TOTUS TUUS, MARIA !

LICHTEXPLOSIONEN

Blütenlese aus Thesen der Himmelskönigin
bezüglich der Finsternis und der Macht des Lichts

an Myriam van Nazareth

Im Rahmen Ihrer heiligsten Mission in den Letzten Zeiten, die Menschenseelen innerlich auf ihrem Weg zur Erschlieβung der Erlösungswerke Christi in ihrem eigenen Leben zu begleiten, inspiriert die Herrin aller Seelen die Verfassung einer Blütenlese von Betrachtungen zwecks Belehrung und Ermutigung einer jeden Seele, die fest entschlossen ist, ihr Leben auf Erden im ausschlieβlichen Dienst am Licht, der einzigen Quelle aller Liebe und allen Glücks zu führen, die allmächtig und unbesiegbar ist, aber deren Wirkungen auf Erden nur in der Seele sichtbar und spürbar werden sollen, die ihre Wünsche und Erwartungen eins mit den Wünschen und Erwartungen von Gott Selbst macht.

In dieser Seele besetzt das Göttliche Licht jetzt bereits den Thron und wird der Weg ins Ewige Paradies mit ihren sämtlichen Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen, Wünschen und Bestrebungen verlegt, denn sie ist im Herzen jetzt bereits mit dem Herzen und dem Willen von Gott Selbst verschmolzen.

Die Heilige Jungfrau Maria war die einzige Menschenseele aus der ganzen Geschichte des menschlichen Geschlechts, die all dies zu jedem Zeitpunkt Ihres Lebens in absoluter Vollkommenheit gelebt hat. Jede(r) von uns hat, was den Sinn und Zweck unseres Lebens betrifft, genau dasselbe Lebensprogramm wie die Gottesmutter während Sie Ihre Lebensaufgabe auf Erden erfüllte.

Die Himmlische Herrin bietet den ihr so lieben Seelen die Betrachtungen und Thesen in der vorliegenden Schrift als weitere Hilfsmittel im Rahmen der Wissenschaft des Göttlichen Lebens an, die nur ein einziges Ziel verfolgt: die Seelen für die Vollendung von Gottes Heilsplan bereit zu machen, damit diese Welt endlich zum Paradies der wahren Liebe, des wahren Friedens und der Gerechtigkeit werden möge, das Gott im Sinn hatte als Er die Schöpfung als Zeichen Seiner uneingeschränkten und absolut vollendeten Liebe verwirklichte.

In dieser Blütenlese tragen die Themen je eine Nummer. Diese Nummern deuten allerdings nicht auf eine Reihenfolge im wahren Sinn des Wortes hin. Eigentlich können die Themen in gleich welcher Reihenfolge studiert werden. Jedes von ihnen bietet Denkanstöβe, aber am Fruchtbarsten für ein tiefes Verständnis des Ganzen ist ein Studium sämtlicher Themen, wobei man berücksichtigt, dass jedes Thema engstens mit jedem anderen im Zusammenhang steht.

In dem Maβe, wie die Seelen das von der Herrin aller Seelen in der vorliegenden Schrift gelehrte Wissen vertrauensvoll in ihrem Alltag anwenden, kann und wird der Griff des Bösen auf diese Welt geschwächt werden. Der endgültige und vollständige Sieg der Himmelskönigin über Satan und seine Zerstörungswerke ist uns von Gott verheiβen worden. Dieser Sieg wird jetzt voll und ganz von der Herrin aller Seelen in Ihren Belehrungen und Anweisungen, und besonders in Ihrem gröβtenteils verborgenen Wirken in den Ihr vollkommen geweihten Seelen vorbereitet, in dem Maβe, wie diese Seelen diese Weihe tatsächlich in tiefer Selbstverleugnung in der alltäglichen Praxis in Anwendung bringen.

Diese Schrift ist ein machtvolles und besonders aussagekräftiges Zeichen dafür. Diese Schrift ist ja mit der Kraft geladen, die Nebel der Verblendung, der Lüge, der Verwirrung und der so vielseitigen Versuchung auflösen zu helfen. Wenn der Nebel aufzieht, zeigt sich ein Licht, das versucht, die Strahlen aus Gottes Herzen zu den Seelen zu bringen: die 'Frau' in Ihrer höchsten und allumfassenden Eigenschaft als Herrin aller Seelen, d.h. einschlieβlich der Teufel, und somit mit der uneingeschränkten Macht ausgestattet, seine Werke endgültig unwirksam zu machen, vorausgesetzt, und in dem Maβe, wie Menschenseelen aktiv dabei mitwirken.

Gerade dort liegt die Verheiβung dieser Sammlung, ebenso wie die Erwartung, welche die Himmelskönigin den Seelen gegenüber hegt, die dazu bereit sein werden, Gott zu Ehren diese Sammlung in ihrem Leben zunutze zu machen. Mögen viele Seelen diese Schrift so in sich aufnehmen, wie die Himmlische Herrin es bezweckt hat: als Zeichen unüberbietbarer Himmlischer Liebe.

Myriam, im Herbst 2020

LUX ENIM TENEBRAS SEMPER VINCIT
(das Licht besiegt wahrhaftig immer die Finsternis)

Verzeichnis der Themen zur Betrachtung

  1. Wir leben die finstersten Zeiten der Heilsgeschichte
  2. Die Schöpfung als Schauplatz eines Kampfes
  3. Welchen Plan hegt Satan, und wie versucht er, ihn zu erfüllen?
  4. Wie lautet Gottes Antwort auf die Strategie der Finsternis?
  5. Wie verzerrt Satan Gottes Schöpfung?
  6. Wie kann Satan die Seele des Menschen zerstören?
  7. Was ist Sünde?
  8. Was ist das Wesen der Sünde?
  9. Die Herrin aller Seelen spricht oft vom 'Licht'
10. Sünde und Bekehrung
11. Was verführt eine Seele zur Sünde?
12. Die Finsternis geht gegen Seelen auf zwei Wegen vor
13. Jede Seele kann die Finsternis besiegen
14. Die unüberwindliche Macht Mariä
15. Die Angst Satans vor allem, was Maria zu Füβen liegt
16. Aktiver Kampf gegen die Finsternis
17. Maria als Heilmittel gegen jegliche Versuchung
18. Der endgültige Sieg über die Sünde
19. Wiedergutmachung von Finsternis aus der Vergangenheit der
ganzen Menschheit
20. Die Quelle von allem Negativen
21. Reinigung von Sünden
22. Maria als Schild gegen die Finsternis
23. Kampf gegen die Finsternis als gewollter Einsatz
24. Was heiβt 'Allmacht' im Zusammenhang mit Maria?
25. Welche Änderungen führt die Sünde in der Seele herbei?
26. Auf welchen Schwächen basiert Satan seine Strategie?
27. Wie kann sich die Seele gegen die Fallen Satans wappnen?
28. Kategorien der Versuchung
29. Welche Wege geht der Versucher um sich in die Seelen
hineinzuschleichen?
30. Wie kann sich die Seele gegen Versuchungen wappnen?
31. Wie soll 'Vernichtung des Bösen' verstanden werden?
32. Die wichtigsten Quellen der Sünde
33. Erforderliche Einstellung um zur Bekehrung zu gelangen
34. Über den Triumph Mariä
35. Marias Macht über die Finsternis
36. Demütigung Satans durch Maria
37. Innere Umgestaltung der Seele
38. Die Füβe der Himmelskönigin
39. Entstehungsgeschichte des Bösen
40. Umgestaltende Macht der Weihe an Maria
41. Widerstandskraft gegen alles Böse
42. Exorzismus und die Heilige Jungfrau
43. Maria, Gottes goldene Hilfe im inneren Kampf
44. Ausgleich früherer Finsternis
45. Die Unbefleckte Empfängnis und die Finsternis
46. Die erlösende Macht von Leiden und Prüfungen
47. Die gewaltige Macht des freien Willens
48. Wie dem Licht das letzte Wort gewähren
49. Maria als Gegenpol Satans
50. Was bestimmt die Macht Satans über eine Seele?
51. Die Anziehungskraft der Finsternis auf Seelen
52. Nachfolge Mariä und Sieg über die Finsternis
53. Ein Leben im Dienst der 'Frau'
54. Die Herrin aller Seelen zum Thema 'Besessenheit'
55. Eine Anrufung wie ein Gewitter
56. Selbsterniedrigung Maria gegenüber als Waffe gegen Satan
57. Weihe an Maria als Barriere gegen die Finsternis
58. Wie das Böse sich selbst vernichten kann
59. Die wichtigsten Ausdrucksformen der Finsternis in einer Seele
60. Wie verwundet Satan eine Seele vom Körper heraus?


Lichtexplosionen

1. Wir leben die finstersten Zeiten der Heilsgeschichte

In der Offenbarung Mariä in Ihrer höchsten Eigenschaft als Herrin aller Seelen erweist Gott den Seelen wahrscheinlich die gröβte Barmherzigkeit seit dem Kreuzestod und der Auferstehung Seines Sohnes Jesus Christus. In dieser Eigenschaft entfaltet die Himmelskönigin in Ihrer Fülle die uneingeschränkte Macht, die Gott Ihr geschenkt hat. Sie ist von Gott dazu vorherbestimmt, die Führerin im Kampf zwischen Licht und Finsternis zu sein. Die Menschenseelen haben Gottes Verheiβung vom endgültigen Sieg der 'Frau', der Himmelskönigin, in diesem Kampf erhalten. Sie hat dazu eine uneingeschränkte Macht über alle Seelen erhalten: über Engel, Heilige, Menschenseelen, ebenso wie über alle Dämonen (die Seelen, die sich selbst dadurch verdammt haben, dass sie sich freiwillig vollkommen von jeglicher Liebe losgerissen haben).

Die Finsternis (das Ganze aller verdammten Seelen und ihrer ganzen Werke und Pläne, die unmittelbar gegen Gott und Seine Werke und Pläne vorgehen und dazu inspirieren, diesen entgegenzuwirken) hat im Lauf der Jahrhunderte durch unzählige Strategien und Werke alles daran gesetzt, die Seelen von Gott wegzuziehen, damit sie verloren gehen und Gottes Werke und Pläne zerstört werden. Seelen werden millionenweise in die Irre, in Untugend und Sünde geführt und für die einzige echte Wahrheit Gottes verblendet. Aus diesem Grund scheint die Finsternis nun die Welt vollkommen zu beherrschen.

Deshalb ruft Gott die Seelen mehr als je zuvor dazu auf, sich vollkommen und bedingungslos Maria, der Herrin aller Seelen, zu weihen, die alle Ihr geweihten Handlungen, Worte, Gebete, Aufopferungen, Sühneakte, Gedanken, Gefühle und Wünsche heiligt, diese mit Ihrer absolut vollendeten Liebe bekleidet und sie mit diesem vervielfachten Wert Gott darbietet, um sie Seinen Werken hinzuzufügen.

Darin verbirgt sich in diesen Letzten Zeiten die gröβte Waffe gegen die Kräfte der Finsternis. Jede Seele, die sich Maria weiht und diese Weihe in der Praxis des Alltags intensiv lebt, hilft beim Aufbau des Fundaments von Gottes Reich auf Erden.

Durch intensiv gelebte Weihe an Maria und aktive Mitwirkung bei Gottes Werken der Liebe hilft die Seele die Hoffnung auf den endgültigen Sieg des Lichts über die Finsternis in Wirklichkeit umzusetzen.

2. Die Schöpfung als Schauplatz eines Kampfes

Gott hat Seine Schöpfung dazu vorherbestimmt, Sein Reich zu sein. Die Menschenseele sollte als Sein Meisterwerk gelten, das dieses Reich auf Erden erhalten sollte. Zu jenem Zweck musste die Menschenseele den Stand der Heiligkeit, die ihr gewährt worden war, voll erhalten. Dem Bösen, dem die Erlaubnis erteilt worden war, die Menschenseelen zu prüfen, gelang es, das erste Menschenpaar zum Ungehorsam gegenüber Gottes Gesetz zu bringen: Die Erbsünde wurde begangen, und da jede Sünde aus einem Mangel an Liebe Gott gegenüber hervorgeht, wurde gleichsam der Bund zwischen Gott und der von Ihm beabsichtigten Vertreterin Seiner Werke auf Erden, der Menschenseele, zerrissen. Dieser Bund basierte schlieβlich auf der vollkommenen Liebe und einer einwandfreien Einhaltung des Göttlichen Gesetzes.

Gott hat es nicht bei diesem Zustand bewenden lassen wollen, da Ihm alles daran lag, die Menschenseelen in den Stand der Heiligkeit zurückzuführen. Er schloss mit der Menschheit den Neuen Bund, der auf Seiner barmherzigen Liebe und einem Leben nach Seinen Gesetzen von Seiten der Seelen basieren sollte. Gottes Sohn Jesus Christus schloss den Neuen Bund am Kreuz auf und unterschrieb ihn mit Seinem Blut. Der Menschenseele wurden die Grundsätze der Ewigen Wahrheit und das Vorbild der erlösenden Macht der liebevoll angenommenen und dargebrachten Leiden geschenkt, ebenso wie das Vorbild einer erschaffenen Menschenseele, die im Stand vollendeter Heiligkeit empfangen wurde und lebte: Maria, die Frau, die:

  • als makelloser Tabernakel der Heiligsten Dreifaltigkeit zur jungfräulichen Mutter Jesu Christi auserkoren wurde;
  • Satan als absolut unüberwindliche Gegnerin vorgeführt wurde;
  • die Führung im Kampf des Lichts gegen die Finsternis erhielt.

Maria, der Himmelskönigin, die seit 2005 den Seelen als Herrin aller Seelen bekannt gegeben wird, wurde die uneingeschränkte Macht über den Bösen und alle dessen Werke von Finsternis gewährt. Diese Macht kann Sie voll gegen die Finsternis im Leben der Seelen anwenden. Dieses Wissen zu lehren und den Seelen dabei zu helfen, es im höchst möglichen Ausmaβ zu ergründen und zu erkennen, ist eine der groβen Zielsetzungen des Maria Domina Animarum Werks, das diese Thesen im Auftrag Mariä, der Domina Animarum Omnium (Herrin aller Seelen) den Seelen schenkt.

3. Welchen Plan hegt Satan, und wie versucht er, ihn zu erfüllen?

Was beabsichtigt Satan?

Die Vernichtung der Menschheit und der ganzen Schöpfung Gottes.

Wie?

Dadurch, dass er das Verhalten des Menschen für sich wirken lässt, damit es der Verwirklichung seiner Pläne dient.

Wie tut er dies konkret?

Dadurch, dass er auf die Bedürfnisse (und somit die Schwächen) des Menschen einwirkt.

Welche Bedürfnisse bzw. Schwächen, und mit welchen Folgen?

Hauptsächlich Genusssucht, Selbstsucht, Geltungsdrang, Habsucht und Neugierde. Gemeinsam führen diese zur Zerstörung des Körpers, zur Vergiftung des Herzens, zu groβer Verwirrung im Geist, Zerrüttung sozialer Beziehungen, Untergang aller Tugenden, Tötung des eigenen Gewissens, Verschwinden des Sündenbewusstseins, Ausschaltung aller christlichen Werte, sehr schnelle Zunahme der allgemeinen Gottlosigkeit, allgemeine Unzufriedenheit, sehr schnelle Verminderung der Lebensfreude, groβe Unsicherheit und vollständiges Chaos in der Gesellschaft, und eine sehr rasche Zunahme der Anzahl von Seelen, die in relativem oder absolutem Stand der Ungnade leben.

Die letztendliche Zielsetzung Satans besteht in der Gründung seines Reiches auf Erden. Die moderne Gesellschaft scheint darauf hinzuweisen, dass er dabei ist, seinen Vorsatz zu verwirklichen. Die allgemeine Atmosphäre, die Sie in dieser Zeit in Ihrem Leben wahrnehmen, ist der Atem des Bösen, der wie eine sich ständig weiter verdichtende Wolke die Welt umhüllt. Daraus entspringt alles Chaos, alle Verwirrung, Unzufriedenheit, Lieblosigkeit, Gottlosigkeit und ein allgemeines Gefühl von Unglücklichsein, das Ihr Leben jeden Tag so sehr bedroht.

Nur ein einziges Heilmittel besitzt die Kraft, die Welt in der ursprünglichen Ordnung wieder herzustellen, die Gott ihr bei der Schöpfung gegeben hatte: die Rückkehr des Menschen zur Heiligkeit, d.h. zu einem Verhalten und zu inneren Verfassungen, die für die Vollendung der Werke fruchtbar sind, die der Gott der Liebe jeden Tag wieder auf Erden vollziehen möchte, und zwar durch die Hände, Münder, Herzen, Geister und den freien Willen aller Menschenseelen.

4. Wie lautet Gottes Antwort auf die Strategie der Finsternis?

● Er hat von Anfang an den letztendlichen Sieg des Lichts verheiβen, und hat diesen in der Unbefleckten Empfängnis und der ewigen Sündenlosigkeit der Heiligsten Jungfrau Maria vorabgebildet. Eine Göttliche Verheiβung ist wie ein ewig gültiges Gesetz, das mit Sicherheit erfüllt werden soll, und zwar in der Stunde, die Gott in Seiner Ewigen Weisheit festsetzt.

● er hat Seinen Sohn Jesus Christus als Gott-Mensch in die Welt gesandt um alle Prüfungen und Leiden der menschlichen Natur zu heiligen und sie mit der Kraft der Erlösung zu bekleiden, die Erlösung der Seelen aus den verheerenden Folgen der Erbsünde zu erschlieβen, Gottes Ewige Wahrheit zu lehren, und die heiligen Sakramente einzusetzen.

● Er hat dadurch Seinen Heilsplan für die Schöpfung völlig und ganz auf dem Erlösungsmysterium gebaut, das vorsieht, dass die Kombination von den Leiden, dem Kreuzestod und der Auferstehung Christi mit allen liebevoll angenommenen und aufgeopferten (geweihten) Leiden von Menschenseelen letztendlich die Wirkungen der Werke der Finsternis zunichte machen soll.

● Er hat das Mysterium der vollkommenen, bedingungslosen und ewig währenden Weihe an die Heiligste Jungfrau Maria ins Leben gerufen als einen heiligen Bund zwischen Menschenseelen und der Gottesmutter, wobei Menschenseelen ihr ganzes Leben und ihr ganzes Wesen durch die Gottesmutter auf eine vielfach verstärkte Weise aktiv und freiwillig in Seinen Heilsplan einschalten lassen können, durch die unendlichen Verdienste der makellosen Heiligkeit der Heiligsten Jungfrau veredelt.

● Er hat die Heiligste Jungfrau in diesen Letzten Zeiten den Seelen offenbart in Ihrer Eigenschaft als Herrin aller Seelen, der allumfassenden Eigenschaft, in welcher die Königin von Himmel und Erden die Seelen, die sich Ihr vollkommen hingeben, innerlich neu gestalten hilft und sie die Wissenschaft des Göttlichen Lebens lehrt, dies alles im Hinblick auf deren Bildung zu wertvollen, optimal aufgeklärten Kämpfern gegen die Finsternis und in der Absicht, ihnen zu helfen, die Erlösungswerke Christi durch aktive Mitwirkung in sich zu vollenden.

In der Wissenschaft des Göttlichen Lebens bringt Gott den Seelen die Fülle der Wahrheit und die Lehre der Wahren Liebe, der Hoffnung und der Ermutigung. Die Herrin aller Seelen ist kraft Göttlicher Vollmacht im wahrsten Sinn des Wortes Herrin über die Finsternis, und wird diese zu Gottes Zeit für immer unter Ihrem Fuβ unwirksam machen. So ist Sie dazu berufen, die Werke Christi in den Seelen erschlieβen zu helfen, und wirkt dabei wie eine Himmlische Brücke von Licht.

5. Wie verzerrt Satan Gottes Schöpfung?

Die Mächte des Bösen bemühen sich bereits seit der Erbsünde, die Seelen für sich arbeiten zu lassen. Ein sehr groβer Teil der Menschheit ist dadurch zu Sklaven Satans heruntergekommen, die (in vielen Fällen unbewusst) auf vollkommene Weise seinen zerstörerischen Plänen dienen. 'Unbewusst' heiβt nicht, dass die Seele, die sich von Satan für die Verwirklichung seiner Werke einsetzen lässt, keinen Anteil an diesen Werken hat: Eine Seele wird nur zur Sklavin Satans wenn, und in dem Maβe, wie, sie ihren freien Willen von der Finsternis besetzen lässt und sie dadurch Entscheidungen zu treffen beginnt, welche den Interessen der Finsternis dienen.

Die Seele dient Satan oft viel beständiger und viel begeisterter, als sie Gott zu dienen weiβ. Warum ist das so? Weil der Mensch dabei meint, sich für seine eigenen Nöte einzusetzen, während er in Wirklichkeit dem Bösen dient und hilft, Gottes Schöpfung zu zersetzen, denn viele scheinbare Nöte von Menschenseelen sind in Wirklichkeit unechte Bedürfnisse, die ihnen von der Finsternis inspiriert werden, damit sie die Pläne und Werke der Finsternis vollenden helfen.

Satan zersetzt Gottes Schöpfung dadurch, dass er auf die Bedürfnisse des Menschen einwirkt. Bedürfnisse bilden die Ursache der Schwachheit des Menschen. Wer Bedürfnisse spürt, ist für sein Wohlbefinden von ihrer Befriedigung abhängig. Satan hat von Anfang an begriffen, dass er den Menschen vollkommen in seine Macht bekommen wird, sobald es ihm gelingt, die Befriedigung der Grundbedürfnisse des Menschen unter seine Kontrolle zu bringen. Wir müssen uns deshalb die Frage stellen, welche 'Schwächen' in der menschlichen Natur zu groβen Zielscheiben Satans geworden sind. Nur dann können wir ihm Seelen wegnehmen zugunsten Gottes und uns selbst zweckmäβig seinen Manipulationen widersetzen lernen. Dieses Wissen ist von gröβter Wichtigkeit, wenn wir das Reich Jesu Christi auf Erden gründen helfen wollen.

Satan gab sich nicht damit zufrieden, die lebensnotwendigen Bedürfnisse des Menschen zu beeinflussen. Er hat vor allem dafür gesorgt, dass eine stetig zunehmende Anzahl von Scheinbedürfnissen geboren wird. Es geht dabei um Dinge, die immer mehr Menschen als lebensnotwendig empfinden, während dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Sehr häufig gehen diese Scheinbedürfnisse mit einer Mentalität einher, die (plötzlich oder allmählich) zur allgemeinen Norm in der Gesellschaft wird. Die Himmlische Herrin hat früher bereits darauf hingewiesen, wie sehr sich das Denken und Fühlen des Menschen im Lauf der Zeit verändert hat und welch groβer spiritueller Niedergang damit einhergegangen ist. Gott ist aus der Lebenswelt vieler Menschen entfernt worden, das Sündenbewusstsein ist erloschen und die Tür steht weit offen für Inspirationen, die nicht von Gottes Geist stammen. Der Mensch irrt dadurch immer weiter von dem Weg ab, den Gott für ihn vorgesehen hat.

6. Wie kann Satan die Seele des Menschen zerstören?

Dadurch, dass er sie in einen solchen Stand der Ungnade bringt, dass sie gemäβ dem Gesetz von Gottes Gerechtigkeit verdammt werden muss, also keinen Zugang zum Himmel bekommen kann. Dieser Stand der Ungnade ist der Zustand, der entsteht, wenn die Seele mit so vielen und bzw. oder so schweren Sünden beladen ist, dass sogar Gottes Barmherzigkeit und die Fürsprache der Himmelskönigin nicht mehr in einem solchen Maβe in Kraft treten können, dass die Seele für Gottes Freispruch bei Gottes Gericht gereinigt wird.

Satan wirkt auf die Seele durch Versuchungen (Verführungen) und Irreführungen ein, in der Absicht, ihr unaufhörlich Fallen zu spannen, die sie zu Fehltritten (Verstöβen gegen Gottes Grundgesetz der wahren Liebe, also Sünden) bringen sollen. Wenn die Seele solche Verstöβe häufig begeht, kann sie in den Stand der Ungnade fallen und gehört sie Satan.

Warum tut Satan dies?
Um Gott die Seelen zu rauben und sie zu seinen Sklaven im Reich der Hölle zu machen. Die ganze Schöpfung ist unaufhörlich in einem Kampf zwischen Gut und Böse (Licht und Finsternis) verwickelt. Dieser Kampf hat nur einen einzigen Gegenstand und ein einziges Ziel: Seelen zu gewinnen. Gott will allen Seelen die ewige Glückseligkeit schenken können, Satan dahingegen bezweckt das ewige Verderben für alle Seelen. Er ist darauf erpicht, den Menschen, der von Gott als König der Schöpfung und Spiegel von Gottes Heiligkeit gedacht war, vollkommen lächerlich zu machen und Gott dadurch zu zeigen, dass der Mensch, der vom Schöpfer mit Heiligkeit bekleidet worden war, zu nichts weniger als zu einem willenlosen Spielball in den Krallen des Bösen herunterkommen kann. Dadurch bezweckt Satan an erster Stelle Gott Selbst in Seiner Würde zu treffen.

Welche Strategie benutzt Satan, um dieses Ziel zu erreichen?
Er hat von Anfang an nach den Schwächen und Anfälligkeiten der menschlichen Natur gesucht. Keine zwei Seelen sind gleich. Die eine hat einen gröβeren oder kleineren Widerstand gegen die Versuchung als die andere. Jeder Mensch hat von Natur aus Bedürfnisse, weil er in einem Körper lebt: Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Ruhe, medizinische Pflege… Diese Bedürfnisse müssen befriedigt werden, damit das Leben des Körpers erhalten bleibt. Diese Bedürfnisse hat Satan von Anfang an beeinflusst, und darüber hinaus hat er dafür gesorgt, dass er den Seelen noch zusätzliche 'Bedürfnisse' eingeben kann (indem er ihr einflüstert, dass sie dieses oder jenes auch absolut braucht) und dass die bereits vorliegenden Bedürfnisse vom Menschen als immer wichtiger empfunden werden.

Dadurch neigt der Mensch allmählich dazu, die Befriedigung seiner weltlichen Bedürfnisse zum einzigen Zweck seines Lebens zu machen. Damit ist der Keim des ewigen Verderbens gelegt: Satan ist darin erfolgreich, die menschliche Gesellschaft derart zu manipulieren, dass diese immer mehr der Verwirklichung der Zielsetzungen der Finsternis, des Bösen, zu dienen begonnen hat, nämlich der Zerstörung von Seelen. Wo gesagt wird, dass die Menschheit sich selbst zerstört, wäre es eigentlich genauer, zu sagen, dass Satan die Menschheit dazu anstiftet, sich selbst von ihm vernichten zu lassen, und dies freilich durch Hände und Geister, die er dadurch in seinen Dienst gestellt hat, dass sie sich von ihm missbrauchen lassen. Letztendlich ist es somit der freie Wille der Menschenseelen selbst, der die Welt dadurch in Finsternis untergehen lässt, dass er sich vom Willen Satans besetzen lässt.

7. Was ist Sünde?

Sünde ist jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke oder jedes Versäumnis, durch welche die Seele eine oder aber mehrere der nachfolgenden Formen der Beschädigung zufügt:

1. Gottes Interessen wird Schaden zugefügt. Im weitesten Sinn dürfen Sie davon ausgehen, dass Sie Gottes Interessen in vielen Fällen schaden, in welchen Sie vor allem die Befriedigung Ihrer eigener Wünsche anstreben. Orientieren Sie Ihr Tun und Lassen an erster Stelle an Gottes Erwartungen.

2. Es wird Mitgeschöpfen Schaden zugefügt:

  • ihrem Leben. Zum Beispiel Mord, Abtreibung, Euthanasie...
  • ihrem Körper. Zum Beispiel Misshandlungen, nicht hinreichende oder schlechte Ernährung...
  • ihren Gefühlen. Zum Beispiel einem Mitmenschen Unfrieden ins Herz legen, ihn verletzen...
  • ihrem Geist. Zum Beispiel jemanden mutwillig in Verwirrung bringen, jemanden zur Verzweiflung treiben, geistigen Terror ausüben...
  • der Seele. Zum Beispiel jemanden an Ihrer Sünde mitschuldig machen, jemanden moralisch zwingen, Ihnen Recht zu geben, während Sie selbst im Irrtum sind, so dass er selbst ungewollt in Untugend verfällt; jemanden verfluchen oder verwünschen, ein schlechtes oder sündhaftes Beispiel geben, Ihr Kind unchristlich erziehen...
  • ihren Gütern und Besitz. Zum Beispiel Diebstahl, mutwillige Beschädigung und Zerstörung, Betrug, Erpressung...
  • ihren Beziehungen. Zum Beispiel zwischen Menschen Uneinigkeit stiften, einen Mitmenschen in Verdacht oder in Verruf bringen (Tratsch, Verleumdung, Klatsch)...
  • ihren Interessen. Zum Beispiel Ihrem Mitmenschen unehrliche Konkurrenz machen, die Bedürfnisse Ihres Mitgeschöpfes nicht ausreichend berücksichtigen.

3. Die Seele hindert sich selbst daran, die Aufgaben zu erfüllen oder die Wege zu gehen, die Gott von ihr erwartet. Zum Beispiel sich selbst vernachlässigen oder unzureichend Vorsicht walten lassen (sich selbst krank machen, Süchten anheim fallen, usw.); auch die meisten Untugenden wirken selbstzerstörerisch (Hass, Eifersucht, Verbitterung, Gefühle des Grolls, der Rache...).

8. Was ist das Wesen der Sünde?

Mit anderen Worten: Was macht eine Handlung, ein Wort, einen Gedanken, ein Gefühl oder einen Wunsch sündhaft? Mir wurden einst fünf Elemente offenbart, die in jeder sündhaften Handlung, jedem sündhaften Wort, Gedanken, Gefühl oder Wunsch vorhanden sind:

1. Die Sünde tötet oder verwundet die Gnade, die Gott Ihrer Seele gewährt hat.
Der sündhafte Akt entstellt die ursprüngliche Heiligkeit der Seele. Gott hat bei der Schöpfung der Seele eine Flamme von Heiligkeit in sie hineingelegt, ein heiliges Feuer, das auch einen kleinen Teil Seines Göttlichen Wesens enthält. Durch den sündigen Akt wird diese Flamme allmählich gelöscht, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie die Sünden aufeinander folgen, diese schwerer sind und sie nicht oder unvollkommen gebeichtet und abgebüβt werden. Dies führt zu einer zunehmenden Kälte und Verblendung in der Seele: Das 'heilige Feuer' gibt immer weniger Wärme und Licht von sich. Jede Seele ist dazu gemeint, heilig zu leben. Heiligkeit ist die gröβte Gnade, denn sie vereinigt die Seele mit der Gottheit und gewährleistet ihr nach dem irdischen Leben die ewige Glückseligkeit im Himmel. Jeder sündhafte Akt verringert den Glanz dieser Heiligkeit und dadurch die wahre Lebenskraft der Seele.

2. Die Sünde ist ein Verstoβ gegen Gottes Willen.
Was ist Gottes Wille? Gott wünscht Sich das Heil der Seelen, die Heiligkeit der Schöpfung als Ganze und die Harmonie zwischen allen Elementen der Schöpfung. Der sündhafte Akt stört diesen ganzen Mechanismus, den Gott auf vollkommene Weise erschaffen hat. Dadurch macht die Sünde die Seele zur Verletzerin von Gottes heiligem Gesetz und legt dem Sünder eine Schuld gegen die Göttliche Gerechtigkeit in die Seele. Durch die Sünde wird der Mensch zum Störfaktor innerhalb des Systems, das Gott so makellos vorgesehen hat. Durch das Handeln, Sprechen, Denken, Fühlen oder Wollen in Abweichung von Gottes Willen wird die Seele gleichsam mit einem Flecken oder einer Wunde gekennzeichnet und verliert sie jedes Mal einen kleinen Teil ihrer ursprünglichen Schönheit.

3. Die Sünde ist eine Verleugnung der Liebe.
Jede Sünde ist letztendlich ein Verstoβ gegen die Liebe, die der Antrieb allen Lebens innerhalb der Schöpfung ist. Deswegen bildet jeder sündhafte Akt eine Störung des tiefen Wesens von allem Leben, wodurch die Nahrungs- und Kommunikationskanäle zwischen der Seele und Gott abgequetscht werden. Die Folge ist eine zunehmende 'Unterernährung' der Seele und eine wachsende Verfremdung der Seele Gott gegenüber. Gott hat der Seele alles gegeben und stellt ihr auch die gröβten Schätze im Ewigen Leben in Aussicht. Die Sünde ist wie ein Schlag, der Ihm im Tausch dafür verabreicht wird.

4. Die Sünde gleicht für Gott einer Entscheidung zugunsten des Bösen.
Diese Entscheidung heiβt jedoch eine Wiederholung des Ungehorsams der aufsässigen Engel. Jede Sünde beeinflusst den Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis zugunsten Satans und vergröβert seine Macht über die Menschheit als Ganze. Der Ursprung jeder Sünde beruht immerhin auf einer Versuchung, einer Verführung oder einer Irreführung, die von den Kräften der Finsternis ausgeht, die versucht, die Seele von Gott wegzuziehen, um sie ins Verderben zu stürzen. Die Sünde selbst ist das Nachgeben gegenüber dieser bösartigen Einflüsterung und somit eine Entscheidung zugunsten des Bösen statt zugunsten der Reinheit, die Gott von jeder Seele verlangt. Dadurch kommt jede Sünde einer Entehrung Gottes als Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher gleich.

5. Die Sünde lässt eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber den erlösenden Leiden Christi und den Schmerzen Mariä als Miterlöserin erkennen.
Jesus ist Mensch geworden, um durch ein maβloses Leiden und den Tod am Kreuz jeder Seele guten Willens (d.h. jeder Seele, die ihren freien Willen bedingungslos mit dem Willen Gottes eins macht) den Erwerb der ewigen Glückseligkeit zu ermöglichen. Seine Leiden sind durch die Schmerzen ergänzt worden, die Seine Mutter, die Allerheiligste Jungfrau Maria, während Ihres ganzen Lebens an Prüfungen erlitten hat, vollbracht in ausdrücklichem Einklang mit Gottes Willen. Um die Früchte dieses Erlösungsplanes in Ihrem eigenen Leben in wirkliche Erlösung umzusetzen, wird von Ihnen ein Leben im Glauben an Jesus Christus als Erlöser erwartet, und ein Leben der Tugendhaftigkeit. Jeder sündhafte Akt kann von Gott als Mangel an Ehrerbietung und Liebe für das Erlösungswerk betrachtet werden. Jesus hat den Neuen Bund eingesetzt. Wir müssen diesen als einen Vertrag der Erlösung verstehen, wobei das Anteil einer jeden Seele an der Verpflichtung aus einer äuβersten Anstrengung besteht, dieses Erlösungswerkes durch ihr eigenes Tun und Lassen und ihre eigenen inneren Verfassungen würdig zu werden.

9. Die Herrin aller Seelen spricht oft vom 'Licht'

Dies hat bei manchen Seelen Anlass zur Annahme gegeben, es würde sich beim Maria Domina Animarum Werk um Esoterik handeln, und sie stützen diese Annahme auf bestimmte Begriffe und Bilder, die sie auf der Webseite der Herrin aller Seelen vorfinden. In mehreren Textstellen (nicht an letzter Stelle im Menüpunkt Ewiger Frühling) hat die Gottesmutter darauf hinweisen lassen, dass es sich da um eine Annahme handelt, die sowohl vollkommen absurd als auch eine Blamage an die Herrin aller Seelen ist.

Der Begriff vom 'Licht', dessen Sich die Himmelskönigin häufig bedient, wird manchmal falsch verstanden. Dieser Begriff, wenn er im Kontext dieses Werks benutzt wird, hat gar nichts mit Esoterik zu tun. Maria definiert das Licht als das Ganze von Gottes Führung und von den Inspirationen des Heiligen Geistes. Das Licht ist der Seinszustand Gottes, ein Zustand, der sich aus Seiner vollendeten Weisheit ebenso wie aus der Fähigkeit zusammensetzt, das Leben in der vollkommenen Göttlichen Liebe instandzuhalten. Das Licht ist die Fähigkeit alles so zu sehen, wie es in Bezug auf Gott wirklich ist. Dadurch bildet das Licht ebenfalls die Fähigkeit, die Liebe in einem heiligen Stand zu erhalten. Es lieβe sich auch so ausdrücken: Das Licht ist die Kraftquelle, aus welcher alles hervorgeht und durch welche alles Lebendige am Leben erhalten wird. Aus diesem Grund wird Gott von der Herrin aller Seelen manchmal mit der Sonne als Quelle des Lichts (= Wahrheit und Weisheit) und aller Wärme (= wahrer Liebe und wahren Friedens) für die ganze Schöpfung verglichen.

In manchen Gebeten im Rahmen von Marias Blumengarten wird darum gebeten, dass die Seele aus jeglichem Einfluss befreit werden möge, der sich nicht mit dem Licht von Gottes Liebe vereinen lässt. Konkret handelt es sich da um eine Bitte um Befreiung aus Einflüssen seitens einer jeden Kraft, die nicht Gottes Wahrheit in sich trägt, bzw. die bezweckt, Seelen für die echte Wahrheit über alles zu verblenden, einschlieβlich für die Wahrheit über sie selbst.

In den Augen der Himmelskönigin ist der zweckmäβigste Weg zu einer tiefen Reinigung und inneren Umgestaltung dieser der vollkommenen Hingabe und Weihe an Sie. In dem Maβe, wie eine Seele Ihr gehören will, sich mit ihrem ganzen Wesen Ihr verschenkt und sie diese Weihe an Maria in mehr Einzelheiten ihres Alltags in Anwendung bringt, kann die Himmelskönigin diese Seele tiefer und mehr dauerhaft umgestalten helfen. Dies heiβt mithin, dass Maria diese Seele dann viel zweckmäβiger 'innerlich' gegen die Finsternis stärken kann: Die Seele lernt ihr Umfeld und ihr Leben mit ganz anderen Augen betrachten, und zwar durch das Licht der wahren Hoffnung und der Erkenntnis, wie wertvoll eine richtige Einstellung allem Negativen gegenüber für Gott sein kann.

10. Sünde und Bekehrung

Eine Seele kann aus den unterschiedlichsten Gründen Verletzungen mit sich tragen. Im Grunde genommen verletzt sich die Seele jedes Mal, wenn sie einer Versuchung nachgegeben hat, denn in jenem Augenblick hat sie sich aus der Verbindung mit Gottes Herzen losgerissen. Durch diese Wunde verliert sie ein gewisses Maβ an Göttlichem Leben, was sie empfindlicher macht für weitere Versuchungen und ihr inneres Leben in einem gewissen Ausmaβ aus dem Gleichgewicht bringt. Die Gottesmutter kann der Seele dabei helfen, ein neues Gleichgewicht zu finden und sich von den Folgen ihres Fehltritts zu reinigen. Mag die Nacht der Sünde auch noch so dunkel gewesen sein, immer wieder folgt ein Morgen für die Seele, die diesen Morgen tatsächlich erleben will. Wenn sich die Erkenntnis von den eigenen Fehltritten mit einem Sehnen nach wahrer Liebe im Herzen verbindet, kann eine Bekehrung zustande kommen.

Bekehrung soll man sich nicht unbedingt als die Wende nach einem groβen Vergehen oder nach einem schwer sündhaften Leben vorstellen: Sich bekehren, kann die Seele täglich tun, sogar nach dem geringsten Fehltritt, denn Bekehrung ist jedes Umkehren nach der Erkenntnis dessen, dass man nicht ganz Gottes Gesetz entsprechend gehandelt, gesprochen, gedacht oder gefühlt hat, sogar in den kleinsten Dingen. Bekehrung ist wie das Sich-Erheben nach jedem Sturz unter der Bürde einer Versuchung. Keine Lebenshaltung eignet sich besser und zweckmäβiger zu diesen ständigen Bekehrungen und zu einem Rücktritt aus der ständigen Neigung zu sündigen als jene der vollkommenen Weihe an Maria insoweit diese tief im Herzen als die wahre Sinngebung für das Leben empfunden und in jedem Aspekt des Lebens gelebt wird.

Satan versucht ständig, die Seele in einer Atmosphäre gefangen zu halten, die diese erstickt. Das Leben in aufrichtiger Weihe an Maria ist wie eine sich ständig wiederholende Mund-zu-Mund Beatmung. Maria hegt und pflegt die Seele, die sich Ihr verschrieben hat und diesen Bund tatsächlich im Alltag heiligt und lebt, und Sie tut dies in einer Atmosphäre, die diese Seele freier atmen lässt, einer Atmosphäre, welche die Seele an jene erinnert, in welcher sie in Gottes Herzen erschaffen wurde.

Es lieβe sich so ausdrücken, dass die Sünde wie ein Ofen ist, der in einem kleinen Häuschen Kohlenmonoxid freisetzt: Die Seele erstickt langsam. Erkenntnis von der Sünde, und besonders die Weihe, ist wie das Öffnen aller Türen und Fenster.

Sünden brauchen keine sinnlose Verletzung zu hinterlassen. Die Sünde und die Reue können Maria geweiht werden. Ja, sogar Sünden, nicht weil diese dadurch wieder gut gemacht würden, sondern weil eine solche Weihe im Grunde genommen heiβt, dass die Seele ihren Fehltritt erkennt, sich von ihm reinigen möchte, und demütig um die Kraft bittet, diesen nicht mehr zu begehen. Eine solche Weihe kommt somit einem Schuldbekenntnis gleich, welches die Seele vor der groβen Fürsprecherin ausspricht, damit die Gnade der Vergebung und der Wiedergeburt auf einer 'sündenfreieren' seelischen Ebene bekommen werden kann.

Sünden Maria darbieten ohne aufrichtige Reue und ohne das felsenfeste Vorhaben, die inneren Verfassungen (Gefühle, Wünsche usw.) künftighin vollkommen mit selbstverleugnender Liebe zu erfüllen, ist zwecklos. Ein solches Vorgehen bereitet weder der schuldigen Seele Befreiung noch bringt es ein wiedergutmachendes Licht auf die Schöpfung herab, noch zeigt es Gott, dass die Seele es bedauert, Seine Liebe beschämt zu haben.

11. Was verführt eine Seele zur Sünde?

Maria ist das einzige Geschöpf, das jemals ein Leben geführt hat, das vollkommen frei von Sünde war. Wie jeder Mensch war auch Sie der Versuchung ausgesetzt, aber Sie hat jeder Versuchung auf wahrlich heldenhafte Weise Widerstand geboten. Ihre Macht über die Inspirationen des Bösen war vollkommen. Deshalb liegt es auf der Hand, dass Maria die meist Geeignete ist, an die eine Menschenseele ihre eigene Ohnmacht im Kampf gegen die Versuchung aufopfern und von der sie Kraft und Unterstützung zur Bildung eines gröβeren Widerstandes gegen die Versuchung erflehen kann.

Man könnte sich den Bösen wie ein Ungeheuer vorstellen, das ständig um die Burg der Seele herum schleicht, auf der Suche nach jedem bröckeligen Stein und jeder Spalte, damit es in die Burg eindringen kann. Die bröckeligen Steine und die Spalten in den Mauern sind die Schwächen der Seele, die undichten Stellen, durch welche sie das Göttliche Leben und die Gnaden verliert und durch welche der Einbrecher sich immer wieder die Herrschaft über die Burg verschafft. Der Böse studiert die Seele, ihre Neigungen, und bedient sich jeder zutage tretenden Schwäche um die Seele in seine Falle zu locken. Daher die Notwendigkeit für die Seele, ihren Charakter und ihren Willen so zu stärken, dass sie dem Einbrecher widerstehen kann, und ständig um die Vermehrung ihrer Liebe zu bitten, damit sie sich immer häufiger und beharrlicher für die Dinge des Himmels entscheiden kann.

Was verführt eine Seele zur Sünde? Sehr oft Selbstsucht, Habgier, Hochmut, Machtbegierde, Unzufriedenheit, Genusssucht, Hass, Mangel an Liebe, Mangel an Erkenntnis von Gutem und Bösem, und bzw. oder die Empfindung der Sinnlosigkeit des Lebens. Deswegen setzt die dauerhafte Befreiung aus der Sündhaftigkeit und aus der Verführbarkeit die Entwicklung von genau den entgegengesetzten Verfassungen voraus: Selbstlosigkeit, Liebe, Loslösung aus möglichst vielen materiellen Bedürfnissen, Demut, Abtötung des Selbst, Erkenntnis von Gutem und Bösem, und Sinngebung sogar bezüglich der kleinen Dinge im Leben. Das alles, und die Wege dorthin, lehrt die Herrin aller Seelen in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens. Immer wieder ergibt sich, wie wünschenswert es ist, dass eine Seele, die wahrhaftig den Weg in ein neues Leben finden möchte, sich im Rahmen eines gewissenhaft gelebten Bundes vollkommener Weihe an Maria hingibt.

12. Die Finsternis geht gegen Seelen auf zwei Wegen vor

Die Finsternis geht gegen Seelen auf zwei Wegen vor, es lieβe sich sagen: innerlich und äuβerlich.

Innerlich wirkt er durch:

  • Versuchungen
  • finstere Inspirationen
  • Beeinflussung des Gemüts
  • Angriffe gegen den Glauben, das Vertrauen, die Hoffnung und die Liebe.

Äuβerlich wirkt er durch:

  • die ganze Atmosphäre der Welt, welche er selbst durch alle Jahrhunderte hindurch von Boden auf so unterminiert hat, dass sie von seinem Denken geprägt und an der Verwirklichung seiner Ziele orientiert ist. Er sät in der ganzen Welt Verwirrung und Chaos. Verwirrung unterminiert das Bedürfnis nach Halt ebenso wie den Glauben (wenn es einen Gott gibt, wieso gibt es denn keine Sicherheiten?). Auβerdem hat er durch die Jahrhunderte einen Groβteil der Menschheit durch materialistisches und gottloses politisches, wirtschaftliches und wissenschaftliches Denken und gottlose Weltanschauungen und Philosophien vergiftet;
  • den Mitmenschen: Seelen werden gegen einander aufgestachelt, fügen sich gegenseitig Negatives zu, entmutigen sich gegenseitig. Die Finsternis kann das Leben einer Seele durch Einschreiten eines Mitmenschen zur Hölle machen, diese Seele misshandeln, foltern, entmutigen (Entmutigung lähmt die Schlagkraft einer Seele bei der Erfüllung ihrer Lebensaufgabe), sie verführen (durch Reizung des Sexualbedürfnisses), sie sogar physisch vernichten (Totschlag, Folterung, Aushungern ...).

Sehr vieles ist in dieser Welt bereits dadurch zerstört worden, dass Seelen ihre Mitmenschen verleumden, anschwärzen, als verlogen darstellen und ihnen jede Glaubwürdigkeit in den Augen anderer nehmen. Ganz besonders werden auf diese Weise Seelen angegriffen, die sich aufrichtig anstrengen, Gutes und Lichtvolles zu tun, zu sagen, anzustreben und zu verbreiten, damit auch diese Seelen in der Liebe geschwächt werden und das Vertrauen zu Gottes Schutz und zu Seinem liebevollen Wirken verlieren.

Gott macht Satan jedoch nicht ungebeten unwirksam, da es in der Natur Seiner Gesetze liegt, dass Menschenseelen ihr Leben vollkommen frei gestalten können sollen. Aus diesem Grund braucht alles Gebet und Aufopferungen, auch die Befreiung aus den Werken Satans. Gott muss gleichsam aus dem Mund (um es ganz richtig auszudrücken: aus dem Herzen) der Seele selbst erfahren, dass ihr alles daran liegt, Ihm (Gott) zu folgen und nur von Ihm und Seinen Gesetzen der Liebe geführt zu werden. Nur in dem Fall kann Gott einschreiten, auch dann, wenn von finsteren Einflüssen die Rede ist.

Ein Faktor, der es Gott erschwert, einzuschreiten, liegt darin, dass nicht viel Menschenseelen sich bewusst danach sehnen, Gottes Wirken in ihrem Leben und in der Welt absolut vorrangig zu machen, sodass Unmengen von Gebeten auf gewaltigen Widerstand prallen und somit kaum verwirklicht werden können. Es kann sehr viel Liebe, Ausdauer, Geduld und Vertrauen brauchen um bestimmte Umstände, die von Finsternis erfüllt sind, zu verändern. Dies liegt deshalb nicht an Gott, noch an irgendwelchem Unwillen seinerseits, noch an irgendwelcher Unfähigkeit seinerseits, sondern ausschlieβlich am niedrigen Gnadenstand, in den die Menschheit herabgesunken ist: Es bedarf gewaltiger Anstrengungen um die Auswirkungen der Sünde in dieser Welt einigermaβen auszugleichen. Ein hinreichender Ausgleich der Auswirkungen der Sünde würde in der Tatsache zum Ausdruck kommen, dass sich die Liebe in dieser Welt viel besser bemerkbar macht. Die Seelen würden dies als ein Gefühl wahrer Geborgenheit und innerlichen Friedens empfinden. Gerade eine solche Empfindung bringt Gottes ungehemmtes Wirken in einer Seele zum Ausdruck, so wie es im irdischen Paradies vor dem Sündenfall herrschte und so wie es im messianischen Zeitalter erneut herrschen soll.

13. Jede Seele kann die Finsternis besiegen

Die Herrin aller Seelen betonte es bereits mehrfach: Jede Seele kann den Bösen besiegen, durch die Macht einer wachsenden Liebe zu Gott und eines unerschütterlichen Glaubens an die Macht des Gekreuzigten Christus. Es kann sich für eine Seele als äuβerst zweckmäβig erweisen, finstere Einflüsse mit der Gegenwart der Himmelskönigin und einem aufrichtigen Bekenntnis zur Tatsache zu bedrohen, dass Maria ihre einzige und souveräne Herrin ist, und zwar als die goldene Brücke zu Gott Selbst, der Sie der Seele zur inneren Führerin ins Herz Christi geschenkt hat.

Die Angst des Bösen vor Maria ist unbeschreiblich. Ich habe dies mehrere Male erfahren dürfen, und die Himmelskönigin hat mich öfters zur Zeugin dieser Wahrheit gemacht. Damit der Böse sich von einer Bedrohung mit dem Namen MARIA einschüchtern lässt, ist es allerdings notwendig, dass die Seele felsenfest an die Macht der Himmelskönigin glaubt. Ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass nichts ihn mehr überzeugt als die Anrufung des Namens MARIA von Seiten der Seele, wobei diese Letztere gleich irgendeinen Akt vollbringt bzw. ein Opfer der Selbstverleugnung zur Verherrlichung der Macht der Himmelskönigin über den Bösen und Ihrer Erhabenheit darbringt, z.B. dadurch, dass sich die Seele vor Maria auf die Knie wirft und Ihr Gebete und die freie Verfügung über sich anbietet. Dieser Nachweis, von Seiten der Seele, der Verherrlichung von Marias Macht über sie, kann den Bösen vollkommen lähmen.

Trotzdem soll berücksichtigt werden, dass manche Prüfungen, egal ob diese vom Bösen in die Wege geleitet werden oder nicht, sowieso durchstanden werden müssen, weil es Gottes Vorsehung so zugunsten der Seele verfügt (liebevoll angenommene Prüfungen bringen der Seele Früchte ein, obgleich die meisten für die Seele zu Lebzeiten verborgen bleiben sollen). Das kann daher rühren, dass:

  • die Seele bestimmte Entwicklungen machen muss, bei welchen ihr die betreffende Prüfung behilflich sein kann (Gottes Weisheit entscheidet darüber);
  • die Verwirklichung von Gottes Heilsplan zu einem bestimmten Zeitpunkt die Vollbringung bestimmter liebevoll angenommener und geweihter Leiden braucht, und Gottes Weisheit diese oder jene bestimmte Seele dazu einlädt, zu dieser Vollbringung beizutragen;

In diesen beiden Fällen ist es möglich, dass auch die selbsterniedrigende Verherrlichung an die Macht der Himmelskönigin die Seele nicht sofort befreit. Allerdings wird die Seele in einem solchen Fall – vorausgesetzt, sie schlieβt das Herz vollkommen dafür auf – irgendwie die Kraft bekommen, das benötigte Opfer zu vollbringen. Eine Prüfung, die ausdrücklich in einer Herzensverfassung, in welcher sich die Seele vollkommen eins mit der Himmelskönigin fühlt, durchstanden wird, kann im Herzen ein ganz ungewöhnliches (positives) Gefühl hinterlassen, sogar dann, wenn sich herausstellt, dass diese Prüfung eindeutig vom Bösen herbei geführt worden ist.

14. Die unüberwindliche Macht Mariä

Im Gebet 340 (das bereits im September 2001 geschrieben wurde), inspirierte die Heiligste Jungfrau einen sehr bemerkenswerten Satz: "In der unbesiegbaren Macht des Dreifaltigen Gottes und der Heiligsten Jungfrau Maria befehle ich jetzt allen Kräften der Quälerei, der Versuchung, der Täuschung und der Finsternis, von mir fortzugehen und ihre Machtlosigkeit im Licht des Kreuzes und zu Füβen der Gottesmutter zu bekennen".

Die Herrin aller Seelen möchte Sich folgendermaβen zu diesem Satz äuβern: Die Macht der Heiligsten Jungfrau Maria ist genauso unbesiegbar als jene von Gott Selbst, weil alle Macht Gottes von Seinem Willen ausgeht, und Marias Wille hundertprozentig identisch mit Gottes Willen ist (d.h.: vollkommen in Gottes Willen hinübergeflossen und völlig und ganz mit diesem Willen verschmolzen ist), und Sie während Ihres ganzen irdischen Lebens keinen einzigen Augenblick lang, sogar nicht bei der geringsten Gelegenheit, von diesem Willen abgewichen ist, weder in Taten, noch in Worten, Gedanken, Gefühlen oder demjenigen, was Sie unterlieβ. Genau diese vollkommene und ausnahmslose Gleichförmigkeit zwischen dem Willen Mariä und dem Willen Gottes berechtigt die Tatsache, dass Gott Ihr für alle Zeit und Ewigkeit eine absolut uneingeschränkte Macht gewährt hat. Aufgrund dieser Macht hatte Sie den Bösen von Ihrer Unbefleckten Empfängnis an unter Ihren Füβen, und soll Sie ihm letzten Endes unter diesen Füβen den Kopf zertreten.

Was heiβt eigentlich 'Macht'? Macht ist die Fähigkeit, die Verhaltensalternativen (die Wahl zwischen Möglichkeiten um sich zu verhalten) eines anderen Wesens zu beschränken. Anders ausgedrückt: Macht ist die Fähigkeit, ein anderes Wesen dasjenige tun zu lassen, was es eigentlich aus sich selber heraus nicht tun möchte, und dasjenige unterlassen zu lassen, was es eigentlich aus sich selber heraus lieber schon tun möchte. Aus dieser Begriffsbestimmung heraus betrachtet, ist die Macht Gottes selbstverständlich absolut. Auch die Macht der Himmelskönigin ist uneingeschränkt, weil Sie von Gott dazu bevollmächtigt ist, alle Seelen im Kampf zur Vollendung von Gottes Heilsplan zu führen:

  • Die Engel sind Ihr dabei als Diener geschenkt worden, und unterwerfen sich Ihr ohne die geringste Zögerung. Sie ist ja für sie die makellose Vertretung des vollendeten Gehorsams, des 'Hinüberflieβens-in-den-Willen-Gottes', was der Himmelskönigin Vergünstigungen ohne Ende eingebracht hat. Die Engel wissen, dass Marias Wort mit Gottes Wort identisch ist, und werfen sich deswegen genauso blitzartig zu Ihren Füβen nieder als sie es vor dem Thron Gottes tun. So verlangt es übrigens nicht Maria aus Sich heraus, sondern Gott Selbst verlangt dies von ihnen;
  • In Visionen zeigte mir die Herrin aller Seelen wiederholt, wie Sie Dämonen mühelos (d.h.: mit unfehlbarem Erfolg) zu Ihren Füβen befahl. Der einzige einschränkende Faktor, der Maria daran hindern kann, dies ununterbrochen zu tun, ist der freie Menschenwille, der sich dazu bewegen muss, Maria darum anzuflehen, diese Macht anzuwenden. Aus Sich Selbst darf Maria den Bösen und sein Gefolge nicht lähmen, weil Sie dann:
  1. gegen die Göttliche Verfügung verstoβen würde, die sagt, dass den Menschenseelen nichts aufgenötigt werden darf – auch keine Gunsterweise! – worum sie nicht selber durch Gebet bitten;
  2. gegen das Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit verstoβen würde, kraft dessen jede Gnade, d.h. jedes Geschenk aus Gottes Hand, 'bezahlt' werden soll, und zwar durch Aufopferungen, Gebete, Sühneakte, Verherrlichung an Gott und Seine Werke, liebevoll angenommene und geweihte Prüfungen und Leiden, und die konkrete Anwendung der wahren selbstlosen Liebe in allen Aspekten des Alltags (ebenso wie all dasjenige, was Jesus uns vorgelebt hat). Gott bittet darum, weil Er es für sehr wichtig hält, dass Menschenseelen Ihm zeigen, dass sie freiwillig genau dieselben Wünsche hegen als Er. Dies zeigen, erfolgt viel eindeutiger durch Aufopferungen und eine ganze Lebenseinstellung als durch Worte.
  • Die Menschenseelen sind Maria durch Jesus vom Kreuz herab geschenkt worden, das heiβt, Er hat die Seelen aller Zeiten unter die Obhut Seiner Mutter gestellt. Damit Maria diese Aufgabe als Behüterin und Führerin richtig erfüllen kann, muss Sie uneingeschränkt Macht über die Seelen ausüben können. Gott ist dabei so weit gegangen, dass Er Seinem Meisterwerk (Maria) die Macht gewährt hat, Seelen von innen heraus völlig 'neu zu gestalten', das heiβt: diese so zur Entfaltung bringen zu helfen, dass sie ihr ganzes Potential an Heiligung zur Entwicklung bringen können. Damit Sie dies konkret vollbringen kann, muss Maria das Verhalten der Menschenseelen vollkommen in Ihrer Macht haben können.
    Der freie Menschenwille entscheidet selber, aber diese Entscheidung ist folgenreich: Die Menschenseele ist nur dazu auf Erden, sich vollkommen zu heiligen und dadurch einen positiven Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan zu leisten. Stellt sich die Seele also nicht unter die Macht der Himmelskönigin, so verfehlt sie diesen ihr von Gott Selbst zwecks ihrer Heiligung gebotenen Weg zur völligen Entfaltung und zu einem fruchtbaren Leben.
    Aus dieser Sicht betrachtet, lieβe sich sagen: Die Menschenseele könnte dadurch als die mächtigere Partei erscheinen, dass sie über alles frei entscheiden darf. Die wahre Macht jedoch, hat die Himmelskönigin, die Herrin aller Seelen, denn im Grunde genommen kann Sie den ewigen Werdegang einer jeden Seele hochgradig bestimmen helfen.

In demselben angeführten Satz aus Gebet 340 wird den Kräften der Finsternis befohlen, ihre Machtlosigkeit im Licht des Kreuzes und zu Füβen der Gottesmutter zu bekennen. In diesem Befehl wird der Böse bereits an sein letztendliches Schicksal erinnert, in der Stunde der Gründung von Gottes Reich auf Erden unter den Füβen der Gottesmutter gedemütigt und endgültig unwirksam gemacht zu werden. Maria hatte ihn von Anfang an zu Ihren Füβen, da er gegen Sie gar nichts vermochte: Jeder seiner Versuche, Sie zu einer Sünde oder gar zu einer relativ kleineren Untugend zu verführen, scheiterte an Ihrer vollendeten Liebe und Ihrem unerschütterlichen Willen, nicht im Geringsten von Gottes Gesetz abzuweichen. Maria war die vollendete Verkörperung von Gottes Idealbild von der Menschenseele: makellos heilig. 'Heilig' bedeutet: in der Lage, Heil zu erwirken und somit der Verwirklichung von Gottes Heilsplan zuträglich zu sein.

In der Stunde, in welcher die Himmlische Herrin den Bösen endgültig unter den Füβen zertreten soll, wird dieser Akt nicht mehr Teil Ihres persönlichen Kampfes gegen den Bösen sein (so wie dies während Marias Leben auf Erden der Fall war), sondern wird er in Vertretung aller Menschenseelen erfolgen, als Zeichen dafür, dass die Menschheit nunmehr in den von Gott vorgesehenen Stand der Heiligkeit zurückgeführt worden ist. In jener Stunde wird Maria völlig und ganz 'die Frau', so wie Gott es im Buch Genesis meinte und im Sinn, wie Jesus Sie als 'Frau' ansprach: Die Frau, die dazu vorherbestimmt ist, als die verkörperte Sündenlosigkeit die Quelle der Sünde Satan, mit seinem ganzen Gefolge und seinen ganzen Werken sichtbar unter Ihren Füβen zu zermalmen, in Vertretung aller Seelen, die sich durch Sie vollkommen Gott hingegeben haben sollen.

15. Die Angst Satans vor allem, was Maria zu Füβen liegt

Im Gebet 265 (das im März 2001 geschrieben wurde) heiβt es: 'alles, was Dir zu Füβen liegt, wird vom Bösen gefürchtet'. Diese Aussage drückt eine besondere Wahrheit aus, in welcher sich ein groβes Element der Macht der Herrin aller Seelen verbirgt. Was liegt Maria zu Füβen? Gott hat Ihr alles zu Füβen gelegt, denn Sie ist unendlich weit über alles auβer Gott erhoben worden. Immerhin kann die Macht der Himmelskönigin über den Bösen und seine Werke nur in dem Maβe konkret ausgeübt werden, wie Menschenseelen Ihr tatsächlich zu Füβen liegen, und zwar aus freiem Willen. Keine Menschenseele ist zu einer von Gott bzw. von Maria erzwungenen oder auferlegten Sklaverei vorherbestimmt. Ich verweise gerne auf den Submenüpunkt Liebessklaverei, im Menüpunkt Weihe an Maria.

Wie es mir die Herrin aller Seelen seit den ersten Tagen meiner Berufung in Ihrem Dienst vorgeführt hat, entfaltet es eine ganz besondere Kraft gegen die Finsternis, wenn die Seele Maria buchstäblich möglichst oft und möglichst lange kniend zu Füβen liegt. Wichtiger noch ist allerdings die Lebensweise, durch welche die Seele im spirituellen Sinn der Himmelskönigin ununterbrochen zu Füβen liegt: die vollkommene, bedingungslose und lebenslänglich in sämtlichen Einzelheiten des Alltags aktiv gelebte Weihe an Maria. Wahrhaftig gelebte Weihe an Maria ist der Bund, durch welchen sich die Seele mit ihrem ganzen Wesen und ihrem ganzen Leben Maria hingibt. Alles, was sie ist und hat, was sie tut, denkt, sagt, fühlt und will, und was sie ganz bewusst unterlässt, wird Maria dargeboten, damit die Gottesmutter das alles im Kampf gegen die Finsternis einsetzen möge. Die Wirkungen der vollkommenen Weihe an Maria bilden ein auβerordentlich mächtiges Göttliches Mysterium, wie es die Herrin aller Seelen bereits in vielen Schriften hat nachweisen lassen.

In Visionen hat mich die Herrin aller Seelen wiederholt gnädigerweise schauen lassen, wie viel die Selbsterniedrigung einer Menschenseele zu Ihren Füβen den Bösen kostet. Er fürchtet sich sehr vor jeglichem Akt der Selbsterniedrigung einer Menschenseele zu den Füβen der Himmelskönigin, weil solche Akte ihm Zeichen der Macht der Herrin aller Seelen über jene Seele setzen, diese Akte Marias Macht verherrlichen, und eine solche Verherrlichung dazu führt, dass Sie Ihre uneingeschränkte Macht über alle Seelen (einschlieβlich der Dämonen) noch betonter zum Ausdruck bringen kann.

So ist die Menschenseele die Schlüsselfigur im ganzen Heilsgeschehen:

  • Um die Menschenseele geht es im Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Gott und dem Bösen, zwischen Maria und der höllischen Schlange;
  • Die Menschenseele kann die Macht des Bösen über die Welt und die Seelen dadurch verstärken, dass sie sich für ihn entscheidet, seine Werke tut (indem sie in hohem Maβe auf Versuchungen, Verführungen und Täuschungen eingeht, d.h.: indem sie sich ohne viel Widerstand immer wieder versündigt), und seine Werke auch dadurch verherrlicht, dass sie alles Weltliche in den Mittelpunkt ihrer Interessen und ihres Handelns, Denkens und Bestrebens setzt;
  • Die Menschenseele kann die Macht des Bösen aber genauso sehr dadurch bändigen, dass sie sich beharrlich den Versuchungen widersetzt, der Welt und ihren Normen und Verirrungen möglichst wenig folgt, und sich dafür einsetzt, ihr Leben zu einem Weg der Heiligung werden zu lassen. Die Menschenseele kann Marias Macht, die sowieso uneingeschränkt ist (weil der Wille der Himmelskönigin völlig identisch mit dem Willen Gottes ist) zu einer tatsächlichen Allmacht über den Bösen werden lassen, indem möglichst viele Seelen sich in vollkommener, in der Praxis des Alltags richtig gelebter und angewandter Weihe an Maria restlos mit ganzem Wesen und Leben der Himmelskönigin verschenken.
    Gerade deswegen sagte die Herrin aller Seelen einst, die Seelen könnten die Welt dadurch im Nu aus den Krallen des Bösen befreien helfen, dass sie sich Ihr (Maria) zu Füβen werfen und Sie uneingeschränkt über sich herrschen lassen. Maria bekäme dadurch die Chance, Ihre Macht dazu anzuwenden, alles Böse und jegliche finstere Neigung in den Seelen auszumerzen, da Sie Ihr eigenes Herz in dem Maβe zum Herrscher im Herzen der Menschenseele werden lassen kann, wie sich diese Seele vollkommen Ihrer inneren Führung hingibt.

Die Herrin aller Seelen lässt darauf hinweisen, dass jeder Akt der Verherrlichung Ihrer Macht und Erhabenheit für den Bösen Furcht erregend wirkt, weil solche Akten in Gnaden umgesetzt werden, die sich irgendwo auf der Welt gegen ein Werk der Finsternis wenden.

Ich weise an dieser Stelle auf die auβerordentliche Gnade hin, welche den Seelen in der Vision Bekenntnis eines Dämons auf Befehl der Heiligen Jungfrau Maria geschenkt wurde, die hier aufgerufen werden kann.

16. Aktiver Kampf gegen die Finsternis

Die Himmelskönigin ist so mächtig, dass Sie durch ein einziges Wort, durch einen einzigen Wink, durch einen einzigen Blick eine Seele aus der Drohung seitens eines ganzen Heeres von Dämonen befreien könnte. Trotzdem verlangt Sie von der Seele eine aktive Mitwirkung im Kampf gegen alle Finsternis. Das hat mehrere Gründe.

Erstens soll die Seele durch ihre Mitwirkung nachweisen, dass sie ihren freien Willen tatsächlich dafür einzusetzen bereit ist, sich von jeder Finsternis abzuwenden und sich dem Licht Gottes zuzuwenden.

Zweitens wäre es für die Seele kaum verdienstvoll, wenn sie sich von der Macht der Himmelskönigin aus dem Kerker ihrer Finsternis 'entführen' lassen sollte. Mag die Seele noch so schwach sein, sobald sie ihren festen Willen zeigt, sich für Gott und gegen das Weltliche bzw. gegen die Versuchung und die Sünde zu entscheiden, kommt ihr die Gottesmutter entgegen. Müssen zehn Schritte gesetzt werden, so wird von der Seele der erste Schritt erwartet. Dieser gilt als Bestätigung vom Einsatz des freien Willens für den richtigen Zweck. Sehnt sich die Seele nach diesem ersten Schritt immer noch danach, selbst bei der Vollendung ihrer eigenen Erlösung mitzuwirken, so wird sich die Gnadenwirkung in Gang setzen. Wie sich dies zeigen wird, kann keiner im Voraus sagen.

Die zweckmäβigste Art und Weise, einer Seele eine dauerhafte Bekehrung bzw. ein beharrliches Entscheiden zugunsten ihrer Heiligung zu erwirken, besteht für die Himmelskönigin darin, diese Seele nicht lediglich durch Ihre Himmlische Macht über sich selbst hinaus zu erheben, sondern die Seele so zu unterrichten und sie so bei ihrer inneren Umgestaltung zu helfen, dass sich diese Seele aktiv an ihrer Befreiung beteiligen kann. So wirkt Gott unter allen Umständen, denn:

  • gerade darin liegt auch die wahre Macht einer bewusst und aktiv gelebten Weihe an Maria: Die Seele gibt sich freiwillig Maria hin;
  • gerade darin liegt die wahre Erlösung: Jesus hat die Erlösung losgekauft, aber jede Seele muss diese für sich selbst erschlieβen, mit anderen Worten: Die Erlösungswerke Christi sind die Saat, die Seele selbst muss diese Saat in sich zum Reifen bringen. Viele Christen vergessen dies immer wieder. Gott nötigt keinem etwas auf, auch nicht Seine Gnaden.

17. Maria als Heilmittel gegen jegliche Versuchung

Maria ist das Heilmittel gegen jede Versuchung. Das kann die Seele in dem Maβe empfinden, wie ihre Liebe zur Himmelskönigin wächst. In dem Maβe, wie die wahre, selbstlose Liebe im Herzen auflodert, verliert die Versuchung gleichsam ihren Reiz. Nach dem Maβ, wie eine Seele die Gottesmutter besonders liebt, wird diese Liebe diese Seele davon abhalten, dasjenige zu tun, wovon sie weiβ, dass Maria dies nicht mag bzw. dass Sie diese Dinge Selber nie tun würde. Gerade deshalb ist eine richtige Erkenntnis von den Tugenden und Untugenden und von Gottes Erwartungen den Seelen gegenüber, ebenso wie ein Grundwissen von den Verfassungen, Gesinnungen und Einstellungen der Gottesmutter Selbst und von der Art und Weise, wie Sie als Mensch auf Erden lebte, überaus nützlich, wenn nicht geradezu erforderlich.

Aus diesem Grund schenkt die Herrin aller Seelen den Seelen Ihre sämtliche Schriften im Rahmen der Wissenschaft des Göttlichen Lebens. Da es sich in dieser Wissenschaft um ein vollkommen schlüssiges System handelt, lässt sich ohne Weiteres sagen, dass sämtliche Myriam-Schriften genau dieses Wissen vermitteln, das die Seelen dazu befähigen soll, nicht nur Gutes von Bösem zu unterscheiden, sondern auch genau zu empfinden, aus welchen Gründen ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Einstellung entweder seelisch fruchtbar oder unfruchtbar ist. Im Klartext heiβt dies, dass die Wissenschaft des Göttlichen Lebens darauf abzielt, Seelen zu einer immer reineren Empfindung und Anwendung der wahren Liebe zu führen.

Dies alles hängt engstens mit einander zusammen. Jedes Mal, wenn die Seele einer Versuchung nachgibt, stellt sie dadurch eine persönliche Befriedigung über eine strikte Einhaltung von Gottes Gesetz. Es fehlt ihr somit in jenem Augenblick an wahrer Liebe zu Gott und Seinen Werken. Sobald diese Liebe gröβer wird als die Neigung, ein eigenes Bedürfnis zu befriedigen, gibt die Seele der Versuchung nicht nach. So lässt sich sagen, dass die Liebe in dem Augenblick vollkommen wäre, wenn die Seele nicht mehr die geringste Neigung in sich verspüren würde, sich zu versündigen bzw. Versuchungen nachzugeben. Das Maβ, in dem die Seele dazu neigt, Versuchungen nachzugeben, ist somit ein Gradmesser für das Maβ, in welchem sich in ihr die wahre Liebe entwickelt hat.

Es ist auβerordentlich verdienstlich, in dem Augenblick, wenn man versucht wird, zu Maria zu sagen: "Um Deinetwillen tue ich dies nicht", oder "Aus Liebe zu Dir tue ich dies nicht", oder "Dir zuliebe gebe ich dieser Neigung nicht nach". Eine solche Einstellung ist wahre Weihe, und bildet eine Abtötung, welche dem Wachstum auf dem Weg der Heiligung förderlich ist. Sogar die Überwindung einer kleinen Versuchung ist in Gottes Augen etwas Groβes, weil Er weiβ, dass dies der Seele zuweilen eine groβe Selbstüberwindung abverlangt. Ein solcher Moment ist wie ein gelungener Angriff auf die Burg des Bösen und ein Zurückschieben der Grenzen seines Reiches in der Seele.

Richtig gelebte Weihe an Maria ist eine Einstellung, die sich in mancher Hinsicht mit jener vergleichen lässt, welche man im Zustand des Verliebt-Seins in sich verspüren kann: Die Seele sehnt sich in jedem Augenblick nach dem bzw. der Geliebten, und wünscht sich nichts sehnlicher als die Einheit des Herzens. Sie will unbedingt so sein, wie der bzw. die Geliebte, weil sie eben die ganze Art und Weise, wie der bzw. die Geliebte ist, zutiefst verehrt, und weil sie ihm bzw. ihr unbedingt gefallen möchte. Etwas Ähnliches geht in der Seele vor, die sich aus reiner Liebe ganz Maria hingegeben hat: Sie will genau so sein, wie Maria war bzw. ist, und setzt alles daran, Ihr in allem zu gefallen. Sobald dieser Antrieb das ganze Wesen beherrscht, wendet sich die Seele von einer falschen Neigung nach der anderen ab, denn immer wieder wird sie die Feststellung machen: "Maria würde dies nicht mögen, Sie würde jenes nie machen, Sie würde nie so reagieren, Sie würde nie so denken, Sie würde nie so sprechen...". Wenn diese Einstellung auf genau die richtige Weise gelebt wird, führt dies eines Tages zum Tod der Versuchungen in der Seele.

18. Der endgültige Sieg über die Sünde

Die Darbietung von Wiedergutmachung für die Sünden, Fehltritte oder Versäumnisse des eigenen Lebens ist sehr kraftvoll, weil die Seele dadurch Gott gegenüber zum Ausdruck bringt, dass sie bedauert, jemals von Seinen Gesetzen abgewichen zu sein. Eigentlich heiβt dies, die Seele würde sich wünschen, sie hätte sich nie im Leben versündigt, was für den Bösen einer Demütigung gleichkommt.

Eine Wiedergutmachung entfaltet eine Wirkung, die in dem Maβe gröβer ist, wie die Seele im Willen ausharrt, die Sünden ihrer Vergangenheit nicht mehr zu begehen. Das Unterlassen der Sünde ist eine Frage des Herabbittens und des Einbauens einer Göttlichen Gnade. Die Erbsünde hat die Menschenseele sehr geschwächt. Dadurch ist der Kampf gegen die Finsternis sehr hart, verlangt er sehr viel von der Seele ab, und ist es alles andere als selbstverständlich, dass die Seele ihn gewinnt. Die Herrin aller Seelen betonte immer schon, wie wichtig es ist, dass die Seele diesen Kampf nicht alleine zu führen versucht, sondern Sie täglich um Schutz und Unterstützung bittet, da Sie ja von Gott dazu berufen worden ist, dem Bösen den Kopf zu zerschmettern, gemeinsam mit Ihren Dienern und Dienerinnen.

Erfolg im Kampf gegen die täglichen Versuchungen und die vielen Formen der Beeinflussung aus der Welt ist nicht so sehr eine Frage des Heldentums an gewissen Tagen, sondern vielmehr eine Frage der Verstärkung und Entfaltung der inneren Verfassungen der Tugendhaftigkeit von Boden auf. Man könnte sich diesen inneren Neuaufbau als das Aufziehen neuer Mauern in der Seele vorstellen, wobei der Zement des eigenen beharrlichen Willens zum Guten ständig mit dem Wasser der Gnade vermischt werden muss. Ohne dieses Wasser bleiben die neuen Mauern keinen Tag lang stehen. Gott weiβ das, und gerade deswegen schenkt er uns die Herrin aller Seelen mit Ihren Himmlischen Belehrungen, die uns die Mysterien unserer Seele aufdecken und die Anleitung vermitteln, gemäβ welcher jede Seele ihre Mauern erneuern kann und soll. Auf jeder Seite dieser Anleitung – die den Titel Wissenschaft des Göttlichen Lebens trägt – steht geschrieben, dass die Seele dies kaum ohne die Himmelskönigin tun kann.

Die Herrin aller Seelen mag noch so mächtig sein, ohne die aufrichtige und aktive Mitwirkung der Seele darf Sie nichts Konkretes tun. Sie braucht alles, was die Seele Ihr schenken kann: ihr Wesen, ihr Leben, ihren Willen (dies heiβt konkret: ihre eigenen Erwartungen, Wünsche und Vorstellungen), sogar die Reue wegen der Fehler ihres ganzen Lebens. Sobald dies alles in Ihrer Macht ist, kann Sie damit anfangen, die Schlange in der Seele zu zertreten. Unzählige höllische Schlangen sind bereits Ihren mächtigen Füβen zum Opfer gefallen. Die groβe Schlange wird zuletzt der Macht jener Füβe erliegen. So hat Gott es verheiβen. Dies soll aber erst dann vollbracht werden, nachdem sich viele Seelen der Herrin aller Seelen zu Füβen gelegt haben werden, wie ein Teppich der Verherrlichung in der Erwartung der Befreiung aus der Tyrannei der Finsternis. 'Erwartung' soll dabei nicht als passiven Zustand verstanden werden, sondern als ein geduldiges Leben sämtlicher Situationen des Lebens in einer Verfassung aktiven Einsatzes für die Vollendung aller Werke von Liebe, die Gott während des ganzen Lebens der Seele in ihr vollziehen möchte.

19. Wiedergutmachung von Finsternis aus der Vergangenheit der ganzen
Menschheit

Die Herrin aller Seelen wies bereits mehrmals darauf hin, welch besonderer Wert die Wiedergutmachung jeglicher Äuβerung der Finsternis aus der Vergangenheit hat. Der Begriff 'Wiedergutmachung' erinnert bereits daran, dass etwas 'nicht gut war', d.h.: nicht so war, wie Gottes Gesetz es haben möchte. Gottes Gesetze sind aus guten Gründen so, wie sie sind, weil sie Früchte der unfehlbaren Ewigen Weisheit und Ewigen Liebe sind, die darauf abzielen, alles so zu regeln, dass bei vollkommener Einhaltung der Vorschriften die Schöpfung in ihren ursprünglichen Stand zurückkehren kann. So sind einzig und allein die Menschenseelen schuld daran, wenn Finsternis und Elend die Hauptmerkmale der Welt zu sein und zu bleiben scheinen: Diese finsteren Entwicklungen und Zustände ergeben sich nur aus der Sünde, das heiβt, aus jeder Abweichung von Gottes Gesetz der Liebe.

Aus diesem Grund hat Wiedergutmachung immer etwas damit zu tun, dass ein Zustand des Mangels an Liebe durch die Darbietung von Liebe in irgendeiner Form ausgeglichen wird. Eine Seele begeht eine Sünde, sie (oder eine andere Seele) bietet etwas an, das von Gott als Akt der Liebe angenommen werden kann: Gebete, Handlungen oder Worte der Liebe oder der Nächstenliebe, Sühne, Weihe von Leiden oder eines ganzen Lebensweges, respektvollen Empfang eines Sakramentes, sogar die Opfergabe des eigenen Herzens.

Die Opfergabe des eigenen Herzens heiβt so viel wie das Verschenken von allem Herzeleid und vom ganzen Potential an Liebe, das die Seele irgendwie aufzubringen vermag. Das alles ist nichts anderes als ein Austausch von Licht gegen Finsternis. Besonders machtvoll sind solche Darbietungen, wenn sich die Seele auf die gröβten Gnadengaben Gottes beruft: das Kreuz Christi, die Wunden und das Blut Christi, die Leiden Christi, die Schmerzen Mariä, Ihre Unbefleckte Empfängnis.

Was passiert ist, ist passiert, daran kann man nichts ändern. Trotzdem wäre Gott kein Gott der Liebe, wenn Er nicht die Gelegenheit vorhergesehen hätte, die Wirkungen aller finsteren Dinge zu schwächen bzw. diese auszugleichen. Das ist gerade, was jede Seele tun kann, gleich mit den eigenen Fehltritten aus ihrem ganzen Leben. Dies ist der erste Schritt zur Reinigung der eigenen Seele und des Lebensweges, auf dem gleichsam alle Steine und Glasscherben entsorgt und durch Blumen ersetzt werden. Gott liebt keine Einöde, er mag lieber Blumen, die ja die Symbole des Lebens sind. Für Ihn ist es allerdings sehr viel erfreulicher, wenn Er diese nicht Selber aus dem Nichts schöpfen muss, sondern Ihm die 'Baumaterialien' für diesen Schöpfungsakt von Menschenseelen in die Hände gelegt werden, vorzugsweise durch Seine verehrte Königstochter, die Herrin aller Seelen.

Die Seele kann die Finsternis aus ihrem eigenen Leben durch eine radikale aufrichtige Umkehr ihrer inneren Verfassungen ausgleichen, um künftighin sich selbst von ganzem Herzen dem Dienst an Gott und an allen ihren Mitgeschöpfen unterzuordnen. Auβerdem ist es gut, die Aufopferungen, Kreuze und Prüfungen des Lebens auch von ganzem Herzen tragen zu lernen, im ausdrücklichen Sehnen danach, diese mögen etwas von der unermesslichen Finsternis wiedergutmachen, welche die Menschheit durch die Geschichte der Welt auf die Schöpfung herabgerufen hat. Finsternis kann einzig und allein durch aufrichtige, bedingungslose, vollkommen uneigennützige Liebe und uneigennützigen Dienst Gott und allen Mitgeschöpfen gegenüber ausgeglichen werden.

20. Die Quelle von allem Negativen

Sehr oft wird hinter negativen Vorgängen im eigenen Geist und im eigenen Herzen nicht das Wirken des Bösen geahnt. Auf den Bösen als Quelle von allem Negativen zu zeigen, soll nicht heiβen, dass die Menschenseele nicht selber für ihre negativen Verfassungen haften würde. Letzten Endes tut eine Seele deshalb etwas Böses, weil sie ihren freien Willen nicht dafür eingesetzt hat, es nicht zu tun. Der Böse ist zwar die inspirierende Kraft hinter jeder bösen Handlung, jedem bösen Wort, jedem bösen Gedanken und jedem bösen Gefühl, aber immerhin liegt gerade dort eine ständige Aufgabe für die Seele: Das ganze Leben ist in allen Einzelheiten, aus welchen es sich zusammensetzt, ein einziger ununterbrochener Kampf gegen Versuchungen, gegen alles, was hoch kommt und die Seele zu irgend etwas anregen kann, das der Heiligung der Seele und der Verwirklichung von Gottes Werken und Plänen nicht zuträglich ist.

Gerade aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass jede Seele sich selbst genügend kritisch beobachtet um die eigenen Schwächen und Verführbarkeiten aufzudecken. Nur so kann sie sozusagen die Risse in ihren Mauern finden, durch welche die höllische Schlange immer wieder in die Burg herein schleicht, in welcher Gott den Keim der Heiligkeit der Seele gelagert hat.

Ebenso wichtig ist es, das eigene Gewissen zu prüfen. Dieses Regelsystem, durch welches die Seele bei normalem (d.h. Gottes Plänen entsprechendem) Funktionieren vor jeder Abweichung von Gottes Erwartungen und von Seinen Gesetzen gewarnt wird, kann abgeschaltet werden. Dies erfolgt leicht, wenn die Seele dazu neigt, sich von weltlichem Denken und Betrachten führen zu lassen. Die Normen und Regeln der Welt weichen sehr oft von denen ab, die Gott in das Gewissen eingebaut hat. Gefährlich wird es erst recht, wenn die Seele groβe Stücke auf die Ansichten ihrer Mitmenschen hält, und ihr vieles daran liegt, was andere von ihr sagen und denken, mit anderen Worten: wenn der Mensch in den Augen seines Mitmenschen wichtig, interessant und als etwas Besonders erscheinen will.

Bedenken wir, dass sich auch darin eine List Satans verbirgt: Die meisten Seelen sind sehr empfindlich dafür, wie sie in den Augen anderer abschneiden, wie sie bewertet werden. So bekommt früher oder später jede Seele einiges von den Gesinnungen der Welt ab, die nicht im Einklang mit Gottes Gesetzen sind. Unzählige Sünden werden dadurch begangen, dass sich die sündigende Seele hinter den Meinungen und Ansichten anderer verbirgt. Da eine Mehrheit der Seelen Gott nicht mehr in den Mittelpunkt ihres Lebens setzt, lauert dort eine besonders groβe Gefahr für das Heil unzähliger Seelen. Sehr viele Seelen verlassen den schmalen Weg der Tugend dadurch, dass sie es nicht mehr wagen, 'anders' zu sein als die Mehrheit, bzw. dass sie eines Tages über sich selbst das Urteil verhängen, sie seien 'nicht normal'. Die Herrin aller Seelen warnt davor, die Seele, die sich hinter der 'Mehrheit' verbirgt, werde in der Stunde, in welcher Gott das Gericht über ihr vergangenes Leben abhält, ganz allein vor Gott und Ihr (Maria) stehen, ohne diejenigen, deren Ansichten sie ihr Verhalten immer wieder angepasst hat.

Gebet um Schutz gegen die Finsternis wird in dem Maβe wertvoller, wie sich die Seele nach einer wachsenden Fähigkeit sehnt, sich in ihrem Verhalten ebenso wie in ihrem inneren Leben ausschlieβlich von Gottes Erwartungen führen zu lassen. Konkret heiβt das eine sich verringernde Neigung, sich von Reaktionen seitens ihres Mitmenschen beunruhigen zu lassen. Die Verfassung, in welcher sich die Seele durch weltliche Ansichten nicht mehr leicht aus dem Feld schlagen lässt, lässt sich als 'Frieden Christi' bezeichnen: In dieser Verfassung empfindet die Seele ihre innere Atmosphäre so, als wäre sie endlich wirklich 'daheim', in Gottes greifbarer Gegenwart.

21. Reinigung von Sünden

Gottes Barmherzigkeit hat das Sakrament der Beichte vorgesehen, damit sich die Seele nach jedem Fehltritt wieder mit dem durch diesen Fehltritt 'verletzten' Gott versöhnen kann. Gott nötigt der Seele nichts auf, weil dies gegen Sein Gesetz verstoβen würde, das die Unversehrbarkeit des freien Menschenwillens vorgesehen hat. Gott hat Seine Geschöpfe als freie Wesen gewollt, weil das Wesen nur in der Freiheit den für es vorgesehenen Plan so gestalten und absolvieren kann, dass es dabei Verdienste sammeln kann. Nur die Freiheit ermöglicht es der Seele, Gott zu beweisen, dass sie sich aus sich heraus für Gott, Seine Liebe und Seine Gesetze entscheidet. Die aufgrund ihrer Entscheidungen gesammelten Verdienste sind es, welche der Seele die ewige Glückseligkeit einbringen sollen.

So nötigt Gott der Seele nicht einmal Seine Gnaden auf. Entscheidet sich die Seele frei dazu, sie möchte sich bei Gott dafür entschuldigen, dass sie Ihm nicht in allem gefolgt ist, so weist sie dadurch aus freien Stücken nach, dass ihr an Seiner Liebe etwas gelegen ist. Das ist wichtig, denn letzten Endes wird jede Seele aufgrund des Maβes gerichtet, in welchem sie 'die wahre Liebe geliebt hat', anders ausgedrückt: aufgrund des Maβes, in welchem sie die Liebe als Leitstern ihres Lebens ins Herz geschlossen hat.

Wenn man sich die Sünde als ein Büschel Unkraut vorstellt, so lieβe sich die Beichte mit einer Entwurzelung dieses Büschels vergleichen: Nach der aufrichtigen, reumütigen Beichte, der Lossprechung und der Genugtuung ist das Büschel weg. Dennoch bleiben immer noch Spuren: Nach Entfernung des Büschels ist ja ein Stückchen des Bodens der Seele aufgewühlt bzw. beschädigt, so dass die Seele immer noch unter den Folgen der früheren Anwesenheit des Unkrauts leiden kann. So kann, sogar nach vielen Beichten, die Seele irgendwie aussehen wie ein Boden, aus welchem viele Büschel Unkraut gejätet worden sind: Das Unkraut ist zwar weg, aber der Boden ist an vielen Stellen 'verletzt'.

Handlungen können rasch absolviert werden, Worte rasch gesprochen, Gedanken, Gefühle und Wünsche manchmal nur kurzfristig gehegt, aber das alles kann Folgen hinter sich ziehen, die eine Seele das ganze Leben lang verfolgen. Manche Seele hasst sich selbst ein Leben lang wegen etwas, was sie einst getan oder gesagt hat. Solche lebenslängliche Schmerzen kommen oft vor. Sie wühlen gleichsam die Seele dauernd auf und kosten sie nicht selten einen wesentlichen Teil ihrer Fruchtbarkeit für Gottes Werke.

Wie schafft die Seele auch die Spuren ihrer Sünden und Fehltritte aus der Welt? Durch alles, was jeden Mangel an Liebe aus ihrem Leben wieder ausgleicht: Gebete, Sühne, Abtötung, so vollkommen wie möglich in der Praxis des Alltags gelebte Weihe, ehrfürchtigen Empfang von Sakramenten, tatsächliche Wiedergutmachung, beharrliche Anwendung aller Tugenden.

Die vollkommene, bedingungslose und wahrlich in der Praxis gelebte Hingabe an Maria kann eine Seele sehr tief reinigen und heilen, weil die Himmelskönigin Gottes Liebe und Gnaden maβgeschneidert zu jeder einzelnen Seele bringen kann. Einst verglich Sich die Herrin aller Seelen mit einem vielfarbigen Glas, durch welches die Sonnenstrahlen in ein Zimmer herein strahlen. Der Mensch, der in das offene Sonnenlicht schaut, wird verblendet. Wenn er allerdings in die Farbenpracht schaut, die von dem Eintritt des Sonnenlichtes durch vielfarbiges Fensterglas in einem Zimmer auf den Boden gezaubert wird, wird er nicht verblendet, sondern durch eine unbeschreibliche Augenweide verzückt, die ihm ganz das Herz aufschlieβt. Das Sonnenlicht wird nun ohne Beschwerden, ja sogar mit voller Verzückung und positiver Wirkung, in die Seele aufgenommen. So kann Sich die Herrin aller Seelen wie ein Filter zwischen Gott und der Seele aufstellen, so dass die Seele die ihr zuflieβenden Gnaden sehr wirksam in sich aufnehmen kann.

Eine solche Wirkung vollzieht die Himmelskönigin in all demjenigen, was Sie in der Ihr geweihten Seele vollbringen darf, auch im Bereich der Tiefenreinigung nach der Sünde. Maria ist das gröβte Geheimnis Gottes. Von diesem Geheimnis werden uns jetzt in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens Seiten eröffnet, die bisher versiegelt oder aber verschleiert waren.

22. Maria als Schild gegen die Finsternis

In dem Maβe, wie die Seele die Himmelskönigin ins Herz schlieβt, wird sie Zeichen dafür erfahren, dass die Rede von einem Hinüberflieβen von Gesinnungen, Verfassungen, Vorzügen und Abneigungen usw. ist. Maria wird gleichsam zu einem Himmlischen Kleid in welches die Seele eingehüllt wird. In gewissem Sinn kann die Seele es so empfinden, als würde in ihr ein anderes Herz klopfen, oder noch genauer gesagt: als würde ihr Herz von Boden auf neu aufgebaut. In den unterschiedlichsten Hinsichten kann es ihr allmählich (oder aber auf einmal) vorkommen, als käme vieles aus der Welt um sie herum nicht mehr durch: Sie erfährt es, aber es berührt sie nicht mehr wirklich. Es handelt sich da abermals um eine bemerkenswerte Äuβerung der umgestaltenden bzw. neugestaltenden Wirkung der Herrin aller Seelen.

Maria als Schild. In dieser Eigenschaft vereinen sich in Ihr zwei Aspekte Ihrer Berufung den Seelen gegenüber: jener der Mutter Ihren Kindern gegenüber, und jener der Herrin denjenigen gegenüber, die unter Ihre Obhut aber auch unter Ihre Führung gestellt sind. Wenn sich die Seele Maria vollkommen hingibt, macht sie sich freiwillig zu Marias Besitz und Eigentum. Dies gehört voll und ganz zum Bund der vollkommenen und bedingungslosen Weihe, der letzten Endes nur bezweckt, dass die Seele sich mit ihrem ganzen Wesen und ihrem ganzen Leben uneingeschränkt in den Dienst von Gottes Heilsplan stellt.

Besitz und Eigentum der Himmelskönigin zu sein, unter Ihrer Herrschaft und Macht zu stehen, ist gar keine Einschränkung der persönlichen Freiheit, ganz im Gegenteil: Es ist der Weg in die wahre Freiheit der Seele, die erst dann recht unter diesem übermächtigen Schutz gegen all dasjenige steht, das die Seele und ihr Heil bedroht. Vergessen wir nie, was das eigentliche Wesen der Versuchung ist: Versuchung ist jeder Versuch von Seiten einer finsteren Kraft, die Seele dazu zu bringen, etwas zu tun, zu sagen, zu denken, zu fühlen oder zu wollen, was die Seele von Gott entfernen wird, oder etwas nicht zu tun, zu sagen usw., was sie näher zu Gott bringen kann wenn sie es täte, sagen würde usw. Die Herrin aller Seelen kann die Seele vor jeglicher Versuchung schützen, indem Sie:

  • alle Macht über den Bösen besitzt, und diese in dem Maβe ausüben kann, in dem das Gesetz von Gottes Gerechtigkeit dies unter bestimmten Umständen möglich macht;
  • alle Weisheit und alles Wissen besitzt, die erforderlich sind, um sowohl die Strategien des Bösen als auch die Schwächen der Menschenseele und die Wirkungen eines jeden Verhaltens im Rahmen von Gottes Heilsplan vollkommen zu ergründen;
  • dazu berufen ist, die Seelen so umzugestalten und so zu belehren, dass sie für den Kampf gegen die Finsternis gerüstet sind.

Eins darf die Gottesmutter nicht tun: Sie darf im Grunde genommen die Seele nicht vor jeder Versuchung schützen, da Sie in jenem Fall die Seele um jeglichen Verdienst bringen würde. Nichts ist ja fruchtbarer für die Seele als ein gewonnener Kampf gegen ein Element von Finsternis auf ihrem Lebensweg. Somit ist die Eigenschaft der Himmelskönigin als Schild vor allem so zu verstehen, dass Sie das Gewissen der Seele so übt und so aufmerksam macht, und sie ebenfalls so tief in den Geheimnissen von Tugend und Untugend belehrt, dass die Seele nicht mehr ahnungslos in jede Falle hinein geht.

Die Herrin aller Seelen hat durchaus die Macht, den Bösen daran zu hindern, sich überhaupt noch der Seele zu nähern. Die gröβte Entfaltung Ihrer Macht liegt gleichwohl vielmehr darin, dass Sie es vermag, Seelen so folgsam zu machen, dass diese aus reiner Liebe zu Ihr freiwillig gegen jede Versuchung kämpfen, und zwar unter Anflehung Ihrer Macht. Die Seele, die sich so vollkommen Maria weiht, dass diese Einstellung zu ihrer wahren Natur wird, bringt Gott eine Verherrlichung dar, die unüberbietbar ist. Letztendlich ist es die aufrichtige Liebe einer Seele zu Gott, zu Gottes Werken, zu Maria und zu ihren Mitgeschöpfen, die bestimmt, in welchem Maβe sie sich noch den Versuchungen ausliefert.

23. Kampf gegen die Finsternis als gewollter Einsatz

Am 24. August 2006 sagte Maria: "Ich weiβ, dass jeder Teufel Mir auf ein einziges Zeichen Meines Fingers zu Füβen liegt, so oft und so lange, wie Ich es will, und dass alle Teufel jedem Befehl aus Meinem Mund gehorchen sollen. Alles, was Ich will, kann Ich sie tun lassen. Ich habe die Macht, die ganze Hölle gleichzeitig im Nu zu Meinen Füβen zu bestellen. Ich habe die Macht, die Teufel als Meine Gefangenen zu behandeln. Sie können nicht anders als Mir gehorchen, wie demütigend Mein Befehl für sie auch sein möge".

Die Herrin aller Seelen sprach diese Worte in der Absicht, die Tatsache zu unterstreichen, dass, von Natur aus, der Böse ganz und gar nichts gegen Sie zu tun vermag, was Sie nicht will, und ausnahmslos all dasjenige tun muss, was Sie ihm befehlen würde. Für die Menschenseelen beinhalten diese Worte eine groβe Verheiβung und bilden sie ein kaum überbietbares Zeichen der Hoffnung. Das irdische Leben kann uns bisweilen dazu verführen, davon auszugehen, dass im Leben alles nach dem Bösen geht. Der Schein trügt gewaltig. Gott ist der einzige wahre Herr der Schöpfung, Maria ist kraft Göttlichen Erlasses Herrin über alles Erschaffene. Die Engel liegen Ihr zu Füβen, die Teufel sind Ihrer Macht ausgeliefert (was in dem Zeitpunkt bewiesen werden soll, in dem Satan Ihr unter dem Fuβ liegen wird), die Menschenseelen sind Ihr gegeben worden. Allerdings liegt bei der letztgenannten Kategorie das schwache Glied in der Kette: Das Maβ, in dem die Herrin aller Seelen eine Menschenseele tatsächlich führen kann, ist unmittelbar durch das Maβ bestimmt, in dem diese Seele ihren freien Willen Maria hingibt und in allen Situationen des Alltags konkret nach dieser Hingabe lebt.

Die groβe Hoffnung liegt eben darin, dass die Seele von sehr viel Finsternis befreit werden kann, wenn sie sich vollkommen der Himmelskönigin hingibt. Es muss darauf hingewiesen werden, dass eine sich immer weiter vertiefende Weihe an Maria die Seele nicht von Versuchungen befreit. Versuchungen und Angriffe von Seiten des Bösen werden auch der Seele gegenüber zugelassen, die sich vollkommen Maria hingibt. Je nach der Berufung der Seele, je nach dem Plan, den Gott mit ihrem Leben verfolgt, je nach der Bedrohung, die für den Bösen von der Seele ausgeht, und je nach demjenigen, was die Seele Gottes Ansicht nach durchstehen soll damit ihre Fruchtbarkeit gesteigert wird und sie sich in bestimmten Tugenden üben kann, können sich Versuchungen und Angriffe vom Bösen dann und wann sogar vermehren.

Sehr wichtig ist dabei jedoch, dass die Seele in dem Maβe, wie sie in der Anwendung ihrer Weihe an Maria wächst, völlig anders mit ihren Versuchungen und ihren Prüfungen umzugehen lernt. Sie betrachtet diese nicht mehr als reine Finsternis, sondern erkennt allmählich, dass sie auch neue Chancen in sich tragen, sich zu heiligen. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass die Seele nicht länger von der Versuchung bzw. von der Prüfung zerschmettert wird weil sie sich im Kampf alleine fühlt, sondern dass sie von der Gegenwart der Himmelskönigin durchdrungen ist, und sehr wohl erkennt, dass Ihre Liebe und Ihre Macht ganz für die Seele wirken. Die wahre Liebe, die wahre Hoffnung und der felsenfeste Glaube gehören zu den ersten Früchten von Marias Wirken in der Seele, die wirklich bereit ist, Ihr zu gehören.

Die vollkommene, richtig gelebte Weihe an Maria fügt dem Leben eine ungeahnte Kraft hinzu. Die Maria wirklich geweihte Seele fühlt sich nicht mehr alleine in dem Sinn, wie sie dies vorher unter Umständen manchmal empfand. Sie lebt dann sozusagen immer mehr aus dem Herzen der Gottesmutter heraus. Die Gottesmutter wusste, dass Sie dem Bösen überlegen war. Sie wurde während Ihres irdischen Lebens unzählige Male vom Bösen aufs Äuβerste versucht und angegriffen. Ausnahmslos scheiterten alle seine Strategien. Ab dem Augenblick Ihrer Unbefleckten Empfängnis war Maria seine Herrin. Er hat dies trotz allem nie wahrhaben wollen, wird dies aber in der Stunde der Verheiβung wahrhaben müssen. Die Wirkungen von Marias bedingungsloser und uneingeschränkter Macht über die Teufel und alle ihre Werke und Pläne kann die Menschenseele allerdings nur in dem Maβe empfinden, wie sie sich freiwillig und bewusst vollkommen Maria hingibt und mit Ihr beim Besiegen der Finsternis in jeder Einzelheit des Lebens mitwirkt, und zwar durch aktiven Einsatz für die Erfüllung von Gottes Gesetz der wahren Liebe in ihren ganzen Kontakten zu Mitgeschöpfen.

24. Was heiβt 'Allmacht' im Zusammenhang mit Maria?

Bemerkenswert wäre für manche Seele ohne jeden Zweifel die Bezeichnung 'Allmacht' in Bezug auf Maria. Dass diese Bezeichnung alles andere als eine Häresie in sich trägt, habe ich bereits in mehreren Schriften nachweisen dürfen, so zum Beispiel in der Morgendämmerung von Gottes Reich auf Erden und in Das verkannte Paradies, dort besonders im Punkt 3. Die 'Allmacht' der Himmelskönigin ist nicht, wie die Allmacht Gottes, eine Eigenschaft, welche Sie von Natur aus besitzen würde, sondern eine Eigenschaft in der Ordnung der Gnade, was heiβt, dass Ihrer Macht in deren Wirkungen tatsächlich keine Grenzen gesetzt sind, und zwar aufgrund der vollendeten Übereinstimmung zwischen Marias Willen und dem Willen Gottes, weil Gott Ihr diese Macht als Gnadengeschenk hat zuflieβen lassen. So hat Sich Maria tatsächlich als allmächtig über die Finsternis herausgestellt, denn in Ihr hat Gott eine Seele erschaffen, die jede einzelne Versuchung Ihres Lebens in der Praxis eines jeden Augenblicks und in jeder Situation hat besiegen können.

Auf ähnliche Weise ist von Marias 'Göttlicher Vollmacht über die gefallenen Engel' die Rede, womit die Himmelskönigin darauf hinweisen lässt, dass Gott Ihr grünes Licht im Kampf gegen die Finsternis geschenkt hat. Ohne eine solche 'Vollmacht' könnte nicht im wahren Sinn des Wortes von einem 'Sieg der Frau über die höllische Schlange' die Rede sein. Ein solcher Sieg ist nur dann möglich, wenn diejenige, die siegen soll, nicht in ihrem Wirken und den Wirkungen dieses Wirkens beschränkt wird. Maria ist von Gott zur Führerin im Kampf gegen die Finsternis in den Letzten Zeiten ernannt worden, und hat somit Göttliche Vollmacht, die gefallenen Engel sozusagen 'in Gottes Namen zu besiegen'. Es ist wichtig, dass sich die Seelen diese Vollmacht der Gottesmutter vor Augen halten, damit sie sich zuversichtlich an Sie wenden können wenn es gilt, Elemente von Finsternis aus ihrem Leben zu entfernen.

Von 'Allmacht' ist bei Maria somit im Sinn der tatsächlichen vollkommenen Verschmelzung Ihres Willens mit Gottes Willen die Rede. Gott ist von Natur aus allmächtig. Deswegen ist diejenige, deren Wille vollkommen mit Seinem Willen verschmolzen ist, in den tatsächlichen praktischen Wirkungen Ihrer ganzen Fähigkeiten allmächtig, weil Gott Ihr durchaus nichts abschlagen wird: Sollte Er Ihr auch nur den geringsten Wunsch abschlagen, so würde dies heiβen, dass Er Seinem eigenen Willen widerspricht, was unmöglich ist. Im selben Sinn soll es verstanden werden, dass die Herrin aller Seelen bereits mehrere Male hat schreiben lassen, dass für die Engel jeder Befehl von Ihr bedingungslos und unbestritten als Befehl von Gott Selbst gilt.

Aus demselben Grund übt die Königin von Himmel und Erden somit eine tatsächliche Allmacht aus, die nur durch den freien Willen, die freie Entscheidungsfähigkeit der Menschenseelen beschränkt wird. Diese selbe Beschränkung gibt es im selben Maβe der Allmacht von Gott Selbst gegenüber: Auch Er kann nicht alles nach Seinem Willen durchsetzen, weil Er den Menschenseelen die Möglichkeit geschenkt hat, sich in allen Situationen selber zu entscheiden. Uns ist dieses Phänomen als 'Unverletzlichkeit des freien Menschenwillens' bekannt.

25. Welche Änderungen führt die Sünde in der Seele herbei?

1. Bei jeder Sünde kommt ein Makel auf die Seele, sodass sie gleichsam immer weniger Licht um sich herum verbreitet. Dadurch verringert sich ihre Ähnlichkeit mit Gott und geht weniger Kraft von allem aus, was die Seele tut: Ihre Gebete, ihre Fürsprache, ihre Verherrlichungen und Lobpreisungen werden für Gott weniger anziehend und laden Ihn weniger ein, sie zu erhören, weil diese Seele Ihm gezeigt hat, dass ihr Wille nicht vollkommen mit Seinem Willen eins ist. Die Schönheit und Anziehungskraft der Seele verringert sich. Dadurch verringert sich auch der Nutzen, das 'Gewicht', das die Seele für die Verwirklichung von Gottes Plänen aufbringen kann. Ihr Beitrag zur Gründung von Gottes Reich wird kleiner, und ihre Verdienste für die Welt und für ihre Mitmenschen verringern sich ebenso.

2. Gott sucht Seinen Heilsplan durch jede Seele zu entwickeln, und zwar durch deren Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen. Er tut dies dadurch, dass Er Ströme von Liebe durch alle Herzen schickt. Jedes Mal, wenn eine Seele eine Sünde begeht, werden diese Ströme von Liebe unterbrochen. Dies bedeutet, dass die Verwirklichung des Teils von Gottes Heilsplan, der vorgesehen war, durch Vermittlung der Seele vollzogen zu werden, zeitweise eingestellt oder verunreinigt wird. Folglich trägt alles, was von der Seele ausgeht, nicht mehr Gottes Liebe und Reinheit in sich und hat es weniger 'Zahlungskraft' für die Wiedergutmachung Gottes Gerechtigkeit gegenüber.

3. Die Sünde verunreinigt das Fenster der Seele. Man kann sich dies so vorstellen. Gott legt bei der Schöpfung der Seele Sein Feuer in sie. Dieses Feuer kann wegen der Sünde nicht rein brennen und erzeugt Rauchentwicklung. Die Seele ist somit weniger geeignet, Gottes Licht (die Führung und Inspirationen des Heiligen Geistes) herein zu lassen. Dadurch werden die eigenen Handlungen und Worte und das innere Leben nicht ausreichend von Gottes Weisheit erleuchtet und wird die Einheit mit Gott geschwächt.

4. Durch die Sünde kommt das Gewissen in einen Zustand der Unruhe. Die Seele bekommt Unfrieden im Herzen. Dieser Unfriede schwächt ihre Verbindung mit Gott, denn nur ein Herz in wahrem Frieden hat wirklich Kontakt mit Gott. In dieser Verfassung innerer Unruhe oder inneren Unfriedens ('Fieber' der Seele) kann die Seele weder Licht um sich herum verbreiten noch Handlungen vollbringen oder Worte sprechen, die vollkommen von Gottes Geist beseelt sind. In diesem Zustand ist die innere Empfindung ein Brutherd der Verbitterung, der Unzufriedenheit mit sich selbst, des Mangels an Lebenslust und der Depression: Zustände, welche die Seele zu einem Instrument Satans machen können.

5. Das Begehen einer Sünde zieht in der Seele eine neue Spur, die das Wiederholen derselben Sünde erleichtert. Da wird also gleichsam ein neuer Weg gebaut. Die Gefahr ist groβ, dass das Unterbewusstsein diesen neuen Pfad allmählich als einen bequemen Fluchtweg wertet und dass die Seele für sich selbst eine Gewohnheit schafft, die sie immer weniger wachsam für Versuchung und Irrtum macht und die das Selbstbewusstsein allmählich auszuschalten beginnt, so dass die Seele eines Tages keinen Widerstand mehr gegen die Einflüsterungen des Bösen hat. Durch jede Sünde erwirbt Satan neue Rechte auf die Seele. Es ist, als ob die Seele durch jede Sünde einen Bund mit ihm unterschreibt.

6. Die Sünde schafft in der Seele einen Zustand der Unterernährung, der in dem Maβe schlimmer wird, wie die Sünden zahlreicher und schwerer sind. Dies kommt dadurch, dass die Seele während des Begehens einer Sünde von der Quelle der Gnaden abgeschnitten wird.

Wir können uns dies folgendermaβen vorstellen: Die Seele ist ein Ast am Baum, der Christus heiβt. Dieser Ast wird ununterbrochen mit dem Saft aus Gottes Boden versorgt und entwickelt zur rechten Zeit Blätter und Früchte. Während des Sündigens erlaubt die Seele, dass der groβe Feind von Jesus mit einem Hackmesser einen Knick an der Stelle macht, wo der Ast am Baumstamm festsitzt, so dass die Saftzufuhr behindert wird, der Ast weniger Nahrung bekommt, krank wird, immer weniger grünt und Früchte hervorbringt und in ernsten Fällen völlig und ganz verdorrt und abstirbt.

Durch die Sünde wird das ganze Wesen der Seele immer mehr zum Weltlichen hingezogen. Folgen sind die Schwächung des Gewissens, der Fähigkeit zur Heiligung und zur Vergeistigung und zur Entsagung.

7. Durch jede Sünde bekommt die Seele weniger Anteil am Strom der gemeinsamen Verdienste aller Seelen (sowohl jener auf Erden als auch jener im Himmel und im Fegefeuer). Diese Verdienste, die ihren Ursprung in Gebeten, in Aufopferungen, in Buβetun, in Leiden, in der Liebe zu Gott und zum Nächsten, in der vollkommen gelebten Weihe und in den heiligen Messopfern finden, bilden zusammen mit der übermächtigen Fürsprache der Allerheiligsten Jungfrau Maria, mit dem Einschreiten der Göttlichen Barmherzigkeit und mit den ewigen Früchten des Kreuzesopfers Jesu Christi den unendlich flieβenden Strom der Gnade.

Gemäβ dem Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit gibt jede Sünde der Seele weniger Recht auf die Gnade. Von dieser Regel kann Gott durch ein übergroβes Eingreifen Seiner Barmherzigkeit abweichen, wenn Er dies für die Verwirklichung Seiner Pläne und Werke für nützlich und notwendig erachtet, allerdings wird Er von der Seele irgendeine Form der Wiedergutmachung verlangen, in Form von Bekehrung, Reue, angenommenen Prüfungen und Äuβerungen aufrichtiger Liebe.

8. Gott versucht ununterbrochen in der Seele zu leben und sie nach Seinem Bild und Gleichnis zu kneten und zu formen. Durch die Sünde verliert die Seele zeitweise Gottes Gegenwart, weil Er nicht in einer Atmosphäre der Unreinheit wohnen kann. So wird Gottes Bild in der Seele verunstaltet und muss Gott Sein Knetwerk in der Seele neu beginnen.

9. Jede Sünde schafft eine Notwendigkeit zur Wiedergutmachung. Die Wiedergutmachung besteht zunächst in Reue: Reue ist ein erster Schritt der Rückkehr zur Liebe, und nur die Liebe kann eine neue Versöhnung zwischen der Seele und Gott schaffen. Um tatsächlich Vergebung zu bekommen, muss die Sünde im Sakrament der Beichte ausgesprochen werden. Anschlieβend ist noch eine Wiedergutmachung notwendig, um das Gleichgewicht in der Schöpfung wieder herzustellen, das durch die Sünde gestört ist, und diese Wiedergutmachung kann viele Formen haben.

26. Auf welchen Schwächen basiert Satan seine Strategie?

1. Die Genusssucht des Menschen

  • Der Wert aller Leiden, Prüfungen, Aufopferungen und Buβe wird immer weiter verdrängt. Der Mensch will nicht mehr leiden, und der spirituelle Wert der Leiden wird nicht mehr verstanden. Das Kreuz ist zum Anstoβ geworden. Jeder Schmerz muss sofort weg. Folgen sind u.a. die Billigung von Euthanasie (Leiden wird als 'unmenschlich' betrachtet) und der massenhafte Gebrauch schmerzstillender Medikamente;
  • Die sexuelle Zügellosigkeit. Das sexuelle Bedürfnis ist eines der von Satan am meisten aufgegriffenen Bedürfnisse. Folgen sind alle erotischen Ausschweifungen, Sittenlosigkeit, Pornographie, Prostitution, Abtreibung, usw.;
  • Unterschiedliche künstlich erzeugte körperliche und geistige Erfahrungen durch den Gebrauch von Alkohol, Drogen, bestimmten Medikamenten, Tabak, bestimmten Nahrungsmitteln, bestimmten Fernsehprogrammen (erotisch reizende Bilder, gewalttätige Bilder, Gruselbilder, usw.);
  • Unterschiedliche auβergewöhnliche 'Kicks', erzeugt durch tollkühnes Verhalten, lautstarke und aufpeitschende Musik, usw.;
  • Die Ausgehmöglichkeiten, künstlich erzeugte Gefühle sogenannter Freiheit, wobei der Eindruck geweckt wird, dass alles erlaubt ist, und die Nacht zum Tag gemacht wird. Der Mensch redet sich selbst dabei das Gefühl ein, dass er sich nicht an bestimmten traditionellen Bräuchen zu stören braucht, sondern die unterschiedlichsten ungewöhnlichen Dinge ausprobieren muss, um 'seine Grenzen zu erweitern' (die Erfahrung, ein 'vollständiger Mensch zu werden').

2. Die Selbstsucht und der Geltungsdrang des Menschen
Hier steht die Wiege der Gewalt, Kernelement von vielen verbrecherischen Handlungen und Bestrebungen. Gewalt in allen ihren Formen wird zur Befriedigung des Bedürfnisses des Menschen angewendet, sich zum Nachteil seines Mitmenschen zur Geltung zu bringen. Diese Verfassung ist durch die weitgehende Vertreibung der Nächstenliebe aus den Menschenherzen ermöglicht worden. Der Mensch wird egoistisch gemacht und ist dazu bereit, seinen Mitmenschen zu benachteiligen, damit er es selbst scheinbar besser hat. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass der Mensch seine körperlichen (stofflichen) Bedürfnisse als viel wichtiger betrachtet als die Bedürfnisse seiner Seele, die dennoch das Ewige Leben bestimmen.

3. Die Habsucht des Menschen
Diese bildet die Quelle des Materialismus in allen seinen Formen. Der Mensch wird immer unzufriedener. Er wünscht sich immer mehr, aber alle seine Wünsche liegen im Bereich des stofflichen Lebens. Je weiter sich die Gesellschaft entwickelt, desto mehr Scheinbedürfnisse verspürt der Mensch. Alles Materielle wird zum Abgott erhoben, es folgt eine ständig wachsende Gottlosigkeit und anwachsende Konkurrenz, Eifersucht, Neid, Missgunst. Der Mensch wird immer unglücklicher, denn in dem Maβe, wie seine materiellen Besitztümer zunehmen, wird er in der Seele ärmer, und für jedes Bedürfnis, das er befriedigen kann, entstehen zehn neue, so dass die Kluft zwischen seinen Begierden und seiner wirklichen Befriedigung immer gröβer wird. Der Materialismus hat mit dem Entstehen der Geldgesellschaft sehr stark zugenommen. Geld war als Tauschmittel vorgesehen, um die Werte von Gütern untereinander zu vergleichen. Der Besitz von Geld wurde allerdings zum Ziel an sich.

Das fieberhafte Anstreben des Gewinns im Austausch von Gütern verstärkt den Kommerzialismus: Die Produktion von Gütern und ihr Verkauf sind nicht mehr für die wirklichen Bedürfnisse des Menschen bestimmt, ganz im Gegenteil, es werden künstliche Bedürfnisse geschaffen, damit immer mehr verkauft werden kann, und die Qualität der Produkte wird herabgesetzt, damit möglichst schnell neue Produkte hergestellt und verkauft werden können (Wegwerfgesellschaft!). Damit dies alles 'zügig ablaufen kann', wird fieberhaft Werbung gemacht, die an sich auβerdem eine neue Quelle des Sittenverfalls ins Leben ruft.

4. Die Neugierde des Menschen
Der Mensch wird dazu angeregt, immer neue Wege zu suchen, die vorzugsweise so stark wie möglich von den üblichen abweichen. Wer diesen Tretmühlen nicht folgt, wird als altmodisch verspottet, sodass viele der Ansicht nachgeben, die ihre Mitmenschen über sie aussprechen. Die ersten Werte, die auf der Strecke bleiben, sind jene der traditionellen christlichen Lehre. Dies kann in zwei Richtungen gehen: Entweder wird jeglicher Glaube zur Seite geschoben, oder man geht auf die Suche nach anderen Religionen oder nach halbreligiösen Lebensauffassungen, die im Zusammenhang mit New-Age oder Esoterik stehen. Diese Weltbilder gehören zu den gröβten Fallen Satans: Sie beeinflussen das Bedürfnis von Menschen, neue, ungewohnte Dinge 'auszuprobieren', und ziehen diese Seelen völlig von Gott und der einen Wahrheit Christi weg.

Dieselbe Neugierde legt ebenfalls die Grundlage für die Sucht, sich in alles einzumischen, und für die massenhaft verübten Untugenden wie Klatsch, Verleumdung und Geschwätz, welche die ganze Gesellschaft zersetzen und viele Leben zerstören. Neugierde ist nur dann nützlich, wenn sie am Erwerben von Wissen orientiert ist, das dem Wachsen der Seele förderlich ist. In allen anderen Fällen ist ihr Nutzen zweifelhaft oder geradezu verderblich.

27. Wie kann sich die Seele gegen die Fallen Satans wappnen?

1. Indem sie aufmerksam auf die Eingebungen ihres Gewissens achtet
Für kurzen, vergänglichen Genuss setzen viele Menschen ihr ewiges Seelenheil aufs Spiel. Bedenken wir jedoch: Die Hölle bedeutet ewiges Leiden. Sie ist mit Seelen gefüllt, die für ewig bedauern, dass sie der Befriedigung nutzloser Scheinbedürfnisse, die ihnen von Kräften eingegeben worden waren, die nicht mit Jesus Christus vereinbar sind, zu viel Aufmerksamkeit geschenkt und den wahren Bedürfnissen ihrer Seele zu wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht haben, und die dadurch in ein Lebensmuster von Sünde und Untugend verfallen sind. Bedenken wir immer, dass die Göttliche Barmherzigkeit allen Seelen ein Leben lang die Gnade von Eingebungen schenkt, das Gute zu tun und die richtigen Akzente auf ihre Verhaltensweisen und Wünsche zu legen. Gott hat jede Seele mit einem Gewissen versehen. Die Seele soll nicht zulassen, dass es wegen eines kurzen Genusses getötet wird.

2. Indem sie vor Irreführungen und Täuschungen wachsam bleibt
Unsere Gesellschaft ist voller Verlockungen, die unsere Aufmerksamkeit von den wahren Bedürfnissen unserer Seele wegführen und uns an weltliche Dinge binden. Vorzugsinstrumente des Bösen sind Werbung, Massenmedien (Fernsehen, Zeitungen, Wochenzeitschriften, Rundfunk, Internet), bestimmte Schaufenster… Dies alles findet seinen Existenzgrund in der Geldgesellschaft. Üben Sie sich planmäβig darin, all diesem immer weniger Aufmerksamkeit zu schenken, und Ihr Geist und Herz werden spürbar reiner werden. Bedenken Sie, dass viele Dinge, die Sie in dieser Zeit um sich herum wahrnehmen, reines Gift für die Seele sind. Diese Dinge sollen über Maria Gott dargeboten werden, im Gebet und durch die richtige Lebenseinstellung getragen und im Übrigen völlig losgelassen werden.

3. Indem sie sich selbst in der Liebe in allen ihren Formen übt
Nächstenliebe, Toleranz, Milde, Sanftmut, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sind wie Nuklearraketen gegen die Einflüsse des Bösen. Wenn die Seele die Liebe zu einem Antrieb ihres ganzen Lebens, Wirkens und Sprechens werden lässt, wird sie sich nicht so leicht vor den Werken des Bösen beugen, denn dann spürt sie viel schneller, dass jede Sünde an erster Stelle eine Äuβerung von Mangel an Liebe ist, Mangel an Liebe zu Gott, Seiner Schöpfung und bzw. oder ihren Mitgeschöpfen. Liebe ist alles, was Satan nicht ist, und ist dadurch auch das gröβte Gegengift zur Auβerkraftsetzung seines Giftes, das seit vielen Jahrhunderten dabei ist, die ganze Menschheit zu vergiften und zu verseuchen. Das Reich Gottes auf Erden wird ein Reich sein, das die Liebe zum einzigen Fundament hat. Halten wir uns dies ständig vor Augen.

4. Indem sie ein immer intensiveres Gebetsleben anstrebt
Beten Sie für Ihren Mitmenschen und für alle Werke Gottes. Beten Sie zum Beispiel möglichst oft den Rosenkranz, denn er ist wie eine Kette, mit der Satan gefesselt wird. Bedenken Sie dabei vor allem, dass Gebet nicht an erster Stelle eine Sache vom Herunterleiern einer bestimmten Sequenz von Wörtern ist, sondern eine Lebenshaltung, durch welche die Seele in allem voll und ganz an Gott, Seinen Wünschen und der Erfüllung Seines Gesetzes der selbstlosen Liebe orientiert ist. Vergessen wir vor allem nicht, dass das ganze Leben ein einziges Gebet werden soll. Seien Sie dazu bereit, Aufopferungen darzubringen, und wenn möglich hin und wieder zu fasten bzw. manches zu entsagen. Fasten ist eine mächtige Waffe gegen das Böse. Fasten erfolgt nicht nur durch Entsagen von Nahrung, sondern ebenfalls dadurch, dass sich die Seele von der Neigung loslöst, finsteren Inspirationen oder Gewohnheiten nachzugehen. Die Seele kann dadurch ein sehr tiefes Fasten üben, dass sie sämtliche finsteren Neigungen in sich auszuhungern bemüht ist.

Vergessen Sie in erster Linie nie, dass das ganze Leben ein ununterbrochenes Gebet sein soll. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Seele sich vollkommen Maria weiht und sie diese Weihe in jeder Einzelheit ihres Alltags bewusst lebt.

5. Indem sie vollkommene Reinheit anstrebt
Machen Sie Ihr ganzes Wesen zu einem würdigen Tempel Gottes. Gott (und Maria, wenn die Seele Ihr geweiht ist) will in der Seele wohnen und wirken. Halten Sie deshalb Ihren Geist, Ihr Herz und Ihren Körper möglichst rein. Wie? Dadurch, dass Sie Keuschheit anstreben, keine negativen Gefühle und Gedanken hegen, nicht klatschen oder verleumden, weder lügen noch täuschen (auch nicht sich selbst in die Irre führen bzw. verblenden!), keinen Groll hegen, der Eifersucht keine Nahrung geben, weder Hass noch Neid im Herzen zulassen und nicht selbstsüchtig sind. Wahre Reinheit ist die Verfassung der Seele, die so lebt, dass sie wie ein Spiegel Gottes Licht unverzerrt und makellos zu widerspiegeln imstande ist.

6. Indem sie friedfertig ist
Enthalten Sie sich jeder Neigung zur Gewalt, nicht nur mit den Händen, sondern auch mit dem Mund (durch Streit, Uneinigkeit, verletzende Worte). Jeder Unfriede ist Nahrung für das Böse. Unfriede im Herzen ist eine riesige Quelle von Finsternis, der die ganze Welt (Mensch und Tier, sogar die Umwelt) zum Opfer fällt.

7. Indem sie bis zum Äuβersten vergibt
Satan versucht ständig, Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Vergebung vereitelt viele seiner Pläne und ist auch eine groβe Äuβerung der Liebe Gott gegenüber, denn Er wünscht Sich die Rettung aller Seelen und Er kann eine wankende Seele viel schneller retten, wenn dieser Seele von ihren Mitmenschen vergeben wird.

28. Kategorien der Versuchung

Einst offenbarte mir die Himmlische Herrin die nachfolgenden Kategorien von Versuchungen:

1. Versuchungen, die darauf abzielen, eigene Bedürfnisse zu befriedigen
Durch diese Kategorie versucht Satan, die Seele im Körperlichen, im Materiellen festzuhalten und sie von ihrem wirklichen Lebensziel wegzuführen: von der Befriedigung der seelischen Bedürfnisse. Einige Beispiele: Versuchung zum Diebstahl, sexuelle Verführung...

Dieser Form der Versuchung kann die Seele sich dadurch entziehen, dass sie in der Vergeistigung wächst. Je mehr die Seele sich selbst über die Einflüsse des Materiellen, des Weltlichen, zu erheben weiβ, desto weniger wird sie dazu neigen, materiellen Nöten zu erliegen oder Einflüsterungen nachzugeben, die ihr das Gefühl einreden wollen, dass es sich da wirklich um unentbehrliche Bedürfnisse handelt.

2. Versuchungen, die darauf abzielen, einem Mitmenschen Schaden zuzufügen
Durch diese versucht Satan, die Seele dazu zu bringen, gegen die Nächstenliebe zu verstoβen. Einige Bespiele: Versuchung zum Diebstahl, zum Vandalismus, zu jeder Form der Beschädigung von Gütern eines Mitmenschen, auch das bewusste Verletzen eines Mitmenschen und sogar die Neigung, einen Mitmenschen zu entmutigen (dadurch wird der Seele Schaden zugefügt)…

Gegen diese Form der Versuchung kann sich die Seele dadurch wappnen, dass sie in der wahren Liebe wächst. Wahre Liebe verhindert, dass die Seele noch Gefallen an irgendeinen Nachteil für einen Mitmenschen findet, ganz im Gegenteil: Sie sucht das Wohlbefinden des anderen.

3. Versuchungen, die darauf abzielen, dass die Seele sich selbst vernichtet
Durch diese Einflüsterungen beabsichtigt Satan, dass die Arbeitskraft der Seele zur Verwirklichung von Gottes Plan unterminiert wird. Einige Beispiele: Versuchung zu Gefühlen von Unfrieden, Ängsten, Zweifeln, Ungewissheit, Unsicherheit, Trübseligkeit, Depression, zu einem regelmäβigen Gebrauch von Drogen, von Tabak, von Alkohol, von bestimmten Medikamenten mit schädlichen Zutaten, von Nahrungsmitteln, die ungesund sind oder von denen die Seele weiβ, dass ihr Körper sie nicht richtig verträgt…

Gegen diese Form der Versuchung kann die Seele sich dadurch wappnen, dass sie sich der Tatsache bewusst wird, dass Gott in ihr lebt und dass ihr Körper der Tempel ist, mit dem die Seele auf dieser Welt leben muss, und dass die Gefühle und Gedanken die Nahrung für die Seele bilden. Der Körper, ebenso wie die Fähigkeiten zum Nachdenken und zum Fühlen, und der Verstand, sind Gaben Gottes, welche die Seele in die Lage versetzen sollen, die für sie vorgesehene Lebensaufgabe zu erfüllen. Es ist deshalb ihre Pflicht, ihr ganzes Wesen instand zu halten, allerdings ohne sich selbst zum Abgott zu machen. Alles, durch das die Seele ihr eigenes Wesen unterminiert, schafft Möglichkeiten für Satan, sie 'auszuschalten': Sie wird dann in spiritueller Hinsicht eine 'lebende Tote', die für Gottes Werke nicht mehr ins Gewicht fällt, auβer im negativen Sinn.

4. Versuchungen, die darauf abzielen, Gottes Plan zu hintertreiben
Dadurch versucht Satan, die Seele aktiv für seine eigenen Pläne arbeiten zu lassen. Einige Beispiele: Angriffe (in Wort und Tat) gegen die Kirche, Angriffe gegen glaubwürdige Instrumente von Jesus oder Maria, Mangel an Freude am Beten bzw. am Opfern, Mangel an Respekt vor dem Leben, Arbeiten für antichristliche Bewegungen...

Gegen diese Versuchungen kann sich die Seele dadurch wappnen, dass sie sich Maria vollkommen weiht und täglich um Erkenntnis und Führung betet, um dem rechten Weg zu folgen und trotz aller Rückschläge von diesem Weg nicht abzuweichen.

5. Versuchungen, die darauf abzielen, die Einheit zwischen Menschen zu zerstören
Dadurch versucht Satan, allen Frieden und alle Gefühle der Verbundenheit unter Gottes Kindern unmöglich zu machen, damit die Menschheit durch ihr Leben und ihre Taten Gott nicht verherrlicht, sondern Ihn schändet: Eine Menschheit, die in vollkommenem Unfrieden, in Zwietracht und Uneinigkeit lebt, gleicht nicht mehr der heiligen Frucht eines vollkommenen Gottes, sondern der verfaulenden Frucht eines vollkommenen Chaos, das nicht von einem Wesen hervorgerufen worden sein kann, das absolute Weisheit ist.

Dieser Gedanke ist an sich eine Versuchung für viele Seelen, die das Wesen der Schöpfung und die überaus wichtige Rolle des freien Willens des Menschen selbst in der Entwicklung des Lebens auf Erden nicht verstanden haben. Einige Beispiele für diese Kategorie von Versuchungen: sich verführen lassen zu Streit, zu Streitgesprächen, zur Polemik, zu Fehden, zum Krieg zwischen Völkern, Provokationen mit einer negativen Zielsetzung anzufangen, Kritiksucht (die Neigung alles und jeden zu bemäkeln)...

29. Welche Wege geht der Versucher, sich in die Seelen hineinzuschleichen?

Mir wurden einst zehn Wege als die wichtigsten gezeigt:

1. Die Schwachheit des Menschen
Wie bereits angedeutet, ist Schwachheit jeder Mangel an Widerstand gegen eine plötzlich aufkommende Lust zur Befriedigung von etwas, das als Bedürfnis empfunden wird, aber es eigentlich nicht ist. Beispiel: mehr essen oder trinken als zum Leben notwendig; Dinge kaufen, die zum Leben nicht notwendig sind; Mangel an Selbstbeherrschung auf vielen möglichen Gebieten, so dass das Sehen eines bestimmten Anreizes mehr oder weniger zu einer Form von 'Kurzschluss' führt und unzufrieden macht, wenn eine aufkommende Lust nicht befriedigt werden kann.

Es ist keine Sünde, sich etwas anzuschaffen oder etwas zu benutzen, was über das Lebensnotwendige hinausgeht, aber wenn dies zu einer Gewohnheit wird, gegen welche die Seele anscheinend wenig oder keinen Widerstand leistet, wird sie für Versuchungen oder verschiedene Untugenden anfällig (Unmäβigkeit, Unreinheit u.a.). Die Werbung spielt dabei eine verheerende Rolle.

2. Die Langeweile
Das heiβt: jeder Mangel an Sinngebung für das Leben.

Langeweile ist im Grunde genommen eine Äuβerung der Unfähigkeit, den Nutzen eines bestimmten Ereignisses oder einer bestimmten Situation zu verstehen. Sie ist eine Form des Unfriedens in der Seele, die nicht imstande ist, dieses Ereignis oder diese Situation mit Gottes Wirken, Plänen und Vorsehung auf ihrem Lebensweg in Verbindung zu bringen. In der Erfahrung der Langeweile gewinnt Satan dadurch zur Seele Zugang, dass sie nach Sinngebung sucht und diese nicht findet. Genau dadurch, dass sie in dieser Phase nicht vollkommen mit Gott verbunden zu sein scheint, lenkt Satan sie leicht weg zu Situationen, die ihr eine neue Ausfüllung der Leere in ihrem Leben versprechen. Oft werden auf diesem Weg die Kriminalität und die unterschiedlichsten Formen von abnormalem Verhalten geboren. Viele der Ausschweifungen, die Sie in diesen modernen Zeiten um sich herum feststellen können, sind Früchte davon.

3. Die Unwissenheit
Der Mensch hat nie einen allumfassenden Blick auf die volle Wirklichkeit der Dinge und Situationen um sich herum. Dadurch zieht er oft falsche Schlüsse, schätzt er Situationen unrichtig ein und sieht er oft nicht (oder erst sehr spät), dass er dabei ist, allmählich vom Leben in und mit Gott abzuirren. Unwissenheit kann in vielen Fällen entschuldigt werden, aber kann immerhin Ursache vieler Untugenden beim Mitmenschen sein, indem dieser nicht immer mit den vielen Fehlern ins Reine kommt, die der Unwissende macht und über welche er sich anscheinend keine Gedanken macht.

4. Die Verblendung
Sie hängt eng mit der Unwissenheit zusammen. Verblendung ist die Unfähigkeit, die Hand des Bösen in einem Ereignis, einer Situation oder einer Entwicklung zu sehen, weil die Dinge nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen. Verblendung ist die Frucht eines Mangels an Unterscheidungsfähigkeit, indem die Seele keinen reinen Kontakt mit Gottes Geist hat. Diese Verfassung ist gefährlich, weil sie oft zum Fundament einer Lebenshaltung wird, bei der eine Sünde der anderen folgt: Die Urteilsfähigkeit kann auβer Kraft gesetzt werden, und die Seele sieht sogar die eigenen Untugenden nicht mehr. Viele führen ein Leben in geistiger Finsternis, beichten nie und sind dennoch überzeugt, dass sie nichts Falsches tun. Diese Seelen geben oft ihrem Mitmenschen die Schuld für alles, was in ihrem Leben falsch läuft.

Die gefährlichste Form der Verblendung ist deshalb die Selbstverblendung, die Verfassung, in welcher eine Seele nicht erkennt, und oft sogar nicht erkennen will, wie es um sie bestellt ist und wie sehr ihre Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bestrebungen und Handlungen in Wirklichkeit von Gottes wahren Wünschen abweichen. Durchwegs wurzelt Selbstverblendung in einem Versuch der Seele, sich für Gottes Wahrheit und Gottes Gesetz zu verschlieβen, in der Absicht so bleiben zu können, wie sie eben ist, und die eigenen Erwartungen und Vorstellungen nach wie vor als die einzige Wirklichkeit betrachten zu können. Dort liegt einer der wichtigsten Gründe, weshalb sich unzählige Seelen das ganze Leben lang anscheinend nicht verändern und sich offensichtlich sogar nicht für ein mehr tugendhaftes Leben interessieren.

5. Die Sucht
Sucht ist das Ergebnis der Schwachheit in hohem Grad. Sie ist die Verfassung der Seele, die von Gefühlen der Scheinbefriedigung abhängig wird, die dadurch erzeugt werden, dass sie bestimmten Scheinbedürfnissen nachgibt. Sucht hat die Neigung, den Süchtigen zum äuβersten Bösen zu verführen, damit diese Befriedigung instand gehalten werden kann. In nahezu allen Fällen ist Sucht nur dadurch möglich, dass die Seele vollkommen unterernährt geworden ist und alle Aufmerksamkeit im Leben dem physischen Wohlbefinden gilt (bzw. dem, was so empfunden wird; oft ist dies ein gewaltiger Selbstbetrug).

Beispiele: Drogensucht, Abhängigkeit von Medikamenten wie Antidepressiva und Schlafmitteln, Sucht nach Süβigkeiten, bestimmte zwanghafte Gewohnheiten, sexuelle Ausschweifungen, usw. Sucht legt oft vollkommen unerwartete Wege offen für die unterschiedlichsten 'sekundären' Gewohnheiten, welche die Seele zum vollkommenen Sklaven Satans machen. So kann der Mensch zum Beispiel das Bedürfnis empfinden, ständig von harter Musik umgeben zu sein, dadurch im Ausgangsmilieu versinken und letztendlich in Drogen und Kriminalität verstrickt werden.

Die Herrin aller Seelen lässt auf noch eine andere Art von Süchtigkeit hinweisen, die weniger leicht ins Auge fällt, dafür allerdings eine weit geöffnete Tür zu einer vollkommenen Herrschaft Satans bildet: die Süchtigkeit nach dem eigenen 'Ich', nach der Empfindung, in den Augen anderer wichtig oder interessant zu erscheinen. Diese Sucht ist eine sehr gefährliche Form der Selbsterhebung, die gegen sämtliche Werte des Christseins verstöβt und bei welcher das Bild, das der Mensch seinem Mitmenschen von sich vorzaubern möchte, im Grunde genommen zu seinem Abgott wird. Eine Seele, die dieser Sucht anheimfällt, kann von einem alles beherrschenden Antrieb besessen werden, von jedem Mitmenschen gepriesen und bewundert zu werden. Für Satan gibt es keinen kürzeren Weg um eine Seele in allen erdenklichen Aspekten des Lebens und auf die unterschiedlichsten Weisen für seine Werke und Pläne einzusetzen.

6. Die Enttäuschung
Dies ist die Verfassung, in der die Erwartungen der Seele hinsichtlich bestimmter Entwicklungen im Leben sich nicht erfüllt haben. Enttäuschung ist im Grunde genommen Aufsässigkeit gegen (also Nicht-Annahme von) Gottes Verfügungen für den Verlauf des Lebensweges. Enttäuschung kann zu einem Verhalten führen, das genau das Gegenteil von dem ist, was die Seele anfangs beabsichtigte oder erstrebte. Zum Beispiel: Ein Christ kann ein Ketzer werden, ein Priester kann abtrünnig werden und ein ausschweifendes Leben führen.

Enttäuschung kann sich in kleinen Dingen verbergen und kann, wenn sie mehrmals auftritt, einen nahezu ständigen Unfrieden im Herzen schaffen, der einen sehr reichen Nährboden für Versuchungen bildet. Enttäuschung kann Anlass zu einer ganzen Lebenshaltung geben, die auf Spott, Gehässigkeit, Verleumdung, Klatsch, Geschwätz, Gotteslästerung usw. basiert, in einem verkrampften Versuch, den eigenen Unfrieden dadurch auszugleichen, dass man Mitmenschen (und alles, was heilig ist), niedermacht.

7. Die Müdigkeit
Körperliche, geistige oder emotionale Müdigkeit verringert oft den Widerstand gegen Versuchungen um von der Tugendhaftigkeit abzuweichen. Wenn der ermüdete Mensch unzureichend in der Liebe, der Hingabe, der Annahme und der Aufopferungsbereitschaft gereift ist, unterliegt er ständig der Gefahr, dass sein Zustand Anlass gibt zu Jähzorn, Unfreundlichkeit, Unzufriedenheit, Barschheit, Ungeduld, Reizbarkeit, Aggression und Unmäβigkeit (sich selbst durch die Neigung, sich 'zu verwöhnen', Schaden zufügen).

8. Die Angst
Angst ist ein fruchtbarer Nährboden für abnormales Verhalten. Angst gibt Anlass zu Zweifeln, Mangel an Vertrauen, unüberlegtem Handeln und Sprechen und manchmal zu aggressivem Verhalten. Angst beschleicht die Seele, sobald diese das Gefühl von Halt verliert. Oft entsteht so eine Lebenshaltung, bei der die Macht jedes Himmlischen Eingreifens in das Leben unterschätzt oder an diese Macht nicht mehr geglaubt wird.

9. Die Entmutigung
Dies ist die Verfassung der Seele, die von den Bürden und Rückschlägen des Lebens überwältigt ist oder die dadurch geschockt ist, dass sich eine Erwartung nicht erfüllt hat. Entmutigung legt die Seele lahm: Sie findet nicht mehr die Kraft, noch die Lust, für die Verbesserung ihres Lebensschicksals zu kämpfen oder den Hemmnissen auf ihrem Weg die Stirn zu bieten. Entmutigung ist das Werk Satans, der dadurch versucht zu verhindern, dass die Seele zur Verwirklichung von Gottes Plänen beiträgt. Eine oft vorkommende Folge ist die Gleichgültigkeit gegenüber allem, was heilig ist, und eine Schlaffheit in der Nächstenliebe in allen ihren Elementen.

10. Der Zweifel und die Unsicherheit
Eine Seele, die unsicher wird, hat kein festes Vertrauen in Gottes Wirken in ihrem Leben mehr. In gewissem Sinne erwartet sie immer mehr, dass ihre Unternehmungen misslingen werden. Unbewusst schneidet sich diese Seele von Gott ab und glaubt, dass sie alles mit eigener Kraft bewältigen muss, während sie übermäβig mit einem schlechten Verlauf der Dinge ihres Lebens rechnet. Mit anderen Worten: Die unsichere, zweifelnde Seele glaubt eigentlich, dass Satan mächtiger ist als Gott. So setzt sie sich selbst als Werkzeug für das Gute auβer Kraft.

30. Wie kann sich die Seele gegen Versuchungen wappnen?

Die Herrin aller Seelen bietet 10 Wege:

1. Durch Gebet um Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein, Erkenntnis über eigene Verhaltensweisen, Reaktionen und Gewohnheiten
So kann man die eigenen Schwächen entdecken. Lernen Sie sich selbst so zu betrachten, als ob Sie auf jemanden anderen schauen. So können Sie eine 'gefühlsfreiere' Sicht auf die Fallen bekommen, in die Sie immer wieder hineinzutreten drohen.

2. Durch Gebet um Versuchungen zu erkennen, und um Erkenntnis der Strategien Satans
Um den Feind wirkungsvoll zu bekämpfen, muss man ihn kennen und allmählich seine Vorgehensweisen erkennen.

3. Indem man mit dem inneren Blick an Maria und Jesus orientiert lebt
So wird die Seele automatisch auf Heiligkeit in Gedanken, Gefühlen, Worten, Wünschen und Handlungen abgestimmt. Wenn man auf Maria und Jesus ausgerichtet ist, kommt automatisch ein gewisses Hinüberflieβen von Ihnen zur eigenen Seele in Gang.

4. Indem man ein Leben von häufigem, konzentriertem und inbrünstigem Gebet führt
Während des konzentrierten, inbrünstigen Gebets kann Satan die Seele nicht wirklich berühren, denn Gebet schafft eine Verbindung zwischen dem Herzen und Gott Selbst. Ein Leben, das vom Geist wahren Gebets durchdrungen ist, schafft ein dauerhaftes starkes Band mit dem Licht.

5. Indem man lernt, jede Versuchung als eine Demütigung zu betrachten, die Satan die Seele erleiden lassen möchte
Dies wird die Seele dazu anregen, ihm nicht die Genugtuung zu verschaffen, dass er sie ohne weiteres manipulieren kann. Die Seele ist nicht dazu erschaffen worden, Spielball von Gottes Feind zu werden.

6. Indem man lernt, sich selbst zu prüfen in Handlungen, Worten, Gedanken und Wünschen
Dabei soll sich die Seele fragen, ob Handlungen, Worte, Gedanken und Wünsche auch negative Folgen für die eigene Seele oder die Seele eines Mitmenschen haben (können). Wenn die Seele zweifelt, und wenn der Zweifel nach intensivem Gebet zum Heiligen Geist nicht weicht, darf sie davon ausgehen, dass ihr Gewissen warnt, dass Gottes Geist sie von ihrem Vorhaben wegführen will, weil es nicht mit Gottes Absichten in Einklang ist. Wenn eine Handlung, ein Wort, ein Gedanke oder ein Vorhaben kein ungeteiltes Gefühl des Friedens hinterlässt, tut man gut daran, sie nicht (mehr) zuzulassen. Satan und seine Eingebungen hinterlassen keine guten Gefühle.

Diesbezüglich ist eine Warnung angebracht: Sie sollen sich dessen bewusst sein, dass eine negativ (finster) eingestellte Seele auch dann schlechte Gefühle spüren kann, wenn sie mit Worten in Berührung kommt, die von Licht aus authentisch Himmlischer Quelle erfüllt sind. In dem Fall ist Satan selber dabei, die Seele zu überzeugen, sie täte gut daran, diese Worte auf keinen Fall in sich zuzulassen, weil er befürchtet, diese könnten die Seele dazu bringen, ihre Verblendung und Täuschung zu erkennen.

7. Indem man lernt, Jesus und Maria in allen Mitmenschen zu sehen
Die Seele, die sich dies angewöhnt, wird nicht die Neigung verspüren, jemandem zu schaden.

8. Indem man lernt, zu erkennen, dass die Dinge der Welt nur einen relativen Wert haben
Dies heiβt, dass diese Dinge vergänglich sind und für die Seele keinen Nutzen haben. Die Seele soll auβerdem begreifen, dass sie die Dinge der Welt nur leihweise erhält. Gott bleibt Eigentümer von allem: von Ihrem Haus, Ihren Gütern, Ihren Kindern, Ihren Haustieren und Ihrem eigenen Leben.

9. Indem man sich im Bewusstsein übt, dass jede gute Tat, jedes gute Wort, jeder gute Gedanke die Gründung von Gottes Reich auf Erden voranbringen hilft
Jedes Nachgeben gegenüber einer Versuchung in Tat, Wort oder Gedanken hilft die Gründung von Gottes Reich auf Erden hinausschieben. Wenn die Seele begreift, dass Gottes Reich auf Erden das Ende von allem Elend, allem Leiden, allem Schmerz, allem Kummer und Unglück bedeutet, wird sie immer mehr Freude aus jedem Sieg schöpfen, den sie über den Verführer erringt, auch in den kleinen Dingen eines jeden Tages.

10. Indem man sich selbst und sein ganzes Leben vollkommen an Maria weiht
Dies ist die wichtigste, alles übergreifende Waffe. Eine wahre, aufrichtige, vollkommene, bedingungslose und ewig währende Weihe an Maria ist ein heiliger Bund, durch den die Seele sich selbst und alles, was sie hat, ihr ganzes Leben, alle Erfahrungen, alle Leiden und Bürden in Marias Hände legt, weil Sie es uneingeschränkt für das Heil der Seelen und ihre eigene Heiligung gebrauchen kann. Wenn die Seele sich vollkommen Maria hingibt und Sie in voller Freiheit in sich wirken lässt, wird sie gegen alle Versuchung geschützt, weil sie dann Marias Besitz und Eigentum wird und Maria Ihr Eigentum nicht durch die Werke ihres groβen Widersachers (Satans) verunreinigen lässt.

Alles, was wirklich in Marias Händen ruht, wird geheiligt. Das heiβt gleich, dass die Weihe an Maria nur in dem Maβe diese Wirkung erhalten kann, wie die Seele aktiv, freiwillig und beharrlich mit Maria mitwirkt, denn Gott nötigt Seine Wohltaten nicht auf, die Seele muss ständig den aufrichtigen Wunsch nachweisen, mit Ausdauer mit Gottes Werken und Plänen mitzuwirken. Wenn sie dies nicht tut, wird sie auch nicht die Fülle des Schutzes seitens ihrer Himmlischen Herrin genieβen können, da sie sich dann selber in einem höheren oder niedrigeren Ausmaβ diesem Schutz entzieht.

31. Wie soll 'Vernichtung des Bösen' verstanden werden?

Was ist unter 'Vernichtung des Bösen' zu verstehen? Im wahren Sinn des Wortes 'vernichtet' Gott nichts. Was Er allerdings durchaus tun kann und tun wird, vorausgesetzt, Ihm werden zu dem Zweck Gebete und Aufopferungen dargebracht, ist: die Werke der Finsternis lähmen, sie unwirksam machen. In dem Maβe, wie das Licht Christi in alle Seelen gestrahlt und von diesen Letzteren angenommen und angewendet wird, werden die Werke und Pläne Satans unwirksam. Das Licht Christi wirkt sich ja konkret hauptsächlich auf zwei Wegen aus:

  1. in einer richtigen Anwendung der Liebe in allen Situationen des Alltags;
  2. in der richtigen Erkenntnis von den höheren Werten des Lebens und von allem, was sich hinter den Ereignissen im Leben verbirgt. In dem Maβe, wie die Seele Gottes Wahrheit, die Fülle der vollendeten Wirklichkeit (siehe die diesbezügliche Betrachtung, die Sie auf der Webseite unter Belehrungen > Betrachtungen > die vollendete und die sichtbare Wirklichkeit vorfinden können) richtig erkennt, wendet sie sich gleichsam wie von selbst von der Finsternis ab und wird sie mehr von den Dingen des Himmels angezogen.

Wahre Liebe und tiefe Erkenntnis von den Dingen des Lebens und von sich selbst 'immunisieren' die Seele gegen die Machenschaften des Bösen, seine Manipulationen und die unzähligen Täuschungen, die er ständig in die Welt und die Situationen des Alltags zu bringen versucht. Jeder Mangel an wahrer Liebe hindert die Seele daran, sich in allen Situationen unbeirrbar für einen selbstlosen Einsatz zugunsten von Gottes Werken zu entscheiden. Jeder Mangel an Erkenntnis lässt die Seele bald den richtigen Blick auf den wahren Sinn aller Leiden und Prüfungen verlieren. Wenn vieles sinnlos erscheint, kann die Seele bald den Mut zu einem tugendhaften Leben verlieren, und verliert sie auch bald die Kraft, die sie aus einer starken Hoffnung schöpfen können sollte.

Vollkommene Weihe an Maria kann genau dies in der Seele Wurzeln schlagen lassen: ein ständiges Wachstum in der wahren Liebe, eine rasch zunehmende Erkenntnis und Selbsterkenntnis, eine rasch wachsende Sinngebung, und die Fähigkeit, mit den Prüfungen des Lebens so umzugehen, dass diese in Rohstoffe zur Aufbereitung von Gnaden für die Schöpfung verwandelt werden können. Die Seele, die sich vertrauensvoll der Herrin aller Seelen verschenkt, geht mit Ihr einen Bund ein, kraft dessen sie aus ihrem Leben gleichsam eine Gnadenfabrik machen und sich selbst dabei auf immer höhere Stufen der Heiligung erheben lässt. So wird die vollkommene Weihe an Maria zu einer mächtigen Waffe gegen die Finsternis, sowohl für die geweihte Seele selbst als auch für die ganze Schöpfung.

32. Die wichtigsten Quellen der Sünde

Die Hauptquellen der Sünde sind, gemäβ den Belehrungen der Himmlischen Herrin:

1. Unfähigkeit zum Aufnehmen, Verarbeiten und Weitergeben von Liebe. Dies kommt zum Ausdruck in Verfassungen wie Gleichgültigkeit, Kälte des Herzens, Selbstsucht, Egozentrik, Mangel an Einfühlsamkeit den Mitgeschöpfen gegenüber.

2. Unreinheit des Geistes, des Herzens, des Mundes und des Willens. Dies kommt zum Ausdruck in Verfassungen wie Unverträglichkeit, Kritiksucht, Hochmut, Überheblichkeit, Hass, Missgunst, Neigung zum Verleumden oder zum Klatschen, im Richten der Mitmenschen.

3. Anhänglichkeiten, die sich äußern in Gewohnheiten, Bindungen mit der Vergangenheit, mit Mitmenschen oder mit stofflichen Dingen, Materialismus mit allen seinen Folgen für das Verhalten, aber auch in krankhaften Neigungen, Süchten, unbeherrschten Trieben, sogar in Neugier.

4. Unverarbeitete Enttäuschungen oder nicht angenommene Prüfungen, die sich äußern in vielen Formen der Unzufriedenheit, Aufsässigkeit, allen Bestandteilen eines ungenießbaren Charakters, plötzlichen Ausbrüchen von Aggression, Misshandlung von Mitgeschöpfen, Zerstörungssucht.

Nicht selten sind Sünden die Kinder zweier oder mehrerer dieser Kategorien. Bedenken wir außerdem, dass sich die große Hauptursache der Sünde in einem Verlust von echtem Glauben an Gott und an die Liebe als große Lebenskraft verbirgt. Je tiefer und unerschütterlicher der Glaube wird, desto mehr wird sich die Seele aufrichtig anstrengen, alle Sünde und Untugend zu vermeiden, denn wahrlich tiefer Glaube erhebt die Seele über das Weltliche und alle seine Fallen hinaus.

33. Erforderliche Einstellung um zur Bekehrung zu gelangen

Die Himmelskönigin will in Ihrem Kampf gegen die Finsternis auf eine besondere Art und Weise vorgehen. Seit vielen Jahren betont Sie Ihrer Myriam gegenüber die Bedeutung einer Art des Betens, wobei darum gebeten wird, Finsternis in Licht zu verwandeln, indem jegliche Finsternis, mit welcher eine Seele bekleidet wird (wenn diese zum Beispiel verleumdet wird, Böses über sie gedacht wird usw.) von der Gottesmutter in Ihrer Liebe umgewandelt und in diesem erneuten, lichtvollen Zustand zur Quelle zurück geschickt wird, aus welcher diese Finsternis hervorgegangen ist. Der Mensch neigt leicht dazu, Böses mit Bösem zu vergelten oder mindestens seinerseits böse Gedanken denjenigen gegenüber zu hegen, die ihm böse gesinnt sind. Die Gottesmutter allerdings, lehrt die Macht der Liebe: wie die Seele versuchen sollte, mit Marias Hilfe Böses mit Licht und Liebe zu bekleiden.

Konkret heiβt dies, zum Beispiel: Eine Seele verbreitet Lügen über einen Mitmenschen. Anstatt dass dieser Letztere Böses über die Erstere denkt oder spricht, wünscht er ihr Gutes und bittet die Himmelskönigin dabei um Hilfe und Vermittlung. Maria wird dieser liebevollen Absicht Ihre eigene vollendete Liebe hinzufügen, und kann 'das Ganze' dazu anwenden, die 'lügende Seele' zur Erkenntnis und zur Bekehrung bringen zu helfen. Das heiβt: Sie kann Gnaden erwirken, dies zugunsten dieser Seele zu bekommen, aber diese Letztere muss aus eigenem freiem Willen dazu bereit sein, diese Gnade in sich wirksam werden zu lassen. Gerade deswegen kann die Bekehrung mancher Seele lange auf sich warten lassen.

Einer Seele, der besondere Gnaden zur Bekehrung zuflieβen, wird es vom Bösen zwangsläufig schwer gemacht, diese Gnaden in sich einzubauen. Sie wird dazu angeregt, sich Stolz zu stellen, sie wird so verblendet, dass sie nur Finsternis spürt, oder sie wird zu einer Verhaltensweise angestachelt, die eine Wiederherstellung liebevoller Verhältnisse erschwert. So gelingt es dem Bösen oft, die beiden Parteien in der Finsternis festzuhalten, denn das betende Opfer kann sich entmutigen lassen und seinerseits (erneut) finstere Einstellungen hegen.

Die Gottesmutter weist manchmal darauf hin, die betende Seele, die den Eindruck bekommt, ihre Anstrengungen zugunsten ihrer 'Feinde' wären erfolglos, sollte nie vergessen, dass sie auf jeden Fall einen Sieg davon trägt, wenn sie ausharrt. Tatsächlich kann die Seele, die ihr das Leben schwer gemacht hat, auch noch in der Stunde ihres irdischen Todes das wahre Licht erkennen, und immerhin erwirbt sich die betende Seele die Verdienste ihrer liebevollen Tätigkeiten. Wer Licht und Liebe verbreitet, ist in Gottes Augen ein Sieger, egal ob diese Tätigkeit ihr sichtbaren Erfolg einbringt oder nicht.

34. Über den Triumph Mariä

Der Triumph Mariä ist folgendermaβen zu verstehen: Maria ist Trägerin unendlicher Mysterien und einer Macht, die keine Menschenseele völlig fassen kann. Die auβergewöhnlichen Offenbarungen in Die Morgendämmerung von Gottes Reich auf Erden sind diesbezüglich sehr aufschlussreich. Der häufige Gebrauch des Namens MARIA erschlieβt die oberste Verherrlichung an das absolute Meisterwerk Gottes, und schlieβt dadurch das Tor zu einer vollkommen neuen Welt auf. Da diese neue Welt vollkommen Spiegel und Ausdruck von Gottes Reich sein wird, zeigt Sich die Herrin aller Seelen als das Tor des Himmels. Gott scheint den Seelen den Namen MARIA als das goldene Tor zu einer Wiedergeburt in einem neuen Frieden anzubieten: In der vollkommenen Weihe an die Herrin aller Seelen liegt – kraft der Erlösungswerke Christi – der Schlüssel zur Gründung von Gottes Reich in der Seele.

Gemäβ Gottes Verheiβung soll das Reich Gottes auf Erden durch den Triumph des Unbefleckten Herzens Mariä eingeläutet werden. Der endgültige Sieg Christi, des Lichts, ist bereits in der Bibel vorhergesagt und verheiβen worden, und es steht fest, dass dieser Sieg mit dem Triumph des Unbefleckten Herzens Mariä kommen wird, der Frau, die den Kopf der Schlange (Satan) unter Ihren Füβen zerquetschen soll: Das Bild der endgültigen Erniedrigung des Bösen durch die Heiligste der Menschenseelen, Maria, die Sich für diesen Kampf Ihre Armee auserwählt und ausbildet (die Seelen, die sich Ihr vollkommen und bedingungslos weihen und die diese Weihe in sämtlichen Einzelheiten ihres alltäglichen Lebens bis zum Äuβersten leben). Das Maria Domina Animarum Werk ist gerade dazu von der Himmelskönigin ins Leben gerufen, ein kraftvolles Werkzeug in Ihren Händen zu sein, zwecks Vollendung Ihrer besonderen Berufung im Kampf gegen die Finsternis in jeglicher Form in diesen Letzten Zeiten.

Jesus Christus hat durch Sein Leiden und Seinen Kreuzestod den Endsieg besiegelt. Gott hat jedoch gewollt, dass der Mensch an der konkreten Gestaltung des Sieges Anteil haben soll. Aus diesem Grund hat Jesus die Erlösung in Seiner Eigenschaft als Gott-Mensch aufgeschlossen, und hat Gott Maria als erschaffene Menschenseele zur Gallionsfigur im Sieg der Menschenseele über den Bösen gemacht. Marias vollendete Heiligkeit wird den Seelen zum Nachweis der Macht der Seele über das Böse angeboten. Wer sein Leben für Maria und in Ihrem Dienst hingibt (vollkommene Weihe von allem, was sich im Leben ereignet), versichert sich der ewigen Glückseligkeit, vorausgesetzt, dass er diesem Dienst treu bleibt und ihn in beharrlicher Tugendbeständigkeit ausübt, so wie Jesus diese in der Frohen Botschaft lehrte, d.h. auf einer soliden Grundlage selbstverleugnender Liebe und in demütiger Erkenntnis der eigenen Kleinheit.

Maria ist aus dem Grund Schrecken der Teufel, weil der Böse Sie niemals in die Knie hat zwingen können: Sie hat Sich nie versündigt. Ganz im Gegenteil hat Sie den Bösen unzählige Male in die Knie gezwungen, und wie Sie es an mancher Stelle in den Schriften nachweisen lieβ, tat Sie dies einige Male sogar wortwörtlich, sei es im Verborgenen, weil Sie Ihre Macht, die von Dämonen als Schrecken und Folter empfunden wurde und für alle Zeit empfunden werden soll, nie hat zur Schau stellen wollen.

Die Verheiβung des Triumphes Mariä ist nichts anderes als der sichtbare vollkommene Sieg Gottes über die Finsternis durch Maria als gröβtes Wunderwerk vollendeter Heiligkeit und somit vollendeter Liebe und Sündenlosigkeit. Es handelt sich somit um den Triumph der vollendeten Liebe über die Sünde und ihre Auswirkungen.

35. Marias Macht über die Finsternis

Eine Seele, die das Vorrecht erhalten hat, von der Herrin aller Seelen in einer langen Vision zur Zeugin eines Auftritts Ihrerseits Dämonen gegenüber gemacht zu werden, so wie dies in der Sonderoffenbarung Bekenntnis eines Dämons auf Befehl der Heiligen Jungfrau Maria aus dem Jahr 2007 beschrieben worden ist, kann für die restliche Zeit ihres Lebens nicht mehr dem geringsten Zweifel an der grenzenlosen Macht der Himmelskönigin über die Finsternis zum Opfer fallen.

Im Gebet 418 (Bittgebet zu Maria um Befreiung der Welt aus dem Griff des Bösen) heiβt es, Maria ist alle Macht gegeben, diese Welt aus der Finsternis zu befreien. Ihr ist von Gott tatsächlich die Führung im Kampf gegen die Finsternis anvertraut worden, und als Brücke zwischen Menschenseelen und Gott kann Maria tatsächlich jede Seele vollkommen aus Bedrohungen von Seiten der Finsternis befreien. Allerdings kann die Menschheit aus gar nichts befreit werden, weder von Maria noch von Gott Selbst, wenn die Seelen nicht ausdrücklich darum bitten und nicht fest daran glauben, dass die Gottesmutter dies tun kann. Gebet und Glaube sind erforderlich, damit Gnaden gespendet und wirksam gemacht werden können.

Marias 'Werk der Befreiung und Reinigung der Welt' ist ganz im Sinn der Belehrungen der Herrin aller Seelen so zu verstehen, dass Sie die Seelen, die sich Ihr in vollkommener Weihe hingeben, innerlich so umzugestalten versucht, dass diese immer fruchtbarer bei der Verbreitung von Licht zum Einsatz kommen können. Je mehr Seelen sich Maria hingeben, desto mehr kann sich die Welt von allem abwenden, was die bedrängende Wirkung der Finsternis erhöht. In diesem Sinn spielt die Gottesmutter gerade in diesen Letzten Zeiten eine Schlüsselrolle bei der Befreiung und Reinigung der Welt. Sie erfüllt diese Aufgaben voll und ganz kraft der Verdienste der Erlösungswerke Christi am Kreuz, und voll und ganz im Hinblick auf die vollkommene Erschlieβung der Früchte dieser Erlösungswerke in den Seelen, damit das Erlösungsmysterium seine volle Verherrlichung erhält.

Zu den Füβen der Herrin aller Seelen sollen die Feinde Christi 'zu Staub vergehen': In dem Maβe, wie die Menschenseelen die Werke der Finsternis der Macht der Himmelskönigin ausliefern, wird Sie diese Macht dazu anwenden, diese Werke unwirksam zu machen, so dass sich sagen lieβe, dass diese wie Häuser sind, die zertrümmert werden. Die Steine zerfallen zu Staub. In der vollkommenen Weihe an Maria wird den Seelen eine unschlagbare Waffe geboten, das Reich Satans auf Erden in einen einzigen Trümmerhaufen zu verwandeln. So vergehen die Feinde Christi in ihren Werken tatsächlich zu Staub.

Eine zusätzliche – sei es etwas mehr verborgene – Bedeutung wäre dabei noch aufzudecken: Gott hat die Herrin aller Seelen mit einer solchen Macht ausgestattet, dass jede erschaffene Seele kaum mehr als Staub zu Ihren Füβen ist. Bekennt sich eine Seele in dem Sinn zu ihrer Kleinheit vor der Herrin aller Seelen, so wird Maria diese Seele in Gottes Augen groβ machen. Die Feinde Christi allerdings, wird Sie – vorausgesetzt, diese Gnade wird von Ihr dargebotenen menschlichen Prüfungen beglichen – als Staub zu Ihren Füβen behalten, damit diese dem Vermächtnis Christi nicht schaden können.

Die Grenzenlosigkeit von Marias Macht über die Finsternis verherrlicht in beispiellosem Maβe die Macht von Gott Selbst, denn in Derjenigen, die unter den erschaffenen Menschenseelen die Verkörperung der vollendeten Sündenlosigkeit ist, war die Finsternis zu jedem Zeitpunkt ab Ihrer Unbefleckten Empfängnis bis einschlieβlich ihrer glorreichen Aufnahme in den Himmel vollkommen machtlos. Infolgedessen führte Sie ein Leben als vollendeter, vollkommen makelloser Spiegel von Gottes Herzen. Genauso wie ein vollkommen reiner Spiegel das Licht das auf ihn strahlt, in vollem Glanz um sich herum strahlen kann, besaβ Maria die Fähigkeit, in der Ordnung der Gnade eins mit der Macht Gottes zu sein, weil Sie vollkommen sündenlos und dadurch eine vollkommen reine Widerspiegelung von Gottes Herzen ist und Ihr Wille nicht im Geringsten von Gottes Willen abweicht, der die Quelle der Göttlichen Macht ist.

36. Demütigung Satans durch Maria

Keine einzige Menschenseele hat jemals die Finsternis so vollkommen gedemütigt wie es die Heilige Jungfrau Maria Ihr ganzes irdisches Leben lang dadurch gemacht hat, dass Sie keiner einzigen der unzähligen Versuchungen nachgegeben hat, denen Sie im Lauf Ihres Lebens ausgesetzt war. Myriam wurde von Maria Selbst wiederholt zur Zeugin Ihrer unüberwindlichen Macht über Dämonen gemacht, und zwar nicht in Form des Verzichts auf jegliches Nachgeben Versuchungen gegenüber, sondern in Form einer sichtbaren Machtausübung über Dämonen, welche Sie bei jenen Gelegenheiten zu Ihren Füβen buchstäblich in die Knie zwang. Bereits in den Punkten 15 und 35 der vorliegenden Schrift wurde auf das Bekenntnis eines Dämons auf Befehl der Heiligen Jungfrau Maria hingewiesen.

Auch auβerhalb des Kontextes jenes 'Bekenntnisses' hat es mehrere Gelegenheiten gegeben, bei denen die Herrin aller Seelen im Rahmen der Ausbildung Ihrer Myriam Zeichen Ihrer Macht über die Finsternis zeigte, weil Sie wollte, dass Zeugnis für die Machtlosigkeit der Finsternis dem Licht gegenüber abgelegt wird, ebenso wie für die Tatsache, dass die Machtlosigkeit in dem Maβe gröβer wird, wie das Licht heller strahlt und dem Licht von Gott Selbst ähnlicher wird. Nie hat die Finsternis auf Erden unter allem Erschaffenen ein Licht gefunden, das machtvoller strahlte als das Licht Mariä.

Die Herrin aller Seelen lässt auf Ihre Gebetsblume 852 (Anrufung in der Not zur Demütigung Satans) verweisen, das in hohem Maβe von einer Reihe von Visionen geprägt wird, welche die Herrin aller Seelen Ihrer Myriam besonders in der Periode privat schenkte, in der dieses kurze Gebet inspiriert wurde (die Gebetsblume 852 wurde im Oktober 2006 inspiriert). Die Himmelskönigin wies in jenen Visionen nach, dass es – ganz abhängig von der Gnadenwirkung – zuweilen vorkommt, dass es Ihr durch Gebet und Sühne ermöglicht wird, Dämonen unwirksam zu machen, d.h. dass Sie diese daran hindert, ihre Zerstörungswerke zu vollenden, welche diese durch Menschengeister, Menschenhände und Menschenherzen zu vollenden gedenken. Ein solches Einschreiten erfordert Gebet und Aufopferungen. Die meisten diesbezüglichen Gnaden werden durch beharrlich gelebte vollkommene Weihe an Maria erbeten, weil ein Leben in Weihe an Maria, die in allen Einzelheiten des Alltags in Anwendung gebracht wird, eine Verkettung von fruchtbar gemachten Aufopferungen bildet.

Das gezwungene Niederknien von Dämonen zu den Füβen der Himmelskönigin hat Myriam in einer Reihe von Visionen bezeugen dürfen. Solche Bilder sind besonders beeindruckend und inspirieren eine tiefe innere Ruhe und ein tiefstes Vertrauen. Sie unterstreichen die Wahrheit der These über die uneingeschränkte Macht der Herrin aller Seelen und der Verheiβung des letztendlichen Sieges über Satan und seine Werke.

Mit Bezug auf die Bezeichnung 'Bestrafung eines Dämons' durch die Himmelskönigin erklärte Maria, es sei vorgekommen, dass Sie – aufgrund inständiger Gebete und Aufopferungen von Menschenseelen – Dämonen verbot, während einer beliebigen Zeit ihre Werke auf Erden fortzusetzen. Für Dämonen kommt dies einer schweren Strafe gleich, weil diese den Eid geschworen haben, die Menschenseelen unaufhörlich so zu beeinflussen, dass diese Letztgenannten von Gottes Liebe und vom Glauben an Gottes Wirken schlechthin entfernt werden. Wenn Dämonen von einer ihnen überlegenen Macht – wie von der Herrin aller Seelen – davon abgehalten werden, diese Aufgabe zu erfüllen, sogar dann, wenn es sich nur um eine einzige Stunde handeln würde, so empfinden sie dies als eine schreckliche Tortur und als eine sehr tiefe Demütigung. Wenn man sich vor Augen hält, dass sich der Böse immer in der Überzeugung gewälzt hat, er sei Gott mindestens gleich, so sollte man mal versuchen, nachzuempfinden, wie einem Dämon zumute ist, wenn er zu den Füβen der Frau kniend (weil Sie dies so will) von Ihr über sich die Strafe verhängen hört, Sie wolle ihn während x-beliebiger Zeit nicht mehr seiner Aufgabe nachkommen sehen.

Ich betone mit allen meinen Kräften, und verbürge mich mit meinem ganzen Wesen und meinem ganzen Leben für deren Wahrheit, dass es sich in dieser Schilderung weder um eine Phantasie noch um einen Mythos, sondern um eine Wirklichkeit handelt. Die Macht der Herrin aller Seelen über den Bösen ist unendlich viel konkreter als es sich die meisten Seelen denken. Der Böse selbst ist es, der unzählige Seelen davon abhält, daran zu glauben und somit dieses Wissen dadurch in der Praxis ihres Lebens zur Anwendung zu bringen, dass sie die Himmelskönigin in jeder bedrängenden Lage um Ihr mächtiges Einschreiten anflehen. Bittgebete wie die Gebetsblume 852 können zur Entladung einer gewaltigen Himmelsmacht über dem Lebensweg einer Seele Anlass geben, die bedingungslos an die uneingeschränkte Macht der Himmelskönigin glaubt, und zwar in dem Maβe, wie sich diese Seele vollkommen, in tief gelebter Weihe an Sie verschenkt, denn in diesem Fall schlieβt die Seele mit Gott einen Bund des vollkommenen Dienstes an Seinen Werken, unter Einsatz ihres eigenen Lebens.

37. Innere Umgestaltung der Seele

Der Weg, dessen Sich die Himmelskönigin bei der Bekämpfung der Finsternis vorzugsweise bedient, ist jener der inneren Umgestaltung der Seele. Es ist tatsächlich zweckmäβiger, statt lediglich die Seelen aus jeder Bedrängnis von Seiten der Finsternis zu befreien, in ihnen auch einen gröβeren Widerstand gegen die Versuchungen entwickeln zu helfen, damit sie gleichsam von Natur aus die richtige Einstellung erwerben und die Saat der Versuchung folglich in ihnen nicht mehr so leicht reifen kann. Die Herrin aller Seelen betont hin und wieder, dass Sie von Gott eine neugestaltende Macht erhalten hat, durch welche Sie Seelen so umwandeln kann, dass in ihnen völlig neue Verfassungen zutage treten.

Da jede Seele Trägerin eines Keims der Heiligkeit ist, muss die neugestaltende Wirkung damit zu tun haben, dass in einer Seele, in welcher die Gottesmutter voll wirken kann, die Fähigkeit zur Heiligung aufgeschlossen wird. In diesem Sinn lehrt es auch Maria. In einer Seele, die sich in vollkommener Weihe an Maria hingibt, kann die Himmelskönigin sämtliche Schwächen aufdecken, sodass diese Seele über diese hinaus wachsen kann. Ihr Widerstand gegen alles Böse wird dann gröβer. Gerade darin liegt der ganze Vorgang der Heiligung.

Als Besiegerin aller Finsternis bezeichnet Sich die Herrin aller Seelen als 'Vollmond in der Nacht'. Dieses Bild ist sehr aufschlussreich: Es betont die Tatsache, dass die Himmelskönigin in der Finsternis Gottes Licht vertritt und widerspiegelt. An den Tagen, an denen die Seele eine Nacht von Elend, Leiden jeglicher Art, Hoffnungslosigkeit, Bedrängnis von Seiten der Welt oder von Seiten der eigenen Unreinheiten erlebt, erinnert Sie die Seele daran, dass Sie das Licht Gottes gleichsam in seiner Fülle in Sich speichert und es in die Finsternis der Seelen leuchten lässt, damit die Seelen nie den Eindruck bekommen, die Finsternis werde sie ganz ersticken oder verschlingen. So wird die Himmelskönigin gleichsam ein ständiges Zeichen von Gottes Gegenwart. Gerade diese Funktion versucht Sie als Herrin aller Seelen in jeder Seele zu erfüllen, die Ihr durch eine tief gelebte Weihe an Sie die Gelegenheit dazu bietet.

Der Vollmond ist der Zeuge der Gegenwart der Sonne, die man in der Nacht nicht sehen kann. Wenn der Mond voll ist, wird an ihm nichts verfinstert: Kein Schatten bedeckt auch nur einen Quadratmeter seiner Oberfläche. So ist an Maria ganz und gar nichts, was nicht vollendet wäre oder was nicht das Licht Gottes widerspiegelt. Der Vollmond hat Macht über die Nacht, er deckt auf, was die Finsternis zu verbergen versucht, er lenkt die Aufmerksamkeit auf sich und weckt positive Gefühle: Die Sonne scheint nicht, und trotzdem ist nicht alles dunkel. Es lieβe sich so betrachten, als würde eine Seele, in der die Finsternis herrscht (entweder seelisch oder emotional oder in gleich welcher Hinsicht auch immer) eine Verfassung leben, in welcher 'der Himmel geschlossen ist'. Die Himmelskönigin als Vollmond bricht in diesem Bild das finstere Firmament auf und legt Zeugnis für das Licht ab, dessen Quelle zu jener Zeit unsichtbar aber dennoch machtvoll wirksam ist. So soll die Seele in ihrem Elend, in ihrem Leiden und in der Versuchung, die Aufmerksamkeit nicht der Finsternis sondern Maria zuwenden, denn nicht die Finsternis, sondern Sie, Gottes Vollmond, ist die wahre Herrscherin über die Nacht.

38. Die Füβe der Himmelskönigin

In den Schriften, die Sie Myriam inspiriert, benutzt die Herrin aller Seelen hin und wieder den Ausdruck, die Seelen mögen Ihr sich selbst, etwas anderes oder irgendein Anliegen 'unter die Füβe legen'. Sie meint damit nichts anderes als die vollkommene, uneingeschränkte Weihe, durch welche die Seele im Grunde genommen sich selbst bzw. eine Situation, ein Ereignis usw. ganz unter Marias Macht stellt. Etwas unter Marias Füβe legen, heiβt im wahrsten Sinn des Wortes, es so von Ihr beherrschen lassen, dass es nicht durch irgendwelche Äuβerung der Finsternis beeinträchtigt werden kann. Dies heiβt nicht, dass die geweihte Seele nicht mehr von Finsternis bedroht werden kann, allerdings wird alles, auch das Negative, nach aufrichtiger und liebevoller Weihe an Maria viel fruchtbarer in Gottes Heilsplan eingebaut.

Dennoch darf die Seele die Himmelskönigin durchaus um Befreiung vom Wirken Satans anflehen, und kann die Gottesmutter unter Umständen ganz eindeutig Ihren Schutz bemerkbar machen. Oft lenkt Gottes Vorsehung nach einem Flehen zur Himmelskönigin die Dinge so, dass die Finsternis der Seele nicht schaden kann. Auch darin liegt ein Element des Sinnes einer beharrlich gelebten Weihe an Maria: Durch ihre vollkommene Selbsthingabe macht sich die Seele gleichsam voll und dauerhaft zum Besitz und Eigentum der Gottesmutter. Diese Hingabe an die Herrin aller Seelen bildet eine ständige Verherrlichung Ihrer Macht. Jede Verherrlichung der Macht der Herrin aller Seelen erweckt sozusagen diese Macht ganz konkret zum Leben: Maria wirkt diese Macht dann nicht selten gezielt über die Finsternis aus, da gerade dort Ihre groβe Mission liegt. Sie ist ja 'die Frau', die zu Gottes Zeit Satan, sein ganzes Gefolge und seine ganzen Werke für die ganze Schöpfung sichtbar unter den Füβen zermalmen soll.

Das ganze Leben auf Erden, der ganze Heilsplan Gottes überhaupt, ist ein ständiges Machtspiel zwischen Gottes Licht und Satans Finsternis. Das Licht ist von Natur aus unendlich viel mächtiger als die Finsternis, aber der freie Menschenwille entscheidet sich so leicht für das Finstere, dass das Licht sehr häufig an die Kette gelegt wird. Durch vollkommene Weihe an Maria bekennt sich die Seele gerade zu ihrem Sehnen danach, Maria möge in allem die Macht über sie ausüben, damit die Finsternis an die Kette gelegt wird.

Einst sagte die Herrin aller Seelen in einer Offenbarung: "Der Boden vor und unter Meinen Füβen ist der Vorhof des Paradieses. Die Seele wird dort immer mehr eins mit Mir. Aller Hochmut wird unter Meinen Füβen als ein Kind Satans, Quelle allen Unheils, zerschmettert". Diese Worte haben eine gewaltige Bedeutung. Ein Leben zu Füβen der Herrin aller Seelen ist ein Leben, das in tiefer Selbsterniedrigung im Dienst an Gottes Werken und Plänen geführt wird, denn die Himmelskönigin ist von Gott mit der inneren Ausbildung von Menschenseelen zwecks Vollendung Seines Heilsplans beauftragt. In tiefster Selbsterniedrigung erdrosselt die Menschenseele mithin das Ungeheuer der Selbsterhebung, das zu den machtvollsten Waffen gehört, derer sich Satan bedient um die Welt zu beherrschen und unzählige Seelen in den Abgrund zu stürzen.

Restlose Selbsterniedrigung im Dienst der Herrin aller Seelen (durch ein Leben, das in sämtlichen Aspekten und in sämtlichen Einzelheiten in Ihrem Dienst geführt wird) ist somit durchaus der ideale Weg zum Sieg über jegliche Finsternis in sich selbst und in der Welt. Eine Seele, die sich uneingeschränkt und bedingungslos der Macht der Himmelskönigin ausliefert, sodass diese in jeglicher Hinsicht ihre souveräne Herrin sein kann, öffnet sich selber ebenso wie der ganzen Welt ein Tor zum Endsieg der vollendeten Liebe, des vollkommenen Friedens, der Gerechtigkeit und des vollkommenen Glücks in der Schöpfung. Die Frau mit dem Fuβ auf der Schlange als Symbol für Ihre uneingeschränkte Macht über die Finsternis ist unendlich viel mehr als eine symbolische Darstellung: Es handelt sich da um die Darstellung einer Situation, die in Gottes Herzen bereits eine vollendete Wirklichkeit ist, die allerdings durch die Menschenseelen spürbar und sichtbar gemacht werden muss – dadurch, dass sie ihr Leben der Frau zu Füβen legen.

39. Entstehungsgeschichte des Bösen

Im Dezember 2006 schenkte die Herrin aller Seelen die nachfolgende gnadenreiche Offenbarung, die ohne Weiteres in der vorliegenden Blütenlese bezüglich des Kampfes zwischen dem Licht und der Finsternis einen Platz verdient:

"Die Sünde kommt durch ein Zusammenspiel von drei Faktoren in die Seelen:
  1. den Bedürfnissen des Menschen;
  2. der Schwachheit des Menschen;
  3. dem freien Willen des Menschen.

Der Mensch lebt auf Erden in einem stofflichen Körper, der unterschiedliche Bedürfnisse hat, die bis zu einem gewissen Grad befriedigt werden müssen, damit der Körper am Leben bleibt. Auch sein Gefühlsleben hat unterschiedliche Bedürfnisse. Alle diese Bedürfnisse bilden die ersten Kreuzungen, auf denen die Seele entgleisen kann. Solange die Seele die wahre Herrin über den Körper und seine Bedürfnisse und über das Herz und seine Bedürfnisse bleibt, kann der Mensch seine physischen und gefühlsmäβigen Bedürfnisse unter Kontrolle halten. Die Seele verliert aber häufig die Herrschaft über die menschliche Natur durch die angeborene Schwachheit des Menschen. Diese Schwachheit ist im Grunde genommen nichts anderes als die Neigung des Menschen, seiner stofflichen Erlebniswelt seiner spirituellen Erlebniswelt vorzuziehen.

So entstehen die Putsche der physischen Bedürfnisse, die zur Genusssucht in vielen unterschiedlichen Formen führen, und der gefühlsmäβigen Bedürfnisse, die zu Leidenschaften führen. Leidenschaften sind alle Störungen des Gefühlslebens, alle Formen des Unfriedens im Herzen, alle Gefühle, die Gottes Plan mit dem Menschen nicht zuträglich sind. Jedes Nachgeben an das Weltliche ist eine Schwäche, denn wenn die Seele Herrin über die menschliche Natur ist und nicht der Körper, behält der Mensch die Kontrolle über seine Bedürfnisse und werden die Bedürfnisse der Seele vor denen des Körpers angestrebt. Die Schwachheit hat sich durch die Erbsünde in den Menschen eingeschlichen, weil die Erbsünde das erste Nachgeben gegenüber den Einflüsterungen Satans war, der immer zur Herrschaft der stofflichen Bedürfnisse verführt..

Völlig im Einklang mit Gottes Absichten zu leben, heiβt Reinheit. Mit der Erbsünde hat die Unreinheit ihren Einzug in die menschlichen Neigungen gehalten. Aus diesem Grund kann Schwachheit als die Zwillingsschwester der Unreinheit betrachtet werden. Stofflichen Bedürfnissen und weltlichen Anhänglichkeiten nachgeben, ist nicht ein Verhalten, zu dem der Mensch gezwungen wird: Er entscheidet sich dafür, manchmal unbewusst, wenn das Nachgeben gegenüber dem Weltlichen zur Gewohnheit geworden ist.

Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, damit er sich in Freiheit für die Empfindung des Göttlichen Lebens entscheiden kann. Gott nötigt Seine Wohltaten und Geschenke nicht auf, der Mensch muss sich selber danach sehnen. Wenn die stofflichen Bedürfnisse und die Leidenschaften nicht beherrscht werden und der Mensch sein Leben rund um die Dinge der Welt aufzubauen beginnt statt rund um die Bedürfnisse der Seele, gebraucht er seinen freien Willen dazu, aus freier Entscheidung das Weltliche zum Herrn seines Lebens zu machen. Er wird dann zum Sklaven seiner physischen Lebenswelt, und dadurch mithin zum Sklaven des Teufels, der den Menschen immer wieder zu seiner Leiblichkeit hintreibt, damit er seine Seele vergisst, denn die Seele enthält die Saat seiner Heiligung und ist der Sitz des Göttlichen Lebens im Menschen. So wird ein Leben geboren, das auf die Verwirklichung der Werke Satans gerichtet ist, also ein Leben der Sünde. Der Mensch vergisst dann seine ursprüngliche Bestimmung: ein Leben zu führen, das auf positive Weise zur Verwirklichung der Werke und Pläne Gottes beiträgt, damit die Erlösung und das Heil aller Seelen vollendet wird und Gottes Reich auf Erden blühen kann.

Die meisten Seelen verstehen nicht, wie Sünde in einer Welt entstehen kann, die von einem Gott geschaffen worden ist, der nichts anderes als Liebe und Vollkommenheit ist. Sie stellen sich die Fragen: Wie kann das Böse entstehen, wenn alles aus Gott stammt? Lebt denn das Böse auch in Gott Selbst? Hat Gott auch das Böse erschaffen, und warum? Die Seelen gehen an diese Dinge falsch heran. Schau, die Sünde ist ursprünglich durch den Ungehorsam des ersten Menschenpaares Gott gegenüber in die Welt gekommen. Betrachte aber den allerersten Beginn, den absoluten Keim von allem Bösen. Gott hat die Engel gemacht, noch bevor Er den Menschen schuf. Die Engel waren Träger von nichts anderem als von heiligen Eigenschaften und Verfassungen, die Gott in sie gelegt hatte. In ihnen war keine Spur des Bösen.

Schau jetzt Luzifer, anfangs der Fürst der Engel. Er genoss die Herrlichkeiten des Lebens in den Himmlischen Regionen. Eines Tages machte Gott diesem Hauptengel Seine weiteren Pläne bekannt, ebenso wie anderen hochgestellten Engeln, und so weiter entlang den nachfolgenden Rängen der Engel. Betrachte nun die Herzensverfassungen der beiden höchsten im Rang: Luzifer, und unmittelbar unter ihm Michael.

Michael wurde durch nichts als reine Liebe und das Bedürfnis zu dienen ergriffen. In ihm kam durch diese praktische Prüfung vor dem Hintergrund eines veränderten Zustandes, der Keim aller Tugenden zur vollen Blüte: Michael sah den künftigen Heilsplan Gottes, er sah Mich als künftige Königin und Herrin aller Engel und Menschenseelen für alle Zeiten, und er war verzückt über Gottes Werke, Pläne und Liebe. Er entschied sich für Gott und für seine spätere Königin und Herrin, der er mit seinem ganzen Wesen dienen wollte.

Ich zeige dir jetzt die Herzensverfassung von Luzifer. Er genoss dieselben Herrlichkeiten wie Michael, betrachtete diese Herrlichkeiten allerdings nicht als Mittel, Gottes Plänen und Werken zu dienen, sondern als Ziel an sich. Er war der Höchstrangige unter Gott und hatte diese Position zu einem Ziel an sich gemacht. Die Voraussicht der Erschaffung eines neuen Wesens, des Menschen, der die Vollkommenheit des Göttlichen Lebens sollte anstreben dürfen, und einer Frau, Maria, zu deren Füβen er, der Fürst der Schöpfung, in vollkommener Unterwerfung und vollkommenem Gehorsam würde niederknien müssen, wurde von Luzifer als eine Bedrohung seiner Macht empfunden, die für ihn zum Ziel an sich geworden war und nicht länger als Mittel empfunden wurde, Gottes Pläne auszuführen. Das Göttliche Geschenk der Herrlichkeit ist in Luzifer zum Ziel an sich geworden. Er besaβ alles, um für ewig vollkommen glückselig zu sein, machte jedoch Genuss und Macht zum Ziel seiner Existenz. Er begann auf sich selbst bezogen zu leben statt auf Gott bezogen.

Dies zeigt nicht, dass aus Gottes Hand etwas Bösartiges hervorgegangen wäre, sondern dass das Geschöpf selbst das Böse ins Leben gerufen hat, indem es ein Göttliches Geschenk falsch gebraucht, nämlich indem es dieses für die eigenen Bedürfnisse gebraucht statt für jene von Gott. Durch diese freie Wahl beraubt das Geschöpf das Göttliche gleichsam seiner Vollkommenheit, mit anderen Worten: Sie nimmt ihr den vollkommenen Glanz Seiner Liebe. So kann das Böse entstehen.

Böse ist alles, was nicht mehr die Pläne und Werke Gottes fördert. Im Herzen Luzifers hat diese falsche Wahl so sehr die Herrschaft über sein ganzes Wesen ergriffen, dass er begann, alle seine Anstrengungen auf die Zerstörung von Gottes Werken und Plänen zu richten. Aus der einen Untugend ging die andere hervor: Selbstsucht und Egozentrik führten zum Ungehorsam, weiter zum Hochmut der Überzeugung, dass er Gottes Verfügungen hintertreiben und zunichte machen könne. Liebe wurde zum Hass in seinen vielen Erscheinungsformen, Licht wurde zur Finsternis. Luzifer hat diese Verfassung durch Missbrauch seiner unvergleichlichen geistigen Fähigkeiten auf Millionen andere Engel zu übertragen gewusst, indem er sie zu seinem eigenen Hochmut, Ungehorsam, Hass und allen anderen Äuβerungen des Unfriedens inspirierte. Nach seinem Fall und seiner Verstoβung aus dem Himmel sollte er dieselbe Strategie gegenüber den Menschenseelen in Anwendung bringen. So entstand das Böse und vervielfachte sich dadurch, dass das Geschöpf sein Herz nicht mehr auf Gott richtete, sondern auf sich selbst. Durch die Erbsünde hat Luzifer, von da an Satan genannt, Macht über alle Menschenseelen aller Jahrhunderte bekommen, auβer über Mich, die Frau, die Königin und Herrin aller Seelen. Dies ist die wahre Entstehungsgeschichte des Bösen".

40. Umgestaltende Macht der Weihe an Maria

Alles, was die Seele der Himmelskönigin weiht, beginnt kraft dieser Weihe – und in dem Maβe, wie diese aufrichtigen Herzens und vertrauensvoll vorgenommen wird und die Seele wirklich als an Maria geweihte Seele lebt – in der Entwicklung bzw. Ausführung von Gottes Heilsplan eine aktive Rolle zu spielen. Gott sendet jede Seele mit einer bestimmten Lebensaufgabe in die Welt, durch welche sie sich heiligen und Gottes Heilsplan verwirklichen helfen soll. Alle Leiden und Prüfungen, welchen die Seele während ihres irdischen Lebens begegnet, können genau dies tun: die Seele immer weiter heiligen und die Verwirklichung von Gottes Heilsplan vollenden helfen. Da die Seele jedoch von Gott einen freien Willen erhalten hat, muss sie ihr ganzes Leiden und ihre ganzen Prüfungen freiwillig an Gott weihen, damit diese tatsächlich diese miterlösende Wirkung entfalten. Dieses Weihen heiβt ja konkret, dass die Seele diese vor Gott bringt und Ihm mitteilt, sie möchte Ihm diese schenken damit sie Ihm behilflich sein können, Seine Pläne und Werke zu absolvieren. Die Seele tut dies vorzugsweise durch Maria.

So ist aufrichtige Weihe von Prüfungen an Maria ein Ausdruck des Willens der Seele, Maria möge diese Prüfungen reinigen und mit Ihrer vollendeten Liebe bekleiden, damit diese möglichst wertvoll in die Verwirklichung von Gottes Heilsplan eingebaut werden können. In der Weihe begegnen sich durch Maria der freie Menschenwille und der Wille Gottes, und wo diese einen heiligen Bund eingehen, tätigt Gott Seine Heilswerke.

Alles, was einer Seele im Laufe ihres Lebens an Negativem zustöβt (Leid, ihr zugefügte Schäden usw.) erhält durch Weihe einen völlig neuen Sinn. Negatives, das nie geweiht wird, bleibt für Gottes Heilsplan im Grunde genommen wirkungslos, oder eigentlich genauer ausgedrückt: Es wirkt sich vielmehr negativ aus, da die meisten Seelen leicht dazu neigen, sich von Negativem bedrängen, hemmen oder irgendwie in negativem Sinne umstimmen zu lassen. Es verfinstert dann das Herz, was sich auf die Entwicklungen von Gottes Heilsplan negativ auswirkt.

Der Böse bringt dadurch Unmengen von Finsternis auf die Menschheit herab, dass er Seelen dazu anregt, sich gegen jeglichen Rückschlag im Alltag aufzulehnen, ihren Mitgeschöpfen böse gesinnt zu sein, und bei allem, was nicht nach persönlicher Erwartung läuft, Unfrieden im Herzen wuchern zu lassen, der sich in vielen bzw. in allen Aspekten des Alltags auswirkt, sowohl in der eigenen Seele als gegen die Mitgeschöpfe und gegen Gott Selbst. Durch das Weihen solcher Rückschläge, Enttäuschungen u.ä., können die Auswirkungen solcher Finsternis entkräftet (unwirksam gemacht) werden bzw. bekommen diese ein Gegengewicht.

Weil der absolute Gegenpol der Sünde und der Untugend die Liebe ist, gilt es, an jede Weihe nicht als an ein automatisch vorgenommenes Gebet heranzugehen, sondern sie bewusst und mit Liebe in Anwendung zu bringen. Nicht Worte gleichen die Finsternis aus, sondern die wahre Liebe, die in Verbindung mit diesen Worten aus dem Herzen empor geht. Dies gilt für jedes Gebet und überhaupt für alles, was eine Seele tut, ausspricht, denkt, fühlt, anstrebt, oder unterlässt: Wahre, bewusst empfundene und angewandte Liebe muss der Motor sein, sonst nützt alles wenig.

41. Widerstandskraft gegen alles Böse

In einer Offenbarung sagte die Herrin aller Seelen einst: "Eine Seele, die Meine Macht uneingeschränkt annimmt, entwickelt einen groβen Widerstand gegen alle Versuchungen und gegen die Zeichen der Macht Satans über die Seele: schwache Liebe, die Bedingungen stellt und Grenzen setzt, Mangel an Frieden des Herzens, Wankelmütigkeit, Mangel an Frohmut, Zweifel oder Misstrauen hinsichtlich der Werke der Vorsehung im weitesten Sinn. Sobald eines oder mehrere dieser Zeichen spürbar werden, muss die Seele sich dessen bewusst werden, dass sie Opfer der vergiftenden Inspirationen Satans ist".

Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Widerstandskraft gegen alles Böse und der Verfassung, in welchem die Seele zu einem Spiegel von Marias Seele wird. Maria war bereits als Mensch auf Erden so heilig (das heiβt: so fruchtbar im Rahmen der Verwirklichung von Gottes Heilsplan), dass ihre Seele für den Bösen eine unnehmbare Festung war. Ihr Widerstand gegen alles Böse war absolut, nicht weil Gott Sie daran gehindert hätte, Sich zu versündigen – denn das hat Er nie getan, da der Menschenwille frei und unverletzbar ist – sondern weil Sie vor makelloser, tadelloser Liebe nie im Leben Gott Schmerzen zufügen wollte. Dieser Wille, die Anwendung der wahren, selbstlosen Liebe in allem makellos zu gestalten, war die Grundlage Ihres Widerstands gegen alles Böse.

Die Gottesmutter bekam diesen vollkommenen Widerstand nicht geschenkt. Einst lehrte Sie mich – und veranschaulichte dies in mehreren wundervollen Visionen – wie Sie als Mensch auf Erden von Gott erflehte, Ihren Kampf gegen den Bösen genauso wie jede andere Seele leisten zu dürfen. Gott hatte Sie daran erinnert, Sie habe die Macht, den Bösen ganz zu lähmen. Allerdings wusste Sie, dass gerade der wahre Kampf gegen die menschlichen Schwächen und Neigungen, Versuchungen nachzugeben, ebenso wie der Kampf gegen die lähmenden Einflüsse aller Prüfungen und Rückschläge im Alltag, die wahren Verdienste einbringt, und auβerdem wollte Sie in keinerlei Hinsicht für 'besonders' oder 'über alles erhaben' gehalten werden, noch wollte Sie, dass jemals ein Mitmensch würde bemerken können, wie mächtig Sie in Wirklichkeit war. Sie wusste, dass Gottes Sohn aus Ihr geboren war um ein Leben voller Prüfungen zu führen, die Er aufgrund der reinsten beharrlichen Liebe heiligen musste, damit die Erlösung erschlossen wird. Aus diesem Grund fühlte Sie Sich unwürdig um eine Macht anzuwenden, die Sie von der Notwendigkeit hätte befreien können, das Böse zu bekämpfen statt es ohne Weiteres Sich untertan zu machen. Diesen Kampf vollbrachte Sie in absoluter Vollkommenheit, durch die Kraft einer makellosen Liebe zu Gottes Werken und Plänen und zu allen Ihren Mitgeschöpfen.

Einige Male verfügte es der Plan Gottes, Maria solle von Ihrer fürchterlichen Macht über die Dämonen Gebrauch machen, damit dem Fürsten der Finsternis ein Zeichen gesetzt wird. Bei diesen Gelegenheiten (ich sah es ein paar Male als Sie ein junges Mädchen und ein paar Male als Sie eine reife Frau war) befahl Sie Dämonen zu Ihren Füβen auf die Knie. Ich sah, wie diese Ihr gehorchen mussten und sich erst dann wieder rühren konnten, als Sie es ihnen ausdrücklich erlaubte. Die Demütigung dieser Dämonen unter Ihrer Macht war vollkommen. Sie zeigte dies Myriam als Zeugnis dafür, dass die Finsternis keinesfalls unbesiegbar ist, sondern ganz im Gegenteil in dem Maβe zutiefst gedemütigt werden kann, wie sich die Menschenseele dadurch im Herzen mit Gott vereint, dass sie ihren Willen vollkommen dem Willen Gottes unterordnet, d.h. dadurch, dass sie sich voll und ganz in den Dienst an der Verwirklichung von Gottes Heilsplan stellt, indem sie in jeder Situation des Lebens das Gesetz der selbstverleugnenden Liebe erfüllt. Vorführungen der zerschmetternden Macht der Himmlischen Herrin und Königin über Satan und sein Gefolge, so wie Sie diese unter anderem in der Sonderoffenbarung Bekenntnis eines Dämons auf Befehl der Heiligen Jungfrau Maria zeigte, sollen im Grunde genommen an erster Stelle als Beweise für die Macht einer Seele betrachtet werden, die Gottes Gesetz der wahren Liebe zum einzigen Antrieb ihres ganzen Wesens gemacht hat. Die wahre Liebe ist durchaus unbesiegbar, denn sie ist das Wesensmerkmal von Gott Selbst.

42. Exorzismus und die Heilige Jungfrau

Exorzismus ist die Austreibung von Dämonen aus einer Menschenseele. Über Exorzismus gibt es jede Menge von Missverständnissen. Für jede Menschenseele gilt es, zu erkennen, dass die Befreiung einer Seele aus dem Griff einer finsteren Macht kein rein passiver Vorgang ist, den der 'Besessene' tatenlos über sich ergehen lässt während er abwartet bis diese Macht von ihm weicht. Die Heilige Jungfrau versicherte Myriam wiederholt, dass die Menschenseele auch selber muss befreit werden wollen, denn dass die finstere Macht in dem Maβe mit Sicherheit erneut Besitz von der Seele ergreifen wird, wie sich die Letztgenannte nicht entschlossen für ein Leben im Dienst an Gott, am Licht, an der wahren Liebe entscheidet.

Es ist ebenfalls notwendig zu erkennen, dass in gewissem Sinne jede Seele in einem gewissen Maβe 'besessen' ist, da keine einzige Seele eine vollkommene Macht über den Bösen und seine Werke und Strategien besitzt. Die Heilsgeschichte kennt diesbezüglich nur eine einzige Ausnahme: Unter den erschaffenen Menschenseelen besaβ nur Maria eine uneingeschränkte Macht über die Finsternis. Sie verdankte dies Ihrer Unbefleckten Empfängnis, aber auch Ihrem festen Willen, kein einziges Mal gegen Gottes Gesetz, gegen Seine Wünsche und Erwartungen zu verstoβen. Gerade aus diesem Grund sollte die Heilige Jungfrau niemals unberücksichtigt bleiben wenn es gilt, eine Menschenseele aus dem Griff des Bösen zu befreien.

Es ist schon bemerkenswert, dass sogar manche Exorzisten gestehen, dass bei einem sehr schwierigen Exorzismus die Einberufung der Himmelskönigin oft einen Umschwung herbei führt. Dies sollte die Seelen dazu anregen, die Kenntnisse von Marias Rolle beim Besiegen des Bösen (die Frau mit dem Fuβ auf der Schlange) auch zuversichtlich im eigenen alltäglichen Leben in Anwendung zu bringen. Im Grunde genommen braucht diese Tatsache keine Seele zu wundern. Der Sieg der Frau über den Bösen ist ja von Gott verheiβen worden. Die erste Königin der Schöpfung (Eva) lag dem Bruch des Bundes zwischen den Seelen und Gott zugrunde. Die neue Königin (Maria) war Gottes Antwort auf diesen Sachverhalt. In Maria wurde die Würde der Menschenseele im Allgemeinen, und jene der Frau, vollkommen wiederhergestellt. Maria wurde eine einmalige Macht und Erhabenheit geschenkt. In Ihr soll die Menschenseele den endgültigen Sieg über den Bösen erlangen. Wieso denn, sollte es uns überhaupt wundern, dass die Himmelskönigin in manchem Exorzismus den Bösen in die Knie zwingt?

In dieser Zeit wird den Seelen die Offenbarung von Marias wahrer Erhabenheit als Herrin aller Seelen vermittelt. Leider wirkt der Unwille vieler Seelen, dieses Wissen als ein besonderes Göttliches Geschenk anzunehmen und es an erster Stelle dadurch in Anwendung zu bringen, dass sie in innigster Einheit mit der Gottesmutter beharrlich an sich arbeiten auf dem Weg zum von Ihr gesetzten Ziel, wie eine beträchtliche Bremse auf die Auferstehung der Menschheit aus allem Elend. Wie es die Herrin aller Seelen ja lehrt, regiert alles Elend dadurch die Welt, dass die Seelen durch die schreckliche Sündenbürde der Jahrhunderte Gottes Schöpfung gewaltig aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Jede Sünde ist wie ein Tropfen aus dem Strom der Liebe, der nicht verwertet wird. Wenn man dabei berücksichtigt:

  • dass es die Menschheit seit Tausenden von Jahren gibt;
  • dass sich ein Jahr aus 365 (manchmal aus 366) Tagen zusammensetzt;
  • dass jeden einzelnen Tag auf dieser Welt viele Milliarden von Sünden begangen werden,

so könnte man sich im Ansatz vorzustellen beginnen, wieviel Tropfen aus dem Strom der Liebe nicht zum Zweck der Vollendung von Gottes Heilsplan benutzt werden. Die Wirkung dieses Ganzen lieβe sich noch ein wenig besser veranschaulichen, wenn man sich die Wirkung dieser verloren gehenden Tropfen so vorstellt, als wären sie Trinkwasser für Gottes Gegner. Uns Christen obliegt somit die Aufgabe, durch eine beharrliche Nachfolge Christi – und eine Vervollkommnung derselben durch vollkommene Weihe an Maria – dem Bösen möglichst viele Tropfen zu rauben und die Schöpfung in der Fülle der Liebe baden zu lassen. Im Gegenteil allerdings, werden auch ausgerechnet aus dem Christentum die Heere der Finsternis Tag für Tag unaufhörlich 'erquickt'.

Den endgültigen Sieg der Frau über den Bösen hat Jesus Christus für uns in Seinen Leiden als Gottmensch vorbereitet. Damit Gottes Sieg vollkommen wird, muss er auch durch eine erschaffene Seele erlangt werden. Ein Sieg von Gott Selbst über den Bösen ist eine Selbstverständlichkeit. Deshalb musste Jesus diesen Sieg eben in physischer Menschengestalt erringen, aber Jesus war keine erschaffene Menschenseele, Er besaβ mithin die Göttliche Natur.

Das Besiegen des Bösen von Seiten einer erschaffenen Menschenseele gleichwohl, ist eine Heldentat, die als wahres Vorbild für die Seelen gelten kann, als Anreiz, damit die Seelen versuchen, dieser Tat nachzufolgen. Einst sagte mir die Herrin aller Seelen, es sei für den Bösen zwar demütigend, von Gott besiegt zu werden (weil er sich selbst ja immer noch über Gott zu erheben versucht), von Maria, einer erschaffenen Menschenseele und somit einem Wesen, das nicht von Natur aus Göttlich ist, besiegt zu werden allerdings, mache ihn wahnsinnig vor machtloser Wut und Demütigung. Bedenken wir dabei, dass er Ihr nicht nur 'irgendwann' unter dem Fuβ liegen soll, sondern dass er Ihr in der 'vollendeten Wirklichkeit' (siehe die diesbezügliche Betrachtung unter Belehrungen > Betrachtungen > Die vollendete Wirklichkeit) bereits seit Ihrer Unbefleckten Empfängnis zu Füβen liegt, dass er sich dessen vollkommen bewusst ist, und dass er gerade aus diesem Grund alles daran setzt um Seelen gegen die höchste Verehrung der Himmelskönigin aufzuwiegeln.

In der Absicht, diesen Triumph vollkommen zu machen, bildet Maria nun Ihr Heer aus, damit der Böse nicht nur von Christus, nicht nur von Christus und Maria, sondern von Christus, Maria und Ihren Kindern (d.h. den Ihr vollkommen geweihten und entsprechend lebenden Seelen) besiegt werden kann.

Die Herrin aller Seelen wies deshalb darauf hin, dass es für jede Seele segensreich ist, sich dessen bewusst zu sein, dass ein Leben in vollkommener Weihe an Sie für die Seele wie ein ununterbrochener Exorzismus werden kann, wobei die Seele durch einen tadellosen Dienst und Hingabe an die Führung ihrer Himmlischen Herrin unter allen schwierigen Umständen ihres Lebens die gewaltige Macht ihrer Herrin über jede Kraft erfahren kann, die ihr die Anwendung und Nachfolge des Göttlichen Gesetzes der selbstlosen Liebe erschweren kann. Die Himmelskönigin versicherte Myriam, dass eine Seele, die sich dadurch vollkommen eins mit dem Herzen und Willen Mariä macht, dass sie den Bund der vollkommenen Weihe an Maria einwandfrei lebt, auf dem Weg zu einer ständig anwachsenden Macht über alle Finsternis, sowohl in ihr selbst als auβerhalb ihres Wesens, rasch erhebliche Fortschritte machen kann.

43. Maria, Gottes goldene Hilfe im inneren Kampf

Gott hat die Mutter Christi bei Seinen Erlösungswerken nötig haben wollen, in engster mystischer Verbindung mit den Empfindungen, Leiden und Schmerzen Seines Sohnes. Aus diesem Grund braucht es uns nicht zu wundern, dass Maria auch bei der Reinigung der seelischen Verfassungen und bei der Vorbereitung des Empfangs der Sakramente – der Kommunion und durchaus auch der Beichte – Gottes Vorzugsbrücke ist, über welche die Seele sicher zu Gottes Herzen zurück kehren kann und dabei unterwegs noch neu bekleidet und unterrichtet wird.

Marias Vermittlung in jeder Stunde der Not und der Verunreinigung ist nicht nur jene einer Notbrücke, damit die Seele nicht im Sturm ertrinkt, sondern auch jene einer Lehrerin, die jede Seele für ein neues Leben auf einer höheren Ebene der Tugendhaftigkeit und des Widerstands gegen die Finsternis bereit macht. Tatsächlich, Maria vermittelt der Seele neue, tiefere Erkenntnisse und haucht vielem, was in der Seele verwelkt ist, neues Leben ein. Umgestaltung durch neues Wissen und Erkennen, weg aus dem willenlosen und ahnungslosen Leben als Spielball der Launen Satans, hin zu einem Leben von berechtigten Entscheidungen aufgrund neuer Kenntnisse von demjenigen, was die Seele braucht, damit sie dem Licht folgen kann: So geht ein Gott der Liebe vor.

So macht die Himmelskönigin aus der Seele, die im spirituellen Sinn lediglich dahin vegetiert, eine Seele, die bewusst und fruchtbar lebt und dadurch zu einem Werk wird, das Gnaden erzeugen hilft und mit jedem Atemzug Gottes Heilsplan fördert. Gerade dort liegt einer der wichtigsten Faktoren der Macht der Herrin aller Seelen über die Finsternis: Sie bildet Sich Ihre Diener nach dem Muster Ihrer eigenen hochheiligen Seele aus, so dass diese ihre neue relative Freiheit aus der Tyrannei des Bösen dazu benutzen können, ihm manche Wirkung seiner Werke von Finsternis zu rauben.

Die Herrin aller Seelen bekämpft den Bösen hauptsächlich durch Einsatz der nachfolgenden Waffen:

  • des Ganzen Ihrer einzigartigen Belehrungen im Rahmen der Wissenschaft des Göttlichen Lebens (der Gesamtheit der Myriam-Schriften), welche den Seelen Erkenntnisse vom Wesen der Sünde, der Heiligung, des seelischen Lebens und von Gott Selbst vermitteln, die sie sehen lassen, wofür sie kämpfen, und warum;
  • Ihrer unmittelbaren umgestaltenden Wirkungen in den einzelnen Seelen, wodurch diese zu völlig neuen Ansichten, Vorzügen und Abneigungen kommen, die ihre Einsatzfähigkeit im Krieg gegen das Böse steigern;
  • der Ernte aller Ihr geweihten Prüfungen und Lebenssituationen, welche Sie zur Aufbereitung neuer Gnaden in die ewigen Erlösungswerke Gottes einbaut;
  • Ihrer unterstützenden und ermutigenden Gegenwart als Leuchtturm der Geborgenheit, als Zuflucht der Sünder, als übermächtige Fürsprecherin, als Brücke der Gnaden, als Veredlerin der mangelhaften Werke Ihrer Diener.

Das alles braucht die Seele in ihrem täglichen Kampf gegen die Finsternis. Auβer Maria wurde nie eine Seele erschaffen, die andere Seelen auf absolut vollkommene Weise aus den Fallen des Bösen befreien und sie in Gottes Herz hinein führen kann. Dazu wurde Sie von Anfang an berufen, dazu wurde Sie mit der Fülle der Gnade ausgestattet, und dazu erhielt Sie eine Macht, die im höchst möglichen Grad eine Abstrahlung der Macht Gottes ist. Ohne diese Macht könnte Sie niemals Ihre letztendliche Aufgabe vollenden, kraft derer Sie auf der Schwelle der Gründung von Gottes Reich auf Erden den Bösen unter Ihren Füβen unwirksam machen soll. So sind in Gottes Herzen bereits die Erlösungswerke des gekreuzigten Christus für ewig besiegelt. In Maria hat Er diese Werke in den einzelnen Seelen vollenden wollen, damit der Böse erkennen muss, dass die Liebe, die Reinheit, das Licht und die Macht Gottes ihn besiegt haben, durch Gott Selbst und durch Sein Meisterwerk, das die absolute Vollendung der erschaffenen Menschenseele in Sich trägt. Sie ist die vollendete Verkörperung der Menschenseele als 'Ebenbild Gottes'.

44. Ausgleich früherer Finsternis

An mehreren Stellen in den von der Herrin aller Seelen inspirierten Gebeten tritt dieses wunderbare Mysterium zutage, kraft dessen Finsternis in Licht aufgelöst werden kann, das Unvollkommene in das Vollkommene hinüberflieβen kann, und für die Seele jede Hoffnung immer wieder als einzige Verfassung berechtigt und begründet erscheint (mit anderen Worten: kraft dessen Verzweiflung keinen Platz hat in einer Menschenseele, die sich vollkommen Gott hingegeben hat und vertrauensvoll in Seinem Dienst lebt). Der Gott der Liebe verhängt das Todesurteil über jede Finsternis, die dem Licht anvertraut (geweiht) wird, wenn diese Weihe, diese Hingabe, aus einem vertrauensvollen und reumütigen Herzen erfolgt. Finsternis soll der Himmelskönigin aus einer Verfassung heraus anvertraut werden, durch welche die Seele eindeutig zu erkennen gibt, dass sie wirklich gereinigt werden möchte. Den bewussten Willen zur Reinigung entwickelt die Seele erst dann, wenn:

  • sie die Folgen der Finsternis für sich selbst und für Gottes Werke (einschlieβlich aller Mitgeschöpfe, denn jedes Geschöpf ist in Gottes Herzen entworfen worden) erkannt hat;
  • sie erkennt, dass sie hin und wieder die Liebe nicht hat walten noch sie hat strömen lassen;
  • sie erkennt, dass genau dieser Mangel an Liebe sie von Gott getrennt hat;
  • sie erkennt, dass diese Trennung von Gott sie um den inneren Frieden, um die Fähigkeit zur seelischen Entfaltung und um das wahre Glück gebracht hat.

Dass Gott es vorgesehen hat, dass die Seele die ganze Finsternis ihres Lebens noch ausgleichen kann, und zwar durch Anwendung der aufrichtigen Liebe, der Reue und der Weihe, weist nach, wieviel Ihm daran liegt, dass die Seele das wahre Licht findet. Dies zeigt ebenfalls, dass jeder Tag unseres Lebens tatsächlich die Chance einer Wiedergeburt zum wahren Leben in sich trägt, und dass die Finsternis nur dann gewinnt, wenn die Seele es aufgegeben hat, aufrichtig und vertrauensvoll für die Rückkehr des Lichts in sich zu kämpfen.

Abermals stellt sich heraus, dass die Liebe der Schlüssel zur seelischen Entfaltung und zur Ewigen Glückseligkeit ist. Die Seele, die das wahre Göttliche Leben in sich tragen und es in sich blühen lassen will, muss voll an der Liebe orientiert leben. Die Finsternis kann eine Seele nie beherrschen, noch ihr Leben verwüsten, solange die Seele die Liebe als kostbaren Göttlichen Schatz hegt und pflegt.

Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass eine Seele dessen überzeugt ist, dass die Finsternis nie das letzte Wort hat solange sie selber an die Allmacht des Lichts glaubt. Eine Seele, die aus dieser Verfassung auf ihre Vergangenheit blickt, kann auf sehr fruchtbare Weise jede Einzelheit ihres Lebens, von der sie jetzt erkennt, dass sie Finsternis in sich trug, jetzt noch zu den Füβen der Himmelskönigin niederlegen und Sie darum anflehen, die Vermittlung Ihrer unendlich erhabenen Macht und Ihrer absolut vollendeten Liebe möge jetzt noch diese Finsternis in Liebe umgestalten. Die Himmlische Herrin besitzt tatsächlich die Fähigkeit, in Ihrer Fülle der Gnade die ganze Ihr geweihte Finsternis unwirksam zu machen, sodass sogar viele Jahre nach den betreffenden Ereignissen oder Situationen Satan die Wirkungen seiner damaligen Scheinsiege verliert. Zwar können frühere Werke von Finsternis inzwischen unübersehbare Berge von Finsternis und Leid auf die Welt herab gebracht haben (denken wir nur an Situationen sowie Kriege, politische Unterdrückung, Sklaverei usw.), aber trotzdem unterrichtet die Herrin aller Seelen die nachfolgende auβerordentlich wichtige Regel:

Kraft eines Göttlichen Mysteriums kann das Licht diese Finsternis jetzt noch in dem Maβe ausgleichen, wie sich Menschenseelen aufrichtig nach einem solchen Ausgleich sehnen und mit diesem Anliegen vor Augen ihr Leben, selbstverleugnende Liebe und reine Aufopferungen einsetzen und weihen (vorzugsweise durch die Heilige Jungfrau). Jede Menschenseele hat von Gott die Fähigkeit erhalten um über diesen Weg aktiv zum Ausgleich aller Finsternis durch Licht und somit zur Reinigung und Heiligung der Schöpfung beizutragen.

45. Die Unbefleckte Empfängnis und die Finsternis

Marias Unbefleckte Empfängnis ist ein gewaltiges Zeichen dafür, dass Gott in einer Menschenseele die Auswirkungen der Erbsünde, und somit das verheerendste Werk Satans, vollkommen besiegt hat. Deswegen:

  1. gilt ein Anrufen der Himmelskönigin in Ihrer Eigenschaft als der Unbefleckten Empfängnis als eine mächtige Waffe gegen den Bösen;
  2. wird Maria in dieser Eigenschaft immer mit der Schlange unter den Füβen dargestellt, was die Seelen daran erinnern soll, dass die Macht der Himmelskönigin über den Urheber alles Bösen, ebenso wie über dessen Werke, vollkommen und somit uneingeschränkt ist.

Wenn die Seele darum bittet, die Reinheit der Unbefleckten Empfängnis möge in allen Seelen siegen, so heiβt dies, dass sie daran glaubt, dass Gott eine Menschenseele vollkommen von jeglicher Spur des Wirkens der Finsternis befreien kann, und dass Er dies in Maria tatsächlich getan hat. Es kann nicht überbetont werden, wie wichtig jede Verherrlichung der Werke Gottes im Hinblick auf die Lähmung der Werke Seines Gegners ist bzw. die Wirksamkeit jener Werke verringern kann. Gerade dort liegt einer der wichtigsten Gründe für die höchst mögliche Verherrlichung an die Gottesmutter, da Sie das gröβte Meisterwerk Gottes ist.

Das Kreuz Jesu siegt in der Seele wenn diese Letztere die Erlösung dadurch in sich vollenden lässt, dass sie in der Praxis des Alltags alles daran setzt, Jesus nachzufolgen und die eigenen Kreuze (Prüfungen) in Seiner Nachfolge mit Annahme und Liebe zu tragen. Dies heiβt nicht, dass die Seele in der Not nicht beten sollte, ganz im Gegenteil: Annahme der Kreuze des Alltags wird erst dadurch vollkommen fruchtbar, dass die Seele um die Kraft bittet, die Kreuze so tragen zu können, dass diese sie nicht daran hindern, auf der seelischen Ebene richtig funktionieren zu können, das heiβt: die inneren Verfassungen lichtvoll zu gestalten. Gelingt es der Seele nicht, in der Prüfung das Licht (das sich u.a. in einer aufrichtigen Hoffnung kund tut) und die Liebe wirksam zu erhalten, so kann sie zu jeder Zeit einer Verfinsterung des Gemüts anheim fallen und schwindet ihre Fruchtbarkeit für Gottes Werke und Pläne rasch dahin.

Ganz in jenem Sinne ist eben die Bitte um die Gaben des Heiligen Geistes zu verstehen: Vom Ausmaβ, in welchem die Seele die Gaben und jegliche Gnadenspendung des Heiligen Geistes in sich verwertet, hängt es ab, inwieweit sie in der Prüfung die Liebe, die Hoffnung und den Glauben aufrecht erhalten kann. Von diesem Ausmaβ wiederum hängt es ab, inwieweit die Seele ihre Prüfungen so tragen kann, dass diese als Waffen der Erlösung gegen den Bösen eingesetzt werden können. Die Himmelskönigin legt einen besonderen Wert darauf, dass Seelen Sie ständig um Ihre Vermittlung bei der Gnadenspendung anflehen und Ihr sämtliche Prüfungen weihen, damit ihr ganzes Leben tatsächlich wie ein richtiger Beutel von Samen wirken kann, die unaufhörlich in den Boden von Gottes Reich gestreut werden.

Es ist richtig und sinnvoll die Tatsache zu berücksichtigen, dass die Herrin aller Seelen einst sagte, Sie betrachte es als Ihre Mission in diesen Letzten Zeiten, möglichst viele Seelen in den Stand zurückzuführen, welchen die Menschenseele vor der Erbsünde besaβ: die Seele in der vollkommen unverletzten Verfassung der Unbefleckten Empfängnis, ohne den Makel der Erbsünde. Im Grunde genommen meint Sie also, dass Sie Seelen aufgrund einer vollkommen uneingeschränkten und bedingungslosen Weihe ihres ganzen Wesens und ihres ganzen Lebens an Sie so gründlich umgestalten helfen möchte, dass sich diese Seelen in ihren tiefsten Verfassungen in vollkommenem Einklang mit Gottes Gesetz befinden, d.h. in einer Verfassung unverletzter Liebe, als hätten sie nie die Wirkungen des Ungehorsams der ersten Menschenseelen (der Erbsünde) getragen. Dieser Zustand würde die Seele zum Spiegel Mariä machen, sofern die Seele in Marias Nachfolge keine einzige Sünde mehr begehen sollte.

Es handelt sich da um eine auβerordentliche Aufgabe, aber trotzdem im Grunde genommen nicht weniger als dasjenige, was Gott ursprünglich von jedem und jeder von uns erwartete und wünschte und was immer noch Seinem Wunsch entspricht, denn Gottes Pläne (auch diese bezüglich der Menschenseele) haben ewige Geltung und verändern sich nie. Das Maβ, in dem sich jede einzelne Menschenseele in diesem einzigen Leben auf Erden tatsächlich diesem Ideal nähert wird ausschlieβlich vom Maβ ihrer aufrichtigen Liebe zu Gott und von Ihrem Sehnen danach bestimmt, sich selbst vollkommen den Wünschen ihres Schöpfers unterzuordnen.

46. Die erlösende Macht von Leiden und Prüfungen

Das Kreuz Jesu Christi ist das Werkzeug unserer Erlösung schlechthin. Für Gott ist es besonders wertvoll, dass die erlösenden Leiden verherrlicht und gepriesen werden, und zwar nicht nur die Leiden Christi sondern alle Leiden, die auf Erden dargebracht worden sind, insbesondere jene, die dadurch geheiligt worden sind, dass sie in der richtigen liebevollen Verfassung Gott dargeboten worden sind. Damit keine Leiden verloren gehen, betont die Herrin aller Seelen hin und wieder die Bedeutung der Weihe aller Leiden, die jemals auf dieser Welt durchstanden jedoch nicht – oder möglicherweise nicht oder nur in geringem Maβe – in einer liebevollen Verfassung dargebracht und nicht an Gott (z.B. durch Maria) geweiht worden sind, oder die sogar Anlass zu negativen Gesinnungen (Hass, Verfluchung, Rache, Nichtannahme, Bitterkeit...) gegeben haben. Durch Weihe werden Prüfungen, auch solche, die vor langer Zeit und sogar von anderen Seelen nicht in einer fruchtbaren Verfassung durchstanden worden sind, zu Waffen gegen die Werke der Finsternis. Weihe schwächt gleichsam die Auswirkungen der Macht des Bösen.

So wird Weihe an Maria schlechthin zur wesentlichen Waffe im Machtkampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Maria als Führerin im Kampf gegen die Finsternis in den Letzten Zeiten und dadurch als unmittelbarer Vertreterin Gottes, und dem Bösen. Maria hat den Bösen voll und ganz in Ihrer Macht. Damit Sie diese Macht aber tatsächlich voll anwenden kann, muss Ihr der freie Wille möglichst vieler Seelen zu Füβen gelegt werden, d.h. von ganzem Herzen Ihr untergeordnet werden. Dies erfolgt durch bedingungslose Nachfolge Ihrer Belehrungen, die nur Gottes tiefste Wünsche und Erwartungen hinsichtlich aller Seelen zum Ausdruck bringen. Gerade das ist eine der wichtigsten Lektionen, welche die Herrin aller Seelen die Seelen lehrt.

Leiden erlösen deswegen nur im dem Maβe, wie sie in Liebe angenommen und getragen, und Gott geweiht werden. Diese Weihe erfolgt vorzugsweise durch Maria, weil Sie die vollendete Brücke zwischen Himmel und Erden ist, und Ihr Schmerzensreiches Herz bereits auf Golgotha der lebendige Kelch war, in welchem sich die Leiden Jesu und Ihre eigenen Schmerzen verschmolzen und als eine hochheilige Mischung aus Göttlicher und aus erschaffener Quelle der Gottheit dargeboten wurden.

Besonders machtvoll im Kampf gegen die Finsternis sind Anrufungen, in welchen die Elemente vorgebracht werden, die dem Bösen ein Anstoβ sind, z.B. das Kreuz Christi, Sein Blut und Seine Wunden, die Werke Christi als des Gottmenschen, Seine besonderen Eigenschaften wie z.B. jene als Messias und Erlöser, die einzigartigen Verfassungen und Eigenschaften Mariä (insbesondere Ihre Unbefleckte Empfängnis, Ihre Position als Königin der ganzen Schöpfung und Ihre allumfassende Eigenschaft als Herrin aller Seelen). Es handelt sich da jedes Mal um Elemente, die ein gewaltiges Licht auf die Schöpfung heruntergebracht haben und die dies ewig tun sollen, und die somit die Wirksamkeit des Bösen beeinträchtigen. Werden diese Elemente Gott dargeboten, so wirken diese sich als erlösende Gnaden für die Seelen aus.

So ähnlich wirkt auch die Weihe von Leiden, die in der Vergangenheit auf dieser Welt durchstanden wurden und von denen viele Elemente wahrscheinlich nie von jemandem in der richtigen Verfassung geweiht worden sind, z.B. Ereignisse aus Kriegen, aus Situationen im Zusammenhang mit Verfolgung, usw. So kann viel scheinbar unsinniges Leid aus der Geschichte der Menschheit einen völlig neuen Sinn bekommen.

47. Die gewaltige Macht des freien Willens

Immer wieder weist die Herrin aller Seelen darauf hin, wie mächtig der freie Menschenwille ist und dass die Auswirkungen dieser Macht oft deutlicher zum Ausdruck kommen als diese der Allmacht Gottes. Der Grund ist einfach dieser: Gott hat der Menschenseele einen unverletzlichen freien Willen geschenkt und macht diesen nicht ungebeten unwirksam. Aus diesem Grund erfolgen auf dieser Welt unzählige Dinge, die keineswegs mit der Allmacht eines vollkommen liebenden Gottes kompatibel erscheinen. Gott liegt diesen Ereignissen keineswegs zugrunde, ganz im Gegenteil, Er bedauert diese zutiefst, denn sie erwecken den Schein, Er würde diese billigen, während in Wirklichkeit jedes dieser Ereignisse das Maβ bezeugt, in dem die Menschenseele von Gottes Herzen, von Seinen Verfassungen und von Seinem Gesetz der wahren Liebe abgeirrt ist.

Aus der allgemeinen Erwartung, Gott kann und wird alle Finsternis umkehren, ergibt sich logischerweise die Tatsache, dass die meisten Christen die Heilige Jungfrau Maria als ein Werkzeug, ein Instrument der Göttlichen Allmacht betrachten, eine Seele, deren Rolle hauptsächlich darin besteht, Wunder zugunsten von Menschen zu vollbringen bzw. zu erwirken, die sich in Situationen befinden, unter denen sie leiden, z.B. Krankheiten, Entbehrungen oder irgendwelcher Form der Unannehmlichkeit oder des Nachteils. Von Maria erwarten sehr viele, dass Sie auf wundertätige Weise solche Situationen umkehrt. Nur die Wenigsten sehen Sie jedoch als dasjenige, was Sie tatsächlich ist: eine uneingeschränkt mächtige Hilfe für jede Seele, die zur spirituellen Vollkommenheit wachsen möchte, die von jeder Seele erwartet wird um somit tatsächlich Gott ebenbildlich zu werden.

Gott hat der Heiligen Jungfrau Maria tatsächlich die Macht und die Aufgabe anvertraut, Satan endgültig zu besiegen. Sie darf dies allerdings nur tun, wenn die Menschheit Sie darum bittet und Ihr den aufrichtigen Wunsch zu erkennen gibt, gerettet zu werden, durch Gebet, Aufopferungen, Buβfertigkeit, Rückkehr zur Lehre Jesu Christi, vielfachen und liebevollen Gebrauch der Sakramente der Kommunion und der Beichte, und auβerdem vorzugsweise ein Leben in praktisch angewandter vollkommener und bedingungsloser Weihe an Maria.

Sollte die Gottesmutter ohne Weiteres in die Finsternis des Alltags eingreifen, so würde Sie gegen das Göttliche Gesetz verstoβen, das bestimmt, dass der freie Menschenwille unverletzlich ist und dass somit keine einzige Himmlische Macht Situationen umkehren darf ohne den ausdrücklichen Wunsch und die aktive Mitwirkung der betreffenden Seelen.

Damit leidende Seelen die Vermittlung der gewaltigen Macht der Himmelskönigin in ihrer Finsternis erfahren können, müssen sie ausdrücklich darum bitten und müssen sie diese Bitte dadurch 'bestätigen' oder 'bekräftigen', dass sie Gott und Maria zeigen, dass sie tatsächlich dazu bereit sind ihren Willen mit Gottes Willen verschmelzen zu lassen. Konkret heiβt dies, dass eine Bitte um das Einschreiten einer Himmlischen Macht zwecks Umkehrung einer finsteren Situation in dem Maβe desto rascher Erhörung finden kann, wenn die betreffende Seele nichts 'erzwingt', sondern Gott zeigt, dass sie dasjenige annimmt, was Er verfügt, weil Gott durchaus weiβ ob, und in welchem Maβe, ein Himmlisches Einschreiten zwecks Umkehrung einer Situation der Verwirklichung Seiner Werke innerhalb der ganzen Schöpfung Vorschub leistet oder nicht. Vergessen wir nie, dass die betreffende Seele nie die einzige Partei ist, die von Gott zu berücksichtigen ist (jede Situation beeinflusst ja mehr als ein einziges Geschöpf), und dass Gott nicht die Situation an und für sich betrachtet, sondern die Rolle, welche diese Situation und jegliche Änderung derselben spielt bzw. spielen kann im Hinblick auf die Vollendung Seiner Werke und Pläne bezüglich der ganzen Schöpfung und auf das Ewige Heil der betreffenden Seelen.

Da liegen die wichtigsten Gründe, wieso Finsternis nicht immer gleich umgekehrt wird, obgleich es Gott und Maria durchaus nicht an Macht fehlt um es zu tun. Sehr schwierig wird es oft, wenn bei einer Situation Parteien betroffen sind, die ganz und gar nicht wollen, dass diese sich überhaupt ändert, weil sie glauben, sie hätten Nutzen von der Situation. In solchen Fällen wird es der Seele, die sich schon nach Umkehrung der Situation sehnt, einen schweren Einsatz abverlangen um eine derartige Liebe aufzubringen, dass die Finsternis in dieser Situation trotzdem unwirksam werden kann.

48. Wie dem Licht das letzte Wort gewähren

In dieser Blütenlese war bereits die Rede von der Möglichkeit, dass frühere Finsternis ausgeglichen oder unwirksam gemacht wird. Es ist angebracht, in diesem Zusammenhang auf den immensen Wert von Verfassungen sowie bedingungsloser Vergebung, Versöhnung und aufrichtiger Reue hinzuweisen. Aus menschlicher Sicht würde man meinen, dass jede auf dieser Welt in allen Zeiten begangene Sünde einem Sieg Satans gleichkommt, mit welchem Gott und die Menschheit sich nun einmal abfinden müssen. Durch eine Äuβerung der vollendeten Liebe und Barmherzigkeit Gottes ist allerdings sogar jenem Zustand abzuhelfen. Selbstverständlich kann keiner eine begangene Sünde rückgängig machen. Die Auswirkungen einer Sünde allerdings, können sogar Jahre später (es gibt keine zeitliche Beschränkung) ausgeglichen werden, durch Akte der Liebe, Abbüβung, ehrfürchtigen Empfang von Sakramenten usw.

Ganz in diesem Sinne ist auch der Novembergebetsplan zu verstehen (der sich in Gebete > Marias Novembergebetsplan vorfinden lässt). Dieser Gebetsplan kommt einem mächtigen Ausgleich früherer Finsternis bis in die Einzelheiten gleich. Auch in bestimmten Myriamgebeten werden der Gottesmutter Werke des Bösen in die Hände gelegt, die er in der Vergangenheit vollbracht hat, damit ihm jetzt noch der Glanz jener Siege genommen werden kann.

Aus diesem System geht erst recht hervor, wie sehr nach Gottes Gesetz alles früher oder später ausgeglichen wird und somit die Liebe tatsächlich das letzte Wort hat. Keine einzige Spur von Finsternis bleibt für ewig wirksam. Alle Finsternis ist ja dazu vorherbestimmt, irgendwann zu sterben. Nur dasjenige, was aus Gottes Licht besteht und Gottes Liebe in sich trägt, hat das Ewige Leben. Dies soll nicht heiβen, dass man die Sünde nicht bedauern soll: Jede Sünde, möge sie noch so 'gering' sein, fügt Gottes Herzen gleichsam eine Verletzung zu. Gerade deswegen ist Maria die ewige Schmerzensreiche Mutter und ist Jesus der ewige Gekreuzigte: Die Erlösungswerke sind nie eingestellt worden, sie werden erst dann absolviert sein, wenn Gott den Seelen die Frau mit Satan unter dem Fuβ vorführen wird und Er die Gründung Seines Reichs auf Erden verkündet. Wenn das Herz über Gottes und Marias Schmerzen wegen der Sünden keinen Schmerz empfindet, ist in diesem Herzen die Liebe mangelhaft. Die Verheiβung des endgültigen Ausgleichs aller Finsternis weist jedoch darauf hin, dass letzten Endes nur das Licht, der vollendete Friede und das vollendete Glück bleiben werden. Die endgültige Herrschaft Satans über die Seelen und die Welt ist somit eine Vorstellung, die auf nichts anderem als einer gewaltigen Täuschung seitens des Bösen basiert.

Alle Finsternis kann in ihren Auswirkungen entkräftet werden. Dies kann allerdings nur dadurch erfolgen, dass diese Finsternis von ganzem Herzen geweiht wird, diese Weihe durch eine aktiv gelebte selbstlose Liebe und eine wahrlich bedingungslose Aufopferungsbereitschaft und eine aufrichtige Neigung bestätigt wird, eigenen vermeintlichen Interessen nie Gottes Erwartungen vorzuziehen. Gott sehnt Sich nach nichts auβer Liebe, Dienstfertigkeit, Selbstverleugnung und Unterwerfung des Wesens und des Lebens vieler Seelen den Nöten Seines Heilsplans für die ganze Schöpfung gegenüber. Finsternis, die Ihnen zugefügt wird, kann ihre Wirkung völlig und ganz verlieren wenn Sie es aufbringen können, dem Mitgeschöpf, das Ihnen irgendwie geschadet oder Sie verletzt hat, von ganzem Herzen Vergebung zu schenken. Nicht die Sünde oder der Verstoβ selber werden verziehen, wohl aber wird demjenigen vergeben, der die Sünde bzw. den Verstoβ begangen hat, dadurch, dass man erkennt, dass sich dieser bereits selber zum Opfer einer finsteren Inspiration gemacht hat, indem er dieser Folge geleistet hat. Durch wahre Vergebung und Versöhnung helfen Sie Gottes Sehnen danach in Erfüllung gehen, dass jede Seele aus Seiner Hand letztendlich das wahre Licht finden möge, denn Vergebung und Versöhnung können die Macht, welche die Finsternis über die Ihnen gegenüber schuldige Seele hat bzw. hatte, völlig und ganz brechen.

49. Maria als Gegenpol Satans

Satans Gegenpol ist Christus, das Licht der Welt, der Sohn Gottes. Satan hat auch unter den erschaffenen Seelen seinen Gegenpol: Maria, die Frau, die Mutter vom Licht der Welt, und zwar aufgrund der mystischen Einheit zwischen den Herzen Jesu und Mariä. Die Himmelskönigin ist unter allem Erschaffenen der Gegenpol der Finsternis, weil Gott Sie als Vertreterin der Mächte des Göttlichen Lichts im Kampf gegen die Finsternis gerufen hat. 'Für Maria allein leben' heiβt so viel wie 'sich völlig und ganz von allem abwenden, was der Finsternis, der Sünde, dem Bösen dient'.

Einst sagte die Herrin aller Seelen in einer Offenbarung: "Es ist durch die vollendete Liebe, dass Ich die Seelen zu Gott zurück bringe und dass Ich Satan unter Meinem Fuβ zu Boden drücken soll, denn seine Werke sind der absolute Gegenpol der Liebe und ihrer Wirkungen, und nur die Liebe hat die Macht, alle Finsternis auszubannen".

Gott sprach zu Satan: "Feindschaft will ich setzen zwischen dir und der Frau (= Maria), zwischen Ihrer Nachkommenschaft und der deinen". Das ist die Aufgabe eines jeden Christen: sich vollkommen Maria hinzugeben, denn Sie ist die absolute Führerin im Kampf gegen Satan und seinen Anhang. Nur Marias Macht wird die Macht Satans und seiner Teufel brechen, denn Sie wird ihn unter Ihren Füβen zermalmen. Gott hat dies verheiβen. Diese Verheiβung soll buchstäblich erfüllt werden, denn die Erfüllung jeder Göttlichen Verfügung steht unumstöβlich fest. Maria vollendet dadurch die Erschlieβung der unendlichen und ewig währenden Verdienste der Erlösungswerke Christi in jeder einzelnen Seele, die dazu bereit ist, von ganzem Herzen mit Ihr mitzuwirken. Der Mensch hat Satan eine nie gesehene Macht gegeben, indem er sich selbst sehr billig in seinen Dienst stellt. Das Glück, die Liebe und der Friede der ersten Stunde können auf Erden in dem Maβe erneut erlebt werden, wie Menschenseelen alle ihre Anstrengungen am Himmel, am Kreuz Christi und an ihrer Heiligung orientieren und ihren eigenen Schwächen den Krieg ansagen. Ein Leben in beharrlicher Anwendung einer vollkommenen Weihe an Maria in sämtlichen Einzelheiten des Lebens gilt da als der goldene Weg.

Die Selbstüberwindung von Menschenseelen bedeutet das Ende der Macht Satans und die Gründung von Gottes Reich auf Erden. Gerade in dieser Hinsicht ist Maria der Gegenpol Satans: Als tatsächliche Herrin einer Menschenseele kann Sie dieser Seele dabei helfen, sich in eine Burg gegen die Finsternis zu verwandeln. Durch die tatsächliche praktische Anwendung einer vollkommenen Weihe möglichst vieler Menschenseelen an Maria, die Frau, von der die Schlange (Satan und seine Werke von Finsternis) unter Ihren Füβen zermalmt werden soll, wird Sie den Sieg des Lichts über die Finsternis spürbar und sichtbar besiegeln, und das alles kraft der Werke Christi. Diejenige, die 'voller Gnade' ist, ist so vollkommen vom Göttlichen Licht erfüllt, dass Sie als vollkommener Spiegel von Gottes Herzen in allem das genaue Gegenteil des Bösen und seiner Werke von Tod, Zerstörung, Finsternis, Chaos, Elend, Hass, Verblendung und Täuschung und dadurch allen Unglücks in der Welt ist.

Die Frau gegenüber Satan: die vollendete Menschenseele, die nie irgendwelcher Versuchung nachgegeben hat, gegenüber der Verkörperung der Finsternis selbst. Der Gegensatz ist vollkommen, zumal da es sich bei Maria um eine erschaffene Seele handelt, die somit voll und ganz mit der menschlichen Natur bekleidet ist und aus diesem Grund voll für die Versuchung empfänglich wäre. Was macht Sie zur Verkörperung des absoluten Gegenpols der Finsternis? Ihre absolut vollkommene selbstlose Liebe als Kraftstoff für einen freien Willen, der sich entschlossen und bedingungslos in allen Situationen für Gott entschieden hat. Keine andere erschaffene Seele entsprach jemals so vollkommen dieser Verfassung.

50. Was bestimmt die Macht Satans über eine Seele?

Ich zitiere wortwörtlich aus einer Offenbarung der Herrin aller Seelen aus dem Jahr 2006:

"Meine Macht über die Teufel ist uneingeschränkt und vollkommen. Sie ist dies immer gewesen, auch bereits während Meines Lebens auf Erden. Ich war keiner einzigen Versuchung erlegen. Dennoch hat Satan Mir keine Ruhe gelassen. Du sollst wissen, dass jede Seele in dem Maβe Macht über die Teufel erwerben kann, wie sie in der Heiligkeit wächst. Je heiliger eine Seele ist, desto gröβer ist ihre Macht über die Teufel. Konkret heiβt dies, dass eine Seele, die in konsequenter und beharrlicher Ausübung aller Tugenden und in vollkommener Hingabe an Gottes Willen, im Einklang mit Gottes Plänen, Werken und Zielsetzungen lebt, einen groβen Widerstand gegen alle Versuchungen und gegen alles, was weltlich ist, erwirbt. Dies kommt dadurch, dass eine Seele in dem Maβe, wie sie in Heiligkeit wächst, immer mehr aus Gottes Herzen heraus, aus Seinen Wünschen heraus lebt. Diese Seele wird so sehr in die Himmlische Realität untergetaucht, dass sie kein Bedürfnis mehr verspürt, Versuchungen nachzugeben. Versuchungen sind Versuche Satans, die Seele zum Weltlichen, zum Stofflichen hin zu ziehen.

Die Seele, die sich in die Dinge des Himmels untertauchen lässt, hat immer weniger Interesse für die weltlichen Dinge. Sie findet diese Dinge fade, unattraktiv, banal, töricht. Sie betrachtet die Dinge der Welt als eine Beleidigung an die Würde der Seele. Das tut sie mit Recht, denn die Seele ist ein Bauwerk Gottes und in ihrer Heiligung wird eine Seele zu einem wunderschönen Tempel von einer bezaubernden Schönheit, einem Palast Himmlischen Lichts, in den Ich mich verlieben kann. Die Macht über die Teufel beginnt hier: im Mangel an Interesse für alle wertlosen Verlockungen, die sie (die Teufel) der Seele vorhalten. Wie kann jemand Macht über dich haben, wenn er dir nichts geben kann, was du absolut begehrst, oder wenn er dir nur etwas rauben kann, an dem du sowieso kein Interesse hast?

Die Macht Satans über die Seele wird durch das Maβ bestimmt, in dem die Seele verführbar ist.

Verführbar ist die Seele nur in dem Maβe, wie Satan ihre Bedürfnisse manipulieren kann. Wenn die Seele diese Bedürfnisse zu besiegen weiβ, hat Satan keine Macht mehr über sie. Die Seele, die sich aus dem Griff Satans befreien will, muss ihre Bedürfnisse an materiellen Dingen, an sexueller Befriedigung und an Lob und Ehre kleiner und kleiner zu machen wissen. Sie muss also alles scheuen, was in ihr den Materialismus, die Eitelkeit, die Genusssucht, den Geltungsdrang, den Hochmut und die Herrschsucht schürt.

Demut, Keuschheit, Reinheit des Gemüts und Liebe zur Vergeistigung und Weisheit bilden die groβen Waffen, mit denen jede Seele die Teufel zu ihren Füβen bekommen kann. Auβerdem muss die Seele eine wahre Liebe zu den Prüfungen, Kreuzen und Lasten des Lebens erstreben. Lass keine Chance vorübergehen, um zu opfern. Opfere jede Last, jede Qual, jedes Hungergefühl, jede Ermüdung, jede Krankheit, jeden Rückschlag auf für das Heil deiner Brüder und Schwestern in Jesus und Maria und für Bekehrungen.

Dies sind die einfachen aber überwältigenden Waffen im Krieg gegen die Teufel und also gegen alles Elend der Welt. Dies sind also auch die Schlüssel zum Tor des wahren Glücks. Die Herrin aller Seelen kommt, um in der Seele zu vollenden, was Jesus begonnen hat: den Kreuzzug für den wahren Frieden und den wahren Frohmut in den Herzen und die wahre Ruhe in den Geistern und dadurch für das wahre Glück in der Welt".

51. Die Anziehungskraft der Finsternis auf Seelen

In einer Offenbarung aus dem Jahr 2008 erläuterte die Herrin aller Seelen wieso die Finsternis für viele einen so besonderen Reiz zu haben scheint:

"Die Anziehungskraft der Finsternis auf Seelen ist deshalb so groβ, weil die Finsternis den Seelen immer ein leichtes Leben, ein Leben des Genusses vorspiegelt. Siehe doch, wie die Kräfte der Finsternis vorgehen: Sie verlocken die Seelen mit den Verführungen von Geld, Besitz, Macht, Ansehen und zügellosem physischem Genuss. Die Seele, die diesen Verführungen nachgibt, landet auf den Irrwegen von Untugend und Sünde: Kriminalität, Verschwendungssucht, Materialismus in seinen unzähligen Formen, Habgier, gnadenloser Konkurrenz, Gefühllosigkeit ihren Mitgeschöpfen gegenüber, Selbstsucht, Sittenlosigkeit, Unmäβigkeit, Hochmut, Hass, Vernichtungswut, Neigung zum Zwiespalt, Unehrlichkeit und so vielen anderen. Seelen, drei Schilde können euch vor allen diesen Verführungen schützen:

  1. Liebe
  2. Aufopferungsbereitschaft und Buβfertigkeit
  3. Demut und Schlichtheit

Die Seele, die diese drei Verfassungen intensiv zu leben und in sich zur Vollkommenheit zu führen versucht, wappnet sich selbst gegen jegliche Versuchung und Verführung, und empfängt das Licht der Unterscheidung zwischen den Wegen von Gottes Vorsehung und allen Irrwegen. Die Seele, in der diese drei Verfassungen wirklich leben, kann nicht Sklavin der Finsternis werden. Sie wird zum Licht hingezogen werden und alle Finsternis verabscheuen.

Wieso sind diese Schilde so mächtig? Weil sie die Seele in die Erfahrungswelt des Göttlichen Lebens untertauchen, das die Seele mit Zufriedenheit, Frohmut, Annahme, Hingabe und Reinheit des Herzens, des Geistes und des Mundes erfüllt. Die Seele in dieser Erfahrungsatmosphäre erwirbt sich eine groβe Macht auf die Tore der Gnade. In ihr kann Ich uneingeschränkt herrschen. Nun denn, vor Mir flieht alle Finsternis, denn Ich trage in Mir das Licht der Welt, den Geist der Weisheit und Heiligkeit, und ein Zepter der Macht. Wer an Mich glaubt, den kann keine Kraft etwas anhaben, die nicht mit Gott vereinbar ist".

52. Nachfolge Mariä und Sieg über die Finsternis

In der Seele, die sich von ganzem Herzen Maria hingegeben hat und die sich arm an weltlichen Eindrücken und Interessen macht, siegt Maria in der Fülle, und Sie führt diese Seele auch zum Sieg über sich selbst. Die Himmelskönigin ist dazu vorherbestimmt, alle Finsternis endgültig zu besiegen, und möchte die Ihr treuen Seelen arm an weltlichen Interessen haben, damit Sie dafür sorgen kann, dass diese an diesem Sieg voll beteiligt sein werden. Maria war das Vorbild schlechthin für die Menschenseele, die sich selbst besiegt, d.h. die sämtliche weltlichen Einflüsse in sich selbst besiegt um in ihrem ganzen Tun und Lassen, allen ihren Gedanken, Gefühlen und Bestrebungen vollkommen im Einklang mit Gottes Erwartungen zu sein.

Durch diese Verfassung, in welcher Sie Ihr ganzes Leben lang verharrte, hielt Sie die Finsternis vollkommen in Ihrer Macht: Satan konnte Sie in keinerlei Hinsicht und zu keinem einzigen Zeitpunkt zugunsten seiner Pläne und Werke einsetzen, denn Sie wollte nicht von Gottes Wegen abweichen. Aus diesem selben Grund hat Sie niemals erlaubt, dass weltliche Einflüsse und Interessen Ihrem Leben und Ihren inneren Verfassungen Richtung geben. Sie herrschte deswegen vollkommen über diese Einflüsse, weil Sie keinen anderen Einflüssen in Sich einen Platz einzuräumen bereit war auβer jenen, die von Gott ausgingen. Dies ist gerade, was Gott von jeder Seele erwartet.

Gerade deswegen ist vollkommene Nachfolge Mariä keine Ketzerei – wie es manche Seelen aufgrund unverschämter Inspirationen seitens der Finsternis gerne behaupten – sondern ganz im Gegenteil ein vollkommener Weg zur vollständigen Blüte der Seele nach dem Bild Gottes. Es gibt Kräfte, welche die durch das Maria Domina Animarum Werk verbreiteten Thesen deswegen verketzern, weil diese zur vollkommenen Nachfolge Mariä aufrufen. Solche Kräfte kommen nicht von Gott, sie kommen von Satan selbst, der in der vollkommenen Nachfolge Mariä eine gewaltige Drohung spürt, denn wie bereits nachgewiesen wurde, ist Maria der absolute Gegenpol der Finsternis unter den erschaffenen Seelen, sodass beharrliche, vollkommene und bedingungslose Nachfolge Ihres Vorbilds das mächtigste Zeichen für den festen Willen bildet, vollkommen eins mit Christus Selber zu werden. Aus diesem Grund ist jede Seele, welche die höchste Form der Verehrung Mariä und der Weihe an Sie vehement bekämpft und verleumdet, unverkennbar ein Werkzeug der Finsternis.

Die Seele die ihr ganzes Leben dem Anstreben einer makellosen Nachfolge Mariä widmet, strebt dadurch einen restlosen Sieg über alle Finsternis an, welche sie in sich tragen kann bzw. welche ihre innere Blüte bedroht. Die Seele, die ihre eigene Finsternis zu besiegen weiβ, trägt wesentlich zum letztendlichen Sieg von Gottes Licht über die Finsternis bei. Vergessen wir dabei nie das aussagekräftige Bild der Heiligen Jungfrau mit der Schange unter dem Fuβ: Sie hat die Finsternis für ewig in Ihrer Macht, und wenn Sie Ihre Herrschaft auch in den inneren Verfassungen einer Seele walten lassen kann, wird auch diese Seele selbst die Finsternis besiegen können.

53. Ein Leben im Dienst der 'Frau'

Sollten doch die Seelen sehen können, wie unzählige Seelen bereits zu den Füβen der Himmlischen Lilie ihre Blüten sich in reife Früchte haben verwandeln sehen... Richtig, d.h. aus der richtigen Verfassung heraus, eingegangene und liebevoll gelebte Weihe an Maria ist wie Beteiligung am groβen Kreuzzug gegen die Finsternis, in welchem sich Engel und Menschenseelen unter der Fahne derjenigen begegnen, der die Macht geschenkt worden ist, alles Elend in dieser Welt zu lähmen, indem Sie die Quelle allen Elends Ihren Füβen ausliefern lassen wird. Selig die Seelen, welche sich freiwillig an dieser feierlichen Auslieferung beteiligen wollen, durch Einsatz von allem, was sie von Gott geschenkt bekommen haben: Körper und Seele, Geist und Herz, Willen und Lebensweg.

Viele Seelen weihen sich Maria aus falschen Gründen. Sie erwarten, dass 'die Frau' , der die Macht geschenkt worden ist, den Kopf der Schlange zu zermalmen, sie von jeglicher Finsternis in ihrem Leben befreien soll. Die Herrin aller Seelen besitzt durchaus die Macht dazu, aber Sie kann dies nie tun, denn sollte Sie die Fülle Ihrer Macht ohne Weiteres über alle Finsternis walten lassen, so würde Sie dadurch den Seelen die Gelegenheit nehmen, durch einen richtigen Gebrauch ihres freien Willens Gott zu zeigen, dass sie dazu bereit sind, aktiv bei ihrer Heiligung mitzuwirken. Gerade diese aktive Beteiligung an der eigenen Heiligung bringt der Seele die Verdienste der Ewigen Glückseligkeit.

Der 'Frau' ist die Macht gegeben worden, die Werke der Finsternis zu zermalmen. Sie besitzt diese Macht kraft der Gnade, die aus den Erlösungswerken Christi bereitet worden ist, und Sie soll diese Macht zu Gottes Zeit ausüben. Die höllische Schlange soll erfahren, wie sie selbst ebenso wie ihre Werke der Zerstörung unter dem Fuβ der 'Frau' gelähmt werden. Von wesentlicher Bedeutung ist allerdings, dass die Diener der 'Frau' die Schlange den Füβen ihrer Herrin ausliefern müssen, d.h. dass sie an erster Stelle ihre eigene Finsternis unter die Herrschaft ihrer Himmlischen Herrin stellen müssen, und zwar durch eine vollkommene Opfergabe ihrer Selbst an Sie und anschlieβend ein Leben in treuer Nachfolge Ihres so erhaben heiligen Vorbildes.

Gott hat unendliche paradiesische Verzückungen für die Seelen in Aussicht gestellt, die sich voll und ganz, bedingungslos und lebenslänglich der 'Frau' in vollkommener, strikt gelebter Weihe hingeben. Diese Seelen sind es, die auf die zweckmäβigste Weise "ergänzen, was noch an den Leiden Christi fehlt", wie es der Apostel Paulus ausdrückt. Ihre liebevoll angenommenen, getragenen und geweihten Kreuze sind es, welche die erlösende Macht des Kreuzes von Golgotha auf die Finsternis herabrufen sollen, denn sie werden durch die möglichst strikte Nachfolge Mariä, des gröβten Wunderwerks Gottes, ein Leben im Dienst an der Erfüllung von Gottes Heilsplan geführt haben, der vollkommen auf die Gründung von Gottes Reich auf Erden abzielt.

Maria war lebenslänglich ein Muster der Selbstverleugnung. Jede Seele, welche an den eigenen Vorstellungen und Erwartungen bezüglich des Lebens festhält, wird lebenslänglich leicht den unterschiedlichsten Versuchungen zur Selbstsucht anheimfallen und somit nie zur Vollendung von Gottes Heilsplan auf Erden beitragen. Die Gottesmutter hat alles preisgegeben, damit die Erlösungswerke Ihres Göttlichen Sohnes vollzogen werden können. Eine Seele, die an sich selbst, an der Befriedigung eigener Vorstellungen und dem Bedürfnis an Anerkennung seitens Mitmenschen festhält, kann nie ein Spiegel Mariä werden. Wer kein Spiegel Mariä werden und unter allen Umständen des Lebens Ihr ähnlich sehen möchte, wird vielmehr Spiegel der Finsternis werden und in den unterschiedlichsten Situationen des Lebens den Interessen der Finsternis dienen.

54. Die Herrin aller Seelen zum Thema 'Besessenheit'

Im Juni 2016 sprach die Herrin aller Seelen privat zu Myriam die nachfolgenden Worte. Sie gibt diese nunmehr zur Veröffentlichung in der vorliegenden Schrift frei:

"Eine Seele wird nur besessen, sobald sie sich den Versuchen Satans um seine Werke durch sie zu vollziehen nicht mehr widersetzt. Eine Seele wird besessen sobald sie der Einflüsterung Satans nachgibt, sie werde von ihm alles bekommen, was sie für wichtig hält, vorausgesetzt, sie ermöglicht es ihm, sie zugunsten seiner Werke einzusetzen. Das Erste, was sie dazu aufgeben muss, ist die wahre Liebe. Er flüstert ihr ein, die Liebe sei das gröβte Hindernis um ihre Wünsche zu befriedigen, bauscht ihr Selbstbild (diejenige, die sie in den Augen ihrer Mitmenschen zu sein scheinen möchte) auf oder aber verunsichert sie dermaβen, dass sie bis zum Äuβersten geht um sich durchzusetzen, wobei sie durchwegs so vorgeht, dass die Auβenwelt, und öfters sogar sie selbst, dies nicht einmal bemerkt. Sie wirkt oft so, dass sie Mitleid erregt oder aber dass die Auβenwelt es nie glauben würde, dass diese Seele überhaupt von irgendwelcher Form der Finsternis bewogen werden kann.

Satan nimmt vorzugsweise Seelen in Besitz, die:

  • es für äuβerst wichtig halten, dass ihre Mitmenschen zu ihnen aufsehen;
  • mit dem Lauf ihres Lebens nicht zufrieden sind und sich deswegen auch leicht in eine selbst erstellte Welt zurückziehen, mit eigenen Vorstellungen, eigenen Erwartungen, eigenen Gesetzen, einer eigenen Gerechtigkeit, eine Welt, in der Gottes Gesetz leicht unwirksam gemacht und somit sehr leichtsinnig mit jeglicher Moral umgegangen wird;
  • Menschenfurcht und die Auffassungen der Welt für sehr wichtig halten, weil sie über alles auf ihre Mitmenschen wichtig, interessant bzw. einzigartig wirken wollen;
  • in hohem Maβe dazu neigen, negativ zu denken und von allem zunächst das Schlimmste zu erwarten;
  • sehr wenig Glauben und Vertrauen zur Wirkung von Gottes Vorsehen haben;
  • zur Eifersucht neigen;
  • offensichtlich nicht dazu imstande sind, ihre eigene Stelle und Rolle innerhalb von Gottes Plan zu erkennen und bzw. oder diese anzunehmen, und dadurch auch dazu neigen, die Bedeutung ihrer eigenen Person zu überschätzen;
  • zur Selbstsucht neigen und kaum imstande sind, sich in ihre Mitgeschöpfe und ihre Nöte, Bedürfnisse und Gefühle hineinzuversetzen.

Satan inspiriert die von ihm besetzte Seele zu einem inneren Leben, das in Form einer selbst erstellten Welt mit eigenen Regeln und Gesetzen aufgebaut wird, einer Welt, in welcher die Seele selbst die Königin, sogar die Göttin ist, die meistens unbemerkter weise ihre Herrschaft über ihre Mitmenschen auszuüben und alles auf die unterschiedlichsten Weisen ihr zu unterwerfen und alle Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen beginnt.

Eine besessene Seele kann nur dauerhaft dadurch befreit werden, dass sie selber einen unerschütterlichen Willen zeigt, sich aus den Ketten zu befreien, die nicht Satan, sondern sie selbst sich umgelegt hat, indem sie ihren freien Willen zum Sklaven Satans gemacht hat. Sie kann sich nur endgültig durch den inständigen und aufrichtigen Wunsch befreien:

  • ihren Willen nicht länger in den Dienst der Finsternis zu stellen;
  • ihre Bedürfnisse dermaβen umzukehren, dass sie nur noch Wünsche hegt, die ihrem Ewigen Heil zuträglich sind;
  • allen ihren Mitgeschöpfen in zügelloser Selbstverleugnung zu dienen, sie in dieser Verfassung zu lieben, und in aller Aufrichtigkeit die eigenen Bedürfnisse hinter die der Mitgeschöpfe zurückzustellen;
  • sich selbst für unwichtig zu halten und bis in die letzte Faser ihres Herzens Meine Sklavin zu werden. Je nach dem Maβe, in welchem sie Meine Herrschaft in sich annimmt und mit ihr mitwirkt, kann sie in Mir einen undurchdringlichen Schild gegen jede Versuchung und jede finstere Inspiration finden.

Niemals kann eine Seele, die Mich wahrhaftig und aufrichtig als ihre Herrin betrachtet und sich nach nichts mehr sehnt als danach, in ihrem ganzen Tun und Lassen, in allen ihren inneren Verfassungen und ihrem ganzen Lebenslauf Mir zu Füβen zu liegen, eine Besessene der Finsternis werden, sein oder bleiben. Sie soll nur aufrichtig das Licht lieben und die Finsternis verabscheuen, egal welche Verheiβungen die Finsternis ihr ins Herz geflüstert hat".

55. Eine Anrufung wie ein Gewitter

Einst, anlässlich eines schweren Angriffs des Bösen gegen mich, schenkte mir die Herrin aller Seelen eine Anrufung, von der Sie sagte: "Schenke Mir diese Anrufung jeden Tag möglichst häufig, damit Meine uneingeschränkte Macht über den Bösen geweckt werden möge". Ihre Anrufung setzte sich aus den nachfolgenden lateinischen Worten zusammen: Laudate Mariam, augustissima Regina et potentissima Domina et Imperatrix diabolorum (ich preise Dich, Maria, erhabenste Königin und mächtigste Herrin und Herrscherin über die Teufel).

Diese Anrufung, wenn man sie regelmäβig und ganz bewusst langsam ausspricht, wirkt wie ein Gewitter in der Seele. Sie weckt eine auβergewöhnliche Empfindung der Gegenwart der mächtigen Himmelskönigin, eine Empfindung, derer man sich in dem Maβe bewusst werden kann, wie das Herz vollkommen an Ihr orientiert ist und man tatsächlich das eigene Leben voll und ganz in den Dienst des Sieges vom Göttlichen Gesetz der wahren Liebe stellen will.

Diese Anrufung lässt sich deswegen mit einem Gewitter vergleichen, weil ihre Auswirkung wie ein Blitz ist (ein Lichtblitz für die Seele und ein versengendes Feuer für die Finsternis), ein Donnerschlag, der die Hölle erbeben lässt, und eine reinigende Entladung, welche die Luft in der Seele mit neuem Sauerstoff und einem Gefühl der Erquickung aufladen kann. Ein Gewitter bringt Stickstoff in den Boden. Infolgedessen wird der Boden befruchtet. Auf ähnliche Weise befruchtet die von der Herrin aller Seelen empfohlene Anrufung das seelische Leben, den Boden der Seele, mit allen Fähigkeiten, die von Gott als Keime in ihm verborgen worden sind. Worte, welche die Himmelskönigin in Ihrer höchsten Erhabenheit preisen, wirken auf die Finsternis wie ein Blitz, der diabolische Werke und Pläne spalten kann. Wir dürfen dabei nicht aus den Augen verlieren, dass auch in dieser Beziehung das spirituelle Leben eine Sache freiwilligen und aktiven Einsatzes und freiwilliger und aktiver Mitwirkung ist, nicht eine Sache passiven Abwartens. Aus diesem Grund muss die 'Blitzentladung', von welcher vorhin die Rede war, immer einen Teil ihrer Energie aus dem Feuer der selbstlosen Liebe der Menschenseele und ihres aufrichtigen Sehnens danach schöpfen können, Gottes Werken und Plänen zu dienen.

56. Selbsterniedrigung Maria gegenüber als Waffe gegen Satan

Jesus betonte immer die Selbsterniedrigung als Grundwert für jede Menschenseele. In der Mutter Christi setzt Gott den Seelen das Zeichen schlechthin für die absolut vollkommene erschaffene Seele und dadurch das groβe Zeichen des Anstoβes für die Finsternis, denn in Maria sieht Satan den lebendigen Beweis für die Tatsache, dass eine Menschenseele allen seinen Inspirationen und Versuchungen vollkommen widerstehen kann und dass er somit nicht so allmächtig ist als er die Menschheit glauben lassen möchte. Die Seele, die sich in einer Tag für Tag in allen Einzelheiten des Lebens gelebten Weihe vollkommen Maria hingibt, erbt dadurch einen unendlich mächtigen Schutz gegen die Finsternis. Kein Teufel vermag auch nur das Geringste gegen eine Menschenseele, die sich voll und ganz in die Hände der Himmelskönigin gibt. Im Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis vertritt Maria die Fülle der Menschenseele als Ebenbild Gottes, d.h. mithin: die Fülle der Menschenseele, wie Gott sie immer gemeint hatte, nämlich vollkommen heilig und somit unantastbar für jeden Einfluss, der mit Gott unvereinbar ist. Deshalb ist Sie dem Bösen ein fürchterlicher Anstoβ und betrachtet er Sie als seinen Gegenpol, und zwar in einem mindestens gleich hohen Maβe – wenn nicht noch mehr – wie er Christus als seinen Gegenpol betrachtet.

In einer Offenbarung aus dem Jahr 2006 sagte die Himmelskönigin wortwörtlich:

"Wieso ist es für die Teufel eine schreckliche Qual, wenn sich eine Menschenseele vor Mir tief demütigt? Verstehe wohl, dass Satan versucht, sich alle Macht über die Seelen anzueignen. Wenn eine Seele zu Meinen Füβen niederkniet, erfüllt dies Satan mit Hass und Missgunst, weil Ich für alle Zeiten seine Gegnerin bin und jede Verherrlichung Meiner Macht ihm sowohl Abscheu als auch Angst einflöβt. Jede Anerkennung Meiner Macht macht ihn wahnsinnig. Verstehe auβerdem, dass, wenn eine Menschenseele zu Meinen Füβen niederkniet, sie dadurch auf symbolische Weise ihre Menschlichkeit, ihre Gebundenheit an die Welt und an jede Beeinflussung seitens der Teufel unter Meine Füβe legt und dies alles Meiner Macht ausliefert.

Wenn eine Menschenseele vor Mir niederkniet, erfahren die Teufel dies so, als ob sie selbst kniend zu Meinen Füβen liegen würden, allerdings deswegen, weil sie dazu gezwungen werden. Wenn die Seele voller Hingabe und aufrichtiger Liebe vor Mir kniet, liefert sie somit das Machtgebiet Satans an Mich aus. Aus diesem Grund werden die Teufel gelähmt, während eine Seele mit Inbrunst kniend vor Mir liegt. Deswegen wird auch Meine Macht in hohem Maβe verherrlicht, wenn eine Seele sehr tief vor Mir kniet. Mögen die Seelen erkennen, dass sie beim Kampf gegen die Teufel dadurch aktiv mitwirken können, dass sie sich vor Mir demütigen und vor allem sich Mir vollkommen und bedingungslos weihen, denn tief gelebte vollkommene Weihe an Mich heiβt: sich selbst und jegliche Beeinflussung aus der Welt und von Satan her unter Meine Macht zu stellen".

57. Weihe an Maria als Barriere gegen die Finsternis

Aufrichtige und vollkommene Weihe an Maria kann ein auβerordentlich fruchtbarer Nährboden für die Saat des wahren Lichts werden. Wenn Maria das Herz betritt, liegt eine Ihrer ersten Bestrebungen darin, dass Sie die betreffende Seele immun gegen negatives Denken machen will. Sie lehrt die Seele mit Ihrem Geist denken, mit Ihrem Herzen fühlen und mit Ihren Augen sehen. Sie lehrt die Seele dann das tiefere Wesen der alltäglichen Ereignisse sehen, durch das täuschende Deckmäntelchen, mit dem der Böse sie umwoben hat und das die Seele zu Ärger, Bosheit oder Verbitterung anregen kann. Sie lehrt die Seele, wie sie die Welt mit Augen voller Liebe betrachten kann. Daher die Notwendigkeit, sich vertrauensvoll in Marias Hände zu legen und zu erkennen, dass Sie mit Göttlicher Liebe und Weisheit über das ganze Wesen herrscht.

Gut ist nicht immer dasjenige, was gut zu sein scheint. Da liegt einer der Gründe, weshalb der Mensch weder urteilen und richten kann noch darf. Die Gottesmutter kann die Seele mit Frohmut und Gleichmut befruchten, zwei Äuβerungen groβer Gnade, denn sie lehren die Seele die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Wer durch Marias Augen sehen lernt, verfügt gleichsam über ein Radar, das Schwingungen einfängt in einer Umgebung, die wegen Finsternis in der Seele (im Sinne eines beschränkten seelischen Sehvermögens) nicht ergründet werden kann. Dieses 'tiefere Schauen' bringt Licht in die Seele, durch welches die Seele den inneren Frieden leichter festhalten kann.

Eine Seele, die hinter die weltlichen Dinge sehen lernt, lebt im Licht. Das Wirken des Bösen besteht darin, dass er sich zwischen das Göttliche Licht und die Seele schiebt und dadurch Schatten auf die Seele wirft, welche die Seele darüber verunsichert, ob es tatsächlich ein Licht gibt. Dass diese Verunsicherung nur Schein ist und nicht auf Wahrheit basiert, wird die Seele unverkennbar erkennen sobald Maria die Gelegenheit bekommt um vollkommen über sie zu herrschen und die Seele sich mit Ihr vereint hat. So wird vollkommene Hingabe an Maria zur besten Waffe gegen das Böse.

Erkennen wir sehr wohl, dass je mehr Seelen das Feuer der Himmelskönigin in sich entzünden und dieses möglichst hoch auflodern lassen, desto mehr sich das Licht der Welt (Christus) in der Finsternis der Sünde bemerkbar machen kann, bis der letzte Schatten der Finsternis von der Erde vertrieben worden ist.

Die Seele, die ihren Lebensweg in innigster Einheit mit Maria geht, empfindet bereits bald, dass sie immer weniger Gepäck braucht. Der Mensch schleppt eine schwere Bürde an weltlichen Anhänglichkeiten mit sich. Wer sich vertrauensvoll in Marias Hände legt 'reist leichter', denn er wird lernen, sich unter den unterschiedlichsten Umständen auf Sie zu verlassen, und Sie wird ihn auch hin und wieder klar machen, dass Sie es so will: Hingabe, vollkommenes Vertrauen auf Sie. Dennoch reist die an Maria geweihte Seele nicht ohne Gepäck, allerdings ... ist das neue Gepäck edler Natur: das wahre Gepäck für die Reise zum Himmelstor setzt sich aus den Prüfungen und Kreuzen eines jeden Tages zusammen. Wenn man diese mit einem Herzen trägt, das voll und ganz an Maria orientiert ist, trägt man die Kreuze in der Verfassung des Kreuz tragenden Christus Selbst und wird man dadurch auch in Christus verherrlicht, weil der Lebensweg dann ein vollkommenes Werkzeug für die Erfüllung von Gottes Werken und Plänen ist.

Unter allen erschaffenen Seelen ist Maria das Groβe Zeichen der vollendeten Liebe und Reinheit und deswegen der absolute Gegenpol für alles, was zur Finsternis gehört: Täuschung (als Abweichung vom Weg), Lüge (als Abweichung von der Wahrheit) und Tod (als Gegenstück vom Leben). Aus diesem Grund lieβ die Herrin aller Seelen einst schreiben, dass durch die Jahrhunderte überall dort, wo Sie erschien, Täuschung, Lüge und Tod dahinflohen. Daher Ihre Rolle als Schranke gegen die Finsternis und als Spiegel des Göttlichen Lichts, welcher die Finsternis in jeder Seele herausfordert, in der die Sonne (= Gott) untergegangen ist.

58. Wie das Böse sich selbst vernichten kann

Die Kräfte des Bösen können Ihnen das Leben ordentlich schwer machen. Allerdings können Sie die Wirkungen dieser Kräfte dadurch gegen sie selbst kehren, dass Sie Gottes Licht wie eine Mauer um Ihre Seele legen. Sie tun dies aufgrund Ihrer Haltung, Einstellung und Reaktion allen negativen Dingen gegenüber, die auf Ihren Lebensweg kommen. Wenn Sie diese in Liebe annehmen und aufopfern (weihen) für das Heil der Seelen, für den wahren Frieden der Herzen, und in der Absicht, das Göttliche Grundgesetz der selbstlosen Liebe einer jeden Menschenseele allen ihren Mitgeschöpfen gegenüber vollkommen erfüllt werden mögen, werden Gnaden auf die Welt ausgegossen, die auf die Kräfte des Bösen einwirken wie giftige Pfeile. Die wahre Liebe wirkt auf alle Finsternis wie ein tödliches Gift. Wenn eine Seele auf die auf sie zukommende Finsternis mit Licht reagiert, wird der Finsternis der Wind aus den Segeln genommen, sodass die Finsternis ihre ganze Kraft verliert. Dies ist zum Beispiel in hohem Maβe jedes Mal dann der Fall, wenn Unrecht mit Vergebung beantwortet wird. Aufrichtige Vergebung erteilt der Finsternis eine schwere Niederlage.

Betrachten wir das gröβte Beispiel, das es überhaupt gibt: Dort, wo das Böse seinen gröβten Sieg zu erringen schien, wurde gerade seine Todesglocke geläutet, nämlich auf Kalvaria. Die Kräfte des Bösen lieβen nichts unversucht um Jesus zum Äuβersten zu quälen und Ihn letztendlich auf unvorstellbar grausame Weise zu töten. Sie haben dadurch jedoch für ewig das letzte Wort über die Seelen verloren. Damit dieser vernichtende Schlag gegen die Finsternis aber in der einzelnen Seele seine volle Wirkung erhält, muss die Seele selbst dadurch von ganzem Herzen aktiv mitwirken, dass sie alle Finsternis und jegliche finstere Neigung und Inspiration aus ihrem Herzen verbannt.

Es würden sich viele Beispiele ausdenken lassen um nachzuweisen, wie das Böse das eigene Grab graben kann. Die mächtigste Waffe ist mit Sicherheit die vollkommene, bedingungslose und ewig währende Weihe an Maria, in dem Maβe, wie diese in jeder Situation des Alltags in Reinheit gelebt wird. Wenn Sie Ihr ganzes Leben lang alle Ihre Handlungen, Worte, Gedanken, Wünsche, Bestrebungen, Gefühle, Schmerzen, Krankheiten, Bürden, Ermüdungen, Betrübnisse, Rückschläge, Misserfolge, Qualen, Aufopferungen, Sühneleistungen, Fasten und Gebete Maria darbieten, d.h.: dies alles mit einem Herzen leben, das vollkommen an Ihr und an der Nachfolge Ihres Vorbildes orientiert ist, wird alles, wodurch die Kräfte des Bösen Sie einzufangen versuchen, gegen diese Kräfte selbst eingesetzt, denn dann bringt dies alles Ihnen und Ihren Mitgeschöpfen Heil ein. Der Grund dafür liegt im Göttlichen Grundgesetz, kraft dessen alles Leben durch die wahre Liebe getragen wird und somit alles, was Liebe in sich trägt, als Gift gegen jede Kraft wirkt, die Tod und Finsternis mit sich bringt.

Einst wies die Herrin aller Seelen darauf hin, dass, falls sich jede Menschenseele aufrichtig, vollkommen und bedingungslos Ihr weihen sollte, das Böse auf dieser Welt restlos ausgerottet werden sollte. Dies wäre eine logische Folge der Göttlichen Verfügung, kraft derer das Reich Satans unter Marias Fuβ enden soll. Sie ist wahrhaftig dazu vorherbestimmt um auf sichtbare Weise Herrscherin über die Werke der Finsternis und ihre ganzen Wirkungen zu werden. Marias Reich wird mit den Tempeln einer jeden Seele gebaut, die sich vollkommen in Ihren Dienst stellt, dadurch, dass sie radikal gegen jede Neigung in sich selbst kämpft um noch irgendwann finsteren Inspirationen nachzugeben. Dieses Reich ist vollkommen eins mit dem Reich Christi, denn diese Einheit ist die Verkörperung des Mysteriums der Vereinten Herzen Jesu und Mariä.

Betrachten Sie diese Wahrheit sorgfältig, denn sie enthält den Schlüssel zur Erschlieβung von Gottes Reich auf Erden, einem Reich, das nichts anderes ist als die endgültige Entkräftung sämtlicher Finsternis in der Welt und der endgültige Sieg der wahren Liebe zwischen allen Geschöpfen.

59. Die wichtigsten Ausdrucksformen der Finsternis in einer Seele

Die wichtigsten Formen, in welchen die Finsternis in der Seele zutage tritt, sind jene, die bereits in Luzifer bei dessen Rebellion zutage traten. Es handelt sich da nicht zufällig um die Verfassungen, durch welche die Finsternis ihren Gegner zutiefst treffen und Seine Werke am Zweckmäβigsten unterminieren kann, bzw. durch welche sie die Vollendung derselben am Zielsichersten abbremsen kann:

  • Ungehorsam: Jeder Gebrauch des freien Willens, der nicht im Einklang mit demjenigen ist, was Gott will. Die Seele geht dadurch einen eigenen Weg und verlässt den Weg, den Gott für ihr Leben zwecks Erfüllung der Lebensaufgabe, zu welcher sie in die Welt gesandt worden ist, vorgesehen hat. Die Erbsünde war im Wesentlichen bereits ein Verstoβ gegen den Gehorsam. Somit hat die Menschheit damals bereits die Lektion erteilt bekommen, welchen unermesslich groβen Wert es für Gott hat – und daher ebenfalls für das ewige Glück der Seele selbst –, dass die Menschenseele ihren freien Willen ausschlieβlich vollkommen Gottes Willen entsprechend einsetzt.
  • Selbstsucht: Die Seele richtet ihr Verhalten vielmehr auf die Befriedigung eigener Bedürfnisse aus, als auf die Befriedigung von Gottes Bedürfnissen. Sie macht dadurch dasjenige, was sie für sich als wichtig empfindet – das heiβt: was in ihren Augen geeignet ist, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen – zum Mittelpunkt der Ziele, auf welche sie ihr ganzes Verhalten auszurichten beginnt, und sie tut dies ohne, oder mit geringerem, Interesse für die Bedürfnisse ihrer Mitgeschöpfe und für dasjenige, was Gottes Heilsplan zu dessen Vollendung führen helfen kann. Selbstsucht trägt automatisch ein gewisses Maβ an Hochmut in sich, der Verfassung, die Luzifer zu der Wahnidee brachte, er wäre Gott gleich. Es ist genau diese Verfassung, welche die Menschenseele leicht dazu bringt, Gott aus ihrem Leben zu verbannen und ihre eigenen Gesetze und Vorschriften zu erstellen und anzuwenden, in der Überzeugung, dass nach diesem Leben auf Erden ohnehin nichts mehr kommt und die Seele somit aus diesem irdischen Leben alles holen soll bzw. muss, was ihre (rein stofflichen) Bedürfnisse befriedigen kann. Die Seele geht dabei so vor, als bestünde sie aus sich selbst und eigenständig, und als hätte sie somit automatisch das Recht, sich in jeder Hinsicht genau so zu verhalten, wie sie mag, und so, als wäre nur diese Einstellung imstande, ihr das Glück zu bringen. Dadurch begibt sich die Seele gleich in die Sphäre des Unglaubens.
  • Unglaube: Jede Seele wird von Gott mit dem Glauben an Seine Existenz und an die Tatsache ausgerüstet, dass Er unaufhörlich für das ewige Heil aller Seelen wirkt. Für die ersten Menschenseelen war der Glaube eine Selbstverständlichkeit, weil sie Gottes Gegenwart damals noch intensiv spüren konnten. Seit der Erbsünde ist diese Verfassung in der Seele nicht mehr spontan wirksam. In der Sturmschrift 40 lieβ die Himmelskönigin ganz treffend die Bemerkung vorbringen, es lieβe sich sagen, "dass eine Seele den wahren Glauben in dem Maβe besitzt, in dem sie unnachgiebig sucht, die ewige Wahrheit zu kennen, weil sie davon überzeugt ist, dass dieses Wissen die einzige Quelle des wahren Heils ist". Sobald die Seele den Glauben an Gottes Existenz und an Sein Wirken zugunsten des Heils der ganzen Schöpfung beseitigt, heiβt dies tatsächlich im Grunde genommen, dass die Seele nicht länger die ewige Wahrheit sucht, und dass sie somit eigentlich nicht mehr dessen überzeugt ist, dass das Heil nur aus der ewigen Wahrheit hervorgeht.

60. Wie verwundet Satan eine Seele vom Körper heraus?

In einer Offenbarung aus dem Jahr 2006 sagte die Herrin aller Seelen:

"(...) Siehe, wie Satan den Körper zu seinem Reich zu machen versucht. Betrachte das Pentagramm als ein Schwert mit fünf scharfen Punkten, womit Satan gnadenlos die Seelen vom Körper heraus verwundet, und zwar durch:

  1. Unkeuschheit. Das hemmungslose Erstreben und Anwenden des Sexuellen auf Weisen und mit Zielsetzungen, die von Gottes Absichten abweichen. Ich stelle dem gegenüber die Jungfräulichkeit, die physische Reinheit. Ich will von Meinen Treuen, in dem Maβe ihrer Möglichkeiten in ihrem konkreten täglichen Leben, den Schlüssel zu ihrem Körper erhalten, damit ihre Reinheit für immer in Meinem Gewahrsam bleiben kann.
  2. Genusssucht. Das hemmungslose Erstreben der Befriedigung aller Bedürfnisse, die mit der Empfindung der Leiblichkeit im Zusammenhang stehen. Ich stelle dem gegenüber die Enthaltsamkeit, die Aufopferungsbereitschaft, den Sinn für Entsagung, die Verleugnung eines möglichst groβen Anteils der physischen Bedürfnisse, die oft nur Scheinbedürfnisse sind und deren Befriedigung somit nicht lebensnotwendig ist.
  3. Eitelkeit. Die Neigung, physische Schönheit zur Schau zu stellen oder durch bestimmte körperliche Merkmale Mitmenschen zu gefallen oder sogar bewusst erotische Reizung bei Mitmenschen zu erwecken. Ich stelle dem gegenüber die Einfachheit der äuβerlichen Erscheinung. Ich erbitte die Weihe körperlicher Schönheit an Mich zur Verherrlichung von Gott, aber Zurückhaltung im Zeigen der Leiblichkeit dem Mitmenschen gegenüber.
  4. Unmäβigkeit. Die Neigung, der Aufnahme von Substanzen in den Körper, aber auch von Eindrücken in den Geist keine Grenzen zu setzen. Dadurch bekommen der Körper und die Sinne die Gelegenheit, das ganze Empfinden zu beherrschen und die Seele an allem zu versklaven, was die Welt zu bieten hat. Unmäβigkeit richtet die Seele so vollkommen auf das Stoffliche von auβen, dass diese von jeder inneren Empfindung, von jedem Kontakt mit dem Himmlischen losgeschnitten wird. Ich stelle dem gegenüber die Mäβigkeit, die Entsagung vom Stofflichen als einziger Quelle der Nahrung für die Seele.
  5. Unvorsichtigkeit. Die Neigung, mit dem Körper auf irgendwelche Art und Weise umzugehen, die nicht förderlich ist, ihn in dem Zustand zu erhalten, in dem der Schöpfer ihn beabsichtigt hat. Dies kann durch Handlungen, Verhaltensweisen oder den Gebrauch von Substanzen erfolgen, von denen die Seele weiβ oder wissen sollte, dass diese für die Gesundheit schädlich sind. Unvorsichtigkeit entspringt Versuchungen, durch welche Satan beabsichtigt, die Seele vom Körper heraus zu unterminieren, damit der Körper nicht länger seine von Gott beabsichtigte Rolle spielen kann. Ich setzte dem gegenüber einen gesunden Respekt vor dem Körper, so wie er ist, ohne mutwillige Risikos oder Übermüdungen und mit einem gesunden Sinn für Buβfertigkeit. (...)"

(diese Blütenlese kann je nach dem Wunsch und den Richtlinien seitens der Herrin aller Seelen zu jeder Zeit noch erweitert werden)