese beiden noch voneinander trennen?

14. Brücke zwischen Himmel und Erden

Maria ist vorherbestimmt, Brücke zwischen Himmel und Erden, Verbindung zwischen Gott und den Seelen zu sein. Eine Brücke ist ein Bauwerk, das dazu bestimmt ist, eine Verbindung herzustellen, zum Beispiel zwischen zwei Ufern eines Flusses. Der Fluss bildet gleichsam eine Kluft, die den zügigen Übergang von dem einen Landstreifen zum anderen unmöglich macht (es sei denn in einer abweichenden Weise, d.h. nicht zu Fuβ oder im Wagen oder im Zug, sondern schwimmend oder im Boot durch das Wasser). Die Brücke ist also eine Verbindung, die sich nur schwer umgehen lässt, es sei denn, Sie sind zu einer zusätzlichen Anstrengung bereit.

So lässt Gott erkennen, dass Maria kaum zu umgehen ist, wenn sich eine Seele für den Himmel entscheidet oder sich mit dem Himmel in Verbindung setzen möchte. Dies bedeutet, dass Maria Ihnen sehr behilflich sein kann, Ihre Gebete in reinem Zustand vor Gott zu bringen, damit Ihnen der Übergang zur ewigen Glückseligkeit erleichtert wird, und auβerdem Gottes Inspirationen in Ihr Herz zu übertragen. Maria ist wie keine andere geeignet, Sie sicher zu Gott zu führen. Ihre Macht ergibt sich hier somit aus Ihrer über alles erhabenen und bevorrechtigten Position. Sie ist so gut wie unentbehrlich für jede Seele, die mit Gott kommunizieren möchte oder ihren Übergang zur ewigen Glückseligkeit sicherstellen will, ebenso wie für jede Seele, die ihre auf Erden erworbenen Verdienste für das Spenden der Göttlichen Gnaden über die Seelen zunutze machen will.

Dies bedeutet nicht, dass Sie nicht beten können ohne Maria anzurufen, aber schon, dass die Zweckmäβigkeit Ihrer ganzen Kommunikation mit Gott in hohem Maβe erhöht wird, wenn Sie Maria einbeziehen (dadurch, dass Sie durch Marias Herz hindurch zu Gott gehen, wie über eine Brücke, die es Ihnen erspart, durch das Wasser hindurch waten oder schwimmen zu müssen). Indem Gott den Seelen Maria wie einen Spiegel Seiner Macht und als das Vorbild der vollkommen verherrlichten Menschheit vorhält, tritt Marias Eigenschaft als Brücke zwischen Himmel und Erden noch deutlicher zu Tage: Es ist, als ob Sie Sich mit ausgestreckten Armen vom Himmel aus zur Erde beugt um Ihnen zu helfen, diese Kluft, die Sie aus eigener Kraft nicht überwinden können, zu überbrücken.

15. Mutter der Immerwährenden Hilfe

Marias einmalige Macht erhebt Sie zur geeignetsten Helferin in allen Bedürfnissen der Seelen. Sie unterstützt alle Ihre Kinder (d.h. alle Menschenseelen) ihr ganzes Leben lang, allerdings wird Ihre Hilfe nur in dem Maβe fruchtbar, in dem diese Hilfe wirklich herbeigesehnt und angenommen wird. Hilfe wird nicht aufgenötigt, sie wird erst gegeben, wenn Sie darum bitten.

Deswegen genieβen alle an Maria geweihten Seelen die volle Wirkung Ihrer immerwährenden Hilfe: Für jene, die Ihr vollkommen geweiht sind und ihre Weihe in allen Aspekten ihres Alltags tatsächlich leben, ist Maria ununterbrochen die groβe Hilfe auf ihrem Lebensweg. Von wirklicher Weihe ist erst die Rede, wenn Sie Maria in jede Einzelheit Ihres Lebens einbeziehen.

Marias Macht als Mutter der Immerwährenden Hilfe beruht auf Ihrer Fähigkeit, allen Menschen, die Ihre Hilfe erflehen, gleichzeitig beizustehen und dies in einer unüberbietbaren Weise zu tun. Sie ist auch die Einzige, die vollkommenen und uneingeschränkten Zugang zu den verborgenen Tiefen aller Seelen hat. Gerade aus diesem Grund ist Sie die Einzige, die Sie in allen Aspekten Ihres Lebens (auch Ihres inneren Lebens) führen und unterstützen kann. Es gibt keinen einzigen Bereich Ihres Lebens, in dem Maria nicht die vollkommene Hilfe bieten könnte, denn alle Macht und Weisheit sind Ihr in die Hände gegeben worden. Sie kann alles, Sie weiβ alles und Sie ist zu allem bereit, wenn es Gottes Plan entspricht.

16. Königin des Friedens

Maria ist von Gott zur Königin über alles gemacht worden. Sie ist auch die Königin des Friedens und zwar in vielerlei Hinsichten. Maria ist lebendige Liebe. Wo Sie Ihr Wirken entfaltet können Krieg, Uneinigkeit oder Streit nicht mehr blühen. Sie ist aber an erster Stelle die Herrscherin über die Herzen, die diese Herrschaft annehmen.

Ein Herz, das von Ihr betreten wird, wird in eine Burg inneren Friedens umgewandelt. Der wahre Friede des Herzens ist das Fundament eines Herzens, das von Maria zu einem Bauwerk der Heiligkeit geknetet wird. Diejenige, die die Macht besitzt, den wahren Frieden, den Frieden Christi in die Herzen zu legen, besitzt dadurch die Macht, diese Herzen immer weniger anfällig für die unterschiedlichsten Versuchungen zu machen.

Diese Fähigkeit bildet dadurch eine der vielen Waffen, mit denen Maria Satan zu Ihren Füβen in die Knie befehlen kann. Indem Sie Menschenherzen mit dem wahren inneren Frieden befruchtet, besiegt Sie den Teufel in diesen Herzen. So legt Sie die Keime für das Reich von Gottes Frieden und Liebe auf Erden. In dem Maβe, wie der wahre Frieden des Herzens mehr Seelen beherrschen kann, kann alle Uneinigkeit, aller Streit und Krieg aus der Welt vertrieben werden. Dadurch wird Satan viel Wind aus den Segeln genommen, denn er ist derjenige, der die Menschheit dadurch zugrunde zu richten versucht, dass er die Saat von Unfrieden, Unzufriedenheit, Verstimmung und Streit in die Herzen sät.

17. Trägerin der Macht Gottes

Maria ist von Gott mit Elementen Seiner Macht bekleidet worden. Sie ist vom Allerhöchsten dazu bestimmt, in allem den Menschenseelen gegenüber Seine Vertreterin, Seine Bevollmächtigte zu sein. Die Göttlichen Mysterien sind Maria offenbart worden; Sie trägt ein vollkommenes Wissen davon. Sie hat alle Macht erhalten, alle Göttlichen Verfügungen auszuführen.

Der Dreifaltige Gott übt Seine schöpfende Macht aus durch den Ewigen Vater, die erlösende Macht durch den Sohn und die heiligende Macht durch den Heiligen Geist. Maria hat mir offenbart, dass Gott Sie als einziges Geschöpf mit Seiner Macht bekleidet hat. Als Miterlöserin hat Maria Anteil an der erlösenden Macht und als Braut des Heiligen Geistes hat Sie Anteil an der heiligenden Macht erhalten. Die schöpfende Macht obliegt dem Ewigen Vater, insbesondere für die Letzten Zeiten (die Zeiten, in denen der endgültige Sieg "der Frau“ über die Schlange [Satan] vorgesehen ist) hat Gott allerdings Maria mit der neu-schöpfenden Macht bekleidet: Maria besitzt die souveräne Macht, Leben neu zu schaffen, mit anderen Worten: die Macht zu verwandeln bzw. zu heilen.

Sie hat das ewig gültige Recht erhalten, diese Macht auf souveräne Weise, das heiβt, eigenmächtig, nach Ihrem eigenen Willen, auszuüben. Dieses Vorrecht genieβt Maria kraft Ihrer Unbefleckten Empfängnis und Ihrer ewigen Sündenlosigkeit. Diese beiden Eigenschaften haben Marias Wesen dem Idealbild entsprechen lassen, "gottebenbildlich zu sein und zu leben“: Maria ist ein Geschöpf und somit nicht Göttlicher Natur. Gott hat Sie aber in der Ordnung der Gnade “vergöttlicht”. Dies bedeutet, dass Er Maria das einmalige Vorrecht geschenkt hat, Seinem Wesen derart nahe zu kommen, dass Sie, obgleich Sie keinen Anteil an Seinem Göttlichen Wesen hat, dennoch mit den Zügen Seines Wesens bekleidet ist, ebenso wie mit der Macht, die mit diesen Zügen einhergeht.

18. Herrin über Versuchung und Sünde

Maria ist die einzige Menschenseele, die kein einziges Mal der Macht Satans erlegen ist. Ihm ist es nicht gelungen, Sie dazu zu bringen, irgendeiner Versuchung nachzugeben. Ich erinnere an die Punkte 8 und 12 in diesem Kapitel und weise hier darauf hin, dass Maria jeden Augenblick Satan in Ihrer Macht gehabt hat. Bei der Schöpfung Ihres Lebenskeimes im Herzen Gottes wurde Sie den Engeln als ihre Herrin vorgestellt. Jene, die sich dieser Herrschaft entziehen wollten, sind während des ganzen irdischen Lebens Mariä in ihren erfolglosen Versuchen, Sie zu Fall zu bringen, von Ihr gedemütigt worden.

Jetzt erleben wir die Zeit, in der der endgültige Sieg der Frau über die teuflische Schlange in die Wege geleitet wird. Es gibt zwei Gründe wieso diese Welt völlig und ganz im Griff Satans zu sein scheint: erstens geben die Menschenseelen massenweise und hemmungslos den unzähligen Verlockungen der modernen Gesellschaft nach, so dass Maria nicht eingreifen kann. Gottes Gesetz verordnet, dass der freie Wille des Menschen respektiert werden soll. Zweitens richtet die Schlange auch viel Schaden an weil sie sich bereits unter Marias Fuβ windet: Der Teufel empfindet immer stärker Ihre uneingeschränkte Macht und versucht erfolglos, sich dieser Macht zu entziehen. Er windet sich in dem Maβe umso mehr, wie sich mehr Seelen vollkommen Maria weihen und diese Weihe strikt in Anwendung bringen. Eine Schlange, die zappelt, schlägt mit dem Schwanz und kann dadurch noch viel Schaden zufügen.

Wegen Marias uneingeschränkter Macht über alle Sünde und Versuchung kann Sie als das Heilmittel gegen alle Versuchung bezeichnet werden. Wer das Gefühl bekommt, dass eine Schwäche dabei ist, ihn auf eine Versuchung eingehen zu lassen, kann durch Flehen zu Maria befreit werden. Sie lässt dann Ihre Macht über Satan walten und kann die versuchte Seele derart 'umhegen', dass diese auf einmal nicht länger das Bedürfnis spürt, dem durch die Versuchung geweckten Bedürfnis nachzugeben.

Dieser verborgene Einfluss Mariä auf Menschenherzen darf zu einer der gröβten Äuβerungen Ihrer Macht gerechnet werden, denn die Befreiung einer Seele aus einer Versuchung und dadurch ihre Bewahrung vor der Sünde, ist ein sich ständig wiederholendes Wunder. In diesem Sinne soll es verstanden werden wenn Maria die Zuflucht der Sünder genannt wird: Wer sich durch Versuchungen beschmutzt oder durch begangene Sünden belastet fühlt, kann Heil und Segen erwarten, wenn er zu Ihren Füβen niederkniet und sein Herz für Sie öffnet. Oft weckt Sie in dieser Seele auch die geeignete Inspiration und den erforderlichen Mut für eine gründliche Beichte.

19. Herrin aller Tugenden

Die Tugenden sind alle Eigenschaften, welche die Seele alle zusammen entwickeln muss, damit sie einen immer höheren Grad an Vollkommenheit (Heiligkeit) erreichen kann. Alle diese Eigenschaften, von denen jede eigentlich ein Samen ist, den Gott in Ihrer Seele hinterlegt hat, der allerdings nur in dem Maβe reifen und aufkeimen kann, in dem Ihre eigenen Anstrengungen die eingegossenen Gnaden uneingeschränkt benutzen, waren in Maria in absoluter Vollkommenheit zugegen. Sie ist Herrin aller Tugenden, weil Sie alle diese Elemente der Vollkommenheit oder Heiligkeit der Seele bereits als Kind uneingeschränkt beherrschte. Hätte Sie nicht die absolute Vollkommenheit besessen, so hätte Gott Sie weder zur Herrin der Engel einsetzen noch Sie zur Königin von Himmel und Erden krönen können.

Die Eigenschaft als Herrin aller Tugenden macht Maria zu der geeignetsten unter den verherrlichten Seelen, Sie auf Ihrem persönlichen Lebensweg zur Heiligkeit zu führen, denn dazu sind Sie als Christ berufen. Wer Maria bis in alle Einzelheiten nachzufolgen versucht und Ihr in Ihrer Betreuungsarbeit auf seinem Lebensweg bedingungslos gehorcht, findet in Ihr die vollkommene Lehrerin und die vollendete Herrin. Sie besitzt alles Notwendige um Ihr ganzes Leben und Ihr ganzes Wesen zu beherrschen.

Das Wort, man solle unter Marias Mantel bleiben bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass Sie beten müssen damit Maria Sie mit Ihren Tugenden bekleidet. Unter Marias Mantel hängt gleichsam die Fülle Ihres Duftes der Heiligkeit, der Sie in dem Maβe umso stärker durchdringen kann wie Sie Ihr näher kommen. Sobald Sie Maria Ihren Wunsch erkennen lassen, Sie möge Ihr Reich in Ihnen gründen, kann Sie damit anfangen, in Ihnen die Wunder zu vollziehen, wozu Sie alle Macht erhalten hat. Vertrauen Sie Ihr, Sie ist der vollkommene Spiegel Gottes.

20. Herrin aller Seelen

Im November 2005 hat Maria damit angefangen, Sich Myriam gegenüber auf eine neue Weise zu offenbaren: Plötzlich bezeichnete Sie Sich als "die mächtige Herrin aller Seelen". Maria Selbst betont, dass Sie diese Eigenschaft jetzt als Ihre Eigenschaft schlechthin für die Letzten Zeiten offenbart. Ich lasse Sie Selbst diese Eigenschaft an Hand von Auszügen aus Ihren Offenbarungen an mich erläutern:

"Es ist Gottes Wille, dass Ich in dieser Stunde der Menschheit als die Herrin aller Seelen bekannt werde (...) Als Herrin aller Seelen wird die unendliche Macht offenbart werden, die Gott Mir über die Seelen gegeben hat und wodurch Ich das Spiegelbild Gottes in den Herzen sein soll. Ich regiere die Herzen, die Mir vollkommen geweiht sind (...). Als Herrin aller Seelen will Ich die Herzen für das Reich bereit machen, das Mein Sohn auf Erden gepredigt hat und dessen Standarte Er in Seinem Kreuz in die Erde gepflanzt hat. So will Ich das wirkliche Göttliche Leben in die Seelen bringen. Meine Macht wird dasjenige, was in Trümmern liegt, neu erschaffen, denn Ich bin die Brücke zwischen Himmel und Erden (...)".

Eine Woche später offenbarte Maria weiter: "Das Wunder der Wunder, Gottes Reich auf Erden, wird kommen, wenn Menschenseelen Meine Liebe in sich zur Vollkommenheit zu bringen wissen und das Eingreifen von Gottes Willen herabbitten. Gottes Ja-Wort wird widerhallen, sobald Ich als Königin von Himmel und Erden und Herrin aller Seelen die Fülle Meiner Macht auf diese Vereinigung zwischen der Liebe und Gottes Willen herabrufe. Ich bin die Frau, in Mir liegt die Frucht des Reiches und daher die Macht vom Sieg des Lichts".

Noch einige Tage später: "Dich beauftrage Ich damit, die Herzen auf die Aufnahme und das Bekennen dieser Wahrheit vorzubereiten: Maria ist die souveräne Herrin aller Seele".

Noch später sprach Maria: "In der Anschauung Meiner zerschmetternden Macht als Herrin aller Seelen werden auch die Ruinen verfallener Tempel sich im Sehnen nach Meiner Bewohnung aufrichten". (Unter 'Tempel' versteht Maria die Seelen; die 'Ruinen verfallener Tempel' sind Seelen, die durch Sünde, Gleichgültigkeit, Lauheit, usw. weit vom christlichen Leben abgeirrt sind und dadurch nicht mehr die wirkliche Kraft des Lebens in sich tragen).

Noch später offenbarte Maria: "Unter den Geschöpfen ist niemand jemals ein gröβerer Anstoβ für die Welt und Satan gewesen als Ich. Satan hat Mich von Anfang an wegen Meiner Macht über ihn gehasst. Ich, eine Frau mit Menschenblut, wurde ihm von Gott als seine Herrin vorgestellt. Der Allerhöchste verlangte von Anfang an die uneingeschränkte Unterwerfung eines jeden Wesens an Mich. Er erwartet dies noch mehr in diesen Zeiten, wo sich jetzt Sein Heilsplan in allen Einzelheiten auswirkt. Ich bin die Vollstreckerin dieses Planes. Daher erwartet Gott jetzt mehr denn je, dass die streitende Kirche Mich als die Herrin aller Seelen anerkennt und bekennt. Mich so zu nennen, ist dem Satan ein Gräuel. Vollkommene Unterwerfung einer Seele an Maria macht ihn wahnsinnig vor Machtlosigkeit. Sage den Seelen, dass Ich jedes Mal, wenn sie Mich mit Liebe und der tiefsten Verehrung als mächtige Herrin aller Seelen anrufen, dem Teufel befehle, sich zu Meinen Füβen niederzuwerfen".

Noch später sprach Maria: "Der Allerhöchste verlangt in diesen Letzten Zeiten die Offenbarung der unbegrenzten und souveränen Macht Marias, der Unbefleckten Empfängnis, als Herrin aller Seelen. Er will die Macht offenbaren, die Ich über die Menschenseelen und über Satan und sein Gefolge ausübe".

Weiter offenbarte Sie: "Gottes Gnade der Befreiung der Menschheit wartet auf Meine Anerkennung als Herrin aller Seelen".

Später: "Dadurch, dass der Allerhöchste die Anerkennung der Trägerin Seiner Göttlichen Macht in Ihrer Eigenschaft als Herrin aller Seelen verlangt und dadurch, dass Er die Unterwerfung von Menschenseelen an Mich verlangt, gebe Ich in dieser Eigenschaft und durch die Ausübung der unvergleichlichen Macht, die Mir gegeben worden ist, der Menschheit die Gelegenheit, viele Schulden der Göttlichen Gerechtigkeit gegenüber abzubezahlen. Dadurch wird die Quelle der Göttlichen Liebe erschlossen werden, um in nie zuvor gesehenen Strömen auf die Menschheit niederzukommen. So wird die Menschheit diese Quelle als die wahre Quelle allen Lebens kennenlernen und sie wird verstehen müssen, dass Ich dies als Herrin aller Seelen für sie erwirkt habe".

Maria offenbarte zugleich: "Sage den Seelen, dass sie Mich als die mächtige Herrin aller Seelen anerkennen und preisen und anerkennen sollen, dass Meine Macht sie von Satan befreit. Der Allerhöchste verlangt, dass Ich auf souveräne Weise Meine unbesiegbare Macht über Satan zeige. Ich will, dass die Seelen vor allem Meine Macht über sie anerkennen, bevor sie die Gnade bekommen, dass Ich sie uneingeschränkt über Satan ausübe. Satan liegt für alle Jahrhunderte unter Meinen Füβen. Mein Sieg über ihn stand bereits von dem Augenblick an fest, als Gott Mich ihm als seine Königin und Herrin vorgestellt hat, während er noch ein Engel war. Aber Ich will auch die Menschenseelen zu Meinen Füβen sehen, so wie der Allerhöchste es verlangt, durch vollkommene und gelebte Weihe an Mich. Gib Mir Seelen als Boden, worauf Ich Mein Reich als Herrin aller Seelen gründen kann, damit Ich als Königin der Endzeit das Reich Gottes auf Erden ankündigen kann. Der endgültig gedemütigte Teufel unter Meinem mächtigen Fuβ und ein Heer von Dienern zu Meinen Füβen werden die Trophäen Meiner Macht sein. Dann werden die Seelen erfahren, wieso Ich als die Königin der Liebe bezeichnet werde".

Noch später sagte Maria: "Ich bin die mächtige Herrin aller Seelen, doch nur ein winzig kleiner Anteil der Seelen erkennt Mich als Herrin an. Auβer Gott sind Mir alle Wesen, alle Dinge, alle Seelen, im Himmel, auf Erden und unter der Erde, unterworfen. Im Himmel werde Ich zitternd vor Ehrfurcht begrüβt und gepriesen und wird Mir mit zitternder Ehrfurcht gedient. Auβer Gott liegt der ganze unübersehbare Himmlische Hof zu Meinen Füβen. In der Hölle werde Ich verflucht und gehasst. Auf Erden werde Ich verkannt, verachtet und vernachlässigt. Viele lieben Mich, doch selten sind jene, die zu Meinen Füβen liegen". (Maria zielt hier deutlich auf die vollkommen an Sie geweihten Seelen ab).

Im Januar 2006 sprach Maria: "Ich bin die Herrin aller Seelen. Mir ist Macht gegeben, alles umzuwandeln, neu zu schaffen. Daher sehne Ich Mich so sehr danach, dass alles Mir geweiht wird. Wenn etwas unter Meine Füβe gelegt wird, verändert es sich unwiderruflich. Was mit dem Plan Gottes übereinstimmt, wird unter Meinen Füβen geheiligt. Was nicht mit dem Plan Gottes übereinstimmt, wird unter Meinen Füβen vernichtet. So habe Ich die Macht, neues Leben zu geben und dasjenige, was Leben bedroht, zu bändigen. Wenn die Seelen die Macht der Weihe an Mich begreifen würden, würden sie alles zu Meinen Füβen legen, auch sich selbst".

An Hand dieser Auszüge aus den Offenbarungen der Herrin aller Seelen möge Ihnen einleuchten, mit welcher einmaligen Macht Maria für die Letzten Zeiten bekleidet ist. Seien Sie sich daher dessen bewusst, dass die vollkommene Weihe an Maria Sie unter die Herrschaft eines Wesens stellt, das alles in Ihnen umwandeln kann.

SCHLUSSBETRACHTUNG

Es heiβt im Volksmund das Glück sei nicht von dieser Welt. Dies gilt insbesondere für die Seele, die fest im Weltlichen verwurzelt ist. Dennoch können Sie bereits während Ihres Lebens auf Erden einen Vorgeschmack des wahren Glücks erfahren. Der Schlüssel zur Schatztruhe des Glücks liegt in der vollkommenen Weihe an Maria. Wer sich vollkommen, bedingungslos und für ewig Maria weiht und diese Weihe tatsächlich bis in alle Einzelheiten seines täglichen Lebens praktisch anwendet, wird im Kern seiner Seele spüren, dass er sein wahres Lebensziel, seine wahre Bestimmung, seine wahre Berufung gefunden hat. Diese Feststellung allein schafft bereits eine ständig wachsende Ruhe und Frieden im Herzen.

Unzählig sind die Seelen, die endlos viel Zeit auf die Suche nach dem Sinn des Lebens verwenden. Für denjenigen, der sich selbst vollkommen Maria hingegeben hat, ist die Suche zu Ende: Vollkommene und ungeteilte Weihe an Maria ist die wahre Lebenskunst. Sie schenkt Ihnen das wahre Glück, weil Ihre Seele in dieser Lebenshaltung genau dasjenige findet, wonach sie sich immer unbewusst gesehnt hat, denn Gott hat bereits bei der Schöpfung der Seele in sie das Bedürfnis gelegt, ein Leben zu führen, das sie bereit macht, jeden Augenblick in das Herz Gottes aufgenommen zu werden. Die Lebensweise, die dieser Zielsetzung am meisten entspricht, ist jene der vollkommenen Weihe an Maria.

Maria ist vom Allerhöchsten dazu vorbestimmt, die Königin von Himmel und Erden und die Herrin aller Seelen zu sein. Aufgrund Ihrer Herrschaft und weil Sie die vollkommene Brücke zwischen Gott und der Menschheit ist, gibt es keinen natürlicheren Weg, zu Gott zu gehen, als jenen der vollkommenen Hingabe von sich selbst und seinen ganzen irdischen Lebensweg an Maria. Sie ist von Gott als die einzige Herrin über die Ausführung von Gottes Heilsplan für die Menschenseelen eingesetzt.

Dieser Plan bezweckt die Erlösung und Heiligung aller Seelen und die Gründung von Gottes Reich auf Erden. Aus diesem Grund ist Maria von Gott mit Elementen Seiner eigenen Macht bekleidet, so dass auch alles, was lebt, in Ihrer Macht ist. Daher hat Sie auch alle Macht über Ihre Seele und Ihren Körper. Dennoch erwartet Gott von Ihnen, dass Sie sich selbst aus freiem Willen Maria hingeben, denn erst dann kann Sie die Fülle Ihrer Macht anwenden, um Sie derart zu bearbeiten und umzugestalten, dass Sie als Baustein im Fundament von Gottes Reich nützlich werden können.

Maria wird oft mit der Weltkugel unter Ihren Füβen dargestellt. Dies ist genau das groβe Symbol für Ihre absolute Macht über alles, was auf Erden lebt. Sie wird diese Macht anwenden um die Welt von Satan zu befreien, der seit der Erbsünde die Menschheit beherrscht. So wird Sie auf Erden Ihr Reich gründen, das zugleich das Reich Gottes ist.

Sie können die ersten Früchte von Marias Herrschaft bereits während Ihres Lebens auf Erden erleben, indem Sie sich vor Ihr niederwerfen und Ihr gegenüber ausdrücklich das Gelübde ablegen, dass Sie Ihr uneingeschränkt gehören wollen, mit Ihrem ganzen Wesen, Ihrem ganzen Leben und Ihrem ganzen Tun und Lassen. Sie werden dann gleichsam zum 'Gebrauchsgegenstand' in Marias Händen, aber Ihr Lohn dafür im ewigen Leben ist unabschätzbar. Als vollkommen an Maria geweihte Seele tragen Sie unmittelbar zur Verwirklichung von Gottes Werken bei. Nur das Maβ, in dem Ihr Leben für Gott nützlich gewesen ist, bestimmt die Verdienste, die Sie erwerben und die Ihnen den Zutritt zur ewigen Glückseligkeit im Himmel ermöglichen.

Ein Leben äuβerster Dienstbarkeit an Maria, die Herrin aller Seelen, ist die Bestimmung, die Gott Selbst für alle Seelen vorgesehen hat, weil dies der Weg zur Verwirklichung Seines Heilsplans für die Seelen ist. Es ist Ihre heilige Pflicht, die Seelen darauf vorzubereiten, auch selber Marias Diener(in) zu werden, und es ist die heilige Pflicht aller Diener Mariä, sich bis zum Äuβersten in der Erfüllung dieser oft so schweren, aber unvergleichlich schönen und heilsamen Aufgabe zu unterstützen. Die wahren, vollkommen an Maria geweihten Seelen sind dazu berufen, als Fundament für die Rückkehr zur Verfassung der jungen Kirche unmittelbar nach der Himmelfahrt Jesu zu dienen: eine sehr feste Gruppe von Seelen, sprudelnd vor Begeisterung, unerschütterlichem Glauben, inbrünstiger Liebe und einer rührenden Verbundenheit, Solidarität und gegenseitiger Hilfeleistung. Diese Merkmale werden das Zeichen Mariä sein, das in die Herzen gebrannt wird.

Damit die Gründung von Gottes Reich auf Erden beschleunigt wird, ist es jetzt höchste Zeit, dass die Seelen sich zu einer Lichtkette aneinander schlieβen, in vollkommener, bedingungsloser und ewig dauernder Weihe an die Allerheiligste Jungfrau Maria. Die Zahl der vollkommen an Maria geweihten Seelen muss sich vergröβern und die praktische Anwendung dieser Weihe an Maria muss sich wahrlich vertiefen. Dies ist der einzige Weg zur Befreiung der Menschheit aus dem verheerenden Griff Satans. Jene, die sich über die Boshaftigkeit der Welt beklagen können dazu den ersten Beitrag leisten, indem sie Ihre Verfassung der Entmutigung nicht länger auf ihre Mitmenschen übertragen und sich in inbrünstigem Gebet, in Aufopferungsbereitschaft und Buβfertigkeit Maria uneingeschränkt hingeben.

Legen Sie Seelen und Lebenswege zu Marias Füβen nieder, damit Sie die Gelegenheit bekommt, die Fülle der Macht zu entfalten, die Ihr von Gott gegeben worden ist. Maria sehnt Sich nach inbrünstigen Weihen, zur Bestätigung Ihrer Macht in den Herzen. Marias Werk in diesen Letzten Zeiten ist die Krönung des Erlösungswerkes Jesu Christi. Werfen Sie sich in Demut vor Maria nieder und geben Sie Ihr sich selbst als eine uneingeschränkte Opfergabe. Marias Füβe werden die Menschheit endgültig befreien, denn so ist es von Gott für alle Zeiten verfügt worden.

Vollkommene Weihe an Maria ist noch aus einem anderen Grund der groβe Schlüssel zur Schatztruhe des wahren Glückes: Weihe an Maria ist eine Entdeckungsreise zu dem Tiefsten der Seele. Keine einzige andere Lebensweise führt Sie in demselben Maβe zur Kenntnis Ihres wahren Wesens, Ihrer Schwächen und dadurch der Punkte, an denen Sie arbeiten müssen, damit Sie Ihr Mensch-Sein voll und ganz entfalten können. So geht Maria vor: Sie reinigt zunächst die Tempel, in denen Sie leben und herrschen möchte. Diese Reinigung ist nur durch Bewusstwerdung von Unzulänglichkeiten, Schwächen und Anfälligkeit für Versuchungen möglich. Daher ist ein Leben vollkommener Weihe an Maria der ultimative Weg zu einem Seinszustand, der wirklich tiefe Befriedigung schenkt und eine beständige Gleichmütigkeit und Frieden des Herzens ermöglicht.

Gott will die Menschheit zum Stand der Heiligkeit zurückführen, die sie in Adam und Eva vor der Erbsünde besaβ. Gerade aus diesem Grunde ist vollkommene Weihe an die Allerheiligste Jungfrau Maria der königliche Weg zu Gott. Maria ist die Unbefleckte Empfängnis, Sie ist die einzige Menschenseele seit Adam und Eva, die jemals ohne die Erbsünde geboren worden ist, und Sie ist die Einzige, die Ihr Leben lang den vollkommenen Stand der Heiligkeit bewahrt hat.

Durch die vollkommene Weihe an Maria geben Sie zu erkennen, dass Sie von Ihr nach Ihrem Muster, Vorbild und Gleichnis gestaltet werden wollen, was eigentlich eine Rückkehr zum ursprünglichen Stand der Heiligkeit bedeutet, den Gott für die Menschenseelen vorgesehen hatte. In dieser Hinsicht müssen Sie die vollkommene, bedingungslose und ewig dauernde Weihe an Maria, die im Leben eines jeden Tages strikt befolgt wird, als das letzte Rettungsmittel für die Seelen und für die Welt als Ganze betrachten. Die vollkommene, intensiv gelebte Weihe an Maria ist die letzte Quelle des wahren Glücks. Dies ist auch das Wesen der Botschaft, die Maria in diesen Tagen in Ihrer Eigenschaft als die mächtige Herrin aller Seelen an die Menschheit in Ihren Offenbarungen an Myriam van Nazareth lehren kommt. Das Erfreuliche besteht vor allem darin, dass die Seelen von ihrer Herrin dazu angeregt und gefördert werden, bei ihrer Befreiung selbst mitzuwirken.

Leben in vollkommener Weihe an Maria, wenn diese Weihe strikt und inbrünstig gelebt wird, heiβt mithin in vollkommener Übereinstimmung mit dem Willen und den Plänen Gottes zu leben, denn Maria ist die einzige Seele, Die jemals vollkommen in Gottes Wohlgefallen gelebt hat. Maria setzt Sich zum Ziel, die wahrlich Ihr geweihten Seelen zu heiligen. Es ist Ihre heilige Pflicht, Ihr dies zu ermöglichen durch ein Leben in gewissenhaftem Erstreben aller Tugenden und in vollkommener Selbstverleugnung für die Verwirklichung von dem groβen Plan Gottes: der Gründung Seines Reiches auf Erden.

Alles, was mit Glauben und wahrer Liebe an Maria geweiht wird, wird der Einflusssphäre Satans entzogen. Aus diesem Grunde ist nichts besser geeignet Licht in die Welt zu bringen, als die vollkommene Weihe aller Seelen, jedes Lebensweges, jedes Ereignisses, jeder Situation und Prüfung an Maria. Das Wirksamste ist die Weihe, die von der betreffenden Seele selbst inbrünstig gelebt wird. Der erste Akt der Weihe kann mit ebensoviel Frucht von einer anderen Seele in Gegenwart der betroffenen Seele ausgesprochen werden, aber die Verantwortung für die Anwendung und somit auch für die Frucht der Weihe obliegt der an Maria geweihten Seele selbst.

Sich selbst an Maria weihen bedeutet, Ihr den Schlüssel Ihres Wagens zu überreichen, sodass Sie Herrin darüber wird und Sich Selbst an das Steuer setzt, um Ihnen dabei zu helfen, Ihre Lebensreise zu bestimmen. Sie geben Maria dann alle Macht über Ihre Lebensreise. Eine Seele weihen, die nicht bei der Weihe anwesend ist, bedeutet, Maria als Verkehrsregler oder Polizistin einbeziehen: Sie fährt nicht Selbst, Sie hilft nur, bestimmte Wege für diese Seele frei zu machen.

Vergessen Sie niemals, dass vollkommene Weihe an Maria ein heiliger Bund zwischen der geweihten Seele und Maria ist. Schlieβen Sie diesen Bund nicht leichtfertig, denn er hat weitreichende Folgen für Ihre ewige Glückseligkeit und die Glückseligkeit anderer Seelen.

Man lässt ein Kind nicht geboren werden, um es nachher verhungern zu lassen. Nun denn, vollkommene Weihe an Maria ist eine Wiedergeburt für Ihre Seele, und jeden Tag wird von Ihnen erwartet, dass Sie dieses groβe Ereignis in sich aufs Neue bekräftigen lassen, indem Sie sich intensiv danach sehnen, vollkommen und ungeteilt nur Maria zu gehören. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Wiedergeburt aus Maria sich als eine totgeborene Frucht herausstellt, oder lassen Sie diese Frucht nicht geboren werden, um sie danach durch Mangel an Nahrung (praktische Anwendung der Weihe!) verkümmern zu lassen.

Einst wurde die vollkommene Weihe an Maria Myriam auf symbolische Weise im Bild einer allein stehenden Narzisse in einem dichten Nebel gezeigt. Die Blume ist die Seele, der Himmlische Nebel ist Maria, welche die Blume vollkommen umschlieβt (in Ihr Herz birgt), weil die Seele Ihr gehören will. (Sie öffnet sich auf der Suche nach dem Licht.) Sobald die Seele sich vollkommen in Maria aufgehen lässt (sich zu Ihrem Besitz erklärt), sorgt Maria dafür, dass die Seele sich immer weniger für die Welt interessiert. Es ist als ob Maria Ihr Eigentum vor dem Einfluss der Welt abschirmt und „einen Himmlischen Vorhang“ um die Seele herum legt. Der Nebel bringt Wasser des Lebens in die Blume und nährt sie mit der nichtstofflichen Kraft des Morgentaus, so dass sie vollkommen auf das Licht der Sonne (Christus) vorbereitet wird. Beachtlich ist, dass die Blume mir als eine Osterblume gezeigt wird, Symbol für die Auferstehung, also für das Ewige Leben. Die Seele, die sich vollkommen an Maria hingibt, wird von Ihr aus der Welt weggezogen, vorbereitet damit sie imstande ist, den vollen Einfluss Jesu, das Licht der Welt, in sich aufzunehmen, und wird so zum Ewigen Leben gebracht.

DAS SCHILD DER WEIHE AN MARIA

Vollkommene Weihe an Maria ist ein heiliger Bund zwischen Ihnen und der Herrin aller Seelen. Sie ist die Vollkommenheit selbst, das schwächere Glied sind Sie, weil Sie als Mensch für Schwächen anfällig sind.

Wie können Sie Ihre Weihe absichern?

1. Dadurch, dass Sie beten um eine immer gröβere Fähigkeit zu lieben. Sie können sich nur in dem Maβe wirklich Maria hingeben, in dem Sie unmittelbar Sie (und Maria und Jesus in Ihrem Mitmenschen) lieben. Inbrünstige Einheit des Herzens mit Maria ist Ihre gröβte Gewähr für die Entwicklung einer Liebe, die Sie immer weiter in die inbrünstige Anwendung der vollkommenen Weihe treibt.

Betrachten Sie das Bild eines belebten Platzes mit Hunderten von Menschen. Sie sehen in der Menge plötzlich die Person, in die Sie über alles verliebt sind. Von diesem Augenblick an sehen Sie nur noch die geliebte Person, alle anderen scheinen nicht mehr zu existieren. So muss Ihre Verfassung Maria gegenüber sein: so tief und intensiv in Sie verliebt sein, dass trotz aller Stürme aus der Welt nur noch Ihr Bild in Ihnen lebt. Dies ist intensive Einheit mit Maria.

Diese Verfassung ist wie ein undurchdringlicher Schild gegen fatale Ablenkungen: keine einzige Situation oder kein einziges Ereignis kann noch die Einheit mit Maria zunichte machen. Nur dann kann man soweit kommen, dass man jeden Augenblick ausschlieβlich für Maria lebt, in inbrünstiger Selbsthingabe und Weihe. Beten Sie um dieses Feuer in Ihrem Herzen, Maria wartet, bis Sie durch und durch in Sie verliebt sind, um in Ihnen Ihre groβen Wunder zu vollziehen.

Damit Sie Ihr Liebesfeuer schützen können muss es Teil eines Ofens sein: Sie müssen die Flamme gegen die Winde und den Regen aus der Welt beschützen. Dies bringt uns zur zweiten Absicherung:

2. Dadurch, dass Sie sich gegen die Einflüsse der Welt wappnen. Jeden Tag wird die Festung Ihrer Weihe unzählige Male durch weltliche Einflüsse beschossen: Entmutigung, verunreinigende Einflüsse, Widerstand, unchristliche Denkmuster, Unglauben, Spott, usw. Ihre groβen Waffen gegen diese Einflüsse sind die Weihe dieser Einflüsse an Maria, ständiges Gebet um ein unerschütterliches Vertrauen und einen felsenfesten Glauben entwickeln zu können, und einen festen Willen, an Herz, Geist, Mund und Körper rein und sauber bleiben zu wollen. Ständiges Gebet bedeutet eigentlich eine ständige vollkommene Offenheit des Herzens zu Maria hin, so dass Sie im Grunde genommen alles mit Ihr gemeinsam (zusammen mit Maria) tun. Dies sind die Wände des Ofens, der Ihr Liebesfeuer beschützen muss. Das Feuer und der Ofen bilden zusammen die Absicherung Ihrer vollkommenen Weihe.

3. Dadurch, dass Sie gleichmütig sind. Beten Sie darum. Gleichmut ist der Thermostat Ihres Ofens. Maria hat wenig Nutzen von Ihrem Leben als Ihr Apostel, wenn Sie sich den einen Tag ungehemmt hinzugeben versuchen und dabei Ihre Fähigkeit derart verbrennen, dass Sie am nächsten Tag launenhaft und unproduktiv werden. Gleichmut und Selbstbeherrschung bilden Ihr gröβtes Schild gegen Ihre eigenen Leidenschaften (zügellose, emotional aufgeladene Verfassungen).


741. GRUNDAKT DER WEIHE AN MARIA

(Myriam van Nazareth)

Himmlische Mutter Maria,
Ich will Dir voll und ganz gehören in allen meinen Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen, Wünschen und Bestrebungen.
Hilf mir, Dir jeden Augenblick meines Lebens zu dienen in Liebe, Reinheit, Annahme, Ergebenheit und Frohmut.
Möge diese Aufopferung meines ganzen Wesens an Dich meine Seele heiligen und die Welt aus der Macht des Bösen befreien, damit das Reich Gottes auf Erden komme.


"O Mutter, das ist der selige Tod, den ich begehre: auf dem Scheiterhaufen meines eigenen Herzens zu sterben, verzehrt in den Flammen des heiligen Feuers, das Du in mir entzündet hast, mit dem Geist verwurzelt im Himmlischen Licht, das Du meinen Augen vergönnt hast zu schauen, und mit einer Seele, in der alle Saat die Du darin gestreut hast zu Blumen, die Deinen Namen tragen, aufgeschossen ist. Denn das Lamm wird meinen ganzen Hunger gesättigt haben, das Blut Christi wird all meinen Durst gelöscht haben, das Kreuz wird durch meine ununterbrochene Umarmung eins mit mir geworden sein. Dann werde ich mit Dir den Hochzeitsbecher trinken, von dem mein Herz bereits in den Küssen gekostet hat, mit denen Du in den heiligen Augenblicken der Verzückung das Feuer in mir angefacht hast. O Heiliger Geist, komm doch, damit das Feuer dieser Sehnsucht jeden Makel aus meiner Seele wegbrennen möge, denn heilig will ich für Diejenige sein, Die mich zu Ihrem ausschlieβlichen Besitz und Eigentum gerufen hat". (Myriam während des inbrünstigen betrachtenden Abendgebetes, 2. November 2003)


"O Mutter, durch Deine Hände hat Gott die Saat in mich gelegt. Ich werde nicht ruhen bis sie in meinem Herzen zu einem blühenden Obstgarten geworden ist und ich Gott üppige reife Früchte anbieten kann. Jeder leidende Mensch, den Du zu mir schickst, ist ein Geschenk Gottes. Das Leiden, das ich für diese Seele tragen darf, ist das gröβte Vorrecht aus den Schatzkammern des Himmels. Es ist der Ring der Vermählung, die Du immer wieder an mir vollziehst". (Myriam, unmittelbar vor der Verzückung, Abendgebet, 10. Dez. 2003)


MARIA: "Wenn die Seelen die Macht der Weihe an Mich begreifen würden, würden sie alles zu Meinen Füβen legen, auch sich selbst. Dann würde Ich wirklich über alles herrschen können und würde Mein Reich sich bald ausbreiten". (MARIA zu Myriam, Offenbarungen Mariä als der mächtigen Herrin aller Seelen, 5. Januar 2006)

In Voluntate Dei,
Myriam, zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Januar 2006