TOTUS TUUS, MARIA !

DIE VOLLENDETE UND DIE SICHTBARE WIRKLICHKEIT

Kurzbetrachtung von der Herrin aller Seelen inspiriert an Myriam van Nazareth

Maria wies früher bereits darauf hin, dass es eine sichtbare und eine vollendete Wirklichkeit gibt. Die vollendete Wirklichkeit ist die allumfassende Wirklichkeit, von der die Seele auf Erden nur einen kleinen Teil (die sichtbare Wirklichkeit) wahrnehmen kann. Auf diesem Unterschied basieren mehrere Dinge, u.a.:

  • die mystische Wahrnehmung, die im Grunde genommen eine (dauerhafte oder aber kurzfristige, je nach Gottes Willen) Erweiterung der sichtbaren Wirklichkeit ist. In der mystischen Wahrnehmung wird es der Seele vergönnt, Dinge zu sehen, zu hören, zu spüren und bzw. oder zu empfinden, die über das normal Sichtbare hinaus steigen. Jene Dinge gehören zur “vollendeten” Wirklichkeit. Es gibt sie, aber normalerweise nehmen wir diese auf Erden nicht wahr;

  • die vollkommene Anwendung der Tugend der Hoffnung: In dieser vollkommenen Anwendung lebt die Seele so, als wäre der Zustand, auf den sie hofft, bereits vollendet. In Wirklichkeit ist er das, aber die Seele merkt davon noch nichts. Die wahre Hoffnung ist deshalb ein Ausdruck eines vollendeten Glaubens. Die Seele lebt so, als wäre ihre Wirklichkeit bereits die vollendete Wirklichkeit, die sie eines Tages, nach ihrem irdischen Leben, in der Fülle leben wird.

So zeigte mir die Herrin aller Seelen bereits wiederholt Sich Selbst auf dem Thron mit dem Bösen unter dem Fuβ bzw. Dämonen zu Ihren Füβen kniend. Sie erläutert solche Bilder mit den Worten, dass unsere sichtbare Wirklichkeit die Seelen nicht ahnen lässt, dass die Macht der Himmelskönigin über den Teufel und seine Werke absolut vollendet ist. Die äuβerste Demütigung Satans unter den Füβen der Himmelskönigin ist Teil der vollendeten Wirklichkeit, weil sie Gegenstand einer Göttlichen Verfügung ist. Die Herrin erläuterte diesbezüglich, dass jede Göttliche Verfügung ab Ihrem 'Entstehen' unverzüglich Teil der vollendeten Wirklichkeit ist, weil kein einziges Wort Gottes jemals unerfüllt bleibt. Unsere sichtbare Wirklichkeit hängt mit unserer Empfindung der Zeit zusammen. Die vollendete Wirklichkeit hängt mit dem Zeitlosen zusammen. Was wir jetzt noch nicht sehen, kann sehr wohl bereits in Gottes Herzen in der Fülle verwirklicht sein. Wir brauchen allerdings die Entwicklung der Heilsgeschichte (= das Fortschreiten der Zeit) um festzustellen, dass immer mehr Elemente der vollendeten Wirklichkeit in die sichtbare Wirklichkeit hinüber flieβen.

Aus diesem Grunde sagt die Herrin aller Seelen mit Recht, dass der Satan jetzt bereits Ihr Sklave ist. In Gottes Herzen liegt er Ihr endgültig zu Füβen, und zwar seit Ihrer Unbefleckten Empfängnis. Sie Selbst empfand die Fülle dieser Macht bereits während Ihres irdischen Lebens, in welchem Sie lediglich Dämonen zu Ihren Füβen zu befehlen brauchte um festzustellen, dass diese nicht anders konnten, als sich vor Ihr niederzuwerfen. Einige Male hat Sie dies auch getan, wie Sie in mancher Schrift der Wissenschaft des Göttlichen Lebens hat erwähnen lassen. Die Engel haben dies seitdem bezeugen können. Wir werden es später sehen dürfen. Ihre absolute Macht über den Bösen kam übrigens auch durch Ihre vollkommene Sündenlosigkeit zum Ausdruck.

Das Bild der Himmelskönigin mit dem Fuβ auf der Schlange – symbolisch für Satan und sämtliche Werke der Finsternis – ist ein Ausdruck der vollendeten Wirklichkeit: Die Gottesmutter hat in Gottes Wirklichkeit den Kampf gegen die Mächte der Finsternis bereits voll und ganz gewonnen, weil dieser Sieg Teil von Gottes Heilsplan ist. Von den Seelen auf Erden wird nun ein Leben in vollkommenem Glauben, vollkommener Hoffnung und vollkommener Weihe (die ja der vollkommenste Ausdruck der wahren Liebe zu Gott und Seinen Werken und Plänen ist) verlangt, damit die vollendete Wirklichkeit vollständig in die sichtbare Wirklichkeit hinüberflieβen kann. Dieses Letztere wird bei der Gründung von Gottes Reich auf Erden im absoluten Sinne der Fall sein. In Gottes Reich auf Erden wird jedes Herz ausschlieβlich und hundertprozentig nur von den Wirkungen des Heiligen Geistes geprägt sein – einem vollendeten Pfingsten.

Myriam, im Juni 2012