TOTUS TUUS, MARIA !

HIMMLISCHES RAUNEN VOM SITZ DER WEISHEIT

Einzelne Lehrsätze aus den Schatzkammern von Gottes Wahrheit
von der Himmelskönigin unterrichtet

an Myriam van Nazareth
 
"Seelen, haltet doch mal inne, schaut und lauscht doch mal tief in euer Herz hinein und sucht dort Neuanschluss an den Herzschlag Gottes. Ich flüstere Gottes Liebe in euch. Hört auf Meine Stimme, die von der Ewigen Weisheit gesalbt und von der Ewigen Liebe entflammt worden ist. Leistet Meinen Aufrufen und Belehrungen der Liebe Folge, und die Nebel in eurem Herzen werden sich auflösen, so dass ihr wieder die Schönheit einer Blume, eines Tieres und eines Mitmenschen zu sehen lernt". (Herrin aller Seelen, aus der Offenbarung vom 19. Februar 2009)

"Trinkt aus Mir die Worte, die Ich euch schenke, denn sie sprudeln aus den Quellen der Ewigen Weisheit hervor. Die Seele, die in aufrichtiger Liebe aus Mir trinkt, wird in diesen Zeiten der Finsternis und Verirrung nicht der Dürre der Hoffnungslosigkeit, Entmutigung, Verwirrung und Sinnlosigkeit anheim fallen". (Herrin aller Seelen, aus der Offenbarung vom 12. September 2011)

Die Herrin aller Seelen unterrichtet Myriam häufig in Bildern. Bestimmte von den im Laufe der Jahre im Kontext solcher Privatbelehrungen geschenkten Bildern und Betrachtungsmaterialien lässt Sie jetzt zwecks öffentlicher Belehrung freigeben in Form separater Belehrungsthesen, die bezwecken, Seelen bei der Entwicklung ihres seelischen Lebens zu helfen.

Im vorliegenden Menüpunkt sollen genauestens nach den Anweisungen der Gottesmutter allmählich einzelne Lehrsätze angeboten werden, die nie zuvor veröffentlichten Privatbelehrungen und Privatoffenbarungen entnommen werden, die von Ihr für zweckdienlich im Rahmen Ihrer öffentlichen Belehrung gehalten werden. So möchte die Herrin aller Seelen eine Blütenlese ausbauen, die Sie als 'Himmlische Sonnenstrahlen vom Thron der Weisheit' andeutet.

Der Inhalt dieses Menüpunkts soll deswegen ständig ergänzt werden. Damit möglichst leicht durch diesen Inhalt navigiert werden kann, sollen die einzelnen Lehrsätze nummeriert werden. Diese Nummerierung bezieht sich keinesfalls auf irgendeine Bewertung eines Lehrsatzes im Vergleich zu einem anderen, noch auf irgendeine chronologische Reihenfolge, in welcher die Lehrsätze von der Herrin aller Seelen Myriam geschenkt worden sind; die Nummerierung bezieht sich ausschlieβlich auf eine Reihenfolge in der öffentlichen Freigabe durch Sie.


Inhalt

  1. Die Erlösungsmacht der Prüfungen Jesu
  2. Die Seele als Obstbaum
  3. Verzicht auf das Böse
  4. Der Lebensweg
  5. Etwas zum Lebenskapital einer Menschenseele
  6. Das Heil als Frucht aktiver Beteiligung
  7. Über das Gewissen
  8. Die Saat des wahren Friedens
  9. Die tiefe Bedeutung des Verhältnisses zwischen Jesus und Maria
10. Die Wüste in der Seele
11. Der Baum und seine Früchte
12. Wieso wird dem Guten so heftig entgegengewirkt?
13. Über Himmlische Begleitung
14. Über echte und unechte Weihe an die Gottesmutter
15. Der freie Menschenwille als Öl
16. Über Verfolgung in diesen Zeiten
17. Die Fassade des Hauses als Tarnung
18. Leiden als Bauwerk
19. Die Verheiβung des Lichts
20. Über Gottes Barmherzigkeit
21 Licht und Finsternis
22. Ein spirituelles Grundgesetz
23. Die Seele als Kanal des Lichts
24. Frühling in der Seele
25. Über das Sakrament der Beichte
26. Die Seele als kleine Fabrik
27. Über den Baum und seine Früchte
28. Gebet als Telefonat
29. Die Seele betrachtet als Ei
30. Die Seele als Jerusalem
31. Der Seelenmantel und seine Knöpfe
32. Die Sonne über dem Lebensweg
33. Die spirituell weibliche Natur der Seele
34. Die Seele als Wagen
35. Die Seele als Fluss
36. Über die Menschenfurcht
37. Parabel vom Wasserbecken und den Filteranlagen
38. Über die Reinheit
39. Das Gleichnis der Lebensaufgabe
40. Die Saat des Unkrauts
41. Der Garten des Lebens
42. Die Lebensversicherung der Seele
43. Die Seele als Flamme aus dem Göttlichen Feuer
44. Gequälte Liebe
45. Die Saat und die Ernte
46. Die Passion eines jeden Menschenlebens

(die vorliegende Sammlung wird ständig erweitert)


Der Himmel flüstert

1. Die Erlösungsmacht der Prüfungen Jesu

"Ständige Auflehnung gegen die unterschiedlichsten Ereignisse, Situationen und Entwicklungen im Leben macht alle Prüfungen des Lebens vollkommen unfruchtbar. Ich erinnere daran, dass die gewaltige Erlösungsmacht der Prüfungen Jesu in Seiner vollkommenen Hingabe an die Bedürfnisse von Gottes Plänen lag. Ohne diese Hingabe wäre das ganze Erlösungswerk vollkommen unfruchtbar geblieben. Auf ähnliche Weise habe Ich Selbst die schweren Prüfungen Meines Lebens auf Erden in vollkommener Annahme und im Sehnen danach getragen, dass die Saat, die von Gott in diesen Prüfungen hinterlegt worden war, nicht ihre Himmlische Fruchtbarkeit verliert aufgrund irgendwelcher emotionalen Einmischung aus Meinem Herzen, welche die Kraft dieser Saat aus Gottes Herzen hätte verringern können. Liebe, Annahme, Hingabe, Dienstbarkeit und Demut: Diese bilden die Bedingungen für ein fruchtbares Leben. Alles, was davon abweicht, dient den Werken der Finsternis".

(...)

"Die groβe Lektion der Leiden und des Kreuzestodes Jesu ist diese, dass Erlösung aus der verdammenden Macht der Sünde in den nachfolgenden Punkten liegt:

  • in der bedingungslosen vollkommenen Annahme der Kreuze und Prüfungen des Lebens als Verfügungen von Gottes Vorsehung für den eigenen Lebensweg;
  • in der bedingungslosen selbstverleugnenden Liebe zu allen Mitgeschöpfen und zu Gottes Werken und Plänen;
  • in der Lebenshaltung, sich selbst für vollkommen unwichtig zu halten, und aufgrund dieser Erkenntnis in der bedingungslosen Bereitschaft um sein Leben in der Absicht hinzugeben, durch uneingeschränkten Dienst an Gott das höchste Wohl aller Mitgeschöpfe in der Zeit und in der Ewigkeit loszukaufen.

Bedenke, dass 'sein Leben hingeben' nicht unbedingt heiβt, physisch zu sterben, sondern vielmehr noch seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen zu verleugnen, für die Verwirklichung der Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen sämtlicher Mitgeschöpfe zu leben, und zwar in dem Maβe, wie diese Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen Gottes Plan dienen können und das Ewige Heil von Mitseelen nicht gefährden".


2. Die Seele als Obstbaum

"Die Menschenseele gehorcht Gesetzen, die denjenigen ganz ähnlich sind, welche die Natur in ihrem Wachstum und Blühen lenken.

Ein Obstbaum ist dazu gemacht worden, Früchte hervorzubringen. Dazu braucht er wesentlich vier Elemente: einen geeigneten Boden, Sonnenschein, Regen und Sauerstoff. Wenn der Baum nicht in einem Boden Wurzeln schlagen kann, der derart zusammengesetzt ist, dass er die Stoffe enthält, die der Baum braucht, wird er weder wachsen noch gesunde Früchte einbringen.

Siehe nun die Menschenseele. Wenn man die Seele mit einem Baum vergleicht, braucht auch sie einen geeigneten Boden, Sonnenschein, Regen und Sauerstoff.

Der Boden, in welchem die Seele verwurzelt sein soll, soll sich aus gesunder, reiner Liebe, reinem Glauben und reiner Hoffnung zusammensetzen. In dem Maβe, wie der Seelenboden diese Bestandteile reichlich enthält, ist die Seele wahrlich in Gott Selbst verwurzelt.

Die Sonne, welche die Seele bestrahlen muss, ist das Licht des Göttlichen Lebens. Dieses Licht wird jeder Seele reichlich zugeführt, aber viele Seelen verschlieβen sich diesem Licht, oft wellenmäβig, manchmal vollkommen.

Der Regen ist die Gnade, welche das ganze Umfeld des Seelenbaums bewässern muss. Diese Gnade wird zum Groβteil in Form von Prüfungen, Kreuzen und den Schwierigkeiten des Lebens bereitet, allerdings auch in anderen Formen des Einschreitens seitens der Göttlichen Vorsehung. Viele Seelenbäume verschlieβen ihre Wurzeln dadurch diesem Wasser, dass sie sich gegen Prüfungen und Kreuze ebenso wie gegen viele bzw. alle anderen Winke der Vorsehung auflehnen. Infolgedessen verdorren sie allmählich, ihre Blätter fallen vorzeitig und sie bringen kaum zw. gar keine Früchte hervor. Die wenigen Früchte, die sie gegebenenfalls hervorbringen, sind auβerdem minderwertig und reifen nicht aus.

Der Sauerstoff ist die Brise der Beseelung seitens des Heiligen Geistes. Viele Seelenböden nehmen diesen schlecht auf.

Die vier Elemente Boden, Sonnenschein, Regen und Sauerstoff müssen sich ergänzen. In dem Maβe, wie dies ungenügend bzw. nicht erfolgt, wird der Wachstumsprozess gestört und wird die Ernte an Früchten ärmer. (...)"


3. Verzicht auf das Böse

Die Fähigkeit auf das Böse zu verzichten, ist durch das Kreuzesopfer Jesu losgekauft worden. Wer sich nicht im Herzen ungehemmt mit diesem Kreuzesopfer eins macht (= vollkommene selbstlose Liebe + uneingeschränkter bedingungsloser Dienst an Gottes Werken + vollkommene Annahme sämtlicher Prüfungen), raubt sich selbst jeglichen Widerstand gegen das Böse.

Dies heiβt gleich, dass die gröβten Feinde des spontanen Widerstands gegen finstere Einstellungen diese sind:

  • Gleichgültigkeit Gott und den Mitgeschöpfen gegenüber – im Gegensatz zur Liebe);
  • Selbstsucht, Eifersucht, im Dienst an den eigenen Vorstellungen und Erwartungen leben, Egozentrismus – im Gegensatz zur Dienstbarkeit);
  • Auflehnung gegen die Verfügungen von Gottes Vorsehung für das eigene Leben und somit Unfriede wegen der Tatsache, dass man sich "von Gott benachteiligt fühlt" – im Gegensatz zur Annahme).

Diese 'Feinde' bilden gemeinsam die Verfassungen des Antichristen und gebären eine andauernde Finsternis im Herzen.


4. Der Lebensweg

"Du kannst dir den Lebensweg einer jeden Menschenseele als eine Reise von tausend Meilen vorstellen, mit vielen Kurven, ständig aufwärts und abwärts... Jeder Schritt soll dazu beitragen, die Bestimmung zu erreichen. Die Seele verfügt übrigens nur über einen bestimmten Zeitraum, innerhalb dessen die Reise vollendet werden muss. Je häufiger sie sich tatenlos am Rand des Weges hinsetzt und je häufiger sie einen Schritt in die falsche Richtung setzt, desto mehr Zeit wird verloren gehen um die Bestimmung zu erreichen. Bedenke, dass sich die Seele jeweils dann 'tatenlos am Rand des Weges hinsetzt', wenn sie nicht im Herzen an Gott orientiert ist.

Eine Seele ist im Herzen dann an Gott orientiert wenn in ihr das Gesetz der wahren Liebe wirksam ist, die sie dazu anregt, in Gedanken, Gefühlen, Wünschen und Bestrebungen Licht und Wärme um sich herum zu verbreiten, sogar in den Augenblicken, in denen sie anscheinend nicht aktiv ist, nämlich in den stillen Augenblicken des Lebens, in denen kein Wort gesprochen und keine Handlung vorgenommen wird.

Die Seele reist auf ihrem Lebensweg auch dann in die richtige Richtung weiter, während sie zwar nicht wahrnehmbar aktiv ist aber trotzdem in der stillen Abgeschiedenheit ihres Herzens mit Licht und Wärme erfüllt ist. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jeder Wunsch oder jede Bestrebung, die mit Licht und Wärme erfüllt ist, schickt Liebe durch das ganze Netzwerk der Schöpfung. Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen allerdings, die mit Unfrieden, Eifersucht, Gleichgültigkeit, Groll oder der Neigung, Mitgeschöpfen zu schaden erfüllt sind, schicken Finsternis durch das ganze Netzwerk der Schöpfung.

Für Gott ist ein Verbrechen bei weitem nicht immer eine feststellbare Handlung, durch welche ein Mensch Schaden zufügt. Für Ihn ist 'Verbrechen' all dasjenige, was aus einer Menschenseele hervorkommt, das Finsternis in sich trägt und dadurch dem Netzwerk der Schöpfung oder aber bestimmten Teilen dieses Netzwerks schaden kann, egal wie groβ oder wie klein solche Teile auch immer sein mögen. Dies heiβt, dass eine Seele in Gottes Augen schwerwiegende Verbrechen verüben kann ohne auch nur die geringste Handlung vorzunehmen, nämlich durch Gedanken, Gefühle, Wünsche oder Bestrebungen, die mit schwerer Finsternis beladen sind.

Beispiele für schwere Verbrechen in Gottes Augen, die jedoch für Menschen verborgen bleiben, sind Verfluchung, Verwünschung, Rachsucht, Vergeltungspläne, Hass, andauernde Neigung zur Missgunst oder Eifersucht und alle Gedanken, Gefühle oder Wünsche, die unmittelbar finstere Kräfte entfesseln. Für Gott gilt ebenfalls als schweres Verbrechen: jede andauernde innere Verfassung, durch welche eine Menschenseele sich zur Brücke im Dienst an der Finsternis macht, d.h. durch welche sich eine Seele häufig oder ständig als Werkzeug für die Verwirklichung von Werken und Plänen der Finsternis einsetzen lässt. Solche Verfassungen können dem Netzwerk der Schöpfung oder aber bestimmten Knotenpunkten (Geschöpfen), Kanälen (Beziehungen und Kontakten zwischen Geschöpfen) innerhalb dieses Netzwerks gewaltige Schäden zufügen bzw. in ein gewaltiges Chaos versetzen.

Aus diesem Grund werden sehr viele Verbrechen nicht für die Augen der Menschen sichtbar und sieht das Göttliche Gericht bezüglich des Lebens vieler Seelen ganz anders aus als diese Seelen selbst bzw. ihre Mitseelen es jemals ahnten oder hätten ahnen können".

(...)

"Es gibt Seelen, die sich so häufig am Rand ihres Lebensweges hinsetzen bzw. so häufig in die falsche Richtung gehen, dass Gott in der Stunde ihres Lebensgerichts feststellen muss, dass sie kaum einige ihrer tausend Meilen zurückgelegt haben. Er betrachtet dies als ein offenes Geständnis ihres Mangels an Sehnsucht nach ihrer Bestimmung bei Ihm. Eine Seele, die sich aufrichtig danach sehnt, ihr Ewiges Leben in Gottes Nähe zu verbringen, setzt alles daran, damit sie auf ihrem Lebensweg rasch vorankommt, und tut dies dadurch, dass sie:

  • ihre ganzen Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen möglichst weitgehend mit Licht und Wärme füllt, d.h. mit selbstloser Liebe und aufrichtigem Dienst an Gott und an den Mitgeschöpfen;
  • sich möglichst selten durch Gleichgültigkeit Gottes Wünschen gegenüber am Wegrand hinsetzt;
  • auf gar keinen Fall durch Sünde oder aber schlechte Gewohnheiten und Untugenden einen Schritt in die falsche Richtung macht.

Ja, die groβe Lektion dieser Belehrung lautet auch diesmal unabänderlich:

Menschenseele, lebe jeden Augenblick deines Lebens, unter allen Umständen und in jeder Einzelheit, beharrlich die wahre selbstlose Liebe, den selbstlosen Dienst an Gottes Plänen und Werken und an allen Mitgeschöpfen, und eine unentwegte Abneigung von jeglicher Finsternis in Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen, Wünschen und Bestrebungen. Sorge dafür, dass dich der Geist Gottes jeden Augenblick des Tages und der Nacht, auf jedem Meter deines Lebensweges, in einer inneren Verfassung vorfinden möge, die von Licht und Wärme erfüllt ist".


5. Etwas zum Lebenskapital einer Menschenseele

"Jeder Menschenseele wird bei ihrer Empfängnis von Gott ein Lebenskapital zur Verfügung gestellt. Dieses Kapital umfasst sämtliche Fähigkeiten, Gaben, Gnaden, Talente und den Keim der Heiligkeit. In dem Maβe, wie die Seele dieses Kapital dazu benutzt, das einzige Ziel zu erfüllen, mit welchem sie erschaffen wurde – den Dienst an der Vollendung von Gottes Heilsplan für die ganze Schöpfung – bringt es Zinsen ein, die noch von Mir vervielfältigt werden können um als beträchtliche Summe an die Göttliche Schatzkammer überwiesen zu werden, aus welcher der Herr allen Lebens Gnaden bereitet. Das Gewissen der Seele ist so gedacht worden, dass es die Seele ständig an der Erfüllung dieses Ziels orientiert halten kann. Sobald allerdings der denkende Mensch seinen freien Willen in dem Sinne benutzt, dass die Seele nicht den Dienst an Gottes Heilsplan, sondern den Dienst an der Erfüllung der eigenen Vorstellungen und Erwartungen lebt, begeht sie bereits einen ersten Mord: diesen an ihrem eigenen Gewissen, an dieser Warn- und Navigationsvorrichtung, welche auf intensive Weise die Verbindung zwischen der Seele und Gott überwachen soll.

Wenn die Seele ihr Gewissen auβer Betrieb setzt, reiβt sie sich von Gott und Seinen Absichten und Seinen ganzen Werken los, ebenso wie vom ganzen Netzwerk der Schöpfung. Bald verfällt die Seele zu einem entseelten Menschen, der in einer schmerzlichen Oberflächlichkeit versinkt, denn jegliche Führung von Seiten des Heiligen Geistes wird ignoriert und das ganze Tun und Lassen, alles Denken, Fühlen und Sehnen wird vom Grundgesetz diktiert, das auf dem Bild gebaut wird, das die Seele von sich zeigen möchte.

Der Mensch, der so vorgeht, verschreibt sich allmählich der Selbsterhebung und der Selbstverherrlichung und lässt dadurch die Verfassungen Luzifers in ihrem Boden Wurzeln schlagen, der von Gott mit Heiligkeit bekleidet war. Dieser Mensch verpfändet dadurch sein Lebenskapital dem Bösen. Demzufolge bringt das Kapital keine Zinsen mehr ein, sondern wird es in Gottes Buchhaltung hypothekarisch belastet: Es entsteht eine Schuldenlast. So sieht der Unterschied aus:

Eine Seele, die im ausschlieβlichen Dienst an Gott lebt, sowohl direkt als auch kraft des heiligen Bundes der Weihe an Mich, gibt in der Stunde ihres Lebensgerichts ihr Lebenskapital an Gott zurück. Dieses Kapital kann dann um Zinsen bereichert sein, die gegebenenfalls sehr hoch sind, besonders dann, wenn die Seele ihr Lebenskapital dadurch unter Meine Macht und Verfügung gestellt hat, dass sie ihr Leben Mir gegenüber in Liebessklaverei führt zwecks Vollbringung Meiner Werke, die an der Gründung von Gottes Reich auf Erden in jener Stunde orientiert sind, wo Mein Fuβ sämtliche Werke der Finsternis zermalmen soll. Die vollkommene Hingabe des Willens der Seele an Mich öffnet ihr Lebenskapital für die Aufnahme des Goldschatzes Meiner absolut vollendeten Liebe.

Eine Seele dahingegen, die ihr Lebenskapital dadurch Satan verschrieben hat, dass sie sich selbst erhebt und dadurch zur Brücke für die Werke der Finsternis wird, sammelt allmählich negative Zinsen: Ihr Lebenskapital ist nicht länger Quelle von Zinsen, die dazu benutzt werden, Göttliche Gnaden zu bereiten, sondern Quelle von Schulden, die im Fegefeuer beglichen werden sollen oder aber, falls sie sich zu sehr anhäufen, zur ewigen Verdammung führen können. Die ewige Verdammung ist der Preis, den eine Seele zahlen muss, wenn sie die Geschenke selbstloser Liebe in weitgehendem Maβe verleugnet".


6. Das Heil als Frucht aktiver Beteiligung

Sobald eine Seele ihre Kleinheit innerhalb des ganzen Netzwerks der Schöpfung erkennt, kann es vorkommen, dass sie sich selbst so betrachtet, als wäre sie zu unvollkommen, als dass Gott ihr einen Blick vergönnen würde. Trotzdem ist dies ein Irrtum, denn nichts tut Er lieber, als die Seele zu waschen und neu anzuziehen, immer reiner und immer schöner. Wer daran glaubt, wird die Kunst lernen, mit sich selber zu leben. Das ist eine Kunst, viele Seelen lernen es nämlich nie. Heiβt dies, dass die Seele ihre Unvollkommenheiten nicht bedauern soll? Das heiβt es am allerwenigsten, denn die Vervollkommnung in der wahren Liebe setzt voraus, dass die Seele Tag für Tag bis zum Äuβersten geht, damit das Waschen und Kleiden, das Gott täglich vornehmen möchte, sie nicht so nachlässig macht, dass sie sich selber keine Anstrengungen mehr leistet um sich möglichst rein zu erhalten. Nicht dasjenige, was Gott für Sie tun möchte, bringt Ihnen das Ewige Heil ein, sondern das Maβ, in dem Sie aktiv dabei mitwirken.

Gott wartet auf Ihre aktive Mitwirkung. Wieso entscheiden sich viele Seelen nicht zugunsten der Lehre der Herrin aller Seelen? Das liegt durchaus nicht an dieser Lehre an und für sich. Die Lehre der Herrin aller Seelen fordert von der Seele einen persönlichen, beharrlichen, aktiven Einsatz in der eigenen Heiligung. Nicht jede Seele, die sich Christ nennt, ist dazu bereit. Eine groβe Menge von Seelen erwarten eine Erlösung, die ihnen von Jesus ohne Weiteres in den Schoβ geworfen wird. Wenn Seelen massenhaft die Befreiung aus ihren Prüfungen und Kreuzen durch Jesus versprochen wird, wer ist dann noch bereit, diese Prüfungen und Kreuze selber zu Ende zu tragen? Die Antwort ist einfach: diejenigen, die Gott und Seine Werke wahrhaftig lieben. Wer sind diese Seelen denn? Die Antwort ist genauso einfach: die wahren Christen, diejenigen, die nicht rein nominell Christen sind, sondern im tagtäglichen Tun und Lassen, Denken, Fühlen und Anstreben. Nachfolge Christi hat nichts damit zu tun, auf Christus zu warten damit Er das Kreuz wieder mal Selber wegschleppt, sondern damit, zu Christus zu sagen: "Koste es was es wolle, ich will absolut mit Dir die Kreuze der Welt tragen, denn mir bereitet es keine Freude, wenn mein bester Freund alleine leidet damit ich bereits auf Erden frei von allem Leiden werde".

Passiv auf Jesus zu warten damit Er uns die eigenen Kreuze nimmt, hat nichts mehr mit Christ-Sein zu tun, und wer dieses Denken und diese Lebensanschauung auch bei anderen fördert, tut nicht die Werke Gottes. Eine Seele, die mit Bezug auf die Erfüllung von Gottes Werken passiv abwartet, handelt im Widerspruch zum Göttlichen Gesetz, das bestimmt, dass die Seelen aktiv, spontan und freiwillig mit Ihm mitwirken sollen. Gott nötigt Seine Wohltaten nicht auf: Die Seele soll ihren freien Willen mit Gottes Willen eins machen, erst dann kann sie Seine Geschenke wahrhaftig fruchtbar machen helfen. Anders ausgedrückt: Gott schenkt Samen, die Seele soll diese Samen durch einen richtigen Gebrauch des freien Willens selber zu Blumen aufblühen lassen. Wer Gottes Einschreiten in Form blühender Blumen erwartet, bleibt ohne Verdienste. Gott bevorzugt es, Seine Gnaden in Form von Samen zu schenken, und das tut Er aus vollkommener Liebe: Die Verdienste des Lebens auf Erden werden durch die Art und Weise bestimmt, wie die Seele mit den Samen der Gnade umgeht damit diese zu Blumen aufblühen, die Gott gegenüber Zeugnis dafür ablegen, dass sich die Seele aufrichtig und aktiv danach sehnt, Gottes Werke zu tun.


7. Über das Gewissen

Gott hat jede Seele mit einer mächtigen Warnanlage versehen: dem Gewissen, das vor jedem Eindringling und jeder Einflüsterung warnt, die nicht mit demjenigen im Einklang ist, das Gott von den Seelen erwartet. Die Stromversorgung zu dieser Warnanlage hat als Quelle die Liebe, von welcher Gott in jeder Seele die Saat vorgesehen hat. Es ist der freie Wille der Seele selbst, der bestimmt, ob sie die Verbindung zwischen ihrer Warnanlage und der Kraftquelle instand hält oder nicht.

Die Himmelskönigin bezeichnete einst das Gewissen als 'das Immunsystem der Seele': Im Körper wird das Immunsystem aktiviert sobald eine bedrohende Substanz (z.B. ein Gift) oder ein bedrohender Organismus (z.B. eine Bakterie, ein Virus, ein Pilz, ein Parasit usw.) im Körper wirksam wird bzw. wenn sich eine Entgleisung in einem normalen Körpervorgang bemerkbar macht (z.B. ein krebsartiger Prozess, eine Entzündung...). Das Immunsystem tut dies, weil die Göttliche Intelligenz dies so vorgesehen hat zur Beschützung von allem, was die normalen Körperfunktionen bedrohen kann.

Letztendlich bezweckt das Immunsystem, die Entgleisung oder Bedrohung beseitigen zu helfen, damit der Körper wieder in Einklang mit den Göttlichen Gesetzen kommt, welche die Wirkung eines Körpers so zu regeln versuchen, dass dieser gesund bleibt. Auf ähnliche Weise wird das Gewissen in der Seele aktiviert sobald die Gesundheit der Seele durch jede erdenkliche Entgleisung im seelischen Leben bedroht wird, also konkret in jeder Situation, in der die Seele der Gefahr ausgesetzt ist, in einer Weise zu reagieren, die nicht mit dem Gesetz der wahren Liebe im Einklang ist. Dieses 'Reagieren' kann sich in Form einer Handlung, eines Versäumnisses, eines Wortes, eines Gedankens, eines Gefühls, eines Wunsches oder einer Bestrebung ereignen, wodurch die Heiligkeit der Seele gefährdet werden kann.

Das Gewissen ist somit der innere Wegweiser zum Ewigen Heil. Im Gewissen hat Gott Sein Gesetzbuch niedergelegt, kraft dessen das Gewissen als Alarmanlage funktionieren kann, die vor jedem Verstoβ gegen Gottes Gesetz warnt. Ein gesundes Gewissen ist ständig dabei, die inneren Verfassungen der Seele zu 'scannen' und vermittelt Warnsignale sobald diese Verfassungen Spuren von Unreinheit (Finsternis) aufweisen.

Wie verliert das Gewissen seine Gesundheit? Im März 2015 wies die Herrin aller Seelen auf die Selbstsucht als gröβten Feind des Gewissens, mit den Worten: "Selbstsucht vernebelt das Gewissen. Die Seele, die in allem die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse anstrebt und ihre eigenen Wege zu vollenden bemüht ist, kann dies nur in dem Maβe tun, wie sie ihr Gewissen für sich selbst unsichtbar macht". Im Grunde genommen lässt sich sagen, dass sich die Seele nicht versündigt ohne zunächst – gegebenenfalls nur ganz kurz – das Gewissen auβer Betrieb zu setzen. Viele Seelen machen dies dadurch zu einem nahezu chronischen Zustand, dass sie nicht mehr auf ihr Gewissen hören und so eine Art artifizielle Welt schaffen, in der sie keine Warnungen mehr hören oder sehen. Dieser Zustand lieβe sich mit jenem vergleichen, in welchem ein Arbeitnehmer in einem Kernkraftwerk bei drohender Katastrophe die Alarmanlage abschaltet, anschlieβend frei und unbesorgt im Werk herum wandert ohne irgendwelche Maβnahme zu ergreifen, dabei ein falsches Gefühl der Sicherheit empfindet weil er ja keine roten Blitzlichter sieht und keine Sirenen hört, aber inzwischen einer erheblichen Strahlungsdosis ausgesetzt ist.

Die Seele zahlt schon einen Preis dafür, dass sie ihr Gewissen auβer Betrieb setzt: Sie wird einem inneren Kampf zum Opfer fallen, denn das Gewissen sendet nach wie vor Warnungen, weil es im Grunde genommen ein System ist, das unmittelbar mit dem Herzen Gottes verbunden ist. Gott versäumt keinen Augenblick, in der Seele in der Sprache der Liebe zu sprechen, die als Zündmechanismus gemeint ist, durch welchen das Gewissen aktiviert wird wenn es aus irgendwelchem Grund nicht so funktioniert, wie Er es beabsichtigt hat. Er tut dies, weil Er jede Seele dauernd dazu anregen will, ihren freien Willen so zu gebrauchen, dass ihr ganzes Tun und Lassen und ihre ganzen inneren Verfassungen sich am Gesetz der wahren Liebe orientieren und mit diesem Gesetz im Einklang bleiben. Das Maβ an Übereinstimmung der Seele mit diesem Gesetz bestimmt die ewige Bestimmung der Seele. Solange die Seele nicht voll und ganz auf ihr Gewissen hört kann sie ihre Lebensreise unmöglich am Himmelstor orientiert halten.


8. Die Saat des wahren Friedens

Das Leben auf Erden kommt für viele Seelen einer ständigen Herausforderung gleich, das Glück zu finden. Glück kann in einer kurzfristigen Freude wegen eines Ereignisses mit unverhofft positivem Ausgang liegen, oder in einem unerwarteten Glücksfall in egal welchem Lebensbereich. Das wahre Glück allerdings kann die Seele auf Erden nur in einer Verfassung ihres eigenen Herzens finden, die es ihr ermöglicht, die Sorgen und Mängel der stofflichen Aspekte des irdischen Lebens dermaβen zu relativieren, dass sie nicht länger von ihnen überwältigt wird. Diese Herzensverfassung wird als wahrer Friede bezeichnet, und ist nichts anderes als dasjenige, was Jesus meinte, als Er sagte: "Meinen Frieden gebe Ich euch". Der Friede Christi ist die Verfassung, in welcher die Seele sich nicht mehr von den Gegenwinden des Lebens besiegen lässt und sie dazu in der Lage ist, trotz aller Finsternis immer das Licht der wahren Hoffnung und des Frohmuts aufrechtzuerhalten.

Die Seele findet in dem Maβe den Frieden in sich, wie sie ihr Herz in einen blühenden Garten bedingungsloser Liebe umzugestalten vermag. Das vollendete Vorbild eines wahrhaftig paradiesischen Gartens war das Herz Mariä. Gerade deswegen setzte Gott Maria den Seelen zum groβen Vorbild für ein möglichst fruchtbares Leben im Dienst an Seinem Heilsplan aufgrund einer Herzensverfassung wahren Friedens. Ein Herz in wahrem Frieden lässt sich mit einem blühenden Paradies vergleichen, oder auch mit einem Wasser, das sich sogar durch starke Windböen nicht in stürmisches Wasser verwandeln lässt, weil die Wassermasse ein tief gewurzeltes Gleichgewicht gefunden hat.

Wahres Glück und wahrer Friede sind weder mit bestimmten Ereignissen, Handlungen oder Erfahrungen noch mit Orten verbunden, die man besucht, sondern mit einer Atmosphäre der Zufriedenheit im Herzen. Friede zieht Frieden an sich, d.h.: Je mehr sich in Ihrem Herzen ein Gefühl stillen Friedens ansiedelt, desto mehr werden Sie diesen neuen Frieden in allem zurückfinden, auf ähnliche Weise, wie sich eine einzelne Blume aussät und sich bald in ein Feld voller Blumen verwandelt. Der wahre Friede schlägt eigentlich dann im Herzen Wurzeln, wenn die Seele aufrichtig zur Feststellung kommen kann: "Alles ist gut so wie es ist, denn letzten Endes hat Gott dies alles deswegen so für mich vorgesehen, weil es gerade im Hinblick auf mein Ewiges Heil irgendwie notwendig ist...". In dieser Verfassung lässt das Herz die Sorgen und Finsternis in seinem Umfeld nicht länger Herrin seiner Gefühle werden, sondern trinkt es mit kräftigen Schlucken das Wasser Göttlichen Lebens, das die Seele immer tiefer mit der Erkenntnis erfüllt, dass das Licht mit absoluter Sicherheit siegt und dass jegliche Finsternis nichts mehr als eine vergängliche Stufe ist, die in dem Maβe desto mehr Gnaden einbringen kann, wie die Seele sie beharrlicher mit dem Licht und der Wärme einer aufrichtigen Liebe, eines aufrichtigen Glaubens und einer aufrichtigen Hoffnung bekämpft, die spontan ganz tief in ihr blühen und die sie nicht mehr durch irgendwelche finstere Erwartung verwelken lässt.

Die Erkenntnis der Gegenwart der Gottesmutter im Herzen ist die mächtigste Saat wahren Friedens, die ich kenne. Die Seele, die diese Saat hegt und begieβt, bekommt allmählich einen blühenden Garten, der die Wunderwerke Gottes sichtbar macht. Gottes gröβtes Wunderwerk (Maria) besitzt eine Fähigkeit ohnegleichen, Sich auszusäen und in Macht und Herrlichkeit zu blühen.


9. Die tiefe Bedeutung des Verhältnisses zwischen Jesus und Maria

Unter sehr vielen Christen herrscht Uneinigkeit bzw. Spaltung mit Bezug auf jede tiefe Verehrung für Maria. Ist tiefe Verehrung zugunsten Mariä eine Täuschung, wo ja doch das Christentum Jesus Christus als Mittelpunkt hat? Die Himmelskönigin Selbst möchte diesbezüglich eine eindeutige These vorbringen:

Jesus ist Gott, Maria ist eine erschaffene Seele. Trotzdem erfordert das ganze System von Gottes Heilsplan, dass das Verhältnis zwischen Jesus und Maria ein wenig näher erläutert wird. Aufgrund eines Göttlichen Mysteriums existiert zwischen Jesus und Maria eine vollkommene mystische Einheit der Herzen. Das Verhältnis zwischen Jesus und Maria lieβe sich in gewissem Sinne mit der Vermischung von Milch und Wasser vergleichen: Wenn man diese beiden in einem einzelnen Gefäβ vermischt, lassen sie sich nicht mehr trennen, es sei denn unter Anwendung eines künstlichen Verfahrens, d.h. durch menschliches Einschreiten. Im spirituellen Sinn lassen Sich Jesus und Maria ebenfalls nur durch ein künstliches Verfahren (nämlich durch menschliches Denken) voneinander trennen. Der Wille der beiden ist vollkommen untrennbar, was auch Ihre Werke und deren Wirkungen vollkommen identisch und untrennbar macht und wodurch Sie hundertprozentig identische Thesen verkünden, weil Sie Ihre Weisheit aus derselben Quelle schöpfen: aus dem Herzen Gottes, Quelle der einzigen Wahrheit und der vollendeten Weisheit. Es ist ganz und gar unmöglich, durch Gehorsam und Ehrerbietung Maria gegenüber Jesus irgendwie Gehorsam und Ehrerbietung vorzuenthalten, denn die Worte Jesu und die Worte Mariä kommen auf identische Weise aus dem einzigen Willen Gottes hervor.

Widersprüche zwischen Maria und Jesus sind somit vollkommen unmöglich, es sei denn, es ist die Rede von irgendwelcher menschlichen Fälschung oder Täuschung bzw. von irgendeiner Fehlinterpretation durch einen denkenden Menschenverstand. Aus diesem Grund handelt es sich um eine Inspiration vom Satan wenn Menschen meinen, die Wissenschaft des Göttlichen Lebens käme nicht von Gott, da Gott ja Jesus Christus (den Sohn Gottes) betonen würde und niemals Maria (eine erschaffene Seele). Da handelt es sich um einen Trugschluss:

Die Herrin aller Seelen bringt weder eine neue noch eine vom Christentum abweichende Religion, Sie bringt lediglich Vertiefung christlicher Lehrsätze und Anwendung derselben auf Situationen, die von Seelen in ihrem eigenen Leben erkannt werden können, dies alles in der einzigen Absicht, Gottes Heilsplan zu seiner Verwirklichung führen zu helfen und Seelen besser in den Stand zu versetzen, bei dieser Verwirklichung aktiv mitzuwirken und dadurch die Erlösungswerke Christi in sich voll und ganz fruchtbar zu machen. Erlösung ist kein Geschenk, das einem tatenlos in den Schoβ fällt, sondern sie ist eine Gnade, die durch aktiven Einsatz des freien Willens der Seele fruchtbar gemacht werden muss.

Dort liegt gerade die wahre Tiefe des Verhältnisses, das Gott zwischen Jesus und Maria zustande gebracht hat: Marias Aufgabe liegt darin, Seelen solchermaβen bilden und kneten zu helfen, dass diese besser imstande sind, aktiv und spontan bei der Erschlieβung ihrer Erlösung mitzuwirken. Maria ist von Gott Selbst dadurch voll für diese Mission gerüstet, dass Sie von Ihm als Sein absolut vollendetes Wunderwerk erschaffen wurde. Aus diesem Grund wird Sie als 'voller Gnade' bezeichnet. Sie hat Selber dieses einmalige Vorrecht in Ihrem irdischen Leben dadurch voll und ganz verwirklicht, dass Sie Ihre Fülle der Gnade in allen Einzelheiten Ihres Lebens und Ihrer inneren Verfassungen vollkommen und uneingeschränkt lebte, aufgrund einer makellosen Heiligkeit wegen Ihrer vollkommenen Sündenlosigkeit. Gerade dadurch, dass Sie nicht von Natur aus Göttlich ist (so wie Jesus), sondern von Natur aus menschlich, und dass Sie in der Ordnung der Gnade den höchst möglichen Gipfel der Heiligkeit erreicht hat, ist Sie das Muster, das Vorbild und der Spiegel Göttlichen Lebens schlechthin.

Wie treffend drückte die Herrin aller Seelen Ihr Verhältnis zu Jesus bereits vor Jahren in diesen beiden Bildern aus: Erstens ist Sie Trägerin der Strahlen aus der Sonne, die Jesus Christus ist. Sie ist somit nicht das Göttliche Licht, sondern der gröβte, einzigartige Kanal, durch welchen dieses Licht in die Seelen hineingeführt wird. Zweitens ist Sie wie ein farbiges Glasfenster in einem Kirchengebäude: Sie zerlegt das glänzende Göttliche Licht in viele Farben, was die Tatsache symbolisiert, dass Sie die Fülle der Heiligkeit von Gottes Werken in alle Tugenden 'zerlegt', welche Sie in der willigen Seele zum Blühen zu bringen versucht. Das helle Licht Gottes kann die Seele gleichsam blenden und bzw. oder versengen. Wenn es jedoch durch Gottes mächtigen Lichtfilter (Maria) geführt wird, wird seine Grelle gedämpft und in angebrachten Dosen (d.h. gemäβigt) und in angepasster Form (in vielen unterschiedlichen Farbtönen) in die Seele hineingeführt, sodass die Seele vorsichtig und Schritt für Schritt blühen kann.

So ist am Allerwenigsten die Rede von irgendwelcher Konkurrenz zwischen Jesus und Maria, ganz im Gegenteil: Das Göttliche Leben ist der Stand absolut vollendeter Blüte im seelischen Leben und vertritt die Fülle Christi. Maria ist der von Gott vorgesehene Filter um die Fülle von Gottes Werken von der Seele 'aufnehmen' zu helfen, und zwar auf eine solche Weise, dass diese von der Seele besser 'verdaut' werden können, dass diese Werke in der Seele besser verarbeitet werden und zum Blühen kommen können, und dies alles genau gemäβ den persönlichen Verfassungen, Erfahrungen und Entwicklungen in jeder einzelnen Seele. Jesus verkörpert also die absolute Göttliche Vollkommenheit, Maria hat Anteil an derselben Vollkommenheit bekommen, und zwar im höchsten für eine erschaffene Seele möglichen Maβe. Die Essenz von Marias Mission liegt darin, dass Sie aufgrund Ihrer Fülle der Gnade und Ihrer mystischen Einheit des Herzens mit Christus, in Verbindung mit Ihrer menschlichen Natur, dazu berufen ist, Gottes Werke in einer absolut einzigartigen Weise in Menschenseelen erblühen zu helfen.

Die höchste Verehrung Mariä ist somit unbedingt erforderlich. Jede Anbetung Gottes ist unvollständig solange Seinem absolut gröβten und erhabensten Wunderwerk (Maria) nicht die höchst mögliche Verehrung zuteil wird. Diese Verehrung gibt es im wahren Sinn des Wortes nur in dem Maβe, wie eine Seele Maria uneingeschränkt nachfolgt, durchaus nicht nur in Worten, sondern in sämtlichen Aspekten ihres Tuns und Lassens und in ihren ganzen inneren Verfassungen.


10. Die Wüste in der Seele

Jeder Seelengarten trägt in sich die Saat der wahren Liebe. Gott versieht den Boden einer jeden Seele deswegen mit dieser Saat, weil die wahre Liebe die Essenz allen Lebens ist. Damit sie ihre Lebensaufgabe als Knotenpunkt im Netz der Schöpfung vollbringen kann, muss die Menschenseele die wahre Liebe, die von Gott unaufhörlich durch das ganze Netzwerk gesandt wird, ständig im eigenen seelischen Garten zum Blühen bringen und sie mithin ständig zu allen Lebewesen strömen lassen, mit welchen sie in Berührung kommt. Die Saat der wahren Liebe muss in der Seele als Blumen erblühen, welche das Maβ symbolisieren, in welchem sie die Heiligkeit in sich hat reifen lassen. Saat, die von der Seele in nichtgereiftem Zustand gelassen worden ist (d.h.: Situationen und Kontakte, in welchen die Seele nicht die wahre Liebe als Hauptmotivation ihres Tuns und Lassens und ihrer ganzen inneren Verfassungen hat wirken lassen) muss im Fegefeuer zum Blühen gebracht werden, denn der Himmel kann nur dann betreten werden, wenn sich der Seelengarten in ein Blumenparadies verwandelt hat.

Eine Seele, welche die Saat der wahren Liebe dadurch in sich vermodern lässt, dass es ihr an Sehnsucht danach fehlt, die selbstlose, bedingungslose Liebe in sämtlichen Einzelheiten ihres Lebens auf Erden in Anwendung zu bringen, kann sogar im Fegefeuer nicht mehr erblühen: Sie hat sich selbst bereits während ihres Lebens auf Erden in eine Wüste verwandelt. Diese Seele verdammt sich selbst für die Ewigkeit, denn ihr Leben auf Erden geht zu Ende ohne dass sie irgendwelche Blühkraft in sich wirksam erhalten hat.

Wie verwandelt sich eine Seele in eine Wüste? Einst bediente Sich die Herrin aller Seelen dieses Bildes: Wenn der Boden einer Seele das Wasser der Gnade nicht in sich aufnimmt und sich gleichzeitig ungehemmt den brennenden Strahlen der sengenden Sonne der Versuchungen aufschlieβt, wird er immer dürrer. Alles, was Gott diesem Boden an Talenten, Gaben und Eigenschaften anvertraut hat, ja der Keim der Heiligkeit, verliert seine Keimkraft und der Boden wird völlig und ganz unfruchtbar. Alles Lebendige verlässt ihn, und er übt nur noch eine Anziehungskraft auf die Schlangen der Sünden und die Skorpionen der Untugenden auf, d.h. nur auf Ungeziefer, das mit tödlichem Gift beladen ist. Die Himmelskönigin beschloss dieses Bild mit den aussagekräftigen Worten: "Verstehe dies richtig, dieses Bild bringt den Selbstmord der Seele zum Ausdruck". Sie weist auch in dieser Betrachtung auf die zentrale Rolle hin, welche die wahre Liebe in allem Leben spielt, einschlieβlich der inneren Blüte des seelischen Lebens.

Die Bestimmung der Lebensreise einer jeden Menschenseele liegt im Herzen Gottes, das gleichzeitig Quelle und Bestimmung allen Lebens und der wahren Liebe ist. Jede Lebensreise, die nicht in allen ihren Elementen, Komponenten und Zielsetzungen an dieser Bestimmung orientiert ist, bleibt unvollendet, jedenfalls innerhalb der Lebensdauer, welche Gott der Seele zugeteilt hat. Eine Menschenseele ist nur in dem Maβe mit dem Ewigen Leben im Paradies von Gottes Himmelreich vereinbar, wie sie selbst ein Paradies an voll ausgereifter Saat der wahren Liebe in sich trägt. Jede Missachtung, Verleugnung und Verzerrung bzw. Verunstaltung der wahren Liebe macht die Seele zu einer Wüste, einem Ort, aus dem das wahre Leben, das Göttliche Leben, verschwindet.


11. Der Baum und seine Früchte

Im Evangelium sagte Jesus, ein guter Baum bringe keine schlechten Früchte, ein schlechter Baum keine guten Früchte ein, und an den Früchten erkenne man den Baum. Die Himmlische Herrin vermittelte diesbezüglich einst die nachfolgende Erläuterung.

In Gottes Schöpfung werden sämtliche Elemente und sämtliche Wechselwirkungen zwischen diesen Elementen von Natur aus durch die Göttliche Intelligenz geführt und gelenkt, sodass jedes Element der Schöpfung, solange es vollkommen im Einklang mit dem Göttlichen Gesetz lebt, genau dasjenige tut und einbringt, was Gott von ihm erwartet und mit ihm bezweckt hat. Aus diesem Grund wird, solange Gottes Gesetz die Gelegenheit bekommt um sich ungehemmt auszuwirken, ein gesunder Baum nur gute Früchte einbringen. Anders wird es allerdings wo es sich um 'Bäume' und 'Früchte' unter den Menschenseelen handelt:

Die Menschenseele hat von Gott einen freien Willen bekommen. Sie kann aus eigener freier Wahl entweder im Einklang mit Gottes Gesetz leben, handeln, denken, fühlen und wünschen, oder eben nicht. Man könnte Gott als Baum betrachten und sämtliche Menschenseelen als Früchte, die mit der Nahrung aus dem Saft dieses Baums verbunden bleiben müssen um überhaupt zu reifen. Der Saft, der durch den Göttlichen Baum strömt, kann nichts auβer vollkommener Nahrung bereiten. Trotzdem können sich manche Früchte (Menschenseelen) aufgrund ihres freien Willens vom Göttlichen Baum losreiβen und infolgedessen vom Baum fallen, verdorren oder aber auf unterschiedliche Weise erkranken. Dennoch heiβt dies am Allerwenigsten, dass der Göttliche Baum kein guter Baum wäre. Für den Menschen gilt auf gar keinen Fall, Gott dürfe aufgrund der Tatsache verurteilt werden, dass unzählige Menschenseelen verdorben sind, denn diese Seelen haben sich selbst verdorben.

Auf ähnliche Weise warnt die Himmelskönigin davor, Seelen bzw. ihre Werke aufgrund der Tatsache zu verurteilen, dass sich auch schlechte Früchte mit ihnen in Verbindung bringen lassen: Eine Menschenseele kann viele andere nähren und trotzdem in ihrem Umfeld und sogar in ihrem sogenannten 'Anhang' Früchte vorfinden lassen, die verdorben sind. In diesem Fall ist der Baum gut, haben sich allerdings manche Früchte selbst dadurch vergiftet, dass sie ihren freien Willen nicht richtig orientiert haben.

Ist denn das Wort Jesu über den Baum und seine Früchte unrichtig? Ganz und gar nicht. Die Gottesmutter weist jedoch darauf hin, dass dieses Wort viel mehr in der Tiefe betrachtet werden soll. Eine Seele kann Himmlische Werke vollbringen und trotzdem dadurch schlechte Früchte einbringen, dass Menschenseelen in ihrem Umfeld ihren freien Willen nicht in Gottes Sinne einsetzen. Im Grunde genommen bringt diese Seele diese schlechten Früchte ja gar nicht selber ein, sondern verderben sich diese Früchte aus freiem Willen selbst. Diese 'schlechten Früchte' sind unverkennbar da. Was der Mensch allerdings nicht sieht, ist der immense Kampf zwischen Licht und Finsternis, der sich jedes Mal dort abspielt, wo eine Menschenseele Himmlische Werke tätigt: In ihrem Umfeld wird unvermeidlich der Böse aufstehen, damit die Wirkungen jener Werke gebrochen oder vergiftet werden bzw. ihnen geschadet und deren Quelle angeschwärzt wird. Auβerdem erzeugt eine Menschenseele, die Himmlische Werke tätigt, im Unsichtbaren sehr viel Licht, das sich unbemerkt durch das Netz der Schöpfung verbreiten wird. Ihre guten Früchte bleiben dadurch gröβtenteils unsichtbar, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie eine Seele, die gute Werke tätigt und aus Herzensverfassungen lebt, die mit Licht und Liebe erfüllt sind, ihre wahre Natur und ihre Werke weder öffentlich zur Schau stellt noch diese selber lobt.

Wo es sich um den Baum handelt, der 'Menschenseele' heiβt, kann niemand auβer Gott Selbst den wahren Stand des Baums oder deren Früchte beurteilen. Die Herrin aller Seelen weist darauf hin, dass die schlechten Früchte im Umfeld eines Seelenbaums, der nur Licht und Liebe anstrebt, im Grunde genommen nie wirklich mit dem guten Baum verbunden waren: Sie haben lediglich den Eindruck erweckt, sie wären mit diesem Baum verbunden, oft in der Absicht, dem Baum zu schaden. In der Welt der Menschenseelen wird deshalb die Anwesenheit vieler schlechter Früchte oft ein untrügliches Zeichen dafür bilden, dass es da einen Baum gibt, der dabei ist, für die Erfüllung von Gottes Werken und Plänen eine groβe Rolle zu spielen.


12. Wieso wird dem Guten so heftig entgegengewirkt?

Einst sagte die Herrin aller Seelen: "Satan setzt alles daran, damit eine blühende Blume zerstört bzw. ihre Blüte gehemmt wird. Jede Seele, die mit Ausdauer für das Licht und gegen die Finsternis kämpft, erntet einen Sturm nach dem anderen. Die Finsternis wird alles daran setzen, damit eine solche Seele entmutigt, ihr Glaube und ihr Vertrauen unterminiert werden und sie dem Zweifel daran anheimfällt, ob sie schon dabei ist, sich dem richtigen Kampf zu widmen bzw. ob sie sich dem richtigen Herrn oder der richtigen Herrin hingegeben hat. Gegenwind weist gleichwohl gar nicht immer darauf hin, dass die Seele tatsächlich das Falsche tut. Gegenwind weist im Gegenteil oft gerade darauf hin, dass der Böse seine Pläne gefährdet weiβ. Sobald er dies erfährt oder sogar erwartet bzw. befürchtet, dass die Verwirklichung seiner Pläne gefährdet wird, sucht er unentwegt nach Seelen, die bereit sind, sich ganz zu seinem Nutzen einzusetzen. Solche Seelen sind es, die auch Himmlische Belehrungen und Werke ohne wenn und aber verketzern. Die Finsternis ist allergisch gegen das Licht, denn das Licht ist eben Licht weil es mit Göttlicher Liebe geladen ist und Göttliche Liebe die Essenz allen Lebens und deswegen der Erzfeind der Finsternis ist, die ja den ewigen Tod verkörpert. Gerade aus diesem Grund erntet eine Seele, die versucht, Liebe zu verbreiten, oft mehr Feindseligkeit und Finsternis als Erwiderung ihrer Liebe".

In der Seele, die sich selbst arm an weltlichen Eindrücken und Interessen macht, siegt Maria voll und ganz, und Sie führt diese Seele auch zum Sieg über sich selbst. Die Himmelskönigin Selbst ist dazu vorherbestimmt, alle Finsternis endgültig zu besiegen. Sie will jede Seele, die bereit ist, wahrhaftig in Ihrem Dienst zu leben, arm an weltlichen Interessen sehen, damit Sie dafür sorgen kann, dass diese Seele voll und ganz an Ihrem Sieg Anteil haben kann. Maria war schlechthin das Beispiel der Menschenseele, die sich selbst besiegt, das heiβt, die sämtliche weltlichen Einflüsse in sich selbst überwindet um in ihrem ganzen Tun und Lassen, ihren ganzen Gedanken, Gefühlen und Bestrebungen vollkommen im Einklang mit Gottes Erwartungen zu leben. Durch diese Gesinnung, welche Sie Ihr ganzes Leben lang beharrlich in die Praxis umgesetzt hat, hielt Sie die Finsternis uneingeschränkt in Ihrer Macht: Satan konnte Sie in keinerlei Hinsicht auch nur einen einzigen Augenblick lang für seine Pläne und Werke einsetzen, denn Sie wollte nicht von Gottes Wegen abweichen. Aus demselben Grund hat Sie niemals erlaubt, dass weltliche Einflüsse und Interessen Ihrem Leben und Ihren inneren Verfassungen Richtung geben. Sie herrschte voll und ganz über diese Einflüsse weil Sie auβer den von Gott ausgehenden keinen anderen Einflüssen den Zutritt zu Ihrem Wesen erlaubte.

Dies ist es, was Gott von jeder Seele erwartet. Gerade deswegen ist die vollkommene Nachfolge Mariä keine Ketzerei, sondern ganz im Gegenteil ein vollendeter Weg zur vollständigen Blüte der Seele nach dem Bild Gottes. Keine einzige erschaffene Seele war jemals mehr mit dem Herzen Christi eins als Maria.

Manche Kräfte verketzern die vom Maria Domina Animarum verbreiteten Thesen, besonders jene mit Bezug auf die einzigartige Gröβe Mariä, weil diese Thesen zur vollkommenen Nachfolge Mariä aufrufen. Jene Kräfte gehen nicht von Gott aus, sondern vom Bösen selbst, der die äuβerste Nachfolge Mariä als eine mächtige Bedrohung empfindet. Die Seele, die ihr Leben der Bestrebung hingibt, zu einer makellosen Nachfolge Mariä zu kommen, strebt dadurch einen restlosen Sieg über alle Finsternis an, die sie in sich tragen kann und bzw. oder die ihre innere Blüte bedroht. Die Seele, der es gelingt, ihre eigene Finsternis zu besiegen, trägt wesentlich zum letztendlichen Sieg von Gottes Licht über die Finsternis bei. Betrachten wir das aussagekräftige Bild der Heiligen Jungfrau mit dem Fuβ auf der Schlange: Sie hat die Finsternis für alle Zeiten in Ihrer Macht, und wenn Sie Ihre Herrschaft auch in den inneren Verfassungen einer Seele walten lassen kann, wird auch diese Letztere selber die Finsternis besiegen können.

Einst wies die Himmelskönigin darauf hin, dass sich Satan womöglich noch eher vor der Verherrlichung und Nachfolge Ihrer Gröβe und Erhabenheit fürchtet als vor der Verherrlichung von Gottes Glorie, weil er Maria als den Beweis dafür betrachtet, dass eine geschaffene Menschenseele tatsächlich frei von Finsternis werden und bleiben kann und er deswegen zum Alleräuβersten geht um zu verhindern, dass Menschenseelen diese Wahrheit wirklich richtig in sich aufnehmen und anfangen, sich dementsprechend zu verhalten. Dort liegt die indirekte Macht der Herrin aller Seelen: die welche Sie über Satan ausüben kann durch die Nachfolge, die Sie in treuen, Ihr vollkommen geweihten Seelen erntet.

Dort liegt ebenfalls die einzigartige Bedeutung der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, des Ganzen der Belehrungen Mariä als Herrin aller Seelen: Diese Wissenschaft bildet ein nahtlos schlüssiges System, in welchem jedes Element mit jedem anderen im Zusammenhang steht und in welchem sich weder irgendwelche Widersprüche noch irgendwelche Trugschlüsse vorfinden lassen. Die Seelen, die hinreichend reinen Herzens sind, begreifen dies früher oder später, die anderen werden vom Bösen daran gehindert, es zu erkennen, und finden immer wieder Scheinargumente durch welche sie glauben, diese einzigartigen Thesen verketzern zu können bzw. zu müssen. Der Böse betrachtet die Wissenschaft des Göttlichen Lebens als eine riesige Gefahr, denn er hat sehr wohl begriffen, dass ein weit verbreiteter Glaube an die Thesen der Herrin aller Seelen das Ende seines Reichs bedeuten würde. Die Himmlische Herrin prophezeite einst genau das: "Sobald tatsächlich groβe Mengen von Seelen die Thesen der Wissenschaft des Göttlichen Lebens von Herzen annehmen und bedingungslos leben sollten, würde das Reich Satans auf Erden endgültig zusammenbrechen". Die Seelen, die sich von ihm dazu aufstacheln lassen, Himmlische Werke als unglaubwürdig darzustellen und Mitmenschen in ihrem Glauben und Vertrauen ins Wanken zu bringen, helfen die Macht der Finsternis aufrecht zu erhalten und den endgültigen Sieg des Lichts und der Liebe aufzuschieben, und machen die Blüte des Glücks sehr vieler Seelen – einschlieβlich ihres eigenen Glücks! – unmöglich.


13. Über Himmlische Begleitung

Die Seele, die sich Maria verschenkt, kann im Herzen intensiv durch Sie begleitet werden. Begleitung durch die Heilige Jungfrau soll man sich nicht so vorstellen, als würde Sie den Weg, den die Seele zu gehen und die Entscheidungen, die sie zu treffen hat, diktieren und als würde die Seele Ihr willenlos folgen. Himmlische Begleitung ist der Vorgang, durch welchen Gott in einem Menschenherzen nach der Bereitwilligkeit sucht, freiwillig und von ganzem Herzen bei der Verwirklichung Seiner Pläne und Werke mitzuwirken, wobei Er auf jede Öffnung, die Er vorfindet, durch gezielte Inspirationen reagiert, welche die Seele in dem Maβe, wie sie gemäβ diesen Inspirationen handelt, denkt, fühlt und diese anstrebt, in die Lage versetzen können, ihr Leben vollkommen in Einklang mit Gottes Erwartungen und Wünschen zu bringen, sodass sie im wahren Sinn des Wortes ihr Leben mit Gott führt. Für eine Seele, die sich aufrichtig der Heiligen Jungfrau geweiht hat und diese Weihe tatsächlich in allen Einzelheiten ihres Lebens lebt, soll sich die Himmlische Begleitung hauptsächlich durch Inspirationen seitens der Gottesmutter auswirken.

Die Seele, die in jeder Einzelheit ihres täglichen Lebens in vollkommener Weihe und im Dienst an der Himmelskönigin zu leben versucht, schlieβt ihr Herz dermaβen auf, dass Maria ihr die Wege zeigt, die für ihre seelische Blüte am Fruchtbarsten sind, vorausgesetzt, die Seele wirkt selber aktiv mit. Die von der Heiligen Jungfrau gezeigten Wege weisen keine sichtbar blühenden Blumen auf, sondern Himmlische Samen, die noch im Boden verborgen liegen. Die Seele selbst muss die Himmlische Begleitung folgendermaβen fruchtbar machen:

  1. Sie muss selber entscheiden ob sie die gezeigten Wege geht, oder eben nicht. Diese Wahl gibt dem freien Willen Ausdruck, der niemals von der Gottesmutter beeinflusst wird (sollte Sie dies tun, so würde Sie dadurch der Seele jeglichen Verdienst rauben). Dadurch, dass die 'richtigen' Wege keine sichtbare Blumenpracht aufweisen, wird die Seele nicht bei ihren Entscheidungen beeinflusst. Sie entscheidet sich für einen bestimmten Weg – und zeigt dadurch ihre Gefügigkeit – nicht aufgrund der scheinbaren Anziehungskraft (der Kraft der Verführung!), welche in ihren Augen von diesem Weg ausgeht, sondern deswegen, weil sie tief im Herzen spürt, dass diese Entscheidung für ihr seelisches Heil die Fruchtbarste ist.
  2. Sie muss die Samen im Boden des gewählten Wegs selber durch sämtliche Prüfungen, die sie auf ihrem Weg vorfindet, dadurch düngen und bewässern, dass sie diese auf eine solche Weise trägt, dass sie für Gottes Werke fruchtbar sind, nämlich in uneingeschränkter Annahme, Hingabe und selbstloser Liebe und mit dem Herzen voll und ganz am ständigen Sehnen danach orientiert, zur Vollendung ihrer Lebensaufgabe im Dienst an Gottes Werken und Plänen beizutragen.

Himmlische Begleitung wird die Seele nie von der Aufgabe entbinden, an den Kreuzungen auf dem Lebensweg selber zu bestimmen, in welche Richtung sie weiter reisen soll. Gott will zu jeder Zeit, in jeder Situation und unter allen Umständen eindeutig feststellen können, in welchem Ausmaβ die Seele selber freiwillig, spontan, von ganzem Herzen, bedingungslos und uneigennützig das Herz an Ihm orientiert und die nahezu ununterbrochenen Entscheidungen auf ihrem Lebensweg in Einklang mit den Erwartungen und Wünschen ihres Schöpfers trifft. Gott sehnt Sich danach, dass jede Menschenseele nach ihrem Leben auf Erden die Verdienste aufweisen kann, die aufgrund des Gesetzes der Göttlichen Gerechtigkeit ihren Eintritt in die Ewige Glückseligkeit rechtfertigen können. Jedesmal, wenn Gott (oder Maria in Gottes Vertretung) die Seele nicht nur innerlich dazu inspirieren sollte, sich für bestimmte Wege zu entscheiden, sondern die Seele tatsächlich zu dieser Entscheidung drängen sollte, würde die Seele eine Gelegenheit verlieren, ihrem Schöpfer zu zeigen, dass sie selber spontan und ungezwungen ihren Willen eins mit Seinem Willen macht, und würde sie dadurch eine Chance verpassen um sich Verdienste zu erwerben. Himmlische Begleitung in Form von vorsichtigen Inspirationen, welche die Entscheidungen der Seele respektieren, ist deswegen die höchste Form von Gottes Liebe zu Seinem Geschöpf: Er bietet dem Geschöpf dadurch Gelegenheiten, für die Ewigkeit in den endlosen Verzückungen der Ewigen Liebe leben zu können.


14. Über echte und unechte Weihe an die Gottesmutter

Die Himmelskönigin lehrte im Lauf der Jahre bereits einiges mit Bezug auf die vollkommene Weihe an Sie und das Maβ, in dem die Seele selber den konkreten Wert bestimmt, den ihre Weihe an die Gottesmutter im Rahmen von Gottes Werken entwickeln wird. Ein wunderbares Bild, anhand dessen sich dies veranschaulichen lässt, schilderte die Himmelskönigin Selbst einst folgendermaβen:

"Für eine Seele, die sich vollkommen, ungeteilt und bedingungslos Mir hingibt, bin Ich wahrhaftig Königin und Herrin über ihr ganzes Wesen und ihr ganzes Leben. Durch eine Lebenshaltung in Meiner wahren Nachfolge in ihrem ganzen Tun und Lassen und ihren tiefsten inneren Verfassungen werden ihr Wesen und ihr Leben zu einem Palast, den sie für ihre Königin und Herrin baut.

Für diese Seele bin Ich im wahren Sinn des Wortes Königin und Herrin: In ihrem Leben bin Ich die wahre Herrscherin, und in Gottes Augen hat Seine auserkorene Tochter von dieser Seele einen Palast geschenkt bekommen, der zur Würde passt, welche Er Selbst für Sie vorgesehen hat, da Er Selbst Sie bereits vor der Menschwerdung Seines Göttlichen Sohns als Tabernakel aus Gold vorgesehen hatte, als einen lebendigen Palast für die Gottheit.

Eine Seele dahingegen, die sich scheinbar, d.h. nur mit Worten, Mir weiht, diese Weihe allerdings nicht wirklich in allen Einzelheiten ihres Lebens in Anwendung bringt, baut Mir ein baufälliges Haus, das sie mit einer Fassade aus dem Scheingold ihrer eigenen Phantasien und Vorstellungen bekleidet.

Für diese Seele bin Ich nicht wirklich Herrin in ihrem Leben, sondern lediglich eine Königin dem Namen nach, ein Zeichen der Hoffnung, von dem sie in der Stunde ihres Lebensgerichts ein Zeichen der Macht erwartet um Gott davon zu überzeugen, sie habe Mir einen Palast gebaut.

Siehe jedoch den riesigen Unterschied: Die Seele, die Mich tatsächlich als ihre Königin und Herrin annimmt und behandelt, baut Mir einen Palast mit den Steinen ihrer eigenen Anstrengungen um sich zu heiligen und dem Zement ihres freien Willens, den sie unter allen Umständen ihres Lebens voll und ganz Mir zu Diensten stellt. Im Mittelpunkt dieses Palasts werde Ich auf einem goldenen Thron sitzen, von dem herab Ich mit der Tinte der von der Seele gelebten wahren selbstlosen Liebe das Gesetz von Gott Selbst verkünden werde, das für die Seele der einzige Leitfaden des Lebens sein und bleiben soll.

In der Seele dahingegen, die nicht Meinen Verfassungen nachfolgt, fehlen die Steine der Heiligung und der Zement eines freien Willens, der sich aufrichtig für Gottes Werke entschieden hat. In dieser Seele kann Ich nicht jeden Augenblick des Tages leben und regieren, denn sie erstellt in sich nicht das Heiligtum, das Gott als mit der unbefleckten Natur Seiner auserkorenen Tochter vereinbar hält. Begreife dies richtig, Ich kann jede Seele auch aus einer Ruine regieren, aber für die Entfaltung dieser gnadenreichen Macht verlangt Gott von der Seele das eindeutige Zeichen einer bewussten und beharrlichen Entscheidung zugunsten des Göttlichen Lebens und einer lebenslänglichen Hingabe an Mich, die Ich den Seelen als Goldenes Tor zum Herzen Christi gegeben worden bin.

Die Seele, die für Mich ein Palast sein will, wird sich tatsächlich selbst in einen Palast verwandeln, der ewig standhalten soll. In der Stunde ihres Lebensgerichts soll Gott in dieser Seele Seine Königstochter vorfinden, auf dem Thron im Mittelpunkt eines Palasts von Verdiensten".


15. Der freie Menschenwille als Öl

Gott ist allmächtig. Trotzdem vollendet Er Seine Werke und Pläne in der Schöpfung vorzugsweise durch Menschenseelen. Der Grund dafür ist, dass Gott davon überzeugt sein möchte, dass dasjenige, was Er in Seiner Schöpfung verwirklichen möchte, tatsächlich auch vom Menschen gewünscht wird.

Die Herrin aller Seelen betont immer wieder die Tatsache, dass die Art und Weise, wie eine Seele ihren freien Willen einsetzt, ausschlaggebend ist für das Maβ, in dem sie blüht oder nicht bzw. fruchtbar ist als Werkzeug für die Verwirklichung von Gottes Werken und Plänen. Durch die Art und Weise, wie eine Menschenseele ihren freien Willen einsetzt, zeigt sie Gott, inwieweit sie tatsächlich dieselben Wünsche hegt wie Er. Letztendlich ist es die vollkommene Einheit des freien Willens einer Seele mit dem Willen Gottes, die dafür sorgt, dass die Seele dem Idealbild vom Menschen als Bild und Gleichnis Gottes entspricht.

Alle Werke und Pläne Gottes sind vollkommen an der Blüte Seiner vollendeten Liebe in der Schöpfung orientiert. Aus diesem Grund kann eine Menschenseele nur in dem Maβe als Werkzeug von Gottes Werken und Plänen fruchtbar sein, wie sie ein Kanal ist, der die hemmungslose Durchströmung der wahren Liebe durch die Schöpfung absichern hilft. Dort liegt die wahre Lebensaufgabe einer jeden Menschenseele, die sie nur in dem Maβ vollbringen kann, wie sie dies tatsächlich tun will. In diesem Zusammenhang sprach die Herrin aller Seelen einst folgendermaβen:

"In der Menschenseele soll das Feuer der wahren Liebe brennen. Das Öl, welches das Feuer brennend erhalten muss, ist die Orientierung des freien Willens an der Verwirklichung von Gottes Plänen und Werken. Sobald die Zufuhr dieses Öls unterbrochen wird, verkleinert sich die Flamme in der Seele, und irgendwann kann sie mangels Nahrung erlöschen. Viele Seelen verbreiten nicht das Licht und die Hitze des Feuers der wahren Liebe, weil ihr freier Wille nicht an Gottes Zielen, sondern an ihren eigenen Zielen orientiert ist. In diesen Seelen erhält das Feuer der wahren Liebe keine Nahrung aus dem freien Willen.

Die Seele kann das Feuer in sich zu jeder Zeit dadurch neu anzünden, dass sie ihren freien Willen entschieden und beharrlich von der Orientierung an sich selbst wegführt und ihn an Gott orientiert. Jeder Augenblick, während dem das Feuer der selbstlosen Liebe nicht bzw. nur minimal brennt, bezeugt Gott gegenüber ein mangelhaftes Sehnen der Seele nach Einheit mit dem Herzen ihres Gottes.

Das Feuer in einer Menschenseele steht ja voll und ganz mit einer Verfassung der Selbstverleugnung im Zusammenhang. Deswegen ist diese Verfassung Trägerin des Lichts und der Wärme, die es der Seele ermöglicht, ihren Mitgeschöpfen gegenüber wahrhaftig die Gegenwart Desjenigen spürbar zu machen, der sie erschaffen hat. Selbstverleugnung ist schlieβlich gerade die Verfassung, aus welcher die Seele in jeder Hinsicht ihren Willen in den Dienst am Wohl aller ihrer Mitgeschöpfe und an der Vollendung der Werke und Pläne von Gott Selbst setzt".


16. Über Verfolgung in diesen Zeiten

Unter den Christen herrschen mit Bezug auf manche Begriffe oft ungenaue Vorstellungen. Ein Beispiel ist der Begriff 'Verfolgung', worüber die Herrin aller Seelen einst die nachfolgenden Worte sprach, die Sie jetzt zur Belehrung freigeben lässt:

"Das Christentum verkörpert die einzige volle Wahrheit Gottes. Aus diesem Grund ist an erster Stelle jeder wahre Christ Zielscheibe der Werke Satans. 'Zielscheibe der Werke Satans' sein, ist uns als Verfolgung bekannt.

Viele moderne Christen stellen sich 'Verfolgung' ganz allgemein als Handlungen vor, so wie sie einst auf organisierte und politisch geregelte Weise durch Organisationen wie, um nur einige der Bekanntesten zu erwähnen, die Gestapo in Nazi-Deutschland, die KGB in der Ex-Sowjetunion oder die Stasi in der Ex-DDR durchgeführt wurden. In Wahrheit sage Ich, dass der Böse in diesen Letzten Zeiten seine Werke von Finsternis zur Verfolgung von rechtschaffenen Christen auf ganz subtile Weisen vollzieht, nicht in erster Linie durch politisch strukturierte Organisationen, sondern in groβem Stil durch Individuen, oft aus unerwarteten Ecken und im Verborgenen, nämlich durch Manipulationen und finstere Gedanken, Gefühle und Wünsche, die er vorzugsweise in Individuen wecken kann, die dem Namen nach Christen sind, sich selbst als Christen betrachten oder den Schein erwecken, dass sie Christen sind, und die sich selbst dadurch empfindlich für seine Wirkungen gemacht haben, dass sie Verfassungen und Gesinnungen des Unfriedens, der Eifersucht und der Unzufriedenheit wegen der Tatsache hegen, dass manche Erwartungen, die sie mit Bezug auf ihr persönliches Leben hegen bzw. hegten, nicht erfüllt wurden bzw. werden.

Die gröβten Feinde des wahren, inbrünstigen Christen sind in diesen Letzten Zeiten nicht bestimmte erkennbare, identifizierbare politische Organisationen, sondern die finsteren Herzensverfassungen von Individuen, die selber nicht bereit sind um die Verfassungen des wahren Christseins, in erster Linie jene der Selbstverleugnung, der wahren Liebe zur ganzen Schöpfung und zu Gott Selbst und Seinen Werken und Plänen und der aufrichtigen Annahme und einer fruchtbaren Anwendung sämtlicher Prüfungen des Lebens, von ganzem Herzen zu den zentralen Beweggründen ihres Lebens zu machen, und die den wahren Sinn und Zweck und das einzige Ziel, die einzige Berufung und die einzige Aufgabe ihres Lebens auf Erden nicht verstanden haben. Für solche Seelen ist jede Seele, welche die Verfassungen des wahren Christseins in jeder Situation des Lebens aufrichtig lebt, ein Anstoβ, ein lebendiges Alarmsignal, das ihr Gewissen mit Bezug auf ihren eigenen Mangel an aufrichtigem selbstverleugnendem Einsatz für Gottes Werke weckt, und somit der Feind schlechthin. Sie werden aus diesem Grund jeden wahren Christen aus ihrem eigenen Herzen in Finsternis einhüllen. Dies ist Verfolgung im spirituellen Sinn des Wortes.

So weit geht die Ironie Satans: In Seelen, die sich selbst als Christen betrachten, sucht er einen Nährboden, der für seine Injektionen von Finsternis empfänglich ist, damit diese Seelen diese Finsternis gegen die wahren Christen richten in der Absicht, diese in ihrem Licht und Feuer zu lähmen, und bezweckt er dadurch, dass sich das Christentum von innen heraus selbst vernichtet".


17. Die Fassade des Hauses als Tarnung

Die Himmelskönigin weist darauf hin, dass es Seelen gibt, die im Herzen ununterbrochen finstere Gesinnungen hegen (Groll, Unfrieden, Eifersucht, Neid, Unversöhnlichkeit u.ä.), die allerdings ihre Mitmenschen, und somit ebenfalls sich selbst, bezüglich ihrer wahren Natur ständig in die Irre führen. Solche Seelen lassen sich mit einem Haus vergleichen, dessen Fassade ständig geschmückt wird, damit das Haus oberflächlich betrachtet anziehend wirkt.

Wenn jedoch ein Mitmensch durch die Eingangstür das Haus betritt – das heiβt: sobald dieser Mitmensch diese Seele wahrlich kennenlernt – merkt er gleich, dass es hinter der Fassade gar kein 'Inneres' gibt: Der Besucher des vermeintlichen Hauses sieht hinter der Fassade eine endlose Sandfläche, von einer brennenden Sonne überflutet, die den Besucher sofort austrocknet, und in welcher sich Schlangen und Skorpione verbergen, die den Besucher gleich angreifen und ihm ihre giftigen Bisse beibringen. Aufwehender Sand brennt dem Besucher in den Augen: Die Seele, die wahrhaftig an Gottes Licht und Liebe orientiert ist, beschleicht das Gefühl, ihre Augen müssen wohl schwer krank sein, denn dies alles kann gar nicht wahr sein, wo ihr doch eine anziehende Fassade vorgetäuscht wurde.

Die Herrin aller Seelen fährt fort: "Eine solche Seele lebt in einer Scheinwelt, die nicht mit Gottes Ewigem Gesetz in Einklang ist. Eine Wüste, die Wüste bleiben will, wird aber nie einen einzigen Tropfen Göttlichen Wassers festhalten, um auch nur einen einzigen kleinen Grashalm aus dem Sand hervorkommen zu lassen. Eine Seele, die ihre Mitmenschen zu Unrecht vortäuschen möchte, sie wäre ein ganz schön eingerichtetes Haus, wird ihre ganzen Anstrengungen darauf konzentrieren, mit viel Aufwand eine Fassade auszuschmücken, die von allen gesehen wird, eine Fassade, von der sich eines Tages herausstellen wird, dass sie sich nicht einmal aus Steinen, sondern aus Pappe zusammensetzt. Nur dadurch kann es ihr überhaupt gelingen, die wahre Leere ihres Inneren möglichst lange zu verbergen".


18. Leiden als Bauwerk

Leiden, egal ob es sich im Körper oder im Gefühlsleben vollzieht, setzt den Menschen leicht einem inneren Kampf aus. Einst vermittelte die Herrin aller Seelen ein Bild zur Unterstützung während eines solchen Kampfes, weil es zur Verwirklichung von Gottes Plänen und Werken erforderlich ist, dass möglichst viele Leiden auf die einzige tatsächlich fruchtbare Weise getragen und geweiht werden, damit sie gegen die Finsternis eingesetzt werden können. Leiden, die im Rahmen von Gottes Plänen und Werken brauchbar gemacht werden können, lassen sich ja voll und ganz ins Erlösungsmysterium einbauen: Sie bilden im wahren Sinn des Wortes eine 'Ergänzung der Werke Christi', die 'Ratifizierung' bzw. Bestätigung eines Elements dieser Werke durch den freien Willen einer Menschenseele. Es folgen die diesbezüglichen Himmlischen Worte:

"Ich schenke dir ein Bild, das dir als Anregung dienen kann um physische und bzw. oder emotionale Leiden besser überstehen zu können: Betrachte Leiden als Zustand, in welchem Engel unter Meiner Aufsicht und Führung quer durch deinen Körper und bzw. quer durch dein Herz einen Weg verlegen, der zum Ewigen Paradies führt. Du fühlst dich wie ein Schutthaufen, aber im Verborgenen vollziehen Himmlische Hände in dir das Wunder der Wunder: den Bau an der Vereinigung zwischen dir und der Ewigen Liebe".

Die Himmelskönigin wies bereits früher auf ähnliche Weise darauf hin, dass sich der Plan, ein Haus umzubauen, nur dadurch verwirklichen lässt, dass an vielen Stellen gehauen, gebohrt, gehämmert, geschliffen und abgerissen wird. Das Ergebnis sieht sich durchwegs während der Werke wie ein Schutthaufen an, und trotzdem führt dies alles zur bezweckten Verbesserung. So kann jedes physische oder emotionale Leiden die Seele zu einem schöneren und wertvolleren Haus umbauen helfen.


19. Die Verheiβung des Lichts

Bereits die ganzen Jahre lang, während deren die Herrin aller Seelen Ihre Belehrungen schenkt, betont Sie unaufhörlich, Ihr Maria Domina Animarum Werk sei voll und ganz als Apostolat der wahren Liebe, der wahren Hoffnung, der Ermutigung und der Fülle der Wahrheit gemeint. Genau in diesem Rahmen warnte Sie bereits vor vielen Jahren vor der Einstellung vieler Seelen, in der Nacht nicht auf den Mond und die Sterne zu schauen, sondern auf die dunkle Himmeldecke zwischen diesen Lichtpunkten. Alles Himmlische ist Licht, und beabsichtigt, Seelen so umdenken zu lehren, dass sie in allem zunächst das Licht suchen und finden, wobei das Finstere nur insoweit erkannt werden soll, wie sich die Seelen dessen Existenz und dessen Strategien bewusst werden, damit diese Letzteren zweckmäβig bekämpft – d.h. unwirksam gemacht – werden können. So hat es uns auch Jesus vorgelebt, indem Er während Seiner Passion von der Erkenntnis desjenigen getrieben wurde, was nachher kommen sollte: Die Erlösung als himmlisch süβe Frucht der bitteren Saat der Leiden, die zwangsläufig an sich bereits 'auf dem Mist der Sünden gewachsen waren'.

Gerade aus diesem Grund verbot die Himmelskönigin Myriam bereits ab der ersten Stunde, sich auf irgendwelche Lektüre bzw. Berichte mit Bezug auf Endzeitprophezeiungen und angebliche Botschaften aus demselben Regal einzulassen: Sie stammen aus der Quelle der Finsternis, die sie in der Absicht einsetzt, Seelen zu entmutigen, ins Wanken zu bringen, Angst zu machen, zu verunsichern und, über alles, Seelen von Gottes Liebe und von der eigenen Lebensaufgabe abzulenken, die wahre Liebe in jeglicher Hinsicht zu leben. Wie sagt es die Herrin so treffend: "Im Schatten des Todes wird alles Leben erdrosselt". Ein Herz, das sich durch finstere Gedanken, Prophezeiungen, Erwartungen und durch eine finstere Lebensatmosphäre schlechthin infizieren lässt, vergiftet unvermeidlich sich selbst und verliert allmählich die Fähigkeit, spontan das Licht zu leben. Ein Baum, der Pestizide in sich aufgenommen hat, bringt keine gesunden, Leben spendenden Früchte mehr.

Die Himmelskönigin weist diesbezüglich übrigens darauf hin, dass zwar auch in heiligen Schriften von finsteren Krisen auf der Welt die Rede ist, dass sich diese allerdings in erster Linie auf die innere Finsternis in den Seelen ebenso wie auf die finstere Atmosphäre und auf die Naturkatastrophen beziehen, denen die Seelen die Welt aufgrund ihrer zügellosen Sündhaftigkeit ausliefern. Die Herrin aller Seelen hat gerade deswegen von Gott die Aufgabe erhalten, die Menschenseelen dadurch wieder zu lichtvollen Wesen auszubilden, dass sie alle Finsternis genau richtig erkennen und voll und ganz im Sinne des Lichts denken, fühlen, erwarten und handeln lernen. Genau das ist es, was die Herrin meint, wenn Sie sagt, Sie wolle die Menschenseele in den Stand zurückführen, in welchem sie sich vor der Erbsünde befand: in den Stand des Lichts, des unversehrten Glaubens an die vollendete Liebe Gottes und Seiner Zielsetzungen.

Die Himmelskönigin ist der vollkommene Spiegel von Gottes Herzen, weil Sie Ihr ganzes Leben lang uneingeschränkt von Licht ohne Schatten und von Liebe ohne Makel erfüllt war. Kein einziger finsterer Gedanke hat jemals Ihr Denken überschattet, kein einziges finsteres Gefühl hat jemals die Tür Ihres Herzens für den Bösen geöffnet, keine finstere Erwartung hat Sie jemals zum Kanal für Werke der Finsternis machen können, kein finsteres Wort hat Sie jemals zur Brücke der Entmutigung ihrer Mitmenschen machen können. Sie war schlicht und einfach eine Sonne für Ihr ganzes Umfeld, und jedes Geschöpf, das mit einer Berührung von Ihrer Gegenwart auf dem eigenen Lebensweg gesegnet wurde, empfand innerlich eine Auferstehung von neuem Licht und eine Wiedergeburt der Hoffnung auf – und des Glaubens an – die Sicherheit des Sieges von Gottes Liebe über alles. Gottes Allmacht besteht eben daraus, dass Seine absolut vollendete Liebe nicht den geringsten Schatten von Finsternis wirksam bleiben lässt.

Diese ganze Gesinnung will die Herrin aller Seelen in jeder Seele erwecken, die bereit ist, Ihr nachzufolgen, denn unter allen erschaffenen Menschenseelen ist Sie das vollendete Vorbild eines Wesens, das Gottes Vorstellungen vollkommen verkörpert, und dadurch gleichsam die Zielvorgabe, welche sich jede Menschenseele setzen sollte: als erschaffene und somit für Finsternis anfällige Seele jegliche Finsternis in sich überwinden und dieser gar keinen Platz mehr einräumen wollen. Das ist die wahre Reinheit, die wahre Jungfräulichkeit: die Herzensverfassung, die jegliche Verunreinigung und Beeinträchtigung der spontanen Auswirkung von Gottes Gesetzen im inneren Leben dadurch ganz verhindert, dass man gar nicht von Gottes Vorstellungen und Wünschen abweichen will. Die Seele, die dies alles zum Grundgesetz ihres inneren Lebens macht, lebt in jeder Hinsicht die Überzeugung, dass nur das Licht die wahre Macht hat und dass die Finsternis lediglich ein Gespenst ist, das die Seele zwar beunruhigen und sehr laut heulen kann, im Grunde genommen jedoch keine Substanz besitzt und somit nicht die Chance erhalten sollte, das innere Leben zu beeinflussen, vorausgesetzt, seine 'Opfer' schätzen es genau so ein, wie es ist: als vollkommen ohnmächtig in dem Maβe, wie die Seele sich aufrichtig und vertrauensvoll der Anwendung von Gottes Gesetzen verschrieben hat.

Maria Domina Animarum ist dazu berufen, diese ganze Einstellung in möglichst vielen Seelen zum Leben zu erwecken, weil nur ein richtig gelebtes Denken, Fühlen, Glauben und Anstreben in einer Atmosphäre makellosen Lichts die Bedingungen schafft, die Gott braucht damit Er tatsächlich die Menschheit dafür einsetzen kann, Seine Pläne auf Erden zu verwirklichen. Das Endergebnis, von Gott so heiβ herbeigesehnt und auch von Ihm verheiβen – vorausgesetzt, Er kann unter den Seelen die richtige Einstellung und eine inbrünstige Mitwirkung vorfinden – wird die endgültige Auferstehung des Lichts in Form der Gründung von Gottes Reich der vollendeten Liebe und des vollendeten Friedens unter allen Geschöpfen sein, ein Zustand, der die Erlösungswerke Christi endgültig und vollkommen krönen und alle Werke der Finsternis und deren Aussaat in allen Seelen endgültig unwirksam machen soll.

Maria Domina Animarum ist Marias Werk der Ermutigung, weil Ermutigung den wahren Glauben an Gott und an die Vollkommenheit Seiner Liebe für das wahre Heil der Seelen verkörpert. Die Seelen können erst dann wahrhaftig bei der Gründung von Gottes Reich auf Erden mitwirken, wenn sie kraft Himmlischer Ermutigung in der Sicherheit kämpfen können, dass gegen allen Schein die Finsternis nie das letzte Wort hat. Ein Soldat, der davon ausgeht, dass der Feind den Krieg gewinnen soll, kann die Entbehrungen und die Gefahren vom Dauerbeschuss an der Front keineswegs moralisch durchstehen. Eines Tages wird er, von finsteren Gedanken befallen, den Kampf als sinnlos und zwecklos einstufen und sich entweder dem Feind übergeben oder sich irgendwie aus dem Kampf zurückziehen und somit nicht mehr als kampftauglich gelten können.

Die Lektion ist eindeutig: Die Seele, die sich der Herrin aller Seelen hingibt, und zwar nicht aufs Geratewohl sondern als wahre dauerhafte Lebenseinstellung, lässt sich von finsteren Berichten und Erwartungen nicht vom heiligen Ziel ablenken, denn sie glaubt unentwegt an die gottgegebene Macht ihrer Himmlischen Herrin und an die Sicherheit der Verwirklichung der Göttlichen Verheiβung, kraft deren die Frau sämtliche Werke der Finsternis zermalmen und dadurch die Werke Christi voll strahlen lassen soll. Die Seele, die den wahren Sinn und Zweck des Maria Domina Animarum Werkes richtig begriffen hat, erkennt in ihm die Vorabbildung der Verkörperung dieser Verheiβung und weiβ, dass alle finsteren Gedanken und Erwartungen, die in diesen Zeiten verlautbart werden, lediglich Versuche vom Bösen sind, Seelen vom wahren Glauben zu trennen und sie somit als Soldaten für das wahre Licht unwirksam zu machen.

So untergräbt Satan das Christentum als Ganzes und unterminiert er ein Werk, das Gott durch die Himmelskönigin – die Frau der Letzten Zeiten – dazu benutzt, Seine Verheiβung in Wirklichkeit umzusetzen. Die Berufung unseres Werkes liegt genau darin, dass wir diese Verwirklichung vorbereiten sollen, und das können wir nur dann in Gottes Sinn tun, wenn wir uns Seine Verfassungen – diese der Fülle der Liebe und somit der Fülle des Lichts – treu einverseelen. Wer Licht ernten möchte, muss seine Saat von Finsternis frei erhalten. Die Gründung von Gottes Reich auf Erden ist, nach den Erlösungswerken Christi, Gottes gröβtes Geschenk an die Seelen guten Willens. Sie ist ja die Fortsetzung und Krönung derselben, die eindeutig bestätigt, dass Gott (das Licht bzw. die Liebe und das wahre Leben) und nicht Satan (die Finsternis bzw. die Angst, die Vernichtung und der Tod) die wahre Macht in der Schöpfung hat.


20. Über Gottes Barmherzigkeit

Durch die Erbsünde, den ersten Verstoβ gegen Gottes Gesetz, versperrten die beiden ersten Menschenseelen der ganzen Menschheit den Zutritt zum Ewigen Leben in der Glückseligkeit des Himmels, indem dieser Verstoβ der Menschenseele die Heiligkeit raubte, die den Zutritt zur Ewigen Glückseligkeit nach dem irdischen Leben gewährleisten sollte. Jesus Christus, der Sohn Gottes, wurde in die Welt gesandt, damit Er durch ein allumfassendes Leiden an Körper und Herzen die Ewige Glückseligkeit wieder zugänglich macht, da ein Göttliches Gesetz vorgesehen hatte, dass Leiden im stofflichen Wesen des Menschen die Kraft der Erlösung erhalten soll, und zwar in dem Maβe, wie dieses Leiden in vollkommener selbstloser Liebe und im ausdrücklichen Sehnen danach getragen wird, dass es in Licht umgesetzt werden möge, das Werke von Finsternis unwirksam machen kann. Christus erfüllte in absolut vollendetem Maβe diese Bedingungen.

Mit den Leiden und dem Kreuzestod Jesu Christi wurde ein Neuer Bund zwischen Gott und den Seelen besiegelt. Dieser Neue Bund sollte von Gottes Barmherzigkeit regiert werden, der Eigenschaft, durch welche Gott Verstöβe gegen Sein Gesetz vergeben kann anstatt diese gleich mit der Fülle Seiner Gerechtigkeit zu vergelten. Es handelt sich da um ein gewaltiges Entgegenkommen Gottes an die Seelen. Die Herrin aller Seelen wies allerdings bereits mit Betonung darauf hin, dass dieses goldene Geschenk seinen Preis hat, der von vielen Seelen übersehen wird. Einst lehrte Sie bereits, dass vier Grundbedingungen erfüllt werden sollen, damit eine Seele Gottes Barmherzigkeit genieβen kann, nämlich:

1. Die Seele soll alles daran setzen, eins mit Gottes Willen zu sein. Dies heiβt unter anderem, dass die Seele bedingungslos sämtliche Prüfungen ihres Lebens annehmen soll und nicht von der Bestrebung getrieben wird, ihre ganzen täglichen Kreuze abzuwerfen. Tatsächlich macht sich eine Seele, die ihre Kreuze loszuwerden bestrebt ist, nicht eins mit Christus und ist sie unbrauchbar als Werkzeug für die Verwirklichung von Gottes Werken.

2. Die Seele soll ständig und in allen Aspekten ihres Lebens die wahre Liebe in Anwendung bringen, und zwar Gott und allen ihren Mitgeschöpfen gegenüber. Eine Seele, die Mitgeschöpfen auf egal welche Weise Schaden zufügt, wenn auch 'nur' durch negative Gefühle ihnen gegenüber, verhindert die Auswirkung von Gottes Barmherzigkeit in ihrem eigenen Leben.

3. Die Seele soll eine makellose Reinheit des Herzens anstreben. Jede negative oder finstere Verfassung im inneren Leben einer Seele dient den Plänen und Werken der Finsternis und schickt gleichsam finstere Wolken zwischen das Licht des gekreuzigten Christus und die Schöpfung.

4. Die Seele soll selber aufrichtig bereit sein, Vergebung zu schenken. Jeder Mangel an Bereitschaft zur Vergebung und Versöhnung, jeder Groll, an dem festgehalten wird und jegliche Gefühle der Rache machen Gottes Barmherzigkeit im eigenen Leben unmöglich, denn Gott kann einer Seele, die selber nicht bereit ist, Mitmenschen zu verzeihen, keine Vergebung schenken.

In einem nicht veröffentlichten Brief lieβ die Herrin aller Seelen auβerdem die nachfolgende These verkünden, die Sie nunmehr im vorliegenden Himmlischen Raunen zwecks Veröffentlichung freigibt:

Gottes Barmherzigkeit wirkt sich in den Seelen aus, die sich aufrichtig bemühen, nur das Gute zu tun, und die zu dem Zweck ihr Herz nur an der aufrichtigen, selbstlosen Liebe orientieren. Wer nur die wahre Liebe sät, soll den wahren Frieden Christi ernten. Seit der Gründung des Neuen Bundes mit dem erlösenden Kreuzestod Christi ist Gott mehr denn je ein Gott der Barmherzigkeit. Dies sollte keinesfalls als Einladung an die Seelen betrachtet werden, nicht zutiefst an sich zu arbeiten aufgrund des Vertrauens, Gott würde ohnehin automatisch alles vergeben. Eine solche Verfassung ist pure Selbstsucht. Eine Seele, die tatsächlich aus der selbstverleugnenden Liebe lebt, strebt in allem ein ständig wachsendes Hinüberflieβen ins Herz Gottes an.

Vollkommene Ebenbildlichkeit mit Gottes Herzen würde heiβen, dass die Seele keinen einzigen Verstoβ gegen die absolut vollendete Liebe mehr begeht. Keine Menschenseele ist dazu imstande, mit Ausnahme der Heiligen Jungfrau, die während Ihres ganzen Lebens als Menschenseele keinen einzigen Augenblick versäumt hat, Gottes Gesetz in absoluter Vollkommenheit und in vollkommener Selbstverleugnung in Anwendung zu bringen, sowohl Gott Selbst als allen Ihren Mitgeschöpfen gegenüber.

Eine Seele, die vollkommen aufrichtig in tiefster Reue und im alles beherrschenden Sehnen danach, nur die wahre Liebe zu leben, auch wenn sie selber scheinbar nichts davon hat, das Ideal einer vollkommenen Einheit mit Gottes Herzen anstrebt, soll, wenn sie trotzdem mal fällt, Gottes Barmherzigkeit empfinden. Gottes Barmherzigkeit wirkt sich in dem Maβe desto mehr aus, wie eine Seele in ihrem ganzen Tun und Lassen, in allen ihren Gedanken, Gefühlen und Wünschen aufrichtig, spontan und von ganzem Herzen die Anwendung der möglichst groβen selbstverleugnenden Liebe anstrebt. Die Seele, die diese Liebe nicht anstrebt und trotzdem Gottes Barmherzigkeit erwartet, ist selbstsüchtig und reiβt sich selbst von der Gnade los. Gott kann einer Seele nicht entgegenkommen, wenn diese Finsternis hervorbringt, die nicht aus einer Schwachheit, Unfähigkeit oder aus höherer Gewalt hervorkommt, sondern aus einem Herzen, das nicht wahrlich durch den Willen getrieben wird, das Gute zu tun, zu denken, zu fühlen oder zu wünschen.

In ihrem Wesen betrachtet ist Gottes Barmherzigkeit die Eigenschaft, die Gott dazu bringt, Seelen so entgegenzukommen, dass sie sich trotz ihrer Schwachheit die höchst möglichen Verdienste erwerben können, insoweit sie bereit sind, sich aktiv und liebevoll dafür einzusetzen, mit Gottes Hilfe über ihre Schwachheit hinauszusteigen, mit anderen Worten: insoweit sie tatsächlich zeigen, dass sie bereit sind, bis zum Äuβersten zu gehen, damit Gottes Wille vollbracht wird. Dies heiβt gleich, dass Gottes Barmherzigkeit nicht automatisch in Wirkung gesetzt wird – wie es manche 'moderne' Christen nur zu gerne glauben möchten –, sondern nur durch Verfassungen einer Menschenseele erschlossen wird, die sich freiwillig an Gottes Plänen orientiert und vom Sehnen danach beseelt ist, diese verwirklichen zu helfen.

Es ist unbedingt notwendig, so sagt es die Himmelskönigin, dass sich die Seele dessen bewusst ist, denn diese Bewusstwerdung ist die einzige Garantie dafür, dass Satan nicht die Gelegenheit bekommt, eine Seele durch die vermeintliche Sicherheit in den Schlaf zu wiegen, Gottes unendliche Barmherzigkeit werde sie automatisch retten. Die Herrin aller Seelen betont deshalb: "Sollte Gottes Barmherzigkeit automatisch alles vergeben, so würde Gott Seine Schöpfung ohne Weiteres dem Bösen ausliefern, denn dieser Letztgenannte könnte dann Seelen leicht dazu bringen, ohne jegliche Hemmung ihr Leben mit Werken von Finsternis auszufüllen, im Wahngedanken, Gott werde sie trotzdem mit der Ewigen Glückseligkeit belohnen".

Die Seele, die aus der Meinung heraus lebt, Gottes Barmherzigkeit käme einer automatischen Vergebung ihrer ganzen Verstöβe gleich, egal wie finster ihre inneren Verfassungen auch sein mögen, zeigt dadurch, dass sie die Lebensaufgabe einer jeden Seele nicht begriffen hat: die Aufgabe, ein Leben zu führen, das in jeder Hinsicht und zu jedem Zeitpunkt den Dienst an der Verwirklichung von Gottes Werken durch äuβerste Anwendung der selbstlosen Liebe allen ihren Mitgeschöpfen gegenüber bezweckt. Durch jegliches Vertrauen auf automatische Vergebung eigener Verstöβe zeigt die Seele Gott, dass sie nicht für Ihn lebt, sondern für sich selbst, und dass sie davon ausgeht, dass ihr Leben auf Erden als einziges Ziel das Geschenk der Ewigen Glückseligkeit hat, ohne jegliche Gegenleistung ihrerseits Gott, Seiner Schöpfung und allen Seinen Werken und Plänen gegenüber. Eine Seele, die auf Gottes Barmherzigkeit vertraut ohne gleichzeitig den notwendigen Auswirkungen von Gottes Gerechtigkeit Rechnung zu tragen, hat Gottes letztendliche Absichten hinsichtlich Seiner Schöpfung, des Gesetzes der Wahren Liebe und der Gründung Seines Reichs auf Erden nicht begriffen.


21. Licht und Finsternis

Die Himmelskönigin zeigte einst das Bild eines Menschen, der ein ihm völlig unbekanntes Haus betritt. In diesem Haus ist es stockfinster. Da ihm unbekannt ist, wie die Einrichtung des Hauses aussieht, muss er sich äuβerst vorsichtig und langsam bewegen, damit er sich an keinem Gegenstand stoβen kann, und braucht er viel Zeit um sich über die innere Organisation des Hauses ein klares Bild zu machen.

Anschlieβend betritt dieser Mensch ein anderes Haus, das ihm ebenfalls unbekannt ist. Allerdings ist dieses Haus hell beleuchtet. Trotz der Tatsache, dass alles ihm fremd ist, kann er sich dort vollkommen frei, ohne jegliche Zögerung und schnell bewegen ohne sich an irgend etwas zu stoβen, und gelingt es ihm bald, sich ein klares Bild über die Einrichtung des Hauses zu verschaffen.

Die Gottesmutter sagte:

"Durch dieses Gleichnis zeige Ich dir den Unterschied zwischen, einerseits, einer Seele, die in Lüge, Betrug und Täuschung ihres Mitmenschen und ihrer Selbst lebt, und andererseits dem Umgang mit einer aufrichtigen und aufgeschlossenen Seele. Die erste Seele lebt in Finsternis. Ihre wahre Art ist ihrem Mitmenschen oft ein Rätsel, und oft versucht sie sogar bewusst, ihre wahre Natur vor ihrem Mitmenschen zu verbergen. Sie kennt sogar ihre eigene Natur kaum, und dasjenige, was schon zu ihrem Bewusstsein vordringt, verdrängt sie ganz leicht, weil sie dazu neigt, von sich das Gefühl aufrecht zu halten, sie wäre völlig in Ordnung. In dem Maβe, wie der Fürst der Finsternis die Gelegenheit dazu bekommt, wird er sie sogar mit Gefühlen der Überlegenheit ihrem Mitmenschen gegenüber anstecken, sodass sie letztendlich der Überzeugung ist, ihre Vorstellungen von sich selbst seien die einzig Richtigen und das, was ihr Mitmensch von ihr denkt, sei vollkommen falsch und tue ihr unrecht.

Ihr Mitmensch wird diese Seele jedoch (manchmal zeitweise, oft sogar für eine viel längere Zeit) als viel schöner oder besser sehen als sie innerlich in Wahrheit ist, weil ihre ganze Haltung Täuschung bezweckt und sie sogar auf überzeugende Weise so lebt, als wäre sie tatsächlich ganz rein und in spiritueller Hinsicht sogar besonders hochentwickelt.

Das einzige, was der Mitmensch aber mit Sicherheit von dieser Seele sieht, ist eine Fassade. Vom Inneren – den wahren inneren Verfassungen – bekommt er nie die wahre Natur zu Gesicht, sodass er das Gefühl hat, er könne sich im Umgang mit dieser Seele nicht frei bewegen. Sie ist also einem Haus ähnlich, in dem es stockfinster ist.

Die zweite Seele – diese, welche mit einem hell beleuchteten Haus vergleichbar ist – zeigt sich so, wie sie wirklich ist, weil sie nichts verbergen will und deshalb offen, aufrichtig und ehrlich ist. Sie erkennt auch in sich selbst vollkommen ehrlich jeglichen Fehler und jegliche Unzulänglichkeit und ist gewillt, alles daran zu setzen, damit sie sich ständig bessert und vor allem keinem einzigen Mitgeschöpf durch ihre Fehler und Unzulänglichkeiten Schaden zufügt. Ihr Mitmensch weiβ, was er an ihr hat, sodass jeder Umgang mit ihr offen und reibungslos verlaufen kann.

Selig die Seele, die sich ihrem Mitmenschen so zeigt, wie sie wirklich ist, und die auch sich selbst aufrichtig und ehrlich betrachtet. Nur eine solche Seele kann zur wahren Blüte gelangen und ist auch vollkommen für alles aufgeschlossen, was Gottes Vorsehung sie über sich selbst zu lehren versucht, damit sie das wahre Glück und einen aufrichtigen inneren Frieden finden möge. Die Seele dahingegen, die innerlich verfinstert bleibt, lässt auch keinen einzigen Sonnenstrahl Göttlichen Lebens zu sich durchdringen, sodass sie mit Sicherheit dahinsiecht und schwer selbstvernichtenden Verfassungen anheimfallen wird, wie, zum Beispiel, ständigem Unfrieden, Eifersucht und sogar einem ständigen Sehnen, ihre Mitgeschöpfe mögen von Unglück und Rückschlägen heimgesucht werden. Ihr finsteres Inneres macht sie in hohem Maβe dafür geeignet, in ihrem ganzen Tun und Lassen und in ihren ganzen Gefühlen, Gedanken und Wünschen von den Kräften der Finsternis beherrscht zu werden, sodass sie mit allen möglichen Mitteln versuchen wird, die innere Unruhe und den inneren Kampf wegen ihrer eigenen Finsternis dadurch auszugleichen – und vor anderen zu verbergen – dass sie sich mit Verbissenheit bemüht, bei anderen vollkommen oder aber mindestens in der Liebe hochentwickelt zu wirken".


22. Ein spirituelles Grundgesetz

Die Herrin aller Seelen sprach einst die nachfolgenden Worte:

"Siehe, Ich schenke dir ein spirituelles Grundgesetz, das Seelen helfen kann, sämtliche Aspekte des Lebens besser zu ergründen:

Alles, was von Gott ausgeht, ist Träger von Licht und Wärme, mit anderen Worten von vollkommener Wahrheit und vollendeter Liebe.

Alles, was vom Satan ausgeht, ist Träger von Finsternis und Kälte, mit anderen Worten von Lüge, Täuschung, Hass, Gleichgültigkeit und Gefühllosigkeit in allen ihren Äuβerungsformen.

Dadurch, dass die Finsternis den Eid geschworen hat, allen Werken und Plänen Gottes und allen Äuβerungen von Gottes Gegenwart und Wirken entgegenzuwirken, diese zu vergiften, unwirksam zu machen, abzubremsen und womöglich voll und ganz zu zerstören, und dadurch, dass die Finsternis versucht, dies alles durch die Menschenseelen zu verwirklichen, ist jedes Menschenleben von Versuchungen in den Herzen geprägt, damit sich der freie Wille jeder Seele immer wieder zugunsten des Dienstes an der Finsternis (Satan) entscheidet, statt zugunsten des Dienstes am Licht (Gott), während der Dienst an Gott eine natürliche Neigung ist, die Gott in jede Seele legt als ihre wahre überspannende Lebensaufgabe, den einzigen Sinn und Zweck des Lebens auf Erden.

Alle Werke der Finsternis zielen darauf ab, alles Licht und alle Wärme in einem Menschenherzen zu zerrütten, unwirksam zu machen und womöglich endgültig zu lähmen und durch Finsternis und Kälte zu ersetzen.

Aus diesem Grund ist die mächtigste Waffe einer Menschenseele gegen die Einflüsse seitens der Finsternis eine Herzensverfassung, die darauf abzielt, in sämtlichen Situationen des Lebens das Licht und die Wärme im Herzen instand zu halten und diese sogar ständig zu vertiefen und weiter zu festigen, bis die Seele jeden Augenblick des Tages und der Nacht spontan und von ganzem Herzen die bedingungslose selbstverleugnende Liebe zu Gott und zu allen ihren Mitgeschöpfen lebt und in allen Situationen nur der makellosen Fülle der Wahrheit dient, ohne irgendwelche Unreinheit in ihren Gefühlen, Gedanken und Wünschen und ohne die geringste Neigung zu Unaufrichtigkeit, Lüge, Täuschung, Betrug, Selbstverblendung oder Selbsterhebung, Selbstverherrlichung und Unwillen um sich selbst und die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten richtig zu erkennen, sondern im Gegenteil mit der aufrichtigen Beseelung um für Gott und ihr ganzes Umfeld zu einem glänzenden Spiegel der Liebe und Reinheit von Gott Selbst zu werden.

Das Licht hat noch eine andere Äuβerungsform auβer der Wahrheit, nämlich jene des Frohmuts. Ich bezeichnete den Frohmut bereits vor vielen Jahren als 'das Licht der Seele'. Der Zusammenhang zwischen der Wahrheit und dem Frohmut möge sich aus Meiner Begriffsbestimmung der 'Wahrheit' ergeben: Die Wahrheit ist das Ganze der Lebensregeln, welche die Seele zur vollkommenen Übereinstimmung mit Gottes Willen und Seinem Gesetz der Liebe führen können, damit sie die von Gott ihr gegenüber gehegte Erwartung – jene eines Lebens in der höchst möglichen Fruchtbarkeit im Beitragen zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan – erfüllen kann. In dem Maβe, wie eine Seele ihren Willen mehr in Einklang mit dem Willen Gottes zu bringen versteht und sie deshalb ihre wahre Lebensaufgabe im Dienst von Gottes Werken in einem höheren Ausmaβ erfüllt, wird in ihr der innere Friede, der Herzensfriede, wachsen. Ein wachsender innerer Friede bringt im Herzen den wahren Frohmut zur Blüte.

Wahrer Frohmut hat nichts mit stürmischer, ausgelassener Fröhlichkeit zu tun, sondern mit einem tiefen Gefühl innerer Ruhe und inneren Friedens, einem Gefühl, das die Seele mit der stillen Sicherheit erfüllt, dass Gott sehr nahe ist und dass ihr Lebensweg wahrhaftig in Seinen Händen liegt. Eine Seele, die nur dazu lebt, Gottes Wahrheit zu dienen, wird deswegen mit Seinem Frieden erfüllt, weil Gottes Herz sich über die Fruchtbarkeit ihrer Wege freut. Die Seele spürt dies in Form eines stillen Frohmuts, der unaufhörlich in ihr aufwallt wie das Parfüm aus dem Herzen ihres Schöpfers. Ausgelassene Fröhlichkeit ist der falsche Frohmut, der von Versuchen des Herzens eingegeben wird, innere Finsternis vor sich selbst zu verbergen. Ausgelassene Fröhlichkeit ist deswegen kein Zeichen dafür, dass aus Gottes Herzen etwas ins eigene Herz hinüberflieβt, sondern sie verschlieβt vielmehr das Herz vor dem Einströmen von Gottes Licht.

So kann jede Seele auch bei sich selbst feststellen, inwiefern sie dabei ist, ihre wahre Lebensaufgabe im Dienst Gottes zu erfüllen, oder eben nicht. Wichtig dabei ist, dass die Seele lernt, sich selbst in aller Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit zu beurteilen und dass sie sich bewusst bleibt, dass jede Selbstverblendung und Selbsttäuschung der Selbsterhebung gleich kommt und ihr deshalb in der Stunde ihres Lebensgerichts vor Gott als Dienst an der Finsternis statt als Dienst am Licht in Rechnung gestellt werden soll. Selig die Seele, die während dieses Lebens ihre Fehler und Unzulänglichkeiten aufrichtig und ehrlich erkennt, denn sie wird Gottes Barmherzigkeit erfahren, weil Er dies als Selbsterniedrigung und als Erkenntnis ihrer Unvollkommenheit hinsichtlich des vollkommenen Göttlichen Gesetzes werten soll. Selbsterniedrigung erbringt Gott gegenüber den Beweis dafür, dass sich die Seele aufrichtig danach sehnt, Sein Grundgesetz, d.h. die wahre Liebe, immer tadelloser und vollkommener zu erfüllen".


23. Die Seele als Kanal des Lichts

Jede Menschenseele erhält nur aus einem einzigen Grund das Leben auf Erden: um im ganzen Netzwerk der Schöpfung eine Rolle zu spielen als Werkzeug, das zwecks Vollendung der Werke eingesetzt wird, die Gott im Zusammenwirken mit den Menschenseelen, und aufgrund des eindeutigen Einverständnisses seitens der Seelen, vollbringen will. Die Menschenseele kann diese Lebensaufgabe nur in dem Maβe erfüllen, wie sie Gottes Licht durch das Netzwerk verbreiten hilft. Dies lässt sich nur dann machen, wenn die Seele ihr Herz zu einem einwandfrei reinem Spiegel macht, der Gottes Gegenwart und Wirken ungehemmt zu allen Mitgeschöpfen ausstrahlt, mit welchen sie auf ihrem Lebensweg in Berührung kommt.

Der Wert eines Menschenlebens wird durch die Menge des Lichts bestimmt, welche die Seele verbreiten hilft. Alles Licht geht von Gott aus, aber jede Seele ist berufen, ein kleiner Kanal zu sein, durch welchen sich dieses Licht durch die Schöpfung verbreiten kann. Dieser Kanal verbreitet in dem Maβe desto mehr und desto kraftvolleres Licht, wie er reiner und enger mit Gott verbunden bleibt. Der Faktor, der dieses Licht instand hält, ist die wahre (d.h. die selbstverleugnende) Liebe. Eine Seele, die negative Verfassungen in sich zulässt, löscht selber das Licht, das sie von Gott erhält, sie wird selber finster und verbreitet mehr Finsternis als Licht. Dadurch, dass Geschöpfe Licht 'spüren' als Gottes Gegenwart, vermögen manche Seelen Gottes Nähe spüren zu lassen, während andere genau die entgegengesetzten Gefühle erzeugen.

Da die Menschenseele ständig Gegenstand des Kampfes zwischen Licht und Finsternis ist, setzt die Finsternis alles daran um die Seele von ihrer Lebensaufgabe im Dienst an Gottes Werken wegzuführen und ihr ganzes Tun und Lassen und ihre ganzen inneren Verfassungen zu vergiften, damit dies alles nicht länger als Hilfsmittel zur Verwirklichung von Gottes Werken tauglich ist. Die Menschenseele hat eine zielsichere Waffe zur Verfügung: die Hingabe, besonders im Rahmen einer vollkommenen Weihe an die Himmelskönigin.

In dem Maβe, wie die Seele alles in ihrem Leben als Gelegenheiten betrachtet, durch welche sie Gottes Plänen und Werken am besten dienen kann, verliert die Finsternis jegliche Macht über ihr Herz und ihren Geist und kann die Himmlische Herrin ihres Lebenswegs – die Himmelskönigin, der sie sich kraft des heiligen Bundes der vollkommenen Weihe mit ihrem ganzen Wesen verschrieben hat – der Finsternis tatsächlich jeden Wind aus den Segeln nehmen. Zu dem Zweck muss die Seele völlig und ganz mit ihrer Himmlischen Herrin mitwirken, damit Sie Ihre unüberwindliche Macht über die Finsternis ohne jegliche Hemmung walten lassen kann und die Seele mit ihrem ganzen Tun und Lassen, ihrem ganzen inneren Leben und ihrem ganzen Lebensweg zum lebendigen Zeichen des Göttlichen Lichts werden kann, das sich unter anderem durch eine uneingeschränkte Herrschaft der Herrin aller Seelen in einer Menschenseele zu einem undurchdringlichen Schild entfalten kann.

Die Himmlische Herrin warnt mit gröβter Betonung vor der Neigung, mit der die Finsternis jede Seele anzustecken versucht: der Neigung, sich von jeder weltlichen Entwicklung beunruhigen zu lassen. Wir brauchen in diesen Tagen lediglich an die bedrohlichen Berichte bezüglich der Verbreitung des gefährlichen Coronavirus zu denken. Dieser Neigung nachzugeben, heiβt im Grunde genommen sich selber bei der Erfüllung einer sehr wichtigen Aufgabe als Menschenseele zu lähmen: Gott erwartet von jeder Seele, dass sie Ihn dadurch vergegenwärtigt, dass sie ein glänzender Spiegel ist, der Sein Licht über ihr ganzes Umfeld weiter strahlt. Eine Seele, die sich leicht Sorgen macht, verfinstert den Himmel ihres eigenen Herzens, sodass sie als Spiegel für Gottes Licht weniger tauglich wird. Der wahre Erfolg, die wahre Fruchtbarkeit, eines Menschenlebens lässt sich nach dem Maβ feststellen, wie die Mitgeschöpfe, mit denen die Seele in Berührung gewesen ist, irgendwie das Gefühl haben können, Gott Selbst sei auf ihrem Lebensweg vorbei gekommen, denn es sind neue Blumen auf ihrem Weg aufgeblüht und die Luft über ihrem Herzen duftet auf einmal nach Frühling.

Selig die Seele, von der Gott in der Stunde des Gerichts über ihr Leben sagen kann, viele Mitgeschöpfe hätten Zeugnis dafür abgelegt, sie hätte dadurch Licht, Liebe, Glück und Frieden in ihr Leben gebracht, dass sie so ist, wie sie ist, weil ihr Herz Gottes Licht reflektiert und dadurch diese Mitgeschöpfe mit der stillen Sicherheit erfüllt hat, dass die wahre Liebe tatsächlich lebt und dass Finsternis, Drohung, Angst und Leid verschwinden wo Gott erscheint und die Gelegenheit bekommt, Sein Herz ungehemmt aufzuschlieβen. Tatsächlich, die Herrin aller Seelen wies bereits in mehreren Schriften darauf hin, dass in die Seele eines jeden Menschen und in das Lebensprinzip eines jeden Tieres ein Logbuch eingebrannt ist, in welchem das ganze Leben dieses Wesens mit sämtlichen Erfahrungen, Gefühlen und Kontakten verzeichnet ist, ebenso wie die Namen eines jeden Mitgeschöpfes, das diesem Menschen bzw. diesem Tier Liebe, Pflege, Fürsorglichkeit, Licht, Frieden, oder umgekehrt Hass, Gleichgültigkeit, Gefühllosigkeit, Schmerzen, Leid oder Angst zugefügt hat. Infolgedessen sollen in der Stunde Ihres Lebensgerichts die Logbücher sämtlicher Geschöpfe, mit denen Sie je Kontakt hatten – Menschen ebenso wie Tiere –, in einem bestimmten Ausmaβ entweder zu Ihren Gunsten oder gegen Sie Zeugnis ablegen und die Bewertung bestimmen helfen, welche Gott Ihrem Leben als Kanal des Lichts oder aber der Finsternis beimessen soll.


24. Frühling in der Seele

Die Herrin aller Seelen zieht häufig Parallelen zwischen dem Leben in der Seele einerseits und der Natur andererseits, und zeigt dadurch, dass Gott das Leben in seinen unterschiedlichsten Formen im Grunde genommen durch ähnliche Gesetze führt. Dies braucht uns nicht zu wundern, da alles Leben letztendlich durch eine einzige zentrale Kraft regiert und instand gehalten wird: die Liebe. Die wahre Liebe ist die Grundkraft von Gott Selbst, die Essenz Seines Wesens, und dadurch, dass alles Leben aus Seinem Herzen stammt, trägt auch alles Geschaffene Spuren dieser wesentlichen Kraft in sich. Die Himmelskönigin verweist bezüglich der Blüte im seelischen Leben auf die Natur im Frühling:

Für ihre spirituelle Blüte, ihren 'wahren Frühling', braucht die Menschenseele im Grunde genommen drei Dinge:

  1. Sonne: Gottes Kraft der Liebe, die das wahre Leben in sich trägt;
  2. Regen: Gottes Gnaden, die hauptsächlich in Form aller Prüfungen kommen, die Gottes Vorsehung auf dem Lebensweg der Seele zulässt;
  3. Wind: der Heilige Geist mit Seinen Inspirationen, die wie eine Himmlische Brise den Blütenstaub der wahren Fruchtbarkeit aus Gottes Herzen auf die Seele überbringen um sie zu befruchten. Das Wirken des Heiligen Geistes in der Seele lieβe sich somit als ununterbrochene Versuche von Gott betrachten um eine Heirat zwischen Seinem Willen und Seiner Weisheit einerseits und der Seele und ihrem freien Willen andererseits einzugehen, damit durch sämtliche Reaktionen der Seele in ihrem ganzen Tun und Lassen, allen ihren Worten und allen ihren Gedanken, Gefühlen, Bestrebungen und inneren Verfassungen im weitesten Sinn des Wortes 'Kinder gezeugt und geboren werden'. Diese 'Kinder' sind dann alle Früchte, die Gott mit der vollen, bewussten und aufrichtigen Mitwirkung einer Menschenseele zeugt und durch sie zugunsten der Schöpfung gebärt. Genau dies ist es, was gemeint ist, wenn die Herrin aller Seelen sagt, dass Gott Seine Werke und Pläne durch – d.h. unter Mitwirkung von – Menschenseelen vollbringen will.

Einzeln können die drei Elemente (Sonne, Regen und Wind) keinen Frühling in der Seele instand halten, auch nicht in Kombination zweier dieser Elemente ohne das Dritte. Es ist wirklich notwendig, dass sich alle drei gleichzeitig auswirken können.

Viele Menschenseelen vergessen leicht, dass auch sie Teil der Schöpfung sind und deshalb auch gemäβ denselben Gesetzen funktionieren. Pflanzen und Tiere leben nach Gottes Gesetz. Zwar lassen sich Abweichungen von dieser Regel feststellen, aber diese sind einer Zerrüttung der Schöpfung aufgrund der von der Menschenseele begangenen Sünden zuzuschreiben, ebenso wie irgendwelchem unmittelbaren Einschreiten seitens der Menschenseelen: Störungen im Wachstum von Pflanzen, Aggression im Tierreich und andere. Auf der Menschenseele ruht somit die Verantwortung, den Ewigen Frühling in die Schöpfung zurückzubringen. Dies muss in der Menschenseele selbst anfangen: Sie muss zu einer ausschlieβlichen Orientierung an Gottes Gesetz zurückkehren, das in ihr gelagert ist (im Keim der Heiligkeit, den Gott in jeder Menschenseele hinterlegt).

Damit der wahre Frühling in ihr blühen kann und sie dadurch ein brauchbares Werkzeug für die Gründung des Ewigen Frühlings in der Schöpfung wird (der, halten wir uns dies richtig vor Augen, letztendlich die Gründung von Gottes Reich auf Erden und der Eintritt des messianischen Zeitalters ist) muss die Seele also:

  • die Sonne von Gottes Liebe voll und ganz in sich wirken lassen und ihre Strahlen der Liebe an alle ihre Mitgeschöpfe weiterleiten durch ihr ganzes Tun und Lassen und alle ihre inneren Verfassungen (sämtliche Gedanken und Gefühle müssen mit bedingungsloser, selbstloser Liebe erfüllt sein);
  • den Regen aller Gnaden voll benutzen, d.h. ihre ganzen Prüfungen und Kreuze widerstandslos annehmen und sie von ganzem Herzen Gott weihen – vorzugsweise durch Maria, die diesen Prüfungen und Kreuzen dadurch einen immensen zusätzlichen Wert bereiten kann, dass Sie diese mit der Fülle der makellosen Liebe der einzigen erschaffenen Seele bekleidet, die keinen einzigen Augenblick Ihres irdischen Lebens auch nur im Geringsten irgendwelcher Inspiration seitens der Finsternis nachgegeben hat. Dadurch, dass die Seele alle Prüfungen und Kreuze in innigster Einheit mit der Frau trägt, die ab Ihrer Unbefleckten Empfängnis Satan unter Ihren Füβen gehalten hat und in der Fülle der Zeit dessen Werke unter diesen Füβen zermalmen soll, leistet sie den höchst möglichen Beitrag zur Erschlieβung der Erlösungswerke Christi in den Seelen;
  • den Wind des Heiligen Geistes, die wahre Beseelung aus Gottes Herzen, voll über den Acker ihrer seelischen Fähigkeiten wehen lassen, damit sie den 'Blütenstaub' dieser Göttlichen Beseelung in sich aufnehmen kann und ebenfalls den Sauerstoff aufnimmt, den ihre tiefsten seelischen Fähigkeiten brauchen, damit sich diese ununterbrochen erneuern und die Seele voll 'atmen' können möge. Eine Seele, die nicht mehr voll 'atmet' (d.h.: die nicht voll und ganz mit dem Heiligen Geist verbunden bleibt), fällt der Gärung der Versuchungen seitens der unterschiedlichsten finsteren Inspirationen zum Opfer.

Die Herrin aller Seelen bezeichnet den Frühling als Jahreszeit der Hoffnung, wegen der Verheiβung sämtlicher Zeichen neuen Lebens, die sich in der Natur bemerkbar machen. Diese Jahreszeit lädt die Seele dazu ein, ihr inneres Leben so zu gestalten, dass in ihr die stille Sicherheit blühen kann, dass in ihr der Keim des Ewigen Sommers liegt, der sich nach dem Maβ, in welchem sie aktiv die wahre Liebe lebt, in die Frucht der vollreifen Heiligkeit verwandeln kann. Eine Seele, die den wahren Frühling lebt, ist eine Seele, die sich voll und ganz heiligt. Ihr Lebensweg endet im Ewigen Sommer: in der Glückseligkeit der Seele, welche die Fülle der wahren Liebe dadurch in sich hat reifen lassen, dass sie die Göttlichen Gesetze zum einzigen Sinn und Zweck, zur einzigen treibenden Kraft und zum einzigen Ziel ihres Lebens macht. Wer die wahre Liebe aufrichtig lebt, verwandelt sich selbst ganz in wahre Liebe. Die Seele, die den wahren Frühling tief einatmet, lebt ihn innerlich so tief, dass der Ewige Sommer automatisch in ihr zu reifen beginnt: Die Frühlingsblüten werden in dem Maβe zu Sommerfrüchten, wie sie mit vollem Einsatz vor jeglichem unerwarteten Angriff des Winters (= des kalten Gegenpols von Gottes Liebe) geschützt werden.


25. Über das Sakrament der Beichte

Im September 2016 sagte die Herrin aller Seelen: "Durch das Sakrament der Taufe wird eine Seele unter die Obhut des Heiligen Geistes gestellt. Durch das Sakrament der Firmung bekräftigt die Seele diese Weihe in Form eines bewussten Bundes. Durch jede heilige Beichte wird dieser Bund erneuert. Aus diesem Grund soll dieses Sakrament nicht leichtsinnig empfangen werden, denn jede Wiederholung des gebeichteten Verstoβes kommt einem förmlichen Verstoβ gegen den Gehorsam Gottes Gesetz gegenüber gleich, ähnlich einem Vertrag, der immer wieder gebrochen wird. Die Beichte ist ein Sakrament der Barmherzigkeit. Bedenken wir jedoch, dass Gott Seine Barmherzigkeit besonders für die Seele bereithält, die zwar wiederholt stolpert, dafür aber im Herzen wahrlich mit Gottes Herzen und mit Seinen Wünschen in Einklang sein will und tatsächlich alles daran setzt, damit sie diesen Zustand verwirklicht.

Eine Beichte, die hauptsächlich in der Absicht gesprochen wird, von Schulden Gott gegenüber befreit zu werden, ist selbstsüchtig. Eine wahrhaftig aufrichtige, heilvolle Beichte wird in erster Linie in der Absicht gesprochen, Wiedergutmachung für Verstöβe gegen Gottes Gesetz der Liebe zu leisten, und zielt somit an erster Stelle auf Wiedergutmachung Gott gegenüber ab, und erst an zweiter Stelle auf Befreiung von eigener Schuld. Gottes Vergebung, und somit die Befreiung der Seele aus ihrer Schuld, ist ein Geschenk, das die Seele von Gott in dem Maβe erhält, wie sie tief in ihrem Herzen Gott nachweist, dass sie wirklich unter demjenigen leidet, was sie Ihm, Seiner Liebe und Seinen Geschöpfen angetan hat".

Im Juli 2017 inspirierte die Himmelskönigin noch einmal ein eindeutiges Bild mit Bezug auf die Beichte:

Beim Sakrament der Beichte wird die Seele dazu eingeladen, ihren Garten vor Gott auszubreiten. In dem Maβe, wie sie in der richtigen Herzensverfassung lebt, erfolgen dabei zwei Dinge:

  1. Der Heilige Geist flüstert ihr ins Herz welches Unkraut dabei ist, ihren Garten zu bedrohen, und ermutigt sie, dieses Unkraut zu jäten;
  2. Gott sät Saat neuer Himmlischer Blumen in ihren Garten, damit diese eine neue Kraft zum Blühen bekommt.

Die erste Phase verläuft nur in dem Maβe zweckmäβig, wie das Herz wirklich aufgeschlossen und an der Reifung der Göttlichen Liebe in sich orientiert ist.

Die zweite Phase verläuft nur in dem Maβe zweckmäβig, wie das Herz wirklich mit dem Sehnen danach beseelt ist, sich völlig und ganz zu verändern, damit sich der Seelenboden tatsächlich von allem befreit, was ihn bisher vergiftet und für das Unkraut fruchtbar gemacht hat. Diese zweite Phase umfasst sowohl den Willen der Seele, vollkommen die innere Verfassung zu ändern, wie auch das Sehnen nach konkreter Wiedergutmachung und die tatsächliche Verwirklichung derselben.

Viele Seelen beichten an erster Stelle in der Absicht, von Elementen befreit zu werden, die sich bei ihrem Lebensgericht gegen sie wenden können, und versäumen, die zweite Phase fruchtbar zu machen, dadurch, dass es ihnen am aufrichtigen Willen fehlt, sich zu verändern, d.h. ihr Leben und ihre ganzen inneren Verfassungen voll und ganz in Einklang mit Gottes Gesetz der wahren Liebe zu bringen. Sie werden schon von manchen Elementen des Unkrauts befreit, bleiben allerdings trotzdem öde, denn die Saat neuer Blumen wird nicht aufgenommen und findet keinen fruchtbaren Boden.

So ist das Sakrament der Beichte in vielen Fällen wenig fruchtbar, weder für die Seele selbst noch für die Verwirklichung von Gottes Heilsplan. Die Seele soll nicht aus den Augen verlieren, dass sie nicht nur zwecks Steigerung ihres eigenen Heils beichtet, denn dies wäre selbstsüchtig; sie beichtet ebenfalls dazu – und dieser Zweck wird durchwegs völlig vernachlässigt, auβer Acht gelassen oder aber gar nicht erkannt –, Gottes Heilsplan näher zu dessen Verwirklichung zu bringen, sowohl unmittelbar dadurch, dass Finsternis durch Licht ersetzt wird, wie auch indirekt dadurch, dass die Seele, welche die zweite Phase der Beichte tatsächlich fruchtbar macht, deswegen selbst künftighin fruchtbarer wird, weil sie die Durchströmung von Gottes Licht durch die Schöpfung fördern hilft.

Die Beichte ist ein sehr groβes Geschenk und soll deswegen die Seele mit Freude und wahrer Hoffnung erfüllen. Diese Hoffnung soll sie jedoch dadurch verwirklichen, dass sie sich inständig nach konkretem eigenem Einsatz sehnt um sich vom tiefsten Kern ihres Wesens aus zu reinigen, denn nach dem Maβ ihrer Reinheit wird die Seele entweder mehr oder weniger fruchtbar für die Verwirklichung von Gottes Werken sein und wird sie somit entweder in höherem oder in niedrigerem Maβe ihre wahre Lebensaufgabe als Werkzeug in Gottes Hand erfüllen. Die tatsächliche Reinigung erfolgt nur durch eins: das Feuer der wahren Liebe zu Gott und zur ganzen Schöpfung.

Sogar das Sakrament der Beichte reinigt eine Seele nicht vollkommen wenn sich ihr Herz nicht aktiv, bewusst und beharrlich einer jeden finsteren Neigung und Verfassung zu entledigen wünscht. Gottes Barmherzigkeit tritt nämlich erst recht in einer Seele in Kraft, die sich vollkommen und aktiv in die Werke einschaltet, die Gott durch jede Menschenseele zu vollbringen versucht. Zu dem Zweck muss das Herz mit nichts auβer Verfassungen aufrichtiger selbstloser Liebe zu Gott und zu allen Mitgeschöpfen erfüllt sein.

Zwecks eines noch tieferen Verständnisses lässt die Himmlische Herrin diesbezüglich auf eine These verweisen, die Sie bereits vor Jahren lehrte und in welcher Sie sagte, der Weg aus der Sünde ins Ewige Heil läuft über eine Treppe, die sich aus fünf Stufen zusammensetzt, deren Name jeweils mit dem Buchstaben B anfängt:

Bewusstwerdung - Bereuen - Beichte - Buβe - Befreiung

Beim Besteigen dieser Treppe erfährt die Seele eine ständige Ausgieβung von Gnaden Göttlicher Barmherzigkeit, wobei eine ununterbrochene Wechselwirkung zwischen Gott (den Vermittlungen und Gaben des Heiligen Geistes) und der Seele (dem Anstreben der Einförmigkeit mit Christus) stattfindet. Je weiter die Seele die Stufen besteigt, desto mehr nimmt die Kraft der Gnadenwirkung in ihr zu und wird ein immer gröβerer Teil der Strafe, die aufgrund des unabänderlichen Gesetzes von Gottes Gerechtigkeit mit der begangenen Sünde verbunden ist, erlassen. Sobald die Strafe voll und ganz aufgehoben ist, hat die betreffende Sünde keine Wirkung mehr und steht sie dem Öffnen des Tors zum Ewigen Heil nicht länger im Wege.

Der Straferlass ist allerdings erst auf der fünften Stufe – jener der Befreiung – vollkommen. So wird klar, wieso die Vergebung in der Beichte (die dritte Stufe) nicht der Endpunkt ist und die Seele nach dem Beichten einer Sünde noch Reinigung zu leisten hat bevor die Göttliche Gerechtigkeit vollkommen befriedigt ist.

Die Himmelskönigin weist darauf hin, dass die vierte Stufe – die Buβe – nicht lediglich mit der Erfüllung des vom Priester aufgrund der gebeichteten Verstöβe auferlegten Buβwerks im Zusammenhang steht, sondern dass unter 'Buβe' ebenfalls der beharrliche Einsatz der Seele zu verstehen ist, um künftighin in Einklang mit Gottes Gesetz der wahren Liebe zu leben. So wird klar ersichtlich, dass die fünfte Stufe – die Befreiung – tatsächlich nur in dem Maβe erreicht werden kann, wie die Seele nach der Beichte alles daran setzt, 'ein anderer Mensch zu werden'. Sämtliche Facetten des seelischen Wachstums finden nur in dem Maβe ihre tiefe Ausfüllung und Vollendung, wie die Seele das Göttliche Grundgesetz – das Gesetz der selbstverleugnenden Liebe Gott, allen Seinen Werken und Plänen und allen Mitgeschöpfen gegenüber – in allen Aspekten und Einzelheiten ihres Tuns und Lassens und ihrer inneren Verfassungen zur Erfüllung bringt.


26. Die Seele als kleine Fabrik

Einst vermittelte die Himmelskönigin ein Bild, das auf besondere Weise die Position und Funktion einer jeden Menschenseele im Rahmen der ganzen Schöpfung ausdrückt:

"Jede Seele ist wie eine Fabrik, die Rohstoffe verarbeitet damit besondere Erzeugnisse hergestellt werden, je nachdem Gott dies von ihr erwartet. Die Rohstoffe bezieht sie einzig und allein von Gott, ohne diese Rohstoffe aus Gottes Hand kann die Fabrik gar nichts tun. Die Verarbeitung dieser Rohstoffe hat zum Zweck, Erzeugnisse hervorzubringen, die auf irgendwelche Weise Gottes Werke verwirklichen helfen sollen. Der Kraftstoff, mit dem die Fabrik arbeitet, ist die Liebe. Das heiβt mithin, dass sogar die schönsten Rohstoffe (sie kommen ja alle von Gott) sogar keine Erzeugnisse hervorbringen können, wenn die Fabrik keinen Kraftstoff auf Lager hat. Auch dieser Kraftstoff kommt von Gott, aber nicht jede Seele lagert diesen Kraftstoff gleich zweckmäβig bzw. verwendet ihn gleich zweckmäβig.

Siehe also den Herstellungsvorgang, der das Maβ bestimmt wie eine Seelenfabrik ihre Produktion nach Gottes Erwartungen tätigt, oder eben nicht: Gott schenkt Rohstoffe (Gnaden und Inspirationen) und Kraftstoff (die Liebe, Trägerin von allem Leben). Die Fabrik muss dies alles möglichst zweckmäβig lagern und verwenden, verarbeiten und umsetzen, damit sie Erzeugnisse liefern kann, welche die Bedürfnisse des Göttlichen Lieferanten befriedigen können, da der Lieferant gleichzeitig Quelle und Bestimmung aller Herstellungsvorgänge ist. Sogar die allerbesten Rohstoffe werden gar nicht verarbeitet solange die Fabrik ihren Kraftstoff nicht gemäβ den Regeln einsetzt. Es handelt sich also um ein geschmeidiges Zusammenwirken von Gnaden + wahre Liebe, mit dem Ziel, Erzeugnisse für Gottes Reich herzustellen.

Nichts von all dem kommt von der Seele, alles kommt von Gott. Um im vorhin vermittelten Bild zu sprechen: Die Fabrik ist an und für zwecklos wenn ihr keine Rohstoffe und kein Kraftstoff zugeführt werden und sie ebenfalls nicht genau nach den Herstellungsregeln arbeitet, die erforderlich sind, damit die Erzeugnisse überhaupt zweckdienlich sind. Die einzigen Verdienste der Seele selbst liegen in dem Maβ, wie die Seele die wahre Liebe in Anwendung bringt. Ohne diese ist sie als Fabrik vollkommen zwecklos. Eine Fabrik kann ohne Rohstoffe und Kraftstoff gar nicht arbeiten und somit nichts erzeugen, ihre einzigen Verdienste liegen in der Art und Weise, wie sie mit den zugelieferten Stoffen umgeht und wie rein und zweckdienlich sie diese Stoffe bearbeitet".


27. Über den Baum und seine Früchte

Einst diktierte die Herrin aller Seelen privat die nachfolgende Antwort an eine Seele, die sich Fragen wegen der Aussage stellte, man würde an den Früchten den Baum erkennen. Nunmehr lässt Sie Ihre Antwort zwecks tiefer Betrachtung bekanntgeben:

"Ein guter Baum bringt gute Früchte hervor weil dies in seiner Natur liegt. Allerdings gilt dies nur unter der Voraussetzung, die Früchte nähren sich tatsächlich ausschlieβlich von den Säften dieses Baums statt von den Pestiziden, die durch weltliche Gesinnungen und Einflüsse in sie einzudringen versuchen.

Ja, Jesus sagte bereits, an den Früchten erkennt man den Baum, aber diese These setzt voraus, dass sich Gottes Gesetze voll und ganz auswirken können ohne dass die Einmischungen der Finsternis freiwillig in sich zugelassen, in manchen Fällen sogar freiwillig in sich eingeladen werden.

Aus diesem Grund lassen sich auch an einem wunderschönen, kerngesunden Baum durchaus minderwertige Früchte vorfinden, denn die Qualität der Früchte hängt letztendlich an erster Stelle vom Maβ ab, wie die Früchte den von Gott vorgesehenen Gesetzen des Wachstums, der Blüte und der Reife, und somit der Göttlichen Intelligenz, die Gelegenheit bieten, sich voll und ganz und ohne weltliche, menschliche, d.h. finstere, Einmischungen in ihrer vollen Göttlichen Macht und Reinheit auszuwirken.

Begreife dies richtig: Im rein spirituellen Sinn heiβt dies konkret, dass sogar die heiligste Seele mit dem Licht und dem Feuer der reinen Liebe, die sie von Gott erhalten hat und die sie freiwillig und über alles allen ihren Mitgeschöpfen weiterzuleiten wünscht, bei weitem nicht nur Heiligkeit hervorbringen wird, denn viele, die dieser Seele scheinbar folgen, werden den heftigen Versuchen der Finsternis um durch sie die Heiligkeit dieser Seele in Verruf zu bringen, nicht widerstehen, und werden es dadurch der Welt ermöglichen helfen, zum Schluss zu kommen, der Baum, der nichts auβer Gottes Gesetzen gelebt hat, sei ein Werk der Finsternis und es sei somit besser, kein Mensch würde von seinen Früchten essen.

Wer die Wahrheit über die wahre Verfassung des Baums kennen möchte, tut also gut daran, sich nicht an erster Stelle von Wahrnehmungen mit Bezug auf die Verfassung seiner Früchte führen zu lassen, sondern unmittelbar die Reinheit seines Saftes ebenso wie die Qualität des Bodens zu betrachten, in dem er verwurzelt ist. In dem Maβe, wie der Baum in heiligem Boden Wurzeln geschlagen hat und nur die reine, sauerstoffreiche Luft des Heiligen Geistes atmet, wird er Säfte machen, die vollkommen mit dem Plan im Einklang sind, den Gott für ihn hegt. Allerdings, zwischen dem Saft und den Früchten können die Hände, Herzen und Geister von Menschen sehr vieles anrichten, das nicht von Gott kommt".


28. Gebet als Telefonat

Die Herrin aller Seelen betont andauernd, dass sehr viele Seelen, die Ihr angeblich geweiht sind, den Bund der Weihe nicht fruchtbar machen, weil sie diesem Bund kaum oder gar keine Substanz verleihen. Sie bezeichnet diese Einstellung als 'oberflächlich'. Eines der aussagekräftigsten Beispiele, die Sie jemals gab, drückte sie im nachfolgenden Bild aus:

"Ich möchte dir ein anschauliches Bild schenken, das eindeutig zeigen kann, wieso das Vorbringen eines Gebets, einer Anrufung, sogar eines Notschreis zu Gott oder zu Mir an sich nicht hinreicht:

Die Seele, die ohne Weiteres betet, ist ähnlich einem Menschen, der an einen Mitmenschen einen telefonischen Anruf richtet, in welchem er diese Person bittet, ihm zu Hilfe zu eilen, nach dem Telefonat allerdings gar nichts tut.

Ein wahrlich fruchtbares Gebet zu Gott bzw. zu Mir ist eine Situation, die mit jener vergleichbar ist, in welcher ein Mensch einen Mitmenschen mit der Bitte anruft, dieser möge ihm zu Hilfe kommen, und anschlieβend zur Tür eilt um diese zu entriegeln, damit derjenige, den er angerufen hat, gleich ungehemmt sein Haus betreten kann, und der auβerdem in Erwartung des Besuches Ordnung in seiner Wohnung schafft und etwas bereitstellt, damit der Besucher essen und trinken kann. Ich erläutere die Bedeutung im Rahmen eines Hilfeschreis zu Mir:

Die Seele ruft Mich an, d.h. sie bittet Mich um Hilfe.

Darauf eilt sie zur Tür um diese zu entriegeln, d.h. sie schlieβt ihr Herz vollkommen für Mich auf, damit Ich ohne jegliche Hemmung zu ihr in die Wohnung kommen kann.

Sie schafft Ordnung in der Wohnung, d.h. sie reinigt sich die Gefühle, die Gedanken, und bereinigt ihren Glauben, damit sie Mich in Würde empfangen kann.

Schlieβlich stellt sie Nahrung und ein Getränk bereit, d.h. sie fragt sich in aller Aufrichtigkeit, wie sie Mein Herz nähren und laben kann, und setzt alles daran, damit Ich restlos befriedigt werde. Ganz konkret heiβt dies, dass die Seele ihr ganzes Wesen voll und ganz an einem uneingeschränkten und makellosen Dienst an Mir orientiert.

Begreife dieses Bild richtig: Die Seele, die zu Mir betet, einen Hilfeschrei an Mich richtet oder aber sich durch ein Gebet Mir weiht, kann nur einen fruchtbaren Besuch Meinerseits erwarten, wenn sie dieses Gebet gleich, ohne zu zögern und bedingungslos von ihrem uneingeschränkten Einsatz folgen lässt um Mich in jeder erdenklichen Hinsicht zu ihrem inneren Leben Zutritt zu gewähren, ihr Herz mit Meinem Herzen eins zu machen, und Mich mit Inbrunst mit sich selbst, ihrem ganzen Wesen und ihrem ganzen Leben zu laben und zu nähren. Eine Seele, die ihr Zusammenleben mit Mir auf Gebete beschränkt, ohne dass sie diese Gebete durch aktiven Einsatz ergänzt in der Absicht, wahrhaftig eins mit Mir zu werden, kann von Mir nicht wirklich besucht werden, noch kann sie die Früchte der Himmlischen Schätze pflücken, die Ich mit so groβer Sehnsucht zu jedem Seelenhaus tragen möchte.

Es ist alles eine Frage der Ausfüllung, der Substanz, eine Frage des Inhalts, der im Herzen lebt und der von Gott uneingeschränkt ergründet wird. Ich wiederhole, dass Gott nicht mit Ohren hört, sondern mit dem Herzen".


29. Die Seele betrachtet als Ei

Einst sprach die Herrin aller Seelen folgendermaβen:

"Du könntest die Seele mal so betrachten, als wäre sie ein Ei. Der Dotter des Eis wäre in diesem Bild der Keim der Heiligkeit, der gleichsam der Tabernakel der Seele ist, das Heiligtum, in dem der Schöpfer die Fähigkeit der Seele verbirgt, durch welche sie sich heiligen kann, ebenso wie das Göttliche Gesetzbuch. Aus diesem Grund ist der Keim der Heiligkeit engstens mit dem Gewissen verbunden. Das Eiweiβ um den Dotter herum ist das Ganze der anderen seelischen Vermögen, aus welchen heraus unter anderem die Gefühlsempfindung verwaltet und gelenkt wird.

Siehe nun was geschieht wenn du ein Ei kochst: in dem Maβe, wie die Temperatur des Eis unter Einfluss des kochenden Wassers steigt, wird das Eiweiβ fester. Das sich verfestigende Eiweiβ bildet um den Dotter herum einen zunehmend festeren Schutz, während auch im Dotter selbst die Temperatur ständig weiter ansteigt.

Betrachte jetzt das Bild: Der Keim der Heiligkeit in der Seele muss beschützt werden, und zwar dadurch, dass ein solider Schutzwall um ihn herum gebaut wird, der sich unter anderem aus einer ausgewogenen Gefühlsempfindung und einem nicht wankenden Willen zusammensetzt, der beharrlich an Gottes Willen orientiert ist, und dieser Schutzwall verfestigt sich in dem Maβe, wie die Seele mehr Hitze entwickelt. Diese Hitze ist die selbstverleugnende Liebe.

Der Keim der Heiligkeit muss dadurch beschützt und unversehrt instand gehalten werden, dass sich die Seele in eine Atmosphäre wahrer Liebe hüllt. Eine Seele, die kaum, oder gar keine, selbstverleugnende Liebe aufbringt, bleibt kalt. Dadurch bleiben die seelischen Vermögen verletzlich und wird dem Keim der Heiligkeit beim geringsten Stoβ der Schutz genommen und flieβt er sogar weg. Diese Seele lässt ihren Tabernakel auch ohne Schutz gegen sämtliche Einwirkungen seitens der Finsternis. Auch das Gewissen 'flieβt weg', d.h. die Seele verhält sich allmählich so, als hätte sie gar kein Gewissen. Eine Seele dahingegen, die alle Einzelheiten ihres Wesens in die Atmosphäre der wahren Liebe (das kochende Wasser) einhüllt, wappnet sich gegen jegliche Verletzung ihres Keims der Heiligkeit und ihres Gewissens.

Betrachte dieses Bild tief und ziehe die richtigen Schlussfolgerungen".


30. Die Seele als Jerusalem

Am 24. Mai 2020, dem Oktavsonntag von Christi Himmelfahrt, sprach Jesus zu Myriam die nachfolgenden Worte:

JESUS: "Ich säe in dein Herz die nachfolgenden Worte, die Ich in erster Linie an alle Christen richte mit der dringenden Anregung, diese als Anlass zu einer tiefen Selbstergründung zu benutzen in der Absicht, festzustellen inwieweit sie ihr Erbe als Christen wahrlich in Würde angetreten sind.

Welche Freude bereitet es Mir wenn sich Mir eine Seele zur Verfügung stellt, die sich für Mich aufschlieβt, sodass Ich frei durch sie wandern kann, so wie durch das Israel Meiner Tage als des Gott-Menschen. In jenem Seelenland streue Ich die Saat Gottes aus, Ich spende dort Meine Wohltaten, vollziehe dort Meine Wunder, heile dort was erkrankt ist, erwecke sogar zum Leben was sich als gestorben herausstellte.

Wie schwer allerdings ist der Schock für Mich wenn Ich in einem Seelenland die Hauptstadt erreiche, das Herz, und dort feststelle, dass es ein Jerusalem des Widerstands, des Unverständnisses, der Unaufrichtigkeit und der Bedrohung ist, ein Ort, wo Ich in der Tiefe bereits verurteilt worden bin und wo nur noch auf Gelegenheiten gewartet wird, um Meine Verhaftung und Verurteilung zum Tode dadurch zu rechtfertigen, dass die Saat der Wahrheit als Saat von Unkraut diffamiert und die Worte aus Gottes Herzen als Lüge, Verketzerung und Gotteslästerung ausgelegt werden.

Wie schön und anziehend wirkt die Hauptstadt, das Herz, vieler Seelen wenn Ich Mich ihr von den Hügeln auβerhalb der Mauern herab nähere, aber wie oft finde Ich innerhalb der Stadtmauern bald eine Schlangenbrut voller Verrat und Finsternis vor, einen Tempel, der in Wirklichkeit den Dingen der Welt gehört, und tief verborgene Gesinnungen, die in Gewänder voller Täuschung und Selbstbetrug eingehüllt sind.

Selig ist die Seele, die für Mich wie ein Bethanien der Erquickung ist, mit Rosengärten aufrichtiger Liebe und Verfassungen aufrichtigen und tiefen Glaubens, und die ihr Jerusalem für Mich aufschlieβt, damit Ich ihre Bedrängnisse endgültig mit Mir kreuzige, denn in dieser Seele soll Ich in der Fülle Meiner Herrlichkeit auferstehen. In dieser Seele tragen alle Kreuze bereits die Glorie der Auferstehung und der Himmelfahrt in sich, wie Himmlische Saat, die im Herzen Gottes bereits zu einem blühenden Paradies herangewachsen ist.

Begreife richtig, dass der Christ, dessen Herz Mich so empfängt als wäre es Jerusalem, nicht den Geist Christi sondern den Geist des Judas in sich hegt".


31. Der Seelenmantel und seine Knöpfe

Im Mai 2020 schenkte die Himmelskönigin Ihrer Myriam die nachfolgenden Worte als Material zur tiefen Betrachtung:

"In Wahrheit vertrauen Ich dir den spirituellen Grund dafür an, wieso auf Golgotha von den Jüngern nur Johannes anwesend war:

Das heilige Messopfer vergegenwärtigt das Erlösungsopfer von Golgotha. Auf Golgotha war von den zwölf Jüngern nur Johannes zugegen, weil er von den zwölf am weitesten entwickelt war im Bereich sämtlicher Aspekte der wahren Liebe. So symbolisierte Gott in der Gegenwart des Johannes am Fuβ des Kreuzes die Tatsache, dass die Fruchtbarkeit des Messopfers für eine Seele, die diesem Opfer beiwohnt, sehr hochgradig durch das Maβ bestimmt wird, wie in dieser Seele die Verfassungen des Johannes wirksam sind.

In Johannes brannte auβer einer mächtig entwickelten Liebe auβerdem ein Feuer aufrichtigen Sehnens nach vollkommener Ebenbildlichkeit mit Gottes Herzen. Dieses brennende Sehnen sollte in jeder Seele leben.

Ich kann es auch folgendermaβen ausdrücken: Eine Seele die aus dem aufrichtigen Feuer des Sehnens danach lebt, wahrhaftig Gottes Herzen ebenbildlich zu leben, wohnt der hl. Messe auf eine ähnliche Weise bei, wie Johannes auf Golgotha anwesend war. Eine Seele, die dieses Feuer nicht besitzt, wohnt der hl. Messe auf eine ähnliche Weise bei wie auf Golgotha diejenigen anwesend waren, denen es an wahren spirituellen Gefühlen fehlte.

Du sollst wissen, dass auch Maria Magdalena am Fuβ des Kreuzes mit groβer Fruchtbarkeit zugegen war, weil auch in ihr ein besonders intensives Feuer des Sehnens danach brannte, ein Abglanz von Gottes Herzen zu sein. Ihr aufrichtiges Sehnen nach spiritueller Vollkommenheit ebenso wie ihre inständige aufrichtige Liebe zu Jesus und zu Mir machte sie dessen würdig, eines Herzens mit dem Opfer von Golgotha zu sein.

Mein Herz und die Herzen des Johannes und der Maria Magdalena auf Golgotha waren drei mächtige Flammen. Diese drei Flammen waren gleichsam die drei Gegenpole der drei Nägel, mit welchen Jesus ans Kreuz geschlagen worden war. So zeigte Gott bereits, wie alle Finsternis irgendwann ausgeglichen wird: Die Nägel der Sünde wurden durch die drei Liebesflammen aus drei Herzen von Menschenseelen ausgeglichen, die in den Stunden auf Golgotha voll und ganz mit dem Herzen der Ewigen Liebe verschmolzen waren, während die Ewige Liebe Ihre stoffliche Natur freiwillig dem Feuer der Erlösung hingab.

Betrachte nun dies alles beim Gedächtnis des hl. Messopfers, denn siehe, da liegt der riesige Unterschied zwischen einer Seele, die dem hl. Messopfer in der Absicht beiwohnt, Gott zu verherrlichen und Gottes Werken Ehrerbietung zu bringen einerseits, und andererseits einer Seele, die dem hl. Messopfer aus der Furcht heraus beiwohnt, das Versäumen des Messopfers könnte mit sich bringen, dass sie dann das Ewige Heil verpasst: Die erste Seele ist wie Johannes, von wahrer Liebe erfüllt und an Gott orientiert, die zweite Seele ist einem gefühlsarmen zufälligen Anwesenden auf Golgotha ähnlich, der von der Sorge wegen seines eigenen Ewigen Heils erfüllt ist, allerdings keine wahre Herzenseinheit mit Christus empfindet bzw. anstrebt.

In Wahrheit sage Ich dir, dass sich die Seele das Ewige Heil nicht durch förmliches Beiwohnen des hl. Messopfers an und für sich verdient, wenn dieses Beiwohnen in der Absicht erfolgt, ihrer 'religiösen bzw. kirchlichen Pflicht' nachzukommen, sondern ausschlieβlich durch das Sehnen danach, eins mit Gottes Herzen zu sein. Das Beiwohnen eines hl. Messopfers, das voll und ganz an Gott orientiert ist und wobei die Seele keinen Augenblick lang an die 'Pflicht' denkt, die sie dadurch erfüllt hat, dass sie der hl. Messe beigewohnt hat, bringt der Seele unendlich viel mehr Heil ein als ein Aneinanderreihen von wöchentlichen hl. Messen, denen man aus Eigeninteresse beiwohnt. Gott richtet jede Seele nach dem Maβ, in welchem diese die wahre Liebe gelebt hat. Die Erfüllung von täglichen, wöchentlichen oder jährlichen religiösen bzw. kirchlichen 'Pflichten' bringt der Seele an und für sich sehr wenig Heil, denn die Erfüllung einer Pflicht geht sehr oft nicht mit Liebe einher, sondern bezweckt das Vermeiden etwaiger Strafen oder den Erhalt von Belohnungen, und ist somit vollkommen selbstsüchtig.

Siehe, die Seele soll sich in den Mantel der wahren Liebe hüllen, d.h. der selbstlosen Liebe, die sich nur um das Wohl und Glück eines jeden Mitgeschöpfes und um den Dienst an Gott kümmert und die dabei sich selbst voll und ganz vergisst. Der Mantel lässt sich durch Knöpfe schlieβen. Im vorliegenden Bild sind die hl. Messopfer, der Empfang der Sakramente und das Vorbringen von Gebeten, welche die Seele Gott anbietet, die Knöpfe am Mantel. Bedenke aber: Was nutzen Tausende von Knöpfen einem Menschen, der keinen Mantel besitzt? Ja, unzählige Christen häufen mögliche Gnadenquellen an (Messopfer, Sakramente, Gebete, Wallfahrten...), leben allerdings nicht wahrlich in einer Verfassung wahrer Liebe. Diese Seelen haben nicht verstanden, dass sie selber diese möglichen Gnadenquellen erschlieβen sollen, und zwar durch eine beharrliche Anwendung der selbstverleugnenden Liebe in allen Situationen, Ereignissen und Kontakten ihres Lebens.

In der Stunde des Lebensgerichts erscheinen diese Seelen vor Gott, und in der Meinung, sie hätten groβe Verdienste erworben, zeigen sie Gott die Hunderte, sogar Tausende Knöpfe, welche sie angehäuft haben. Gott jedoch, überprüft an erster Stelle die Qualität des Mantels der Liebe, mit den sich diese Seelen eingehüllt haben. Du sollst wissen, dass viele Scheinchristen vor Gott erscheinen mit einer riesigen Schachtel voller Knöpfe, aber im Übrigen ganz nackt, ohne Mantel. Begreife dieses Bild richtig: Eine Seele, die keinen tauglichen Mantel hochentwickelter selbstverleugnender Liebe trägt, ist vollkommen ohne Schutz gegen die Kälte und den Regen der unzähligen Versuchungen des Lebens. Ohne diesen Mantel sind alle Knöpfe, die sie anhäufen, mögen diese bei manchen Seelen auch besonders zahlreich sein, vollkommen wertlos und nutzlos.

Das Erfüllen von religiösen bzw. kirchlichen 'Pflichten' durch eine Seele, in welcher die Anwendung der selbstlosen Liebe allen ihren Mitgeschöpfen und Gott und Seinen Werken und Plänen gegenüber allerdings schwach ist, gewährleistet dieser Seele durchaus nicht den Zutritt zur Ewigen Glückseligkeit".


32. Die Sonne über dem Lebensweg

Die Herrin aller Seelen schenkte Myriam dieses Gleichnis zur Betrachtung:

"Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, nimmst du im Grunde genommen drei Dinge wahr:

1. Wärme
2. Licht
3. Freude im Herzen

Siehe, Gott ist die Sonne für das tiefe Leben der Seele. Er lässt den Kern der Seele auf ihrem Lebensweg drei Dinge erfahren:

1. die Wärme Seiner wahren Liebe.
2. das Licht des wahren Glaubens in der tiefen Überzeugung dessen, dass Er anwesend ist und wirkt, dass Er die Quelle der Liebe ist, welche die Seele empfindet, dass Er die wahre Zukunft ist, und dass Seine Gegenwart, Sein Wirken und Sein Gesetz eines Tages alles ausgleichen werden, denn dass die Finsternis stirbt, ja dass sogar kein Schatten am Leben bleibt, wo diese Sonne die Gelegenheit bekommt um hoch über dem Lebensweg als die Kraft zu strahlen, die dafür sorgt, dass sich auch alle Wolken auflösen.
3. die Freude, die ins Herz strömt wegen der wahren Hoffnung, denn der Kern der Seele spürt Gottes Gegenwart und Wirken auf ihrem Lebensweg und schöpft daraus die Hoffnung auf ihre ewige Zukunft und auf die Erfüllung des Göttlichen Gesetzes in der ganzen Schöpfung. Die wahre Hoffnung wird so zur Quelle des Trostes, der Ermutigung, der Beseelung, der Lebenskraft, der Lebensfreude, der Geborgenheit, als würde die Seele zur Partei einer Himmlischen Lebensversicherung, die ihre Zukunft absichert und eines Tages das Leid des Lebens ausgleichen soll.

Du sollst wissen und erkennen, dass die Seele an diesen Erfahrungen in dem Maβe Anteil haben kann, wie sie die Sonne des wahren Lebens, den Gott der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung voll und ganz in ihr Leben zulässt, Ihn annimmt mit der Fülle Seines unfehlbaren Gesetzes, und ihr Leben bedingungslos und vollkommen an Ihm als ihrer einzigen Bestimmung orientiert.

In dem Maβe, wie sie dies alles nicht oder nicht ausreichend empfindet und sie sich nicht von ganzem Herzen und mit Ausdauer an all dem orientiert in vollkommener Verleugnung ihrer Selbst und ihrer eigenen vermeintlichen Bedürfnisse und Erwartungen im Leben sind ihre Liebe, ihr Glaube und ihre Hoffnung beschmutzt und wird die Göttliche Sonne nicht die Gelegenheit bekommen um den unvermeidlichen Wolken über ihrem Lebensweg einen Sinn zu geben und diese aufzulösen. Sie wird dann nie die Freude erfahren, dass ihre kalten Stunden aufgewärmt werden, die Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen und der Regenbogen sich nach dem Regen auf ihrem Weg zeigt, denn sie wird vielmehr die Finsternis, die Kälte und die Dürre erfahren als das Licht, die Wärme und die Freude".


33. Die spirituell weibliche Natur der Seele

Myriam fragte einst die Himmlische Herrin, wieso Sie auf 'die Seele' immer in der weiblichen Form verweist. Sie antwortete folgendermaβen:

"Ich betrachte die Seele als weiblich, und zwar nicht lediglich im grammatikalischen Sinn des Wortes. Der spirituelle Grund ist folgender:

Die Menschenseele empfängt die Saat Gottes um Seine Werke zu tragen und sie für die Welt zu gebären. Mit diesem Bild vor Augen können sich die Seelen konkret vorstellen, dass Gott Seine Werke in der Schöpfung durch Menschenseelen vollbringen will: Sein Wille ist die Göttliche Saat, die Er in Menschenseelen ergieβt, damit diese sie in sich tragen und sie durch ihr Tun und Lassen und ihre innere Verfassungen, ihre Gefühle, Gedanken und Bestrebungen als Früchte von Gottes Willen gebären.

Der Schöpfer will jede Menschenseele als Trägerin Seiner Saat einsetzen, aus welcher die Wirkungen der von Ihm entworfenen Werke in der Welt sichtbar werden müssen.

Gerade aus diesem Grund hat jede Menschenseele die Berufung, als Braut Christi zu leben, als Empfängerin Seiner Werke der Erlösung mit der Lebensaufgabe, diese Werke für die ganze Welt zu gebären, d.h. sie sichtbar erschlieβen zu helfen".


34. Die Seele als Wagen

Einst schenkte die Herrin aller Seelen Myriam das nachfolgende Bild:

Wenn du dir die Seele wie einen Wagen vorstellst, wäre der Glaube der Motor, der freie Wille das Lenkrad und die Liebe der Kraftstoff, das Benzin.

Eine Seele ohne wahren Glauben an Gott ist wie eine tote Seele. Ihr Motor springt nicht einmal an, somit kommt sie auf dem von Gott für sie beabsichtigten Lebensweg nirgendwo hin.

Der freie Wille ist der Mechanismus, der bestimmt, in welche Richtung sich der Wagen bewegt, und somit ob die Seele ihre wahre Bestimmung erreicht oder nicht, bzw. wie weit sie von ihrer Bestimmung abirrt, also in welchem Maβe sie Gottes Werke tut oder nicht.

Die wahre Liebe ist der Kraftstoff, der sämtliche seelischen Vorgänge nährt. Eine Seele, welche die wahre Liebe nicht in Anwendung bringt, bleibt einfach aus Mangel an Nahrung für ihre seelischen Fähigkeiten stillstehen.

So kann der freie Wille einer Seele zwar sehr aktiv sein, aber wenn es ihr an Liebe mangelt, wird die Seele trotzdem niemals ihre Bestimmung erreichen. Es ist so, als würde sie ständig ziellos herumfahren. Sogar eine Seele, die glaubt ohne jedoch die Liebe in Anwendung zu bringen, wird ihre Bestimmung nie erreichen, denn die Seele bewegt sich zwar, aber es fehlt dem Wagen an Kraftstoff. Deshalb ist es möglich, und kommt es sogar hin und wieder vor, dass eine Seele ein Mindestmaβ an Glauben instand zu halten vermag und an der Oberfläche ihren freien Willen dazu anwendet, das Gute anzustreben, aber trotzdem ihre Lebensreise dadurch in unfruchtbarem Zustand hält, dass es ihr an wahrer Liebe fehlt. Bei oberflächlichen Gläubigen (so wie diese im Volksglauben so häufig aufzufinden sind) ist dies oft der Fall: Theoretisch streben sie das Gute an und glauben sie, Gottes Werke tun zu wollen, aber es mangelt ihnen an Kraftstoff, sodass sie in Wirklichkeit nirgendwo hin kommen und somit für Gott unfruchtbar bleiben.

Aufgrund dieses Bildes kannst du auch verstehen, wieso es falsch ist wenn manche Seele meint, sie könnte dadurch aus ihrem sündhaften Leben befreit werden, dass sie sagt 'ich will meinen freien Willen nicht länger haben'. Die Seele MUSS ihren freien Willen instand halten, aber sie soll ihn aktiv und bewusst zugunsten des Guten einsetzen und dafür sorgen, dass ihre Kraftstoffleitung sauber bleibt, d.h. dass sie in hinreichendem Maβe Liebesfeuer ihrem Glauben (dem Motor) zuführt um anschlieβend, derart genährt, ihr Lenkrad in die richtige Richtung zu drehen und sich gerade auf Gott zu zu bewegen".


35. Die Seele als Fluss

Die Himmlische Herrin schenkt das nachfolgende Bild:

Die Seele ist einem Fluss ähnlich, der zum Zeitpunkt, zu welchem sie aus Gottes Herzen in der Absicht der Welt anvertraut wird, ihr einziges Leben zu führen, mit kristallklarem Wasser gefüllt ist, das ohne jegliche Hemmung strömt. Das Wasser ist kristallklar weil in einer Seele, welche die wahre Liebe über alles lebt, keine Spur von Schlamm eine Chance bekommt sich festzusetzen, indem keine Spur der Finsternis irgendwelche Chance bekommt und die Strömung dadurch ungehemmt ist, dass die Seele keine Bedingungen stellt und sich in ihrer inneren Empfindung und Anwendung der Liebe in keinerlei Weise abbremsen lässt, auch nicht durch irgendwelche Selbstsucht noch durch irgendwelches Gefühl der Unzufriedenheit oder der Auflehnung gegen ihre Lebensumstände, durch irgendwelche Eifersucht, durch irgendwelche Bitterkeit oder sonstige negative Verfassungen und Einstellungen.

Sobald die Seele einer Versuchung der Eifersucht, des Grolls, der Unzufriedenheit oder irgendwelcher anderer Form finsterer innerer Verfassung nachgibt, ermöglicht sie es den Kräften der Finsternis, einen Stein in ihren Fluss zu werfen, wodurch die Strömung behindert wird. Je mehr Steine (d.h. Versuchungen, denen die Seele nachgibt) in den Fluss fallen, desto mehr verlangsamt sich die Strömung, desto mehr versetzt sich das Wasser an manchen Stellen in Wirbelung (d.h. Turbulenz, Strudel, örtliche 'Stürme'), und desto mehr lagert sich Schlamm ab.

Die Strömung (d.h. die aktive Liebe) wird unregelmäβig und verschmutzt, und letztendlich wird der Fluss zum Abwasserkanal, in welchem das Wasser an vielen Orten stillsteht und anfängt zu gären, an anderen Stellen Wirbel aufweist, an noch anderen Stellen sogar die Richtung ändert, und ernsthaft verseucht ist. In einem solchen Fluss leben nicht länger Hunderte von Pflanzen und Wassertieren (Symbole des Lebens als Werk Gottes), sondern ausschlieβlich Bakterien, Schimmel und Parasiten, die Krankheiten auslösen und alles verseuchen, was mit dem Wasser in Berührung kommt.

Verwünschungen und Verfluchungen, Äuβerungen des Grolls, der Rachsucht und des Hasses sprudeln in Form eines übel riechenden, Ekel erregenden und Krankheiten auslösenden Qualms aus dem gärenden Wasser hervor. Fische, die in diesem Wasser landen, sterben. Jeder Sonnenstrahl auf der Wasseroberfläche erzeugt nicht länger gesunden Wasserdampf, sondern den Gestank von Gärung und Fäulnis, der sogar bis weit von den Ufern entfernt Krankheiten verbreitet.

Die Aufgabe und die heilige Pflicht einer jeden Seele liegen darin, tief im Inneren den kristallklaren Fluss instand zu halten, den Gott in ihr hat entspringen lassen. Jede Verunreinigung des Wassers soll in der Stunde des Lebensgerichts der Seele als Zeugnis dafür gezeigt werden, dass sie versäumt hat, Gottes Gesetz zu beachten und dass sie gegen das heilige Gesetz der wahren Liebe verstoβen hat.

Es lieβe sich so betrachten, dass Gott in der Stunde des Lebensgerichts eine Analyse des Wassers aus dem Fluss der Seele vornimmt. Die Qualität des Wassers legt dann Zeugnis für das Maβ ab, in welchem die Seele Seine Liebe benutzt hat und sie in reinem Zustand hat strömen lassen, ebenso wie für das Maβ, in dem sie ihren Fluss vor Verschmutzung geschützt hat, damit sie Seine Werke in einem Stand vollbringen kann, der Seiner Vollkommenheit einigermaβen würdig ist.


36. Über die Menschenfurcht

Die Himmlische Herrin lenkte einst die Aufmerksamkeit auf die Menschenfurcht als einen der gröβten Antriebe allen Tuns und Lassens vieler Seelen, und Sie wies darauf hin, dass die Menschenfurcht im Rahmen der Passion in der dreifachen Verleugnung Jesu durch Petrus am Abend vom Gründonnerstag an den Pranger gestellt wurde.

Einst definierte die Herrin Menschenfurcht als die Neigung von Seelen, den Reaktionen und Aussagen ihrer Mitmenschen mit Bezug auf ihr Verhalten oder auf ihre Lebenssituation einen derart groβen Wert beizumessen, dass sie ihr ganzes Tun und Lassen, ihre ganzen Worte und Auffassungen, insoweit sie diese bekannt geben, bei diesen erwarteten Reaktionen und Aussagen anpassen. Es handelt sich somit um die Neigung, sich nach dem zu verhalten, was man von anderen an Billigung bzw. an Missbilligung erwartet.

Aus diesem Grund ist die Menschenfurcht etwas, das man als Norm für das eigene Verhalten annimmt, sodass man sich nicht mehr spontan an Gottes Erwartungen orientiert, sondern das eigene Verhalten weitgehend von den Meinungen anderer bestimmen lässt.

Menschenfurcht ist für einen Menschen in dem Maβe desto wichtiger, wie er es für wichtiger hält, von anderen gepriesen bzw. als interessant betrachtet zu werden, oder mindestens vom Mitmenschen nicht missbilligt oder negativ betrachtet zu werden. Für diesen Menschen ist nicht Gottes Meinung wichtig, sondern die Meinung seines Mitmenschen.

Petrus fürchtete um sein Schicksal falls er gestehen sollte, dass er Jesus kennt und Ihm folgt. Aus diesem Grund verneinte er, dass er Jünger Jesu ist, und brach dadurch vor den Augen der Menschen seine sichtbare Verbindung mit Gott. Das Gleiche tut der Mensch, der aus Menschenfurcht ebenso wie aus dem Antrieb heraus lebt, in jeder Situation Bewunderung, Lob bzw. Billigung von Menschen zu ernten.

Menschenfurcht ist in gewisser Hinsicht eine Form des Opportunismus. Opportunismus ist die Lebenseinstellung, bei der ein Mensch seine Meinung, seine Handlungen, seine Worte usw. ständig anpasst, je nach demjenigen, den er zu einem gewissen Zeitpunkt vor sich hat. Ein Opportunist kann zum Beispiel innerhalb einer einzigen Stunde anscheinend inständig und überzeugend vollkommen verschiedene politische Überzeugungen hegen, je nach der offensichtlichen oder aber vermeintlichen politischen Gesinnung seines Gesprächspartners.

Opportunismus macht dadurch einen Menschen vollkommen unberechenbar und unzuverlässig, und macht eine Seele zum scheinbaren Vorkämpfer jeglicher erdenklichen Gedanken. Aus diesem Grund kann ein Opportunist auf besonders fruchtbare Weise von der Finsternis dazu manipuliert werden, sich für die Werke der Finsternis einzusetzen.

Die Himmlische Herrin weist darauf hin, dass eine Seele, die aus Menschenfurcht heraus handelt, sehr leicht dazu kommen wird, Jesus zu verleugnen: Da sich diese Seele in ihrem Tun und Lassen nicht vom Heiligen Geist, von Gottes Vorsehung und vom Göttlichen Gesetz führen lässt, sondern von den Reaktionen, die sie von Menschen erwartet ebenso wie vom Einfluss, den sie sich von diesen Reaktionen auf das Bild verspricht, das Mitmenschen von ihr hegen werden und deshalb von der möglicherweise zu erwartenden Anerkennung durch ihren Mitmenschen, verleugnet sie ständig Gott dadurch, dass sie die Meinung von Menschen und den zu erwartenden Einfluss von dieser Meinung auf ihr eigenes 'Wichtig-Erscheinen' bzw. 'In-Ordnung-Erscheinen' für wichtiger hält. In Gottes Augen scheint sich diese Seele vor Ihm zu schämen und es für viel wichtiger zu halten, was Menschen von ihr denken als was Gott Selbst von ihr denkt. Trotzdem werden die Fruchtbarkeit und der Wert eines Menschenlebens ausschlieβlich von dem Maβe bestimmt, wie die Seele in erster Linie für die Erfüllung von Gottes Werken gelebt hat.

Eine Seele, die aus Menschenfurcht heraus lebt, zeigt Gott, dass sie das weltliche Leben für wichtiger hält als das Ewige Leben, denn sie verleugnet die Wege des Heils in der Absicht, weltliche Scheinvorteile zu erwerben.

Ein Mensch, der aus Menschenfurcht heraus lebt, trägt somit ständig zu einer der schmerzhaftesten Erfahrungen Jesu am Gründonnerstag bei.

Die Gottesmutter wies einst darauf hin, dass das Ausmaβ, in welchem die Menschenfurcht als Antrieb des Tuns und Lassens wirksam ist, zeigt, in wie weit der betreffende Mensch mit dem Herzen in der Welt verwurzelt ist (was auf ein hohes Maβ an Menschenfurcht hinweist) oder aber an Gott orientiert ist (was auf ein Mindestmaβ an Einfluss wegen der Menschenfurcht auf sein Verhalten hinweist).

Menschenfurcht lässt sich nie voll und ganz ausschlieβen, weil der Mensch in bestimmten Situationen seinen Mitmenschen dadurch brüskieren kann, wenn er sich offensichtlich gar nichts aus der Meinung dieses Mitmenschen über ihn, sein Verhalten oder seine Auffassungen macht. Ungesund für das seelische Leben wird dies schon, sobald ein Mensch in einem solchen Ausmaβ der scheinbaren Meinung bzw. der zu erwartenden Meinung anderer über ihn Wichtigkeit beimisst, dass er sich erstens nicht mehr spontan, sondern sich in allem berechnend verhält, und zweitens seine Rolle als Werkzeug für die Erfüllung von Gottes Werken vergisst – oder verleugnet, denn genau dieser letzte Fall führt eine Seele auf den Weg der Verleugnung von Gottes Gesetz und somit von Jesus als Vorbild dieses Gesetzes, als Muster spiritueller Vollkommenheit, welche letztendlich das einzige gültige Ziel einer jeden Menschenseele sein soll.


37. Parabel vom Wasserbecken und den Filteranlagen

Eine Seele, die finstere Herzensverfassungen hegt, macht nicht nur diejenigen zum Opfer, gegen welche diese Verfassungen unmittelbar gerichtet sind.

Die Herrin aller Seelen schenkte Myriam die nachfolgende Parabel:

"Betrachte ein Wasserbecken, mit schwer verschmutztem, übelriechendem Wasser voller Chemikalien und Bakterien gefüllt. Aus diesem Becken flieβt Wasser durch ein ganzes Netz von Gräben und Röhren in unterschiedliche Richtungen.

Dieses Wasserbecken ist das Herz einer finster gesinnten Seele, die Verfassungen sowie Selbstsucht, Eifersucht, Groll, Rachsucht, Hass und allgemeinen Unfrieden hat Wurzeln schlagen lassen, ebenso wie eine Neigung, Mitgeschöpfen zu schaden, sie zu verwünschen, zu quälen und zu zerstören. Die Gräben und Röhre sind die Verbindungen, die es zwischen der Seele und allen ihren Mitgeschöpfen gibt durch ihr ganzes Tun und Lassen, sämtliche Worte, Gefühle, Bestrebungen, Wünsche, alles, was in der Seele lebt und alles, was von ihr bezüglich ihrer Mitgeschöpfe ausgeht.

Die Gräben und Röhre sind also die Kommunikationskanäle, die aus diesem Herzen zu allen Mitgeschöpfen laufen, wobei du Kommunikation nicht lediglich als Worte betrachten sollst, sondern auch, und zwar in einem noch gröβeren Ausmaβ, als sämtliche Gefühle, Wünsche und Gesinnungen, die aus dem Herzen zu allen Mitgeschöpfen hinausgehen.

Das Wasser aus dem Becken kommt durch eine Filteranlage in die Gräben und Röhre. Diese Filteranlage ist nichts anderes als das Gewissen der Seele. Die Seele muss ihre Filteranlage dadurch rein erhalten, dass sie eine reine Anwendung der selbstlosen Liebe anstrebt, der einzigen Kraft, die das Gewissen tauglich und gesund erhalten kann. In einer Seele, die finstere Herzensverfassungen hegt, wird diese Filteranlage ständig vom schwer verschmutzten Wasser aus dem Becken ihrer Herzensverfassungen, ihres Gemüts und ihres ganzen Gefühlslebens beflossen, und verändert sich diese selber ebenfalls in Herde von Bakterien, Schlamm, Chemikalien und den unterschiedlichsten Giften.

Dies heiβt, dass alles, was durch diese Filteranlage strömt, egal zu welchem Mitgeschöpf, ja sogar zu Gott Selbst, unvermeidlich mit dem Gestank und dem Gift aus dem Becken selbst beladen ist, auch in den Fällen, in denen die Seele einem Mitgeschöpf gegenüber 'ihr schönstes Gesicht' vorzuzeigen versucht und somit meint, sie würde jenem Geschöpf gegenüber 'reines Wasser' strömen lassen. Das Wasser wird nie als reine Flüssigkeit bei jenem Mitgeschöpf (und ebenso wenig bei Gott Selbst) eintreffen, es wird automatisch Träger von Gestank, Giften, Chemikalien und Bakterien sein, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie die Seele versäumt, in ihrem Gewissen die Ordnung wiederher zu stellen und damit anzufangen, beständig in Einklang mit dem Göttlichen Gesetz der selbstlosen Liebe Gottes Werken und allen Mitgeschöpfen gegenüber zu leben.

Wie bekommt auch Gott Selbst Anteil an der Strömung, die von einer Seele ausgeht, sogar an dieser, welche gegen bestimmte Mitgeschöpfe gerichtet ist? Der Grund liegt in der Tatsache, dass Gott in jedem Geschöpf lebt, dass Er jede Einzelheit des inneren Lebens eines jeden Geschöpfes, sämtliche Schmerzen, sämtliche Empfindungen mitbekommt. Aus diesem Grund spürt Gott Selbst unmittelbar alles, was einem Mitgeschöpf zugefügt wird, sodass jeder negative Gedanke, jedes negative Gefühl, jede Verwünschung, jedes negative Wort, jede Tortur, alles Leid seitens einer Seele gegen ein Mitgeschöpf gerichtet, von Ihm Selbst bis in die geringsten Einzelheiten gespürt wird.

Daher meine goldene Regel als Richtlinie für jedes Verhalten und für alle inneren Verfassungen: Vergiss nie, dass jede Seele durch ein unsichtbares Netzwerk mit jedem Mitgeschöpf und mit Gott Selbst verbunden ist, und dass alles, was in einer Seele lebt und alles, was von ihr ausgeht, ob positiv oder negativ, ob von Licht oder von Finsternis erfüllt, das ganze Netzwerk beeinflusst, in allen seinen Knotenpunkten und allen seinen gegenseitigen Verbindungskanälen".


38. Über die Reinheit

Die Himmlische Herrin lehrte bereits vor vielen Jahren über die Reinheit. Da sich viele Seelen nicht über diese besondere Tugend im Klaren sind, stellte Sie diese in einem Gleichnis vor:

Die Himmelskönigin benutzt das Bild von Gott als Sonne und der Seele als Spiegel. Die Sonnenstrahlung setzt sich im Wesentlichen aus zwei Hauptkomponenten zusammen: Licht und Wärme. Die Wärme der Göttlichen Sonne ist die Liebe, die als das Grundelement von Gottes Wesen gilt.

Die Seele lässt sich als Spiegel betrachten, welche die Strahlung der Göttlichen Sonne einfängt um sich am Leben zu erhalten und Gottes Werke tun zu können. Die Seele soll das eingefangene Licht und die eingefangene Wärme im höchst möglichen Ausmaβ in sich einbauen und durch das ganze Netzwerk der Schöpfung weiterleiten. Das Maβ, in dem die Seele das Licht weiterleiten kann, ist das Maβ ihrer Reinheit. Die Seele muss ihren Spiegel möglichst rein erhalten, damit dasjenige, was sie von Gott erhält, unverzerrt durch das Netzwerk der Schöpfung gestrahlt werden kann und es überall Leben bringen und instand halten kann.

Jede Sünde, jede Untugend, jede Neigung zu finsteren Gedanken, Gefühlen oder Wünschen hinterlässt auf dem Spiegel Flecken oder Spritzer. Der Spiegel verliert allmählich seine Fähigkeit um Gottes Licht und Wärme weiterzustrahlen. Diesen Zustand bezeichnet die Herrin als Verschmutzung bzw. Verunreinigung oder relative Unreinheit.

Je unreiner die Seele ist, mit anderen Worten: je mehr Finsternis sie in sich hat Wurzeln schlagen lassen oder Gelegenheit geboten hat um sich auszuwirken, desto mehr Flecken und Spritzer werden auf ihrem Spiegel hinterlassen und desto weniger kann sie das Licht Gottes unverzerrt weiterstrahlen. Aus diesem Grund wird das Maβ ihrer Reinheit auch das Maβ bestimmen, in dem die Seele die Wärme (die Liebe) weiterleitet. Wahre selbstlose Liebe ist ohne ein hohes Maβ an Reinheit nicht möglich, denn wahre selbstlose Liebe ist das Wesen von Gott Selbst, und Reinheit drückt das Maβ aus, wie eine Seele Gott ähnlich sieht. Je weniger die Seele 'Gott ebenbildlich ist', desto weniger wird sie auch wahre selbstlose Liebe zu Gott Selbst, zu Seinen Werken (z.B. der Schöpfung) und allen ihren Mitgeschöpfen aufbringen.

Die Reinheit als Maβ, in dem die Seele Gottes Licht ungehemmt weiterleiten kann, bestimmt das Maβ, in dem die Seele Gott ebenbildlich ist. Eine vollkommen reine Seele strahlt Gottes Licht so vollkommen weiter, dass sie Gottes Werke im höchsten Ausmaβ verwirklichen und Gottes Gegenwart im höchsten Ausmaβ spürbar machen kann.

Dieser absolute Gipfel der Reinheit wurde unter allen Menschenseelen im Lauf der Heilsgeschichte einzig und allein in der Heiligen Jungfrau Maria vorgefunden, der Unbefleckten Empfängnis und lebenslänglich vollkommen sündenlosen, von Gott über alles erhobenen 'Frau', die aufgrund Ihrer makellosen Reinheit bereits während Ihres irdischen Lebens eine uneingeschränkte Macht über alle Finsternis besaβ und deswegen mit Recht unter allen erschaffenen Menschenseelen die Auserkorene ist, die kraft Göttlicher Vollmacht im Zusammenwirken mit den lebenslänglich vollkommen Ihr geweihten Seelen den Kopf der Schlange, mit anderen Worten: sämtliche Werke der Finsternis und ihre Wirkungen in der Schöpfung, zermalmen und dadurch das Reich Gottes auf Erden einläuten soll. Dieses Reich soll die Frucht einer vollkommenen Erschlieβung der Saat der Erlösung sein, die von Jesus Christus in die Seelen gestreut worden ist, damit sie ihre Reinheit als Gottes Ebenbild vervollkommnen.

Je reiner die Liebe, die eine Seele aufzubringen weiβ, das heiβt: je mehr ihre Liebe ein Spiegelbild der Liebe von Gott Selbst ist, desto mehr ist die Seele dazu imstande, Gottes Wärme so unverkennbar spürbar zu machen, dass sich ihre Mitgeschöpfe in ihrer Gegenwart so geborgen und friedlich fühlen können, dass es ihnen so vorkommt, als würden sie unmittelbar von Gott Selbst erwärmt.

Die Herrin weist diesbezüglich darauf hin, dass es oft vorkommt, dass eine Seele hochgradig rein und liebevoll ist, trotzdem jedoch in manchen Mitmenschen keine Gefühle der Geborgenheit, der Friedlichkeit und der Gegenwart Gottes weckt weil diese Mitmenschen selbst nicht bzw. wenig für Gottes Licht und Wärme empfänglich sind, und zwar deswegen, weil sie selber zu sehr verunreinigt sind um Gottes Gegenwart zu spüren. Die Seele vor ihnen kann dann durchaus in hohem Maβe ein treuer Spiegel von Gottes Herzen sein, während sie selbst dies dadurch nicht erkennen, dass sie sich weitgehend von Gott getrennt haben. Reinheit bezieht sich ja nicht nur auf die Fähigkeit das Licht und die Wärme Gottes möglichst unverzerrt und möglichst vollkommen an alle Mitgeschöpfe weiterzuleiten, sondern ebenfalls auf die Fähigkeit dieses Licht und diese Wärme als wesentliches Geschenk aus der Hand von Gott Selbst zu erkennen. Je unreiner eine Seele ist, desto weniger ist sie dazu imstande, sowohl Licht und Wärme zu schenken als auch Licht und Wärme wiederzuerkennen, anzunehmen und in sich aufzunehmen. Diese beiden Fähigkeiten bestimmen das Maβ, in dem eine Seele Spiegel ihres Schöpfers ist, der Sich Selbst aus Liebe und Licht zusammensetzt.


39. Das Gleichnis der Lebensaufgabe

Die Herrin aller Seelen drückte einst die Lebensaufgabe einer jeden Menschenseele im nachfolgenden Bild aus:

Gottes Reich auf Erden ist wie ein riesiger Obstgarten, der von allen Menschenseelen gemeinsam bearbeitet werden soll.

Jede Seele bekommt ein Stück dieses Obstgartens zugewiesen in der Absicht, dass sie dieses Stück während ihres ganzen Lebens bearbeitet und durch ihr ganzes Tun und Lassen, ihre ganzen Herzensverfassungen, alle ihre Wünsche, Vorstellungen, Erwartungen und Bestrebungen zur höchst möglichen Fruchtbarkeit bringt.

In dem Maβe, wie die Seele ihr ganzes Leben lang in ihrem ganzen Tun und Lassen und in allem, was in ihr umgeht, eins mit dem Willen Gottes ist, und wie sie Gottes Gesetz der wahren selbstverleugnenden Liebe lebt, desto reicher wird ihr Stück des Obstgartens.

Am Ende des Lebens wertet Gott die Ernte der Früchte aus. Je mehr die Seele durch Anwendung der wahren Liebe in ihrem ganzen Tun und Lassen und in allem, was in ihr umgeht, eins mit dem Herzen Gottes gewesen ist, desto reicher wird die Ernte aus ihrem Stückchen des Obstgartens sein, was heiβt, dass Gott desto mehr Nahrung für Sein Reich auf Erden aus ihm beziehen kann.

Die ganze Lebensaufgabe einer jeden Seele besteht somit daraus, dass sie durch Anwendung vollkommener selbstloser Liebe zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens einen möglichst reichen Obstgarten bereitet. Die Heiligkeit der Schöpfung wird deshalb durch das Maβ bestimmt, wie alle Teile des Obstgartens reich an Früchten sind, und somit durch die Anzahl der Menschenseelen, die in einem hohen Ausmaβ Gottes Gesetz erfüllt.

Jeder Augenblick, an dem die Seele mehr an sich selbst, an eigenen vermeintlichen Bedürfnissen und Interessen, an der Verwirklichung ihrer eigenen Vorstellungen und Erwartungen orientiert ist, fangen die Bäume in ihrem Stückchen des Obstgartens an zu verdorren und fallen die Früchte frühzeitig von den Bäumen. Ihre Ernte wird kleiner und weniger nahrhaft, und ihr Stück vom Paradies verändert sich allmählich in einen kahlen und trostlosen Wald.

Seelen, die in Selbstsucht, Selbsterhebung und negativen Verfassungen wie etwa Eifersucht, Mangel an Vergebungsbereitschaft, bösartigen Gedanken, Gefühlen und Wünschen leben, lassen ihr kleines Stück des Obstgartens zu einer dürren, unfruchtbaren und kahlen Landschaft verfallen, die immer weniger Leben trägt, mit einem Boden, der verseucht ist.

Je mehr sich eine Seele aus ihrem Herzen heraus aufrichtig, spontan und bedingungslos an Gottes Herzen orientiert – mit anderen Worten: das Herz Gottes, die Quelle aller vollendeten Liebe als Muster ihrer eigenen Herzensverfassungen betrachtet – desto reiner bleibt ihr Boden, denn dann wird dieser Boden ständig mit den Gnaden von Gottes Sonnenschein und fruchtbar machendem Regen und Tau genährt. Je mehr sich die Seele an sich selbst statt an Gott orientiert, desto ärmer wird ihr Boden und desto mehr verseucht er, denn der Heilige Geist erhält nicht mehr die Gelegenheit um ihn zu reinigen.

So gibt es Seelen, deren Stück des Obstgartens mit einer Einöde vergleichbar ist, bis hin zu einem Boden nach einer Nuklearkatastrophe. Diese Seelen bringen für Gottes Reich auf Erden keine Früchte mehr ein, sondern vergiften immer gröβere Flächen des Bodens und des Obstgartens, die Gott als Paradies gemeint hatte, als Spiegel der vollendeten Schönheit und der vollendeten Fruchtbarkeit Seines eigenen Herzens.

Das absolute Gegenteil war das Stück Obstgarten der Heiligen Jungfrau: ein einmaliges Stück Paradies einer absolut vollendeten Heiligkeit, das Nahrung für sehr viele in allen Jahrhunderten einbrachte, denn Ihre Früchte waren so üppig, dass sich ihr Ertrag ewig während vervielfachen konnte und die Samen aus Ihren Früchten von Gott in jede Seele gestreut werden konnten, die dazu bereit sein würde, Maria lebenslänglich im heiligen Bund der Weihe an Gott durch die Königin von Himmel und Erden bedingungslos nachzufolgen, die ja das verkörperte Muster des höchst entwickelten Ebenbild Gottes war, ist und immer sein wird.


40. Die Saat des Unkrauts

Die Himmlische Herrin schenkte einst das nachfolgende Bild:

"Was bestimmt ob eine Versuchung zur Sünde wird oder nicht? Versuchung ist Saat, die vom Bösen in den Boden einer Seele gestreut wird. Ist dieser Boden für diese Saat empfänglich, mit anderen Worten: ist dieser Boden geeignet um diese Saat zu nähren, so schieβt die Saat als Unkraut auf. Dieses Unkraut ist die Sünde, die Frucht aus dem Samen der Versuchung.

Deshalb kann die Sünde nur in dem Maβe entstehen, wie sich die Seele für die Einwirkungen der Versuchung fruchtbar macht. Dies ist auch der Grund, weshalb eine Seele zu Unrecht dem Bösen die Schuld für eine Sünde zuschiebt: Satan gibt zwar zur Sünde Anlass, aber es ist die Seele selbst, die diesen Anlass in Wirklichkeit umsetzt.

Jede Menschenseele hat die Macht um entweder mit Satan mitzuwirken, oder nicht. Tut sie es schon, so wird sie zu einem Kanal von Finsternis. Tut sie es nicht, so wird sie zu einem Kanal von Licht".

Von wesentlicher Bedeutung in diesen Worten ist die Erkenntnis, dass die Seele ihren Boden in dem Maβe für die Saat der Versuchung empfänglich macht, wie sie sich mehr von der Anwendung von Gottes Gesetz der wahren Liebe entfernt. Eine Seele, die unter allen Umständen die selbstverleugnende Liebe allen ihren Mitgeschöpfen gegenüber bedingungslos lebt, neigt nicht mehr so leicht dazu, Versuchungen nachzugeben. Der Grund liegt in der Tatsache, dass eine Seele, die sich selbst verleugnet, ihren eigenen Bedürfnissen wenig Bedeutung beimisst und die Bedürfnisse ihrer Mitgeschöpfe für wichtiger hält als ihre eigenen Bedürfnisse. Dadurch wird es für die Finsternis beträchtlich weniger leicht, sie dazu zu verführen, gegen das Göttliche Gesetz zu verstoβen, da das Göttliche Gesetz von jeder Menschenseele erwartet, dass sie unter allen Umständen allen ihren Mitgeschöpfen dient, sie unterstützt und sie liebt.

Wahre Liebe ist als die Verfassung zu verstehen, aus welcher heraus die Seele zu nichts anderem als dazu lebt, das Wohl aller ihrer Mitgeschöpfe zu fördern (siehe die umfassende Begriffsbestimmung der wahren Liebe hier). Eine Seele, die so lebt, wäre mit einem Garten vergleichbar, dessen Boden nur die schönsten Blumen nährt, dabei aber wie Gift für all dasjenige ist, was in einem Ziergarten keinen Platz hat.


41. Der Garten des Lebens

Eines Tages zeigte die Himmelskönigin Myriam Bilder, die Sie folgendermaβen erläuterte:

"Du kannst es so betrachten, dass Gott jeder Seele, die Er in die Welt sendet, gleichsam einen Garten auf Leihbasis anvertraut, den sie während ihres ganzen Lebens auf Erden bearbeiten und nach ihrem Leben Gott zurückgeben soll.

Der Boden dieses Gartens ist mit den unterschiedlichsten Göttlichen Samen versehen, durch welche Er Sein Geschöpf für ein Leben rüsten will, das Früchte zum Ernähren der Fundamente vom Reich der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit einbringt, das Er zugunsten aller Geschöpfe auf Erden gründen will und bei dessen Gründung jede einzelne Menschenseele mitwirken soll.

Die Seele kann diese Samen nur in dem Maβe reifen und zu Blumen und Bäumen aufwachsen lassen, wie sie die Sonnenstrahlen von Gottes Liebe, den Regen Seiner Gnaden und die Brise des Heiligen Geistes in sich voll und ganz zunutze macht. Die Sonnenstrahlen, Regentropfen und die Brise von Gottes wegen bilden die Zeichen von Gottes ununterbrochenem Einsatz für das Wohl und das Ewige Glück einer jeden Menschenseele, die Zeichen, auf welche die Menschenseele auf passende Weise reagieren soll, damit sie durch ständiges Zusammenwirken zwischen Gott und ihr selbst ihrem Leben auf Erden seinen vollen Sinn vermittelt und es zu einem positiven Beitrag zur Verwirklichung des Groβen Heilsplans macht, den Gott zugunsten der ganzen Schöpfung verfolgt.

Die Sonnenstrahlen von Gottes Liebe müssen die Gelegenheit bekommen, den Boden des Gartens aufzuwärmen. Dieses Aufwärmen wird nur in dem Maβe möglich, wie die Seele von innen aus voll und ganz empfänglich für die Strömung einer vollkommen selbstlosen und dienenden Liebe ist, d.h. in dem Maβe, wie ihr Herz vollkommen auf die Strömung der wahren Liebe zu allen ihren Mitgeschöpfen eingestellt ist. Gott schenkt Seine vollendete Liebe als Kraftstoff, welcher der Seele ein richtiges Wirken ermöglichen soll. Die Seele selbst muss dermaβen an dieser Liebe orientiert sein, dass dieser Kraftstoff tatsächlich 'produktiv' werden kann.

Hin und wieder lässt Gott die unterschiedlichsten Gnaden als Regentropfen in den Garten fallen. Diese Tropfen müssen in den Boden eindringen können, um dort mit den Göttlichen Samen zu verschmelzen, denn diese Samen brauchen das Wasser der Gnade, das Wasser Göttlichen Lebens, um ihre Fruchtbarkeit erschlieβen zu können. Dieses 'Eindringen' des Regens in den Boden erfolgt in dem Maβe, wie die Seele ihren Gartenboden weich erhält (durch eine Verfassung der Sanftmut und dadurch, dass sie keinerlei Erstarrung, Groll und Mangel an Vergebungsbereitschaft in sich zulässt). Auβerdem muss sie ihren Boden frei von den Steinen der Untugend und sämtlicher schlechten Gewohnheiten halten und darf sie ihn nicht mit den chemischen und Nuklearabfällen der unterschiedlichsten Sünden verschmutzen, welche den Boden verseuchen und die Göttlichen Samen allmählich unfruchtbar machen und sterben lassen.

Ohne Unterlass lässt der Heilige Geist eine sanfte Brise durch den Garten wehen, die versucht, ihn mit dem Blütenstaub Himmlischer Inspirationen und Belehrungen und nützlicher Worte und Vorbilder seitens Mitgeschöpfe zu befruchten, die Gottes Vorsehung auf den Lebensweg der Seele zu führen versucht, damit sie zu einem wahrlich spirituell fruchtbarem Leben gebildet wird. Diese selbe Brise überträgt ebenfalls den Blütenstaub aus dem eigenen Garten auf andere Gärten, in dem Maβe, wie im eigenen Garten Blumen seelischer Reife zum Blühen gekommen sind, die andere Gärten überhaupt befruchten helfen können. So versucht der Heilige Geist durch gezielte Inspirationen, durch Werke Göttlicher Vorsehung, durch Mitgeschöpfe und durch die inneren Wirkungen und Belehrungen seitens Seiner Himmlischen Braut, der Himmelskönigin, die Seele aktiv und fruchtbar als Glied im Netzwerk der ganzen Schöpfung zu machen und zu erhalten. Ohne ein ungehemmtes Einwirken durch dieses Element können die Sonnenstrahlen und die Regentropfen nie ihre von Gott beabsichtigte Kraft und Wirkung im Seelengarten entwickeln.

In der Stunde ihres Lebensgerichts muss die Seele Gott ihren Garten zurückgeben. In jener Stunde richtet Gott den Zustand des Gartens, seine Beschaffenheit, seine Schönheit, das von seinen Blumen erzeugte Parfüm, die Menge und Qualität der im Garten gereiften Früchte, das Maβ, in dem sein Boden fruchtbar, rein und gesund ist, und das Maβ, wie er zur Befruchtung anderer Gärten oder aber eben zum Verseuchen derselben beigetragen hat.

Haltet euch diese Bilder euer Leben lang vor Augen, denn sie drücken all dasjenige aus, was die Seele sowohl unmittelbar von Gott als durch ihre Mitgeschöpfe ab dem Augenblick ihrer Schöpfung bis zu ihrem letzten Lebensaugenblick in die Hände bekommt, damit sie durch ihr Leben auf Erden die Ernte hervorbringt, zu welcher ihr Schöpfer sie bestimmt, und dadurch den wahren Sinn und Zweck ihres Lebens auf Erden erfüllt, denn der Letztere besteht nur daraus, dass die Seele einen möglichst groβen Beitrag zur Erfüllung des Plans leistet, den Gott mit der ganzen Schöpfung verfolgt".


42. Die Lebensversicherung der Seele

Einst schenkte die Himmelskönigin Myriam ein beachtliches Bild, das Seelen als Antrieb bei der Bewältigung ihres alltäglichen Kampfes gegen die Hindernisse auf dem Lebensweg dienen kann. Dieses Bild kann jede Seele dazu anregen, an ihr Leben positiver heranzugehen, mit anderen Worten: sich weniger leicht im negativen Sinn durch die Schattenseiten von Ereignissen, Situationen und Entwicklungen in ihrem Leben beeinflussen zu lassen. Auβerdem kann es dabei behilflich sein, Seelen zu einem Leben anzuregen, das möglichst genau im Einklang mit den Erwartungen ist, die ihr Schöpfer ihnen gegenüber hegt, wo Gott ja doch die Menschenseelen als Ebenbilder Seines Herzens gemeint hat, als reine Spiegel Seiner makellosen Liebe.

Die Herrin aller Seelen sprach folgendermaβen:

"Betrachte das Leben der Seele auf Erden als eine Lebensversicherung, die sie mit demjenigen eingeht, der sie in die Welt sendet.

Jede Seele ist dazu berufen, die Früchte der Erlösungswerke Christi in der Welt und in sich selbst erschlieβen zu helfen. Diese Werke sind absolut vollendet, aber ihre konkreten Wirkungen müssen durch aktive Beiträge seitens jeder Menschenseele erschlossen werden.

Diese individuellen Beiträge seitens jeder Menschenseele werden durch ihren Umgang mit den alltäglichen Prüfungen und Bürden geleistet. Jede Prüfung, jede Bürde, jede Unbequemlichkeit, jede Krankheit, jede Entbehrung, jede Ermüdung, jedes physische oder moralische Leiden, dies alles zusammen bildet das Ganze der Versicherungsprämien, welche die Seele an die Göttliche Gerechtigkeit bezahlt.

Aufgrund dieser ganzen Prämien wird das Göttliche Gesetz der wahren Liebe dazu befähigt, sich in der Welt auszuwirken. Dieses Gesetz sieht vorher, dass sich die Göttliche Liebe in der Welt nur in dem Maβe auswirken kann, wie der Strom der Göttlichen Liebe, durch welche Gott alles am Leben erhält und Seine Schöpfung im Gleichgewicht zu erhalten versucht, einen Bund mit der konkreten, selbstverleugnenden Liebe – d.h.: der vollkommen selbstlosen Liebe – eingehen kann, die Menschenseelen ihren Mitgeschöpfen – Mitmenschen, Tieren und sogar der Natur als Ganzem – entgegenbringen. Dieser Bund heiβt, dass der Strom der Göttlichen Liebe durch die Schöpfung ungehemmt angenommen und voll und ganz von Menschenseelen durch ihre Handlungen, Worte, Gefühle, Gedanken und Bestrebungen benutzt werden soll, die alle von aufrichtiger selbstloser Liebe und aufrichtigem selbstlosem Dienst an allen ihren Mitgeschöpfen in den unterschiedlichsten Situationen, Ereignissen und Begegnungen ihres Lebens erfüllt sein sollen.

Die 'Prämien' des irdischen Lebens als Lebensversicherung werden konkret in jeder Prüfung bezahlt, die in einer Verfassung einer solchen selbstverleugnenden, dienenden Liebe angenommen und getragen wird, in bewusstem Sehnen danach, dass die betreffende Prüfung zur Gründung einer besseren Welt beitragen möge, d.h. einer Welt, in welcher die Göttliche Liebe sich tatsächlich in dem Sinne auswirken kann, wie sie vom Schöpfer bezweckt worden ist, nämlich in einem Sinne, der jegliches Leid, Elend, Chaos und jeglichen Mangel an Wohl unmöglich macht.

Nach ihrem Leben auf Erden nimmt die Seele nach dem Maβ, in dem sie während ihres Lebens die Prämien protestlos und in wahrer Liebe beglichen hat, die Auszahlung eines 'Lebensversicherungskapitals' entgegen, das im Göttlichen Gesetz als Ewige Glückseligkeit bekannt ist. In dem Maβe, wie eine gröβere Anzahl von Menschenseelen höhere Prämiensummen zahlt, wird das Göttliche Gesetz vollkommener erfüllt, da dadurch die Auswirkungen des Erlösungsmysterium tiefer erschlossen werden.

Diese Erschlieβung zeigt sich in Form einer ausgeprägteren Atmosphäre von Liebe, Licht, Wärme, innerem Frieden, Glück und Gerechtigkeit in und zwischen gröβeren Zahlen von Geschöpfen. Der heutige Stand der Welt und die Lebensatmosphäre in dieser Welt zeigen, dass von den Menschenseelen zu wenig Prüfungen tatsächlich protestlos und mit aufrichtiger Liebe angenommen und getragen werden. Du könntest es so betrachten, dass die Prämienbeträge, welche der Groβe Versicherer (Gott, der Schöpfer) seitens des Ganzen aller Menschenseelen ausbezahlt bekommt, nicht reichen um die Ziele zu verwirklichen, die Er zugunsten der Schöpfung verfolgt, nämlich die Umgestaltung dieser von Finsternis erfüllten Welt in eine Welt, die konkret spürbar von aufrichtiger Liebe, Licht, Wärme, Herzensfrieden, Glück und Gerechtigkeit in und zwischen allen Geschöpfen erfüllt ist.

Sehr viele Seelen bekommen nach ihrem Leben kein Lebensversicherungskapital ausgezahlt, weil sie kaum Prämien bezahlt und sich auβerdem noch dadurch zusätzliche Schulden gegenüber der Ewigen Liebe zugezogen haben, dass sie während ihres Lebens mehrfach Mitgeschöpfen Leid oder Schäden zugefügt haben. Diese Seelen haben kaum oder gar keine Beiträge zu den Werken von Liebe geleistet, die Gott durch den Menschen auf Erden vollbringen will. Dies alles ergibt sich aus der heiligen Verpflichtung einer jeden Seele, die Erlösungswerke Christi in sich selbst dadurch erschlieβen zu helfen, dass sie in Seiner Nachfolge ihre Kreuze trägt und ununterbrochen ein lebendiges Zeichen wahrer Liebe ist".


43. Die Seele als Flamme aus dem Göttlichen Feuer

Der Dreieinige Gott kann als ein Feuer betrachtet werden, als Quelle vom Licht der Fülle der Wahrheit und von der Wärme der absolut vollendeten Liebe, welche zusammen das Göttliche Leben bilden.

Gott hat die Menschenseele in der Absicht geschaffen, dass diese ein Leben als Ihm ebenbildliches Geschöpf führt, und dass sie somit ihrerseits ein Feuer ist, das der ganzen Schöpfung gegenüber das Göttliche Feuer der Wahrheit und der Liebe vergegenwärtigt.

Das Feuer der Seele darf nie erlöschen, da es ununterbrochen sämtliche Geschöpfe an die Gegenwart und das Wirken des Dreieinigen Gottes soll erinnern können. Je reiner die Seele ihrem Gott und Schöpfer ebenbildlich zu bleiben versteht, desto fruchtbarer kann ihr Leben werden, denn Gott beurteilt jedes Menschenleben nach dem Maβ, wie dieses Leben das Göttliche Gesetz der Liebe erfüllt hat und Zeuge der Fülle der Wahrheit war, d.h. Zeuge Gottes als der vollkommen liebenden Quelle des Göttlichen Lebens.

Erinnern wir uns daran, dass die Herrin aller Seelen einst das Göttliche Leben folgendermaβen definierte:

"Das Göttliche Leben ist das wahre Leben der Seele, so wie Gott es in der Seele vorgesehen hat, aufgrund der unaufhörlichen Inspirationen vom Heiligen Geist, mit einer Feinfühligkeit, welche die Seele dazu befähigt, das Richtige und die einzige, volle Wahrheit der Göttlichen Mysterien immer tiefer zu durchschauen, so dass die Seele gleichsam vollkommen und ausschlieβlich vom Willen Gottes bewogen wird und alle ihre Entscheidungen aufgrund dieses Empfindens trifft".

Damit die Seele mit ihrem ganzen Leben ein aufrichtiges und überzeugendes Zeichen und Zeugnis von Gott als der Quelle absolut vollendeter Liebe sein kann, muss sie ein blühender Garten wahren Glaubens sein, aufgrund einer aufrichtigen Überzeugung dessen, dass Gott alles daran setzt, damit in Seiner Schöpfung nichts auβer Liebe, Frieden und Harmonie herrscht und dass somit alles Elend und alles Leid in unserer Welt nicht Gott zuzuschreiben sind, sondern einem zu geringen Einsatz bei vielen Menschenseelen um ihr inneres Feuer für Gottes Interessen wahrlich brennend zu erhalten.

Das Feuer der Seele kann nur nach dem Maβ brennen, wie die Seele ihm ständig Brennholz zuführt. Dieses Brennholz setzt sich aus dem aufrichtigen Willen zusammen um, in Gottes Nachfolge, sowohl sämtliche Mitgeschöpfe als auch Gott und alle Seine Werke, Seine Pläne und Sein Gesetz bedingungslos, selbstlos und makellos zu lieben. Sobald die Seele zulässt, dass sich dieser Wille in ihr selbst dadurch abschwächen lässt, dass sie sich in ihren Herzensverfassungen von Gott und vom Sehnen danach entfernt, nur für die Erfüllung Seiner ganzen Werke und Pläne innerhalb der Schöpfung zu leben, fängt das Seelenfeuer an sich abzuschwächen.

Je weiter sich die Seele in ihrem Herzen von Gott entfernt, desto schwächer wird ihr Feuer, bis es nur noch schwelt und letztendlich ganz erlöschen kann. Sie verfällt dann in einen Zustand, der ihre ewige Zukunft beträchtlich gefährdet, denn eine Seele, in welcher das Feuer erloschen ist, wird zu einem Punkt von Finsternis und Kälte innerhalb des Netzwerks der Schöpfung und wird als Werkzeug für die Erfüllung von Gottes Werken untauglich. Selig die Seele, in der Gott in der Stunde, in welcher die Fruchtbarkeit ihres irdischen Lebens endgültig gerichtet wird, eine lodernde Flamme erkennen kann, die aus Seinem eigenen Feuer hervorgekommen ist und die Ihm gegenüber Zeugnis von der Finsternis ablegt, die sie während ihrer Lebensreise dadurch verbrannt hat, dass sie sich von einem nie erlöschenden Sehnen danach ernährt hat, so zu sein wie derjenige, von dem sie ausgegangen ist, damit sie würdig wird, zu Seiner Zeit wieder in Ihn hinüberzuflieβen.


44. Gequälte Liebe

Gott hat Seine Schöpfung als System, als Netzwerk entworfen, das sich aus unzähligen Knotenpunkten zusammensetzt (d.h. den unterschiedlichen Geschöpfen), die untereinander durch unsichtbare 'Fäden' bzw. 'Kanälchen' verbunden sind. Durch diese Kanälchen muss der 'Kraftstoff' strömen, der das ganze System intakt, gesund und wirksam erhalten soll. Dieser Kraftstoff ist die Liebe. Die Liebe ist die Göttliche Kraft, die dem ganzen System Leben einhaucht und die das System der 'Herzensverfassung' Seines Göttlichen Schöpfers ebenbildlich machen soll.

Der Schöpfer hat Seine Schöpfung unter die Obhut der Menschenseelen gestellt. Die Lebenskraft für die ganze Schöpfung, die Liebe, strömt aus Gott zu allen Seinen Geschöpfen. Die Göttliche Liebe ist eins und ungeteilt, was heiβt, dass jedes Geschöpf die Fülle von Gottes Liebe empfängt. Da allerdings die Menschenseele jedes Mitgeschöpf in ihre Obhut erhalten hat haftet eben die Menschenseele für ein ungehemmtes Durchströmen der Liebe durch die Hauptkanäle, die aus jeder Menschenseele zu allen ihren Mitmenschen und zu den nicht menschlichen Geschöpfen (den Tieren und den lebendigen Naturelementen) laufen. Dies rührt daher, dass die Menschenseele auf Erden das einzige Geschöpf ist, das von Gott die Aufgabe erhalten hat, sich zu heiligen, d.h. ein Leben zu führen, das ihrem Göttlichen Schöpfer ebenbildlich ist, damit die ganze Schöpfung sehen und fühlen kann, dass es Gott und die Wirkungen Seiner vollendeten Liebe tatsächlich gibt, und damit diese Göttliche Liebe unversehrt durch sämtliche Kanäle des Netzwerkes flieβen kann, sodass alle Geschöpfe im eigenen Herzen ebenso wie untereinander in einer Verfassung leben können, welche die Gegenwart Gottes nachweist, nämlich in vollkommenem Frieden und Glück, in vollkommener Geborgenheit und ohne jegliches Gefühl der Bedrohung.

Tag für Tag werden überall auf der Welt unzählige Kanäle im Netzwerk von Menschenseelen beschädigt oder gar zerstört, bleiben unbenutzt, werden missbraucht, viele verstopfen und sterben, all dies wegen Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen, Wünschen oder Bestrebungen, die keine Liebe in sich tragen bzw. die der Liebe sogar unmittelbar schaden, sie verunreinigen, vergiften oder zerstören.

Die Himmelskönigin wies einst sehr betont darauf hin, dass das Netzwerk der Schöpfung dadurch hochgradig vergiftet wird, dass es in dieser Welt Tag für Tag Millionen Male vorkommt, dass Menschenseelen ein Mitgeschöpf (Mensch oder Tier) misshandeln wegen der Tatsache, dass 'das Äuβere dieses Mitgeschöpfes bzw. seine Lebensart nicht zu meinen Vorstellungen, Erwartungen und Wünschen passt'. Menschen und Tiere mit einer körperlichen 'Anomalie', mit einer (Haut)Farbe, die 'unerwünscht' ist oder aber mit irgendwelchem 'auffälligen' bzw. vermeintlich 'ungewöhnlichen' Merkmal werden verspottet, gequält, misshandelt, verfolgt, terrorisiert, gehasst, beleidigt, verleumdet, mit Steinen oder mit Stöcken beworfen, ihre Bleibe oder Wohnung ebenso wie ihre Gebrauchsgüter werden beschädigt, sie werden systematisch zu Gegenständen der unterschiedlichsten Formen des Sadismus gemacht und ihnen wird absichtlich Leid und Elend zugefügt.

Innerhalb solcher Einstellungen Mitgeschöpfen gegenüber ergeben sich Neigungen, von denen die Herrin aller Seelen bereits wiederholt sagte, dass sie Gott schwer missfallen und die schwerste Finsternis auf die Welt herabrufen: Rassismus, Misshandlung und Missbrauch von Mitmenschen und bzw. oder Tieren, Verfolgung, Genozid (Mord an Bevölkerungsgruppen), Folter und die unterschiedlichsten Formen vorsätzlicher Beschädigung ebenso wie das absichtlich Zufügen von Leid und Elend. Das gewaltige Maβ dieser Sünden besteht darin, dass die Menschenseele sich dadurch über Mitgeschöpfe erhebt statt den Platz anzunehmen, welchen Gott ihr innerhalb der Schöpfung zugewiesen hat, dass sie ihr Mitgeschöpf nicht achtet und nicht schätzt (während jedes Geschöpf immerhin ein Bauwerk Gottes ist, das aus Seiner Liebe gemacht worden ist und das nach Gottes Plan innerhalb der Schöpfung eine bestimmte Rolle zu erfüllen hat, gerade aufgrund der Merkmale die es von Ihm erhalten hat), und dass sie durch diese Einstellungen Gottes vollendete Liebe öffentlich verschmäht, verspottet und abstöβt.

Jedes Mal, wenn eine Menschenseele ein Mitgeschöpf (Mitmensch oder Tier) misshandelt, verspottet, quält, verfolgt usw., sagt sie in Wirklichkeit zu diesem Mitgeschöpf "ich will dich nicht" und zu Gott Selbst "ich will Deine Liebe nicht". Diese Seele ist so, weil sie sich von den Kräften der Finsternis in die Irre führen lässt, damit sie die wahre Lebenskraft Gottes aus ihrem eigenen Leben ebenso wie aus der ganzen Welt verbannt. Die Finsternis tut dies in der Absicht, dass in der Schöpfung alles Licht erlischt und das Feuer der Liebe durch die lebenlose Kälte von Satan selbst ersetzt wird, der die Quelle des Todes, des Elends und des Leids ist und der dies alles vorzugsweise durch die Menschenseelen in der ganzen Schöpfung zustande bringen möchte.

Die Menschenseele, die nicht jede Begegnung mit einem Mitgeschöpf spontan und von ganzem Herzen als Geschenk der Ewigen Liebe betrachtet, als Gelegenheit um die Liebe, diesen Göttlichen Kraftstoff des Lebens und dieses Göttliche Heilmittel für erkrankte Herzen machtvoll strömen zu lassen, schneidet sich selbst vom wahren Leben los, entscheidet sich dadurch zugunsten eines Lebens in einer Verfassung voller Finsternis, Lieblosigkeit, Einsamkeit, Tod und Aussichtslosigkeit, und fällt Hochmut anheim, indem sie sich selbst zum Richter über ihre Mitgeschöpfe macht: Gott Selbst, die Ewige Weisheit und vollendete Liebe, hat jedes Geschöpf als Werkzeug gemacht, durch welches Er Seinen Plan der vollkommenen Heiligung der ganzen Schöpfung zu erfüllen versucht, damit die ganze Welt tatsächlich zu einem Paradies vollkommenen Friedens und Glücks wird, aber die Menschenseele, die sich selbst für Mitgeschöpfe zum Kanal des Leids und der Finsternis macht, beansprucht das Recht, Mitgeschöpfe niederzumachen und sie in Finsternis und Unglück zu stürzen, sodass sie ihre Lebensmission im Dienst an der Gründung des wahren Glücks auf Erden deswegen nicht mehr erfüllen können, weil ihnen durch das Einschreiten einer Menschenseele – die ja von Gott als Krone auf Seiner Schöpfung gemeint ist! – das wahre Licht und die Wärme der aufrichtigen Liebe und der wahren Hoffnung genommen worden ist.

Einem Geschöpf, das durch einen Mitmenschen in Finsternis untergetaucht wird, wird mithin der aufrichtige Glaube genommen, denn eine gequälte Menschenseele fühlt sich dadurch von Gott Selbst abgestoβen, der die Quelle aller Liebe ist, und ein gequältes Tier fällt einer Verfassung anheim, in welcher es nicht mehr spontan so sein kann, wie es eben ist, wegen des Gefühls, dass es nicht geliebt wird und dass es nur dazu lebt, ständig bedroht zu werden und Missachtung zu ernten. Die Himmelskönigin wies einst darauf hin, dass Tiere unendlich viel empfindlicher für solche Verhältnisse sind als es jede Wissenschaft ahnen lässt, denn dass Tiere ein auβerordentlich stark entwickeltes unbewusstes Gespür für ihre enge Verbundenheit mit Gott, mit Seiner Liebe, Seinem Lebensplan und Seinen Lebensgesetzen besitzen.

Menschenseelen, die sich Mitmenschen und bzw. oder Tieren gegenüber diesbezüglich schuldig machen, quälen dadurch das Herz von Gott Selbst, der die Quelle und die Verkörperung der absolut vollendeten und allerreinsten Ewigen Liebe ist. Gott hat in Seiner absolut vollendeten Weisheit die ganze Schöpfung gemäβ einem Plan entworfen, der, in dem Maβe, wie er von den Menschenseelen genau erfüllt wird (die Richtlinien dazu sind jeder Menschenseele ins Herz geprägt worden!), ein vollkommen gesundes, heiliges System Göttlichen Glücks auf Erden gewährleisten kann. Er hat aus diesem Grund auch jedes einzelne Geschöpf genau so gemacht, wie es ist, und nicht anders, jedes mit eigenen spezifischen Merkmalen, weil dies so zu Seinem unfehlbaren Plan passt.

Jedes Geschöpf soll lernen seine persönlichen Merkmale so zu benutzen, dass diese tatsächlich Heil auf die Welt herabrufen. Tiere tun dies gewöhnlich auf wunderbare Weise, Menschenseelen dahingegen gelingt dies oft weniger, unter anderem deswegen, weil viele zu wenig aus dem Herzen heraus leben (aus der stillen, unbewussten Verbundenheit mit Gott!), sondern sich an erster Stelle durch vernunftmäβiges Durchdenken führen lassen (wodurch sie sich sehr empfindlich gegen Inspirationen von Seiten finsterer Denksysteme machen, die automatisch zu Illusionen, Täuschungen und Weltanschauungen führen, die bedeutend von Gottes Zielen bezüglich der Schöpfung abweichen). Keine Menschenseele besitzt die unfehlbare Fähigkeit um urteilen zu können, dass ein bestimmter Mensch bzw. ein bestimmtes Tier 'nicht richtig zusammengebaut worden ist', 'nicht passt' oder gar 'verwerflich' wäre. Gott verlangt von jeder Menschenseele, dass sie jedem Mitgeschöpf spontan einen bedingungslosen Respekt entgegenbringt und dieses Geschöpf nicht aufgrund gewisser Merkmale verurteilt. Diese letztgenannte Neigung wird dann geboren, wenn eine Menschenseele Gottes Pläne nicht als unfehlbar und vollkommen sinnvoll annimmt.

Aus diesem Grund, also die Gottesmutter mit gröβter Betonung, ist es für das Heil der ganzen Schöpfung von auβerordentlich groβem Wert wenn eine Menschenseele mit jedem Mitgeschöpf (Mensch und Tier), besonders mit Mitgeschöpfen, die 'ungewöhnliche' Merkmale aufweisen, bzw. Merkmale, die von den eigenen Merkmalen der betrachtenden Menschenseele abweichen (z.B. mit einem Mitmenschen mit anderer Hautfarbe, einem Tier mit ungewöhnlichen äuβeren Merkmalen, usw.), spontan und von ganzem Herzen aus einer Einstellung bedingungsloser und selbstloser Liebe umgehen, von einem aufrichtigen Sehnen danach getragen, dem Mitgeschöpf Dienstbarkeit, Hilfe, Unterstützung, Trost und Ermutigung zu leisten und dieses Geschöpf in das Gefühl einzuhüllen, dass es bedingungslos geschätzt, respektiert und geliebt wird. Gerade eine solche Einstellung, also die Heilige Jungfrau Maria, entwickelt eine derart groβe Lichtkraft, dass sie viel Finsternis in dieser Welt unwirksam machen hilft und verhindern helfen kann, dass manche sündhafte bzw. zerstörerische Vorhaben seitens der Werkzeuge der Finsternis in dieser Welt überhaupt ausgeführt werden können.


45. Die Saat und die Ernte

Jede Seele ist ein Element im allumfassenden System der Schöpfung, ein Knotenpunkt in einem Netzwerk. Aus diesem Grund erntet jede Seele selbst von den Früchten für welche sie selbst die Saat ausstreut:

Eine Seele in einer negativen Verfassung ruft Finsternis auf die Schöpfung herab und erntet demzufolge selber noch mehr Negatives. Eine Seele, die Finsternis hervorbringt (durch Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen) erntet selber von den Früchten dieser Finsternis, die inzwischen dazu beigetragen hat, die Schöpfung zu vergiften, in welcher sie selbst ein Element ist. Dies heiβt, dass eine Seele, die Mitgeschöpfen schadet, Böses wünscht oder nur einfach mit verfinstertem Gemüt durch die Tage geht, nicht nur anderen schadet bzw. ihnen Licht und inneren Frieden nimmt, sondern mithin sich selbst schadet. Nicht nur andere fallen der Art und Weise zum Opfer, wie sie ist und lebt, sie macht auch sich selbst zum Opfer, und zwar zweimal:

Eine Seele, die Finsternis hervorbringt, schafft um sich herum eine finstere Atmosphäre, durch welche sie es auch sich selbst schwer macht um weiterhin Licht und Wärme aus ihrem Umfeld in sich aufzunehmen. Ein zweites Mal wird sie dadurch Opfer ihrer eigenen finsteren Verfassungen, Handlungen, Wünsche usw., dass sie ihre eigene seelische Verfassung immer mehr verfinstert (wer Finsternis verbreitet hegt Sünden und Untugenden), wodurch sie selber ihre ewige Zukunft (ihr Schicksal nach ihrem irdischen Leben) gefährdet. Deshalb ist eine Seele, die Mitgeschöpfen Böses zufügt oder das Leben von Mitgeschöpfen verfinstert oder zur Hölle macht, im wahren Sinn des Wortens beklagenswert: Sie ist dabei, sich selbst zu verdammen und somit ihre eigene Hölle für die Ewigkeit nach diesem Leben zu bauen, und dadurch, dass ihre finstere Einstellung noch mehr Finsternis anzieht, findet sie auch nie das wahre Glück.

Dieses Phänomen lässt sich auch im nachfolgenden Bild ausdrücken: Betrachten wir das Ganze der Schöpfung als einen groβen Teich. Jede Seele trinkt aus diesem Teich, schüttet jedoch auch selber durch jede Äuβerung ihres Lebens (ihr ganzes Tun und Lassen, ihre Worte, Gedanken, Gefühle und Bestrebungen) Flüssigkeit in den Teich. Eine Seele, die durch ihr Tun und Lassen, Denken, Fühlen und Bestreben Finsternis hervorbringt, gieβt gleichsam Gifttropfen in den Teich aus. Dies heiβt, dass sie dazu beiträgt, die ganze Schöpfung, von welcher jedes Element (jede Menschenseele) aus dem Teich trinkt, zu vergiften und auβerdem auch sich selbst ständig weiter vergiftet.

Umgekehrt trägt eine Seele, die im Herzen Licht hegt, durch ihr Tun und Lassen, ihr Sprechen, Denken, Fühlen und Bestreben dazu bei, dass der Teich der Schöpfung gesünder und sauberer wird und sorgt sie dadurch dafür, dass auch sie selbst saubereres und heilsameres Wasser trinken kann. Die Himmelskönigin sagte bereits vor Jahren, Frohmut sei das Licht der Seele. Eine positiv gesinnte, frohgemute Seele, die von reinen Herzensverfassungen angetrieben wird (d.h. von Verfassungen, die in Einklang mit dem Herzen Gottes und somit Träger reiner Liebe sind), ist eine Trägerin von Licht und hilft dadurch verhindern, dass die Finsternis ihre zerstörerischen Pläne und Werke in der Welt vollbringen kann.

Sobald eine Seele Mitgeschöpfen schadet oder das Vorhaben oder den Wunsch hegt Mitgeschöpfen zu schaden, zu quälen, zu entmutigen oder Mitgeschöpfen wie auch immer das innere Licht zu nehmen, erntet sie auch selbst noch mehr Finsternis, denn sie öffnet dadurch die Tür zu ihrem inneren Leben und erlaubt der Finsternis den Eintritt als Alleinherrscherin über ihr ganzes Tun und Lassen und alle ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche, was darauf hinausläuft, dass sie mithin das Wirken vom Gott des Lichts und der Liebe in sich erschwert. Gott nötigt Seine Liebe und Sein Licht nie auf, Er richtet Sich nach der freien Wahl der Seele.

Eine Menschenseele, die Finsternis, Leid und Elend über die Schöpfung bringen hilft, schadet dadurch der Schöpfung als Werk Gottes und kann letztendlich nur vom Schöpfer als Feind Seiner Werke bewertet werden. Diese Seele trägt dazu bei, dass die ganze Welt vergiftet wird und wird mithin selbst die Früchte dieser Finsternis ernten, bereits während ihres Lebens auf Erden (obwohl sie sich dessen manchmal kaum bewusst sein wird) und mit absoluter Sicherheit nachher, im nicht stofflichen Leben nach ihrem physischen Ableben. Die Himmelskönigin bezeichnete einst eine Seele, die Finsternis, Leid und Elend hervorbringt, als Mörderin des wahren Lebens: Durch die Art und Weise, wie sie ist, und durch ihr ganzes inneres Leben hilft sie die Strömung von Gottes Liebe durch die Welt schwächen, sodass die Lebenskraft der ganzen Schöpfung herabgesetzt wird. Die Herrin aller Seelen nennt dies den tiefen Grund, weshalb die heutige Welt auf das innere Leben so vieler Seelen so bedrängend, entmutigend und lähmend wirkt: Das Leben, das Gott unaufhörlich in das ganze Netzwerk der Schöpfung injiziert, kann nur in beschränktem Maβe seine gewaltige Kraft entwickeln. Diesen Zustand vergleicht Sie mit dem Phänomen, in welchem dichte dunkle Wolkenmassen sogar die kräftigsten Sonnenstrahlen daran hindern, bis zur Erdoberfläche vorzudringen, sodass es mitten am Tag dämmerig zu sein scheint.

Eine Seele, die Finsternis hervorbringt, wird aus diesem Grund nie das wahre Glück finden, sondern letztendlich in Unfrieden, Groll, Enttäuschung, Frust und Gefühlen einer groβen Leere und Sinnlosigkeit versinken, weil ihr Gewissen schon weiβ, dass sie nicht dabei ist die einzige Mission zu erfüllen, mit welcher Gott sie in die Welt gesandt hat. Eine Seele, die im Lauf ihres einzigen Lebens in dieser Welt keine Ernte bereitet, die gesunde Nahrung für die ganze Schöpfung (Werk Gottes) liefert, führt in Gottes Augen ein vollkommen nutzloses Leben, denn statt ihrer wahren Lebensberufung als Werkzeug für die Erfüllung von Gottes Plänen und Werken in der Schöpfung nachzugehen, trägt sie zur Vergröβerung der Macht der Finsternis bei, durch welche diese Letztere versucht, Gottes Pläne und Werke zu verunreinigen und womöglich zu zerstören. Solange Gottes Gesetz der wahren Liebe nicht vollkommen erfüllt wird kann Gottes Reich der vollendeten Liebe, des vollendeten Friedens, des wahren Glücks und der vollkommenen Gerechtigkeit in der Welt nicht gegründet werden. Für diese Gründung bzw. für jeden Aufschub oder Verhinderung dieser Gründung haftet jede einzelne Menschenseele.


46. Die Passion eines jeden Menschenlebens

Jede Menschenseele ist nur aus einem einzigen Grund und zu einem einzigen Zweck, mit einer einzigen Lebensaufgabe, in dieser Welt: Gott schafft jede Seele und schickt sie für ein einziges Leben auf Erden um dort lebenslänglich mit ihrem ganzen Wesen, ihrem ganzen Tun und Lassen und ihrem ganzen inneren Leben (Denken, Fühlen, Wünschen, Anstreben...) ein brauchbares Werkzeug zu sein, durch welches Er Seinen Heilsplan auswirken kann, der mit der Gründung Seines Reiches der vollkommenen Liebe, des vollkommenen Friedens und Glücks und der vollkommenen Gerechtigkeit auf Erden vollendet werden soll. Die Seelen können diese Lebensaufgabe ausschlieβlich und allein dadurch erfüllen, dass sie in ihrem ganzen Verhalten, in allen ihren Kontakten zu allen ihren Mitgeschöpfen, in ihrer ganzen Einstellung Gott Selbst gegenüber und in allem, was tief in ihnen lebt, das Göttliche Gesetz der wahren, selbstlosen Liebe in Anwendung bringen.

Nachdem bereits die ersten erschaffenen Menschenseelen die Erbsünde begangen hatten (die der erste Verstoβ gegen das Gesetz der wahren Liebe war), ergab sich für Gott die Notwendigkeit, die Menschenseelen gründlich zu reinigen, d.h.: ihre ganze Verfassung wieder völlig und ganz mit Seinen vollkommenen Anliegen in Einklang zu bringen. Es gab keinen anderen Weg um irgendwann das groβe Ziel der ganzen Schöpfung zu erreichen: die Gründung von Gottes Reich auf Erden. Durch diese Gründung soll die ganze Schöpfung zu einer vollkommenen Widerspiegelung vom Reich der Himmel werden, das nichts anderes ist als das Reich der absolut vollendeten Anwendung vom Göttlichen Gesetz der wahren Liebe. Das Reich der Himmel ist der nicht stoffliche Ausdruck vom Reich der vollendeten Liebe, die Schöpfung sollte der stoffliche (der materielle) Ausdruck dieses Reiches werden. Die Sünde der Menschenseelen stand der Verwirklichung dieses Anliegens im Weg.

Deswegen musste Jesus Christus, der Sohn Gottes, in einem menschlichen Körper in die Welt kommen, um durch Predigen der wahren Liebe und durch ein absolut vollendetes und allumfassendes physisches, geistiges und moralisches Leiden die Auswirkungen der schweren Verstöβe seitens der Menschenseelen gegen das Göttliche Gesetz in allen Zeiten vollkommen abzubüβen.

Jeder Menschenseele obliegt die heilige Pflicht, Christus dadurch nachzufolgen, dass sie in derselben Verfassung als Er (d.h. durch ein inneres Leben in vollkommener, selbstloser und bedingungsloser Liebe) sämtliche Prüfungen ihres Lebens ebenfalls Gott darbietet, damit die unendlichen und ewig reifen Früchte, welche Christus durch Seine Leiden hervorgebracht hat, erschlossen werden. Das Ganze aller Prüfungen, die eine Menschenseele während ihres Lebens auf Erden übersteht, bildet gleichsam ihre Passion. So wie für Christus die Groβe Passion der Mittelpunkt vom wahren Sinn Seines Lebens auf Erden war, findet für jede Menschenseele der wahre Sinn ihres Lebens seinen wahren Ausdruck in sämtlichen Prüfungen ihres Lebens. Diese Prüfungen sind es, die ihr Leben zu einer Verkettung von Bombenangriffen auf die Stellungen der Finsternis machen können, vorausgesetzt, sie werden wahrlich im Geist Christi gelebt, angenommen und dargeboten (geweiht), wo Christus ja die Verkörperung der wahren Liebe ist. Dabei ist von gröβter Bedeutung, dass sich die Seele vor Augen hält, dass Christus nicht nur in den letzten Tagen Seines Lebens auf Erden, den Tagen der eigentlichen Passion, gelitten hat. Sein ganzes Leben war eine Verkettung von (meistens nicht allgemein bekannten) Prüfungen und Leiden.

Eine vollkommen treue Nachfolge Christi ist nur in dem Maβe möglich, wie die Menschenseele die wahre, selbstverleugnende Liebe lebt in allen ihren Begegnungen mit allen ihren Mitgeschöpfen und sogar in ihren tiefsten, geheimsten Gefühlen, Gedanken und Wünschen, und in dem Maβe, wie sie ihre ganzen physischen und moralischen Prüfungen (diese bilden zusammen ihr Kreuz, ihre Geiβelung, ihre Krönung mit Dornen, ihre Leiden im Olivengarten) eines Herzens mit dem leidenden Christus trägt.

Eine Seele, die ihr Leben in einer solchen Verfassung führt, reinigt ihr Herz gründlich. Nur aufgrund eines ausreichend gereinigten Herzens ist die Seele dazu imstande, wahrlich reine Liebe in ihr ganzes Tun und Lassen strömen zu lassen. Nur dadurch kann die Seele ein kraftvoll strahlendes Licht sein, das helfen kann, Finsternis in der Welt unwirksam zu machen und dadurch die Gründung von Gottes Reich auf Erden tatsächlich näher zu bringen.

Die Herrin aller Seelen bietet den Seelen auβerdem das nachfolgende Gleichnis:

Wegen der Sünde und wegen der Tatsache, dass sämtliche Menschenseelen ständig den unterschiedlichsten Versuchungen und Einflüsterungen seitens der Finsternis nachgegeben haben und nach wie vor nachgeben, lässt sich die Schöpfung mit einem Wasser vergleichen, das schwer vergiftet ist und dadurch alles Leben bedroht. Jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke, jedes Gefühl, jeder Wunsch und jede Bestrebung, die sich aus wahrer Liebe zusammensetzt, ist wie ein Tropfen eines Gegengiftes, der diesem verseuchten Wasser hinzugefügt wird, wodurch es weniger giftig und weniger trübe und somit wieder lebensfähiger wird.

Jeder solche Tropfen bildet dadurch bereits eine Fortsetzung vom Blut Christi, das alle Finsternis vollkommen unwirksam machen kann, dessen unüberwindliche Macht allerdings erschlossen (zur vollen Wirkung gebracht) werden soll, und zwar durch Äuβerungen wahrer Liebe seitens der Menschenseelen. Jede Äuβerung wahrer Liebe seitens einer Menschenseele ist im Grunde genommen eine Vereinigung zwischen einer Seele und dem erlösenden Blut Christi. Aus dieser Vereinigung werden Früchte neuen Lebens für die Schöpfung geboren.

Die Himmelskönigin deckt da eine heilige Passionsaufgabe für jede Menschenseele auf: Das Göttliche Gesetz der wahren Liebe soll so spontan und so bedingungslos in allen Situationen eines jeden Menschenlebens und in allen Kontakten einer jeden Seele mit allen ihren Mitgeschöpfen in Anwendung gebracht werden, und alle Prüfungen des Lebens sollen in einem solchen Stand der Annahme und der Selbstverleugnung und in bewusster Einheit mit dem leidenden Christus Gott dargeboten werden, dass der ganze Lebensweg der Menschenseele als kraftvolles Werkzeug in Gottes Händen gegen sämtliche Werke und Pläne angewandt werden kann, durch welche die Finsternis Gottes Schöpfung Tag für Tag vergiftet und diese in ein Reich von Leid und Elend umzugestalten versucht. Eine Seele, der es gelingt, diesem Wunsch ihres Schöpfers gerecht zu werden, wird zu einer aktiven Gärtnerin in den Gärten, aus welchen Gott Sein Reich auf Erden bilden möchte. Ihre Werke werden viel Unkraut jäten und werden dazu beitragen, dass alle Saat, die Gott zum Blühen zu bringen versucht, in Blumen, Sträucher und Bäume umgewandelt wird, die das wahre Leben bezeugen.

(die vorliegende Sammlung wird ständig erweitert)