TOTUS TUUS, MARIA !

EDELSTEINE DER GNADE

Betrachtungen über die tiefe Bedeutung der
Meilensteine aus dem Leben Jesu und Mariä

von der Allerheiligsten Jungfrau Maria inspiriert an

Myriam van Nazareth

Einführung

Einer der wichtigsten Gründe, warum in diesen Zeiten das Christentum offensichtlich so viel an Lebenskraft verliert, liegt in der Tatsache, dass die Charisten die groβen Ereignisse aus dem irdischen Leben Jesu und Mariä nur noch vom Kalender her kennen: Über die wahre spirituelle Tiefe dieser Ereignisse ist bei den Seelen wenig bekannt. Dies ist der Grund, warum die Herrin aller Seelen Ihre Myriam dazu inspiriert hat, kurze Betrachtungen über dasjenige zu schreiben, was diese Meilensteine in den heiligen Leben des Messias und Seiner Mutter die Seelen wirklich lehren wollen. Wozu hat Gottes Vorsehung diese Ereignisse stattfinden lassen? Was will Gott die Seelen durch diese Ereignisse lehren? Wie können die Seelen aus diesen Göttlichen Lektionen Nutzen ziehen?

Die Seelen dürfen niemals aus den Augen verlieren, dass Gott mit allem eine Absicht verfolgt, die Seinen Heilsplan für die Seelen näher zu seiner Verwirklichung bringen soll, indem sich jede Seele in eine blühende Blume verwandelt. Durch diese Edelsteine der Gnade will Maria einen besonderen Weg der Evangelisation anbieten, der den Seelen, in welchen die Kenntnis der herrlichen Lehre von Gottes einziger Wahrheit durch eine Schicht weltlichen Staubs bedeckt ist, einen neuen Glanz verleihen kann.

Zu Diensten der Herrin aller Seelen,

Myriam, Passionszeit 2010


Inhalt

  1. Verkündigung an Maria - Die Menschwerdung Jesu
  2. Palmsonntag
  3. Gründonnerstag
  4. Karfreitag
  5. Karsamstag
  6. Ostern
  7. Himmelfahrt Jesu
  8. Pfingsten
  9. Marias Besuch bei Elisabeth
  10. Verklärung Jesu
  11. Mariä Aufnahme in den Himmel
  12. Marias Krönung
  13. Marias Geburt
  14. Mariä Opferung im Tempel
  15. Marias Unbefleckte Empfängnis
  16. Die Geburt Jesu Christi auf Erden
  17. Die Erscheinung Jesu Christi (Epiphanie)
  18. Die Taufe Jesu im Jordan und der Aufenthalt Jesu in der Wüste
  19. Die Darstellung Jesu im Tempel
  20. Die Flucht nach Ägypten
  21. Die Hochzeit in Kana
  22. Die Auffindung des zwölfjährigen Jesus


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EDELSTEINE DER GNADE

1. Verkündigung an Maria – Die Menschwerdung Jesu

Der tiefe Sinn des Ja-Wortes - die wahre Bedeutung des Festes vom 25. März
(Verkündigung des Engels an Maria – Menschwerdung Jesu Christi)

Myriam van Nazareth

Die vollkommene Weihe an Maria ist der heilige Bund, durch welchen die Seele ihr ganzes Wesen und ihren ganzen Lebensweg zu Marias Diensten stellt. Durch das Ja-Wort ('Ja, Maria, ich will vollkommen, bedingungslos und für ewig Dir und durch Dich Gott gehören') bringt die Seele eigentlich ihr Sehnen zum Ausdruck, sich von den Werken der Sünde abwenden zu wollen und sich den Werken des Lichts, der wahren Liebe, zuzuwenden.

Am 25. März gedenken wir des Tages, an dem die Allerheiligste Jungfrau Maria Sich vollkommen zu Diensten des Gröβten der Göttlichen Werke seit der Schöpfung gestellt hat: der Erlösung der Menschenseelen. Gott hatte Sie für auβerordentlich groβe Dinge vorgesehen und hatte Ihr zu dem Zweck das einmalige Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis bereitet. Maria führte eine makellose Jugend, hielt Sich vollkommen fern von jeglicher Sünde und weigerte Sich vor lauter vollendeter Liebe zu Gott und zu Ihren Mitgeschöpfen, jeglicher Versuchung nachzugeben, weil Sie Gottes Gesetz als die einzige und vollendete Quelle des Lichts, der Liebe und des wahren Lebens erkannte.

Als Gott an jenem Tage somit Seinen Engel zu Maria sandte mit der Einladung, Sie möge die Mutter des Messias werden, lud Er im Grunde genommen Maria dazu ein, die Verkörperung der mystischen Hochzeit zwischen den Menschenseelen und ihrem Gott zu werden. Durch die Unbefleckte Empfängnis und ein makellos sündenloses Leben war Sie ein vollkommen heiliger Tabernakel. Es fehlte nur noch die formelle Hingabe des freien Menschenwillens an Gottes Werke und Pläne. Diese Hingabe, die Besiegelung der mystischen Hochzeit zwischen den Menschenseelen und Gott, erfolgte in Marias Worten: "Mir geschehe nach Deinem Wort".

Eine erschaffene Seele erteilte Gott die Zusage, Sie sei bereit, die Trägerin des Messias zu sein, damit dieser in einem menschlichen Körper wachsen und dadurch die Menschheit durch die Macht des Leidens erlösen kann.

Maria unterschrieb mit Ihrem Ja-Wort den heiligen Neuen Bund zwischen den Seelen und Gott und stellte als Erste Ihr ganzes Leben und Ihr ganzes Wesen uneingeschränkt in den Dienst des Göttlichen Heilsplans. Wäre Ihr Ja-Wort nicht gewesen, so hätte der Erlöser nicht zu jenem von Gottes vollendeter Weisheit bestimmten Zeitpunkt empfangen werden können. Marias vollendete Weihe an Gottes Werke wurde zur Grundlage unserer Erlösung.

Ich habe bereits öfters darauf hinweisen dürfen, dass der freie Wille der Seele für die Entwicklungen der Göttlichen Pläne und somit für die Entwicklungen der Welt und der Geschichte von ausschlaggebender Bedeutung ist. Der Grund dafür ist, dass Gott den freien Willen des Menschen als heilig und unverletzbar betrachtet: Er schreitet grundsätzlich nur in die Entwicklungen auf unserer Welt ein, wenn Seelen Ihn darum bitten. Wird Gott 'aus dem Spiel gelassen', so lässt Er die Seelen gewähren. Gerade aus diesem Grunde enden in dieser gottlosen Welt unzählige Entwicklungen im Chaos: Der Geist der Welt entbehrt der Göttlichen Weisheit. Das Elend der Welt hat seinen Ursprung nicht in einer Gleichgültigkeit Gottes, sondern in dem Versäumnis des Menschen, Gottes Einschreiten zu erflehen. Mit anderen Worten: Wo die Seele nicht darum bittet, ihr freier Menschenwille möge sich mit dem Willen Gottes verschmelzen, wird Elend geboren, weil das Licht Gottes nur dort aufgeht, wo es ausdrücklich eingeladen wird.

Es ist ein untrügliches Zeichen der vollendeten Liebe Gottes, dass Er gerade diese Stelle, wo in der Welt so vieles entgleist – den freien Willen der Menschenseele – zum Schlüssel für die gröβten Verwirklichungen macht. Gott möchte Seine Werke nämlich immer wieder dadurch von Menschenseelen unterschrieben wissen, dass diese Letzteren Ihm ihren freien Willen aufopfern. Nur in dem Maβe, wie der freie Wille des Menschen eins wird mit dem Willen Gottes, bringt sein Leben Früchte ein, die bleibend sind. Das ist es gerade, was Maria uns vorgelebt hat und was von Maria anlässlich der Einladung Gottes durch den Engel vielleicht zum wichtigsten Meilenstein der Heilsgeschichte gemacht worden ist: Maria hat voll und uneingeschränkt 'ja' gesagt zu Gottes Werken und Plänen und dadurch die Erlösung einer jeden Seele guten Willens durch Jesus Christus möglich gemacht.

Maria hat uns dadurch den Weg zur Verwirklichung unserer vollen seelischen Fruchtbarkeit gezeigt: Die Erlösung als Frucht der völligen, bedingungslosen Hingabe, wobei die Seele nicht mehr für sich selbst lebt, sondern einzig und allein für die Verwirklichung der Interessen Gottes. Die Seele, die sich dies als einziges Lebensziel setzt, hat begriffen, wozu sie wirklich in die Welt gesandt worden ist. Sie lässt dadurch ihren freien Willen, diese so schwache Stelle in der Fruchtbarkeit ihres Lebens, restlos in den vollkommen fruchtbaren Willen Gottes hinüberflieβen und erschlieβt sich dadurch der Fülle der Erlösung und der Heiligung, und der Ewigen Glückseligkeit.

In diesen Letzen Zeiten bevorzugt es Gott, dass die Seele Marias Ja-Wort dadurch wiederholt in sich selbst zum Blühen bringt, dass sie dieses Ja-Wort gerade Maria gegenüber ausspricht, durch die vollkommene, bedingungslose und ewig dauernde Weihe an Sie, die Sie von Gott wegen Ihrer vollendeten Einheit mit Seinem Willen zur Herrin aller Seelen erhoben worden ist. Durch unsere vollkommene Weihe an Maria öffnen wir alle Türen unserer Seele für die Wiederholung der Menschwerdung Jesu in uns, durch Marias Vermittlung, so dass der Christus in uns Sein Leben weiter führen und unsere Erlösung vollenden kann, weil die Allreine, Maria, für immer die Herrin unseres Willens geworden ist.


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2. Palmsonntag

Die tiefe Bedeutung von Palmsonntag
Der Feierliche Einzug Jesu in Jerusalem unmittelbar vor dem Groβen Leiden

Myriam van Nazareth

Bei dem feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem, wenige Tage bevor Er Sein groβes Leiden beginnen sollte, wurde dem Erlöser mit Palmzweigen zugewinkt. Die Masse begrüβte Ihn mit Hosannarufen und Jubelgeschrei. Scheinbar eine freudvolle Atmosphäre, in Wirklichkeit allerdings ein groβes Zeichen für die Wankelmütigkeit und Oberflächlichkeit der Seelen, denn die Klänge des Hosannarufens und der Jubelschreie verwandelten sich in wenigen Tagen in die Laute der Hammerschläge auf das Kreuz.

Die Himmlische Königin erläutert den tiefen Hintergrund dieses Geschehens folgendermaβen:

Die Palme ist sowohl Symbol für den Sieg als auch für den Frieden. Laut Marias Aussage will Palmsonntag die Seelen lehren, dass nur der wahre Friede des Herzens zu dem groβen Sieg der Seele über sich selbst führt. Sagt man nicht, dass jener, der andere besiegt, stark ist, doch dass jener, der sich selbst besiegt, mächtig ist? Andere besiegen ist eine Sache, die der Seele kein ewiges und unvergängliches Heil bringt. Das unvergängliche Heil wird aus dem Sieg über die eigenen Schwächen und Verführbarkeiten geboren, denn die Seele, die diese in sich selbst besiegt, wird aus der Sklaverei der Sünde befreit.

Selbstüberwindung + innerer Frieden
= Schlüssel zur Erlösung
= Triumphzug der Seele zur Verherrlichung

Palmsonntag läutet in Wirklichkeit die Passionstage ein, weil an diesem Tag vom Erlöser und von Gottes Vorsehung das groβe Zeichen für dasjenige gesetzt worden ist, was am Anfang der wahren Erlösung stehen muss: der Sieg über die eigenen inneren Schwächen und Stürme. Kein Leiden kann die Seele wahrlich erlösen, solange das Herz nicht seine eigenen Stürme gezähmt hat. Damit dieses ganze System für immer in die Seelen eingeprägt wird, inspirierte Gottes Vorsehung die Seelen in Jerusalem dazu, den Weg, über den der Messias in die Stadt Gottes einzog, mit Palmzweigen zu bedecken.

Die Seelen in Jerusalem meinten, dass der Augenblick gekommen sei, zu dem Jesus ihnen die weltliche Befreiung bringen käme. Sehr viele Seelen wurden bald enttäuscht, als sich eindeutig zeigte, dass die einzige Befreiung, die der Messias beabsichtigte, jene der Seelen war: die Befreiung aus der Sklaverei der Sünde, nicht aus irgendeinem weltlichen Joch. Jesus zog in die Stadt hinein, die in Seinen Tagen wie ein Symbol für die Wohnstätte Gottes auf Erden und für das Reich Gottes war. Der feierliche Einzug zeigt den Seelen daher den Triumphzug der Seele zu ihrer Verherrlichung als eine Reise, durch welche sie ihre eigenen Schwächen, Verführbarkeiten und inneren Stürme zu Tode bringt und ihren Leib Gott als eine Opfergabe anbietet, vorzugsweise durch Marias Hände.

Auch Jesus wurde aus Maria geboren und lieβ Sich durch Ihre Hände Gott anbieten, wie mir von der Himmlischen Königin gezeigt wurde. So erfreut es Gott in diesen Letzten Zeiten besonders, wenn Seelen sich Maria in vollkommener Weihe hingeben, damit sie aus Ihr wiedergeboren werden können, und alle Kreuze ihres Lebenswegs in Ihr und durch Sie aufopfern lassen zur Erlösung von sich selbst und von anderen Seelen.

Als das wahre Licht zog Jesus in die Stadt Gottes ein, aber Licht, das nicht angenommen wird (nicht in der Seele genutzt wird), erleuchtet nicht, sondern verblendet. Die meisten Seelen Jerusalems (Symbol für die ganze Menschheit aller Zeiten) wollten Gottes Wahrheit nicht sehen: Die meisten Seelen stimmen ihr ganzes Leben darauf ab, ihre eigene menschliche Wahrheit zu verwirklichen und ihr zu folgen. Daher sollten sie auch einige Tage später nicht erkennen, dass sie dabei waren, den Sohn Gottes aus dem Weg zu räumen. So ist es durch die ganze Heilsgeschichte hindurch geblieben: Die Seelen verlangen von Gott weltliche Geschenke (Befreiung von ihren weltlichen Lasten) und kreuzigen Ihn in all ihren Sünden und Irrtümern, weil Er nicht in ihr Lebensbild hinein passt.

Die Herrin aller Seelen weist darauf hin, dass die groβe Lehre von Palmsonntag sein muss, dass das Reich Gottes nur auf Erden gegründet werden kann in dem Maβe, wie die Seelen:

  • das wahre Licht und die Unterrichtungen der Wahrheit erkennen;

  • annehmen, dass dieses Licht und diese Wahrheit jede individuelle Seele erlösen und heiligen kommen will, dass diese aber dazu bereit sein muss, ihren eigenen inneren Unfrieden und ihre Verführbarkeiten abzulegen und sich selbst dem erlösenden Wirken des täglichen Kreuzes preiszugeben;

  • annehmen, dass die wahre Befreiung nicht jene aus weltlichen und körperlichen Lasten ist, sondern jene aus der Macht der Versuchung, welche die Seele für den ewigen Tod kreuzigen will.

Die Herrin aller Seelen lädt die Seelen nachdrücklich dazu ein, die geweihte Palme als eine Aufopferung ihrer stofflichen Natur und ihrer körperlichen Lasten zu betrachten und mit dieser Palme um die Gnade des vollendeten Sieges über sich selbst zu bitten, zur Vollendung ihrer Erlösung.


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3. Gründonnerstag

Die tiefe Bedeutung des Gründonnerstags
Einsetzung der Kirche und der Sakramente
Anfang der groβen Leiden Jesu

Myriam van Nazareth

Der vorletzte Tag des irdischen Lebens des Messias gleicht einem Gelenk, um das herum sich Seine ganze Mission auf Erden dreht. 33 Jahre lang hat Christus dem auserkorenen Volk Israel den Weg zurück zu seinem Gott gezeigt. Er hat den Seelen die Wahrheit in Erinnerung gebracht und sie verdeutlicht und hat so spüren lassen, dass ein neuer Wind durch die Schöpfung wehen wird: jener des Neuen Bundes, des Abkommens, wodurch Gott Seine Seelen durch die Barmherzigkeit Seiner bleibenden spürbaren Gegenwart zu dem wahren, ewig dauernden Heil bringen wird. Jesus setzte Gott in den vielen Wundern und in der Verkündigung Seiner Worte von Licht gegenwärtig. An diesem heiligen Abend scheint Er dies alles zu sammeln.

An diesem Abend vom Gründonnerstag setzt Jesus die Eucharistie ein und bestätigt dadurch Gottes Absicht, wahrlich die Hochzeit mit Seinen Seelen zu schlieβen. Indem sie die Eucharistie in Reinheit des Herzens empfängt, wird die Seele Gott ihr Sehnen danach zeigen können, Ihn vollkommen in sich aufzunehmen.

Später am Abend begibt Jesus Sich mit Seinen Aposteln zum Garten Gethsemani. Hier versinkt Christus in eine Verfassung, die uns von Maria als das Gelenk Seiner Mission als Erlöser gezeigt wird: Nach einem Leben, in dem Er durch lichtvolle Worte und Taten die Finsternis bekämpft hat, zieht Jesus im Garten Gethsemani die Finsternis in ihrer Fülle in Sein Herz, um deren Abbüβung für die ganze Menschheit zu beginnen.

Schau die gewaltige Symbolik dieser heiligen Nacht:

Jesus wirft Sich zur Erde nieder, als ob Er alles Weltliche an Sich drücken will. Er weint bitterlich, während Er in lange dauernden, tief gehenden Visionen die schreckliche Finsternis der Sünden der ganzen Menschheit aller Jahrhunderte schaut. Seine Verfassung wird in dem Bild des Kelches von Bitterkeit (d.h. aller Sünden aller Zeiten) ausgedrückt, die so abscheulich ist, dass der Ekel davor Ihm während eines Augenblicks zu mächtig wird. Er weiβ, dass Er vor dem Groβen Leiden steht und dass dieses für Unzählige vergebens sein wird, weil diese dem Licht nicht werden folgen wollen.

Dann folgt das Bekenntnis der absolut vollkommenen Liebe: Jesus nimmt an, diesen Kelch bis auf den Boden zu leeren mit den Worten: "Nicht Mein Wille geschehe, Vater, sondern der Deine".

Er weiβ, dass die Allerheiligste Dreifaltigkeit das Leiden und den Kreuzestod des Mensch gewordenen Sohnes Gottes als die Krönung vom Bund des Ewigen Heils für die Seelen vorgesehen hat und dass also Gottes Wille die Kraft ist, der in dieser Stunde vollkommen gehorcht werden soll. In dieser Nacht unterzeichnet Christus in Seinem Herzen die Urkunde des Sieges von Gottes Licht über die Finsternis. Der Messias setzt allen Seelen hier das Zeichen, dass die eine Quelle aller Glückseligkeit in der Überwindung der menschlichen Schwachheit und des menschlichen Denkens und der vollkommenen Annahme von Gottes Verfügungen liegt, weil diese der Motor des groβen Heilsplans sind, der auf die ewig dauernde Glückseligkeit für jede Seele guten Willens abgestimmt ist (d.h.: für jede Seele, die ihren menschlichen Willen vollkommen in den Willen Gottes aufsaugen lässt).

Über Gethsemani scheint der Vollmond. Es ist Nacht. Auch in den Seelen ist es Nacht: Das Licht der Sonne (Gottes Wahrheit) wird von sehr vielen nicht mehr angenommen und die dicke Schicht der Finsternis der Sünde hat die Erde zugedeckt. Der Vollmond symbolisiert aber die bevorstehende Wiederauferstehung des Lichts.

Während jene, die Jesus gefangen nehmen werden (= Gott unwirksam machen wollen), sich dem Garten nähern, sind die Apostel eingeschlafen, als Symbol für die Tatsache, dass die Seelen nicht länger für die Nähe der Sünde wachsam sind.

Judas, der Verräter, hat Jesus buchstäblich an die Sklaven der Finsternis verkauft und küsst Jesus, um auf Denjenigen zu zeigen, den sie haben wollen. Damit wird nachgewiesen, wie die sündige Seele Gott in Herz und Seele für ihre materiellen Interessen verrät und sich Ihm indessen zum äuβeren Schein mit dem Zeichen der Liebe naht. Gott wird hier buchstäblich dem Teufel in die Hände gespielt.

Tief in der Nacht bedient Sich die Göttliche Vorsehung des Hohepriesters, um zu zeigen, wie sehr die Menschheit dabei ist, ihren Gott zu richten, und wie sehr sie Seinen Tod wünscht, damit sie weiterhin ihrer eigenen Wahrheit folgen kann, ihre eigenen Gesetze machen und ihre Sündhaftigkeit für immer hinter der These verbergen kann, dass die einzige Wahrheit eine Ketzerei sei, welche die Seelen entzweien wolle.

Die Finsternis kann nur durch die Aufopferung der eigenen Menschlichkeit unwirksam gemacht werden. Daher wird Christus hier einen Akt der Hingabe setzen, wodurch Er buchstäblich die Menschlichkeit dem Kreuz ausliefert. Das Leben in der Nachfolge Christi muss ein Kreuzweg sein, ein Weg, auf dem alles Leiden auf sinnvolle Weise an Gottes Heilsplan aufgeopfert wird, um so zur Verherrlichung zu führen. Der goldene Weg, dies zu tun, liegt in der vollkommenen Weihe des ganzen Lebenswegs an Maria.

Die Herrin aller Seelen vergleicht Sich Selbst schon mal mit dem Vollmond: Sie lässt Gottes Licht auf die Seelen spiegeln, die sich in der Nacht von Sünde, Irrtum und menschlichem Denken befinden. Die Seele, die sich vollkommen Maria hingibt, lernt, jeden Tag die Früchte des Gründonnerstags in sich zur Reife zu bringen. Sie bietet die Sündhaftigkeit der Welt durch Marias Hände dem Kreuz des Heils an und besiegelt diese Opfergabe durch die Weihe ihrer eigenen Prüfungen, des Kelches der Bitterkeiten ihres eigenen Lebens. Sie lernt den Ekel hinsichtlich der Finsternis kennen, weil Sie diese von Gottes Herz heraus betrachten lernt, und sie bekämpft diese nicht mehr dadurch, indem sie sie verflucht, sondern durch die Annahme des Göttlichen Willens, der aus ihrem Leben einen Triumphzug zur Herrlichkeit machen will, in der Nachfolge von Jenem, Der für sie keine Schmach, keine Qual und kein Kreuz gescheut hat.


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4. Karfreitag

Die tiefe Bedeutung des Karfreitags - die Passion und der Kreuzestod Jesu

Myriam van Nazareth

Karfreitag, Tag unserer Erlösung. Infolge der Erbsünde wurde der menschliche Leib den Empfindungen des Leides ausgesetzt. Gott bekleidete den Leib mit diesem Vermögen, damit die Seelen mit Ihm einen neuen Bund eingehen können, durch welchen sie selber zu ihrer eigenen Heiligung und zur Vollendung des groβen Heilsplans beitragen können, der die Gründung von Gottes Reich der Liebe und des Friedens vorsah: gleichsam eine Rückkehr zum Zustand vor der Erbsünde, in einem Paradies in Gottes spürbarer Gegenwart. Über den Weg der körperlichen und emotionalen Leiden sollte jede Seele künftighin ihren Beitrag leisten können zur Wiedergutmachung der Verletzung des ursprünglichen Bundes, den ihr Gott mit ihnen geschlossen hatte für ein Leben in Seinem Antlitz im Irdischen Paradies.

Wegen der schnell anwachsenden Sündenbürde lieβ Gott Seinen Sohn Mensch werden, um alle menschlichen Leiden zu heiligen und den Bund zwischen Gott und den Seelen wieder herzustellen, indem Er ihn mit Seinem makellosen Göttlichen Blut besiegelte. Blut symbolisiert die Lebenskraft. Das Blut Jesu ist das Symbol für die Fülle des Göttlichen Lebens.

Der letzte Lebenstag des Messias ist Zeuge der Begegnung zwischen der Finsternis der Sünde und dem Licht des Göttlichen Lebens. Die Finsternis des menschlichen Leidens und der Sünde wird in Licht der Erlösung umgesetzt. Jesus setzt hier keine rein symbolische Handlung aus, Er vergegenwärtigt im tiefsten Sinne des Wortes alle Seelen aller Zeiten. Unter dem nächtlichen Himmel des Gartens Gethsemani hatte Er bereits alle Seelen in Sein Herz gezogen. Jetzt sollten die Seelen in das versengende doppelte Feuer der vollkommenen Liebe und des vollkommenen Leidens — weil es in absoluter Einheit mit der Gottheit vollzogen wurde, wie in einer absolut vollkommenen Weihe — zum ersten Mal bei ihrer eigenen Erlösung einbezogen werden.

An diesem Tag scheint die Finsternis ihren gröβten Sieg zu verbuchen. Der Schein trügt: Gott hat im vernichtenden Leiden den Schlüssel zu der Quelle der Fülle Seines Lichts verborgen. In dem Maβe, wie das Leiden Christi sich vollzieht, verlieren die Werke der Finsternis Schritt für Schritt ihre ewig dauernde Auswirkung. Die Seele wird sich dieses Geschenk später im eigenen Leiden zunutze machen können, indem sie es durch die Weihe an Maria in Licht umsetzen lässt, welches der Finsternis ihre Kraft nimmt.

Der römische Prokurator Pilatus findet keine Schuld an diesem 'Menschen', aber lässt ihn trotzdem geiβeln, aus Menschenfurcht. Hier wird ausgedrückt, wie leicht die Seele Gott Leid zufügt (= sündigt), um in den Augen von Menschen das Richtige zu tun. Die menschliche Torheit geiβelt Gott, weil sie Seine Weisheit und Seine Liebe nicht versteht und auch nicht wichtig findet im Vergleich zu den eigenen Interessen und dem eigenen Image für die Welt. Der Messias lässt Seinen unschuldigen Leib zerfetzen, zur Abbüβung der unzähligen Sünden des Fleisches. Jede Versuchung, welcher der Mensch nachgibt, ist ein doppelter Geiβelschlag: in die eigene Seele und auf das Herz Gottes.

Der gegeiβelte Gottmensch wird mit Dornen gekrönt. Die Seelen verspotten ihren Gott, aber erkennen nicht, dass sie in Wirklichkeit zeigen, wie das Haupt — Symbol für das Leben aus dem denkenden, grübelnden und urteilenden Geist heraus — zum König gekrönt wird, jedoch unterdessen die Seele mit zahllosen Dornen verletzt wird, und zwar mit den vernichtenden Auswirkungen des weltlichen Denkens, des Grübelns und des Hochmuts. Nach der Dornenkrönung zeigt Pilatus Jesus dem Volke und sagt: "Ecce homo!" (Siehe, der Mensch). Unbewusst sagt er damit in Wirklichkeit: "Seht hier, was die Sünde aus der Seele macht: Sie reiβt die Seele völlig auf, während diese Letztere das Blut des wahren Lebens aus sich wegströmen lässt".

Das Volk erhält die Wahl, wer zur Ehre des jüdischen Paschafestes freigelassen werden soll, Jesus oder Barrabas. Die Wahl fällt auf den Letzteren, während Jesus zum Tod am Kreuz verurteilt wird: Die Seelen entscheiden sich dafür, die Sünde frei zu lassen und Gott zu töten. Ein verbannter Gott steht dem Menschen zum Sündigen nicht mehr im Weg. Jesus umarmt das Kreuz und weiht die Kreuzwege des Lebens aller Seelen aller Zeiten an Gott, damit alle Leiden, die mit Liebe und Hingabe getragen werden, für ewig mit Seinem allerheiligsten Kreuzweg vereint werden, und so tatsächlich die Vollendung des Göttlichen Heilsplans zustande bringen mögen.

Während des Kreuzwegs fällt Jesus mehrmals zur Erde nieder. Die Seelen fallen unaufhörlich unter den Lasten ihrer Prüfungen und scheinen dann jedes Mal aufs Neue einen Bund mit der Welt einzugehen (als ob sie vor der Erde auf die Knie fallen). Jesus vermischt Sein erlösendes Blut mit der Erde und steht wieder auf, um die Sündenlast aller Jahrhunderte zu dem Ort zu tragen, wo sie zu Tode gebracht werden sollen (= ihre ewig dauernde Macht über die Seelen verlieren sollen).

Jesus, der die Sünden aller Zeiten in Sich gezogen hat, lässt Sich mit diesen Sünden an das Kreuz schlagen. In Ihm befinden sich jetzt die Werke der Finsternis (die Sünde) selbst im Todeskampf, während Er ganz und gar leer blutet: Hier wird gezeigt, wie die Seelen am Göttlichen Leben leer bluten, jedoch in Vereinigung mit dem Erlöser einer ewig dauernden Verherrlichung entgegengehen können. Unter dem Kreuz steht Maria, der sündenlose Tabernakel, der jetzt zu einem goldenen Opferkelch wird, worin das Göttliche Blut aufgefangen wird. In der innigsten Einheit mit dem leidenden Erlöser opfert Sie alle Leiden und auch alle Sünden der Welt dem Ewigen Vater auf und bietet Gott den Opferkelch des Göttlichen Blutes an als ein Sammelbecken, woraus für alle Jahrhunderte Gnaden der Erlösung und Heiligung bereitet werden sollen. Maria ist hier im wahrsten Sinne des Wortes die Miterlöserin und die Mittlerin aller Gnaden.

Jesus bietet den Seelen Seine Mutter, den allerheiligsten Opferkelch, an und bietet Ihr die Seelen an. Wie Maria in unserer Zeit verkünden wird, ist dort Ihre Vorherbestimmung zur Herrin aller Seelen von Jesus bekräftigt worden.

Es ist vollbracht. Über Golgotha bricht eine ungewöhnliche Finsternis ein. Es scheint, als ob Gott den Seelen zeigen will, welche Auswirkung es hat, wenn die Folgen aller Sünden oberhalb der Welt sichtbar gemacht werden, wie hier, wo sie gleichsam aus dem durchstochenen Herzen des Erlösers losgelassen werden, um der Göttlichen Barmherzigkeit preisgegeben zu werden. Der Neue Bund ist mit dem Blut des Göttlichen Lebens unterzeichnet, zur Wiedergeburt jeder Seele, die dazu bereit ist, ihr Leben mit dem Kreuz Jesu zu vereinigen und das Geschenk Seiner Mutter als Mittlerin, Miterlöserin und Herrin anzunehmen, zur vollkommenen Nachfolge Christi und zur Krönung Seiner groβen Nachlassenschaft.

Jesus hat Sich der Verurteilung zum Tod am Kreuz ausgeliefert: Die Seelen haben die Chance bekommen, sich selbst zu entscheiden, ob sie Gott in ihrem Leben haben wollen oder nicht. Am Karfreitag liefert der Gottmensch Sein Menschsein dem Tod aus, damit die Gottheit vollkommen verherrlicht wird: Wenn das Vergängliche aufgeopfert wird, bleibt dasjenige übrig, was wahrlich heilig ist. Dies muss die groβe Lebenslehre für jede Seele auf dem Kreuzweg des Lebens sein.

Zwischen Gethsemani und Golgotha haben Jesus und Maria um nichts anderes geweint und gelitten als um die Sünde, die Verführbarkeit und die Gleichgültigkeit der Seelen und über ihre Anhänglichkeit an alles Weltliche. Die Früchte vom Baum des Kreuzes können nur für die Seele blühen, welche die Sünde, die Verführbarkeit und die Gleichgültigkeit in sich selbst entdeckt und über die Torheit und Finsternis des Weltlichen um sich herum und in sich selbst zu weinen gelernt hat. Nur in dieser Seele wird Tag für Tag dasjenige gekreuzigt, was das Leiden Jesu notwendig gemacht hat. Nur im fortwährenden Kampf gegen die eigene Verführbarkeit, Schwachheit und weltlichen Anhänglichkeiten wird die Seele hinreichend leicht, um als eine kleine Miterlöserin von Seelen aufzuerstehen.


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5. Karsamstag

Die tiefe Bedeutung des Karsamstags – der Tag nach dem Kreuzestod

Myriam van Nazareth

Der Erlöser ist den Kreuzestod gestorben, damit jede Seele, die Gottes Liebe erfahren will und Seine Werke tun will, das wahre Göttliche Leben findet, ein Leben, das auch nicht durch die Kreuze des Lebens getötet werden kann, sondern das diese Kreuze im Gegenteil verherrlicht und die Seele befähigt, diese Kreuze als Geschenke der höchsten Liebe zu erfahren. In diesem Bewusstsein — in der Erfahrung der höchsten Liebe durch das Leiden und den Schmerz, welche als der einzig sinnvolle Weg durch das Leben hindurch verstanden und angenommen werden — hat die Mutter Gottes jeden Ihrer Tage auf Erden verbracht. Heute finden die Seelen Sie wieder in der tiefsten Erfahrung des Schmerzes.

Das Leiden Jesu als Mensch ist vollendet. Die absolute Vollkommenheit dieses Leidens hat nach vielen Jahrhunderten den Himmel aufs Neue geöffnet und hat die Ära von Gottes Barmherzigkeit erschlossen. Unter dem Neuen Bund wird jedes menschliche Leben Sinn bekommen als Weg zu einem neuen Reich: das Reich Gottes auf Erden, das auf der unendlichen, erlösenden und heiligenden Macht der Liebe und der geweihten Prüfungen gegründet sein wird. Vom Kreuz herab hat Jesus Seine Mutter den Seelen anvertraut und die Seelen Seiner Mutter. So hat Gott es gewollt: dass die Seelen den Neuen Bund und die Erlösung in sich fruchtbar machen sollen, indem sie sich vollkommen Maria hingeben. In Ihr sind die vollkommene Heiligkeit und die vollkommene Kenntnis des Weges dorthin. Maria hat die Vollmacht bekommen, die Werke Jesu in jeder einzelnen Seele zur vollen Entfaltung zu bringen.

Maria könnte die Erlösung in den Seelen nicht zur Vollendung bringen, wenn Sie nicht Selbst den absolut vollkommenen Schmerz erfahren hätte. Die Mutter der Schmerzen war uneingeschränkt die Miterlöserin neben dem Messias, weil Sie in Ihrem Leben auf Erden jeden Aspekt des menschlichen Schmerzes in ihrer Fülle erfahren hat. Gott hat Ihre Seele in der Unbefleckten Empfängnis auf die vollkommene Heiligung in jeder Lebenserfahrung vorbereitet, und bei der Menschwerdung des Göttlichen Messias in Ihrem Schoβ ist Ihr Herz mit dem Herzen des Gottmenschen zu einem Einzigen gemacht worden, damit Sie Ihm in Seiner Erlösungsmission mit Höchstfruchtbarkeit folgen kann. Gott verlangt von der Seele, dass sie in ihrem eigenen Wesen "ergänzt, was noch an den Leiden Christi fehlt". Gott will deshalb die Menschenseele brauchen, damit unter all Seinen Werken nicht nur das Siegel Gottes, sondern auch die Unterschrift der Menschenseele steht. So hat Er Marias Unterschrift brauchen wollen, damit Sie als Stellvertreterin von all dem Geschaffenen Seinen Bund der Erlösung für die ganze Menschheit aller Zeiten bekräftigt.

Maria ist dadurch die Miterlöserin, Jene, Die den Bund der Erlösung im Namen der ganzen Menschheit unterzeichnet. Damit diese Handlung, die Sie am Fuβ des Kreuzes uneingeschränkt bekräftigen wird, innerhalb von Gottes Gesetz 'Rechtsgültigkeit besitzt', muss Maria zunächst alle Menschenseelen aller Zeiten in Ihr Herz ziehen wie in einen Opferkelch. Diese mystische Handlung läuft auf einen Akt vollkommener Selbstaufopferung und Selbstverleugnung hinaus, wodurch eine Seele sich in Leib, Geist und Herz Gott für das Mittragen aller Lasten und Kreuze anderer Seelen zur Verfügung stellt, um diese im eigenen Leib, Geist und Herzen abbüβen zu helfen. In Maria hat Gott diesen Akt in seiner Fülle angenommen, weil Sie dazu vorherbestimmt war, die vollkommene Ergänzung zum Erlöser und zu Seinen Werken zu sein. Infolgedessen hat Maria ein Leben schrecklicher Schmerzen an Geist und Herz geführt und, was fast völlig unbekannt ist, ein Leben körperlicher Leiden. So stand Sie am Fuβ des Kreuzes und trug in Ihrem Herzen alle Seelen aller Zeiten in mystischer Einheit mit dem Erlöser, der am Kreuz alle Sünden abbüβte: ein vollkommenes Opfer, aufgeopfert von einem Mensch gewordenen Gott in Einheit mit einer geschaffenen Seele, die in der Ordnung der Gnade zur höchsten Ebene des Göttlichen Lebens erhoben worden war.

Sogar nachdem jetzt der Erlöser am Kreuz gestorben ist, werden Seine Werke in Marias Herzen weiter getragen. Während der Stunden zwischen dem Kreuzestod am Karfreitag und der Auferstehung am Ostermorgen trägt Maria die schreckliche Last aller Seelen aller Zeiten. Sie weint unaufhörlich, nicht an erster Stelle aus menschlichen Gründen (Sie hat ja Ihren Sohn sterben sehen), sondern aus spirituellen Gründen: Aufgrund der einzigartigen Gabe, die Sie von Gott bekommen hat, durch welche Sie alle Menschenseelen aller Zeiten und die Sünden aller Zeiten kennt, zerreiβt Ihr Herz an diesem Tag nach dem Kreuzestod Jesu unter der schrecklichen Last aller Sünden, die das Leiden Christi notwendig gemacht haben. Sie weint unaufhörlich, weil Sie die Fülle der Wahrheit schaut und dadurch weiβ, welche Qualen die Sünde Gott bereitet: Die Ewige Liebe, die Ozeane Göttlichen Lebens auf die Seelen ausschüttet, findet auf Erden nur selten Bächlein davon wieder, während der allergröβte Teil der Gnadenströme von den Seelen unter dem Staub weltlicher Anhänglichkeiten trockengelegt wird und unter dem Fieber unzähliger Milliarden von Sünden verdunsten.

Am Karsamstag stirbt Maria in Ihrem Herzen — diesem vollkommenen Spiegel der unendlichen Göttlichen Liebe — unter dem Bewusstsein, dass die Seelen soeben ihren Gott getötet haben und dies in ihren Herzen weiterhin tun werden. Aufgrund dieses Bewusstseins wird der schreckliche Karfreitag für Maria bis zum Ende der Zeiten dauern.

Über den Seelen hängt die dunkle Schicht der Sünde. Der Kreuzestod Jesu hat die Sonne über der Schöpfung aufgehen lassen, doch nur die Seele, die Jesus durch die liebevolle Weihe der Kreuze ihres eigenen Lebens uneingeschränkt folgen will, kann das Licht dieser Sonne in sich aufnehmen und durch dieses Licht die Himmlische Saat ihrer Erlösung zum Blühen bringen. Marias Tränen sind die Regen, die das Göttliche Leben in dieser Saat aufwecken. Welch ein Symbol: Zwischen den Leiden und dem Erlösenden Kreuzestod Jesu und Seiner Auferstehung liegt Marias Schmerzvolles Herz. Sie ist für die Seelen die Brücke zwischen ihren Leiden und ihrer Verherrlichung, zwischen ihren Prüfungen und ihrer Heiligung.

Am Karsamstag ruht der Leib des Erlösers im Grab. Wahre Nachfolge Jesu besteht auch darin, dass die Seele die Welt in sich kreuzigt und an der Welt stirbt und dass sie all ihre alten Gewohnheiten und Schwächen dem Grab von Marias Herzen anvertraut, um daraus für ein neues Leben, das wahre Göttliche Leben, aufzuerstehen.


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6. Ostern

Die tiefe Bedeutung von Ostern – die Auferstehung Jesu Christi

Myriam van Nazareth

Die Auferstehung des Lichts. Am frühen Morgen stellt sich heraus, dass die gekreuzigte Liebe auferstanden ist: Die ewige Nacht, die durch die Erbsünde die Seelen bedrohte, ist gebrochen. Durch die Auferstehung wird der Sieg der Liebe, der am Kreuz vollzogen worden ist, für immer gekrönt.

In der Passion und der Auferstehung zeigt Gott den Seelen eindeutig das letztendliche Ziel des Lebens auf Erden: Die Seele soll all ihre Sünden, Verführbarkeiten und weltlichen Anhänglichkeiten bedauern (Gründonnerstag), diese in all ihren Leiden und Prüfungen kreuzigen und mit Liebe Gottes Heilsplan aufopfern (Karfreitag), sie durch und in vollkommener Weihe an Maria zu Grabe tragen (Karsamstag), um aus Maria aufs Neue für das Göttliche Leben geboren zu werden (Auferstehung).

Die Seele, die in der Sünde stirbt, hat keinen Anteil an der Auferstehung der Liebe in sich, weil sie die Liebe in sich freiwillig gekreuzigt hat. Die Seele aber, die ihr Leben im Sehnen danach führt, die Sünde und Finsternis in sich fortwährend zu kreuzigen, wird von Gott mit der Gnade ihrer Auferstehung für das wahre Leben bekleidet. In dieser Seele ist die Liebe nicht getötet, sie hat nur für ihre Vervollkommnung gelitten und wird durch die Gnade der Auferstehung Jesu Christi aufs Neue geboren, zur Verherrlichung des Lichts der wahren Liebe, Trägerin des Göttlichen Lebens. Ostern ist die absolute Krönung vom Sieg des Lichts über die Finsternis. Die Auferstehung erinnert die Menschenseele an ihren Ursprung: Gottes Herz, Quelle und Ziel von allem Leben und von aller Liebe.

Die Seele kann die Finsternis in sich kreuzigen in jedem Sieg über eine Versuchung, über eine Schwäche, über eine Anhänglichkeit an weltliches Denken oder Wünschen, über eine Neigung, sich an ihrer Vergangenheit festzuklammern. Durch dies alles hilft sie, das Kleid ihrer Auferstehung zu weben, dessen Modell Gott vorbereitet hat, das durch Maria in dem Maβe gestaltet werden kann, in dem die Seele sich Jener übergibt, Die das einzigartige Vorrecht eines absolut vollkommenen Lebenswegs völlig verwirklicht hat. In dem Maβe, wie die Finsternis in einer Seele stirbt, kommt das Licht in ihr mehr zum Leben und erlebt sie im tiefsten Sinne des Wortes das Ostermysterium: die Auferstehung für ein Leben los von allem, was sie an das Weltliche bindet.

Ostern ist daher das Fest der Verherrlichung und der Freiheit der Seele. Unter dem Alten Bund versprach Gott, dass die Seelen, die das Blut des geschlachteten Paschalammes an ihre Türpfosten streichen würden, während Er durch Ägypten ziehen würde um die Heiden zu schlagen, verschont werden. Unter dem Neuen Bund verspricht Gott, dass die Seelen, die das Blut des Osterlammes Christus in sich aufnehmen und es mit ihrem eigenen Blut vermischen wollen, indem sie Christus in ihrem eigenen Leben folgen und an die Früchte Seines Erlösungswerkes glauben, die wahre Befreiung erfahren werden. Der Unterdrücker ist nicht mehr der Pharao von Ägypten, sondern Satan, der groβe Feind von Gottes Werken.

Unter dem Alten Bund schlug Gott am jüdischen Paschafest die Ägypter, unter dem Neuen Bund schlägt Er zu Ostern Satan und sein Wirken in der Seele. Damit die Auswirkungen vom Ostermysterium des Neuen Bundes in der Seele zur Blüte kommen, muss die Seele daher erst das Erlösende Leiden Christi und Marias Miterlösende Schmerzen in sich verherrlichen, indem sie ihren Lebensweg zu einem Kreuzweg geweihter Leiden, einem Kreuzzug der Liebe umbaut zur Befreiung von sich selbst aus aller Finsternis.

Der wahre Weg zum Ostern der Seele ist der Weg der praktischen Anwendung der Liebe in jeder Einzelheit des Lebens. Wahre Liebe ist der Wille, nicht zu sündigen, Gott auf keinerlei Weise zu missfallen. Es ist das Streben, jedem Mitgeschöpf, mit dem wir in Berührung kommen, das Gefühl zu vermitteln, dass Gott ihm nahe ist, damit unsere Gegenwart es Freude und Frieden erfahren lässt. Die Seele, die dies erstrebt, jeden Tag ihres Lebens, sammelt in sich die Gnade und das Licht, die ihre Auferstehung für die Ewige Liebe vorbereiten. Das wahre Christsein heiβt: das Ostermysterium im Alltag dadurch zu leben, dass Christus in der Seele lebt, wirkt und leidet und daher auch die Seele für das ewige Leben erwecken wird.


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7. Himmelfahrt Jesu

Die tiefe Bedeutung der Himmelfahrt Jesu

Myriam van Nazareth

Der Messias hat kein gewöhnliches Leben geführt. Seine Mission auf Erden war nicht wie jene der durchschnittlichen erschaffenen Seele. Dennoch hat die Allerheiligste Dreifaltigkeit den Sohn Gottes zum Vorbild für alle Seelen gesetzt. Genau um dieses Vorbild nicht nur theoretisch zu setzen, sondern im Rahmen eines vollkommen verdienstvollen Lebens, musste Jesus als Mensch geboren werden. Er sollte ein Leben führen, in dem keine einzige Prüfung fehlen sollte, die zum Menschsein gehört. Christus kam in die Welt, um Gottes Reich auf Erden zu verkünden. Dieses Reich kann nur in dem Maβe gegründet werden, in dem die Menschenseelen ihre Prüfungen siegreich bestehen. Eine Prüfung gilt für Gott als siegreich überwunden, wenn sie in wahrer Liebe getragen und geweiht wird, sodass sie zum Material für die Bereitung erlösender und heiligender Gnaden wird. So bereitet Gott dadurch Licht aus Finsternis, dass die Seele ihren freien Willen in den Dienst Seines Heilsplans stellt.

Schauen wir auf Jesus. Wenn wir anstreben sollen, mit Ihm im Leiden und im siegreichen Bestehen unserer Prüfungen eins zu sein, werden wir es auch in dem sein, was danach kommt, denn Gott hat im Menschsein Jesu für ewig gezeigt, dass Er den Menschen in der Tat zu Seinem Bild und Gleichnis erheben will.

Nach dem Leiden und dem leiblichen Tod in vollkommener Liebe und Hingabe für Gottes Heilsplan ersteht der Christus vom Tod auf als Zeichen für den endgültigen Sieg des Lebens über den Tod. Von Seiner Auferstehung an erscheint Jesus während 40 Tagen regelmäβig den Jüngern, um ihnen die letzten Belehrungen zu geben. Er lebt in dieser Periode bereits auf einer anderen Existenzebene, denn die menschliche Komponente Seines Wesens hat bereits alle Prüfungen siegreich überwunden. Sodann kommt der Tag, an dem Er den Seelen das Zeichen gibt, das ihnen nachweisen muss, dass in Gottes Wirklichkeit alles in der Unendlichkeit mündet und daher nichts jemals ein Ende hat, es sei denn alles, was Finsternis und Tod bringen will: Jesus steigt zum Himmel auf.

Mit Seiner Himmelfahrt erteilt Jesus den Seelen zwei bedeutende Lehren, aus denen sie gerade in den schweren Augenblicken ihres Lebens die Kraft schöpfen können, die wahre Hoffnung in sich blühen zu lassen und dadurch mit dem Licht im Herzen weiterzukämpfen:

1. Der unermessliche Wert der Vergeistigung. Jesus beendet an diesem Tag Seine leibliche, sichtbare Anwesenheit bei den Seelen. Von Seiner Himmelfahrt an müssen die Apostel und all Seine Jünger Ihn tief im Herzen suchen, denn sie werden Ihn nicht mehr in einer sichtbaren Gestalt leben und wirken sehen und werden Seine Stimme nicht mehr hören. Von den Seelen wird erwartet, dass sie von jetzt an völlig in der Sphäre des wahren Glaubens leben. Jesus hat zu den Aposteln gesagt: "Ich bleibe bei euch bis zum Ende der Zeiten". Dennoch sehen sie Ihn nach Seiner Himmelfahrt nicht mehr. Sie müssen künftig auf Seine Verheiβung bauen und glauben, dass Gott immer Wort hält, mit anderen Worten: dass Er nicht nur da ist, sondern dass Er auch wirkt.

Dieser Glaube gilt jetzt für die ganze Verheiβung:

  • dass Jesus bei den Seelen bleibt, auch wenn sie Ihn nicht sehen. Dies hängt mit Gottes ständiger Gegenwart zusammen, ebenfalls mit der Wirklichkeit der Heiligen Kommunion;

  • dass Jesus hingeht, um den Seelen einen Platz im Himmel zu bereiten, mit anderen Worten: dass das Leben tatsächlich nach dem irdischen Tod weitergeht;

  • dass Er den Seelen den Heiligen Geist senden wird, um Seine Werke in ihnen zu vollenden.

Bei all diesem legt Jesus den Seelen ans Herz, dass sie auf Erden nur in dem Maβe Glück finden können, in dem sie über sich selbst hinaus zu steigen vermögen und ihre Empfindungen mehr auf das Nichtwahrnehmbare konzentrieren. Der wahre Glaube ist die Fähigkeit, in jeder Einzelheit des irdischen Lebens davon überzeugt zu sein, dass Gott gegenwärtig ist und dass Er dabei ist, alle Seine Verheiβungen im eigenen Leben, in der eigenen Seele und in der Menschheit als Ganze auszuwirken. Dies ist es, was den wahren Glauben zu einer Quelle von Glück und wahrem innerem Frieden macht. Ja, "Meinen Frieden gebe Ich euch", also eine der Verheiβungen Christi.

2. Die Lehre, dass Abschied auf Erden nicht das Ende bedeutet. Alles, was Göttliches Leben in sich trägt, hat niemals ein Ende, genauso wie Gott Selbst ohne Ende ist. Wenn Jesus Sich an diesem Tag auf dem Ölberg von Seinen Jüngern verabschiedet, trennt Er Sich nur körperlich von ihnen. Seine Anwesenheit wird dadurch nicht beendet. So ist auch der leibliche Tod eines Menschen, der uns lieb ist, kein endgültiger Abschied oder kein Ende, sondern gerade der Anfang einer Beziehung in der Fülle von dessen Gegenwart bei uns. Genauso wie Jesus bis zum Ende der Zeiten bei allen Seelen bleiben wird, bleiben unsere Verstorbenen auch durch ein Göttliches Mysterium noch in der Seele mit uns verbunden, bis wir für immer zu ihnen in das Ewige Leben zurückkehren. Gott hat dieses Mysterium erschaffen und es mit Jesus zum Ausdruck gebracht und zu einem Glaubenssatz erhoben, damit keine Seele jemals vergisst, selber zu leben, wenn ein Lieber auf Erden von ihr getrennt ist.

Während Jesus Sich von der Erde löst und zum Himmel aufsteigt, stehen zwei Männer in weiβen Gewändern da, die sagen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf?" Tatsächlich, die Seelen dürfen durch den Abschied von einem Lieben nicht vergessen weiterzuleben, denn Gottes Plan mit ihnen selbst ist noch nicht beendet. In ihnen muss der wahre Glaube der Motor sein, der sie zu der Wiedervereinigung im Ewigen Leben treibt: die Wiedervereinigung mit dem Lieben und die endgültige Vereinigung mit Christus, beide in der Fülle, denn der wahre Glaube ist die Nahrung, die Gott den Seelen bereitet hat, wenn die Welt ihnen alles genommen zu haben scheint. So wird der wahre Glaube für jede Seele zur Kraft, wodurch sie selbst einmal zum Himmel aufsteigen wird, zur Vervollkommnung ihrer Nachfolge Christi.


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8. Pfingsten

Die tiefe Bedeutung von Pfingsten – das Kommen des Heiligen Geistes

Myriam van Nazareth

Drei Jahre lang war Jesus bei Seinen Aposteln gewesen. Er hatte sie Tag und Nacht in der Wahrheit unterrichtet. Dennoch verhieβ Er ihnen das Kommen des Heiligen Geistes mit den Worten: "Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in Meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was Ich euch gesagt habe".

Jesus weist mit diesen Worten darauf hin, dass die Seele ihr Christ-Sein nicht ohne das Einschreiten des Heiligen Geistes vollenden kann.

Gott wirkt unaufhörlich. Als die drei groβen Göttlichen Werke haben wir kennen gelernt: die Schöpfung, die Erlösung und die Heiligung. Das erste dieser Werke (die Schöpfung) bringt all das Lebende und all das Nichtlebende hervor. Das zweite und das dritte dieser Werke (die Erlösung und die Heiligung) vollzieht Gott ausschlieβlich an dem Geschöpf, das Er als die Krone Seines erschaffenden Wirkens betrachtet: der Menschenseele. Obwohl die Drei Göttlichen Personen (Vater, Sohn und Heiliger Geist) vollkommen eins in einer Gottheit sind, betrachten wir den Ewigen Vater als die Quelle des Schöpfungswerkes, den Sohn als die Quelle des Erlösungswerkes und den Heiligen Geist als die Quelle des Heiligungswerkes.

Ohne Schöpfung gibt es kein Leben. Unter den Lebenden hat der Mensch als einziges Geschöpf eine Seele nach Gottes Bild und Gleichnis empfangen, und kann nur die Menschenseele die Fülle der Gnade empfangen und diese derart in sich verarbeiten, dass die Seele in einer solchen Verfassung ist, dass sie dazu in der Lage ist, zu helfen, Heil über die Schöpfung zu bringen, Gott allen Geschöpfen gegenüber zu vertreten, die Kenntnis von Gottes Wahrheit (Gottes Licht) zu erwerben und in dieser Kenntnis zur ewig währenden Anschauung von Gottes Antlitz zu gelangen.

So ist die Seele wie eine Blume, die sich immer weiter entfalten muss, um die Fülle ihrer Schönheit und ihres Duftes zu entwickeln. Für diese Fülle von Gottes Wahrheit und Gottes Licht wird die Seele durch den Heiligen Geist empfänglich gemacht. Daher sagte Jesus zu Seinen Aposteln: "Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht tragen. Doch wenn jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird Er euch in die ganze Wahrheit einführen".

Nur in dem Maβe, in dem die Seele sich durch den Heiligen Geist erschlieβen lässt, wird sie imstande sein, die Wirklichkeit des Lebens mehr so zu sehen, wie Gott Selbst diese sieht: befreit von weltlichem und menschlichem Denken und vor dem Hintergrund des Maβes, in dem alles Gottes Heilsplan dienen kann.

Von jeder erschaffenen Menschenseele wird erwartet, dass sie das Erlösungswerk, das Jesus Christus für alle Seelen vollzogen hat, in sich dadurch zur Blüte bringt, dass sie Jesus vollkommen nachfolgt, indem sie alle Kreuze des Lebens auf Erden in Liebe erträgt und in sich alle Tugenden entwickelt, die sie Ihm immer mehr ähnlich werden lassen. So muss die Seele durch die Vollendung der Erlösung in sich selbst hindurch zu immer höheren Stufen der Heiligkeit wachsen. Die Seele kann die Fülle der Wahrheit nur in dem Maβe tragen, in dem sie die Erlösung in sich selbst vollzieht.

Betrachten wir den Vorgang der Vervollkommnung der Seele, der sich an Hand der drei nachfolgenden groβen Ereignisse zusammenfassen lieβe, die sich nach Absolvierung des Erlösungswerkes Jesu am Kreuz vollzogen haben:

  1. Die Auferstehung Jesu: Symbolisiert die Wiedergeburt der Seele, die erst möglich ist, nachdem sie das Erlösungswerk Christi in hohem Maβe in sich zur Blüte gebracht hat. Diese Wiedergeburt der Seele als einen 'neuen Menschen' bedeutet ihre innere Befreiung, indem sie gelernt hat, ihre Kreuze auf die richtige Weise zu tragen, und indem sie das Leben nicht weiterhin als einen beklemmenden Zustand erfährt, dessen Opfer oder Gefangene sie ist.

  2. Die Himmelfahrt Jesu: Symbolisiert die vollkommene Loslösung der Seele aus dem Weltlichen, wobei ihr Bewusstsein, ihr Denken, Fühlen und Sehnen immer mehr in der Sphäre der Dinge der Ewigkeit zu leben beginnen, sie die Bedürfnisse des weltlichen Lebens immer weniger wichtig findet und weltliche Ereignisse sie immer weniger beeinflussen.

  3. Das Kommen des Heiligen Geistes: Erst nachdem sich die Seele in ihren inneren Empfindungen wirklich aus dem Griff des Weltlichen losgelöst hat, kann sie sich für die Fülle der Heiligung aufschlieβen. So sollen die Worte Jesu verstanden werden, wenn Er sagt: "Wenn ich nicht hingehe, so wird der Beistand nicht zu euch kommen". Mit anderen Worten: Die Seele muss die Erlösung (das Werk Jesu) in hohem Maβe in sich zur Blüte gebracht haben. Sonst kann sie für das Wirken des Heiligen Geistes in ihr nicht hinreichend offen sein (kann der Beistand nicht zu ihr kommen).

Aus diesen Gründen wird der Heilige Geist der Heiligmacher genannt. Er vergegenwärtigt die Göttliche Kraft, welche die Seele zu Gottes Bild und Gleichnis umgestalten muss. Ursprünglich war die Menschenseele derart geschaffen worden, dass sie Bild und Gleichnis Gottes war. Sie lebte also in einem Stand vollkommener Heiligkeit. Durch die Erbsünde ist dieser Stand der Heiligkeit verloren gegangen. Um den Stand des Heils der ganzen Schöpfung wiederherzustellen, müssen seit der Erbsünde alle Menschenseelen Prüfungen durchstehen. Durch die Art und Weise, wie die Seele mit diesen Prüfungen umgeht, muss sie jetzt die Heiligkeit zurückerlangen. Die Erbsünde wirkt für die Seelen wie ein 'Bannfluch', durch den ihnen die Ewige Glückseligkeit versagt worden ist. Jede Seele muss individuell den 'Bannfluch' der Erbsünde durch ein Leben im Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz löschen, also ein Leben in Anwendung aller Tugenden und in Nachfolge des Erlösers Jesus Christus. Jesus wird 'der Erlöser' genannt, weil Er durch Seine Leiden und Seinen Kreuzestod den Bannfluch der Erbsünde aufgehoben hat. Jede Seele muss dies aber durch vollkommene Nachfolge Jesu in ihrem eigenen Leben wahr machen.

Die Werke, durch welche die Seele die Erlösung in sich vollenden kann, müssen dadurch gekrönt werden, dass die Seele bestrebt ist, sich für das Einwirken des Heiligen Geistes vollkommen aufzuschlieβen. Gottes Geist will in der Seele das Wirken des Erlösers zur höchsten Fruchtbarkeit bringen und alles, was die Seele an Gaben und Gnaden empfangen hat und weiterhin empfängt, zum höchst möglichen Ertrag führen. Der Heilige Geist will die Menschenseele 'vergeistigen': Er will ihr Denken, Fühlen und Sehnen voll und ganz aus der Sphäre der Welt wegreiβen, damit ihr ganzes Wirken und alle ihre Worte Heil über die Schöpfung bringen können. Dies ist es, was unter 'Heiligen' zu verstehen ist (aus menschlichen Werken gleichsam Himmlische Werke machen). Gerade dort lag das Hauptziel, das Sich Gott setzte, als Er Maria (die Braut des Heiligen Geistes!) als Herrin aller Seelen verkünden lieβ: Gott lädt jede einzelne Seele dazu ein, Maria als ihre Herrin anzunehmen, damit Sie die Seele derart begleiten und innerlich umgestalten kann, dass diese sich maximal für das Wirken des Heiligen Geistes öffnen kann, der in der Seele alles zur Blüte bringen will, was diese von Seiten Gottes bekommen hat, um die wahre Heiligkeit zu erlangen.

Unmittelbar nach der Himmelfahrt Jesu sperrten sich die Apostel zusammen mit Maria im Zönakel in Jerusalem ein, verbrachten dort Tag und Nacht mit Gebet und Bibellesung, um am frühen Pfingstmorgen durch die Eingieβung des Feuers von Gottes Ewiger Wahrheit, das sich in vielen unterschiedlichen Formen in ihnen auswirkte, verzückt zu werden. Sie wurden dadurch befähigt, die Gestaltung ihrer groβen Berufung im Dienste von Gottes Reich anzutreten. Das Pfingstfeuer brannte gleichsam die letzten Spuren menschlichen Fühlens, Denkens und Sehnens aus ihnen weg, so dass ihre Herzen und Seelen für ein Leben bereit gemacht wurden, das viel Heil über die Seelen bringen sollte. Es war der Anfang einer Kette Himmlischen Feuers, das von Generation zu Generation übertragen werden sollte und wovon jeder von uns ein Glied ist.

An Pfingsten sehnt Sich der Heilige Geist danach, mit jeder Menschenseele die Hochzeit der Heiligkeit zu schlieβen, den Bund, durch den Er befähigt wird, die Seele über ihre Menschlichkeit zu erheben, zu einer Ebene, auf der sie wahrlich imstande ist, Gottes Werke zu tun. Das war die letztendliche Zielsetzung Jesu.

Gottes Freude ist vollkommen. Dennoch werden die Auswirkungen davon auch in der Schöpfung in dem Maβe spürbarer, je mehr Seelen der Einladung des Heiligen Geistes Folge leisten, denn die Fülle der Gnade ist die Frucht einer vollkommenen Hochzeit zwischen Gott und einer Seele, wodurch die Seele Gottes Willen dadurch bekräftigt, dass sie ihren eigenen Willen in Seinen Dienst stellt. Gott sehnt Sich inständigst danach, dass jede Seele sich zu einem Tempel des Gebets und des Sehnens nach Seinem Geist umgestalten lässt, zu einem Zönakel, in dem Maria den zentralen Platz einnimmt, wie ein Magnet vollkommener Heiligkeit, der Ihren Göttlichen Bräutigam für eine ewig währende Vereinigung der Liebe an Sich zieht und dadurch die Seele, über die Sie vollkommen herrscht, in den Ozean Göttlicher Fruchtbarkeit untertaucht, die sie in den Geist aufgehen lässt, der ihr die absolute Vollendung in der Fülle des Friedens und der Liebe bringen will.


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9. Marias Besuch bei Elisabeth

Die tiefe Bedeutung des Festes Mariä Heimsuchung vom 31. Mai

Myriam van Nazareth

Wenn der Heilige Erzengel Gabriel Maria verkündet, dass Sie Jesus in Ihrem Schoβ empfangen werde, teilt er Ihr zugleich mit, dass Ihre Kusine Elisabeth, obwohl es heiβt, dass sie unfruchtbar ist, bereits sechs Monate schwanger ist. Maria macht Sich daraufhin von Nazareth in Galiläa (in der nördlichen Provinz von Israel) auf den Weg nach Ain Karim in Judäa (der südlichen Provinz des Landes), eine lange und beschwerliche Reise mit einem Ziel in einer bergigen Region.

Was ist der tiefe Sinn und die tiefe Bedeutung dieses Besuches?

Elisabeth befindet sich im vorgerückten Alter. Sie trägt in ihrem Schoβ die Frucht, die später als Johannes der Täufer bekannt werden wird. Maria Selbst trägt Jesus, den Gottmenschen, den Messias und Erlöser in Ihrem Schoβ. Obwohl Sie Sich Ihrer einzigartigen Auserwählung (als Mutter des Messias) bewusst ist, vergisst Sie Sich selbst vollkommen im Dienst an Ihrem Nächsten. Bei Marias Ankunft begrüβt Sie Ihre Kusine, und der Heilige Geist verkündet dieser Letzteren, dass Maria mit Gottes Sohn schwanger ist. Gott verkündet also zum ersten Mal auf direkte Weise einer Menschenseele, dass Maria die Mutter des Messias ist. Elisabeth teilt Maria mit, dass Johannes der Täufer beim Hören von Marias Gruβ vor Freude in ihrem Schoβ hüpfte.

Wir lernen hier also bereits Maria als Diejenige kennen, die Jesus zu den Seelen trägt (Diejenige, die immer Trägerin des Lichts sein wird, die immer innig eins mit Gott sein wird) und dadurch Gott gegenwärtig setzt: Wo Maria erscheint, wird die Atmosphäre von Gottes Gegenwart erfüllt. So wird es für immer bleiben. Darüber hinaus ist es wichtig, dass nicht Menschen Sie in dieser Eigenschaft verkünden. Gott Selbst tut es, durch eine Inspiration des Heiligen Geistes an Elisabeth.

Maria wird drei Monate lang Ihre eigenen Bedürfnisse vollkommen zur Seite schieben, um Elisabeth Freude und Hilfe zu bereiten, und verkündet dadurch tatsächlich bereits die Mission des Erlösers, die Liebe, Licht und Freude zu den Seelen bringen wird:

  • Liebe, denn trotz Ihrer eigenen Schwangerschaft vergisst Maria ganz und gar Sich Selbst für Ihren Nächsten und Sie tut dies aus einem Herzen, in dem Sie vollkommen mit Jesus und dem Heiligen Geist eins ist;

  • Licht, denn in Ihrer Gegenwart (und somit in der Gegenwart Jesu) empfängt Elisabeth das Licht der Wahrheit über Maria und Jesus und dadurch über die wahre Bedeutung dieses Zeitpunktes in der Heilsgeschichte;

  • Freude, denn das noch nicht geborene Kind hüpft vor Freude. Durch Maria hindurch tritt Jesus hier bereits als Derjenige auf, der das Leben der Menschenseele durch liebevolle Hilfe und durch spürbare Gegenwart Gottes erleichtern kommt. Darüber hinaus bezeugt Gott so die Tatsache, dass auch die ungeborene Frucht bereits auf Gottes Gegenwart reagiert und also von Gott geleitet wird.

Maria macht mit Ihrem Besuch bei Elisabeth auβerdem klar, dass die wahrlich heilige Seele keiner Anstrengung aus dem Weg geht, Gott zu den Seelen zu bringen: Ihre Reise ist lang, und der letzte Teil des Reiseweges vor dem Ziel ist bergig. Gott zeigt dadurch, dass Seelen sich nicht immer für Sein Licht leicht zugänglich machen und dass oft Beharrlichkeit in der Nächstenliebe erforderlich ist, damit sich eine Seele für das Heil erschlieβen lässt.

In Antwort auf die Worte von Elisabeth lässt Gottes Geist, der kurz zuvor die vollkommene Hochzeit an Maria vollzogen hat und den Keim des Gottmenschen in Sie gelegt hat, Maria das Magnifikat aussprechen, worin Sie Gott verherrlicht, aber worin Gott Sie auch einen Zipfel des Schleiers über Ihre eigene Eigenschaft und Rolle innerhalb Seines Heilsplans lüften lässt: "Siehe, von nun an werden alle Geschlechter Mich seligpreisen. Denn Groβes hat an Mir der Mächtige getan, und heilig ist Sein Name..." Gott Selbst lässt Maria hier verkünden, dass Sie durch die Heilsgeschichte hindurch eine Schlüsselfigur für das Heil der Seelen bleiben wird.

Maria bringt hier auf mystische Weise Christus mit Seinem Vorläufer, Johannes dem Täufer, in Berührung, der als Mensch sechs Monate älter als Jesus sein sollte und eine Zeit lang das Kommen des Messias verkünden wird, bis dieser Selbst dadurch in die Öffentlichkeit treten wird, dass er Sich von Johannes im Jordan taufen lässt. Der Täufer reagiert aus dem Mutterschoβ heraus auf die Stimme Marias, die von Christus in Ihrem eigenen Schoβ beseelt ist.

Bedeutungsvoll ist Marias ständige Gegenwart bei Elisabeth und Zacharias während einer Periode, in der diese beiden sehr geprüft werden: Zacharias kann bis zur Geburt des Johannes nicht sprechen, und Elisabeth wird ständig versucht bezüglich der Wahrheit ihrer Erkenntnisse über Jesus und Maria und bezüglich der Verheiβung, dass ihr eigener Sohn Johannes in Gottes Augen groβ sein wird. Wir müssen uns dabei vor Augen halten, dass Marias Anwesenheit im Haus und im Garten von Elisabeth und Zacharias eine ganz stille Anwesenheit ist: Sie spricht ganz wenig, scheint durch das Haus zu 'schweben' und vollzieht alle Ihre Arbeiten nahezu geräuschlos. Die groβen Zeichen Ihrer Anwesenheit sind der tiefe Friede und das Himmlische Licht, das Sie um Sich herum verbreitet. Darin bezeugt Gott Marias Demut und Selbstverleugnung: Nicht Sie Selbst lässt Ihre Gegenwart durch menschliche Zeichen auffallen, Gott kennzeichnet Ihre Gegenwart durch rein Himmlische Zeichen. Gott gibt darin die Vorabbildung von Maria als Diejenige, welche den geprüften und versuchten Seelen nahezu unauffällig während ihrer schweren Tage hilft.

Maria zeigt hier allen Generationen, was Gott von jeder Seele erwartet: dass sie Jesus zu ihren Mitgeschöpfen bringen hilft, Gottes Gegenwart spürbar macht, sich selbst zugunsten Ihres Nächsten verleugnet, Freude und Licht bringt, sich selbst vergisst, nicht die Aufmerksamkeit auf sich selbst, sondern auf Gott heftet und Gott als Denjenigen verherrlicht, der vollkommen gerecht ist und dessen Verheiβungen ewig während gültig sind. Maria zeigt den Seelen hier, dass eine wahrlich heilige Seele tatsächlich nicht mehr selber lebt, sondern nur ein Werkzeug der Dienstbarkeit ist, das sich in allen Handlungen, Worten und Wünschen ausschlieβlich von Gott bewegen lässt.


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10. Verklärung Jesu

Die tiefe Bedeutung der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor
Fest vom 6. August

Myriam van Nazareth

Kurze Zeit, nachdem Jesus Seinen Aposteln anvertraut hatte, der Menschensohn werde getötet werden, werde allerdings am dritten Tag auferstehen, zog Er mit seinen drei Vertrauten Petrus, Johannes und Jakobus auf den Gipfel des Berges Tabor. Dort wurde den Aposteln eine auβergewöhnliche Erfahrung vergönnt. Das Antlitz Jesu begann zu strahlen und Sein Gewand wurde glänzend wie Licht. Bei Ihm erschienen Moses und Elias.

Wir wollen kurz betrachten, welche Lektionen Gott hier die Seelen lehren will.

Es ist bemerkenswert, dass Gott groβe Demonstrationen der Verherrlichung gerne auf einem Berg stattfinden lässt. Er hat dies auf dem Berg von Kalvaria mit Jesus getan, Er tat dies bereits mehrmals mit Maria, wo Sie auf Bergen erschien, und Er tat es ebenfalls auf dem Tabor. Ein hoher Berg symbolisiert die Berührung mit dem Himmel an einem Ort, der weit vom Weltlichen entfernt ist. Dort herrscht Stille und sind die Zeichen menschlicher Anwesenheit kaum vorhanden, so dass das Herz sich allmählich für das Göttliche öffnet. Der hohe Berg steht ebenfalls symbolisch für den Sieg der Seele über das eigene 'Ich'.

Als Jesus die drei Apostel mit Sich zum Gipfel des Tabor nimmt, ist es, als ob Er zeigen will, dass die Seele sich nur durch Anstrengungen erheben kann, welche einen Sieg über das Körperliche erfordern. Auf dem Gipfel zeigt Er Sich Ihnen in einer verherrlichten Gestalt. Jesus verkörpert hier die verherrlichte, vollkommen heilige Seele, die strahlt, als ob sie nicht einmal einen stofflichen Körper besitzen würde. Kurze Zeit nachdem Er den Aposteln Sein Leiden, Seinen Tod und Seine Auferstehung verkündet hat, gibt Er ihnen hier den Beweis des verherrlichten Wesens des Messias.

Bei Jesus erscheinen Moses und Elias. Diese beiden Gestalten sind nicht aus reinem Zufall in dieses Geschehen einbezogen:

Moses ist derjenige, der von Gott die Zehn Gebote empfangen hatte. Er symbolisiert also Gottes Gesetz. Er ist auch ein Symbol für die Befreiung, denn er führte die Juden aus Ägypten fort, wo sie sehr lange in Sklaverei gelebt hatten. Während Moses das Gottesvolk dem Leib nach befreit hatte, steht Jesus hier auf dem Tabor als Derjenige, der als Gottmensch gesandt ist, als der Befreier auf der Ebene der Seele.

Elias ist für das Gottesvolk der groβe Prophet, der am letzten Tag seines Lebens auf Erden mit einem feurigen Wagen und feurigen Pferden zum Himmel mitgenommen wurde. Wir könnten es so sehen, dass er im Feuer von Gottes Liebe und Gottes Wahrheit in die Herrlichkeit aufgenommen worden ist. Er symbolisiert die Propheten.

Betrachten wir also die ganze Symbolik der Gegenwart dieser beiden Gestalten aus dem Alten Bunde:

Moses und Elias vergegenwärtigen zusammen 'Gesetz und Propheten'. Bedenken wir dabei, dass Jesus, wenn Er auf das Ganze von Gottes Wahrheit verwies, sagte: "Das ist Gesetz und Propheten".

In Moses und Elias bezeugen hier zwei groβe Vertreter von Gottes Wahrheit und von der wahren Liebe Christus als die Verkörperung der Göttlichen Liebe und Wahrheit und der Befreiung oder Erlösung. Gewissermaβen stellen diese beiden Seelen hier dasjenige dar, was von Jesus in absoluter Vollkommenheit verkörpert wird.

In Moses und Elias werden den Augen der nächsten Jünger Christi also auch die Wahrheit, die Liebe und die Erlösung als Göttliche Mysterien gezeigt, als Elemente von Gottes Herrlichkeit. Gott Selbst krönt hier auf hörbare Weise die Verherrlichung Jesu, indem Er die Worte erschallen lässt: "Dies ist Mein auserkorener Sohn, auf Ihn sollt ihr hören".

Bemerkenswert ist, dass bereits bei der Taufe Jesu im Jordan vor dem Anfang Seines Öffentlichen Lebens der Ewige Vater auf die Göttlichkeit Jesu als Seinen Sohn verwiesen hatte. Auf dem Tabor, kurze Zeit vor dem groβen Leiden, wodurch die irdische Mission Jesu gekrönt werden sollte, wiederholt Er dies.

Dies ist ein groβer Augenblick, denn tatsächlich sagt der Ewige Vater hier zu denjenigen, die bald zu den allerersten Priestern der einzig wahren Kirche gehören sollten: "Hier sind zwar Gesetz und Propheten vergegenwärtigt, aber von Wichtigkeit ist künftighin der Christus, auf Ihn müssen die Seelen hören, um zu ihrer eigenen Verherrlichung zu wachsen". Hier wird gleichsam der Neue und ewig gültige Bund bereits sichtbar und hörbar über den Alten Bund gestellt.

In der Verherrlichung auf dem Berg Tabor setzt Gott den Seelen ein wesentliches Zeichen: Jesus Christus ist die Vollendung des Gesetzes. Er ist nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern dessen Erfüllung zu bringen. Er ist es, der kam, um dem Alten Bund, der zur Vollziehung lebloser Zeremonien verfallen ist, einen vollkommen neuen Inhalt zu geben und die Seelen zu lehren, dass der Akzent innerhalb von Gottes Heilsplan jetzt für immer verschoben wird: Von den Seelen wird künftighin erwartet, dass sie durch Nachfolge Christi ihre Verherrlichung verwirklichen und dass sie ihrer Heiligung selbst Inhalt geben, indem sie den Weg des Leidens, der Selbstüberwindung und der Entsagung nicht scheuen.

Jesus als Krönung von Gottes Gesetz, von Gottes Wahrheit, von Gottes Liebe, von der Erlösung, von der Vergeistigung, ist auf dem Berg Tabor Gottes lebendiges Zeichen für die Verheiβung der Verherrlichung als Frucht von:

  • vollkommenem Gehorsam (dem Gesetz);
  • vollkommener Anwendung von Gottes Worten und Unterrichtungen (der Wahrheit);
  • wahrer Liebe;
  • angenommenen und aufgeopferten Prüfungen und Kreuzen (der Erlösung);
  • Überwindung der eigenen Stofflichkeit (Vergeistigung).

Dies alles wird den Seelen tatsächlich auf zwei Bergen gezeigt: Auf dem ersten (dem Tabor) zeigt Gott ihnen die Frucht, wie diese im Paradies Wirklichkeit sein wird, auf dem zweiten (Kalvaria) wird Er ihnen den goldenen Weg zu dieser Verherrlichung zeigen. Tabor und Kalvaria bringen zusammen die Einheit zwischen Leiden und Heiligkeit zum Ausdruck. Die Krönung des Christseins und die Erfüllung von Gottes Gesetz liegen in den oben genannten Punkten völlig verborgen. Nicht zufällig bilden sie den Kern der Wegweiser, die Gott den Seelen in den Letzten Zeiten mit den Unterrichtungen Mariä als Herrin aller Seelen zukommen lässt.


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11. Mariä Aufnahme in den Himmel

Die tiefe Bedeutung von Marias Aufnahme mit Leib und Seele in den Himmel
Das Fest vom 15. August

Myriam van Nazareth

Jede Seele wird in die Welt gesandt, um ein Leben zu führen, dessen Beginn und Ende von Gott festgesetzt wird, ganz gemäβ Seinem Ewigen Heilsplan für alle Seelen. Wenn die Seele ihre Zeit auf Erden erfüllt hat, muss sie all dasjenige benutzt haben, was Gott ihr an Gaben, Talenten und Fähigkeiten mitgegeben hat, und dasjenige, was sie täglich an Gnaden empfangen hat. Sie muss aus diesem allem die maximale Fruchtbarkeit für ihre eigene Heiligung und für die Förderung von Gottes Werken für das Heil der ganzen Schöpfung geholt haben. Dann folgt das Göttliche Gericht über das vergangene Leben der Seele. Die Bilanz eines Lebens wird aufgemacht, und anhand dessen wird ihr Seinszustand für die Ewigkeit festgesetzt.

Als für die Allerheiligste Jungfrau Maria die vorherbestimmte Zeit auf Erden erfüllt war, fanden einige einzigartige Geschehnisse statt. Gott hatte Sie für alle Zeiten mit einzigartigen Vorrechten bedacht, weil Ihre Rolle innerhalb des Göttlichen Heilsplans einmalig war: Sie war die einzige geschaffene Seele, die an Seele und Leib mit der Gottheit verbunden werden sollte. Gott hatte Ihr das Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis geschenkt, wodurch Sie frei von der Erbsünde und ihren weitgehenden Auswirkungen empfangen wurde für ein Leben, in dem Sie die Mutter des Gott-Menschen, des Christus, des Erlösers sein sollte. Zur von Gott festgesetzten Zeit nahm der Heilige Geist Sie zu Seiner Braut, der Göttliche Keim Jesu Christi wurde in Ihren Schoβ gegossen und Sie trug die menschgewordene Gottheit neun Monate lang in dem allerheiligsten Tabernakel Ihres Mutterschoβes. Sie führte ein makellos heiliges Leben, ohne von der geringsten Sünde oder Untugend befleckt zu sein, und zeigte Sich dadurch ein Leben lang als die absolute Herrin über alles Böse, alle Finsternis, jede Versuchung und Entmutigung, und somit als absolute Herrin über Sich Selbst, da Sie Sich Selbst nicht die geringste Abweichung von der allerheiligsten Lebensweise als Mutter des Christus erlaubte.

Gott wollte Seine auserkorene Tochter nicht auf dieselbe Weise zu Sich nehmen wie die anderen Seelen, weil Sie nie die Pfade der Sünde betreten hatte und also mit einer vollkommen unbefleckten Seele diese Erde verlassen konnte. Ihre Verdienste waren absolut einzigartig, denn Sie hatte dieses Leben in vollkommener Heiligkeit nicht geschenkt bekommen, Sie hatte jede Minute dafür gekämpft, und zwar viel härter als die durchschnittliche Seele. Sobald Satan gemerkt hatte, dass diese Seele etwas Unnahbares in Sich trug, dass Sie nämlich allen seinen Manipulationen und Inspirationen glanzvoll widerstand, prüfte er Sie noch unendlich viel schonungsloser, als er dies bei allen anderen Seelen zu tun pflegt. Ihre Macht über Satan, sein Gefolge und alle seine Werke war so unendlich, dass in der Hölle allmählich die Vermutung heranreifte — absolute Sicherheit darüber wurde dem Teufel nicht vergönnt —, dass diese Frau schon mal die Mutter des Messias sein dürfte. Die Prüfungen wurden noch schwerer. Diese Prüfungen zusammen mit Marias unvergleichlichem Wissen über die Sünden und Ihre Erkenntnis von der Sündhaftigkeit der Seelen bilden zusammen die bleischwere Last von Marias Schmerzen.

Gott hatte beabsichtigt, Maria physisch niemals sterben zu lassen, sondern Sie ohne irgendeine Verwandlung in den Himmel aufzunehmen. Maria drängte Gott jedoch, Sie möge den Übergang zum Ewigen Leben wie alle anderen Seelen machen, weil sogar der Göttliche Erlöser durch den Tod hindurch gegangen war. Gott wusste Seiner Liebe dadurch Gestalt zu geben, dass Er Maria 'einschlafen' lieβ. Sie glitt in einen Zustand tiefer Verzückung weg und wurde mit Leib und Seele zum Himmel aufgenommen.

Maria erfuhr vor Gottes Thron kein Gericht, denn Sie hatte bei Ihrer Unbefleckten Empfängnis, also fast fünfzig Jahre bevor Jesus am Kreuz sterben sollte, bereits den 'Vorschuss' auf die Erlösung empfangen, da Sie von der Erbsünde bewahrt worden war. Indem Sie ein vollkommen heiliges Leben geführt hatte, brauchte keine Bilanz Ihres Lebens aufgemacht zu werden.

Wenn ein Leben auf Erden zu Ende geht, wird die Seele für das Lebensgericht zu Gottes Thron gebracht. Der Körper bleibt aber auf Erden. Bei Maria wurde auch der Körper zum Himmel aufgenommen. Der Grund dafür liegt in der Göttlichen Weisheit und Gerechtigkeit beschlossen:

Normalerweise kleben an dem stofflichen Körper die Spuren der unterschiedlichen Sünden und Untugenden. Bei Maria war dies nicht der Fall. Sogar Ihr Körper sollte zum Gegenstand der gröβten Verehrung werden, denn in Ihr war er zu einem Instrument der Macht über die Finsternis geworden. Maria hatte ja in Ihrem Körper:

  • alle Versuchungen besiegt;
  • alle Bedürfnisse, die über das Lebensnotwendige hinausgingen, vollkommen beherrscht;
  • allen Anhänglichkeiten entsagt, um ein Leben im Dienste von Gottes Heilsplan führen zu können.

Jede Phase von Marias Wesen, sowohl Ihr Körper als auch Ihr Herz (alle Ihre Gemütsverfassungen, Ihre Schmerzen aufgrund der Sünde, Ihre vollkommene Liebe), Ihr Geist (jeder Ihrer Gedanken war auf die Erfüllung von Gottes Plänen ausgerichtet) und Ihre Seele (die keine Schäden aufgrund von Sünde oder Untugend erlitten hatte) verlieβ diese Welt ebenso makellos wie im Augenblick Ihrer Unbefleckten Empfängnis. Maria wurde von Gott in der Fülle Ihres Wesens zum Himmel aufgenommen, weil Sie vollkommen eins mit Gottes Willen geblieben war und dadurch in allem, sogar in Ihren geringsten Gedanken, Gefühlen und Wünschen, in jedem gesprochenen Wort und in jeder Handlung die vollkommene Ausführung von demjenigen gewährleistet hatte, was Gott durch Ihr Leben auf Erden bewirken wollte.

In Maria waren das Bild und das Gleichnis mit Gott vollkommen geworden. Durch Ihre Aufnahme in den Himmel wollte Gott Seine grenzenlose Liebe und Barmherzigkeit ebenso wie Seine grenzenlose Anerkennung für die Seele zeigen, die sich vollkommen in Ihn aufnehmen lässt und auf Erden nichts anderes tut als Seine Werke. Maria war auf Erden der vollkommene Spiegel der Göttlichen Liebe, Reinheit, Schönheit, Macht und Fruchtbarkeit. Keine Phase Ihres Wesens durfte dem Verfall der leblosen Natur freigegeben werden, denn Maria ist für ewig mit der Fülle des Göttlichen Lebens eins. Durch Ihre Aufnahme in den Himmel mit Leib und Seele wollte Gott zeigen, dass dasjenige, was auf Erden von der Seele erstrebt wird, von Ihm nach dem irdischen Leben vollendet und verewigt wird.

Maria lebte nur zwecks Vollendung der Fruchtbarkeit im Göttlichen Leben. Gott bestätigte dies dadurch, dass Er Sie vollkommen in die Fülle des Göttlichen Lebens aufnahm. Gleich bei Ihrem Eintritt in den Himmel sollte Er Sie nicht dem Gericht unterwerfen, sondern Sie für die Ewigkeit über alles erheben, mit dem ganzen Himmel als Zeugen.

Mit Marias Aufnahme in den Himmel setzt Gott das äuβerste Zeichen für die Frucht, welche die Seele erbt, wenn sie die Heiligkeit in sich dadurch vollenden lässt, dass sie sich selbst uneingeschränkt für den vollkommenen Sieg Seines Willens aufopfert, der alles zum Leben weckt.


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12. Marias Krönung

Die tiefe Bedeutung von Marias Krönung im Himmel
Das Fest vom 22. August

Myriam van Nazareth

Bereits vor der Schöpfung der Seele der Unbefleckten Jungfrau Maria hatte Gott für Sie eine einzigartige Rolle innerhalb Seines Heilsplans vorgesehen. Nachdem Maria Ihr makellos heiliges Leben auf Erden vollbracht hatte und Sie aufgrund Ihrer ausdauernden vollkommenen Einheit mit Gottes Willen unendlich mächtige Beiträge zur Vollendung von Gottes Werken erbracht hatte, nahm die Ewige Liebe Sie mit Leib und Seele zu Sich in den Himmel auf. So unterstrich Gott den einzigartigen Wert Mariä für Seine Werke und die einzigartige Ebene Ihrer Heiligkeit. Marias Aufnahme zum Himmel war Gottes groβes Zeichen der Anerkennung für die Seele, die ihr Leben auf Erden in Einheit mit Seinen Erwartungen und den Bedürfnissen Seines Heilsplans vollbringt.

Dieses Zeichen wurde von Gott unmittelbar nach Marias Eintreten in den Himmel sichtbar gemacht. Als Maria den Himmel betrat, wurde Sie nicht wie andere Menschenseelen einem Gericht über Ihr gerade beendetes Leben unterworfen, sondern wurde im Gegenteil von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zur Königin der ganzen Schöpfung gekrönt. Gott hatte bereits bei der Schöpfung von Marias Seele diese Eigenschaft für Sie vorgesehen. Marias Krönung fand vor den Augen aller Engel und Heiligen statt. In der Offenbarung vom 22. August 2006 verkündete Maria die Worte, die der Dreifaltige Gott bei Ihrer Krönung aussprach. Gott nannte Sie dabei buchstäblich Königin von allem Geschaffenen und Herrin aller Seelen und verkündete allen Himmelsbewohnern die Unbegrenztheit Ihrer Macht. Wie die Allerheiligste Dreifaltigkeit in Ihrer Ansprache zu den Himmelsbewohnern sagte, war in Marias Krönung das Fundament der Vollendung des Göttlichen Heilsplans vollkommen geworden.

Die Bekanntmachung der Gottesmutter in Ihrer einzigartigen Erhabenheit über alles Geschaffene blieb nicht auf den Himmel beschränkt: Der Göttliche Beschluss über die ewigwährende, unwiderrufliche Eigenschaft Mariä als Königin der Schöpfung wurde ebenfalls im Fegefeuer und in der Hölle verkündet. Von den Seelen, die noch ihre Läuterung im Fegefeuer vollbrachten, wurde diese Mitteilung mit groβer Freude empfangen. Sie verstanden, dass sie eine sehr mächtige Fürsprecherin erhalten hatten, die ihr Eintreten in den Himmel beschleunigen helfen konnte.

In den Regionen der Finsternis führten die Worte der Gottheit und das Bild von Marias Krönung, das ihnen auf übernatürliche Weise gezeigt wurde, einen Sturm von Unruhe und tiefer Angst herbei. Satan sah erst jetzt mit Sicherheit die Bestätigung für dasjenige, was er während Marias Leben auf Erden befürchtet hatte, wofür er jedoch nie den Beweis erhalten hatte, und zwar dass dies die Frau war, Diejenige, von welcher vorausgesagt worden war, dass Sie ihn in den Letzten Zeiten endgültig besiegen werde. Satan und sein Gefolge erfuhren jetzt aus Gottes Mund, dass Maria für ewig eine unantastbare und absolute Macht über sie würde ausüben können.

Satan verstand hier, dass die Erlösungswerke, die von Jesus Christus vollzogen worden waren, in 'der Frau' eine zusätzliche Dimension bekommen: In Ihr erkannte Gott jetzt offiziell und mit dem Himmel, dem Fegefeuer und der Hölle als Zeugen an, dass Maria Diejenige war, durch deren vollkommene Heiligkeit Sein Heilsplan vollendet werden kann. Diese Schlussfolgerung hatte sehr weitreichende Folgen: Satan hatte begriffen, dass das Erlösungswerk Christi gemäβ Gottes Gesetz in einer Seele durch die vollkommene Heiligkeit und die Verschmelzung der Menschenseele mit Gottes Willen ergänzt werden musste. Auch dadurch wurde Marias Krönung zu einem groβen Meilenstein im Heilsgeschehen.

In der ewigen Königin krönte Gott Maria als die Frau, durch welche Er die Ehre der Menschheit nach der Schmach der Erbsünde vollkommen wiederherstellte. Eva hatte ihrer Aufgabe als Königin des Geschaffenen nicht gerecht werden können, weil sie die ihr geschenkte Heiligkeit nicht hatte instandhalten können. Für Satan war Marias Krönung daher ein zerschmetterndes Zeichen: Da wurde ihm bewiesen, dass die Menschenseele imstande war, die vollkommene Heiligkeit zu erreichen. Maria war mit Recht die Königin über alles, da Sie als einzige Seele ununterbrochen eine Liebe aufgebracht hatte, die Ihr die Macht eingebracht hatte, den Teufel in jeder Einzelheit des täglichen Lebens auf die Knie zu zwingen. In Maria wurde Satan erstmals durch eine geschaffene Seele vollkommen besiegt, was für ihn eine noch viel gröβere Demütigung war als die Niederlage, die er beim Kreuzestod Christi erlitten hatte, der von Natur Göttlich war.

Während Marias Krönung zur Königin und Herrin von allem Geschaffenen lagen alle Himmelsbewohner kniend zu Ihren Füβen und legten gemäβ Gottes Verfügung ihrer Königin und Herrin gegenüber ein Gelübde ewigwährenden Gehorsams ab. Maria erhielt die Macht, Gottes Vorsehung auszuführen und zu gestalten, und die Allerheiligste Dreifaltigkeit verfügte, dass für das Göttliche Gesetz Gehorsam oder Ungehorsam Maria gegenüber eine gleichartige Auswirkung wie Gehorsam oder Ungehorsam Gott Selbst gegenüber haben sollte.

Gott hatte bei der Schöpfung von Marias Seele die Vollkommenheiten aller von Ihm geschaffenen und noch zu schaffenden Elementen zusammengetragen. In Hinsicht darauf, dass Sie darüber hinaus während Ihres ganzen irdischen Lebens diese Vollkommenheiten restlos hat Gewinn bringen lassen und diese in keiner Hinsicht entheiligt hatte, wurde Sie gemäβ dem Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit mit Recht zur Königin und Herrin der Schöpfung gekrönt. In Ihrer Offenbarung vom 22. Dezember 2006 wird Maria sagen: "Königin war der Titel Meiner Glorie, Herrin der Titel Meiner Macht. Herrin aller Seelen ist die absolute Krönung Meiner Eigenschaft als Königin über alles Geschaffene".

Es ist bemerkenswert, dass Gott von Marias Erhabenheit gegenüber den Bewohnern des Himmels, des Fegefeuers und der Hölle Zeugnis ablegte, jedoch in jenem Augenblick noch nicht gegenüber den Seelen auf Erden. Ihnen gegenüber sollte dies erst viel später geschehen, als Krönung mit der Verkündigung der Gottesmutter als Herrin aller Seelen ab dem 26. November 2005, als Maria Myriam verkündete: "Es ist Gottes Wille, dass Ich in dieser Stunde der Menschheit als die Herrin aller Seelen bekannt gemacht werde (...)".

Von den Seelen auf Erden erwartet Gott, dass sie an Marias einzigartige Erhabenheit glauben, während sie noch auf Erden leben. Wie die Herrin aller Seelen verkündigte, wird jede Menschenseele in der Stunde ihres Lebensgerichts Maria einige Augenblicke so sehen, wie Sie wirklich ist. Diejenigen, die in das Ewige Leben eingehen werden, werden die bleibende Anschauung Ihrer Glorie als Meisterwerk Gottes als eines der Elemente der Ewigen Glückseligkeit genieβen.

Marias Eigenschaft als Königin von allem Geschaffenen und Herrin aller Seelen ist eines der gröβten Geschenke, die Gott jemals der Menschheit bereitet hat. Ihre Krönung ist im Grunde genommen der Anfang der spezifischen Rolle gewesen, die Maria für diese Letzten Zeiten anvertraut worden ist: Die Krone, die Sie trägt, ist die Krone der Vollkommenheit als geschaffene Seele, ein Vorrecht, das für Sie als Einzige vorherbestimmt war. Sie trägt in Sich die Liebe, die Macht und die Weisheit in ihrer vollkommenen Fülle, wie Gottes Gesetz diese für eine Seele vorgesehen hat. Niemals kann auf Erden noch eine Seele leben, die der Liebe, der Macht und der Weisheit der Gottesmutter gleichkommen wird.

Marias Krönung zur Königin von allem Geschaffenen und Herrin aller Seelen hat es Gott ermöglicht, durch eine Menschenseele hindurch Werke an anderen Seelen zu vollziehen, die den Sieg des Lichts über die Finsternis viel mehr besiegeln, als dieselben Werke geradewegs durch Gott dies tun würden, weil in Maria eine geschaffene Seele Göttliche Werke an anderen geschaffenen Seelen vollbringt. Dies gilt Satan gegenüber als ein viel ausgeprägterer Sieg des Lichts. Durch Marias Krönung hat Gott Sie gleichsam offiziell der Schöpfung als Seine Vertreterin vorgestellt. Er, der König der Schöpfung, hat Ihr ja nicht den Titel einer 'Prinzessin' gegeben, sondern den zweifachen Titel:

  • der Königin von allem Geschaffenen, das heiβt, Derjenigen, die Gottes Königreich gegenüber der ganzen Schöpfung vertritt, und
  • der Herrin aller Seelen, das heiβt, Derjenigen, die die Macht hat, alle Seelen zu führen und sie von innen her zu verwandeln, damit sie ihre optimale Fruchtbarkeit für das Königreich Gottes erreichen.

Marias Krönung zur Königin von allem Geschaffenen und zur Herrin aller Seelen ist für die Menschheit ein auβergewöhnliches Zeichen der Hoffnung: Die Versöhnung Gottes mit den Seelen war von Jesus am Kreuze vollzogen worden und ist von Gott gleichsam dadurch bestätigt worden, dass Er eine Menschenseele unerreichbar hoch über alles Geschaffene erhoben hat. Mit der Krönung der Mutter Gottes hat Gott Seine unbegrenzte Liebe für die Seelen also nochmals gezeigt. Er hat dieses Zeichen nicht als eine leere Formel gesetzt, sondern als das Fundament für die Vollendung der Erlösung und Heiligung vieler.

Die Königin und Herrin ist den Seelen als ein Stern geschenkt worden, der sie zum Ewigen Licht in den Palast des Königs führen kann. Selig jene, die Ihr folgen und an Ihre Erhabenheit glauben, denn sie erweisen Gott die höchste Ehre in dem gröβten Seiner Werke: in der vollkommen heiligen Seele Jener, die das absolute Gegenteil der Erbsünde ist. Die erste Königin (Eva) hat Finsternis über die Seelen gebracht, die Ewige Königin (Maria) hat ihnen das Licht geboren und ist ihnen im vollkommenen Glanz des Lichts den Weg zur Verherrlichung vorausgegangen. Sie hat dies nicht für Sich Selbst getan, sondern als eine Einladung für alle Seelen, so zu leben, wie Sie es getan hat, unter Ihrer Führung und in der tiefsten Weihe an Sie.


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13. Marias Geburt

Die tiefe Bedeutung von Marias Geburt — das Fest vom 8. September

Myriam van Nazareth

Während des ganzen Heilsgeschehens wurden alle Pläne und Werke Gottes bereits von dieser einen, durch und durch Göttlichen Kraft getrieben: der Liebe. Gott ist reine, vollkommene Liebe. Weil Er Seine Liebe mit lebenden Wesen teilen wollte, erschuf Er die Engel und später die Menschenseele. Ein Teil der Engel wurde Ihm untreu und konnte dadurch nicht mehr weiterhin im Himmel leben. Sie sollten später die ersten Menschenseelen zu derselben Untreue gegen Gott anregen. Weil die Liebe eine Göttliche Kraft ist und kein einziger Göttlicher Plan unerfüllt bleibt, also auch nicht Gottes Absicht, dass zwischen der Menschenseele und Ihm Selbst für ewig ein vollkommener Liebesstrom bestehen soll, sollte Gott das Erlösungsmysterium verkünden, das die Erfüllung Seines Plans bringen musste: die Erlösung der Menschenseele aus den Auswirkungen der Sünde, welche die Seele von Gott trennt.

Gott gründete Sein Erlösungsmysterium auf dem Plan, Seinen Sohn Jesus Christus als Mensch geboren werden zu lassen, um für die Seelen dadurch die Erlösung zu erschlieβen, dass Er in Menschengestalt die unterschiedlichsten Formen von Prüfungen und Leiden in Liebe für die Befreiung der Seelen Gott aufopfert. Jesus musste dazu den ganzen Weg der Menschwerdung durchlaufen, vom Mutterschoβ an. Gott brauchte also eine Mutter, die geeignet sein sollte, den Gott-Menschen in Sich zu tragen. 'Geeignet' bedeutet hier: 'vollkommen heilig' wie ein 'vergöttlichter' Tabernakel. Dazu entwarf Gott Seinen Plan für die Schöpfung der 'Frau', des weiblichen Wesens, das das vollkommene Gegengewicht zur ersten Frau, Eva, bilden sollte, die die Erbsünde über die Menschenseelen gebracht hatte. Die Frau sollte die Galionsfigur für die Menschenseele werden, die Satan und alle seine Werke der Finsternis besiegt und dadurch aufs Neue mit Gottes Herzen eins werden kann. Die konkrete Ausführung dieses Plans sah das Tageslicht in der Geburt der Gottesmutter.

Die Geburt Mariä, des 'Ozeans Gottes', ist daher einer der gröβten Meilensteine in der Geschichte des Heils. Die unbefleckt empfangene Seele von Jener, welche die Mutter des Messias sein sollte, beginnt an diesem Tage Ihr Leben im Fleische. Dies ist der erste Tag des heiligsten Lebens, das je eine geschaffene Seele auf Erden führen sollte. So weit gingen Gottes Liebe und Seine Vorstellung über den Wert der Menschenseele als Krone der Schöpfung: Mit Maria schuf Er eine Seele, in der alle Vollkommenheiten aus Seinen schöpfenden Werken zum absoluten Meisterwerk Seiner Macht als Schöpfer vereinigt wurden, nämlich Maria als 'die Menschentochter', wie Er die Herrin aller Seelen in Ihrer Offenbarung vom 29. September 2006 an Myriam van Nazareth Sich Selbst nennen lassen sollte, nachdem Sie den Heiligen Erzengel Michael am selben Tag bereits diesen Titel hatte benutzen lassen, als dieser Myriam gegenüber Marias Lob verkündete.

An Marias Geburtstag setzte Gott groβe Zeichen. Unter den Himmelsbewohnern herrschte groβe Freude. Sie verstanden, dass die Ausführung des Erlösungsplans jetzt konkret begonnen hatte. In der Hölle herrschte Aufregung. Obwohl Satan sehr lange nur eine Vermutung über die Identität der 'Frau' haben sollte, erfuhren die Regionen der Finsternis an dem Tag Ihrer Geburt die Wirkungen der mächtigen Gnadenströme, die über die Schöpfung ausgegossen wurden.

Die Menschheit sollte viele Jahre lang nicht wissen, wer Maria wirklich war. Ihre Geburt war in Mysterien gehüllt. 'Mär-i-am N'Zareth', wie ich Ihren aramäischen Namen in einer Vision nennen hörte, besaβ von Ihren allerersten Tagen an eine auf Erden nie zuvor gesehene Ausstrahlung und wies Verhaltensweisen auf, die weit über jene der 'durchschnittlichen' Menschenseele erhaben schienen. Sogar als Neugeborene besaβ Maria bereits eine vollkommene Weisheit. Gott hatte Ihr ebenfalls ein auβergewöhnliches Wissen über die Mysterien der Schöpfung eingegossen. Dieses Wissen lebte in Ihr wie Saatgut, das allmählich erschlossen werden sollte. Dass Sie bereits bei der Erschaffung Ihrer Seele zu einer einzigartigen Erhabenheit vorherbestimmt worden war, wurde mir in Visionen deutlich gemacht, in denen Maria mir als Neugeborene und auch als ganz junges Mädchen mit Engeln zu Ihren Füβen gezeigt wurde. Damals bereits war Ihr eine umfangreiche Leibwache von Engeln zugewiesen worden, über welche Sie uneingeschränkt verfügte.

Für die Menschenseelen aller Zeiten verbirgt sich in Marias Geburt an erster Stelle ein sehr groβes Zeichen der Hoffnung. Durch die Geburt der 'Frau' beweist Gott den Seelen:

  1. dass Seine Liebe zu der Menschenseele so weit geht, dass Er Seinen Göttlichen Sohn aus einer menschlichen Frau geboren lassen werden will, Ihn im Schoβ dieser Frau aufwachsen lassen will, Ihn von dieser Frau nähren lassen will für das Leben in der Welt, und zwischen Ihm und dieser Frau eine ewig dauernde mystische Vereinigung schaffen will;

  2. dass Er alles daran setzt, die Heiligkeit der Menschenseelen, die mit der Erbsünde verloren gegangen war, aufs Neue wiederherzustellen. Marias Seele wurde mit dem einzigartigen Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis geschaffen. So wurde diese vollkommen heilige Seele mit einem Körper verbunden und für ein Leben geboren, der für alle Jahrhunderte als der Beweis gelten soll, dass eine geschaffene Seele vollkommen heilig sein kann und somit tatsächlich zum Bild und Gleichnis Gottes werden kann.

  3. dass die Menschenseele der Versuchung und den Auswirkungen der Sünde nicht machtlos gegenüber steht. Maria wurde die erste Seele, die eine absolute Macht über jede Versuchung, über jedes Werk der Finsternis und über die Auswirkungen der Sünde besaβ. Dies sollte sich vor allem in späteren Zeiten zeigen (siehe nächster Punkt).

  4. dass Er Seinen Plan der Erlösung der Menschenseelen während aller Jahrhunderte weiterhin ausführen will, denn in Maria erschafft Er die Brücke zwischen Himmel und Erden, Diejenige, welche die Macht haben soll, die Erlösungswerke des Gott-Menschen durch alle Jahrhunderte hindurch in jeder Seele zur Vollendung zu bringen, in dem Maβe, wie die Seele sich Ihr weiht: Maria ist so hoch erhaben, dass Menschenseelen sich Ihr weihen können und dadurch so vollkommen Gott gehören können, dass sie zu Seinem Bild und Gleichnis werden können;

  5. dass Er Satan, die Quelle allen Elends, von der Menschenseele besiegt sehen wollte. Jesus hatte in einer menschlichen Gestalt den absoluten, unveränderlichen Charakter der Macht Satans über die Seelen gebrochen. Allerdings war Seine Natur Göttlich. In Maria aber wurde die erschaffene menschliche Natur mit der Macht bekleidet, Satan vollkommen zu unterwerfen, und zwar in zwei Phasen: in Ihrem eigenen Leben, und später als 'Die Frau', die Führerin der Ausführung des Göttlichen Heilsplans, der Königin von allem Geschaffenen und Herrin aller Seelen, die letztendlich den Kopf Satans zerschmettern wird.

Der Gedenktag von Marias Geburt darf von jeder Seele als eine Einladung Gottes betrachtet werden, sich mit ihrem ganzen Wesen Maria, dem Meisterwerk der Schöpfung, auszuliefern und Ihre Vermittlung anzurufen für die Gnade einer völligen Wiedergeburt in Ihrer vollkommenen Nachfolge. Maria ist schlieβlich Diejenige, die von Gott anfangs den Engeln und Jahrhunderte später den Menschenseelen als das Vorbild der 'idealen Seele' gezeigt worden ist, als die absolute Verwirklichung der höchsten Vollkommenheit, die von einer Menschenseele erreicht werden kann, als die Verkörperung der Vollkommenheit im Göttlichen Leben. Durch die vollkommene Weihe an Maria gibt die Seele ihrer Herrin zu erkennen, dass sie sich tatsächlich danach sehnt, so wie Sie zu werden.

Jeder Mensch kann nur ein einziges Mal im Fleisch geboren werden, kann jedoch jeden Tag in der Seele neu geboren werden. Je weniger die Seele ihrer Weihe an Maria Grenzen setzt, desto mehr kann sie von der Königin des Himmels nach Ihrem eigenen Vorbild geknetet werden, diesem Vorbild, das Gottes Vorstellung von der vollendeten Menschenseele vergegenwärtigt. An diesem Festtag kann die Seele ihre Himmlische Herrin bitten, dass Sie das groβe Zeichen der Hoffnung, das Gott mit Marias Geburt gesetzt hat, von heute an in ihr voll zum Blühen bringen möge, damit sie die allerheiligste Saat, die Maria in Sich trägt, auch in ihrem eigenen Seelengarten in Blumen Göttlichen Lebens verwandeln lassen kann.


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14. Mariä Opferung im Tempel

Die tiefe Bedeutung der Opferung Mariä im Tempel — das Fest vom 21. November

Myriam van Nazareth

Es ist bemerkenswert, wie sehr das Leben Jesu und Mariä auf Erden vollkommen und ausschlieβlich auf die Erfüllung des Heilsgeschehens gerichtet war. Im tiefsten Sinn des Wortes lebten Sie auf Erden ausschlieβlich und allein für das Heil der Seelen. Das Einzigartige am Leben Jesu und Mariä liegt tatsächlich darin, dass Sie als Einzige nicht durch Ihr Leben auf Erden Ihre Erlösung und Heiligung bewirken mussten, da Sie vollkommen heilig waren: Jesus als Gottmensch und Maria als vollkommen sündenlose, unbefleckt empfangene Seele. Für Sie galt nur die zweite der beiden Zielsetzungen, die Gott mit dem Leben jeder Seele auf Erden erstrebt: der Beitrag zur Vollendung Seines Heilsplans. In einem absoluten Ausmaβ gilt für Jesus und Maria, dass Ihr Leben bis in alle Einzelheiten ein Leben der Aufopferung war.

Das Leben Mariä, die in Gottes Herzen dazu vorherbestimmt war, die Mutter des Messias zu werden, wurde vom Schöpfer bis in alle Einzelheiten gemäβ Seiner Weisheit vorgezeichnet. Dennoch ist dies keine Gewähr für ein Leben in voller Fruchtbarkeit für Gottes Pläne und Werke. Bei Maria war dies schon uneingeschränkt der Fall, weil Sie Ihren Willen von Anfang an mit dem Willen Gottes eins machte und Sie keinen einzigen Augenblick Ihres Lebens von dieser Regel abweichen würde. Diese Feststellung ist von gröβter Wichtigkeit, weil sie uns jedes Element von Marias Leben als einen auch durch Sie Selbst uneingeschränkt angenommenen Punkt auf Ihrem Lebensweg sehen lässt. Der erste bemerkenswerte Punkt auf Marias Lebensweg bot sich an Ihrem dritten Geburtstag an, als Sie im Tempel in Jerusalem an Gott geweiht wurde.

Die Tiefe dieses Ereignisses kann nur vor dem Hintergrund einiger Kenntnis über die einzigartigen Eigenschaften der Gottesmutter als Kind verstanden werden. Dadurch, dass Maria von Gott auserwählt war, die Mutter des Messias zu sein (vorausgesetzt, dass Sie Ihre freiwillige Zustimmung bekunden würde), hatte Sie das einzigartige Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis erhalten. Ihre Seele wurde also in vollkommen unversehrtem Zustand mit einem Körper verbunden. Darüber hinaus gab Gott Maria die einzigartigen Geschenke eines vollendeten Wissens, einer vollendeten Weisheit und einer einzigartigen Intelligenz, und erhob Er Sie unerreichbar hoch über jede Seele, die je geschaffen wurde und noch geschaffen werden sollte. Mit diesem einzigartigen Status verband der Allerhöchste eine Macht, die von keiner einzigen geschaffenen Seele je erreicht werden soll.

Mit diesen Fähigkeiten ausgestattet, wurde Maria geboren. In Anbetracht der Tatsache, dass Sie wie eine lebende Schatzkammer Göttlicher Gaben war – dies ist die Bedeutung des Wortes, das sagt, dass Maria 'voll der Gnaden' ist – wurde Ihr eine besondere Leibwache von Engeln zugeteilt, die vollkommen in Ihrem Dienst standen. Die kleine Maria sprach bereits in der Wiege mit diesen Engeln, sah und hörte sie und genoss eine vollkommene Erkenntnis von vielen Göttlichen Mysterien. Sie besaβ ein vollkommenes Wissen von allem Erschaffenen und von den Göttlichen Verfügungen. Viele Elemente davon lebten nicht ständig in Ihrem Bewusstsein: Sie verfügte zwar darüber, musste diese jedoch gemäβ den Bedürfnissen Ihres inneren Lebens 'in Ihr Bewusstsein rufen'. Manche Wissenselemente wurden von Gott für Sie einige Zeit lang verschleiert gehalten, unter anderem das Wissen über Ihre Vorherbestimmung, die Mutter Christi zu werden. Gottes unfehlbare Weisheit verfügte dies so, damit Marias Leben nicht der Verdienste beraubt werden sollte, was schon der Fall gewesen wäre, wenn Sie sich dessen bewusst und alles im Voraus gewusst hätte. Auβerdem durfte Sie nicht im Voraus wissen, dass Sie die auserkorene Mutter des Messias sein würde, denn Sie musste aus eigenem freien Willen Ihre Zustimmung dazu geben können. Das ist es, was Sie kurz nach Ihrem Aufenthalt im Tempel tun würde, der am Tag Ihrer Opferung beginnen würde.

So war das kleine Mädchen von Nazareth ganz ungewöhnlich aufgrund Ihrer einzigartigen Beschaffenheit. Sie war schön, auβergewöhnlich intelligent und weise und überaus tugendsam. Die meisten Ihrer einzigartigen Gaben verbarg Sie in Ihrer Demut, damit Sie möglichst wenig auffällt. Alles, was Menschen Ihr beibrachten, wusste Sie aus Sich Selbst, lieβ Sich dies jedoch nicht anmerken. 'Ihre' Engel gehorchten jedem Wink, den Sie ihnen gab, allerdings beschränkte Sie den Gebrauch Ihrer Macht über sie auf ein Mindestmaβ, damit Sie in den Augen der Welt ein 'normales' Leben würde führen können und möglichst wenig Aufmerksamkeit auf Sich ziehen würde.

So nahte dann der Tag, an dem Ihre Mutter Anna und Ihr Vater Joachim Sie im Tempel in Jerusalem darbieten würden, um ein Leben zu Diensten Gottes zu beginnen. Im Gegensatz zu 'normalen' Kindern, die hier hauptsächlich die Traurigkeit der Trennung hinsichtlich der Eltern erleben würden, lebte in Maria, trotz Ihrer vollkommenen Liebe zu Ihren Eltern, hauptsächlich die Erregung aufgrund der Zukunftsaussicht, Sich völlig und ganz einem Leben des Gebets und des Dienstes an Ihrem Himmlischen Geliebten hinzugeben. Die kleine Maria war Sich trotz Ihres zarten Alters dessen bewusst, was dieser Schritt für Sie bedeuten wird: ein Leben der Hingabe, der Weihe, der Aufopferungen und der selbstverleugnenden Dienstbarkeit. Genau dies erfüllte die kleine unbefleckte Blume von Galiläa mit wahrer Verzückung. Die dreijährige Maria weihte Sich Selbst im Tempel ganz bewusst an Gott. Während der Priester die gebräuchlichen Gebete über Sie sprach, bot Sie Gott Ihr Herz und Ihr Leben an.

An diesem Tag gedenken wir also, wie Maria uns in der vollkommenen, bedingungslosen und ewigwährenden Weihe Ihres ganzen Wesens und Ihres ganzen Lebens an Gott zur Erfüllung Seines Heilsplans und Seiner Werke vorausgegangen ist. Genau dieser Eid wird von jeder Seele erwartet, die sich jetzt in Ihrer Nachfolge an Sie weiht. Für Maria war die Opferung Ihrer Selbst im Tempel der Beginn einer Periode als Tempeljungfrau, die zu Gottes Zeit beendet wurde, um die jungfräuliche Mutter Christi zu werden. Obwohl Maria in der Ordnung der Gnade vollkommen war, dadurch, dass Ihre Seele unbefleckt empfangen und also frei von den Auswirkungen der Erbsünde war und Sie keine einzige Sünde beging, führte Gottes Weisheit Ihren Lebensweg durch den Tempel in Jerusalem hindurch, um dort fast zwölf Jahre lang in Seinem Dienst zu stehen. Schauen wir die Symbolik, die die Bedeutung dieses Geschehens in Marias Leben besser verstehen lässt:

  • Maria trat im Lebensalter von genau drei Jahren in den Tempel in Jerusalem ein, die heilige Zahl, welche die Gottheit symbolisiert.

  • Jerusalem galt damals als Symbol für die Stadt Gottes, für das Zentrum von Gottes Reich auf Erden, während der Tempel als Symbol für Seine heilige Wohnstätte galt.

  • Maria weihte Sich vollkommen an Gott, damit Ihr Leben zu einer heiligen Opfergabe für Seinen Heilsplan werden sollte.

  • Sie sollte fast zwölf Jahre lang Tempeljungfrau bleiben. Zwölf steht symbolisch für die Zahl der Stämme Israels, mit anderen Worten für das Ganze von Gottes Volk. 'Gottes Volk' ist dabei nicht als 'Israel' zu verstehen, sondern als 'alle Seelen, die Gott zugehören wollen'. Gott bringt hier auf symbolische Weise zum Ausdruck, dass Sie, die bereits in der Eigenschaft als Herrin aller Seelen in Seinem Herzen lebte, alle Seelen aller Zeiten in Sich zieht und sie 'in Ihrem Herzen' Gott weiht. Bemerkenswert ist, dass Maria nach dieser Periode symbolischen Hinüberflieβens in Gott in der wirklichen Bedeutung des Wortes in Ihn hinüberflieβen wird in der Hochzeit mit dem Heiligen Geist und der Verschmelzung mit Christus.

Die Opferung Mariä im Tempel können wir als den Anfang der Vorbereitung auf Ihre tatsächliche Vereinigung mit Gott durch eine jahrelange vollkommene Anwendung Ihrer vollkommenen Weihe an Ihn betrachten. Maria bringt hier den Seelen die Weihe als einen heiligen Bund zur Kenntnis, durch den die Seele sich mit ihrem ganzen Wesen Gottes Heilsplan hingibt, und der sie dadurch auf die Verschmelzung mit Gott vorbereitet. An diesem Tag werden die Seelen dazu eingeladen, sich im Tempel von Marias Herzen an Sie zu weihen, um dort in ein Leben der Einheit mit Gott aufgenommen zu werden. In Marias Herzen wird jede Einzelheit des Lebens zu einem vollkommenen Opfer zur Erfüllung von Gottes Heilsplan geheiligt. Da Maria der lebendige Tabernakel der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und der lebendige Tempel der Opfergabe und des Lobpreises ist, wird alles, was freiwillig, liebevoll und mit bleibender aktiver Mitwirkung seitens einer Seele Maria geweiht wird, in Ihrem Herzen gleichsam mit dem Gold und dem Weihrauch der vollkommenen Gabe an Gott bekleidet. In inniger Einheit mit diesem lebendigen Tempel wird die Seele durch ein Leben vollkommener Dienstbarkeit an Gott auf die Hochzeit mit dem Heiligen Geist und die Geburt Christi in ihr vorbereitet.


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15. Marias Unbefleckte Empfängnis

Die tiefe Bedeutung der Unbefleckten Empfängnis von Marias Seele
Das Fest vom 8. Dezember

Myriam van Nazareth

Eines der gröβten Zeichen der Hoffnung findet die gläubige Seele in der Feststellung, dass Gott, die Quelle allen Lebens, Lichts und aller Liebe, der Finsternis immer wieder einen Schritt voraus ist. Als Gott den Plan der Schöpfung des Menschen fasste, hatte Er mithin den Plan in Gedanken, diesen Menschen zu einem Wesen zu erheben, das nach Seinem Bild und Gleichnis leben sollte. Gott sollte daher, in dem Augenblick, der Ihm dazu geeignet schien, Seinen Sohn Jesus Christus in die Welt senden, um ein Leben in einer menschlichen Gestalt zu absolvieren. Damit der Sohn Gottes mit Seiner Gottheit auch eine menschliche Wesenheit vereinigen kann, musste Christus aus einer menschlichen Frau geboren werden. Gott entwarf daher den Keim dieser Frau und nannte Sie 'Mèr-i-am', 'Ozean von Göttlichen Eigenschaften, Liebe, Macht, Reichtum, Schönheit und Glorie'. Noch bevor Gott den Keim von Marias Seele schuf, zeigte Er den 'Entwurf' dieses Keimes in einer Vision den Himmelsbewohnern.

Als Gott die ersten Menschenseelen tatsächlich erschuf, schloss Er mit ihnen einen Bund, kraft dessen sie in Seinem 'Heiligen Garten'' (im Irdischen Paradies) leben sollten, im Stand vollkommener Heiligkeit und mit dem einzigen wesentlichen Bedürfnis der Liebe Gottes und der Liebe zu Gott. Gott stellte alles unter ihre Obhut, erteilte ihnen allerdings das Verbot, von den Früchten eines ganz bestimmten Baumes im Irdischen Paradies zu essen. Dieses Verbot sollte als Prüfung der wirklichen Liebe der Seelen zu Gott gelten: Wahre Liebe erzeugt Respekt für die Wünsche des Geliebten und die Neigung, diese Wünsche über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu stellen. Die erste Frau, Eva, leistete aber der Einflüsterung Satans Folge, gegen Gottes Gesetz zu verstoβen, genauso wie er selbst dies getan hatte. Dieser Akt des Ungehorsams war die Erbsünde.

Gemäβ dem Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit sollte die Erbsünde künftighin alle Menschenseelen von der wahren, vollkommenen Heiligkeit ausschlieβen, die sie besitzen mussten, um die Ewige Glückseligkeit im Himmel zu erwerben. Das Leben, das Gottes Sohn auf Erden führen sollte, sollte durch Seine erlösenden Leiden und Seine Unterrichtungen die Seelen aufs Neue für die Verwirklichung dieses groβen Zieles bereit machen. So hatte Gott es bereits vor der Erbsünde gesehen: Christus sollte die menschliche Natur erheben.

Die erste Sünde sollte unvorstellbar tiefgreifende Folgen für die ganze Menschheit nach sich ziehen. Eva war anfangs dazu bestimmt, die Königin der Schöpfung zu sein, die gemeinsam mit Adam, dem ersten König der Schöpfung, Gott allen Geschöpfen gegenüber vertreten sollte. Durch die Verletzung des Bundes, den Gott mit dem ersten Menschenpaar eingegangen war, waren diese beiden ersten Seelen nicht mehr im Stande, Gott in der Würde der wahren Heiligkeit den Geschöpfen gegenüber zu vertreten und gemäβ dem Göttlichen Gesetz über die Schöpfung zu herrschen. Gott sollte aber auf Seine ursprüngliche Idealvorstellung nicht verzichten, in welcher die Menschenseele bereit sein sollte, zu Seinem Bild und Gleichnis erhoben zu werden. Maria (Mèr-i-am) sollte Gottes Antwort auf die Entwertung der Menschenseele durch Satan, dem Fürsten der Finsternis, werden.

Aufgrund der Erbsünde wurde jede Seele nach dem ersten Menschenpaar mit einem Mal versehen. Dieses Mal lieβe sich mit einer Hypothek auf ein Haus vergleichen: Für die ersten Seelen war die Heiligkeit, die Verbundenheit mit Gott, ein erworbenes Recht. Für alle nach ihnen kommenden Seelen sollte sie ein Gut sein, das sehr teuer bezahlt werden muss und wobei jeder Mangel an Beitrag Anlass zu hohen Zinsen gibt. Um den Tempel des Bundes mit Gott abzubezahlen, muss die Seele eine lebenslange Anstrengung aufbringen. Marias Seele jedoch wurde ohne diese schwere Bürde geboren. In Ihrer Seele war der Tempel des Bundes mit Gott fertig und für ewig Ihr Eigentum. Diese Schöpfung von Marias Seele ohne das Mal der Erbsünde wird Ihre Unbefleckte Empfängnis genannt. Gott hat dieses Vorrecht ausschlieβlich Maria vorbehalten.

Warum schenkte Gott Maria die Unbefleckte Empfängnis? Maria sollte die Mutter von Gottes Sohn Jesus Christus werden, unter der Voraussetzung, dass Sie darin einwilligt. Er schuf daher Ihre Seele ohne das Zeichen der Erbsünde. Ich habe dieses Zeichen früher bereits mit einer Furche vergleichen müssen, die das Wasser Göttlichen Lebens aus der Seele wegführt, oder mit einem Leck, durch welches dieses Wasser abflieβt. Jede Seele, die diese Furche oder dieses Leck in sich trägt (d.h. also jede Menschenseele auβer Maria), muss dadurch ständig kämpfen, um das wahre Leben in sich instandhalten zu können. Ohne das wahre Leben, die Lebenskraft, welche die Seele ständig von Gott empfängt, kann die Seele die Heiligkeit nicht in sich verwirklichen und also nicht das wahre Ziel des Lebens auf Erden erreichen. In Maria sollte das Göttliche Leben in Seiner Fülle angesiedelt werden: Jesus Christus. Es wäre undenkbar, dass eine geschaffene Menschenseele den Sohn Gottes in sich tragen könnte, wenn diese Seele nicht von der Erbsünde bewahrt gewesen wäre: Eine solche Seele kann kein Tabernakel sein, in dem die Fülle des Göttlichen Lebens herrscht. In Maria war dies schon der Fall.

Die allerersten Seelen, Adam und Eva, waren ebenfalls unbefleckt empfangen. Ohne die Erbsünde wären alle Seelen aller Zeiten unbefleckt empfangen gewesen, und sie hätten ohne Ausnahme im Stand der unbefleckten Heiligkeit gelebt, wie diese die allerersten Seelen kennzeichnete, bevor die Erbsünde begangen wurde. Gott hatte vorgesehen, dass Sein Sohn als der Messias auf Erden kommen sollte, um die menschliche Natur über den Stand der Engel zu erheben. Wegen der Erbsünde sollte sich die Mission des Messias auf Erden noch vertiefen: Er sollte jetzt dazu verpflichtet sein, die Seelen zu lehren, wie sie aufs Neue in Harmonie mit Gott leben können, und durch Seine Leiden und Seinen Kreuzestod die Möglichkeit wieder herstellen, heilig zu werden. Genau diese Mission Christi versucht Maria jetzt in diesen Letzten Zeiten zu vollenden:

Das tiefe Wesen von Marias Mission als Herrin aller Seelen besteht darin, dass Sie jetzt versucht, möglichst viele Seelen in den Stand vor der Erbsünde zurückzuführen, also dass Sie versucht, die Rückkehr zum Stand der wahren Heiligkeit in möglichst vielen Seelen vorzubereiten und zu begleiten. Wenn Maria jetzt zu der Seele sagt: "Folge Mir nach", bedeutet dies eigentlich: "Lass dich von Mir zu Meinem Bild und Gleichnis umgestalten, zu dem Stand, als ob auch du unbefleckt empfangen wärest, damit du aufs Neue im hochheiligen Bund mit Gott leben kannst, als Sein Bild und Gleichnis". So beabsichtigt Maria, in jeder Seele die Erlösungswerke Jesu zu ihrer wahren Fruchtbarkeit zu bringen.

Die Herrin aller Seelen sucht also die Mission Jesu Christi in den Seelen zu vollenden. Sie unterrichtet sie in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens und versucht, sie aufgrund des heiligen Bundes der vollkommenen Weihe an Sie von innen heraus zu Seelen umzugestalten, in denen sich das Göttliche Leben entwickelt und nicht mehr losgelassen wird. Das Festhalten des Göttlichen Lebens in der Seele geschieht durch das Leben in Heiligkeit. Jede Sünde, jede Untugend und jedes Unterlassen, das Gute zu tun, lässt das Göttliche Leben aus der Seele durch das Leck der Erbsünde wegflieβen. Durch eine treue Nachfolge Mariä (wie dies in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens gelehrt wird) werden in der Seele die Auswirkungen der Erbsünde Schritt für Schritt zurückgedrängt, wodurch die Seele das Göttliche Leben immer besser 'festhält'. Dies ist die wahre Bedeutung der 'neuschaffenden' Macht der Herrin aller Seelen: Sie hat die Macht erhalten, jede Seele, die dabei aktiv mitwirkt, im Inneren völlig zu einer Burg der Heiligkeit umzugestalten, so dass diese Seele immer mehr so leben kann, als stünde sie nicht länger unter den Auswirkungen der Erbsünde. Dies ist der wahre Weg zur Heiligkeit, zum Wachsen hin zum Bild und Gleichnis Gottes.

So sucht Gott durch Maria als Herrin aller Seelen, kraft Ihrer Unbefleckten Empfängnis, die Seelen zu dem Stand zurückzuführen, den Er von Anfang an für sie vorgesehen hatte. 'Die Frau' bleibt also im wahrsten Sinne des Wortes Gottes Zeichen gegenüber der Finsternis, das Zeichen für die Möglichkeit der Seele, die wahre Heiligkeit zu erreichen, das Zeichen für die Tatsache, dass die Erbsünde nicht das letzte Wort zu haben braucht und die Seele nicht für immer vom Göttlichen Leben loszuschneiden braucht.

Das Fest von Marias Unbefleckter Empfängnis ist das Fest der vollkommen heiligen Menschenseele. Jede Seele hat den Auftrag, die Auswirkungen der Erbsünde in sich zu bändigen. Weil dies ein sehr schwieriger Auftrag ist, schenkt Gott den Seelen die Möglichkeit der vollkommenen Weihe an die einzige Menschenseele, die tatsächlich völlig über den Auswirkungen der Erbsünde gestanden hat: Maria. Genau deshalb sehnt Sich Gott so sehr danach, dass die Seelen Maria nachfolgen, in vollkommener und bedingungsloser Weihe an Sie, und sich durch eine tiefe Liebe zu Ihr und ein Leben in Ihrem Dienste vollkommen für Ihre innere Begleitung aufschlieβen sollen. Sie ist dazu auserkoren, die Seelen zum Stand der wahren Harmonie mit Gottes Gesetz zurückzuführen, wie diese vor der Erbsünde bestand. Dies ist das groβe Zeichen, das Gott in Maria hat setzen wollen: Sie soll Satan zerschmettern und seinen Werken die Kraft nehmen, und Sie soll dies kraft Ihrer Unbefleckten Empfängnis tun, die es Ihr ermöglicht hat, der vollkommene Tabernakel Gottes, die Miterlöserin mit Christus und die Herrin aller Seelen zu sein. In Marias Unbefleckter Empfängnis hat Gott die unzerstörbare Brücke zwischen Sich Selbst und den Seelen gebaut.

Der Bund mit den Seelen, den Gott anfangs in dem Irdischen Paradies gebaut hat, ist von Ihm niemals auβer Kraft gesetzt worden, wohl aber von den Seelen. In Marias Unbefleckter Empfängnis hat Gott die Menschenseelen für alle Zeiten an die ewigwährende Gültigkeit des Bundes erinnern wollen. In jeder individuellen Seele muss der Bund wieder in Kraft gesetzt werden, damit die Seele Marias Spiegelbild nahe kommen kann. Maria ist für Gott ja das Bild der idealen Menschenseele, und durch Ihre Unbefleckte Empfängnis hat Er dieses Bild in Ihr verewigt, damit Sie für alle Zeiten helfen kann, Seelen nach Ihrem eigenen Muster umzugestalten.

Von den Seelen wünscht Sich Gott daher:

  • dass sie sich ein Leben lang Maria weihen sollen;

  • dass sie diese Weihe strikt in ihrem Leben anwenden sollen, um wahrlich zu Ihrem Bild auszuwachsen;

  • dass sie Sie als Herrin aller Seelen annehmen und ehren sollen, denn es ist in dieser 'Eigenschaft der Eigenschaften', dass Sie die Seele zu Gottes Ideal zurückführen muss;

  • dass sie um Befreiung von den Auswirkungen der Erbsünde beten sollen, und dadurch dazu beitragen sollen, dass sie Marias Belehrungen nachfolgen.

So vollendet Gott den Kreis: Mit Marias Unbefleckter Empfängnis begann Er die Vorbereitung auf die Erlösung der Seelen; in der Herrin aller Seelen und der Wissenschaft des Göttlichen Lebens will Er die Erlösung, die von Jesus nach einem Leben als Gottmensch aus dem Schoβ der Unbefleckten Empfängnis erschlossen worden ist, in jeder individuellen Seele vollenden.


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EDELSTEINE DER GNADE

16. Die Geburt Jesu Christi auf Erden

Die tiefe Bedeutung von Weihnachten
Das Fest vom 25. Dezember

Myriam van Nazareth

Gott hatte von Anfang an auβergewöhnliche Pläne mit der Menschenseele. Es stand bereits in Seinem ursprünglichen Plan geschrieben, dass die Menschenseele im Stand der vollkommenen Heiligkeit leben sollte, nach Seinem Bild und Gleichnis. Der Schöpfer hat diesen Plan niemals aufgeben wollen, auch nicht, nachdem die beiden ersten Menschenseelen die Erbsünde begingen und dadurch den Stand der Heiligkeit verloren. Er lieβ sogar trotz der Sünden, die nach dem Sündenfall in wahrlich hemmungslosem Maβe begangen werden sollten, nicht davon ab. Weil aufgrund des Göttlichen Gesetzes die Sünde und ihre Auswirkungen für die ganze Schöpfung ihr Heilmittel im Gehorsam, in der Liebe und im Leiden finden, sollte Gott Seinen Sohn Jesus Christus in die Welt senden, um unter Aufrechterhaltung Seiner Gottheit dennoch als menschliches Wesen ein Leben als Mensch zu führen.

Der Christus sollte den Zustand des menschlichen Wesens mit allen seinen Schwächen und allen seinen Prüfungen auf Sich nehmen und sollte für die Seelen ihre Erlösung aus den Auswirkungen der Erbsünde erschlieβen. Er sollte dies durch ein Leben tun, das von Gehorsam, Liebe und Leiden gekennzeichnet sein sollte. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass die Herrin aller Seelen das Trio 'Gehorsam + Liebe + Leiden' als 'Dreieck der spirituellen Fruchtbarkeit' bezeichnet... Wahre Nachfolge Jesu sollte also durch Gehorsam, Liebe und Leiden gekennzeichnet sein.

So sandte Gott Seinen Sohn in die Welt, nicht als Erwachsenen, sondern als Keim des Gottmenschen, der vom Heiligen Geist in die Heilige Jungfrau Maria gelegt wurde. An 'Der Frau', dem gröβten Wunderwerk Gottes unter den Menschenseelen, wurde durch die Allerheiligste Dreifaltigkeit die vollkommene mystische Hochzeit vollzogen, damit Ihr jungfräulicher Schoβ den Messias tragen kann. Während neun Monaten verschmolzen in Maria die Menschheit und die Gottheit als ein Symbol für die Vorbereitung der Menschenseele auf ihre Rückkehr zum Stand der vollkommenen Heiligkeit in einer Geburt als die erhabene Seele in dem vollendeten Göttlichen Leben.

Maria lebte mit Josef in Nazareth, einem Städtchen in Israel, das in dieser Zeit zu den besetzten Gebieten des römischen Reiches gehörte. Der Kaiser von Rom ordnete eine Volkszählung in allen besetzten Gebieten an. Dazu mussten die Angehörigen jeder Familie an dem Ort eingetragen werden, wo das Familienoberhaupt geboren war. Josef zog daher mit Maria, die hochschwanger war, nach Bethlehem, wo Sie den Messias zur Welt bringen sollte. Durch die Ereignisse und Phänomene, die diese Reise begleiteten, sprach Gott zu den Menschenseelen aller Zeiten:

  • Die Reise nach Bethlehem war von schlimmen Witterungsbedingungen und Prüfungen erfüllt, die von Maria und Josef in voller Hingabe und tiefer Liebe auf sich genommen wurden. Damit wollte Gott zeigen, dass die Reise zur Wiedergeburt einer Seele für das Göttliche Leben ein schwerer Weg ist, der aber seine maximale Fruchtbarkeit erhält, wenn die Seele alle Hindernisse nimmt:

    • im Gehorsam (Der Aufruf des Kaisers von Rom hat hier im spirituellen Leben sein Gegenstück in Gottes Einladung an die Seele, ihre Wiedergeburt für das wahre Leben vorzubereiten);

    • in Liebe (Maria hielt allen Prüfungen in Selbstverleugnung stand, um den Messias der Welt zu geben);

    • durch Weihe ihrer Prüfungen (Maria und Josef boten Gott alle Hindernisse an, während ihres ununterbrochenen Gebets und ihrer ständigen Weihe unterwegs);

  • In Bethlehem selbst wurde Maria und Josef der Zugang zu jeder Gelegenheit, unterzukommen, verweigert. Gott weist darauf hin, dass im Laufe der Geschichte das Göttliche aus der Mehrheit der Seelen verbannt werden sollte. Für die Heiligkeit und ihre Merkmale (Einfachheit, Sanftmut, Unauffälligkeit, fehlendes Interesse an allem Weltlichen) ist in den Herbergen der Seelen (= in den Herzen) kein Platz. Gott wird drauβen gelassen, in der Kälte.

  • Schlieβlich scheint für Josef und Maria keine andere Möglichkeit übrig zu bleiben, als in eine Grotte im Hügelland einzuziehen, die nur von den Hirten als Unterschlupf für die Tiere beim Durchzug zu den Weiden benutzt wurde. Maria machte Josef deutlich, dass Sie diese Möglichkeit mehr schätzt als den Aufenthalt in einer überfüllten Herberge, denn Sie will den Gottmenschen in der Stille und Zurückgezogenheit zur Welt bringen. Gott weist darauf hin, dass sehr viele Menschenherzen wie eine Grotte in einem unwirtlichen Gebiet sind: kalt und unrein.

  • In der Grotte werden die Vorbereitungen auf die Geburt Christi getroffen. Bemerkenswerterweise empfängt das Jesuskind dort die wirkliche Wärme und Liebe nur von ganz bestimmten Arten von Geschöpfen:

    • von Maria und Josef, Menschenseelen von einer Heiligkeit, die in der Geschichte nicht übertroffen werden sollte;

    • von Tieren (einem Ochsen und einem Esel): Tiere sind innerhalb der Schöpfung in vieler Hinsicht die Wesen schlechthin, die unkomplizierte, spontane Liebe geben.

    • von den Hirten, ganz einfachen Menschenseelen, die nicht durch die unterschiedlichsten Überlegungen des Geistes, sondern aus einem warmen Herzen heraus annehmen, dass hier etwas Wunderbares vorgeht, das wirklich von Gott stammt. Gott richtet hier einen Aufruf an die späteren Priester Christi, die berufen werden sollen, Hirten von Menschenseelen zu sein, und die diese Hingabe in tiefer Einfachheit und mit einer spontanen Liebe aus einem warmen Herzen heraus zu erfüllen haben.

    • Später sollten auch die drei Weisen aus dem Morgenland zu Besuch kommen: drei hochrangige Persönlichkeiten, die ihren weltlichen Rang verleugnen sollten, um buchstäblich Gott zu suchen und Ihm ihre Geschenke zu geben.

Es ist bemerkenswert, dass Gott Seine Boten (die Engel) ausgerechnet den Hirten die Geburt des Christus verkünden lässt, nicht ein wenig weiter den Menschenmassen in dem belebten Bethlehem. So wird es immer sein: Gott wird die gröβte Fruchtbarkeit für Seine Worte immer in den Seelen finden, die unkompliziert aus einem warmen Herzen heraus leben, voller spontaner Liebe.

  • Ab dem Tag, an dem der Keim des Gottmenschen in Maria gelegt worden war, befand Sie Sich in einem ungewöhnlichen Grad der Verzückung. Während der ganzen Reise nach Bethlehem schien es, als ob Maria immer tiefer in die vollkommene Einheit mit dem Christus glitt. Als der Augenblick der Geburt des Messias anbrach, befand Sie Sich in absoluter Ekstase. Die Entbindung verlief vollkommen schmerzfrei, und während dem Geschehen war die Mutter Gottes in ein strahlendes Licht gehüllt. Gott lässt hier die Wiedergeburt der Seele für das wahre Göttliche Leben vorabbilden: eine Geburt im wahren Licht, das Gott Verzückung schenkt. Marias tiefe Verzückung bei der Geburt Christi war auch der Tatsache zuzuschreiben, dass Ihr während der Entbindung einzigartige Visionen über die Tiefe des Erlösungsplans geschenkt wurden.

    Bei einer Entbindung teilt die Mutter im Schoβ bereits den Schmerz, den Gottes Herz durch die Erbsünde erlitten hat, und sie bekommt durch diesen Schmerz die Gelegenheit, zur Wiedergutmachung des Sündenfalls des ersten Menschenpaares beizutragen. Aufgrund Ihrer Unbefleckten Empfängnis war Maria über die Notwendigkeit, diesen Beitrag zu leisten, erhaben. Daher war Sie vollkommen frei von den Schmerzen der Entbindung. Auβerdem wäre es unpassend gewesen, wenn die Mutter des Gottmenschen diesen Letzteren unter Schmerzen hätte gebären müssen, da der Christus der Welt nichts anderes bringen kam als die wahre Freude und die Befreiung aus den Schmerzen, welche die Sünde in der Seele verursacht.

    Die Geburt des Gottmenschen ist ein einzigartiges Ereignis: Der Christus sollte nur ein einziges Mal dem Fleisch nach geboren werden. Jedoch will Weihnachten die Seelen auch daran erinnern:
  • dass sie berufen sind, aus dem Geist wiedergeboren zu werden, für das Göttliche Leben. Die Herrin aller Seelen weist darauf hin, dass Sie in diesen Letzten Zeiten mehr denn je den Auftrag hat, Seelen aus dem Geist zu 'gebären', in dem Sinn, dass Sie die Macht besitzt, die erneuernden Wirkungen des Heiligen Geistes zu lenken und in jeder Seele zu vollenden, die sich Ihr in vollkommener und bedingungsloser Weihe restlos hingibt. Vollkommene Nachfolge Christi beinhaltet für die Seelen auch eine Wiedergeburt aus Maria für das Göttliche Leben.

  • dass der Christus auf Erden geboren wurde, um Gottes Reich zu verkünden, und dass ebenfalls aus Maria in diesen Letzten Zeiten die Seelen 'geboren' (umgestaltet, erneuert) werden, welche die Fundamente für die Vollendung von Gottes Reich auf Erden bauen müssen. So ist Maria wahrlich die Mutter von Gottes Reich auf Erden, da kraft Göttlichen Erlasses aus Ihr bereits der König dieses Reiches, der Christus, geboren werden sollte. In diesen Letzten Zeiten ist Maria hochschwanger von der Vollendung von Gottes Heilsplan, der mit der Gründung von Gottes Reich auf Erden wahrlich erfüllt sein wird.

Jedes Jahr aufs Neue ist Weihnachten ein Aufruf Gottes an jede Seele, sich für ein neues Leben bereitzumachen, für eine Wiedergeburt aus Maria für ein Leben in wahrer Nachfolge Jesu Christi. In der Weihnachtsnacht will Gott tatsächlich kommen, Jesus in der Seele zu gebären, um dort in Einheit mit der Seele aufzuwachsen und sie unaufhörlich an der Nahrung Seines Erlösenden Blutes teilhaben zu lassen, ebenso wie an den Segnungen Seiner Liebe, welche die Seele von allem frei machen werden, was sie am weltlichen Leben im Stande der Ungnade festhält. Dazu muss die Seele Maria Zugang zu sich gewähren, damit Sie in der Lage ist, die armselige Grotte ihres inneren Lebens von aller Unreinheit und Finsternis zu reinigen und sie zu einem Tabernakel von Heiligkeit umzugestalten, in dem der Christus Seine Gottheit entfalten kann.

Weihnachten soll die Geburt des wahren Lichts in der Seele sein. Gott hat es beabsichtigt als die Umgestaltung der Seele von einer kalten, unreinen und finsteren Grotte zu einem Herd wahrer Liebe, Reinheit und Heiligkeit, der Geburt des wahren Christseins in der Seele.


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EDELSTEINE DER GNADE

17. Die Erscheinung Jesu Christi (Epiphanie)

Die tiefe Bedeutung des Besuches der Drei Weisen in Bethlehem
Das Fest vom 6. Januar

Myriam van Nazareth

Im Edelstein Nr. 16 lieβ Maria mich darauf hinweisen, dass das Kindlein Jesus in den ersten Tagen Seines Lebens nur von einigen ganz bestimmten Kategorien von Geschöpfen die aufrichtige warme Liebe erhielt. Diese Kategorien hatten die Schlichtheit gemeinsam. Nur ein Geschöpf mit einem einfachen und aufrichtigen Herzen findet tatsächlich Christus, das Licht Gottes. Unter den wenigen Besuchern des kleinen Messias finden wir aber auch die drei Weisen. Auch diese entsprachen derselben Verfassung: Obwohl sie zu den oberen Klassen gehörten, besaβen sie ein ganz schlichtes und aufrichtiges Herz. Wie ich bereits schrieb: Sie verleugneten den Stand, den sie in der Welt besaβen, um Gott zu suchen und Ihm Geschenke zu bringen. Gott hat auch in all dem Lehren für alle Seelen verborgen:

Die Drei Weisen waren im Grunde genommen Gelehrte, welche die jüdische Prophetie über die Geburt eines groβen Königs kannten. Sie hatten einen Stern bemerkt, der ihnen aufgrund seiner Gröβe und Helligkeit aufgefallen war. Sie brachten diese beiden Gegebenheiten miteinander in Verbindung, nicht durch logisches Überlegen, sondern durch Göttliche Inspiration. Das Bemerkenswerteste war, dass diese drei Personen nicht gemeinsam zu diesen Feststellungen kamen, sondern aus drei verschiedenen Ländern her. Es sollte der Anfang eines merkwürdigen Geschehnisses werden.

Es ist die Rede von 'Drei Weisen aus dem Morgenland'. Maria weist die Seelen auf die symbolische Bedeutung hin, die sich hinter diesen drei Elementen verbirgt:

  • Drei: Diese Zahl taucht immer wieder auf, wenn Gott ein abgerundetes Ganzes andeuten will: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit besteht aus drei Göttlichen Personen, die öffentliche Mission Jesu dauerte drei Jahre, usw. In diesem Fall ging es um drei Weise als Stellvertreter für die ganze Menschheit.

  • Weisen: Die Weisheit der Seele ist ihre Fähigkeit, Gottes Licht völlig und ganz in sich aufzunehmen und dadurch einen tiefen Einblick in die Ewige Wahrheit zu erwerben. Die Drei Weisen waren Seelen mit einer auβergewöhnlichen Aufgeschlossenheit für Gottes Inspirationen, die aufgrund dessen in diesem ganzen Geschehen der inneren Stimme Gottes in ihrem Herzen folgten.

  • Das Morgenland (= der Osten) ist der Ort, wo die Sonne aufgeht. Maria weist darauf hin, dass aus jeder Seele das Licht, die Sonne aufgehen können muss, mit anderen Worten: Sie muss die rechte Verfassung besitzen, um Trägerin des Lichts, des Keims der Heiligkeit sein zu können. Die Drei Weisen besaβen diese Verfassung und wurden dadurch symbolisch Vorläufer für die Seelen, die für den innigsten Kontakt mit Gott bereit sind.

Jeder der Drei Weisen zog aus seinem jeweiligen Vaterland zu einer langen Reise, von der ihm weder die Länge noch die Schwierigkeiten noch das genaue Ziel bekannt waren. Dies alles steht symbolisch für den Lebensweg jeder Seele. Sie machten die Reise aus einer inneren Inspiration heraus: Gottes Geist ruft jede Seele dazu auf, Gott zu suchen. An einem bestimmten Punkt trafen sie sich, überlegten miteinander und stellten sofort fest, dass sie alle drei ein und dasselbe Ziel und ein und dieselbe Absicht hatten. Gott deutet hier an, wie leicht und schnell Seelen, die im Grunde genommen füreinander Wildfremde sind, einander im Herzen nachempfinden und auf ein und dieselbe Wellenlänge kommen, wenn sie tief durch Gottes Geist inspiriert sind und nur Sein Gesetz in sich leben lassen. Gott stellt hier gleichsam ein Modell für internationale Solidarität durch Göttliche Beseelung vor: Dieses wird nur wirklich wirksam, wenn die Seelen auf weltliche Interessen verzichten und sich nur für höhere Zielsetzungen interessieren.

Die Weisen folgen einem Stern, der nicht wie die anderen ist. Er führt sie den ganzen Reiseweg entlang und bleibt dann plötzlich über dem Geburtsort des 'Königs' stehen. Die Himmelskönigin weist auf das mächtige Symbol hin, das Gott hier für alle Generationen setzen will: Im Leben jeder Seele soll Maria der Stern sein. Sie besitzt das Licht, um jede Seele auf unfehlbare Weise zu Gott zu bringen, so dass Sie das führende Licht über ihrem Lebensweg ist. Die Seele, die wahrlich auf Gottes Geist in ihrem Herzen hört, empfängt dort früher oder später die Inspiration, Seine Braut, den Himmlischen Stern, Maria, zu finden, Ihr zu folgen und den inneren Blick auf Sie geheftet zu halten, während Sie Sich über dem Lebensweg bewegt. Sie zeigt den Weg, bringt Seelen zueinander und erinnert daran, dass jede Seele ein 'Weiser aus dem Morgenland' sein muss. Letztendlich weist Sie die Seele zu dem Ort, wo Sie Christus für sie gebären will.

Weil der Stern sie in das Land Israel hineinführt, besuchen die Drei Weisen König Herodes. Dieser Letztere steht hier symbolisch für Satan. Herodes legt ihnen ans Herz, zu ihm zu kommen, um ihm Auskunft zu erteilen, wenn sie den 'neuen König' gefunden haben. Gott weist hier darauf hin, dass Satan jede Seele dazu in Versuchung bringen will, ihm das Licht (in sich selbst und in anderen Seelen) auszuliefern, damit er es ermorden kann. Herodes hegt tatsächlich den Plan, alle Erstgeborenen in der Gegend von Bethlehem ermorden zu lassen, in der Annahme, dass der 'neue König' sich dann unter ihnen befinden muss.

Die Weisen finden schlieβlich in dem unwirtlichen Hügelland bei Bethlehem die Grotte, über welcher der Stern sehr hell strahlt. Es wird mir gezeigt, wie sie eintreten, so würdig und dennoch so demütig. Sie knien vor dem kleinen Jesus nieder, der auf Marias Schoβ liegt. Maria, damals noch ein junges Mädchen, behandeln sie wie eine Königin. Sie berichten Ihr über ihre Erkenntnisse und hören auf die auβergewöhnlich weisen Worte aus Ihrem Mund, die auf sie einen tiefen Eindruck machen. Ihnen werden ganz tiefe Erkenntnisse über das wahre Wesen Jesu geschenkt, über Marias wahres Wesen und über das Mysterium der Erlösung. Ich sehe, wie sie mit Tränen in den Augen tief niedergebeugt ihre Geschenke zu Marias Füβen niederlegen, während sie das Christuskind preisen und verherrlichen und ihrer Überzeugung Ausdruck geben, dass hier wahrlich Gott am Werk ist: Der neue König ist kein weltlicher Regent, sondern der Gott der Seelen, und um die Erlösung Seiner Seelen möglich zu machen, musste Er unter den armseligsten Gegebenheiten und aus einem makellos heiligen, weiblichen Geschöpf geboren werden. Einen von ihnen höre ich sogar sagen, dass 'der Allerhöchste jetzt in Maria die Schande der Erbsünde ausgewischt hat' und — auf den Stern oben am Himmel zeigend — dass 'Gott jetzt wahrlich Sein unzerstörbares Licht für alle Zeiten zu den Menschenseelen gebracht hat'.

Durch die Geschenke spricht Gott für alle Zeiten zu Seinen Seelen:

Einer der Weisen legt Gold vor das Christuskind nieder und erklärt, dass dies auf Seine einzigartige, königliche Würde als Gottheit hinweist.

Der Zweite legt Weihrauch vor Ihn nieder. Weihrauch wird mir von Maria als ein Symbol der Selbstaufopferung, der vollkommenen Hingabe und Liebe erklärt. Sie weist darauf hin, dass die Seele sich selbst gleichsam wie Weihrauch verbrennen lassen und dabei Gott verherrlichen muss, indem sie Ihn in die parfümierte Wolke der Heiligkeit hüllt, die sie sich in ihrem Leben Tag für Tag durch ihren Einsatz erwirbt.

Der Dritte der Weisen legt Myrrhe vor Jesus und Maria nieder und erklärt, dass dies das kostbarste Kraut des Ostens ist, ein sehr begehrtes Bitterkraut. Myrrhe steht symbolisch für die Bitterkeit der Leiden und der Prüfungen für die Menschenseelen, aber auch für die Bitterkeit Gottes und Mariä, die durch alle Jahrhunderte hindurch unter den Sünden der Menschenseelen leiden werden. Myrrhe wurde als Bitterkraut benutzt, um die Verdauung zu fördern. Maria weist auf dessen symbolische Bedeutung als neues Leben für die Schöpfung hin. Wir könnten es so betrachten, dass Myrrhe symbolisiert, wie die Bitternisse (Prüfungen) des Lebens die Seele zu immer neuem Leben bringen können, auf eine immer höhere Ebene, und gleichsam Gottes Gnaden 'verdaulicher machen', also ihre Aufnahme und Nutzung in der Seele erhöhen.

Den Sinn der drei Geschenke könnten wir folgendermaβen zusammenfassen: Besuche jeden Tag Jesus mit einem Herzen voller Gold, Weihrauch und Myrrhe (Selbstaufopferung, Weihe, Verherrlichung, Lobpreis, Anstreben der Heiligkeit, Annahme aller Prüfungen und Tribut an Seine Göttliche Würde). Jede Seele muss danach streben, selbst Gold, Weihrauch und Myrrhe zu sein:

  • Gold: Die Seele muss ein Tabernakel der Heiligkeit werden, in dem Gott einen würdigen, ständigen Wohnsitz findet.

  • Weihrauch: Die Seele muss sich selbst verbrennen lassen, in einem Leben vollkommener Weihe, und Gott verherrlichen durch all ihre Handlungen und Worte, Gedanken und Gefühle.

  • Myrrhe: Die Seele muss derart leben, dass sie Gott gleichsam hilft, die Unverdaulichkeit aller Sünden und Untugenden in Seiner Schöpfung zu lindern, durch ein Leben in Tugendhaftigkeit, Frohmut, Annahme und Liebe.

Bevor sie fortzogen, warnten die Weisen Maria und Josef vor der Tatsache, dass nicht jeder sich über die Geburt Christi freut. Sie zeigen hier nochmals, wie tief ihre Erkenntnis geht, und dass sie genau erkennen, wer dieses Kind ist.

Maria weist darauf hin, dass der Besuch der drei Weisen eigentlich bereits eine erste Apostolatshandlung zugunsten von Christus ist: Er wird hier zum ersten Mal auβerhalb der Grenzen Israels bekannt gemacht. Die Tatsache, dass die Drei Weisen aus unterschiedlichen Ländern stammen, weist darauf hin, dass die Seelen aller Völker berufen sind, Christus zu suchen und sich für Ihn zu entäuβern.

Der Lebensweg jeder Seele soll eine Reise zum Licht sein. Gott hat uns in Maria einen Stern gegeben, der uns jeden Augenblick unseres Lebens auf Gottes Licht hin orientieren kann. Jede Seele kommt auf ihrem Lebensweg mehrmals mit Satan in Berührung und ähnlich, wie die Drei Weisen zu ihrem Land zurückkehrten, ohne Herodes aufs Neue zu begegnen, muss jede Seele, sobald sie Christus in ihrem Leben wahrlich gefunden hat, sich anstrengen, die Wege zu vermeiden, welche zu Satan führen, damit er in ihr weder Christus noch das unschuldige Kind der Reinheit töten kann.


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EDELSTEINE DER GNADE

18. Die Taufe Jesu im Jordan und der Aufenthalt Jesu in der Wüste

Die tiefe Bedeutung der Taufe Jesu im Jordan und Seines Aufenthaltes in der Wüste
Die Taufe Jesu: erster Sonntag nach Dreikönigen

Myriam van Nazareth

In Seinem dreiβigsten Lebensjahr wird der Messias, durch Seine vollkommene Göttliche Weisheit angetrieben, dazu bewegt, Sein verborgenes Leben zu beenden und Sich dem Volk Israel bekannt zu machen. Er teilt Seiner Mutter Maria mit, dass Er zu Johannes dem Täufer gehen werde, der an einer seichten Stelle des groβen Stroms Jordan, nahe Bethanien, die Seelen tauft. Johannes der Täufer macht dem Volk die besondere Berufung Jesu bekannt, indem er mit einer tief bewegten Stimme sagt: "Siehe, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt".

Der Täufer spricht mit diesen Worten vielleicht die bedeutendste Prophezeiung aus dem Heilsgeschehen aus, denn Er identifiziert darin Jesus als Messias, den Christus, und fasst die wahre Berufung Christi zusammen: Das Göttliche Lamm, das für die Erlösung der Seelen aus dem verhängnisvollen Griff ihrer Sünden 'geschlachtet' werden soll.

Als Jesus in das Wasser des Jordan hinabsteigt, sagt der Täufer zu Ihm: "Ich habe nötig, von Dir getauft zu werden, und Du kommst zu mir?"

Johannes taufte bereits längere Zeit Menschen im Jordan. Er tat dies als ein Reinigungsritual zur Bekehrung und zur Vergebung von Sünden. Er war so von Gottes Geist erleuchtet, dass er wusste, dass er der Vorläufer des Christus, des Erlösers der Seelen, war. Durch dieselbe Erleuchtung erkannte er Jesus augenblicklich. Er wusste also, dass dieser Mann keine Taufe zur Reinigung benötigte, dass Er nämlich als Sohn Gottes absolut makellos war. Daher konnte er sich selbst nicht dazu durchringen, Jesus die Taufe zu spenden. Jesus aber antwortete: "Lass es nur zu, denn so ziemt es sich, dass wir jegliche Gerechtigkeit erfüllen".

Jesus verwies dadurch auf den tiefen Sinn der Taufe.

Die Taufe ist von Gott als eine Erschlieβung der Seele für die Fülle der Gnade bestimmt. Das Taufwasser können wir dabei als 'Wasser Göttlichen Lebens' betrachten. Durch die Taufe erhält die Seele die Chance, zur wahren Nachfolge Christi zu gelangen, um zum Bild und Gleichnis Gottes heranzuwachsen, was tatsächlich die wahre Berufung jeder Seele ist. Jesus wollte durch Seine Taufe den Seelen ein Beispiel setzen. Für Ihn war es kein Reinigungsritual, sondern der Beginn Seines Öffentlichen Lebens, also gleichsam der Beginn Seiner wahren 'Lebensberufung'. Dadurch, dass diese Handlung von den Händen Seines 'Vorläufers' vollzogen wurde, desjenigen, der Ihn als den Erlöser ausweisen musste, wurde Sein Öffentliches Leben also gleichsam durch einen 'offiziellen Kanal' eingeleitet. Ähnlich wie der Messias genauso wie jeder Mensch in einem Körper geboren werden musste, musste auch Seine Öffentliche Mission auf eine sichtbare Weise beginnen.

Als Jesus getauft war, stieg Gottes Geist in der Gestalt einer Taube auf Ihn nieder und eine Stimme aus dem Himmel sprach: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an Dem ich mein Wohlgefallen habe".

Für Johannes war dieses Zeichen eine Bestätigung für die Tatsache, dass Jesus der Sohn Gottes war. Gott setzt hier ein gewaltiges Symbol als Vorabspiegelung für die Tatsache, dass die wahre christliche Taufe, die Jesus Selbst später einsetzen wird, ein Sakrament war, ein Berührungspunkt zwischen Gott und der getauften Seele, wobei der Heilige Geist über diese Letztere kommt und der Getaufte dadurch im wahrsten Sinne des Wortes ein Kind Gottes wird.

Als Seine Taufe vollzogen war zog Jesus in die Wüste, um dort vierzig Tage lang Seine Mission im Dienst des Göttlichen Heilsplans vorzubereiten. In dieser Aufeinanderfolge 'Taufe + Rückzug in die Wüste' zeigt Gott Seinen Wunsch, dass die Seelen ihre wahre Lebensberufung, das Ganze der Werke, wozu sie in den Dienst von Gottes Heilsplan gerufen sind, vorbereiten sollen, indem sie zwei Komponenten in ihrem inneren Leben einen Platz geben:

  1. indem sie sich durch das Feuer von Gottes Geist und durch das Bad im Wasser des Göttlichen Lebens reinigen lassen;

  2. indem sie sich soviel wie möglich von allem zurückziehen, was sie an das Weltliche bindet, um ein in sich gekehrtes Leben zu führen, versunken in einem inneren Frieden des Herzens (im 'Frieden Christi'), um in dieser 'Stille', in dieser Armut an Eindrücken, Gott besser zu finden.

Die Herrin aller Seelen wies einst in einer Offenbarung darauf hin, dass es gut ist, sich Ihr Unbeflecktes Herz als den Jordan vorzustellen. Vollkommene Weihe an Maria soll darin bestehen, dass die Seele sich in das Wasser Göttlichen Lebens untertaucht, das in Marias Herzen reichlich vorhanden ist. Maria ist von Göttlichem Taufwasser erfüllt, das Seelen reinigt und für eine Wiedergeburt bereit macht. Siehe die Parallele zwischen der vollkommenen Weihe an die Herrin aller Seelen und der Taufe Jesu im Jordan:

  • Jesus beginnt Sein Öffentliches Leben, indem Er zum Jordan geht und Sich taufen lässt; die Seele beginnt ihr wahres Leben im Dienst Gottes, indem sie sich in Maria untertaucht.

  • Die Taufe im Jordan galt für die Seelen als eine rituelle Reinigung zur Bekehrung und zur Vergebung der Sünden; das Untertauchen in Maria gilt als eine Reinigung im Wasser Ihrer ganzen Tugenden, als eine Waschung durch Ihre heiligende Gegenwart und Herrschaft.

  • Der Heilige Geist steigt auf Jesus herab und Gott zeigte Ihn als Seinen Sohn an; bei der vollkommenen Weihe ruft Maria den Heiligen Geist auf die Seele herab, um das Feuer der Wiedergeburt in sie auszugieβen.

Jesus war als der Gottmensch durch die Allerheiligste Dreifaltigkeit als das groβe Vorbild für das Göttliche Leben bestimmt. Gott weist in der Taufe Jesu im Jordan auf die Notwendigkeit hin, dass die Seele sich taufen lassen soll, und zwar in einer doppelten Bedeutung: im Sakrament der Taufe, aber auch in einer Taufe, die sich eigentlich wiederholt vollziehen kann, nämlich dadurch, dass sie sich ständig für die Inspirationen des Heiligen Geistes und für Sein Liebesfeuer aufschlieβt, ebenso wie für die unaufhörliche Reinigung von Seele und Herz. Im Grunde genommen sollte jede Seele vor dem In-Angriff-Nehmen jeder wichtigen Handlung das Feuer des Heiligen Geistes und das Untertauchen in das reinigende Bad des Wassers Göttlichen Lebens herabbitten. Dies alles findet die Seele in Maria vereint. Das praktische Leben in vollkommener Weihe an Maria taucht die Seele ununterbrochen in das Feuer von Gottes Geist sowie in die reinigende Herrschaft der heiligsten unter allen geschaffenen Seelen: Maria.

Als Jesus zu Nikodemus sagte, dass der Mensch aufs Neue geboren werden muss, und zwar aus dem Geist, meinte Er genau dieses: Die Seele muss sich immer wieder von allen weltlichen Bindungen loslösen und aus einer Welt des Denkens, Fühlens und Wünschens heraus leben, die völlig an Gottes Interessen orientiert ist. Dies alles kommt eigentlich in einer sich ständig erneuernden Taufe im Heiligen Geist und in einem Sich-immer-mehr-Zurückziehen in die Wüste der Entsagung zum Ausdruck. Die Kombination dieser beiden Elemente erlebt die Seele durch die vollkommene Weihe an Maria in dem Maβe, in dem sie sich tatsächlich Ihr hingibt und sich durch Sie führen und inspirieren lässt.

Das Sakrament der Taufe können wir als eine erste Reinigung und Vorbereitung der Seele auf das wahre Göttliche Leben betrachten. Die sich ständig erneuernde Taufe in der Aufschlieβung der Seele für die ununterbrochene Beseelung durch den Heiligen Geist und die Reinigung durch die vollkommene Weihe ist wie eine ständige Befreiung von dem Staub der Welt, der nie endenden weltlichen Beeinflussung der Seele, ein Zeichen des Sehnens nach Entsagung und Befreiung von allem Weltlichen, um ein wahrlich freies Kind Gottes zu sein. Jesus hat uns dies in Seiner eigenen Taufe im Jordan vorgelebt. Dass Er dies für wichtig hielt, zeigte Er uns bereits in der Tatsache, dass Er für diese Taufe von Nazareth aus zu Fuβ zum Jordan bei Bethanien zog, ein Fuβmarsch von mehr als 100 Kilometer. Er hatte diese Taufe nicht nötig, sehnte Sich allerdings danach, weil Er auch in der Taufe öffentlich ausdrücklich Seinem Vorhaben Ausdruck geben wollte, in allem 'wahrlich Mensch zu sein'. Auf dem Weg von der Geburt zum Tod wollte Er kein einziges Element auslassen, das für die Menschenseelen von Interesse ist, denn Er wollte das Erlösungswerk vollkommen machen.

Nach Seiner Taufe zog Jesus, getrieben von Gottes Geist, in die Wüste und hielt Sich dort vierzig Tage lang auf. Hier gibt Jesus allen Seelen eine groβe Lehre. Die Wüste ist eine relativ leere Landschaft. Daher steht sie symbolisch für:

  • Entsagung von allem Weltlichen, vom Übermaβ an sinnlichen Eindrücken;

  • Entbehrung und Aufopferungen, wegen der geringen Nahrungsvorräte und des extremen Klimas;

  • Kampf gegen alle möglichen Gefahren von auβerhalb (symbolisiert durch Schlangen, Skorpione und Raubvögel). Auf dem spirituellen Gebiet sind diese symbolisch für Versuchungen;

  • Kampf gegen die inneren Feinde: Die Leere und Stille liefern die Seele der Fülle des inneren Lebens aus, wobei die eigenen Schwächen und Fehler schneller ans Licht kommen (bewusst werden).

Aus allen diesen Gründen steht der Aufenthalt in der Wüste symbolisch für Vergeistigung, für das Sterben an der Welt und an sich selbst. Die Seele kommt zur Verinnerlichung, das innere Leben 'schärft' sich. Die Seele ist also allein mit sich selbst, mit Gott, und mit dem Teufel. Genau im inneren Leben aber entfaltet sich die Seele völlig und kann sie zur Reinigung in der Tiefe und zur Heiligung kommen.

Gott unterstreicht durch den Aufenthalt Jesu in der Wüste die These der Herrin aller Seelen, die bereits wiederholt auf die Wege verwies, entlang welchen Satan die Seelen angreift. Er weist hier auf drei der wichtigsten hin:

  • Versuchung zum Materialismus, zur Anhänglichkeit an alles Weltliche: Satan sagte zu Jesus: "Wenn Du der Sohn Gottes bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird". Jesus antwortete ihm: "Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt".

    Die Worte Jesu erinnern die Seelen daran, dass sie das wahre Leben nicht aus dem Stofflichen holen können, sondern nur aus der Einheit mit Gott und aus der Liebe für Seine Werke.

  • Versuchung zum Hochmut, zum Streben nach Macht: Satan zeigt Jesus alle Königreiche der Welt und sagt: "Dies alles will ich Dir geben, wenn Du niederfällst und mich anbetest". Jesus antwortet ihm: "Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und Ihm allein dienen".

    Die Worte Jesu erinnern die Seelen daran, dass sie sich unter keinen Umständen zum Begehren vergänglichen Ruhmes verführen lassen dürfen. Unzählige Seelen beten Satan dadurch an, dass sie die unterschiedlichsten menschlichen Begierden anstreben, welche sie vom Dienst für Gott wegführen. Bei jedem Nachgeben einer Versuchung gegenüber kniet die Seele in Wirklichkeit vor Satan nieder. Die äuβerste Form des Dienstes an Gott und der Anbetung Gottes ist die vollkommene Weihe an Maria, wodurch die Seele sich selbst buchstäblich Gottes Werken hingibt.

  • Versuchung zum Unglauben: Satan stellt Jesus auf die Zinne des Tempels und sagt: "Bist Du Gottes Sohn, so stürze Dich hinab, denn es steht geschrieben: Er hat Seinen Engeln Seinetwegen befohlen, dass sie Dich auf den Händen tragen, damit Du nicht etwa Deinen Fuβ an einem Stein stoβest". Jesus antwortet ihm aber: "Es steht auch geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen".

    Jesus erinnert die Seelen daran, dass sie nicht an Gottes Werken zweifeln dürfen und sich keine Fragen darüber stellen dürfen.

In Seiner Taufe und dem darauf folgenden Aufenthalt in der Wüste weist Jesus auf die Notwendigkeit hin, dass sich die Seele nach dem Wasser des Göttlichen Lebens sehnen soll, nach dem Feuer von Gottes Geist, der Beseelung und Liebe in sie gieβt, ebenso wie nach Reinigung und Entsagung von allen Spuren, die in ihr wirksam sind und sie vom Göttlichen Leben abschneiden können. Nach Seinem Aufenthalt in der Wüste sollte Jesus Seine wahre Mission als Erlöser der Menschenseelen beginnen. Jede Seele ist dazu berufen, durch ihre eigenen Prüfungen das Erlösungswerk Jesu in sich selbst zu ergänzen und anzunehmen. Um diese eigenen Beiträge fruchtbar zu machen muss sie die ständige Reinigung und Entsagung erstreben. Nur dann wird jeder Tag wahrlich zu einer Wiedergeburt. Die Herrin aller Seelen ist uns von Gott gegeben, damit Sie dies alles auf vollkommene Weise in uns begleitet.


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EDELSTEINE DER GNADE

19. Die Darstellung Jesu im Tempel

Die tiefe Bedeutung von Lichtmess — das Fest vom 2. Februar

Myriam van Nazareth

Am 5. Februar 2008 verkündete Maria als Herrin aller Seelen, dass zu Lichtmess im Himmel der Sieg des Lichts über die Finsternis gefeiert wird. Maria ist die Führerin im Kampf vom Licht gegen die Finsternis. Die Himmelskönigin weist darauf hin, dass dieser Tag für die Kräfte der Finsternis eine ausgesprochene Qual ist. Wie sollten wir dies verstehen?

Maria wird auch als Mutter des Lichts bezeichnet. Das Licht ist Jesus Christus, der als Messias, Erlöser der Seelen, in die Welt gesandt wird, als die Verkörperung von Gottes Wahrheit, von Gottes Werken und Plänen und des Göttlichen Lebens. So lässt sich sagen, dass Maria zum Zeitpunkt, als der Heilige Geist Sie überschattete und Sie somit ausschlieβlich durch Göttliche Vermittlung schwanger mit Jesus wurde, Gottes Licht in Sich ergossen bekam. Sie gebar Gottes Licht in der Christnacht, und gemäβ den Vorschriften des jüdischen Gesetzes ging Sie in den Tempel in Jerusalem, um Ihn (die Verkörperung des Lichts) am vierzigsten Tag nach der Geburt dem Ewigen Vater darzubieten. Christus kommt zum ersten Mal in Seinen Tempel (= unter Sein Volk).

Die Mensch gewordene Gottheit wird Gott dargeboten. In dieser Weihe Christi durch Maria ist es als ob Maria, die Brücke zwischen Himmel und Erden, die Vertreterin aller Seelen von allen Zeiten, das Göttliche Licht, sämtliche Werke und Pläne Gottes und den Keim des Erlösungsmysteriums an Gott weiht, damit deren Fruchtbarkeit für ewig vollendet werden möge. Gott schenkt ja die Vollkommenheit, die jedoch ihre Auswirkung, ihre Frucht dadurch hervorzubringen hat, dass sie sich mit der freiwilligen Weihe von Seelen vereinigt.

So gehen Maria und Josef in den Tempel um Jesus, und in Ihm sämtliche Seelen, die sich durch alle Jahrhunderte der Erlösung aufschlieβen werden, Gott darzubieten. Diese Weihe wird zu einem zeitlosen Meilenstein in der Heilsgeschichte. Indem eine von Herzen vollzogene und gelebte Weihe dasjenige, was geweiht wird, heiligt (es freiwillig und vollständig in Gottes Heilswerke einschaltet), werden in dieser Weihe der Verkörperung von Gottes Werken und Plänen in Wirklichkeit alle Seelen aller Zeiten Gott dargeboten. Ab jenem Augenblick fehlen nur noch der Vollzug des Erlösungswerks durch Christus und die freiwillige Beteiligung der Seelen an der eigenen Erlösung. In Gottes Herzen liegt jedoch der letztendliche Sieg des Lichts über die Finsternis bereits fest. Deswegen kann die Darstellung Jesu im Tempel durch Marias Hände als die Vorabbildung dieses endgültigen Sieges von Gottes Licht betrachtet werden. Im Zeitlosen gedenkt der Himmel deshalb an diesem Tag des endgültigen Sieges, der Glorie und der Macht vom Licht der Welt und Marias Glorie und Macht, die diese zeitlose Weihe vollzogen hat und diese später durch ein Leben endloser Schmerzen besiegeln wird.

Bei der Darstellung Jesu im Tempel opfern Maria und Josef der Vorschrift gemäβ zwei Tauben. Sie symbolisieren die Tatsache, dass die Seele bei der Weihe ihrer Selbst, ihres Lebenswegs oder von irgendetwas anderem, von Gott den wahren Frieden herabbittet. Die Taube symbolisiert den inneren Frieden, das Fehlen einer jeden Unruhe, eines jeden inneren Kampfes. Der wahre Friede siedelt sich in der Seele an, sobald diese die innere Sicherheit empfindet, dass sie wahrlich Gott gehört und dass ihre Zukunft und ihr Schicksal vollkommen in Gottes Liebe geborgen liegen. Gott will hier darauf hinweisen, dass die wahrhaftig gelebte Weihe den wahren inneren Frieden in der Seele aufschlieβen soll, weil in der wahren Weihe die Verschmelzung zwischen Gottes Willen und dem freien Willen der Menschenseele stattfindet. In dem Maβe, wie der freie Wille der Menschenseele mehr eins mit dem Willen Gottes wird, wird das Leben der Seele fruchtbarer, heiliger, und erhält ihr Leben seinen vollen Sinn.

Im Tempel begegnen Maria und Josef Simeon, einem alten, sehr gläubigen Mann, der vom Heiligen Geist geführt, im Tempel, dem zentralen Begegnungsort zwischen Gott und den Seelen, zum Propheten des Messias werden soll. Simeon nimmt Jesus in die Arme, drückt Ihn ans Herz und spricht nun einige Worte, durch welche Gott den Seelen eine ganze Belehrung über das tiefe Wesen des Messias bietet:

  • "Nun lässt Du, Herr, Deinen Knecht, wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast...". Simeon bringt hier zum Ausdruck, dass die Seele, die Christus ins Herz schlieβt, die absolute Vollendung, den letztendlichen Sinn ihres Lebens gefunden hat und somit bereit ist, zu Gott zurückzukehren. Simeon verweist hier also auf Jesus, das Göttliche Licht, als die absolute Erfüllung des Lebens. Wer Christus (mit den Augen der Seele) gefunden und Ihn ins Herz geschlossen hat, besitzt alles. Seine Suche auf dieser Welt ist beendet.

  • "... ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel". Christus ist das Licht Gottes, das kommt, die Finsternis der Heiden (aller Seelen, die ohne Gott leben) zu erleuchten. Durch alle Jahrhunderte hindurch wird jede Seele etwas Heidnisches in sich tragen, in dem Maβe, in dem sie sich noch nicht der Fülle von Gottes Wahrheit geöffnet hat. Sie kann Heidentum dadurch durch Licht ersetzen lassen, dass sie Gottes Wahrheit in sich aufnimmt. Das 'Volk Israel' ist eine Vorabbildung für die Gesamtheit der Seelen, die Christus folgen werden. Die Gesamtheit der Nachfolger Christi wird für alle Zeiten Gottes Herrlichkeit zum Ausdruck bringen, denn diese Seelen sind es, die den wahren Sinn des Lebens begriffen haben und durch welche Gott Seine Werke auf Erden zu ihrer Vollendung führen soll.

  • "Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch Ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden...". Jesus wird für immer dafür verantwortlich sein, dass sich zwei Lager gegenüberstehen: die Seelen, die Gottes Licht und Wahrheit annehmen und entsprechend leben werden, und die Seelen, die Gott, Seinen Werken und Plänen und Seiner Wahrheit keine Aufmerksamkeit entgegenbringen oder aber dies alles bekämpfen werden. Überall dort, wo der Name Jesu künftig ausgesprochen wird oder von Gottes Gegenwart, Seinen Werken und Plänen und Seinem Gesetz die Rede sein wird, soll sich herausstellen, welche Seelen das alles im Herzen tragen und welche dies nicht tun.

In diesen Letzten Zeiten wird dasselbe für Maria gelten, die nunmehr kommt, die Vollendung des Wissens und der Erkenntnisse von Gottes Wahrheit zu bringen, und die ebenfalls zum Zeichen wird, dem widersprochen wird. So sollen ebenfalls sämtliche Seelen, die jemals Jesus und Maria vollkommen nachfolgen wollen, ihrerseits zum Zeichen werden, dem widersprochen wird. Die Nachfolger Jesu und Mariä werden dadurch in den Erfahrungen ihres Alltags den Kampf zwischen Licht und Finsternis zum Ausdruck bringen. Die wahren Christen sind diejenigen, die Christus vollkommen nachfolgen wollen, ohne Kompromisse. Das wahre Christ-Sein ist ein Zeichen, dem widersprochen wird, weil es in allen Situationen Zeugnis vom Licht ablegt und keine Kompromisse mit der Finsternis eingeht. An erster Stelle heiβt dies, dass der wahre Christ sich nicht zum Gefangenen von weltlichem Denken, vom Materialismus oder von jeglicher Form des Modernismus machen lässt. In all dem stehen ja der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt, nicht Gott und die Bedürfnisse Seines Heilsplans.

  • (zu Maria): "... Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen". Gott prophezeit hier durch Simeon, dass Maria die wahre Tiefe des Schmerzes kennen lernen wird und dass Ihre Seele diesen durch und durch empfinden wird. Die volle Tiefe der Empfindung des Schmerzes geht unendlich viel weiter als das, was der Mensch in weltlicher Hinsicht unter 'Schmerz' versteht. Schmerz oder Herzeleid deckt gewöhnlich die Empfindung der Trübsal wegen eines weltlichen Verlustes oder wegen einer Ungerechtigkeit, durch welche man sich geschädigt fühlt. Die Fülle des Schmerzes aber, welche einem durch die Seele dringt, ist jene, in welcher die Seele auf mystische Weise die wahre Tiefe desjenigen empfindet, worüber sie traurig ist. Es handelt sich da um die Empfindung, welche dies bei Gott Selbst erweckt.

Ein Beispiel dafür haben wir bei den weinenden Frauen während des Kreuzwegs Jesu gesehen, wo der Erlöser darauf hinweist, dass sie nicht über das 'Unrecht' der Kreuzigung weinen sollen, sondern über dasjenige, was die Kreuzigung notwendig macht, nämlich über die unzähligen Sünden aller Zeiten. Ein zweites Beispiel sehen wir auf Kalvaria, wo Maria nicht einfach darüber weint, dass Sie als Mutter Ihr Kind sterben sieht, sondern darüber, dass Sie als vollkommen in der Mystik ausgebildete Seele den Sohn Gottes sterben sieht, aufgrund der Sündenbürde, welche auf den Seelen lastet.

Lichtmess wird in der Seele erst dann zu einem Fest des Lichts, wenn die Seele dazu bereit ist, die unendlich verschiedenen Formen von Finsternis der Welt in sich ständig zu bekämpfen und sich jeden Augenblick des Tages an Gottes Licht zu orientieren: Seinen Werken, den Winken Seiner Vorsehung, den Belehrungen und Vertiefungen, welche Er den Seelen durch Maria zukommen lässt. Wenn die Seele dies tut, wird sie selber zum Tempel, in dem ununterbrochen jeder Augenblick ihres Lebens Gott und Seinem Heilsplan dargeboten wird. Wenn die Seele dies im Rahmen eines Lebens in vollkommener Weihe an Maria vollzieht, ist Sie es, die mit der Seele dasselbe tut wie mit dem kleinen Jesus. Die Seele in Marias Armen wird automatisch zum Zeichen, dem widersprochen wird, zu einem Lichtpunkt in der Finsternis des Unglaubens und zu einem Objekt der Miterlösung. Dies alles sind die Kennzeichen wahren Christentums. Es ist Teil unseres Erbes, Freude und Leid mit dem Mensch gewordenen Wort zu teilen. Nur diese Einheit mit Christus kann die Seele auch in der Herrlichkeit mit Ihm eins werden lassen.


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20. Die Flucht nach Ägypten

Die tiefe Bedeutung der Flucht Mariä und Josefs mit dem Jesuskind
nach Ägypten

Myriam van Nazareth

Nachdem Maria und Josef den kleinen Jesus im Tempel in Jerusalem Gott dargeboten hatten, wurde Josef von einem Engel gewarnt, er solle mit Maria und dem Jesuskind nach Ägypten ausweichen. König Herodes hatte nämlich die Ermordung aller Erstgeborenen bis zum Alter von zwei Jahren in der Gegend von Bethlehem befohlen, nachdem ihm durch die Drei Weisen aus dem Morgenland zu Ohren gekommen war, dass in Bethlehem ein 'neuer König' geboren worden war. Er wollte den künftigen 'Konkurrenten' gleich beseitigen.

Das stille, sichere Bethlehem wird also für das unsichere Ägypten preisgegeben. Es ist eine Reise, die mitten in der Nacht beginnt, in ziemlich unwirschen Wetterbedingungen. Die Reise soll viele Tage dauern, zum Teil durch unwirtliches Gebiet mit vielen Gefahren. Die Bestimmung ist unklar, denn der Engel hat kein Endziel definiert. Die Heilige Familie ist also in allem auf Gottes Führung angewiesen. In Ägypten kennen Sie nichts oder niemanden, und niemand kennt Sie. Sie sollen dort eine Art vorläufiges neues Leben aufbauen. Jahre später wird sich das Verfahren wiederholen: Josef wird erneut von einem Engel informiert, dass derjenige, der dem Kind nach dem Leben getrachtet hatte, jetzt gestorben sei und Sie also nach Israel zurückkehren können.

Es ist bemerkenswert, wie sehr Gott in diesem ganzen Abenteuer der Heiligen Familie die Lebensreise jeder christlichen Menschenseele zum Ausdruck bringt. Schauen wir uns die dahinterliegende tiefere Symbolik etwas näher an:

  • Der Beschluss von Herodes symbolisiert hier die Werke Satans, der nie aufhört, Christus in den Christen zu verfolgen. Seit seinem Sturz will Satan Gott 'töten', d. h. Seine Werke unwirksam machen und wenn möglich vernichten. Weil er gegen Gott nichts vermag, richtet er seine ganzen Anstrengungen auf die Geschöpfe, insbesondere auf die Menschenseelen. So wie Herodes Jesus töten wollte, will Satan den spirituellen Tod jeder Seele.

    Gott zeigt uns hier aber auch Seinen Gegenzug: Durch den Heiligen Josef (Gott wirkt am liebsten durch Seelen) bringt Er Christus zu einem Land des Heidentums und der Abgötterei. Wir sehen hier Gott als Denjenigen, der das Licht vor finsteren Einflüssen behütet, um es im vollen Umfang gegen die Finsternis einsetzen zu können. Das ist es, was Er von jeder Seele erwartet: dass sie alles Licht, das sie in sich trägt, vor negativen Einflüssen bewahrt und es unaufhörlich gegen die Finsternis einsetzt.

  • Die Flucht ist hier Symbol für die Verfolgung der Christen. Diese Flucht wird in allen Zeiten weiter andauern, denn jede Seele, die sich bewusst für das Christsein entscheidet und auch tatsächlich danach lebt, wird ständig von der Finsternis bedroht und flieht ebenfalls ihr Leben lang vor den Einflüssen der Versuchung. Die Verfolgung der Christen wird in der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten geheiligt. Gott zeigt hier, dass Flucht nicht automatisch mit Feigheit gleichzusetzen ist: Wenn eine Flucht helfen kann, die Fortsetzung oder den Schutz eines Göttlichen Werks zu gewährleisten, ist sie sogar ein Dienst an Ihn.

  • Der kleine Jesus unternimmt diese Flucht nicht alleine: Er ist hier die kleine, unmündige Seele, die von der Mutter und dem Nährvater mitgenommen wird. Gott zeigt den Seelen hier die rechte Haltung in den Prüfungen: blinde Hingabe an Maria und den Heiligen Josef als die Beschützer und Begleiter auf dem Lebensweg. In dieser Zeit lehrt Gott die Seelen, wie sie unter der Macht und Führung Mariä als Herrin aller Seelen ihr seelisches Kapital sicherstellen können und wie sie unter Marias Wirken gegen die verheerenden Einflüsse (den Tod der Seele) geschützt werden können.

  • Der Lebensweg wird hier als eine 'Flucht' aus der Bedrohung vorgestellt, die nicht nur von auβen her kommt, sondern auch aus dem Inneren, aus der inneren Verfassung des Herzens und Geistes. Die Herrin aller Seelen hatte einst die Macht, den kleinen Jesus, den Sohn Gottes, in Sicherheit zu bringen. Diese Macht übt sie über jede Seele aus, die sich wie der kleine Jesus in blinder Hingabe Ihrem Wirken anvertraut: Diese Seele gestaltet Sie voll und ganz um, so dass sie stark wird gegen die Bedrohungen von Seiten ihrer eigenen Verführbarkeit und ihrer eigenen Schwächen. Wer sich von Maria aus jeder Gefahr wegführen lässt, mit der blinden Hingabe eines kleinen Kindes, kommt letztendlich sicher 'nach Hause' in Nazareth (in den Himmel), nach einem oft bewegten Leben im Ägypten einer gottlosen Welt.

  • Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Beginn der Verfolgung des Jesuskindes ungefähr mit Seiner Weihe im Tempel zusammenfällt. Gott weist darauf hin, dass die Seele, die sich an Maria weiht, und durch den Tempel Ihres Herzens an Gott, auf eine besondere Weise vom Teufel verfolgt werden wird, der sie durch die unterschiedlichsten Rückschläge im Leben und durch die unterschiedlichsten Versuchungen spirituell lähmen will, damit ihr Leben so unfruchtbar wie eben möglich für Gottes Werke wird.

    Gleich nachdem Sie Jesus im Tempel Gott dargeboten haben beginnen Maria und Josef die Flucht nach Ägypten. Sie zeigen Sich hier also als die Beschützer von Christus und somit von Gottes Heilsplan. Sie halten den schweren Prüfungen der unsicheren Reise nach Ägypten stand, um Christus die Möglichkeit zu bieten, später Seine Heilswerke zu vollbringen. So kennen wir in dieser Zeit die Herrin aller Seelen als die Beschützerin des Lichts, die jede Seele, die sich Ihr blind übergibt, derart umgestaltet, dass diese das Maximum aus ihren Fähigkeiten, Heil zu bringen und Gottes Werke zu tun, herausholen kann. Die Herrin aller Seelen begleitet jede Ihr geweihte Seele zum Gipfel ihrer Fruchtbarkeit in ihren beiden Lebenszielen: der eigenen Heiligung und dem Erbringen eines maximalen Beitrags zur Vollendung von Gottes Heilsplan.

  • Die Flucht nach Ägypten drückt eine vollkommene Hingabe an Gottes Willen aus. Maria und Josef flüchten nicht nur aus Angst vor dem Tod eines Kindes, sondern auch, weil Sie Christus die Möglichkeit geben wollen, Seine einzigartige Aufgabe in dieser Welt zu vollbringen. Jede Seele spielt eine einzigartige Rolle innerhalb von Gottes Heilsplan und kann von der Herrin aller Seelen dazu befähigt werden, diese Rolle mit höchster Fruchtbarkeit zu erfüllen. Maria und Josef zögern nicht, als der Engel Gottes Wunsch überbringt, dass Sie zu einem weit entfernten und unbekannten Gebiet ziehen sollen. Sie stellen Sich keine Fragen, Sie ziehen einfach los, mitten in der Nacht (der Finsternis des drohenden Todes: Wenn Christus hier als Mensch sterben würde, würden unzählige Seelen für ewig in der Finsternis des spirituellen Todes verbleiben). Ihre einzige Motivation für dieses unsichere Abenteuer ist der Wille Gottes. Gott zeigt darin ebenfalls, wie blinde Hingabe an Ihn (für die Seelen durch die Weihe an Maria und die blinde Hingabe an Sie) alle Pläne der Finsternis vereitelt (die Flucht nach Ägypten macht es Herodes unmöglich, Christus zu töten).

  • Diese Flucht ist auch Symbol für die Entsagung: Das Bekannte wird zurückgelassen, weil es von der Sünde bedroht wird oder Träger von Sünde ist, zugunsten des Unbekannten, weil Gott Sich dies wünscht. Viele Dinge, an welche die Seele sich hängt, hemmen ihr Wachsen und machen sie unfruchtbar. Nur die Seele, die auf Gottes Wort hin bereit ist, alles loszulassen, kann dem Tod der Seele entgehen und den für sie vorgesehenen Weg vollenden.

  • Gott zeigt in der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten den felsenfesten Glauben Mariä und Josefs an die Führung und den Beistand von Gottes Vorsehung. Die ganze Lebensreise jeder Seele ist ein unsicheres Unternehmen. Die Flucht nach, das Leben in und die Rückreise aus Ägypten war für Maria und Josef ein jahrelanges Unterfangen, erfüllt von gefährlichen Abenteuern, ähnlich dem Lebensweg jeder Seele auf Erden. Maria und Josef haben trotz des Hungers, des Durstes, der Hitze, der Bedrohungen und zahlreicher anderer Prüfungen nie gezweifelt, ob Sie wohl das Richtige getan hätten, indem sie so blind auf Gottes Wort vertraut haben. Während des Aufenthalts in Ägypten hatten Sie keine Kenntnis von dem Tag, an dem Sie eventuell zu ihrem vertrauten Heimatland zurückkehren werden. Ihre Herzen haben dort das viele unsichere Warten aller Menschenseelen geheiligt und haben Ströme von Gnaden für alle jene Seelen erkauft, die je den Mut aufbringen würden, trotz aller Unsicherheiten des Lebens zu glauben, dass Gott letztendlich alles zum Guten wendet.

  • Gott lehrt die Seelen hier, dass, wenn ihnen entgegengewirkt wird und sie verfolgt werden, sie Christus in ihrem Herzen bewahren müssen (Ihn nicht verleugnen dürfen und ihren Glauben weder verlieren noch ihm bewusst den Rücken kehren dürfen), dass sie Ihn dort durch die Wärme ihrer Liebe, durch Glauben und durch Hoffnung gegen die Verfolgung beschützen sollen, als Akt der Vereinigung mit dem ewigwährenden Kreuztragen des Erlösers und als Akt ihrer Bereitschaft zur Selbstverleugnung für Gottes Werke, und dass sie ihr Leben als eine ununterbrochene Gelegenheit betrachten sollen, Licht in der Finsternis zu verbreiten. Dieses Letztere können die Seelen dadurch tun, dass sie alle ihre Prüfungen an Maria weihen und sie mit Liebe tragen in Einheit des Herzens mit dem leidenden Christus.

  • Bei der Flucht nach Ägypten wird Maria im wahrsten Sinne des Wortes 'Schild der Verfolgten'. Sie wird dies für alle Seelen bleiben. Jede Seele trägt ja den Keim der Heiligkeit, den Keim Christi in sich.

Ähnlich wie die Flucht nach, der Aufenthalt in und die Rückkehr aus Ägypten bildet der Lebensweg der Seele, die Gottes Werke tun will, eine Aufeinanderfolge von Prüfungen, Verfolgungen, Entbehrungen, Kampf gegen unterschiedliche Gefahren und Bedrohungen. Die Seele, die sich in all dem ebenso blind Maria übergibt wie ein kleines Kind seiner Mutter, wird von Ihr aus jeder Bedrohung des Göttlichen Lebens in der Seele weggeführt und durch die Wüste der Schwierigkeiten des Lebens hindurchgeführt werden zu einer sicheren Heimkunft in das Nazareth von Gottes Herzen.


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21. Die Hochzeit in Kana

Die tiefe Bedeutung der Anwesenheit Jesu und Mariä
auf der Hochzeit in Kana in Galiläa

Myriam van Nazareth

Nachdem Jesus von Johannes dem Täufer im Jordan getauft worden war zog Er Sich während vierzig Tagen in die Wüste zurück. Sehr bald nach Seiner Rückkehr begab Er Sich zu einer Hochzeit in Kana, zu welcher Er, Seine Mutter und Seine ersten Jünger eingeladen waren. Jesus und Maria führten ein Leben, das in jeder Hinsicht von jeglichem Interesse für weltliche Einflüsse losgelöst war. Trotzdem musste Jesus bei diesem Fest zugegen sein, weil es ein Meilenstein innerhalb Seines Lebens als Messias sein sollte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, so wäre dieses Ereignis nie überliefert worden.

Betrachten wir die tiefe Bedeutung der Elemente, die uns das Evangelium diesbezüglich erzählt. Die Herrin aller Seelen erläutert dies alles und weist die Seelen darauf hin, dass der tiefe Sinn jeder Handlung und jedes Wortes nur vor dem Hintergrund einiger Erkenntnis von der spirituellen Mission des Messias und von Ihrer eigenen Mission verstanden werden kann.

  • Als der Wein der Gäste ausging, sagte Maria zu Jesus: "Sie haben keinen Wein mehr".

Maria Selber trank keinen Tropfen Alkohol. Wiederholt hat Sie mir in Visionen gezeigt und mir auch mit Worten versichert, dass Sie nur Wasser, Honigwasser und Saft aus Früchten (hauptsächlich Trauben) trank. Obwohl der Wein auf dem Hochzeitsfest Sie also nicht persönlich interessierte, fiel Ihr auf, dass die Gäste ein Bedürfnis hatten (den Wein), das bald nicht mehr befriedigt werden konnte. Gott zeigt hier den Seelen, dass sie in allen ihren Bedürfnissen auf Maria vertrauen können; dass Sie nämlich gleichsam keine Ruhe findet, bevor Sie weiβ, dass es jeder Seele gut geht. 'Gut' sollen wir dabei im spirituellen Sinne des Wortes verstehen, d.h. als einen Zustand, in welchem die Seele dasjenige hat, was sie braucht, um für das ewige Leben zu blühen.

Die Himmelskönigin weist darauf hin, dass Wein nicht nur ein 'edles' Getränk, sondern auch symbolisch für das Blut Christi ist. Dies heiβt, dass Gott Maria in Kana in Wirklichkeit den Seelen nachweisen lässt, dass jede Seele, die zum Hochzeitsmahl eingeladen wird (was in Wirklichkeit heiβt: die das Ewige Leben im Himmel genieβen will), am Blut Christi teilhaben muss. Dies heiβt, dass sich jede Seele auch selber an den Werken der Erlösung beteiligen muss und dass Maria in diesem groβen Mysterium eine Schlüsselrolle spielen kann. Maria erinnert an Ihre neugestaltende Macht als die Herrin aller Seelen: Sie kann die Erlösung in der Seele vollenden helfen, wenn die Seele aktiv bei ihrer Umgestaltung mitwirkt, was nur durch liebevolle Weihe von Prüfungen und Leiden möglich ist.

In Wahrheit wünscht Maria also jeder Seele den Wein der Erlösung ebenso wie die Einstellung der aktiven Mitwirkung bei den Erlösungswerken Jesu, die durch Sein Blut vertreten werden.

  • Jesus antwortet Maria: "Was willst Du von Mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen".

Durch weltliche Augen betrachtet, scheint Jesus Maria zurechtzuweisen. Durch Ihre Bemerkung Jesus gegenüber bringt Sie Ihren Wunsch zum Ausdruck, dass Jesus Selber neuen Wein herbeischafft. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Evangelium darauf hinweist, dass, 'wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach', Wasserkrüge bereitstanden. Von den Juden wurde erwartet, dass sie vor der Mahlzeit die Hände und sämtliche Gefäβe reinigen. Maria weiβ, dass Jesus Gottes Sohn ist und dass Er somit dieses Wasser in Wein verwandeln kann.

Jesus nennt Maria hier 'Frau'. In Anbetracht der Beziehung tiefer Himmlischer Liebe, die zwischen Ihnen existiert, ist dies sehr merkwürdig. Trotzdem ist es nicht Jesu Absicht, Seine Mutter so förmlich und reserviert zu behandeln. Mit der Anrede 'Frau' stellt Jesus ins Licht, dass Seine Beziehung zu Maria von jenem Augenblick an die Beziehung vom Sohn zur Mutter weit übersteigt: Jesus gehört nicht länger Ihr, sondern der ganzen Menschheit. Sie hält hier Einzug als die Mittlerin zwischen Gott und den Seelen. Jesus wird die Anrede 'Frau' später wiederholen: auf Golgotha.

In Wirklichkeit bringt Jesus hier einen innerlichen Kampf zum Ausdruck, weil Er weiβ, dass Maria vom Vater als Mittlerin vorgesehen worden ist und dass Sie somit die einmalige Macht besitzt, Ihn dazu anzuregen, Handlungen vorzunehmen, die den Seelen Vorteil einbringen. Er weiβ allerdings auch, dass die Stunde, in der Er Seine öffentliche Mission antreten soll, noch nicht gekommen ist.

  • Maria sagt zu den Dienern: "Was Er euch sagt, das tut".

Maria ist Sich der Macht bewusst, über welche Sie verfügt, um Gottes Werke zugunsten der Seelen voranzubringen, zu intensivieren, zu lenken. Gott zeigt hier, wie Maria bezweckt, in Seelen das blinde Vertrauen auf Jesus zu stärken: Egal was Er sagt, es ist automatisch für die Seele von Nutzen. Somit ist es besser, Seinen Worten Folge zu leisten.

Durch Ihre Entschiedenheit zeigt Maria, dass Sie Ihrer wahren Berufung folgt. Die Seele setzt sich nur dann entschieden durch, wenn sie weiβ, dass Gott Selber sie zu demjenigen beruft, was sie tun möchte. Maria ist tatsächlich dazu berufen, eine Brücke zwischen dem Erlöser und den Seelen zu sein. Sie ist hier Mittlerin von Gnaden, denn Sie weiβ, dass Jesus Ihr nichts verweigern wird, dass Er Ihren unausgesprochenen Wunsch kennt und dass Er diesem Wunsch stattgeben wird.

Maria ist hier aber auch bereits die Miterlöserin, die im Grunde genommen alle Seelen durchaus am Erlösungsmysterium teilhaben sehen möchte. Im Verborgenen sehnt Sie Sich danach:

1. in Kana: dass jede Seele den Wein erhält, den Jesus hier durch ein Göttliches Wunder bereiten wird;

2. im Allgemeinen: dass jede Seele 'das Blut Christi trinken soll', mit anderen Worten, aktiv an den Erlösungswerken teilnehmen soll.

  • Jesus geht nun zu den Dienern und sagt: "Füllt die Krüge mit Wasser".

Tatsächlich, Gott hat vorgesehen, dass sechs groβe Krüge da sind, die alle zusammen Hunderte von Litern Wasser enthalten können. Maria erinnert die Seelen an 'das Wasser Göttlichen Lebens', wovon Sie hin und wieder spricht. Sie versteht darunter die 'Tropfen jeder Prüfung, jedes alltäglichen Kreuzes'. Jesus geht auf die Diener zu in der Absicht, Marias Wunsch stattzugeben. Gott beugt also das Haupt vor einer erschaffenen Seele, denn diese Seele (Maria) hat gewollt, dass Gott Seine Stunde voranbringt. Trotz der Tatsache, dass Sich Maria dadurch etwas Auβergewöhnliches wünscht (eine Änderung im ursprünglichen Heilsplan), gibt Gott diesem Wunsch statt. Was Maria hier in Wirklichkeit vollbringt, ist eine Äuβerung uneingeschränkter Macht auf Gottes Herz.

Jesus weiβ sehr wohl, dass Er das Wasser in Wein verwandeln wird und dass Er dies deswegen tun wird, weil Sich Maria dies von Ihm wünscht, und weil Sie die Diener darauf vorbereitet hat, Ihm in allem blind zu folgen. Gott weist nach, dass sich eine Seele dadurch eine gewaltige Macht auf Gottes Handlungen erwerben kann, dass sie sich in vollkommener Selbstverleugnung inständig nach dem Wohl ihrer Mitseelen sehnt und dass sie in diesen Seelen ein blindes Vertrauen zu Gott erweckt.

  • Im Verborgenen vollbringt Jesus das Wunder und sagt dann zu den Dienern, welche die Krüge mit Wasser gefüllt haben: "Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist".

Derjenige, der für das Festmahl verantwortlich ist, stellt fest, dass ihm kein Wasser, sondern Wein dargereicht wird.

Maria hat Gott dazu gebracht, auf einer Hochzeit Ihren Willen zu vollbringen. Im Grunde genommen jedoch hat Sie Gott dazu gebracht, für immer Ihre Wünsche zu erfüllen, wenn Sie vermittelt, damit das Wasser Göttlichen Lebens (die geweihten Prüfungen und Kreuze einer Seele) in die Göttlichen Wirkungen des Blutes Christi (die Vollendung der Erlösung) verwandelt wird. Die Umwandlung des Wassers in Wein weist auf eine Verschmelzung der eigenen Prüfungen mit dem Blut Christi hin, durch vollkommene Weihe und durch den Willen, in den Kreuzen des Lebens eins mit Christus zu sein.

Was ist hier auf der spirituellen Ebene erfolgt? Das Menschliche (das Wasser, die Tränen des Leidens als Mensch) wird in das Göttliche (den Wein, Symbol für die erlösende Macht Gottes) verwandelt, weil:

  1. die Seele geglaubt und mitgewirkt hat: Die Diener haben auf Jesus vertraut und haben Hunderte von Litern in die Krüge gegeben.
  2. die Seele Maria gehorcht hat: Die Diener haben sich keine Fragen gestellt, sie haben einfach dasjenige getan, was Sie gesagt hat.
  3. Maria Ihre unbegrenzte Macht angewandt hat. Und Sie hat eine Brücke zwischen Gottes Werken und einem menschlichen Werk geschlagen: Das Wasser ist ohne wenn und aber in die Krüge gegeben und demjenigen dargereicht worden, der für das Fest verantwortlich ist. Aus diesem Grunde hat Gott das menschliche Werk zu einem Göttlichen Werk gemacht.

Maria hat an jenem Tag noch ein anderes Göttliches Werk für immer zustande bringen lassen: Die Krüge sind hier auch symbolisch für die Seelen. Der Krug der Seele wird während des Lebens mit den Millionen von Tropfen aller weltlichen Einflüsse und Eindrücke, des Unglaubens, der Oberflächlichkeit usw. gefüllt. Durch Marias Vermittlung kann dieses Wasser in wahren Wein verwandelt werden, wobei der Wein symbolisch für das Göttliche ist. Auch dadurch zeigt Gott uns Marias neugestaltende Macht: Ein einziges Wort von Ihr, und Gott ändert sogar Seine Pläne, um der Seele entgegenzukommen, vorausgesetzt, diese gibt sich Maria hin und glaubt an Gottes Werke.

Maria vermittelt hier mit einem einzigen Ziel vor Augen: Ihrer Berufung nachzugehen, die daraus besteht, auf der spirituellen Ebene die Hochzeit zwischen jeder Seele und Gott zu einem groβen Erfolg zu machen. Die Seele, die auf Marias Wort hin die Befüllung ihres Kruges mit sämtlichen Elementen des Lebens auf Erden unter Gottes Obhut stellt (so wie Jesus die Befüllung der Krüge überwacht), kann erfahren, wie sämtliche Elemente ihres Lebens geheiligt werden (alles Wasser im Krug verwandelt sich in Wein, weil es durch den Willen der Seele, die Himmlische Hochzeit an sich vollziehen zu lassen, bereits Wasser Göttlichen Lebens ist). Die Seelen, die auf dem Hochzeitsfest in Kana zugegen sind, die also die Hochzeit mit Gott schlieβen wollen, werden durch die Verschmelzung des eigenen Willens mit Marias Willen und mit Gottes Willen mit Gott vereinigt.

  • Derjenige, der für das Festmahl verantwortlich ist, kostet den Wein, lässt den Bräutigam rufen und sagt: "Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten".

Die Herrin aller Seelen weist darauf hin, dass diese Stelle die Seelen zwei Dinge lehren will:

1. Das weltliche Leben verspricht den Seelen den Himmel auf Erden: Alle weltlichen Verlockungen sehen Wein ähnlich, versetzen die Seele allerdings nur in einen Rausch, so dass sie nicht merkt, dass sich die Qualität ihres Lebens in dem Maβe immer weiter verschlechtert, wie sie 'mehr – von den Einflüssen der Welt – getrunken hat'.

2. Gottes Heilsplan hat den besten Wein bis zu den Letzten Zeiten zurückgehalten. Dadurch, dass die Welt immer finsterer wird, muss die Seele in dieser Zeit verhältnismäβig gröβere Anstrengungen leisten, um sich zu heiligen. Die Seele, die sich jetzt vollkommen im Kampf für die Vergeistigung hingibt, kann dadurch sehr hohe Grade der Heiligkeit erreichen. Maria lädt die Seelen dazu ein, zu berücksichtigen, dass Sie gerade wegen der beispiellosen Finsternis der heutigen Welt ausgerechnet in dieser Zeit als die Herrin aller Seelen bekannt gegeben wird, der Eigenschaft aller Eigenschaften, der Krönung Ihrer von Gott erhaltenen Macht als Wegweiser, Lehrerin, Mittlerin, Miterlöserin und Führerin im Kampf gegen die Finsternis.

Um im Bilde der Hochzeit in Kana zu sprechen, besteht die Rolle der Gottesmutter in diesen Letzten Zeiten daraus:

Als Herrin aller Seelen will und kann Maria die Seelen dadurch zur Himmlischen Hochzeit begleiten, dass Sie:

  • in ihnen die Bereitschaft weckt, ein blindes Vertrauen zu Gottes Werken zu hegen;
  • sie in einen engen Kontakt mit dem Göttlichen bringt;
  • sie der berauschenden Einflüsse der Welt bewusst macht;
  • sie dermaβen umgestaltet, dass sie Gottes besten Wein erkennen lernen und sich nur noch nach diesem besten Wein sehnen.

Wir können in diesem Sinne sagen, dass Gott den Seelen jetzt, in diesen Letzten Zeiten, Seinen guten Wein darreicht: In der Wissenschaft des Göttlichen Lebens bekommen die Seelen jetzt:

  • das vollkommen ausgearbeitete Programm für ihre Heiligung;
  • eine vollständige Bewusstwerdung hinsichtlich der Strategien desjenigen, der 'den weniger guten Wein' serviert (Satan), und
  • eine vollkommene Bewusstwerdung hinsichtlich der wahren Gröβe Mariä als Derjenigen, deren Wirkung durch Ihre vollendete Einheit mit dem Willen Gottes im Grunde genommen gar keine Beschränkungen gesetzt sind.

Die Herrin aller Seelen bereitet die Seelen, die dazu bereit sind, ohne Weiteres auf Sie zu hören, auf die Vollendung der Himmlischen Hochzeit vor, die in der vollendeten Umwandlung alles Menschlichen (des Wassers) in reine Heiligkeit (den Wein) besiegelt wird.


www.maria-domina-animarum.net

TOTUS TUUS, MARIA !

EDELSTEINE DER GNADE

22. Die Auffindung des zwölfjährigen Jesus

Die tiefe Bedeutung der Auffindung Jesu im Tempel

Myriam van Nazareth

Als Jesus zwölf Jahre alt war gingen Maria und Josef mit Ihm zum Paschafest nach Jerusalem. Bei der Rückkehr nach dem Fest stellten Sie fest, dass Jesus Sich nicht unter den Heimreisenden befand. Darauf kehrten Sie nach Jerusalem zurück um Ihn zu suchen. Nach einer Suche von drei Tagen fanden Sie Jesus im Tempel. So wie in vielen der Ereignisse im Leben Jesu und Mariä hat Gott in diesem ganzen Geschehen eine Anzahl von Lektionen für die Menschenseelen verborgen. Lassen wir die Himmlische Königin uns diese erläutern.

Das Geschehen spielt sich nicht zufällig in der Osterzeit ab. Die Osterzeit ist die Zeit der Fülle von Gottes Verherrlichung. Diese Verherrlichung soll später in Christus verkörpert werden, mit der Auferstehung am Ostermorgen. Dieses erste augenfällige Auftreten des zwölfjährigen Jesus ist im Grunde genommen bereits eine einzige Verherrlichung an Gott, wie sich im Nachfolgenden noch herausstellen wird.

Wenn Maria und Josef auf der Heimreise aus Jerusalem feststellen, dass Jesus nicht mehr bei Ihnen ist, gehen Sie anfangs davon aus, dass Er Sich wohl in der Pilgergruppe befindet. Sie fragen also, ob irgend jemand Ihn gesehen hat. Maria und Josef führen ein Leben, das vollkommen an Gott und Seinen Interessen orientiert ist. Trotzdem weist Gott durch dieses Vorgehen nach, wie sehr die Seele dazu neigt, ihr Glück zunächst beim Mitmenschen zu suchen. Inzwischen setzt die Seele ihre Lebensreise im Irrtum fort, bevor sie dann zu gegebener Zeit 'umkehrt' (der Zeitpunkt der Bekehrung!). Maria und Josef handeln so bei Ihrer Suche nach Jesus, zeigen jedoch in Wirklichkeit nicht, dass Sie Selber weltliche Gesinnungen hegen, sondern Sie weisen das spirituelle Handeln unzähliger Seelen nach:

  • Orientierung an Menschen, alles von Menschen erwarten;

  • inzwischen beharren sie im Irrtum;

  • schlieβlich kommt dann die Erkenntnis, dass Gott der Mittelpunkt von allem ist, und es folgt also die Bekehrung.

Maria und Josef sind tief von der Tatsache beeindruckt, dass Sie Ihren einzigen Schatz, Jesus, den Sohn Gottes aus den Augen verloren haben. In der Wirklichkeit des spirituellen Lebens verlieren unzählige Seelen täglich Christus und Gottes Werke und Pläne aus den Augen, so dass Er gleichsam unbemerkt aus ihrem Leben verschwindet. Sie sind sich oft nicht einmal dessen bewusst, dass sie Gott verloren haben. Die Seele verliert Jesus durch jede Sünde und durch jede Gleichgültigkeit und jeden Unglauben hinsichtlich Gottes Gegenwart im Leben, und findet Ihn nicht solange sie ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche an weltlichen Dingen orientiert. Um es in einem Bild auszudrücken, das von vielen noch besser erkannt wird: Viele Seelen suchen das Glück bei den Menschen und in den weltlichen Dingen, während es nur bei Gott gefunden werden kann.

Die Unbefleckte Mutter und der Pflegevater entschlieβen sich somit, nach Jerusalem zurückzukehren, weil keine Seele in der Pilgergruppe Jesus gesehen hat. Da zeigt sich ein kräftiges Symbol dafür, dass die Menschheit im groβen Stil für Gott kein Auge mehr hat. Erst nach einer Suche von drei Tagen werden Sie Ihn zurückfinden. Gott symbolisiert da die Drei Göttlichen Personen, weil Gott in Seiner Fülle zurückgefunden werden soll, als Schöpfer, als Erlöser und als Heiligmacher:

  • Die durch die Sünde verwundete Seele soll aktiv bei ihrer inneren Heilung mitwirken (Neuschöpfung);

  • Sie soll bei ihrer Erlösung aus dem Griff der Sünde und der Versuchung mitwirken;

  • Sie soll bei ihrer Heiligung mitwirken, der Vervollkommnung in sämtlichen Tugenden und der vollkommenen Vergeistigung aller ihrer Gedanken, Gefühle und Wünsche.

Damit die Seele tatsächlich bei all dem mitwirkt, muss sie zunächst an Gott glauben, Ihn aktiv in ihrem Leben suchen und dauernd berücksichtigen, dass sie in sich selbst einen heiligen Keim trägt, eine Kammer, die im Grunde genommen dazu eingerichtet worden ist, dass Sich Gott in ihr ansiedeln kann, die jedoch gewöhnlich weitgehend vernachlässigt wird.

Maria und Josef kehren somit nach Jerusalem zurück, und landen nach drei schmerzhaften Tagen des Suchens letztendlich im Tempel, wo Sie Jesus finden. Jerusalem steht hier symbolisch für die Seele. Der Tempel steht symbolisch für den wahren, tiefen Kern der Seele, den Keim der Heiligkeit. Nur dort will Gott in Seiner Fülle leben. Gott lebt in der ganzen Schöpfung, aber Er bevorzugt den Mittelpunkt der Seele als Thronsaal. Jesus ist in Jerusalem zurückgeblieben und hat Sich im Tempel aufgehalten. Niemand kann behaupten, der Schmerz Seiner Eltern sei Ihm gleichgültig gewesen, noch dass Er nicht auch bei Ihnen sein will, aber Er erfüllt in jenen Tagen eine Aufgabe im Rahmen von Gottes Plan:

1. Der zwölfjährige Jesus wird hier Seine ersten Eindrücke hinterlassen, aufgrund derer manche die Gelegenheit bekommen werden, Ihn später als den Messias zu erkennen;

2. Er setzt hier ein Zeichen gegenüber allen Menschenseelen: Was die Seele auch immer denken oder fühlen mag, jeden Augenblick ihres Lebens soll Gottes Werken Vorrang eingeräumt werden. Jesus stellt Sich dadurch in den Dienst von Gottes Werken, dass Er die Sorge wegen den von Ihm meist geliebten Mitmenschen (Maria und Josef) in den Dienst der Verherrlichung an Gott stellt: Er hält Sich drei Tage lang im Tempel auf, und führt dort Gespräche mit den Lehrern;

3. Jesus zeigt hier den Seelen, dass Er alles beiseite schiebt um im Tempel der Seele, im Keim der Heiligkeit in jeder Menschenseele, wohnen zu können. Hier bringt Er also im Verborgenen bereits Seinen Wunsch zum Ausdruck, bei den Seelen zu bleiben bis ans Ende der Zeit, unter anderen in der Eucharistie. Jesus will dort sein, wo Gott verherrlicht wird, wo Gott wirklich lebt, nämlich im Tempel der Seele.

Bei Ihrem erneuten Eintreffen in Jerusalem finden Maria und Josef dort also nicht ein Kind, das sich im Stich gelassen fühlt oder das sich in der regen Stadt verloren wähnt, sondern Sie finden Jesus im Tempel, beschäftigt mit den Lehrern. Er stellt Fragen und beantwortet seinerseits ihre Fragen, wobei Er sie durch Seine einmalige Weisheit, Erkenntnis, und Kenntnis von der Heiligen Schrift in Staunen versetzt. Erkennen wir das Symbol: Die Seele, die Gott in der Tiefe ihres eigenen Wesenskerns sucht, kann dort Gottes Wahrheit entdecken und die Gnade der Weisheit erhalten.

Wenn Sie Jesus sehen, fragt Maria Ihn: "Kind, wie konntest Du Uns das antun?"

Dies ist die normale Frage einer Mutter an ihr Kind, das sich der Aufsicht seiner Eltern entzogen hat. Maria erfüllt mit dieser Frage jedoch eine Rolle in einem Plan Gottes, der nachweisen will, dass die Seele, die Gott verliert, gewöhnlich Gott die Schuld gibt, als ob Er die Seele verlassen hätte, was Er allerdings nie tut: An den Tagen der gröβten Prüfungen fühlt sich der Mensch leicht von Gott verlassen. In Wirklichkeit jedoch, sucht Gott an solchen Tagen mehr als je einen Wohnort im verborgenen Mittelpunkt der Seele, um die Prüfung dort für Seine Pläne und Werke wirksam machen zu helfen.

Jesus antwortet: "Warum habt Ihr Mich gesucht? Wusstest Ihr denn nicht, dass Ich in dem sein muss, was Meinem Vater gehört?"

Maria hat immer gewusst, dass Jesus nicht auf Erden gekommen war um ein 'normales' menschliches Leben zu führen, sondern um den Obstgarten von Gottes Heilsplan für die Seelen aufzuschlieβen in Seiner Verkündigung, Seinen Leiden und Seinem Kreuzestod, und in Seinem Auferstehen. In Wirklichkeit spricht Jesus hier zu jeder Seele, und will ihr klar machen:

  • dass die Seele Gott oft am falschen Ort sucht, während Er am Liebsten in ihr wohnt;

  • dass die Seele Ihm dadurch nachfolgen muss, dass sie ihrerseits das Heil in sich selbst sucht, und zwar dadurch, dass sie an ihrer eigenen Heiligung arbeitet, damit Jesus in ihr alles vergessen möge (so wie Er im Tempel in Jerusalem alles zu vergessen schien), weil in einer geheiligten Seele Gott am meisten verherrlicht wird und Seine Werke am meisten gefördert werden.

Zum Zeitpunkt dieses Ereignisses ist Jesus zwölf Jahre alt. Bei den Juden galt dieses Alter als das Alter der Erwachsenheit. Auch da liegt ein Symbol: Die Menschenseele ist in spiritueller Hinsicht erst dann reif, wenn sie über alles nach Gott sucht, im Mittelpunkt ihres eigenen Wesens. Jesus bringt dies tatsächlich dadurch zum Ausdruck, dass Er in diesem symbolischen Alter zum ersten Mal im Tempel (vergleichbar mit dem Mittelpunkt der Seele) zurückbleibt um Gott durch Sein ganzes Auftreten zu verherrlichen und Ihn sichtbar über alles zu stellen. Von der Menschenseele fordert es eine groβe Entwicklung, in erster Linie Gott zu suchen. Dies von Herzen und in voller Überzeugung zu tun, heiβt: einen Punkt zu erreichen, wo die Seele wahrhaftig anfängt, Heil zu erwirken, und somit in der Heiligung vorankommt.

Obwohl Jesus dazu im Tempel zurückgeblieben ist, Gottes Werke zu tun, geht Er trotzdem mit Maria und Josef nach Nazareth zurück, 'und Er war Ihnen gehorsam'. Die tiefe Bedeutung: Wer Gott im Mittelpunkt seines eigenen Wesens (im Keim der Heiligkeit) sucht, bekommt Gottes Begleitung auf seinem weiteren Lebensweg. Darüber hinaus weiβ Jesus hier, dass Seine Zeit um öffentlich Lehrer zu werden, noch nicht gekommen ist, also gehorcht Er Denjenigen unter deren Obhut Er gestellt ist bis zum Tag, an dem Er der Menschheit geschenkt werden soll in der Taufe im Jordan. Er geht mit Maria und Josef, um bei Ihnen wohnen zu bleiben. Das ist es, was Er in jeder Seele tun möchte, aber dazu soll sich die Seele täglich neu bekehren – gleichsam nach jedem 'Verlieren von Jesus' umkehren zum Jerusalem des Keimes der Heiligkeit tief in ihr – um immer wieder aktiv nach Gott zu suchen.

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Damit ist die Reihe der Edelsteine der Gnade abgeschlossen. In 22 Folgen hat die Himmelskönigin den Seelen eine Anzahl tieferer Erkenntnisse von Ereignissen verschafft, die in Ihrem Leben und im Leben Jesu eine groβe Rolle gespielt haben und somit von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung von Gottes Heilsplan und für die Belehrung an Seelen in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens geworden sind. Mögen diese Erkenntnisse vielen Seelen eine groβe Hilfe bei der Nachfolge Jesu und Mariä sein, denn Sie sind die Spiegel, in denen die Seele den Stand ihrer eigenen Heiligung ablesen kann.

Myriam, im April 2011