TOTUS TUUS, MARIA !

DIE LICHTVOLLE BERÜHRUNG MIT DER
HERRIN ALLER SEELEN

Kurzbetrachtung von der Herrin aller Seelen inspiriert an

Myriam van Nazareth

Wie man es auch betrachten mag, die Berührung mit der Herrin aller Seelen hat immer etwas mit Licht zu tun. Wie könnte dies auch anders sein, wo die Himmelskönigin, die Unbefleckte Empfängnis, schlieβlich ein Tabernakel war und ist, welchem das Licht der Welt von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit anvertraut wurde um Sein Kommen in die Welt vorzubereiten?

Maria bringt Gottes Licht zu der Seele, damit in dieser die Fähigkeit blüht, sich selbst so zu sehen, wie sie in Bezug auf Gott wirklich ist, mit allen ihren Schwächen, Schatten und Unzulänglichkeiten.

Was kann es sonst heiβen, dass Maria die Herrin meiner Seele ist, als dies: dass Sie über den Schlüssel zu meiner Seele verfügen kann, und in mir sogar die tiefsten Kämmerchen aufschlieβt, die kaum jemals das Licht begrüβt haben. Kann denn ein Seelentempel den Duft der Heiligkeit verbreiten solange es in ihm noch Kämmerchen gibt, denen das Licht fremd ist. Es handelt sich da um verborgene Neigungen, nicht erkannte Verhaltensmuster, nicht entdeckte Talente usw. Die Herrin aller Seelen ist dazu bevollmächtigt, solche Zimmerchen zu lüften und ihre Fenster für die Sonnenstrahlen von Gottes Geist zu öffnen. Die Himmelskönigin, die Mutter des Ewigen Lichtes, tut Sich uns als die Brücke kund, über welche Gottes Licht in die Seele hinein strömt. Dieses Licht ist Träger Göttlicher Schätze, ohne welche die Seele weder leben noch sich fruchtbar entfalten kann: Es nährt die Seele mit:

  • der Wahrheit, d.h. der Kenntnis von Gottes Gesetz, Seinen Plänen und Werken

  • der Erkenntnis von Tugend und Untugend, von Liebe und Sünde, von Göttlichem Leben und Finsternis

  • der Weisheit

  • der wahren Hoffnung

Die Herrin meiner Seele richtet mich auf Gott, Seine Gesetze und Seine Werke aus, damit ich fruchtbar sein kann. Ohne Fruchtbarkeit für Gottes Werke ist ein Menschenleben leer. Die Seele lebt ja nicht für sich allein, sondern dafür, dass Gottes Reich auf Erden kommen kann. Die Seele kann nur in dem Maβe zu einem fruchtbaren Leben kommen, wie sie sich selbst ergründet. Stellen wir uns vor, wir leben in einem Schloss, in welchem uns eine Menge von Zimmerchen vollkommen unbekannt sind. Wahrscheinlich wäre uns dieser Gedanke etwas unheimlich. Dann kommt eine Person zu Besuch, von der wir wissen, dass sie mächtig ist. Sie öffnet diese Zimmerchen vorsichtig eins nach dem anderen. Wir kommen zu Erkenntnissen und werden über den Inhalt und die Beschaffenheit der Zimmerchen informiert. Das alles kann uns hin und wieder etwas erschüttern, aber diejenige, die diese Zimmerchen für uns erschlieβt, hat Macht über das alles, und irgendwann werden wir uns dessen bewusst, dass Sie uns gerade deswegen inneren Frieden verschafft hat, weil Sie uns Licht bringt.

Die Finsternis macht unruhig, das Licht dahingegen wirkt beruhigend. Der Mensch macht sich leichter mit demjenigen vertraut, was er sehen kann. So ist es auch in der Seele: In dem Maβe, wie die Seele sich selber besser kennen lernt, ist sie weniger eine Fremde für sich selbst und wird sie sich leichter mit sich selbst anfreunden. Sie lernt 'mit sich selbst leben', und wenn sie weise ist, gibt sie sich derjenigen hin, die diesen geheimnisvollen Schlüssel bedient hat: der Trägerin des Lichtes, der Unbefleckten Herrin aller Seelen. In jenem Augenblick wird 'DIE Herrin' zu 'MEINER Herrin' und weiβ die Seele erst recht, dass sie im Kampf des Lebens eine Verbündete hat, die in Gott Selbst verwurzelt ist. Geschenk für Geschenk... Wer anders kann da am Werke sein als Gott Selbst? Kann ein Wesen, das Licht – das Wesensmerkmal Gottes – in die Seele bringt, Werke tätigen, die eine andere Quelle haben als das Herz Gottes, des Ursprungs allen Lebens?

Die Herrin aller Seelen trägt Gottes Gegenwart mit Sich herum. Jede Berührung aus Ihrem Herzen hüllt die für Sie empfängliche Seele in das Licht des Göttlichen Lebens, das die Saat der Liebe, der Ermutigung, der Hoffnung und der Fülle der Wahrheit hüllt. Diese Saat ist es, welche den Ewigen Frühling in die Seele bringt.

Myriam, im April 2012