Endgültige deutsche Fassung – 2016.
Auf Anordnung seitens der Himmelskönigin ersetzt diese Fassung sämtliche deutschen Fassungen, welche von dieser Schrift im Umlauf sind.

TOTUS TUUS, MARIA !

DIE UNVERWELKBARE BLUME VON GALILÄA

Unterrichtung der Allerheiligsten Jungfrau Maria
über Ihr eigenes Verhalten und Ihre inneren Verfassungen als Mensch

Praktischer Leitfaden zur Nachfolge Mariä

(Myriam van Nazareth)

"(...) Vergesst nie, dass der Allerhöchste in Mir, Maria, sämtliche Vollkommenheiten angesammelt hat, die je aus Seiner Hand gekommen sind, und dass Ich somit die Fülle Seiner schöpfenden, erlösenden und heiligenden Werke vertrete. Deshalb werde Ich in diesen allerletzten Zeiten als die Herrin aller Seelen verkündet, denn die Zeit der vollkommenen Verherrlichung der Werke Gottes ist nunmehr gekommen". (Offenbarung der Herrin aller Seelen, 2.-3. März 2009)

"Ich werde den Seelen bald durch Meine Myriam eine Unterrichtung schenken, die ihnen zeigen wird, wie Ich als Mensch war, damit sie das Bild der Verhaltensweisen und der Art des Seins vor Augen bekommen, die der Göttlichen Gerechtigkeit die vollkommene Erfüllung schenken und dadurch die allerhöchsten Gnaden freisetzen". (Offenbarung, Sonntag, 22. August 2010 – Fest Maria Königin und Herrin aller Seelen)

In Ihrer Offenbarung vom 22. August 2010, am Fest Ihrer Krönung zur Königin von Himmel und Erden und zur Herrin aller Seelen, verkündete die Allerheiligste Jungfrau, dass Sie Ihrer Myriam zugunsten der Seelen eine Unterrichtung schenken werde, um den Seelen zu zeigen, wie Sie als Mensch auf Erden wirklich war. Als Zweck dieses Versprechens gab Maria den Wunsch zu erkennen, alle Seelen mögen sich vor Augen halten können, was es konkret im Alltag heiβt, 'Maria nachzufolgen'.

Genau dies war bereits der Hauptzweck des Buches Wiedergeburt des Irdischen Paradieses, das 2007 als Frucht einer langen Reihe von Visionen über Marias tägliches Leben das Licht sah.

Durch diesen Praktischen Leitfaden zur Nachfolge Mariä gieβt die Herrin aller Seelen die Gnade in die Seelen, sich ein übersichtliches Bild von Ihr zu machen, Die das Muster der höchsten Heiligkeit, der höchsten Fruchtbarkeit ist, die je von einer erschaffenen Seele erreicht worden ist.

Die Seelen bekommen also ein Bild der Menschenseele in den Verhaltensweisen und Verfassungen, die gemeinsam zu einem Leben in der höchsten Fruchtbarkeit, also in der höchstmöglichen Heiligkeit führen. Sie sehen hier MARIA, aber werden dazu eingeladen, diese Verhaltensweisen und Verfassungen gleichzeitig derart zu ihren eigenen Verhaltensweisen und Verfassungen zu machen, dass sie in diesem Text immer mehr sich selbst wie in einem Spiegel wiederfinden können. Diese Unterrichtung lehrt nicht nur, wie Maria Sich verhielt, sondern auch, warum Sie Sich so verhielt (also den spirituellen Hintergrund vor welchem Sie Sich so und so verhielt).

Der Text dieser Unterrichtung kann unmöglich vollständig sein. Der Zweck dieser Schrift besteht daher nur darin, eine Anzahl von Situationen und Verfassungen aus Marias Leben und Wesen zu schildern, die zusammen möglichst vielen Seelen in den Stand versetzen können, Maria in vielen Situationen im Alltag möglichst gut nachzufolgen.

Dieser Text wird im Präsens (in der Gegenwartsform) geschrieben, weil er die Wiedergabe der Bilder von Marias Leben ist, die Myriam gezeigt worden und in Form einer Schilderung aufgezeichnet worden sind.

Die Allerheiligste Jungfrau Maria,
die unverwelkbare Blume von Galiläa

Marias ganzes Wesen, Ihr ganzes Verhalten und alle Ihre inneren Verfassungen werden während Ihres Lebens auf Erden an der vollkommenen Anwendung von Gottes Gesetz orientiert. Sie weicht in keinerlei Hinsicht von dem Idealbild ab, das Gott bei der Schöpfung der Menschenseele vor Augen hatte. Gott hatte vorgesehen, dass der Mensch vollkommen heilig sein und leben sollte, das heiβt, die Menschenseele sollte

  • mit allem, was in ihr vorgeht (mit allen Gedanken, Gefühlen, Wünschen und Bestrebungen) und
  • mit allem, was von ihr ausgeht (mit allen Handlungen und Worten, sogar mit allen Gesichtsausdrücken und Gebärden)

die höchstmögliche Fruchtbarkeit für Gottes Pläne und Werke hervorbringen, im höchstmöglichen Maβe zur Verwirklichung und Vollendung dieser Göttlichen Pläne und Werke beitragen, und im höchsten Maβe Heil und Segen auf die Schöpfung bringen.

Maria war die erste Menschenseele, in welcher dieses Göttliche Ideal in seiner Fülle zum Leben kam und in allen Situationen des Alltags ausgedrückt wurde. Sie brachte dies zustande, indem Sie die Liebe, die einzige Quelle allen Lebens, das tiefe Wesen des Göttlichen Lebens in der Seele, in Ihrem Leben in der Vollkommenheit anwendete. Maria nährte Sich voll und ganz an der Quelle des Göttlichen Lebens und war dadurch im allerhöchsten Grade Bild und Gleichnis Gottes.

Die Unbefleckte Jungfrau Maria ist eine auβergewöhnlich schöne Frau. Ihre Schönheit ist wahrlich übernatürlich, als ob Sie Gottes Vollkommenheit auf Erden vergegenwärtigt. Ihre Züge sind bezaubernd mild, wie von einer ungewöhnlichen Glut umgeben. Egal ob man Sie als Kind sieht, als junges Mädchen, als erwachsene Frau oder als Frau in den “Jahren der Reife”, es scheint, als ob sich Ihre Wesenszüge kaum verändern. Immer strahlt Sie diese höchst ungewöhnliche Mischung von Glut, Milde, Zärtlichkeit und Würde aus, was sehr viele fasziniert. Die Unvergänglichkeit Ihrer Wesenszüge und Ihre ganze Himmlische Ausstrahlung sind der Tatsache zuzuschreiben, dass Maria im Kern Ihrer Seele von einer absolut vollkommenen und bedingungslosen Liebe zu Gott und zu jedem Mitgeschöpf getrieben wird. Diese vollendete Liebe bestimmt Ihre ganze Seinsweise und Ihr ganzes Tun und Lassen. Wer Maria mit einem vollkommen geöffneten Herzen beschäftigt sieht und hört, weiβ, dass Gottes Reich auf Erden in Vorbereitung ist.

Betrachten wir Maria, die Blume, welche die Saat Göttlichen Lebens so vollkommen in Sich zum Reifen zu bringen wusste, dass in aller Ewigkeit an Ihr kein Blättchen verwelken wird:

  1. Maria nähert Sich jedem Geschöpf (Mensch und Tier) mit einem Herzen, das ständig eine Brücke zwischen dem Geschöpf und Gott schlägt. Sie fühlt Sich in das Geschöpf ein, bringt dessen Bedürfnisse in einer ununterbrochenen Weihe vor Gott und strahlt Gottes Liebe direkt in das Herz des Geschöpfes. Dadurch, dass Sie diese Strömung in zwei Richtungen zustande bringt, sie verstärkt und beschleunigt, reinigt Sie ständig das innere Leben dieses Geschöpfes und fördert Sie dessen Lebenskraft. So verbindet Sie auf geistige Weise ununterbrochen jedes Geschöpf, dem Sie begegnet, mit Gott.

  2. Immer lässt Sich Maria von der inneren Frage treiben, wie Sie Ihrem Mitgeschöpf zu Diensten sein kann. Sie sieht Ihr eigenes Leben nur als eine Aufeinanderfolge von Gelegenheiten, gegenüber der ganzen Schöpfung oder gegenüber einem oder mehreren Geschöpfen Gott zu vergegenwärtigen: Sie will jedes Geschöpf (Mensch und Tier) in die Geborgenheit von Gottes Liebe hüllen, damit dieses Geschöpf spüren und wissen möge, dass Gott mit ihm beschäftigt ist. Bei diesem “Dienen” orientiert Sich Maria an erster Stelle an der Förderung des Seelenheils Ihres Mitmenschen und an der Förderung der Blüte der Liebe in jedem anderen Geschöpf zu.

  3. Jeder Kontakt mit einem Geschöpf (Mensch oder Tier) ist für Maria ein Moment der Selbstverleugnung. Sie ist nur in dem Maβe glücklich, in dem es dem Mitgeschöpf gut geht. Jedes physische und emotionale Leiden des Mitgeschöpfes veranlasst Maria zu Handlungen und Worten, die diese Leiden entweder lindern oder fruchtbar machen sollen. Als erste Opfergabe, um diese Gnade zu erwirken, bietet Sie Sich immer Selbst Gott an mit Leib und Seele, mit Herz und Geist, mit der Fülle Ihrer Liebe und mit der Aufopferung Ihrer Zeit.

  4. Ich sehe Maria mit Tieren umgehen: Sie spricht sanft zu ihnen, streichelt sie gerne, behandelt sie mit Ehrerbietung und Milde, im vollen Bewusstsein, dass sie Geschöpfe sind, die von Gott dem Menschen aus Liebe gegeben sind, um für den Menschen Gefährten zu sein, mit welchen er während des Lebens auf Erden Gottes Liebe in die beiden Richtungen austauschen kann. In Ihrem Umgang mit jedem Tier zeigt Maria den Seelen, wie das wahre Glück und der wahre Friede auf Erden in sehr hohem Maβe durch die Kraft des Liebesstromes zwischen den Menschenseelen und den Tieren bestimmt wird. Wenn Maria ein Tier streichelt, will Sie sowohl dieses Tier als auch den Menschen, der gegebenenfalls bei Ihr ist, lehren, dass Berührungen keine Quelle von Angst sein dürfen, sondern dass die Hand eines Menschen nur Segen bringen darf.

  5. In Ihrem Umgang mit den Tieren erinnert Maria die Seelen daran, dass die Menschenseele von Gott als Stellvertreterin Gottes der ganzen Schöpfung gegenüber gedacht war. Von jeder Menschenseele erwartet Gott, dass sie in jedem Mitgeschöpf die Gefühle weckt, die Gottes Nähe eigen sind: Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, innerlichen Frieden, tiefe Ruhe, wahre Lebenslust. So weckt Maria in jedem Mitgeschöpf die Fähigkeit, dabei zu helfen, den Plan, den Gott mit dem Leben dieses Geschöpfes hat, dadurch vollkommen zu erfüllen, dass in diesem Geschöpf jede Hemmung und alle Angst vollkommen ausfallen und es sich in allen seinen Prüfungen vollkommen unterstützt fühlt.

  6. Maria gibt Sich jedem Mitgeschöpf (Mensch und Tier) so vollkommen hin, dass dieses nicht länger Opfer von Gefühlen der Einsamkeit ist. Das Geschöpf fühlt sich so sehr in Marias Herz aufgenommen, dass es spürt, wie sehr Gott es liebt. Auf diesem Wege fördert Sie in hohem Maβe das Strömen der wahren Liebe und des Vertrauens unter Geschöpfen und von Geschöpfen zu Gott hin.

  7. Maria geht sanft und zart mit jedem Mitgeschöpf (Mensch und Tier) um. Sie betrachtet jedes Geschöpf als Gottes Eigentum, als ein lebendes Wesen, das Gefühle hat und für welches es ganz wichtig ist zu spüren, dass es geliebt wird und dass es in seiner Eigenheit (seinen spezifischen Zügen, seiner Persönlichkeit, seinen artgebundenen Besonderheiten, usw.) angenommen wird. Maria schlägt kein einziges Geschöpf, spricht keine schockierenden Worte, nimmt keinem einzigen Geschöpf seine Würde.

  8. Maria liebt die Stille als ein heiliges Gut. Sie sucht die Stille, weil diese Sie uneingeschränkt an Gottes Vollkommenheit erinnert. Selbst spricht Sie sanft und beherrscht, verhält Sich beherrscht, ohne jegliche Überschwänglichkeit. Sie bewegt Sich ganz ruhig, sodass Sie trotz Ihrer körperlichen Schönheit nahezu niemandem auffällt. Für Maria ist jeder Verstoβ gegen die Stille wie ein Einbruch in Gottes Eigentum, weil Gottes Geist überall ist und in allen Herzen sanft die Ewige Weisheit zu flüstern versucht. Maria verabscheut jeden Verstoβ gegen die Stille, ebenfalls weil Ihr dies als Überheblichkeit anmutet: das Aufnötigen der eigenen Anwesenheit der Schöpfung gegenüber.

  9. Marias Stimme ist sehr schön und sanft, Sie spricht unter allen Umständen zärtlich und liebevoll. Durch die Art und Weise wie Sie spricht, bringt Sie Ruhe, Frieden und Vertrauen in jedes Herz. Maria spricht kein einziges Wort auf eine Weise, die bei Ihrem Zuhörer (Mensch oder Tier) Verärgerung oder Unbequemlichkeit wecken könnte, weder durch den Ton noch durch den Inhalt Ihrer Worte. Die Art und Weise, wie Sie spricht, heilt viele verwundete Herzen, dadurch dass Ihre Milde spürbare Trägerin von Gottes Liebe ist und in Menschen und Tieren sehr viel Unruhe besänftigt.

  10. Wenn Maria zu einem Mitgeschöpf (Mensch oder Tier) spricht, tut Sie dies in der Form freundlicher Einladungen, sanfter Worte, demütiger Fragen oder frohgemuter, ermutigender Bemerkungen. Unter keinen Umständen sehe ich Maria jemandem befehlen, weder dem jungen Jesus, noch Josef, noch einem Apostel, noch den Frauen, die Jesus folgen, noch Tieren. Zu allen Mitgeschöpfen spricht Sie sanft, Sie befiehlt nie. Dennoch hat Sie eine grenzenlose Autorität, weil Ihre Worte und Bitten Träger einer auβergewöhnlichen Liebe sind und die Mitmenschen sich dadurch viel tiefer in die Wünsche Ihres Herzens einbezogen fühlen. Maria betrachtet Befehle, insofern Sie diese Selber erteilen würde, als Äuβerungen der Hochmut und Sie fühlt Sich viel zu klein und unwürdig, anderen Befehle zu erteilen. Als einzige Ausnahmen zeigt mir Maria die Situationen, in denen Sie Teufeln, die Sie aufgrund Ihrer auβergewöhnlichen Begabung sehen kann, Befehle erteilt.

  11. Maria spricht kaum über weltliche Themen. Wenn Sie spricht, tut Sie dies im Allgemeinen um Gottes Wahrheit zu verkünden, um eine Seele aus einem Irrtum zu befreien, um einer Seele Mut oder Hoffnung zu geben oder um ein Mitgeschöpf (Mensch oder Tier) mit einer Atmosphäre tiefer Liebe zu umhüllen. Sie verleumdet nie, verbreitet keine Gerüchte, spricht mit einem Mitmenschen nie über einen anderen Mitmenschen, der nicht anwesend ist (auβer um etwas Gutes über ihn zu sagen). Sie ist in Ihrem Herzen so ständig an Gott orientiert, dass Sie an weltlichen Gesprächen kein einziges Bedürfnis hat. Sie betrachtet solche Gespräche als inhaltslos, leer und reinen Zeitverlust. Das Leben ist zu kostbar, als dass man mit Mitmenschen Gespräche führt, die kein Heil über die Welt bringen können.

  12. Maria nimmt nie aus eigener Initiative an öffentlichen Festlichkeiten oder privaten Feiern teil. Wenn Sie dennoch dort anwesend ist, geschieht dies auf Einladung hin, insofern Sie die Einladung nicht ablehnen kann. Sie geht auf eine Einladung ausschlieβlich ein, wenn Ihre Gegenwart spirituelle Vorteile für die Teilnehmer bringen kann. Auf einem Fest isst und trinkt Sie auβergewöhnlich mäβig, spricht ganz wenig, und dazu noch ausschlieβlich über Gott und Seine Werke. Auf der Hochzeit in Kana sehe ich Sie ausschlieβlich über die Mission Jesu sprechen, der gerade Sein Öffentliches Leben beginnt. Maria betrachtet Begegnungen mit Menschen lediglich als Gelegenheiten, Gottes Liebe strömen zu lassen und Seelen für Ihn zu öffnen. Sie scheut jedes weltliche Gespräch, weil Sie weiβ, dass dies für Gottes Werke Zeitverlust bedeutet.

  13. Trotz der Tatsache, dass Maria sehr viel emotionales Leid trägt, spürt Sie kein Bedürfnis, Ihr Herz bei Ihren Mitmenschen auszuschütten. Sie erkennt die Neigung von Menschen, dies zu tun, als eine Falle des Teufels, um dem Leiden und den Prüfungen sämtliche Verdienste zu rauben und die Seelen dazu anzustiften, mit ihren weltlichen Angelegenheiten beschäftigt zu bleiben. Sie opfert Ihr emotionales Leid Gott auf, dankt dafür, weil es Ihr die Gelegenheit bietet, Seelen Heil zu erwirken, und versucht, die gröβtmögliche Fruchtbarkeit daraus zu schöpfen.

  14. Wenn Maria ein Mitgeschöpf (Mensch oder Tier) anschaut, entbrennt Ihr Herz in tiefer Liebe. Sie betrachtet jedes Geschöpf als ein Bauwerk Gottes, eine Äuβerung Seiner Liebe, in das Er etwas von Sich Selbst gelegt hat. In jedem Mitgeschöpf liebt Sie Gott. Sie erkennt, welch unendliches Wunder in jedem Lebewesen wirksam ist: Ein Körper, in dem unzählige Prozesse aufeinander einwirken, unterschiedliche geistige Fähigkeiten, Emotionen, Lebenskraft. Sie betrachtet daher jedes Lebewesen als ein heiliges Werk, das in Ihr tiefes Staunen und intensive Liebe weckt. Aus diesem Grunde ist auch Ihr Respekt vor jedem Geschöpf (Mensch, Tier, Pflanze) grenzenlos. Die Tatsache, dass Sie durch lange anhaltenden Umgang mit einem ganz bestimmten Geschöpf immer vertrauter mit diesem Wesen wird, verringert Ihr Respekt nicht, sodass Sie mit jedem Mitgeschöpf weiterhin ganz vorsichtig, sanft und innerlich beherrscht umgeht. Sie bleibt Sich vollkommen dessen bewusst, dass jedes Geschöpf Gottes Eigentum ist.

  15. Maria weiβ, dass aufgrund der Erbsünde und der Sündhaftigkeit der Menschheit das Leben auf Erden eine ununterbrochene Reihe von Prüfungen ist. Auch aus diesem Grunde betrachtet Sie jeden Kontakt mit einem Mitgeschöpf (Mensch oder Tier) als eine Gelegenheit, Gottes Liebe auszutauschen und kräftiger strömen zu lassen, damit sich alle an diesem Kontakt beteiligten Geschöpfe gegenseitig getragen und geliebt wissen mögen und also ihrem Leben auf Erden die Fruchtbarkeit werden geben können, die Gott für dieses Leben vorgesehen hatte. Maria will dadurch die Geschöpfe lehren, zu spüren, wie sehr Gottes Atem des tiefen Friedens alles durchdringt, wenn Seine Liebe ungehemmt zwischen allen Geschöpfen strömt. Sie weist durch Ihr ganzes Verhalten nach, wie Menschen ihr eigenes Unglück bewirken durch ihren Mangel an wahrer Liebe untereinander und allen Mitgeschöpfen gegenüber.

  16. Marias Körper ist sehr empfindsam. Sie leidet hin und wieder an Beschwerden, Schmerzen und einer oft sehr schweren Müdigkeit. Auβerdem fügen die Umstände Ihres Lebens Ihr sehr viel Herzeleid zu. Aufgrund Ihrer auβergewöhnlichen mystischen Berufung trägt Sie darüber hinaus unbeschreiblich viele Leiden anderer Geschöpfe in Ihrem Körper und Herzen mit. Dieses ganze Leiden betrachtet Sie als Gelegenheiten, Gottes Heilsplan für die ganze Schöpfung vollenden zu helfen. Aus diesem Grunde beschwerdet Sie Sich nie über die Prüfungen, die Sie treffen. Sie trägt Ihre Leiden gröβtenteils vollkommen im Verborgenen, als die Auswirkungen eines Bundes der Miterlösung, den Sie in Ihrem Herzen mit Gott geschlossen hat.

  17. Maria fühlt Sich am intensivsten mit Gott verbunden in der Prüfung. Sie erkennt vollkommen, dass Gott aufgeopferte Prüfungen benötigt, um Seinen Heilsplan zu vollenden und die Finsternis endgültig aus der Welt zu verjagen. Aufgeopferte Prüfungen bringen ja die Macht der wahren Liebe dadurch zum Blühen, dass sie vollkommen unter die Auswirkungen von Gottes Liebe gestellt werden, die aus Prüfungen Gnaden bereitet. Daher weiht Maria Gott jede Prüfung als Saat für die Erweiterung Seines Paradieses auf Erden. Sie tut dies nicht nur mit Ihren eigenen Prüfungen, sondern mit allen Leiden aller Geschöpfe.

  18. Wenn Maria Prüfungen und Leiden weiht, tut Sie dies im Namen aller Geschöpfe, damit Gott es so betrachten kann, als würden sämtliche Lebewesen, die Er je erschaffen hat, gemeinsam alle ihre Leiden und die Leiden aller anderen Lebewesen ununterbrochen Ihm weihen würden. Auf diese Weise wird Maria zu einem nie versiegenden Sammelbecken für alles Leid der Erde, das Sie auf eine solche Weise zu Gott strömen lässt, als ob die ganze Schöpfung unaufhörlich alle Finsternis in Licht umzuwandeln hilft. So wird Marias ganzes Leben zu einem wahren, allumfassenden Transformator zwischen der Schöpfung und Gott.

  19. Wenn Maria leidet, betrachtet Sie dieses Leiden als Ihren Anteil an den Werken, die Gott zur Reinigung und Erhebung Seiner Schöpfung vollziehen will, die aufgrund der Sünden der Menschheit krank ist. Darum trägt Sie alles in vollkommener Annahme. Sie bittet nie darum, von einem Leiden befreit zu werden, sondern nur um Hilfe und Kraft, damit Sie Ihren Anteil an Gottes Werken mit maximaler Fruchtbarkeit vollbringen können möge. Durch diese Einstellung vermag Sie Ihre Grenzen gleichsam ständig zu verlegen, sodass Ihr nichts zu viel wird. Marias ganzes Leben ist dadurch eine ununterbrochene Ausübung vollkommener Liebe. Es ist diese heilige und immer aktive Liebe, die Maria eine so hohe Lebenskraft vermittelt.

  20. Maria nimmt protestlos alles an, was auf Ihren täglichen Lebensweg kommt. So murrt Sie zum Beispiel nie über die Witterungsverhältnisse. Ich sehe Sie bei Dauerregen oder stürmischem Wetter, bei lang anhaltender Hitze und Trockenheit. Ihr Körper leidet zuweilen unter den Folgen von Unwetter oder intensiver Hitze und Sie rät auch anderen (z.B. Jesus und Josef und später den Aposteln), nicht im Regen, im Wind oder in der Hitze über längere Zeit drauβen herumzulaufen, aber Sie spricht kein negatives Wort. Sie weiβ, dass Gott alles zu einem bestimmten Zweck zulässt und dass die Natur Zeichen setzt, und Sie weiht dies alles an Gott für das Heil der ganzen Schöpfung. Sie sieht also alle Witterungsverhältnisse als Verfügung von Gottes Vorsehung und trägt diese aus Liebe für Seinen Heilsplan.

  21. Maria ist dankbar für alles, weil Sie weiβ, dass Gott buchstäblich alles gebraucht, um die Auswirkung Seines Heilsplanes zu vollenden, und dass also letztendlich alles dazu benutzt wird, das ewige Glück aller Seelen zu vergröβern. Aufgrund dieser Einstellung ist Maria nie dazu geneigt, Sich gegen bestimmte Ereignisse in Ihrem Leben aufzulehnen. Wie unangenehm diese auf den ersten Blick auch sein können, Maria weiβ, dass im Ewigen Leben alles reichlich ausgeglichen wird und dass Gott alle von Herzen angenommenen Prüfungen auch bereits für die Verringerung von Elend und Unglück für die ganze Menschheit benutzt.

  22. Krankheit und körperliche Beschwerden haben keinen negativen Einfluss auf Ihre Umgebung. Ihre Laune leidet nicht darunter, Sie bewahrt den inneren Frieden. Maria betrachtet Krankheit und körperliche Beschwerden als einen Zustand, der sich strikt zwischen Ihr und Gott abspielt. Sie versucht, jeden Moment körperlichen Leidens ganz bewusst zu leben, um es Gott für das Heil von Seelen zu weihen. Sie ist Sich dessen bewusst, dass diese Augenblicke Geschenke Gottes sind, mit denen Sie helfen kann, Blumen der Heiligung für Seelen zu bereiten. So gelingt es Ihr, mit den schwersten Stunden immer wieder auf höchst positive Weise umzugehen.

  23. Auch mit Schmerz und Kummer geht Maria derart um, dass diese sehr heilsam für Seelen werden. Sie vereinigt Sich im Schmerz und Kummer mit Gottes Herzen, das ständig durch das Übermaβ an Sünden und an Lieblosigkeit der Seelen gequält wird. Sie ist Sich dessen bewusst, dass die Weihe Ihres Herzeleides an Gott den Liebesstrom aus Gottes Herzen zu Ihrem eigenen Herzen noch intensiver macht und dass diese Vermehrung des Liebesstromes Seelen heilen hilft. Genau diese Einstellung wird auf Kalvaria Ihre Berufung als Miterlöserin krönen. Für Maria bildet das Bewusstsein, dass Sie Ihr Leiden nicht für Sich alleine trägt, sondern für das Wohl aller Geschöpfe, eine wahre Kraftquelle und Quelle der Ermutigung in den schwersten Stunden.

  24. Trotz der Tatsache, dass Maria sehr viel moralisches Leid trägt, macht Sie Sich keine Sorgen. Sie weiβ mit Sicherheit, dass jede Einzelheit Ihres Lebens, auch die Rückschläge, von Gottes Vorsehung gebraucht wird um Seine Schöpfung von Elementen der Finsternis zu reinigen, unter der Bedingung, dass Sie das Leid mit Liebe trägt und volles Vertrauen in Gottes Vorgehen zeigt. Sie weiβ, dass Gott keine halben Dinge tut und dass Rückschläge nur Zwischenschritte sind zur Entfaltung von Gottes höchster Glorie und eines immer gröβeren Friedens für alle Seelen.

  25. Maria spricht unaufhörlich zu Gott. Sie tut dies keineswegs nur in Ihren täglichen Gebeten: In allen Umständen und Situationen des Alltags denkt und fühlt Sie in einer solchen Weise, dass Ihre Gedanken und Gefühle wie Gespräche zu Gott sind. So opfert Sie ununterbrochen alles Gott auf, was in Ihr vorgeht, sowohl das Erfreuliche als auch das Betrübliche, und teilt jeden Augenblick Ihres Lebens mit Ihm. So wird Maria zu einem Muster der vollkommenen Weihe, einem Muster für ein Leben, das in vollkommener Verbundenheit mit Gott geführt wird.

  26. Maria betet genauso sehr durch Ihre Handlungen und die ganze Art und Weise wie Sie ist und wie Sie vorgeht, als durch Worte. Ihr ganzes Wesen ist so vollkommen auf Gott ausgerichtet, dass alles in Ihr ein ununterbrochenes Gebet ist. Sie weiβ, dass die Seele nicht dazu gemacht ist, auf Erden ein Leben für sich selbst zu führen, sondern dazu, auf Erden einen kleinen Teil Gottes in sich mitzutragen, um gemeinsam mit Ihm Früchte hervorzubringen, durch alles, was sich in ihr abspielt, alles was von ihr ausgeht. Deswegen sorgt Maria dafür, dass in jeder Einzelheit Ihres Lebens die Einheit und das Zusammenwirken mit Gott instand gehalten wird, indem Sie alle Ihre Worte, Taten und Gedanken völlig in vollkommene Liebe untertaucht.

  27. Maria schüttet Ihre Liebe nicht nur in ihrem ganzen Tun und Lassen und allen Ihren Worten aus, sondern auch in allen Ihren Gedanken, Gefühlen und Wünschen, denn von den tiefsten, verborgensten Regionen Ihres ganzen Wesens gehen ununterbrochen Wogen tiefster Liebe zur ganzen Schöpfung und zu Gott hin. Während Sie eine Blume, eine Pflanze, einen Baum oder ein Tier betrachtet, verherrlicht und dankt Ihr Herz Gott für dieses Geschenk Seiner Liebe. Alle Ihre Wünsche sind letztendlich Ausdrücke Ihres Sehnens danach, dass es Ihrem Mitgeschöpf und Gott 'besser gehen möge'. Sie denkt nicht an Ihr eigenes Leben oder Ihr eigenes Wesen. So setzt Sie durch Ihre tiefsten inneren Verfassungen ständig Gottes Herz in Bewegung, ohne dass jemand Sie etwas sagen hört oder etwas tun sieht. Dadurch lässt sich sagen, dass Maria sogar einzig und allein durch Ihre Anwesenheit auf Erden ununterbrochen als Schlüssel auf das Tor der Gnaden wirkte.

  28. In Maria bekommt kein einziger schwarzer Gedanke oder kein negatives Gefühl eine Chance. Sie widersetzt Sich sofort jeder Versuchung, auf welche Weise auch immer von der Liebe abzuweichen. Dadurch, dass Sie die Vollkommenheit von Gottes Liebe für die ganze Schöpfung erkannt hat und jedes Geschöpf als ein Bauwerk von Gottes Liebe betrachtet, das den Menschen als Liebesgeschenk und als Punkt spürbaren Durchströmens von Gottes Liebe gegeben ist, wird in Ihr jedes Gefühl von Hass, Neid, Eifersucht, Groll oder Ärger augenblicklich im Feuer der Liebe erstickt. Sie weiβ ganz gut, dass jeder schwarze Gedanke oder jedes negative Gefühl die Kraft allen Elends auf Erden vergröβert. Auβerdem weiβ Sie, dass solche Gedanken und Gefühle nicht mit einem blinden Vertrauen auf Gottes Liebe und auf den endgültigen Sieg Seines Lichtes vereinbar sind.

  29. In Maria lebt nicht nur eine absolut vollkommene Liebe für Ihre Mitmenschen und für die Tiere, Sie betrachtet auch alle Pflanzen, Blumen und Bäume als Bauwerke Gottes, in welchen Sie Seine Liebe spürt. Sie behandelt daher auch die Pflanzenwelt mit der tiefsten Ehrerbietung und benutzt die Betrachtung jeder Blume, jeder Pflanze und jedes Baumes als Gelegenheiten, Gott für die Liebe zu danken, die Er durch die ganze Schönheit, durch alle Düfte und Farben, durch die enorme Verschiedenheit an Wundern von Leben und durch diese ganze Heilkraft hindurch zu den Menschenseelen strömen lässt. Auch aus diesem Grunde wacht Sie darüber, dass Sie möglichst selten eine Blume zertritt oder eine Pflanze auf welche Weise auch immer beschädigt.

  30. Maria spricht nicht viel. Wenn Sie spricht, tut Sie dies immer ohne Umwege. Hinter Ihren Worten verbirgt sich immer eine immense Weisheit, aber nie irgendein Nebengedanke oder irgendeine Doppeldeutigkeit. Durch Ihre vollkommene Offenheit und Eindeutigkeit Ihren Mitgeschöpfen gegenüber flöβt Sie ein vollkommenes Vertrauen ein. Jedes Geschöpf weiβ vollkommen, was es an Maria hat. Daher kann Ihr auch niemand misstrauen. Jedes Wort aus Ihrem Mund ist verlässlich, denn Sie ist so tief von Gott beseelt und inspiriert, dass Sie immer Seine Worte spricht. Für Maria ist jedes Wort eine Brücke der Liebe, der Hoffnung und der Ermutigung, eine Brücke zwischen Gottes Herzen und jedem Geschöpf.

  31. Auch während körperlicher oder spiritueller Leiden ist Maria ständig reizend, freundlich und sanft, spricht nie in mürrischem oder unfreundlichem Ton, verletzt niemanden, ist über nichts gereizt. Sie bleibt auch in schweren Augenblicken für jedes Mitgeschöpf wie eine Sonne, eine erquickende Brise oder ein Vollmond in der Nacht, je nachdem, was das Geschöpf, das mit Ihr in Berührung kommt, gerade braucht. Jeder Augenblick des Leidens ist für Maria ein Gnadenmoment, ein heiliger Akt, wodurch die Tore der Gnade aufgeschlossen werden. Deswegen verbringt Sie jeden Augenblick des Leidens in einer erhabenen spirituellen Einheit mit Gottes Herzen, wie in einem Zustand innerer Anbetung. In diesem Zustand der Einheit mit Gott ist es undenkbar, dass Sie etwas anderes als Licht und Liebe ausstrahlen würde.

  32. Maria spricht und handelt unter allen Umständen auf eine solche Weise, dass Sie Ihren Mitmenschen nicht verletzen bzw. betrüben kann, oder dass dieser keine Gefühle der Minderwertigkeit bekommen kann. Sie passt Sich zum Beispiel vollkommen Ihrem Gesprächspartner an und beruhigt diesen sofort. Dies alles vollzieht sich bei Ihr nicht auf irgendwelche unnatürliche Weise, sondern ganz spontan, weil Liebe und Respekt für jedes Mitgeschöpf zu den gröβten Antrieben aller Ihrer Kontakte gehören.

  33. Maria kritisiert nie jemanden, nicht im direkten Kontakt zu der betreffenden Person und schon gar nicht in deren Abwesenheit. Sie respektiert die Tatsache, dass andere Seelen in ihren Verhaltensweisen ihre eigene Logik handhaben. In dieser Einstellung gibt Sie Ihrer Überzeugung Ausdruck, dass der andere seine Gründe hat, auf eine bestimmte Art und Weise mit seiner Lebenswelt und den konkreten alltäglichen Situationen umzugehen. Ihre Demut hindert Sie daran, Ihren Mitmenschen zu kritisieren, und auβerdem will Sie unter keiner einzigen Bedingung zur Richterin über Ihren Mitmenschen werden, sogar nicht in den kleinen Dingen. Sie spricht ausschlieβlich dann über ein Verhalten oder eine Situation, wenn Sie ein Mitmensch mit einem aufrichtigen Herzen darum bittet, dies zu tun. In jenem Falle wird Sie immer aufgrund der vollendeten spirituellen Weisheit urteilen, über welche Sie verfügt.

  34. Wegen unterschiedlicher Umstände ist Maria nachts oft wach. Das Wach-Sein während der Nacht opfert Sie dazu auf, Ihren Mitseelen die Gnade der Wachsamkeit gegen die Werke der Finsternis zu erwirken. So wie jede Prüfung betrachtet Maria auch jede Stunde von Schlaflosigkeit als etwas, was von Gott zugelassen wird, weil Er dies in diesem Augenblick für notwendig erachtet. Sie stellt Sich keine Fragen über das 'Warum', Sie erleidet und weiβ, dass es gut ist, weil es, wie überhaupt alles, aus Gottes Hand kommt und durch Ihre Annahme in Licht umgesetzt wird.

  35. Maria isst ganz mäβig. Sie fastet sehr viel, aufgrund der Erkenntnis, dass die Entsagung viele Früchte für die ganze Schöpfung einbringt. Sie verzichtet auf sehr viele Lebensmittel. Unter anderem legt Sie als Kind das Gelübde ab, keine Honigkuchen mehr zu essen (die in Ihrem Land in jener Zeit sehr beliebt waren). Sie weiht dies Gott, als Kampfmittel gegen die 'Süβe' vieler weltlicher Versuchungen, die wie Gift für die Seele sind. Sie isst nur zwecks Instandhaltung Ihres Körpers und legt daher wenig Wert auf den Geschmack Ihrer Speisen, nur auf deren Nährwert. Jede Speise betrachtet Sie so, als ob Sie sie unmittelbar aus Gottes Hand empfängt.

  36. Wenn Maria Nahrungsüberschuss hat, teilt Sie diesen mit Ihren Mitgeschöpfen (Mensch und Tier). Sie betrachtet jeden Überschuss als Werk von Gottes Vorsehung, das Sie in die Lage versetzt, andere Geschöpfe in der Erfüllung ihres Lebensplanes zu unterstützen. Wenn Maria Tiere in der Natur nährt, bietet Sie diese Handlung Gott in der Absicht dar, diese Tiere mögen dadurch in der Lage sein, den Auftrag zu erfüllen, den Gott in Seinem Heilsplan für sie vorgesehen hat. Sie ist Sich dessen bewusst, dass Gott bei schlechtem Wetter die Tiere zum Teil unter die Obhut der Menschenseelen stellt: Tiere, die zu wenig Nahrung finden, können sich keine besorgen. Der Mensch kann dies schon, und wenn er vollkommen werden will, muss er dabei auch an die Tiere denken, die oft gröβtenteils auf die Nahrung angewiesen sind, die Menschen ihnen zur Verfügung stellen.

  37. Maria ist mit einer auβergewöhnlichen Schönheit gesegnet, die nicht nur aus Ihren körperlichen Zügen hervorkommt, sondern ebenfalls aus Ihrer Seele, die durch Ihren Körper hindurch auszustrahlen scheint. Dennoch setzt Sie alles daran, Ihre Schönheit zu verbergen. Nur einige Male sehe ich Ihr wunderschönes langes, goldblondes Haupthaar unverschleiert (im Hause). Auch Ihr Gesicht verbirgt Sie in Anwesenheit von Männern mehrmals hinter einem Schleier. Durch die Verschleierung Ihrer körperlichen Züge will Sie dazu beitragen, dass Mitmenschen in Berührung mit Ihr nicht durch sinnliche Wahrnehmungen von der Botschaft der Göttlichen Liebe abgelenkt werden, die Sie durch Ihr ganzes Vorgehen verbreiten will.

  38. Marias Kleidung ist ganz einfach und rein und weist keinerlei Zeichen von Eitelkeit auf. Ich sehe Sie im Laufe Ihres Lebens immer in einem einfachen Kleid (gewöhnlich weiβ), über das Sie drauβen in der Regel einen ziemlich langen Mantel anzieht. (Ich habe diesen in dunkelblauer, in himmelblauer und in grauer Farbe gesehen). Als Kind bevorzugt Maria ein ganz einfaches graues Kleidchen, das Sie (zum Bedauern Ihrer Mutter Anna) unbedingt tragen möchte, damit Sie nicht auffällt. Sie trägt einen Schleier, der in der Regel entweder weiβ ist oder dieselbe Farbe hat wie Ihr Mantel. Über den Mantel kommt oft noch ein Stoffgürtel. Maria hat ganz wenig Auswahl, was Ihre Kleidung betrifft, aber wählt diese gemäβ den Wetterverhältnissen und ebenfalls in Hinblick auf die Seelen, mit welchen Sie in Berührung kommt. Ihre Richtlinie bei dieser Auswahl ist immer das Streben, möglichst wenig aufzufallen.

  39. Maria spricht keine negativen Worte über Ihre Mitmenschen. In jedem Mitmenschen sucht Sie das Positive und versucht, dieses zu fördern. Darüber hinaus weist Sie dessen Mitmenschen, wenn nötig, ebenso auf diese positiven Qualitäten hin, damit sie über diesen Menschen ein besseres Bild bekommen mögen. Dies ist Teil von Marias Kampf für die Reinigung der Herzen, weil jeder negative Gedanke, jedes negative Gefühl und jedes negative Wort die Finsternis in der Schöpfung gröβer macht und Geschöpfe, die sich negativ angegangen fühlen, weniger frei zu funktionieren beginnen und somit ihren Beitrag zu Gottes Heilsplan nicht mehr mit optimaler Fruchtbarkeit vollbringen.

  40. Maria führt ein intensives inneres Leben. Sie verbindet Ihr Herz ständig mit Gott und bemerkt in Ihren Mitgeschöpfen nur Dinge, die Ihr verraten, dass diese leiden oder ein bestimmtes Bedürfnis haben. Im Übrigen achtet Sie gar nicht darauf, was Ihr Mitmensch tut. Sie zeigt kein einziges Interesse für Gespräche oder Ereignisse auf der Straβe, für Tätigkeiten bei Ihren Nachbarn oder für weltliche Neuigkeiten. Sie weiβ, dass Gott mit jedem Leben eine Absicht verfolgt, und dass die Auswirkung eines Lebensplanes in allen Einzelheiten eine Sache zwischen der betreffenden Seele und Gott ist. Ihr Mitmensch interessiert Sie nur, insofern Sie Liebe zu ihm durchströmen lassen und ihm in seinen Nöten helfen kann.

  41. Maria ist nicht neugierig auf weltliche Ereignisse. Was Ihre Mitmenschen tun oder sagen, lässt Sie möglichst wenig zu Sich durchdringen, auβer wenn unmittelbar zu Ihr gesprochen wird. So respektiert Sie das Privatleben jedes Menschen. Sie betrachtet jede Handlung, die ein Mitmensch vornimmt, und jedes Wort, das er zu einem anderen Menschen spricht, als eine Sache zwischen der betreffenden Seele und Gott und geht davon aus, dass, wenn Gott es für notwendig hält, dass Sie bestimmte Ereignisse sieht bzw. von ihnen erfährt, Er Sie aktiv und persönlich in die Ereignisse einbeziehen wird. Auf diese Weise hält Maria Ihren Geist und Ihr Herz völlig und ganz für den inneren Kontakt mit Gott frei.

  42. Maria erledigt alle Ihre Arbeiten im Haushalt für und mit Gott. Wenn Sie Ihr Häuschen kehrt, opfert Sie dies für die Reinigung einer Seele auf. Wenn Sie Kleider wäscht, so wäscht Sie in Ihrem Herzen eine Seele mit Wasser des Göttlichen Lebens. Wenn Sie Mahlzeiten bereitet, nährt Sie in Ihrem Herzen eine Seele mit Gottes Weisheit. Ständig spricht Sie zu Gott. Dadurch macht Sie die Bürde aller Arbeiten leichter und vermittelt diesen einen viel gröβeren (spirituellen) Sinn: Alle Arbeiten im Haushalt werden auf diese Weise in Gottes Heilsplan eingesetzt als Werke der Liebe und Dienst an Gott und der ganzen Schöpfung. Sie bietet Ihre Hände Gott an als ein 'zusätzliches Paar Hände', mit welchen Er Seine Werke vollziehen kann, denn Sie weiβ, dass Er in jeder Seele die Gelegenheit sucht, Seine Werke durch Menschenhände fortzusetzen. Durch die Reinheit Ihres Herzens in der Ausführung Ihrer Werke weiβ Maria, dass Sie in Wahrheit Gottes Werke tut, sogar in den geringsten Hausarbeiten eines jeden Tages.

  43. Maria führt Ihr Leben nicht nach festen Planungen. Sie erledigt zum Beispiel Ihre Arbeiten im Haushalt nicht nach einem festen Schema. Maria will Ihr Leben nicht nach weltlichen Gewohnheiten organisieren, sondern völlig und unmittelbar für jeden Plan verfügbar sein, den Gott mit Ihr verfolgt. Maria betrachtet ein Leben mit festen Planungen als ein Leben nach menschlicher Zeit statt nach Gottes Zeit. Sie weiβ, dass ein solches Leben die Seele nicht zur maximalen Fruchtbarkeit führen kann, dass es sie nämlich zur Gefangenen des Rhythmus der Welt und des weltlichen Denkens macht und die Scheinbedürfnisse des weltlichen Lebens den wahren Bedürfnissen der Seele (für ihr spirituelles Wachstum) vorzieht, die von Minute zu Minute von Gott angepasst werden können.

  44. Wenn Maria mit einem Mitmenschen gemeinsam an etwas arbeitet, ordnet Sie Ihr eigenes Arbeitssystem jenem dieses Mitmenschen unter. Ich sehe dies zum Beispiel, während Sie mit zwei Frauen gemeinsam an der Ausbesserung von Kleidung arbeitet: Obwohl Maria sehr geschickt und erfinderisch ist, ist Sie sofort dazu bereit, die Vorschläge Ihrer Freundinnen auszuprobieren. Sie gibt Ratschläge, wenn Sie darum gebeten wird, geht jedoch nie davon aus, dass Ihre Arbeitsweise die beste ist. Daher akzeptiert Sie sofort, Sich der anderen Arbeitsweise anzupassen. So erscheint Sie in diesem Zusammenhang auch als Vorbild der Demut, Selbstverleugnung und Solidarität.

  45. Maria beurteilt niemanden nach Äuβerlichkeiten weder in Hinsicht auf physische Merkmale noch hinsichtlich der Kleidung, Unterkunft oder sonstiger Besonderheiten. Maria stellt Sich bei jedem Kontakt mit einem Mitgeschöpf auf das Empfinden des tieferen Wesens dieses Geschöpfes ein. Sie weiβ, dass oberflächliche Besonderheiten in vielen Fällen irreführend sind und die Seele daran hindern, wahrlich Kontakt mit dem Wesen der anderen Seele zu bekommen. Auβerdem weiβ Sie, dass jedes Geschöpf seine ganz bestimmten äuβerlichen Besonderheiten besitzt, weil Gott damit bestimmte Absichten verfolgt und es deswegen unsinnig und ein Ausdruck der Nichtannahme von, oder der Kritik an, Gottes Verfügung ist, wenn man ein Mitgeschöpf oberflächlich beurteilt.

  46. Maria ist ein Muster von Demut. In jedem Kontakt mit einem Mitmenschen verhält Sie sich als die Geringere, die nichts anderes will, als zu dienen und Liebe zu geben. Sie bringt Ihre Demut in Hilfsbereitschaft zum Ausdruck, ebenso wie in der Bestrebung, immer und überall unauffällig im Hintergrund zu bleiben. Wo sich mehrere Menschen versammeln, fällt Sie meistens als Letzte auf. Sie ist in der Regel auch die Stillste von allen. Sie zögert auch nicht, sich sogar körperlich kleiner zu machen als Ihr Gesprächspartner, indem Sie zum Beispiel auf einem Knie ruht, während Sie zu einem Kind spricht. So vermeidet Sie, dass Ihr Mitmensch buchstäblich zu Ihr aufsehen muss und dass es eine spürbare Distanz zwischen Ihr und Ihrem Gesprächspartner geben würde.

  47. In allen Lebensumständen scheinen Marias innerer Friede und innere Ruhe unerschütterlich zu sein. Sie übt eine vollkommene Geduld. Maria betrachtet alle Ereignisse des Lebens wie einen Bach, der Gottes Wasser des Lebens sanft Ihre Seele entlang flieβen lässt. Kein Tropfen kommt vor Gottes Zeit bei der Seele an, und wenn die Seele einen ganz bestimmten Tropfen vorzeitig zu trinken versucht, wird dieser sie nicht laben, sondern ihr schaden. So nimmt Maria die Dinge nicht vorweg, sondern wartet geduldig und opfert inzwischen alle Ihre Empfindungen und Prüfungen Gott auf, damit Ihre Geduld Gnaden herbeiführen möge. Geduld ist für Maria ebenfalls ein Element Ihres blinden Vertrauens auf Gottes Wirken: Nachdem Sie ein bestimmtes Ereignis, eine bestimmte Situation, Entwicklung oder Seele Gott aufgeopfert hat, wartet Sie vertrauensvoll auf den Augenblick, wo Gott eine Veränderung bringt. In den meisten Fällen nimmt Sie nach der Weihe weder aktiv Handlungen vor, noch spricht Sie aktiv Worte, um die Sache zu beschleunigen.

  48. Maria stöβt keinen einzigen Mitmenschen von Sich. Sie versucht, ihnen allen ausnahmslos auf ihrem Weg zu Gott zu Diensten zu sein. Sie, die Unbefleckte, die vollkommen Heilige, wird in der zweiten Hälfte des Öffentlichen Lebens Jesu zu einer Busenfreundin für Maria Magdalena, die vor dieser Zeit eine sittenlose Frau war. Nachdem Magdalena von Jesus ganz tief berührt worden ist, wird Maria die Befreiung dieser Unglücklichen vollenden: Als Magdalena eines Tages zu Marias Füβen kniend bitter über die Vergangenheit weint, richtet Maria sie auf. Magdalena wird Sie künftighin gleichzeitig als ihre Herrin, ihr Vorbild und ihre beste Freundin betrachten. Maria wird sie niemals mehr mit einem einzigen Wort an ihre sündige Vergangenheit erinnern.

  49. Maria verharrt nie bei der Vergangenheit. Sie spricht weder über weltliche Ereignisse noch über Ihre Vergangenheit, auβer wenn sich darin eine besondere Lehre verbirgt, die Sie als Unterrichtung benutzen möchte. Sie lässt manchmal eine angenehme Erinnerung in Ihrem Geiste zu und dankt Gott dafür, lebt aber im Übrigen vollkommen in der Gegenwart. Jedes Mal, wenn eine schmerzliche Erinnerung hochkommt, betrachtet Sie diesen Moment als eine Gelegenheit, für Gott einen Schmerz zu erleben, der Seelen Ihm näher bringen kann. Sie tut dies nicht in einer Verfassung von Trübsinnigkeit, sondern von liebevoller Annahme einer Chance, Ihre Liebe zu 'vervollkommnen'. Marias Liebe IST vollkommen, aber dieses Bewusstsein hält sie von Ihrem Geist fern: Sie will um jeden Preis eine immer schönere Blume für Gott werden. In dieser Einstellung beweist Sie wieder einmal dadurch Ihre Demut, dass Sie, die vollkommen heilig geschaffen ist und vollkommen heilig lebt, davon ausgeht, dass Ihre Liebe, wie jene jeder anderen Seele, weiter vervollkommnet werden kann.

  50. Ab dem Öffentlichen Leben Jesu nennen viele Maria 'Mutter', weil Sie die Mutter von Jesus von Nazareth ist, dem berühmten 'Propheten', der von den erleuchtetsten Seelen als der Messias erkannt wird. Das ist die Rolle, die Sie Ihr ganzes Leben lang mit Herz und Seele erfüllen wird, in der tiefsten spirituellen Bedeutung des Wortes: Sie ist für jeden, jung und alt, Mann oder Frau, die Verkörperung der Fürsorglichkeit, des Schutzes und der spirituellen Erziehung. Bereits während des Öffentlichen Lebens Jesu wird Maria ab und zu auch als 'Herrin' angesprochen, von Seelen, die dadurch auf Ihre einzigartige Beziehung zu 'dem Herrn', dem 'Rabbi von Nazareth', hinweisen. Vor allem nach der Himmelfahrt Jesu werden die Mitglieder der jungen Kirche Christi Sie mit beiden Eigenschaften, 'Mutter' und 'Herrin', bezeichnen. Maria akzeptiert und trägt diese beiden Bezeichnungen als eine Ehrenbezeugung an Ihren Göttlichen Sohn, der — so wird es aus ganz vielen Situationen ersichtlich, die mir gezeigt worden sind — in und durch Sie weiterhin geehrt wird, als ob Er noch lebend unter den Christen wäre.

  51. Maria scheut nicht nur die Teilnahme an Festlichkeiten, wie bereits dargelegt. Sie sucht keine menschlichen Kontakte. Sie ist sehr gastfreundlich, geht jedoch selten aus eigenem Antrieb zu Menschen zu Besuch. Wenn Sie dies dennoch tut, ist es meistens, um Hilfe anzubieten, und ausnahmslos betrachtet Sie den Besuch als eine Gelegenheit, Gott und Seine Werke zu verherrlichen, denn bei allen Kontakten mit Menschen spricht Sie kaum über andere Themen als über Gottes Worte und Seine Wahrheit. Sie verliert keine Zeit mit weltlichen Gesprächen.

  52. Maria lässt Sich nicht durch Rückschläge oder negative Ereignisse entmutigen. Sie betrachtet jedes Ereignis in Ihrem Leben als ein Bauwerk der Göttlichen Vorsehung und lebt darüber hinaus im Bewusstsein, dass das Licht immer das letzte Wort hat, dass nämlich Gottes Gerechtigkeit immer jedes von der Finsternis ins Leben gerufene Ungleichgewicht wiederherstellt. Diese Einstellung macht Maria immer und überall zu einem Sprachrohr unerschütterlicher Hoffnung und einer Quelle der Ermutigung. Sie lehrt unzählige Mitmenschen, ihr Leben und ihre Prüfungen mit ganz anderen Augen zu betrachten, und trägt dadurch dazu bei, dass das Leben vieler beträchtlich sinnvoller wird und auch von diesen Seelen als sinnvoller erfahren wird und nicht aufgrund spiritueller Leere und negativer Verfassungen unfruchtbar bleibt. So trägt Maria dazu bei, dass viele Seelentempel zu kleinen Burgen der Hoffnung und des Mutes umgestaltet werden.

  53. Das einzigartige Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis Mariä bedeutet keineswegs, dass Sie frei von Versuchungen ist. Sie bekommt Ihre Heiligkeit nicht geschenkt, ganz im Gegenteil. Satan greift Sie häufig und derb an. In jeder Versuchung sagt Sie zu Gott: "Gott Israels, dies dient nicht Deinen Werken". Mehrere Male wird Gott Sie daran erinnern, dass Er Ihr die Macht gegeben hat, die Teufel an Sich zu unterwerfen. Sie bittet dann um Erlaubnis, die Teufel so zu bekämpfen, "wie jede Seele dies tun muss". Selten wird Sie Ihre auβergewöhnliche Macht über den Teufel anwenden. Sie tut es nur zur Verherrlichung Gottes, nie, um ihr eigenes Kreuz leichter zu machen noch in der Absicht, Ihre Macht zur Schau zu stellen.

  54. Gott hat Maria die Macht gegeben, Wunder zu wirken. Sie bekommt diese Macht nicht ohne weiteres geschenkt, sie verdient diese auch Selbst aufgrund des Gesetzes der Göttlichen Gerechtigkeit durch Ihre Beharrlichkeit in dem vollkommen heiligen Leben, das Sie aus eigenem freiem Willen führt. Einen der gröβten Beweise für Ihre Demut erbringt Maria dadurch, dass Sie die Ihr geschenkte Macht nur wenige Male anwendet, und so gut wie nie in Gegenwart eines Mitmenschen.

  55. Maria wird von einem absoluten Bedürfnis nach Frieden mit allen Ihren Mitgeschöpfen getrieben. Aus diesem Grunde streitet Sie mit niemandem. Sie übt eine vollkommene Vergebungsbereitschaft und hegt nie Groll. Sie versöhnt viele Seelen miteinander. Maria weiβ, dass jeder Mangel an vollkommenem Frieden im Herzen die Aufnahme und das Weiterleiten der Liebe hemmen kann und dass Uneinigkeit mit einem Mitmenschen sowohl die Werke der Finsternis instand hält als auch einen fruchtbaren Boden für immer neue Versuchungen gegenüber diesem Mitmenschen bildet.

  56. Marias Selbstbeherrschung ist vollkommen. Unter allen Umständen verhält Sie Sich so, dass Sie dazu imstande ist, jedem Mitgeschöpf, das mit Ihr in Berührung kommt, in jeglicher Hinsicht ein gutes Gefühl zu vermitteln. Dies erfolgt bei Ihr spontan, weil Ihre Liebe so vollkommen ist, dass Sie nur das Glück eines jeden Mitgeschöpfes im Sinn hat. Wenn Sie mit einer Seele in Berührung kommt, die böswillig ist und wirklich das Böse mehr liebt als die Liebe, wird es Sie eine Anstrengung kosten, diese Verfassung völlig glänzen zu lassen. Unter solchen Umständen setzt Sie Sich völlig und ganz für die Ausstrahlung aller Liebe ein, die Sie in Sich trägt, damit die betreffende Seele berührt werden möge.

  57. Maria vermeidet soviel wie möglich jeden Kontakt mit der Auβenwelt. Wenn Sie aus dem Hause geht, verschlieβt Sie Sich im Inneren soviel wie möglich den Eindrücken aus Ihrer Umgebung, weil Sie Ihr Herz vollkommen an Gott orientiert halten will. Sie beachtet nicht aktiv Ereignisse um Sie herum, hört nicht aktiv auf Gespräche, sondern lebt intensiv im Inneren. Dies bedeutet, dass Sie Ihre sinnlichen Eindrücke vielmehr auf Eindrücke aus der Natur beschränkt, weil diese weniger leicht die Seele verunreinigen als Eindrücke aus menschlichen Tätigkeiten. Wenn Sie einkaufen geht, beschränkt Sie Ihre Aufmerksamkeit auf dasjenige, was Sie wirklich benötigt. Auf diese Weise sorgt Sie dafür, dass die sinnlichen Eindrücke beschränkt bleiben und der Geist (das Denken) nicht zu aktiv wird. Jede Äuβerung von Materialismus und alle Zeit, die Menschen an materialistischen Tätigkeiten, weltlichem Denken und weltlichen Gesprächen verlieren, weiht Sie ununterbrochen Gott, damit Gnaden freigesetzt werden für die Seelen, die völlig in all dem aufgehen.

  58. Marias einziges Kind (Jesus) ist zwar von Natur aus Göttlich, aber Gott hat bestimmt, dass der Messias als Mensch mit menschlichen Zügen aufwachsen muss. Der aufwachsende Jesus muss also als Mensch 'erzogen' werden. Maria ist für den jungen Jesus die Führerin auf dem Weg zum Erwachsensein. In jedem Kontakt mit Jüngeren ist Maria die sanfte und liebevolle Erzieherin, die Sich in Ihrem ganzen Verhalten völlig auf Gottes Lehre stützt, die in jeder Situation des Alltags die Tugenden unterrichtet und die vielmehr das Selbstvertrauen und die positiven Eigenschaften fördert und anregt, als dass Sie auf das Negative hinweist. Maria ist Sich voll dessen bewusst, dass nur die Seele, deren Selbstvertrauen auf eine gesunde Weise genährt wird, die Kraft aufbringen kann, den unaufhörlichen Kampf gegen die Finsternis im Leben zu gewinnen.

  59. Marias gröβter Antrieb in allen Ihren Verhaltenselementen ist jener, dass Sie Sich um keinen Preis versündigen will. Ihre Liebe zu Gott, zu Seinen Werken, und zur Schöpfung ist so vollkommen, dass Sie in keiner Hinsicht vom Gesetz der Liebe abweichen will. Jede Sünde ist ein Verstoβ gegen Gottes Gesetz der Liebe. Maria stellt Sich in jeder Situation, vor jeder Handlung, die Sie verrichten wird, und vor jedem Wort, das Sie sprechen wird, die Frage, wie Sie maximale Fruchtbarkeit für die Vollendung von Gottes Werken und des groβen Heilsplans für alle Seelen in allen Zeiten erbringen kann. Aus diesem Grunde will Sie jedes Element Ihres Verhaltens, Ihres Sprechens und Ihrer inneren Verfassungen, Gedanken und Gefühle vollkommen in Einklang mit Gottes Gesetz bringen. So will Maria die Zeit, die Ihr auf Erden zugemessen ist, vollkommen und ganz benutzen und nichts als Licht und Liebe um Sich herum verbreiten.

  60. Maria setzt Sich kein einziges weltliches Ziel. Sie lebt wirklich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde den Göttlichen Inspirationen und der Führung Gottes aufgeschlossen, weil Sie weiβ, dass jede Minute des irdischen Lebens ausschlieβlich dazu der Seele gegeben wird, damit diese ihren Beitrag zu den allumfassenden Werken Gottes leisten kann. Pläne machen, heiβt Organisieren nach menschlicher Zeit. Maria geht davon aus, dass die Seele ihr Handeln soviel wie möglich auf Gottes Inspirationen und auf die Zeitpunkte abstimmen muss, zu denen Er diese Inspirationen schenkt, um ihre gröβte Fruchtbarkeit zu verwirklichen. Die Seele lebt ja nicht für das Weltliche, sondern um ihren persönlichen Beitrag zur Erfüllung von Gottes groβem Plan mit der Schöpfung zu leisten, und nur Gott weiβ, wann Er welchen Beitrag von Seiten einer bestimmten Seele am besten gebrauchen kann. Aus diesem Grunde sieht die Gestaltung von Marias Tagen genau so aus, wie Gott Ihre Tage macht durch Seine Inspirationen und Zeichen, durch die Seelen, die Er auf Ihren Weg bringt, usw.

  61. Maria nimmt sogar ohne Auflehnung Ungerechtigkeiten an, die gegen Sie begangen werden. Sie opfert diese jedes Mal mit dem Anliegen auf, Gnaden zu erwirken für die Bekämpfung jeder Ungerechtigkeit in der Welt. Sie nimmt solche Situationen als Verfügungen Gottes an, nach dessen Ermessen Ihr Leben durch diese Situationen für Seinen Heilsplan fruchtbarer sein wird. Aus dieser Verfassung geht Marias auβergewöhnliche Selbstbeherrschung hervor, die dazu Anlass gegeben hat, dass ich Sie einst in Gebeten die 'Königin von Golgotha' nannte, nachdem ich Sie in mehreren Visionen in den immerhin niederschmetternden Umständen Ihre unbeschreibliche Würde beim Anblick Ihres sterbenden Sohnes gesehen hatte. Auf Golgotha weint die Schmerzensreiche Mutter, allerdings viel stärker im Inneren (unsichtbar, im Herzen) als äuβerlich (sichtbar und hörbar). Aus Ihrem Mund kommen keine Verwünschungen, keine negativen Worte. Sie erduldet nur, begreift, dass es geschehen muss, verleugnet Ihre eigenen Gefühle und opfert alle Ihre Schmerzen auf, damit die Finsternis, die sich dort vor Ihren Augen vollzieht, in Licht verwandelt wird.

  62. Maria ist derart besorgt um das Wohl Ihrer Mitgeschöpfe (Menschen und Tiere), dass Sie deren Bedürfnisse voraussieht. Sie zeigt dies zum Beispiel auf dem Hochzeitsfest in Kana. Was die Mitmenschen betrifft, übt Sie diese Tugend an erster Stelle im Bereich des seelischen Lebens. Sie wird Seelen auch in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen, denn obwohl Sie Selbst kaum Überfluss hat, teilt Sie sogar möglichst viel mit anderen. Sie bevorzugt es, einen Tag zu fasten, wenn Sie die Gelegenheit hat, Ihre Nahrung für diesen Tag einem armen Mitmenschen oder sogar einem hungrigen Tier zu verschenken. Sie erweist diese Wohltaten so viel wie möglich im Verborgenen. In diesen Situationen weist Maria den absoluten Höhepunkt der selbstlosen Liebe und Nächstenliebe auf.

  63. Maria vermeidet jede leere Beschäftigung. Sie verbringt Ihre Zeit mit Handlungen, Gedanken und Worten, die direkt oder indirekt Gottes Werke fördern helfen können. Handlungen, die nicht dazu beitragen können, nimmt Sie nicht einmal vor. Notwendige weltliche Handlungen (Wasserkrüge füllen, Essen zubereiten, usw.) verbindet Sie ununterbrochen mit Weihe und stillem Gebet und macht diese so in ihren letztendlichen Auswirkungen zu spirituellen Handlungen, welche die Liebe strömen lassen und dadurch Gottes Werke fördern. Obwohl Ihre Heiligkeit es Ihr ermöglicht, sogar die banalste Handlung oder Situation in etwas Wertvolles umzusetzen, verzichtet Sie bewusst auf alles, was rein weltliche Elemente in sich trägt: Spielen, ausführlich Einkaufengehen, weltliche Gespräche, usw.

  64. Maria lässt Sich nie von negativen Erwartungen führen. Sie weiβ, dass Seelen sich innerlich verfinstern und in ihrem Verhalten unfruchtbar werden können, wenn sie hinsichtlich der Zukunft negative Erwartungen hegen, sogar in sehr kleinen Dingen. Maria gibt negativen Erwartungen keine Chance, weil Sie fest davon durchdrungen ist, dass Gott alles zum Besten regelt. Das Negative, das dennoch geschieht, ist in Bezug auf den ewigen Heilsplan nie eine endgültige Situation, sondern immer eine befristete Phase, die in dem Maβe von Gott desto rascher in Licht umgewandelt werden kann, wie die Seele ihre Prüfungen von Herzen weiht.

  65. Maria ist eine ausgezeichnete Zuhörerin. Sie hört auf die Nöte der Seelen. Sie tut dies nicht oberflächlich und nicht aus Höflichkeit, sondern aus dem Willen heraus, gezielte Gnaden für diese Seelen zu erwirken und sie davon zu überzeugen, dass sie in ihren Schwierigkeiten nie alleine sind. So vergegenwärtigt Sie den zuhörenden Gott, der intensiv mit Seinen Geschöpfen mit lebt und sie nie vergisst. Aufgrund dieser Einstellung vermag es Maria, vielen Seelen die Kraft zu geben, in ihren Prüfungen auszuharren.

  66. Egal was Maria tut, Ihr inneres Leben ist ständig mit den höheren Dingen verbunden. Bei jeder Handlung, sogar den banalsten, ist es, als ob Ihr Herz ständig die überirdische Wirklichkeit ergründet und Ihre Handlung innerhalb des Ganzen von Gottes Werken einzustufen versucht. Sie hält Sich ständig vor Augen, was die Handlung genau für Gottes Heilsplan und für die Entwicklung der betroffenen Seelen bedeutet. So misst Maria allen Ihren Handlungen einen überirdischen, spirituellen Wert bei.

  67. Obwohl Maria so wie jedes Lebewesen in der Welt lebt, verweilen Ihre echte Wahrnehmung und alle Ihre Empfindungen eigentlich immer in der überirdischen Wirklichkeit: Sie sieht alles, lässt jedoch viele Wahrnehmungen bewusst nicht zu Ihrem Herzen zu. Ihr Herz filtriert dasjenige weg, das nur weltlich ist und Sie von dem, was wirklich zählt, wegführen kann. Dadurch scheint es, als würde Sie nur einen kleinen Teil von demjenigen, was um Sie herum vorgeht, wirklich in Ihrem Geist 'registrieren'.

  68. Maria ist nicht rachsüchtig oder nachtragend. Wenn ein Mitmensch sich Ihr gegenüber nicht richtig benommen hat, fördert Sie dadurch seine Bekehrung, dass Sie ihn mit Liebe behandelt, kein schlechtes Wort über ihn spricht und auch nur in von Licht erfüllten Gedanken über ihn denkt. Sie weiβ, dass jeder negative Gedanke und jedes negative Wort die Bekehrung einer irrenden Seele abbremsen kann und dass Negativität sich ganz schnell unter Seelen verbreitet.

  69. Maria bringt sehr viele Aufopferungen dar, und tut sehr viel Buβe. Dabei stellt Sie Ihre physische Empfindung von Schmerzen und Beschwernissen in einem solchen Ausmaβ hinter die Empfindung der Liebe und der Sehnsucht, Gott zu dienen, zurück, dass Sie in den Leiden Freude erfährt, in dem Bewusstsein, dass Ihr Leid Saat Göttlichen Lebens für Seelen in sich trägt.

  70. Maria sorgt dafür, dass jede Handlung, jedes Verhaltenselement, jedes Wort und jede Körperhaltung Träger von Licht, Liebe und Reinheit sind, damit Sie jeden Augenblick nichts anderes als Licht verbreitet und ein sichtbares Muster für ein Leben in Gottes Gegenwart sein möge. So hilft Sie, finstere Neigungen in Seelen, die mit Ihr in Berührung kommen, auszurotten.

  71. Maria ist ein Friedensapostel. Egal, wie sich Ihr Mitmensch Ihr gegenüber benimmt, Sie beugt jedem möglichen Konflikt durch Ihre auβergewöhnliche Selbstbeherrschung vor, die ihre Kraft aus Marias bedingungsloser Liebe und aus dem Bewusstsein schöpft, dass Seelen auch auβer ihrem Willen gegeneinander aufgewiegelt werden. Sie weiβ, dass jede Uneinigkeit Gottes Werke weniger fruchtbar macht und das Elend in der Welt vergröβert. Maria versucht auch, zwischen Ihren Mitmenschen zu vermitteln, wenn diese gegeneinander gewandt sind. Sie tut dies ganz diskret, ohne Sich aufzudrängen.

  72. Maria ist eine sehr frohgemute Seele. Sie ist Sich dessen bewusst, dass eine Verfassung des Frohmuts viel Licht verbreitet, die Mitgeschöpfe zur Entspannung und zum inneren Frieden bringt und dadurch jeden, mit welchem die Seele in Berührung kommt, leichter dazu befähigt, die eigenen Prüfungen fruchtbar durchzuhalten. Maria erfährt Frohmut als eine Quelle Göttlicher Kraft, die Sie Selbst in allem was Sie tut und sagt, fruchtbar macht, und die Ihre Mitgeschöpfe dadurch trägt, dass diese Gottes Nähe empfinden. Aus diesem Grunde gehört die Feststellung eines jeden Mangels an Frohmut in anderen Seelen für Maria zu den schwersten Kreuzen. Durch Ihren Frohmut beweist Maria Ihre absolute Macht über Ihr eigenes Herz: Sie erlaubt keiner einzigen traurigen oder enttäuschenden Erfahrung, Ihr Gemüt zu verdüstern.

  73. Maria entwickelt ein auβergewöhnliche Fähigkeit, Sich zu freuen und auf eine sehr beherrschte Weise über viele kleine Dinge begeistert zu sein. Dies fällt Ihr nicht schwer, weil Sie jede Einzelheit Ihres täglichen Lebens als ein Bauwerk von Gottes Vorsehung zu betrachten vermag. Diese Einstellung ermöglicht es Ihr, sehr intensiv mit der Beseelung in Berührung zu bleiben, die Gottes Geist der Seele in allen ihren Werken und Worten einzugieβen versucht, damit sie jede Situation für die Verwirklichung von Gottes Plänen zunutze machen kann.

  74. Eine der groβen Quellen von Marias Kraft ist Ihr Wille, Sich durch nichts entmutigen zu lassen und alles auf eine positive Weise zu betrachten. Sie findet in allem etwas Gutes, auch wenn dies manchmal tief verborgen sitzt, weil Sie weiβ, dass Gottes Werken und Plänen mit allem gedient werden kann, wenn die Seele jede Situation aus ihrem Herzen heraus mit Licht erfüllt. Genau aufgrund dieser Einstellung lässt Sich Maria von keiner einzigen Prüfung entmutigen (und diese sind in Ihrem Leben sehr zahlreich).

  75. Wer Maria häufig und über längere Zeit beschäftigt sieht und hört, wird von Ihrem Gleichmut berührt. Ihre Stimmung weist so gut wie keine Schwankungen auf. Die gröβten Extreme, die ich sehe, sind Ihr bezauberndes Lächeln einerseits und eine innerlich beherrschte Traurigkeit andererseits. Im Übrigen weisen sich keine Schwankungen auf: Jede Berührung mit Maria ist wie eine Bootsfahrt auf einem Meer ohne Wellen, wobei derjenige, der Sie sieht oder mit Ihr spricht, diese Berührung als eine Erfahrung ohne jegliche Aufregung erlebt, in einer vollkommenen Geborgenheit des Herzens, wobei er gleichsam eine gleichmäβige Injektion Himmlischer Wonne erlebt. Maria gelingt das, indem Sie Sich vor Augen hält, dass Gott jede Seele jeden Augenblick als Kanal für Sein Licht, Seine Liebe und Kraft gebrauchen will. Ihr Gleichmut ist eine der vielen Verfassungen, wodurch Sie Ihre vollkommene Selbstbeherrschung zeigt: Nichts bringt Sie aus der Fassung, weil Sie Gott vollkommen in Sich leben lässt.

  76. Marias Mitleid ist vollkommen: Trotz Ihrer eigenen zahlreichen Prüfungen hält Sie die Prüfungen Ihrer Mitmenschen immer für wichtiger und Sie sucht ständig Mittel und Wege, Ihrem leidenden Mitmenschen mit dem Licht der wahren Hoffnung und mit viel Ermutigung zu unterstützen und ihn in Ruhe und Frieden des Herzens zu versetzen. Sie vermittelt keinem einzigen Mitmenschen das Gefühl, als wären seine Prüfungen Ihr unwichtig. Dennoch beklagt Sie Ihren leidenden Mitmenschen nicht, sondern hilft ihm dabei, seine Prüfungen als Brücken zum Heil und zum Segen zu benutzen.

Schlussbetrachtung

Die Herrin aller Seelen sehnt Sich danach, dass die Seelen alles, was Maria Selber in Ihrem Leben auf Erden Gott dargebracht hat, Ihr darbringen sollen: Maria weihte alles an Gott, die Seelen weihen am besten alles an Sie, denn Sie ist Gottes bevorzugte Brücke zur Quelle der Gnaden, der makellose Transformator, der alle unsere Handlungen, Gebete, Aufopferungen, Weihen, usw. reinigt und mit Ihrer vollkommenen Liebe unendlich verstärkt, und diese anschlieβend Gottes Werken hinzufügt. Es lieβe sich so ausdrücken, dass Maria der Fruchtbarkeitsfaktor für jede Seele ist, die versucht, die Saat Jesu Christi in sich zum Blühen zu bringen. Die Kraft von Marias Leben auf Erden war die Kraft der vollkommenen und umfassenden Weihe. Wir müssen Ihr darin nachfolgen, indem wir Maria alles weihen, denn Sie ist die vollkommene, alles veredelnde Brücke zu Gottes Herzen. So kann und soll diese Unterrichtung im Grunde genommen als ein Leitfaden für die vollkommene Weihe an Maria betrachtet werden.

Maria ist die Trägerin von Gottes Reich auf Erden, das Licht der aufgehenden Sonne, das die Finsternis bricht und allmählich in das Licht der Mittagssonne (Christus) hinüber flieβt, Zeichen für die Vollendung der Erlösung in der Seele. In dem Maβe, wie die aufgehende Sonne (Maria) in der Seele (die sich durch vollkommene Weihe mit Maria hat eins machen wollen) zur Mittagssonne (Christus) wird, wird in der Seele ihre Erlösung vollendet. Die Herrin aller Seelen ist also die Brücke zu dieser Vollendung. In der vollkommen an Maria geweihten Seele, die ihre Erlösung vollendet, wiederholt Maria Selbst ebenfalls gleichsam Ihre vollkommene Vereinigung mit Christus.

Durch ein Göttliches Mysterium kann jede Seele, die dazu bereit ist, sich uneingeschränkt und bedingungslos an Maria zu verschenken, damit sie von Ihr im Kampf gegen die Finsternis eingesetzt wird, in so weitgehendem Maβe an den Verfassungen Anteil bekommen, die Maria als Mensch vollkommen beherrschten, dass sie unter Marias Führung, Herrschaft und Beseelung den fruchtbarsten Wegen entlang zu ihrer eigenen Heiligkeit geführt werden kann. Die Himmlische Herrin versucht, dieses Mysterium in den an Sie geweihten Seelen durch innere Begleitung und Inspirationen und durch Steigerung der Bewusstwerdung der Seele zu vollenden. Dieses Letztere versucht Sie hauptsächlich durch die Wissenschaft des Göttlichen Lebens zu vollbringen, die Sie in allen Ihren Unterrichtungen durch Ihre Myriam zu den Seelen bringt.

Für die Herrin aller Seelen,
Myriam — Oktober 2010