TOTUS TUUS, MARIA !

FRÜCHTE VOM BAUM DER VOLLKOMMENHEIT

Belehrung von der Heiligen Jungfrau Maria geschenkt

durch Myriam van Nazareth

im Juli 2024


Zur Einführung auf die vorliegende Belehrung

Im Lauf der Jahre lehrte die Herrin aller Seelen Myriam durch mehrere Visionen über das Ende des Lebens und das Lebensgericht vor dem Thron des Allerhöchsten. Eine der groβen Früchte dieser Lehren wurde Ende 2018 unter dem Titel Das Leben jenseits der Abendsonne veröffentlicht. In einer nächtlichen Vision im Juni 2024 zeigte die Himmlische Königin Myriam ausdrücklich, dass Seelen sich das Göttliche Urteil über das gerade beendete irdische Leben einer Menschenseele nicht als ein Ereignis vorstellen sollten, bei dem Gott eine Erklärung in Worten abgibt (wie ein Richter, der ein Urteil verkündet), sondern vielmehr als ein Ereignis, bei dem Gott sozusagen den Film des vergangenen Lebens der Seele in sie eingieβt. Dies zeigt bereits, dass kein Moment im Leben eines Geschöpfes Gott entgeht, egal wie banal oder unbedeutend dieser Moment auch gewesen sein mag. Offensichtlich ist für Gott absolut nichts völlig unwichtig oder bedeutungslos.

Die Himmlische Herrin zeigte, wie die Seele dabei wie in einem Blitz die Einzelheiten ihres Lebens und alle ihre Herzensverfassungen während dieser Einzelheiten (die sich oft also sogar vor Jahrzehnten ereignet haben) mitsamt der 'Gefühle', die jede dieser Einzelheiten im Herzen von Gott Selbst und der Wirkungen, welche sie für den Verlauf von Gottes Heilsplan erzeugt hat, haargenau sehen und fühlen darf und kann, ebenso wie welche Auswirkungen jeder Kontakt der Seele mit einem Mitgeschöpf für dieses Mitgeschöpf hatte (Freude, Schmerz, Angst, Verletzung im Herzen, Leid, Unruhe, Entmutigung, Gefühle der Unsicherheit, Gefühle der Geborgenheit, Erfahrungen von Licht und Wärme oder im Gegenteil von Finsternis und Kälte usw.).

Die Heilige Jungfrau wies noch einmal darauf hin (wie Sie es bereits mehrfach Myriam gegenüber getan hat), dass Gott diese Auswirkungen bei jedem Ereignis und jedem Kontakt auf zwei Arten gespürt hat: sowohl direkt in Seinem eigenen Herzen als auch durch die Erfahrungen des betroffenen Mitgeschöpfes, weil Gott in jedem Moment jede Empfindung eines jeden Seiner Geschöpfe in Seinem eigenen Wesen spürt: Gott 'lebt' in jedem Seiner Geschöpfe (Menschenseelen und Tieren), spürt ihre Empfindungen in Seinem eigenen Wesen, und so weiter.

Dadurch erlebt die Seele gleichsam ihr gesamtes vergangenes Leben genau so, wie Gott Selbst es die ganze Zeit und in jedem einzelnen Augenblick gesehen, gefühlt und bewertet hat. Auf diese Weise kann sich die Seele ein haargenaues Bild vom wahren Wert und der wahren Bedeutung machen, die ihr Leben für Gott, für die Verwirklichung Seiner Pläne und Werke, zu denen sie mit ihrem Leben beitragen sollte, und für alle ihre Mitgeschöpfe gehabt hat. Auf diese Weise erhält sie eine vollkommen objektive 'Note', die genau das Maβ ausdrückt, in dem ihr Leben, ihr ganzes Verhalten, alle ihre Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bestrebungen und alles, was in ihr gelebt hat, dazu beigetragen oder eben nicht dazu beigetragen hat, dass sich die Berufung und die Aufgabe erfüllen, die sie von Gott für ihr Leben erhalten hat.

So weist die Königin von Himmel und Erden unwiderlegbar nach, dass Gott in keiner Weise für das Urteil über eine Menschenseele verantwortlich gemacht werden kann. Von Göttlicher Willkür, möglicher Voreingenommenheit oder Machtgier von Gottes wegen, und von irgendwelchem Mangel an Objektivität in der Beurteilung eines Menschenlebens kann auf gar keinen Fall die Rede sein. Die Seele richtet gleichsam sich selbst: Gott braucht kein Wort zu sagen, die Seele selbst sieht und fühlt vollkommen objektiv, was ihr vergangenes Leben in allen Einzelheiten wirklich für den Verlauf von Gottes Heilsplan und was es für alle Mitgeschöpfe, mit denen sie jemals in Berührung war (egal wie oft, wie lange oder wie kurz und auf welche Weise) bedeutet hat. Dies alles, weil sie ihr eigenes vergangenes Leben und alle ihre Herzensverfassungen zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens aus dem Herzen von Gott Selbst sehen und fühlen darf, das sogar die winzigste Einzelheit wahrgenommen und gespürt hat und absolut vollkommen und unfehlbar richtet.

Die Herrin aller Seelen erläutert, dass auf diese Weise jedes Lebensgericht auch einen teilweisen Ausgleich für die Finsternis einbringt, die in jedem Menschenleben erzeugt wird: Dadurch, dass der Seele die Möglichkeit geboten wird, ihre eigenen Verstöβe gegen Gottes Gesetz untrüglich und vollkommen objektiv festzustellen, empfindet sie während ihres Lebensgerichts etwas von den Schmerzen und dem Leid, die sie ihren Mitgeschöpfen ebenso wie Gott selbst zugefügt hat, und dadurch, dass sie es gleichsam 'aus dem Herzen von Gott Selbst' spüren darf, wird sie voll von der Erkenntnis der wahren Bedeutung und Tiefe der Verfehlungen getroffen, die sie gegen Gottes Gesetz begangen hat.

Diese besonders intensive Erfahrung kann als eine Art 'Begleichung' der Schulden betrachtet werden, welche die Menschheit als Ganzes im Laufe aller Jahrhunderte angehäuft hat, und in dem Maβe, in dem sich die Seele wirklich der Saat der Göttlichen Liebe öffnet, die ihr während dieses Ereignisses eingegossen wird, kann diese Erfahrung der Abbezahlung der Sündenschuld hinzugefügt werden, die der Gott-Mensch Jesus Christus auf Erden in sehr hohem Maβe erschlossen hat.

So ist das Lebensgericht einer Menschenseele eine auβerordentlich intensive Erfahrung, in welcher sich durchwegs hauptsächlich Herzeleid und Liebe vermischen. Auf der Grundlage dieser Wahrheit liefert die Herrin aller Seelen in der nachfolgenden Belehrung eine weitere Vertiefung ihrer früheren Belehrungen mit Bezug auf das Gesetz der Wahren Liebe.

Früchte vom Baum der Vollkommenheit

Die Königin von Himmel und Erden bezeichnete einst Myriam gegenüber die Wahre Liebe, das heiβt die selbstlose, uneigennützige Liebe der Menschenseele allen ihren Mitgeschöpfen und Gott und allen Seinen Werken und Plänen gegenüber als den 'Baum der Vollkommenheit'. Das Gesetz der Wahren Liebe ist das Göttliche Grundgesetz, das im Herzen des Schöpfers als Leitprinzip lebt, nach dem die gesamte Schöpfung und sämtliche Bewegungen zwischen allen Elementen der Schöpfung geregelt werden. Wahre Liebe ist die Göttliche Kraft, die das Leben selbst trägt, und gilt deswegen als Kraftstoff des gesamten Netzwerks der Schöpfung. Ohne die Wahre Liebe hätte die Schöpfung überhaupt kein Leben in sich.

Die Ausdrucksformen der Wahren Liebe, die Formen, in denen sie von der Menschenseele zum Ausdruck gebracht wird, werden von der Heiligen Jungfrau mit den Früchten verglichen, die an diesem Baum reifen.

Anhand des Reifegrads dieser Früchte in einer Seele misst Gott das Maβ, in dem diese Seele in Wahrer Liebe gereift ist und in dem diese Seele deswegen Sein Gesetz der Wahren Liebe erfüllt. Nach dem Ende des irdischen Lebens einer Seele beurteilt Gott den Wert dieses Lebens nach dem Maβ, wie diese Seele das Gesetz der Wahren Liebe (d.h. das Göttliche Leben) in die Praxis umgesetzt hat.

Die Göttliche Liebe flieβt als wahre Lebenskraft aus Gottes Herzen durch die ganze Schöpfung. Dieser Strom läuft direkt vom Herzen Gottes zu jedem einzelnen Geschöpf, doch in erster Linie wird von der Menschenseele als 'Krone der Schöpfung' erwartet, dass sie diesen Strom an alle ihre Mitgeschöpfe weiterleitet. Dieser Strom muss völlig ungehindert durch das Netzwerk der Schöpfung flieβen können. An erster Stelle sind die Menschenseelen für das Maβ verantwortlich, in dem die Liebe ungehindert und ohne jegliche Verunreinigung durch die Schöpfung flieβt.

Die Menschenseele lenkt den Fluss der Liebe durch ihr Herz weiter, das heiβt: Sie bestimmt die Stärke und die Reinheit dieser Durchströmung durch dasjenige, was in ihrem Herzen vorgeht, nämlich durch das Ausmaβ, in dem ihr Herz (ihr Gefühlsleben und ihr inneres Empfinden vom Leben) im Einklang ist mit dem Herzen von Gott Selbst, oder eben nicht. Ob eine Menschenseele im Einklang mit dem Herzen Gottes ist, wird durch das Maβ bestimmt, wie diese Seele zulässt, dass alle ihre Handlungen vom Gesetz der Wahren Liebe geführt werden, ebenso wie durch das Maβ, wie sie in allen Einzelheiten ihrer Liebe danach strebt, dabei zu helfen, das Ziel zu verwirklichen, das Sich Gott Selbst bezüglich Seiner Schöpfung gesetzt hat. Dieses Ziel besteht in nichts anderem als darin, dass die Schöpfung ein vollkommener Spiegel des Himmelreichs sein soll, das in sich selbst bereits ein Spiegel des Herzens von Gott Selbst, des Reichs, das aus nichts anderem besteht als aus einer uneingeschränkten Erfahrung der Liebe in und zwischen allen Komponenten (allen Geschöpfen, die Teil dieses Reichs sind, zusammen mit ihrem Gott).

Die Herrin aller Seelen bezeichnet die nachfolgenden fünf Ausdrucksformen der Wahren Liebe als die gröβten Früchte vom Baum der Vollkommenheit und daher als die Herzensverfassungen, die für Gottes Beurteilung des Wertes und der Bedeutung eines Menschenlebens entscheidend sind:

  1. aufrichtige und bedingungslose Vergebung;
  2. aufrichtige und vollkommene Reue;
  3. spontaner, uneingeschränkter und bedingungsloser selbstloser Dienst an jedem Mitgeschöpf;
  4. uneingeschränkter Respekt vor der Würde eines jeden Mitgeschöpfes;
  5. tiefes Einfühlen in das Wesen eines jeden Mitgeschöpfes.

1. Aufrichtige und bedingungslose Vergebung

Beziehungen zwischen Seelen lieβen sich als Rohrleitungen oder Kanäle vorstellen, durch welche Licht flieβen muss. Nach dem Tod eines oder beider beteiligter Geschöpfe sollen diese Kanäle möglichst rein in das Ewige Leben übergehen, um dazu beizutragen, das gesamte Netzwerk der Schöpfung im Gleichgewicht zu halten.

Unzählige Millionen dieser Kanäle innerhalb des Netzwerks der Schöpfung werden durch die Unreinheit von Kontakten, Begegnungen, gegenseitigen Gesinnungen, Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen und Wünschen zwischen Geschöpfen verschmutzt: Jedes Mal, wenn in einem Kontakt oder einer Beziehung zwischen zwei Geschöpfen, mindestens eins der beiden Beteiligten dem Mitgeschöpf gegenüber negativ, unrein oder in irgendwelchem finsteren Sinn handelt, spricht, denkt, fühlt, wünscht usw., flieβt durch den kleinen Kanal zwischen den beiden Geschöpfen verunreinigte Liebe oder gar keine Liebe mehr (oft ganz im Gegenteil, nämlich Hass, Eifersucht oder irgendein anderes negatives, dunkles Gefühl).

Unter solchen Umständen verstopft gleichsam der Kanal zwischen diesen beiden Geschöpfen. Die Beziehung zwischen den beiden verschlechtert sich, funktioniert nicht mehr nach dem Göttlichen Gesetz oder geht ganz zugrunde. Verlieren wir niemals die Tatsache aus den Augen, dass alles Leben nur von der reinen Liebe getragen wird.

Unreine Beziehungen zwischen Geschöpfen rufen bei mindestens einem der Beteiligten Gefühle des Grolls hervor, bzw. Gefühle, man wäre ungerecht behandelt worden, oder des Glaubens, dass das Mitgeschöpf schuld sei. Um einen solchen Zustand wieder gesund zu machen und den kranken oder verstopften Kanal zwischen beiden für ein neues reines Strömen der Wahren Liebe und somit des Göttlichen Lebens vorzubereiten, muss das Geschöpf, das sich benachteiligt fühlt und davon überzeugt ist, dass sein Mitgeschöpf ihm etwas schuldet, dazu bereit sein, aufrichtig und bedingungslos zu vergeben.

Damit diese Einstellung ihre volle Wirkung auf die Strömung der Wahren Liebe innerhalb des Netzwerks der Schöpfung entfalten kann, ist es wünschenswert, dass der Schuldige (oft sind beide schuld!) sein Verhalten und seine Einstellung gründlich reinigt, aber sogar wenn dies nicht ganz der Fall ist, kann die Vergebung seitens der Partei, die sich ungerecht behandelt fühlt, bereits der Finsternis in der Beziehung viel Kraft nehmen. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass, wie die Heilige Jungfrau mit gröβter Betonung erklärt, aufrichtige Vergebung von Gott als eine der kraftvollsten Ausdrucksformen der Wahren Liebe betrachtet wird. Aufrichtige, bedingungslose Vergebung bricht die Macht der Finsternis in einer Beziehung zwischen Geschöpfen dadurch, dass sie Satan die Macht nimmt, die er weiterhin über die Beziehung ausüben kann solange die beteiligten Geschöpfe sich gegenseitig negativ gegenüberstehen. Im letzteren Fall kann er ja den Kanal zwischen den beiden so vergiften, dass durch diesen Kanal keine Strömung der Wahren Liebe mehr möglich ist.

Vergebung befreit den betroffenen Kanal von Blockaden und Unreinheiten. Dazu muss die Vergebung aufrichtig sein und im Herzen wahrhaftig so erfahren werden, dass das Geschöpf, das sich ungerecht behandelt fühlt, dem 'schuldigen' Mitgeschöpf dessen Verstöβe aufrichtigerweise nicht mehr in Rechnung stellt.

Aufrichtig vergeben, kann die Seele nur dann wirklich im höchsten Maβe tun, wenn sie wirklich erkennt, dass jede Seele, auch sie selbst, Fehler machen kann, mit anderen Worten, dass jede Menschenseele (einschlieβlich der Seele selbst) von Natur aus sündhaft ist und dass letztendlich nicht die sich versündigende Seele die Urheberin der Sünde ist (der wahre Urheber ist Satan), sondern ein in die Irre geführter Kanal bzw. ein Werkzeug, das sich während der Verstöβe von der Finsternis dazu hat einsetzen lassen, um Schaden oder Leid herbeizuführen. In dem Maβe, wie die benachteiligte Seele diese Erkenntnis aufrichtig lebt, wird sie eher dazu geneigt sein, spontan zu vergeben, insbesondere wenn sie vom Sehnen danach ausgeht, dabei zu helfen, die Seele, die ihr Schaden oder Leid zugefügt hat, ins Licht zurückzubringen, statt zu wünschen, dass diese verloren geht, mit anderen Worten, dass diese sich selbst verdammt. So wird Vergebung auch auf diese zusätzliche Weise zum Ausdruck der wahren Liebe zu Gott, denn Gott möchte, dass keine Seele verloren geht: Eine Seele, die sich selbst verdammt, beschert der Finsternis einen Sieg über das Licht.

Ein besonderer Ausdruck der Vergebung ist dieser, welcher über die Grenzen des Todes hinaus gewährt wird. Oft ist die Beziehung zwischen zwei Menschenseelen schon seit langem unrein oder vergiftet. Wenn einer der beiden plötzlich stirbt, kann die Vergebung nicht mehr von Angesicht zu Angesicht erfolgen. Die Himmelskönigin weist jedoch darauf hin, dass es auch in einem solchen Fall möglich und äuβerst wertvoll ist, dass die überlebende Partei in voller Aufrichtigkeit und aus der Tiefe des Herzens Worte im nachfolgenden Sinn zu Ihr spricht:

"Maria, Königin von Himmel und Erden, Mutter aller Menschenseelen, durch Dein vollkommen heiliges und ewig sündenloses Herz gewähre ich noch jetzt ...… (Name des Verstorbenen), der mir Unrecht getan hat, völlige Vergebung. Ich lösche in meinem Herzen jeden Makel der unreinen Beziehung aus, den es zwischen uns gegeben hat. Möge Gott ihm/ihr die gegen mich begangenen Vergehen nicht in Rechnung stellen, damit die Finsternis für immer alle Macht über die vergangene unreine Beziehung verliert. Möge diese Vergebung auβerdem mir selbst die Gnade erwirken, alle meine Beziehungen zu allen meinen Mitgeschöpfen völlig rein und von Liebe erfüllt zu erhalten".

2. Aufrichtige und vollkommene Reue

Wahre Reue ist eine Herzensverfassung, in welcher die Seele erkennt, dass sie nicht ganz nach Gottes Gesetz der Liebe gelebt hat, und sie den innigen Wunsch hegt, wieder mit Ihm in Einklang zu kommen, weder aus dem Gefühl heraus, dass 'es sich so gehört', noch weil sie sich dazu verpflichtet fühlt, und auch nicht aus Angst vor ihrer eigenen Verdammnis, sondern weil sie wirklich im Einklang mit Gottes Gesetz der Liebe leben will. Wahre Reue ist also grundsätzlich ein Ausdruck liebevollen Schmerzes gegenüber Gott und gegebenenfalls auch gegenüber Mitgeschöpfen, denen die Seele nach ihrem eigenen Empfinden Schaden, Schmerz oder Leid zugefügt haben kann.

Reue, wenn sie spontan aufkommt und wirklich aufrichtig ist, ist eine der kraftvollsten Ausdrucksformen der Wahren Liebe. Aufrichtige Reue ist eine sehr tiefe Erfahrung der Einheit der Seele mit dem Herzen Gottes und seinem Gesetz. Reue ist ein derart kraftvoller Ausdruck wahrer Liebe, dass die Himmelskönigin einst zu Myriam sagte, dass bei der Beichte das Maβ aufrichtiger Reue die Hitze des Feuers bestimmt, in dem die gebeichteten Sünden verbrannt werden. Damit meinte Sie nichts weniger als Folgendes:

Sünde ist das absolute Gegenteil von Liebe. Die Seele versündigt sich sobald sie zulässt, dass die Liebe in ihrem Herzen schwächer wird oder sie sogar zulässt, dass diese als treibende Kraft für ihr Handeln und ihr inneres Leben (Gefühle, Gedanken, Wünsche, Bestrebungen, Verfassungen) vorübergehend unwirksam wird. Deswegen können die Auswirkungen einer Sünde nur durch eine aufrichtige Erfahrung wahrer, selbstverleugnender Liebe zunichte gemacht werden. Wahre Liebe ist wie ein Feuer, das sozusagen die Auswirkungen von Sünden verbrennen kann. Eines der stärksten Mittel um dieses Feuer anzuzünden, es instand zu halten und es sehr hoch auflodern zu lassen, ist spontane, aufrichtige und tiefe Reue. Wie ist das zu verstehen?

Aufrichtige Reue ist eine Herzensverfassung, in welcher die Seele erkennt, dass sie in gewisser Hinsicht vom Göttlichen Gesetz abgewichen ist und dadurch einem oder mehreren Mitgeschöpfen und Gott Selbst Schaden und bzw. oder Leid zugefügt hat. Diese Erkenntnis ist nur dann aufrichtig und entfaltet deshalb nur dann ihre notwendige Wirkung, wenn die Seele wirklich ein besserer Mensch werden will, das heiβt: wenn die Reue eine Empfindung ist, die sich gleichzeitig aus aufrichtiger Liebe zu Gott und Seinem Gesetz und zu ihren Mitgeschöpfen und aus Herzeleid zusammensetzt, weil die Seele in ihrem Herzen erkennt, dass sie in Wirklichkeit eins mit Gott und allen ihren Mitgeschöpfen ist.

Die Seele im Stand aufrichtiger Reue empfindet das Leid und bzw. oder den Schaden, den sie durch ihre Fehltritte und Verstöβe gegen die Liebe begangen hat, aufrichtig und unmissverständlich als Angriff auf das Netzwerk der Schöpfung als Bauwerk der Ewigen Liebe, und dadurch, dass die Seele in dieser Verfassung eine Erkenntnis der Einheit mit Gott und ihren Mitgeschöpfen erfährt, weiβ und spürt sie, dass ihre Fehltritte auch ihr selbst schaden. Eine Seele, die wirklich erkennt, dass sie an sich keine Bedeutung hat, sondern dass ihre Bedeutung als Geschöpf einzig und allein in ihrem Funktionieren innerhalb des gesamten Netzwerks liegt, wird auch für die Tatsache empfindlich werden, dass ihre eigenen Verstöβe Gottes Werke negativ beeinflusst haben und dass sie somit im Rahmen der Verwirklichung von Gottes Heilsplan ein 'Störfaktor' war, und sie wird darüber ein aufrichtiges Herzeleid empfinden.

Aus diesem Grund ist 'Reue', die darauf abzielt, selber Gottes Vergebung zu erlangen, in Wirklichkeit 'falsche Reue' und somit kein Ausdruck wahrer Liebe, da sie von Eigennutz getrieben wird. Aufrichtige Reue ist ein spontanes Schmerzgefühl darüber, dass man einem oder mehreren Mitgeschöpfen und Gott Selbst Schmerzen, Leid und bzw. oder Schaden zugefügt hat und dass man somit selbst die Ursache für ein vermindertes Wohlbefinden in Lebewesen war, die auβerhalb des eigenen 'Ich' leben. Diese Komponente der Selbstverleugnung, des Mangels an Eigennutz macht Reue zu echter Reue und somit zu einem Ausdruck wahrer Liebe. Aufrichtige Reue zeigt Gott, dass die Seele tief in ihrem Herzen den Neuanschluss zu Seiner Liebe sucht und dass sie sich in allen ihren Handlungen danach sehnt, nichts weniger als ein Sonnenstrahl zu sein, der hilft, ihre Lebensumgebung zu erhellen und zu wärmen, und dass sie wirklich Schmerzen wegen der Tatsache empfindet, dass sie dabei gescheitert ist und so zur Finsternis und zum Leid in der Schöpfung beigetragen hat.

Aufrichtige Reue wirkt in der Seele wie eine mächtige Reinigungsanlage. Dies drückt sich unter anderem darin aus, dass eine Seele, die ihre Verfehlungen aufrichtig bereut, beispielsweise anlässlich der Beichte, möglicherweise plötzlich zu weinen beginnt. Die Argumentation darf nicht dadurch umgekehrt werden, dass man annimmt, dass Tränen automatisch bedeuten, die Reue sei aufrichtig, aber eine tiefe Beichte, begleitet von einer aufrichtigen Reue, kann in der Seele ein intensives Feuer entfachen, dessen Flammen sich aus einer ungewöhnlich brennenden Liebe zu Gott, zu Seinem Gesetz und zu allen Mitgeschöpfen zusammensetzen (und zwar noch am Intensivsten zu den Mitgeschöpfen, denen man Leid oder Schaden zugefügt hat) und aus einem zerreiβenden Schmerz darüber, dass man selbst für Gott und für bestimmte Mitgeschöpfe eine Quelle von Leid und Schaden gewesen ist und dass man somit die Wahre Liebe beschämt und es versäumt hat, die eigene Lebensberufung als Menschenseele zu erfüllen: Die Lebensberufung einer jeden Menschenseele besteht darin, dass sie ihr ganzes Leben lang in allen Einzelheiten ihres Tuns und Lassens und ihrer ganzen inneren Verfassungen das Göttliche Grundgesetz der Wahren Liebe erfüllt.

Tränen während der Beichte weisen nicht automatisch auf eine aufrichtige Reue hin, denn eine Seele kann sich auch selbst betrügen: Auch Satan kann in einer Seele Gefühle erwecken, von denen sich herausstellt, dass es ihnen an Tiefe mangelt. Der beste Hinweis auf die Aufrichtigkeit von Tränen in diesem Zusammenhang liegt in der Beständigkeit der Gefühle: Reue kann nur dann als aufrichtig betrachtet werden, wenn sie in der Seele wirklich zu einer anhaltenden Bestrebung danach führt, künftighin ihr ganzes Handeln, Denken, Fühlen und Wünschen voll und ganz dahin zu stellen, in jeder Hinsicht ein besserer Christ zu werden. Das bedeutet, dass die Seele in der Verfassung aufrichtiger Reue ihr ganzes Leben entschlossen und beharrlich darauf ausrichtet, Jesus Christus in jeder Hinsicht möglichst treu nachzufolgen: in einer intensiven Erfahrung der Wahren Liebe in allen ihren Handlungen und in allen ihren inneren Verfassungen, und im aufrichtigen Wunsch, ihr Leben für die Erfüllung des Göttlichen Gesetzes und die Verwirklichung von Gottes Heilsplan für die ganze Schöpfung fruchtbar zu machen.

Der Beweis für die Aufrichtigkeit einer Komponente der Wahren Liebe in einer Menschenseele liegt immer in zwei Faktoren: dass sie diese Komponente (z.B. Reue) spontan, aufrichtig und ohne jegliches Eigeninteresse empfindet und in die Praxis umzusetzen bestrebt ist, und dass sie beharrlich an dieser Verfassung festhält. Eine Komponente der Wahren Liebe, die nur dann gelebt wird, wenn die Seele erwartet, dass es auch etwas für sie einbringen wird, und die darüber hinaus irgendwann aufgegeben wird, ist nicht aufrichtig, sondern ein Element der Selbsttäuschung und oft der Täuschung ihres Umfeldes (und sogar ein Versuch, Gott Selbst zu täuschen).

3. Spontaner, uneingeschränkter und bedingungsloser selbstloser Dienst an jedem Mitgeschöpf

Jedes Lebewesen ist ein Element in einem umfassenden System, dem Netzwerk der Schöpfung. Tatsächlich spiegelt sich dies bereits im Phänomen wider, dass kein Lebewesen das Gefühl mag, niemanden zu haben, auf den es sich verlassen kann, und sich in allem auf sich selbst verlassen zu müssen. Etwas ähnliches lässt sich bei vielen Tieren feststellen, die meist in Herden zusammenleben.

Gott erwartet von jeder Menschenseele ein Leben in ständiger Dienstbereitschaft zugunsten aller ihrer Mitgeschöpfe. Dafür gibt es einen guten Grund: Gott erschafft jede Menschenseele nicht dazu, dass diese ein Leben an und für sich selbst führt, sondern um als Knotenpunkt im gesamten Netzwerk der Schöpfung wirksam zu werden. Das bedeutet mithin, dass in Gottes Augen jede Menschenseele nur dann ein fruchtbares Leben führt, wenn sie ihr gesamtes Handeln in den Dienst des Ganzen und damit in den Dienst aller ihrer Mitgeschöpfe stellt. Schlieβlich wird jede Menschenseele von Gott nur zu einem einzigen Zweck in die Welt gesandt: damit sie ein Leben als Instrument zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan zugunsten einer vollkommenen Harmonie, eines vollendeten Friedens, einer vollendeten Liebe und eines vollkommenen Glücks unter allen Geschöpfen führt.

Dies weist darauf hin, dass Gott kein einziges Geschöpf als 'wertvoller' oder als 'weniger wertvoll' als seine Mitgeschöpfe in die Welt schickt: Kein einziges Geschöpf hat eine Bedeutung 'an und für sich allein', sondern hat eine spezifische Bedeutung, Rolle und Funktion als Teil eines Ganzes, als Komponente des gesamten Netzwerks der Schöpfung. Für Gott ist somit kein einziges Geschöpf wertlos, noch steht für Ihn irgendein Geschöpf über seinen Mitgeschöpfen. Jedes Geschöpf hat einen 'potentiellen Wert' in dem Sinn, dass sein Leben und Verhalten bestimmte Auswirkungen innerhalb des Netzwerks der Schöpfung auslösen können in dem Maβe, wie das Geschöpf dasjenige zu erfüllen vermag, was Gott von seinem Leben erwartet, aber dieser Wert hat nichts mit dem Geschöpf persönlich zu tun, sondern einzig und allein mit der Wirkung, die es innerhalb der gesamten Schöpfung entfaltet, und somit mit dem Ausmaβ, in dem es zum Funktionieren des gesamten Netzwerks im Einklang mit dem Göttlichen Gesetz beiträgt.

In einer einzigen Hinsicht nur lieβe sich sagen, dass Gott eine Hierarchie eingesetzt hat: Die Menschenseele ist die 'Krone der Schöpfung', weil sie als Behüterin der Schöpfung die Hauptrolle in der Schöpfung zu spielen hat und Gott Seinen Liebesstrom in erster Linie durch die Menschenseele zu den anderen Geschöpfen zu leiten versucht.

Dies bedeutet automatisch ein Leben im Dienst am gesamten Netzwerk und allen seinen Knotenpunkten (Geschöpfen), ohne Ausnahme. Die Königin von Himmel und Erden betont seit Jahren, dass viele Christen völlig übersehen, dass ihre Nächstenliebe nicht bei den Menschenseelen in ihrem unmittelbaren Umfeld haltmachen sollte, sondern dass sie ALLEN Menschenseelen und nichtmenschlichen Geschöpfen (den Tieren) dienen sollen, weil ALLE Geschöpfe ihr Leben auf der Erde zu ganz bestimmten Zwecken von Gott erhalten: Jedes Geschöpf (einschlieβlich jedes Tieres) hat bestimmte Rollen zu erfüllen, die innerhalb der konkreten Erfüllung von Gottes Heilsplan eine gewisse Bedeutung haben, und wie es die Heilige Jungfrau betont, kennt keine Menschenseele die Fülle der Absichten, die Gott für das Leben eines jeden Seiner Geschöpfe hegt. Jedes Geschöpf spielt eine von Gott vorgesehene Rolle, um dazu beizutragen, dass das gesamte Netzwerk der Schöpfung bei der Verwirklichung von Gottes Plänen und Werken hilft, und diese Verwirklichung kann nur in dem Maβe vollkommen werden, in dem das Göttliche Gesetz der Wahren Liebe erfüllt wird.

Die Verantwortung für die Verwirklichung von Gottes Plänen und Werken obliegt in erster Linie der Menschenseele. Gemäβ einer Göttlichen Verfügung ist die Menschenseele das einzige Wesen, das sich versündigen kann, mit anderen Worten das einzige Wesen, das im wahrsten Sinn des Wortes gegen das Göttliche Gesetz der Liebe verstoβen kann. Dies liegt daran, dass nur die Menschenseele die Fähigkeit besitzt, bewusst und freiwillig entweder den Geboten und Erwartungen Gottes nachzukommen oder eben nicht. In Gottes Augen ist das Verhalten einer Menschenseele eine Frage der freiwilligen Ausrichtung auf die Einheit mit dem Herzen Gottes oder eben nicht, und das Verhalten eines Tieres ist niemals von einer 'freiwilligen Abkehr von Gott' inspiriert. Nur die Menschenseele hat die Fähigkeit zu spüren, dass ihr Verhalten Gott und ihren Mitgeschöpfen Leid und bzw. oder Schaden zufügt.

Für viele Seelen trägt der Dienst an Mitgeschöpfen die Konnotation von unterwürfiger Unterordnung: Viele betrachten 'Dienst' als Handlungen, die ausgeführt werden, wenn und weil sich ein Mensch einem Mitmenschen untergeordnet fühlt oder untergeordnet wird. Die Himmelskönigin weist darauf hin, dass dies eine falsche Darstellung ist. Eine Dienstbedingung, die sich aus einem Unterordnungsverhältnis ergibt, kann vor Gott völlig unfruchtbar bleiben, wenn der Dienst lediglich als Verpflichtung betrachtet wird. Wahrer Dienst dahingegen ist eine Verfassung, in der eine Menschenseele spontan, aus ganzem Herzen und ohne jegliches Eigeninteresse geneigt ist, ein Mitgeschöpf (Mitmensch oder Tier) zu unterstützen, ihm zu helfen, bestimmte Prüfungen zu tragen, in der Absicht, das Wohlbefinden dieses Mitgeschöpfes steigern oder die Belastung dieses Mitgeschöpfes verringern zu helfen, einfach aus aufrichtiger Liebe zu diesem Mitgeschöpf und aus dem spontanen Wunsch heraus, Licht und Wärme im eigenen Lebensumfeld herrschen zu lassen.

Im Zusammenhang mit dieser dritten groβen Frucht am Baum der Vollkommenheit verweist die Himmlische Herrin auf das groβe Evangeliumswort Jesu, dass Er nicht gekommen sei, um Sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Vor Jahren sagte Sie zu Myriam, dass die Menschenseele, während sie spirituell wächst, immer mehr Freude daran empfindet, einem Mitgeschöpf (jeglicher Art und Gattung – sowohl Mitmenschen als auch Tieren – und jeglicher Rasse, jedem Geschlecht, jedem Alter, jeglicher Kultur, usw. – zu dienen) und immer weniger darauf erpicht ist, gedient zu werden. Eine Seele, die gerne gedient wird, befindet sich oft in diesem Zustand, weil sie sich selbst für höher hält als ihre Mitgeschöpfe und bzw. oder weil ihr (manchmal unbewusst) der Respekt vor ihren Mitgeschöpfen und die volle Erkenntnis ihrer eigenen Rolle und Stelle innerhalb von Gottes Werken fehlt, ebenso wie ein richtiges Verständnis von Gottes Absichten bezüglich Seiner Schöpfung und ihres eigenen Lebens. Eine Seele, die danach strebt, gedient zu werden, ist Opfer einer groβen (oft anhaltenden) Versuchung, die dazu führen soll, dass sie die gesamte Fruchtbarkeit ihres Seelenlebens vergeudet, denn eine Verfassung des anhaltenden Sehnens danach, sich selbst in den Dienst an Mitgeschöpfen zu stellen, gehört zu den reichsten Quellen der Fruchtbarkeit für Gottes Werke.

Der Dienst an jedem Mitgeschöpf sollte von jeder Menschenseele als ein natürliches Bedürfnis empfunden werden, das somit spontan und ohne jeglichen Zwang erfüllt wird. Gott hinterlegt in jeder Menschenseele eine spontane Erkenntnis von ihrer Position als kleines Element innerhalb eines groβen Ganzen (der Schöpfung) und von ihrer Lebensaufgabe als Werkzeug um Gottes Werke und Pläne in der Schöpfung verwirklichen zu helfen. Aus diesen Erkenntnissen ergibt sich eine dritte Erkenntnis: diese, dass die Seele jederzeit dazu bereit sein muss, ihren Mitgeschöpfen ohne jegliche Diskriminierung bei der Erfüllung ihrer Lebensaufgabe beizustehen, sodass von jeder Menschenseele erwartet wird, dass sie dazu beiträgt sicherzustellen, dass alle Elemente des Netzwerks ihre persönliche Lebensaufgabe möglichst fruchtbar erfüllen können. Dies bedeutet automatisch Unterstützung für jedes Element, das Hilfe und Unterstützung braucht. Wenn eine Menschenseele wirklich erkennt und akzeptiert, dass etwas vom Schöpfer in jedem Mitgeschöpf lebt und wirkt (jedes Geschöpf lebt nur durch die Gabe des Lebens, das eine einzigartige Göttliche Gabe ist), wird sie einen spontanen Drang verspüren, 'Gott in jedem Mitgeschöpf' in allem beizustehen (vergleichbar mit Simon von Zyrene in Bezug auf Jesus Christus auf Seinem Kreuzweg).

Zur Lebensaufgabe einer jeden Menschenseele gehört deshalb die heilige Pflicht, alle ihre Mitgeschöpfe bei Bedarf zu unterstützen, ihnen zu helfen, sie zu schützen oder zu bewahren. In jeder Menschenseele, die ihr Herz wirklich auf das Herz ihres Gottes ausrichtet, führt diese Erwartung vom Schöpfer zu einer spontanen Neigung, auf die Bedürfnisse von Mitgeschöpfen in einer schwachen Position oder in schwierigen Umständen zu achten: Menschen und Tiere, die krank oder irgendwie physisch behindert oder in irgendeiner Weise schwach sind, denen es an Nahrung fehlt, und so weiter, und um dazu beizutragen, dass ein Mitgeschöpf es nicht unnötig schwer hat und dass sein Leben in den unterschiedlichsten Eizelheiten erleichtert werden kann, wo und wann dies nur immer möglich ist. Diese spontane (angeborene) Neigung sollte sich auch in jeder Seele in einer spontanen Ablehnung aller Diskriminierung, einschlieβlich aller Formen des Rassismus, aller Vorurteile aufgrund des Geschlechts usw., äuβern. Wenn sich eine Menschenseele mit weiβer Hautfarbe für höher hält als eine Menschenseele mit farbiger Haut oder eine Menschenseele in einem männlichen Körper sich für höher hält als eine Menschenseele in einem weiblichen Körper, lebt sie nicht im Einklang mit dem Göttlichen Gesetz, sondern dient sie den Plänen und Werken der Finsternis.

Spontaner, uneingeschränkter, bedingungsloser und selbstverleugnender Dienst an allen Mitgeschöpfen ist keine Frage individueller Handlungen, sondern eine Herzensverfassung, in welcher die Seele keine Ruhe kennt, wenn sie erkennt, dass ein Mitgeschöpf Bedürfnisse hat, die es mit seinen eigenen Mitteln bzw. aus eigener Kraft nicht befriedigen kann. So wird diese Verfassung zu einer Kraft, welche die Seele dazu anregt, Lücken zu schlieβen, wo immer sie kann, die das gesunde Funktionieren der Schöpfung als Netzwerk behindern können. Solche Lücken können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen: bei Armen, deren Gesundheit, Wohlbefinden oder Leben durch Bedürfnisse gefährdet sind, die sie aus Geldmangel nicht erfüllen können; bei Tieren, die im Winter nicht genügend Nahrung oder im Sommer ungenügend Trinkwasser oder keinen ausreichenden Unterschlupf finden (Tiere können nicht selbst einkaufen, sie sind oft weitgehend auf das Eingreifen von Menschen angewiesen).

Jeder Versuch, zur Befriedigung solcher Bedürfnisse beizutragen, ist in Gottes Augen eine groβartige Sache, da Er dies als einen direkten Beitrag der Menschenseele zum gesunden Funktionieren des gesamten Netzwerks der Schöpfung betrachtet, das letztendlich Gottes gröβtes Werk darstellt. Aus diesem Grund, so hat die Herrin aller Seelen immer wieder zu Myriam gesagt, ist es eine groβe Sache für Gott, wenn beispielsweise eine Menschenseele nicht nur hilfsbedürftigen Menschenseelen beisteht, sondern zum Beispiel auch bei der Versorgung von Tieren in der weiten Natur mithilft, mit Nahrung, Trinkwasser und Unterkunft bei schwierigen Wetterbedingungen. Eine wichtige Form des aufrichtigen Dienstes besteht in der Verteidigung von Menschengruppen, die auf irgendwelche Weise diskriminiert werden, zum Beispiel Menschen, die einer anderen Rasse angehören. Der ganze Kampf für die Menschenrechte, der im Lauf der Weltgeschichte geführt wurde und weiterhin geführt wird, hat deshalb in Wirklichkeit seine Wurzeln in einem Göttlichen Wunsch.

4. Uneingeschränkter Respekt vor der Würde eines jeden Mitgeschöpfes

Viele Seelen erkennen nicht, dass jedes Geschöpf ein Bauwerk Gottes ist, das von Ihm dazu vorgesehen worden ist, eine bestimmte Rolle bei der Verwirklichung (Erschlieβung) Seines Heilsplans für die gesamte Schöpfung zu erfüllen. Jedes Geschöpf (jede Menschenseele und jedes Tier) ist in Gottes Herzen entworfen und deshalb automatisch Träger der Göttlichen Intelligenz, die im Geschöpf als wachstumsregulierender Faktor wirkt und versucht, alle Lebensprozesse im Geschöpf mit dem Göttlichen Gesetz in Einklang zu bringen. Das Leben, der physische Körper und sämtliche Fähigkeiten eines jeden Lebewesens werden von Gott selbst bereitgestellt. Jedes Geschöpf ist deshalb ausnahmslos eine von Gott zu einem bestimmten Zweck an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit in die Welt gesandte Schachfigur und daher im wahrsten Sinn des Wortes ein Instrument bei der Umsetzung des Göttlichen Gesetzes. Dies alles zusammen bildet die unantastbare Würde eines jeden Lebewesens. Keine einzige Menschenseele hat das Recht oder die Fähigkeit, den Wert und die Bedeutung eines Mitgeschöpfes auf der Grundlage von Art, Rasse, Aussehen oder irgend etwas anderem zu beurteilen.

Die Tatsache, dass jedes Geschöpf ein Bauwerk Gottes ist, das von Ihm durch Seine absolut unfehlbare Weisheit entworfen, geschaffen und in die Welt gesandt wurde, verleiht jedem Geschöpf ausnahmslos einen besonderen Wert und eine besondere Würde. Die Herrin aller Seelen hat dies bereits 2019 im ersten Ihrer hochdringenden Daueraufrufe hier ausführlich erläutert.

Viele Seelen scheinen kaum oder gar nicht in der Lage zu sein, die Würde vieler ihrer Mitgeschöpfe zu respektieren, zu verteidigen und wahren zu helfen. Würde ist die Eigenschaft, die jedes Geschöpf besitzt, weil es so ist, wie Gott es beabsichtigt hat, weil dieses Geschöpf (mit den Eigenschaften und Merkmalen, die es besitzt) Gottes Plan am Besten dienen kann, insofern es seine Merkmale auf die richtige Art und Weise nutzt, d.h. solange es diese nicht missbraucht um den Werken und Plänen der Finsternis Vorschub zu leisten. Die Unfähigkeit um die Würde eines jeden Mitgeschöpfes zu erkennen und zu respektieren, ist oft die bittere Frucht des Stolzes, eines wahnhaften Denkens, man sei selber mehr wert oder man stünde höher als alle Mitgeschöpfe. Eine Menschenseele, die ihre Kleinheit innerhalb des gesamten Netzwerks der Schöpfung und im Vergleich zu Gott erkennt und sie als Wahrheit akzeptiert, wird nicht dazu geneigt sein, Mitgeschöpfe nicht als das zu schätzen oder zu respektieren, was sie sind (Elemente von Gottes Schöpfungswerk und Werkzeuge innerhalb der Ausführung Seines unfehlbaren Heilsplans).

Gott hat in Seinem Schöpfungswerk eine immense Artenvielfalt von Lebewesen vorgesehen, wobei die meisten Arten noch weiter in viele Subarten aufgegliedert sind. Beispielsweise gibt es unter den Menschen bereits verschiedene Rassen. Keine Seele weiβ genau, wie viele Tierarten derzeit auf unserem Planeten leben, aber man geht davon aus, dass es mehr als zwei Millionen Arten gibt. Gott hat auf jeden Fall noch mehr Arten vorgesehen: Ohne jeden Zweifel gibt es immer noch unentdeckte Arten, und viele Arten sind (unter anderem durch menschliches Eingreifen) ausgestorben – wodurch die Menschenseele Gottes Plänen in die Quere gekommen ist, und zwar in einem Ausmaβ, das nur Gott Selbst bekannt ist.

Gott hegt einer jeden Art von Lebewesen gegenüber ganz bestimmte Absichten, hegt aber auβerdem mit Bezug auf jedes 'Anderssein' innerhalb einer jeden Art ganz bestimmte Absichten. Diese Absichten machen im Hinblick auf die Verwirklichung Seines Plans zugunsten der Schöpfung einen vollkommenen Sinn. Folglich kann keine einzige Menschenseele irgendein 'Anderssein' beurteilen, geschweige denn verurteilen. Aus diesem Grund kommt jede Form von Diskriminierung und Rassismus einer Kritik an Gott und Seiner Weisheit gleich, und ist jede Form der Verachtung oder jede negative Behandlung oder Einstellung seitens einer Menschenseele gegenüber Menschen aufgrund ihrer 'Andersartigkeit' im wahrsten Sinn des Wortes sündhaft, ebenso wie jede Misshandlung von Lebewesen einer jeden anderen Art. Dies alles kommt einer Kritik an Gott und einer schlechten Behandlung Gott Selbst gegenüber gleich, da Gott jedem Lebewesen etwas von Sich Selbst eingeprägt hat und Er auβerdem alles spürt, was in jedem Lebewesen vor sich geht oder sich gegen jedes Lebewesen richtet.

Die Würde eines Mitgeschöpfes kann durch Misshandlung, Verspottung, Verhöhnung oder jegliche Form von Quälerei oder Missbrauch beeinträchtigt werden. Der Entzug der Würde von Mitgeschöpfen erfolgt beispielsweise dadurch, dass man sie vernachlässigt, quält, foltert, zutiefst erniedrigt, sie geistig oder emotional zerstört oder sie von Gott abzieht (z.B. dadurch, dass man sich Mitmenschen gegenüber in einer solchen Weise verhält, dass diese jeglichen Glauben und jede Hoffnung verlieren). Dies alles gilt sowohl, wenn es sich gegen ein Tier richtet, als auch, wenn es sich gegen einen Mitmenschen richtet. Einen Mitmenschen oder ein Tier schlecht oder brutal zu behandeln, ist in Gottes Augen gleichbedeutend damit, IHN schlecht oder brutal zu behandeln. Auch wenn man einen Mitmenschen oder ein Tier dazu zwingt, sich in einer Weise zu verhalten, für welche dieses Lebewesen nicht bereit ist, kann dies einer Herabwürdigung dieses Lebewesens gleichkommen. Ein solches 'Zwingen' erfolgt beispielsweise im Rahmen der 'Unterhaltung': Dressur von Tieren im Hinblick auf Zirkusvorstellungen – wobei gegebenenfalls sogar Tiere gefoltert werden damit sie 'sich fügen' und den Behütern auf Kosten dieses Tiereleids Geld einbringen! –, Einsatz von Tieren im Rahmen von Stierkämpfen, Hundekämpfen, Hahnenkämpfen usw., und überhaupt in jeder Situation, in welcher Tiere geschlagen oder misshandelt werden damit sie sich menschlichen Anweisungen fügen.

Misshandlung und Folter können viele unzählige unterschiedliche Gesichter haben. Misshandlung ist jede Form der Behandlung eines Mitgeschöpfes in einer Weise oder zu einem Zweck, zu dem dieses Geschöpf nicht von Gott in die Welt gesandt wurde. Keinem Lebewesen ist von Gott das Leben geschenkt worden, damit es nicht ausreichend zu essen oder zu trinken bekommt, damit es geschlagen, gefoltert, in irgendeiner Weise gequält, gedemütigt, verspottet, verachtet oder bewusst irgendeiner Form von Leid unterzogen wird, usw.

Unter Folter ist jede Behandlung zu verstehen, durch welche einem Lebewesen (Mensch oder Tier) bewusst und vorsätzlich körperliches und bzw. oder geistiges und bzw. oder emotionales Leid zugefügt wird, in der Absicht, dass das Opfer der Behandlung echtes Leid erleidet, und in der Regel mit dem zusätzlichen Element, dass die Person, die das Leid herbeiführt, Genugtuung erfährt, wenn sie feststellen kann, dass das Opfer leidet und dass sie (die Person, die das Leid verursacht) somit Macht über das Opfer ausübt und somit scheinbar über dem Opfer steht. Hier sehen wir Satan selbst am Werk, der sich über Gott stellen will. Auch die quälende oder misshandelnde Menschenseele macht sich zu einer Art allmächtigem Gott über ihr Opfer, wird für dieses Letztere aber in Wirklichkeit zum Teufel.

Misshandlung und Folter werden von Gott als bewusste, vorsätzliche, direkte Angriffe gegen die Liebe betrachtet. Misshandlung und Folter unterbrechen den Fluss der Liebe auf brutale Weise und gehören deswegen zu den schwersten Sünden überhaupt. Durch Misshandlung und Folter wird das Opfer sozusagen aus dem Netzwerk der Liebe herausgeschnitten: Das Opfer fühlt sich wegen der äuβersten Lieblosigkeit der Behandlung ausgeschlossen, als wäre es der Liebe nicht würdig und als wäre es sogar vom Gott der Liebe völlig verlassen worden. Gott lässt das Opfer nicht im Stich, das Opfer fällt Handlungen einer Seele anheim, die sich selbst zu einem direkten Instrument der Finsternis hat werden lassen, um den Fluss der Liebe zu zerstören. Es muss darauf hingewiesen werden, dass Körper, Geist und Gefühlsleben eines jeden Lebewesens heilig und unantastbar sind. Jede Handlung, durch welche diesen geschadet wird, unterbricht den Liebesstrom und ist deswegen direkt lebensfeindlich. Alles, was bewusst und absichtlich gegen die Liebe und das Leben verstöβt, ist eine direkte Feindseligkeit Gott Selbst gegenüber und dient somit direkt Satan und seinen Plänen der Zerstörung, der Vergiftung und des Elends.

Vernachlässigung ist ebenfalls eine Form des Mangels an Respekt vor der Würde eines Mitgeschöpfes. Gott hat Seine Schöpfung als ein Netzwerk von Knotenpunkten vorgesehen, die alle zusammenarbeiten müssen um ein harmonisches System aufrechtzuerhalten, in dem die Wahre Liebe in alle Richtungen flieβen muss, als Treibstoff für das Leben, für die Gesundheit und die Erfahrung von Glück in und zwischen allen Knotenpunkten (Geschöpfen).

Formen des Missbrauchs und somit der Respektlosigkeit Mitgeschöpfen gegenüber, die Tag für Tag häufig angewandt werden, sind der sexuelle Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung, Menschenhandel zu sexuellen Zwecken, und Sklaverei (die auch in unserer heutigen Zeit noch lange nicht ausgestorben ist, sondern oft in getarnten Formen betrieben wird). Dies alles beeinträchtigt die Würde von Geschöpfen als Bauwerken Gottes und bringt auf unterschiedliche unverschämte Weisen den Geist Satans zum Ausdruck, der einen Eid geschworen hat, Gott bis zum Äuβersten zu verspotten, indem er möglichst viele Seiner Geschöpfe durch Menschenseelen herabwürdigt, sodass die Allmacht Gottes als des Schöpfers und die Wahre Liebe als das tiefe Wesen Gottes unglaubwürdig werden.

Eine weitere Form der Herabwürdigung von Mitmenschen, die auf dieser Welt Tag für Tag unzählige Male begangen wird, liegt in der Verleumdung, dem Klatsch, der üblen Nachrede und in der häufig betriebenen Propaganda, in absichtlichen Fehlinformationen und bewusster und vorsätzlicher Lüge und verzerrter Darstellung vieler Dinge. Auch dies alles sind gleichsam Attentate gegen die Würde von Menschenseelen als Bauwerken Gottes. Eine Seele, die verleumdet, anschwärzt, klatscht, Mitmenschen verunglimpft, Propaganda oder Fehlinformationen entwirft und bzw. oder solche Fehlinformationen verbreitet, bringt dadurch ihre Verachtung ihren Mitmenschen gegenüber zum Ausdruck und steht in direktem und offenem Konflikt mit den Werken, die Gott in der Welt zu vollbringen versucht.

Die Strömungen zwischen bestimmten Knotenpunkten können teilweise durch die Art der Beziehungen zwischen diesen Punkten bestimmt werden. Tatsächlich sieht Gott vor, dass bestimmte Knotenpunkte unter eine besondere Obhut anderer Knotenpunkte gestellt werden: Eltern obliegt eine besondere Obhut über ihre Kinder, bestimmten Menschenseelen obliegt eine besondere Obhut über bestimmte Tiere, und so weiter. Diese Obhut besteht aus besonderen Formen und einer besonderen Intensität der Verpflegung, des Schutzes und der Befriedigung der Bedürfnisse der Geschöpfe, die man seitens Gottes Vorsehung unter seine besondere Obhut hat. Vernachlässigung liegt vor, wenn diese Verpflegung, dieser Schutz und diese Befriedigung von Bedürfnissen versäumt werden: Kinder oder Tiere werden sich selbst überlassen, erhalten zu wenig (oder keine) Nahrung, Verpflegung, Schutz und vor allem zu wenig (oder keine aufrichtige) Liebe, weil bezüglich des Schicksals, des Wohlbefindens und des Glücks der Geschöpfe, über welche die Menschenseele die Obhut erhalten hat, Gleichgültigkeit vorliegt.

5. Tiefes Einfühlen in das Wesen eines jeden Mitgeschöpfes

Die Fähigkeit zum Einfühlen (Empathie) wurde der Menschenseele von Gott gegeben, damit sie wahrlich als Knotenpunkt in einem ganzen Netzwerk Sein Grundgesetz der Wahren Liebe erfüllen kann. Empathie ermöglicht es der Seele, sich vorzustellen (im eigenen Wesen zu 'empfinden' bzw. zu 'spüren'), was Mitgeschöpfe durchmachen, wie sie sich körperlich, geistig oder emotional fühlen und welches Leid sie unter bestimmten Umständen erleiden. Diese Fähigkeit ist für die Seele von wesentlicher Bedeutung um sich auf wirksame Weise in den Dienst am reibungslosen Funktionieren der gesamten Schöpfung stellen zu können. Wenn sich keine Seele die Mühe machen würde, sich in die Not und Gefühle ihrer Mitgeschöpfe hineinzuversetzen, könnte kein Geschöpf auf Hilfe und Unterstützung zählen, und die gesamte Schöpfung würde von Selbstsucht und Egozentrismus (der Neigung von Seelen, nur mit sich selbst beschäftigt zu sein, sich als Mittelpunkt der Welt zu betrachten und nur auf die eigenen vermeintlichen Interessen und Bedürfnisse ausgerichtet zu leben) regiert.

Eine Seele mit wahrer Empathie hat nicht nur eine aufrichtige Erkenntnis der Bedürfnisse und der Schwächen ihrer Mitgeschöpfe, sie hat auch ein aufrichtiges Interesse für diese Bedürfnisse und Schwächen, und benutzt ihre Erkenntnis auβerdem ausschließlich dazu, zu einer Steigerung des Wohlbefindens ihrer Mitgeschöpfe beizutragen, niemals dazu, die 'Schwächen', welche sie in einem Mitgeschöpf feststellt, jemals auszubeuten um diesem Mitgeschöpf Schaden zuzufügen. Sie ist ihren Mitgeschöpfen gegenüber nicht gleichgültig und lebt dadurch aus einer Herzensverfassung heraus, die sie stark dazu motiviert, unter allen Umständen des Lebens und bei jeder Begegnung mit einem Mitgeschöpf von gleich welcher Gattung die Strömung der Liebe aufrechtzuerhalten und diese sogar überall dort, wo dies nur irgendwie möglich bzw. notwendig erscheint, zu fördern.

Wahre Empathie wirkt als Faktor, welcher der Seele keine Ruhe gibt wenn sie verspürt, dass ein Mitgeschöpf in Not ist oder ihm etwas fehlt um so zu funktionieren, wie Gott es für dieses Geschöpf vorgesehen hat. Wie bereits erwähnt, treibt wahre Empathie die Seele dazu an, aufrichtig den Wunsch zu hegen, zum gröβtmöglichen Wohlergehen aller ihrer Mitgeschöpfe beizutragen. In dem Maβe, wie dieser Wunsch zunimmt, wird die Seele immer weniger (und im Idealfall gar keinen) Unterschied zwischen ihren Mitgeschöpfen machen und wird sie sich ohne jeden Unterschied für Mitmenschen (ohne Vorbehalt gegenüber Mitmenschen, die einer anderen Rasse oder dem anderen Geschlecht angehören bzw. die nach egal welchem Kriterium 'anders' sind) ebenso wie für Tiere einsetzen, ohne auch nur die geringste Gegenleistung für sich selbst zu erwarten. Deshalb ist eine wahrhaftig gelebte Empathie eines der gröβten Elemente der Wahren Liebe. Echte Empathie ist deshalb sehr eng mit der spontanen Bereitschaft zum Dienen verbunden (Punkt 3).

Im Grunde genommen basiert eine sehr aktive Fähigkeit zum Einfühlen in Mitgeschöpfe auf einer tiefen Erkenntnis der Tatsache, dass jedes Lebewesen ein Wesen mit Gefühlen ist. Jedes Lebewesen hat Körperempfindungen, die entweder angenehm oder unangenehm sein können. Lebewesen haben auch immer emotionale Empfindungen, allerdings je nach der Art in unterschiedlichem Ausmaβ. Dies gilt ganz ausgesprochen für Menschen, aber auch (was vielen Menschenseelen kaum oder gar nicht bewusst ist) für Tiere der sogenannten 'höheren' Gattungen, wie zum Beispiel die bekannten Haustiere, Tiere, die eine Rolle spielen im Rahmen der Landwirtschaft und insbesondere (aber nicht nur) alle Säugetiere und Vögel.

Deshalb ist gerade (aber nicht nur!) im Umgang mit Mitgeschöpfen mit höher entwickelten emotionalen Empfindungen eine aktive Fähigkeit zur Empathie von gröβter Bedeutung um den Fluss der Liebe möglichst reibungslos aufrechtzuerhalten: Durchwegs sind es gerade diese Geschöpfe, welche die gröβte Rolle bei der Verwirklichung von Gottes Heilsplan für die gesamte Schöpfung zu erfüllen haben. Die Menschenseelen spielen bei dieser Verwirklichung die Hauptrollen, aber auch die Milliarden Tiere auf unserem Planeten erfüllen gemeinsam wichtige Nebenrollen (Rollen, die sie in ihrer Funktion als Hilfskanäle für die spirituelle Vervollkommnung der Menschenseelen erfüllen). Die Himmlische Herrin hat dies auf einzigartige Weise im Manifest Die Bächlein des Heils ebenso wie in den anderen Belehrungen im Menüpunkt Gott und die Tiere nachgewiesen.

In den vorhin erwähnten Texten hat Sie mithin deutlich gezeigt, dass die bedauerlich geringe Erkenntnis von der immensen Bedeutung einer vollkommenen Harmonie zwischen allen Geschöpfen (die in der Verantwortung der Menschenseelen liegt, nicht in dieser der nichtmenschlichen Wesen) einem sehr beträchtlichen Teil der Finsternis zugrunde liegt, die wie eine schwarze und schwere Wolkendecke über der Schöpfung hängt: Jeden Tag finden auf dieser Welt Milliarden von Kontakten zwischen Menschenseelen und Tieren statt. Ein Groβteil dieser Kontakte (ebenfalls Milliarden) erfolgt in einer Atmosphäre, die von mangelnder Liebe geprägt ist, die von Gleichgültigkeit von Seiten der schuldigen Menschenseelen über Gefühllosigkeit bis hin zu richtigem Sadismus, zur Brutalität und zur bewussten und vorsätzlichen Folter und Misshandlung reicht. Dadurch werden Milliarden von Kanälen im Netzwerk der Schöpfung schwer beschädigt, viele werden geradezu zerstört, was letztendlich zu intensiver Finsternis und Kälte in groβen Teilen des Netzwerks führt, das von Gott als Netzwerk von Licht und Wärme vorgesehen worden war (die in dem Ausmaβ erzeugt werden, in dem die Kanäle mit Wahrer Liebe durchströmt werden). Aus diesem Grund betont die Himmelskönigin seit Jahren, dass ein erheblicher Teil der Finsternis, des Elends und des Leids auf dieser Welt durch die Momente der Lieblosigkeit unzähliger Seelen gegenüber Tieren entsteht, jeden Tag viele Millionen Male.

Eine aktive Fähigkeit zur Empathie verhindert, dass eine Menschenseele die Lebewesen vernachlässigt, über die sie durch die Vorsehung Gottes die Obhut erhalten hat (Ehepartner, Kinder, Kranke, Haustiere, Nutztiere, Tiere in einem Naturschutzgebiet, usw.). Durch Vernachlässigung trennt die Menschenseele das Mitgeschöpf, das ihrer Obhut anvertraut worden ist, gleichsam vom reibungslosen Fluss der Liebe. Vernachlässigung geht viel weiter als vielen Menschenseelen bewusst ist. Vernachlässigung endet nicht mit dem Versäumnis, dem Geschöpf, das einem anvertraut wird, ausreichend Nahrung zu verschaffen oder ihm angemessenen Schutz und ausreichender Verpflegung zu bieten, sondern von Vernachlässigung ist ebenfalls dann die Rede, wenn die Seele diesem Geschöpf kaum oder gar keinen Anteil an ihrem Leben gibt.

Dies geschieht beispielsweise in unzähligen Fällen, wenn ein Haustier nicht mit der Menschenseele im Haus leben darf, sondern nach drauβen verbannt wird, zum Beispiel in einen Käfig oder Zwinger, mit oder ohne Anbindung. In solchen Fällen ist die spontane Strömung der Wahren Liebe gestört, die Menschenseele gibt dem Tier nicht das Gefühl, dass es voll und ganz zu ihrem Leben gehört, und durchwegs ist sich die Menschenseele der emotionalen Bedürfnisse des Tieres kaum oder gar nicht bewusst, was die Strömung der Liebe automatisch schwächt oder ganz stoppt. Tiere werden sehr oft als Objekte und nicht als Lebewesen mit Gefühlen betrachtet, die darüber hinaus von Gott in der Absicht geschaffen worden sind und immer noch werden, um die Menschenseele zu erfreuen und sie spirituell bilden zu helfen (weil ihre Anwesenheit der Menschenseele bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen abverlangt). Unzählige Menschenseelen geben den Tieren jedoch keine Chance um ihrer Rolle als Kanäle spiritueller Hilfe gerecht zu werden.

 

Um Gottes Reich auf Erden wirklich gründen zu können und damit Seine Schöpfung wirklich wie ein unverzerrtes materielles Spiegelbild des Himmelreichs sein kann, nämlich wie ein Paradies der vollkommenen Liebe, des Friedens, des Glücks und der Gerechtigkeit in und zwischen allen Geschöpfen, muss der Baum der Vollkommenheit zur vollen Blüte kommen und vollreife Früchte hervorbringen. Es sind die vollreifen Früchte dieses Baums, welche die Nahrung von Gottes Reich auf Erden aufrechterhalten müssen. Die Menschenseelen müssen diese Früchte ihrem Schöpfer anbieten, um Seine Eigenschaft als ewige Liebe zu verherrlichen. Die fünf gröβten Früchte vom Baum der Vollkommenheit wurden von der Himmelskönigin in dieser Belehrung näher erläutert. Diese Früchte können nur in dem Maβe reifen, in dem der Baum von einem ununterbrochenen Fluss wahrer Liebe genährt wird. Dies heiβt, dass die Menschenseele, damit der Baum der Vollkommenheit in sich reife Früchte hervorbringen kann, in allen Umständen, Situationen, Ereignissen und Kontakten auf ihrem Lebensweg und gegenüber jedem Mitgeschöpf ohne Ausnahme, ohne jeglichen Vorbehalt und uneigennützig die Wahre Liebe leben soll.

Wodurch wird den Strom der Wahren Liebe am drastischsten unterbrochen oder sogar ganz gebrochen?
  • dadurch, dass man Mitgeschöpfen (Menschen und Tieren) körperlichen Schmerz oder Leid zufügt. Hierzu zählen vor allem alle Formen von Misshandlung und Folter;
  • dadurch, dass man Mitgeschöpfen (Menschen und Tieren) emotionalen Kummer oder Leid zufügt, sie verletzt, demütigt oder herabwürdigt;
  • dadurch, dass man Mitgeschöpfe (Menschen und Tiere) seelisch quält oder unterminiert, ihnen Angst oder Verunsicherung zufügt, sie entmutigt, ihre Lebensfreude untergräbt oder sie auf irgendwelche Weise geistig negativ beeinflusst;
  • dadurch, dass man seinen Mitgeschöpfen (Menschen und Tieren) nicht die Verpflegung und den Schutz zukommen lässt, die sie brauchen um in einem Stand gröβtmöglichen Wohlbefindens zu leben. Dazu gehören alle Formen der Vernachlässigung;
  • durch die Auswirkung gleich welcher negativer Gefühle Mitgeschöpfen (Menschen und Tieren) gegenüber: Hass, Feindseligkeit, Eifersucht, Groll, Rache, jede bewusste Absicht um Schaden oder Leid herbeizuführen oder Mitgeschöpfe in irgendeiner Weise zu brechen.

Die oben genannten Störungen, Unterbrechungen und Brüche in der Strömung der Wahren Liebe müssen durch Äuβerungen aufrichtiger Liebe wiederhergestellt und wiedergutgemacht werden, es gibt keinen anderen Weg. Die Verantwortung für diese Wiederherstellung und Wiedergutmachung obliegt jeder Menschenseele. Die Himmlische Herrin stellt einige konkrete Richtlinien zur Verfügung, die von jeder Seele in allen Situationen, Umständen und Kontakten ihres Lebens in die Praxis umgesetzt werden können. Hier wendet Sie Sich persönlich an jede einzelne Seele:

  • Sorge dafür, dass deine Hände von jedem Mitgeschöpf (Mitmenschen und Tieren) immer als Segensinstrumente erfahrbar werden, die diesem Geschöpf gegenüber nur zur sanften Berührung und Wohltätigkeit, zum Beispiel zum Anbieten von Nahrung, einer zärtlichen Liebkosung, niemals zum Verpassen von Schlägen eingesetzt werden, noch als Kanal von Bedrohung, Schmerz oder Unheil. Denke immer daran, dass der Körper eines jeden Lebewesens ein von Gott geschaffenes Bauwerk ist und es deshalb verdient, mit Respekt behandelt zu werden;
  • Sorge dafür, dass deine Stimme von jedem Mitgeschöpf (Mensch und Tier) immer als Brücke sanfter, liebevoller Klänge und der Beruhigung, Geborgenheit, Ermutigung und als Decke des Schutzes erlebt werden kann;
  • Stelle sicher, dass deine ganze Art zu handeln, dich zu verhalten und dich zu bewegen, Frieden, Ruhe und Empfindungen der Sanftmut hervorruft, niemals Angst oder Bedrohung. Zum Beispiel: Wenn du dich in der Nähe von Mitgeschöpfen (insbesondere schwächeren Lebewesen wie Kindern oder Tieren) befindest oder mit ihnen in Berührung kommst, vermeide dann laute oder schrille Geräusche, beängstigende oder plötzliche Bewegungen, die das Mitgeschöpf erschrecken oder ihm ein Gefühl der Unsicherheit, der Unbequemlichkeit oder Unruhe vermitteln könnten;
  • Achte darauf, dass dein Auftreten und deine Einstellung und Haltung einem Mitgeschöpf nicht das Gefühl vermitteln können, dass du dich für wichtiger, gröβer, klüger, wertvoller oder besser hältst als dieses Mitgeschöpf. So trägst du dazu bei, das Selbstwertgefühl dieses Geschöpfes instand zu halten. Einem Mitgeschöpf das Selbstwertgefühl zu nehmen, ist für Gott eine Blamage für Seine Eigenschaft als Schöpfer eines Werks Wahrer Liebe;
  • Im weitesten Sinn des Wortes: Sorge dafür, dass sich jedes Mitgeschöpf (Mensch und Tier) in deiner Gegenwart wohl fühlen kann, dass du für jedes Mitgeschöpf ein Kanal der Wärme und des Lichts sein kannst, niemals der Kälte und Finsternis. Selig ist die Seele, der es gelingt, sich so zu verhalten, so zu bewegen, so zu handeln und so zu sprechen, dass jedes Mitgeschöpf in ihrer Nähe frei von Angst bleiben kann. Angst ist bekanntich der Gegenpol der Liebe.
 

In einem kurzen Überblick lassen sich die Früchte vom Baum der Vollkommenheit folgendermaβen darstellen, mit ihren Gegensätzen, welche die Herrin aller Seelen als Früchte des Unkrauts der Finsternis beschreiben lässt:

Früchte vom
Baum der Vollkommenheit
Früchte vom
Unkraut der Finsternis
allen Mitgeschöpfen vergeben Groll, Rache
Reue über eigene Fehler Gleichgültigkeit, Selbsterhebung
(sich selbst als vollkommen betrachten)
Dienstbarkeit
Mitgeschöpfen gegenüber
Selbstsucht, Ichbezogenheit, gedient
werden wollen, die Seele geht davon aus
dass ihre Mitgeschöpfe und Gott Selbst
für sie da sind, nicht umgekehrt
Respekt vor der Würde
aller Mitgeschöpfe
Hochmut (die Seele betrachtet sich als
über alles erhaben), Verachtung für
Mitgeschöpfe, Mitgeschöpfe
demütigen und herabwürdigen
Einfühlung in alle Mitgeschöpfe Unempfindlichkeit Mitgeschöpfen gegenüber,
keine Verantwortung für positive
Beeinflussung des Wohls
von Mitgeschöpfen nehmen wollen

Gott erwartet von jeder Menschenseele, dass sie ständig danach strebt, sich in den Punkten aus der linken Spalte in der obenstehenden Tabelle zu vervollkommnen, und keinem der Punkte aus der rechten Spalte die Möglichkeit zu geben, im Boden ihres Wesens Wurzeln zu schlagen, zu wachsen und zu blühen, und sich weiter in ihrem Umfeld zu verbreiten. Hierin liegt für jede Seele ihre heilige Pflicht und das Programm ihrer Lebensaufgabe in dieser Welt.

Zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam – im Juli 2024